der kritischen Geschichte dagegen wird die Widerspruchsdialektik,und mit ihr namentlich Hegel, ganz anders mitgenommen.„DasWidersprechende ist nämlich nach der Hegelschen Logik oder viel-mehr Logoslehre nicht etwa in dem seiner Ztatnr nach nichtanders als subjektiv und bewußt vorzustellenden Denken, sondernin den Dingen und Borgängen selbst objektiv vorhanden undsozusagen leibhaft anzutreffen, so daß der Widersinn nicht eineunmögliche Combination des Gedankens bleibt, sondern einethatsächliche Macht wird. Die Wirklichkeit des Absurden ist dererste Glaubensartikel der Hegelschen Einheit von Logik und Un-logik.... Je widersprechender, desto wahrer, oder mit andernWorten, je absurder, desto glaublicher, diese nicht einmal neuerfundene, sondern der Offenbarungstheologie und der Mystikentlehnte Maxime ist der nackte Ausdruck des sogenannteu dia-lektischen Prinzips."Der Gedankeninhalt der beiden angeführten Stellen faßt sichin dem Satz zusammen, daß Widerspruch— Widersinn ist, unddaher in der wirklichen Welt nicht vorkommen kann. DieserSatz mag für Leute von sonst ziemlich gesundem Menschenver-stand dieselbe selbstverständliche Geltung haben wie der, daßgerade nicht krumm, und krumm nicht gerade sein kann. Aberdie Differentialrechnung setzt, ungeachtet aller Proteste des ge-sunden Menschenverstandes, Gerade und Krumm unter gewiffenUmständen dennoch gleich und erreicht damit Erfolge, die der aufden Widersinn der Identität von Gerade und Krumm sich steifendegesunde Menschenverstand nie fertig bringt. Und nach der be-deutenden Rolle, die die sogenannte Widerspruchsdialektik in derPhilosophie von den ältesten Griechen an bis jetzt gespielt hat,wäre selbst ein stärkerer Gegner als Herr Dühring verpflichtetgewesen, ihr mit andern Argumenten entgegen zu treten, als mitEiner Behauptung und vielen Schimpfwörtern.Solange wir die Dinge als ruhende und leblose, jedes fürsich, neben und nacheinander, betrachten, stoßen wir allerdingsauf keine Widersprüche an ihnen. Wir finden da gewisse Eigen-schaften, die theils gemeinsam, theils verschieden, ja einanderwidersprechend, aber in diesem Fall auf verschiedene Dinge ver-theilt sind und also keinen Widerspruch in sich enthalten. Soweitdies Gebiet der Betrachtung ausreicht, soweit kommen wir auchmit der gewöhnlichen metaphysischen Denkweise aus. Aber ganzanders, sobald wir die Dinge in ihrer Bewegung, ihrer Ber-änderung, ihrem Leben, in ihrer wechselseitigen Einwirkung aufeinander betrachten. Da gerathen wir sofort in Widersprüche.Die Bewegung selbst ist ein Widerspruch; sogar schon die einfache mechanische Ortsbewegung kann sich nur dadurch vollziehen,daß ein Körper in einem und demselben Zeitmoment an einemOrt und zugleich an einem andern Ort, an einem und dem-selben Ort und nicht an ihm ist. Und die fortwährende Setzungund gleichzeitige Lösung dieses Widerspruchs ist eben die Be-wegung.Hier haben wir also einen Widerspruch, der„in den Dingenund Vorgängen selbst objektiv vorhanden und sozusagen leibhaftanzutreffen ist". Und was sagt Herr Dühring dazu? Er be-hauptet, es gebe überhaupt bis jetzt„in der rationellen Mechanikkeine Brücke zwischen dem streng Statischen und dem Dynami-scheu". Der Leser merkt jetzt endlich, was hinter dieser Lieb-lingsphrase des Herrn Dühring steckt; weiter nichts als dies:der metaphysisch denkende Verstand kann absolut nicht vom Ge-danken der Ruhe zu dem der Bewegung kommen, weil ihm hierobiger Widerspruch den Weg versperrt. Für ihn ist die Be-wegung, weil ein Widerspruch, rein unbegreiflich. Und indemer die Unbegreiflichkeit der Bewegung behauptet, giebt er selbstdie Existenz dieses Widerspruchs wider Willen zu, giebt also zu,daß es einen in den Dingen und Vorgängen selbst objektiv vor-handenen Widerspruch giebt, der zudem eine thatsächlicheMacht ist.Wenn schon die einfache mechanische Ortsbewegung einenWiderspruch in sich enthält, so noch mehr die höheren Bewe-gungsformen der Materie und ganz besonders das organischeLeben und seine Entwicklung. Wir sahen schon oben, daß dasLeben gerade vor Allem darin besteht, daß ein Wesen in jedemAugenblick dasselbe und doch ein Anderes ist. Das Leben istalso ebenfalls ein in den Dingen und Borgängen selbst vor-handener, sich stets setzender und lösender Widerspruch; und so-bald der Widerspruch aufhört, hört auch das Leben auf, derTod tritt ein. Ebenso sahen wir, wie auch auf dem Gebiet desDenkens wir den Widersprüchen nicht entgehen können, und wiez. B. der Widerspruch zwischen dem innerlich unbegränztenmenschlichen Erkenntnißvermögen und seinem wirklichen Daseinin lauter äußerlich beschränkten und beschränkt erkennenden Men-scheu sich löst in der, für uns wenigstens praktisch endlosen Ans-einanderfolge der Geschlechter, im unendlichen Progreß.Wir erwähnten schon, daß die höhere Mathematik den Wider-spruch, daß Gerad und Krumm unter Umständen dasselbe seinsollen, zu einer ihrer Hauptgrundlagen hat. Sie bringt denEm englisches Programm.(Fortstzung.)Bestimmungen um Land und Hauseigenthum zunationalisiren.Erste Stufe des Fortschritts. Forderungen der Gegenwart.1. Das Gesetz der Primogenitur und Erbfolge ist abgeschafft.2. Alles Land- und Hauseigenthum wird unter die Ver-waltuna des Staates gestellt.3. Die jetzigen Grundeigenthümer werden expropriirt underhalten eine billige Entschädigung, entweder durch Bezahlungseitens des Staates oder durch Kauf seitens der Pächter.4. Die Pächter erhalten ein Recht, sich von den jetzigenEigenthümern zu befreien, indem sie für eine Dauer von 25 JahrenAblösungsrenten zahlen.5. Solche Ablösungsrenten beginnen mit einem Abzug voneinem Viertel von den gegenwärtig für Grund- und Hauseigen-thum gezahlten Zinsen.S. Pächter unter staatlicher Verwaltung zahlen an die Re-gierung eine Landsteuer, von 10 Proz. vom Werth der Produkteund für Häuser von 20 Proz. von allen an Unterpächter wiedervermietheten Wirthschaftsgebäuden.7. Kein Pächter, sei es von Land- oder Hauseigenthum, darfmehr als eine Pacht erhalten.8. Die Güter sollen von mäßigem und gleichmäßigem Umfang sein; das größte 100 Acres nicht überschreiten.9. Große Häuser werden vom Staat in mehreren Abtheilungenvermiethet.10. Das Untervermiethen und Unterabtheilen von Gütern desgewöhnlichen Umfangs ist verboten.11. Die Dauer der Landpachtung wird zugesichert unter derBedingung zufriedenstellender Bewirthschaftung.12. Erlaubniß, Pachtrecht zu übertragen oder zu verkaufen,wird gewährt gegen Bezahlung einer mäßigen Uebertragungs-steuer an die Regierung.13. Im Falle des Todes des Inhabers hat die Wittwe odereins der Kinder des Verstorbenen das Vorrecht auf die Pacht.'andern Widerspruch fertig, daß Linien, die sich vor unserenAugen schneiden, dennoch schon fünf bis sechs Centimeter vonihrem Schneidepunkt als parallel, als solche gelten sollen, diesich selbst bei unendlicher Verlängerung nicht schneiden können.Und dennoch bringt sie mit diesen und mit noch weit stärkerenWidersprüchen nicht nur richtige, sondern auch für die niedereMathematik ganz unerreichbare Resultate zu Stande.Aber auch schon in dieser letzteren wimmelt es von Wider-sprüchen. Es ist z. B. ein Widerspruch, daß eine Wurzel vonA eine Potenz von A sein soll, und doch ist AT= yXT Esist ein Widerspruch, daß eine negative Größe das Quadrat vonetwas sein soll, denn jede negative Größe, mit sich selbst mul-tiplizirt, gibt ein positives Quadrat. Die Quadratwurzel ausMinus Eins ist daher nicht nur ein Widerspruch, sondern sogarein absurder Widerspruch, ein wirklicher Widersinn. Und dennochist V—i eig in vielen Fällen nothwendiges Resultat richtigermathematischer Operationen; ja, noch mehr, wo wäre die Ma-thematik, niedere wie höhere, wenn ihr verboten würde, mitzu operiren!Die Mathematik selbst betritt mit der Behandlung der ver-änderlichen Größen das dialektische Gebiet, und bezeichnenderWeise ist es ein dialektischer Philosoph, Descartes, der diesenFortschritt in sie eingeführt hat. Wie die Mathematik der ver-änderlichen sich zu der der unveränderlichen Größen verhält, jsoverhält sich überhaupt dialektisches Denken zu metaphysischem.Was durchaus nicht verhindert, daß die große Menge der Ma-thematiker die Dialektik nur auf matheniatischem Gebiet aner-kennt, und daß es genug unter ihnen gibt, die mit den aufdialektischem Weg gewonnenen Methoden ganz in der alten, be-schränkten, metaphysischen Weise weiter operiren.Auf Herrn Dühriug's Antagonismus von Kräften und seineantagonistische Weltschematik näher einzugehn, wäre nur dannmöglich, wenn er uns etwas mehr über dies Thema gegebenhätte als— die bloße Phrase. Nachdem er diese fertig ge-bracht, wird uns dieser Antagonismus weder in der Weltschematik noch in der Naturphilosophie ein einziges Mal wirkend vor-geführt— das beste Eingeständniß, daß Herr Dühring mitdieser„Grundform aller Aktionen im Dasein der Welt und ihrerWesen" absolut nichts Positives anzufangen weiß. Wenn manin der That Hegel's„Lehre vom Wesen" bis auf die Plattheitvon in entgegengesetzter Richtung, aber nicht in Widersprüchen,sich bewegenden Kräften heruntergebracht hat, so thut man aller-dings am besten, jeder Anwendung dieses Gemeinplatzes aus demWege zu zehn.Den weiteren Anhaltspunkt für Herrn Dühring, um seinemautidialektischen Zorn Luft zu machen, bietet ihm Marx'„Kapital".„Mangel an natürlicher und verständlicher Logik, durch welchensich die dialektischkrausenBerschlingungen und Vorstellungsarabeskenauszeichnen.... schon auf den bereits vorhandenen Theil mußman das Prinzip anwenden, daß in einer gewissen Hinsicht undauch überhaupt(!) nach einem bekannten philosophischen Borur-theil Alles in Jedem und Jedes in Allem zu suchen, und daßdieser Misch- und Mißvorstellung zufolge schließlich Alles Einssei." Diese seine Einsicht in das bekannte philosophische Vor-urtheil befähigt denn auch Herrn Dühring, mit Sicherheit vor-auszusagen, was das„Ende" des Marx'schen ökonomischen Phi-losophirens, also was der Inhalt der folgenden Bände des„Kapitals" sein wird, genau sieben Zeilen nachdem er erklärthat, es sei„jedoch wirklich nicht abzusehn, was, menschlich unddeutsch geredet, eigentlich in den zwei(letzten) Bänden nochfolgen soll."Es ist indeß nicht das erste Mal, daß die Schriften desHerrn Dühring sich uns erweisen als gehörig zu den„Dingen",in denen„das Widersprechende objektiv vorhanden und sozusagenleibhaft anzutreffen? ist. Was ihn durchaus nicht hindert, sieg-reich fortzufahren:„Doch die gesunde Logik wird über ihreKarikatur voraussichtlich triumphiren... Das Vornehmthun undder dialektische Geheimnißkram werden Niemanden, der noch einwenig gesundes Urtheil übrig hat, anreizen, sich mit den Un-förmlichkeiten der Gedanken und des Styls... einzulassen. Mitdem Absterben der letzten Reste der dialektischen Thorheiten wirddieses Mittel der Düpirung... seinen trügerischen Einfluß ver-lieren, und Niemand wird mehr glauben sich abquälen zu müssen,um dort hinter eine tiefe Weisheit zu kommen, wo der gesäuberteKern der krausen Dinge im besten Fall die Züge gewöhnlicherTheorieen, wo nicht gar von Gemeinplätzen zeigt... Es istganz unmöglich, die(Marx'schen) Verschtingungen nach Maßgabeder Logoslehre wiederzugeben, ohne die gesunde Logik zu pro-stituiren." Marx' Methode bestehe darin,„dialektische Wunderfür seine Gläubigen herzurichten", und so weiter.Wir haben es hier noch durchaus nicht mit der Richsigkeitoder Unrichtigkeit der ökonomischen Resultate der Marx'schenUntersuchung zu thim, sondern nur mit der von Marx ange-14. Der Pächter muß das Haus, oder einen Theil desselben,persönlich bewohnen.15. Alles Land- und Hauseigenthum unterliegt alle 10 Jahreeiner Schätzung.16. Alle sich darum bewerbenden Landarbeiter werden aufnationale Landgüter angesiedelt.17. Alle anderen Landarbeiter, welche keine Lust haben,Güter vom Staat zu pachten, haben, wenn verheirathet, Anspruchauf ein nettes Häuschen mit 2 Acres Land.18. Alle Personen, welche bisher theilweise auf den Gemeinde-weiden Landwirthschaft getrieben, haben Anspruch darauf, aufden nationalen Landgütern angesiedelt zu werden.19. Arbeiter und Handelsleute in Städten und Dörfern habenden ersten Anspruch, Hausverwalter unter staatlicher Aufsicht zuwerden.20. Jeder verheirathete Arbeiter, dessen Wohnung oder Be-schäftigung auf dem oder nahe am Lande ist, hat Anspruch aufeinen Acre Land zu nützlicher Bewirthschaftung.21. Für die Unbeschäftigten werden freie Ackerbau-Colonicngegründet.22. Die körpertaugliche Armen-Bevölkerung wird nach Acker-bau-Colonien übersiedelt.23. Alles Oede- und Gemeindeland wird unter staatlicheVerwaltung gestellt.24. Eine Reichs-, Land- und Eigenthums-Bank wird ge-gründet.25. Durch Parlamentsakte wird den Edelleuten und Mit-gliedern des Landadels, welche ihrem gegenwärtigen Besitzrechtfreiwillig entsagen und ihr Land dem Staat zur Bertheilungübergeben, eine Geldentschädigung bezahlt.26. Die Schlösser und Parks der großen Landbesitzer werdenin öffentliche Erholungs- und Ruheorte umgewandelt; für dieErhaltung geschichtlicher Bauwerke und Oertlichkeiten wird be-sondere Vorsorge getroffen.Zweite Stufe des Fortschritts. Spätere Reformen.Die Land- und Häuser-Abgabe erreicht eine solche Skala,wandten dialektischen Methode. Soviel aber ist sicher: die meistenLeser des„Kapital" werden erst jetzt durch Herrn Dühring er-fahren haben, was sie eigentlich gelesen. Und unter ihnen auchHerr Dühring selbst, der im Jahre 1867(ErgänzungsblätterIII. Heft 3) noch im Stande war, eine für einen Denker seinesKalibers verhältnißmäßig rationelle Inhaltsangabe des Buchszu machen, ohne genöthigt zu sein, die Marx'schen Entwicklungenerst, wie es jetzt für unumgänglich erklärt wird, ins Dühringschezu übersetzen. Wenn er schon damals den Schnitzer beging, dieMarx'schc Dialektik mit der Hegel'schen zu idcntificiren, so hatteer doch noch nicht ganz die Fähigkeit verloren, zwischen derMethode und den durch sie erlangten Resultaten zu unterscheiden,und zu begreifen, daß man die letzteren nicht im Besondernwiderlegt, wenn man die erstere im Allgemeinen herunterreißt.Die überraschendste Mittheilung des Herrn Dühring ist jeden-falls die, daß für den Marx'schen Standpunkt„schließlich AllesEins ist", daß für Marx also auch z. B. Kapitalisten und Lohn-arbeiter, Feudale, kapitalistische und sozialistische Produktions-weise,„Alles Eins ist", ja am Ende wohl gar auch Marx undHerr Dühring„Alles Eins". Um die Möglichkeit solcher simplenNarrheit zu erklären, bleibt nur die Annahme, daß das bloßeWort Dialektik Herrn Dühring in einen Zustand von Unzurech-nungsfähigkeit versetzt, in dem ihm. einer gewissen Misch- undMißvorstellung zufolge, schließlich Alles Eins ist, was er sagtund thut.(Schluß folgt.)Sozialpolitische Uebersicht.— Zur Situation. Der Kaiser von Rußland ist bei derHauptarmee in Kischenew eingetroffen und feuert die Truppen zudem bevorstehenden Kampfe an. Derselbe hat auch ein Manifestan das Russische Volk erlassen, in welchem er seine Hände inUnschuld wäscht und � den Türken die Schuld an dem Kriegezuschiebt. Der russische Geschäftsträger hat am 23. AprilKonstantinopel verlassen.— Wenn unsere Leser dies Blatterhalten, ist der Krieg wahrscheinlich offiziell erklärt.— Die liberalen Zeitungen berichten, unter allerhand bos-haften Glossen, daß durch Fritzsche's Stimme das Bureau derComm>ssion zur Borberathung der Anträge zur Gewerbe-ordnung in die Hände der conservativen, bez. ultramontanenFraktion gelangt sei. Dem liegt Folgendes zu Grunde: DieMitglieder des Reichstags sind sieben Abtheilungen, von gleicherMitgliederzahl zugetheilt. Wenn nun im Plenum beschlossenwird, eine Commsision zu wählen, so wird die Wahl derselbenden Abtheilungen überwiesen, und damit das Gleichgewicht füralle Abtheilungen vorhanden sei, wird die Zahl der zu wählendenCommissionsmitglieder stets in einer solchen Höhe festgesetzt, daßsie durch sieben theilbar ist. Es scheint hiernach allerdings, alsob die Unparteilichkeit der Wahlhandlung völlig gesichert sei.Dem ist jedoch durchaus nicht so. Es besteht ein sogenannterSenioren-Convent; derselbe ist zusammengesetzt aus Personen,die von den Fraktionen gewählt sind, welche durch ihre Mit-gliederzahl eine Macht im Reichstage bilden, das sind dienationalliberale, die Centrums-, Fortschritts-, deutsche Reichs-und die deutsch-conservative Partei. Dieser Convent tritt sofort,wenn die Wahl beschlossen ist, zusammen und bestimmt, wie vieleMitglieder von jeder Fraktion und welche Mitglieder gewähltwerden sollen. Mitglieder, die keiner dieser Fraktionen angehören,können darum nur zu einem Sitz in einer Commission gelangen,wenn eine der maßgebenden Fraktionen einen Sitz an sie ab-tritt. Bei der in Rede stehenden Commissionswahl war es dieCentrumspartei, welche so anständig war, an Fritzsche einen Sitzabzutreten; dafür konnte sie nun aber auch verlangen, daß dieserdenen seine Stimme gab, die das Mitglied der Centrumsparteigewählt haben würden, dessen Stelle sie ihm übertragen. Hättedie nationalliberale Partei soviel Taktgefühl besessen, einen ihrerSitze an die Sozialdemokraten abzutreten, so würde der Ver-treter der Letzteren selbstverständlich bei der Bq�eauwahl imSinne der Nationalliberalen seine Stimme abgegeben haben.— Die„Franks. Ztg.", die— wie wir anerkennen— sicheiner objektiven Beurtheilung der Sozialdemokratie und ihresöffentlichen Auftretens befleißigt, hat anläßlich der Besprechungder Gewerbeordnungsdcbatte im Reichstag in der Nr. 110 ihresAbendblatts einen Angriff auf Bebel gebracht, den wir alsunberechtigt, weil auf Mißverständniß der Bebel'schen Aus-führungen beruhend, entschieden zurückweisen müssen.Der Abg. Graf Galen hat bei Motivirung der Anträge desCentrums die Rückkehr zur„christlich-sozialen Weltordnung",d. h. die Rückkehr zum Mittelalter empfohlen und jenes Zeitalterals das gepriesen, wo Handwerker und Arbeiter sich glücklichund zufrieden gefühlt.daß die Ackerbau- und Jndustriebcvölterung in ihren Mittelnzum Leben nach und nach gleichgestellt werden.Dritte Swfe des Fortschritts. Bebauung des Landes undVertheilung der Wohnungen des Volks im communistischenStaat.1. Die individuellen Pachtgüter werden aufgehoben und derStaat wird alleiniger Bebauer des Bodens.2. Die nationale Landwirthschaft wird, was Größe der Felder,Anwendung von Maschinen und die Zahl der bei den verschie-denen Verrichtungen des Ackerbaus verwendeten Leute betrifft,in größtem Maßstabe betrieben.3. Große Abtheilungen der Jndustrie-Bevölkerung der Städtewerden periodisch auf's Land gesandt, um die Gewohnheit zuerwerben, sehr ausgedehnte landwirthschassliche Operationen inkürzester Zeit zu verrichten.4. Die ganze Bevölkerung des communistischen Staats wohntin Mustcr-Wohnhäusern, in deren jedem eine große Anzahl Per-sonen bequem untergebracht werden.5. Die Industrie-Mittelpunkte der Bevölkerung sind vonsolcher Größe, daß sie den leichtesten Verkehr zwischen Gewerbe,Manufaktur und Handel gestatten.(Fortsetzung folgt.)— Aus der besten Gesellschaft berichtet der„Mainzer Anzeiger":Eine Skandalgeschichte, die zugleich ihre warnende Seite hat, erzähltman sich aus einer Nachbarstadt, wie folgt: Ein dortiger großer Ge-schäflsmann und Bater von zwei Töchtern, deren glänzende Erscheinungihnen schon viele Verehrer zuzog, erschien mit diesen Töchtern auf einemnur von ausgesuchtester Gefellschaft besuchten Balle. Ein junger Mann,der ebenfalls auf dem Balle anwesend war, fixirte die eine der Schönenschon eine geraume Zeit mit eigenthümlichen Blicken und suchte sich ihrzu nähern, was ihm denn auch während einer Pause gelang. DieDame hatte den einen Handschuh abgestreift-, der junge Mann trat aufsie zu und sagte plötzlich in entschiedenem Tone:„Dürfte ich Sie umAufklärung bitten, woher Sie diesen Ring haben!" Die Angeredeteerblaßte und war nahe daran, ohnmächtig umzusinken, eine Szene, dienicht geringes Aufsehen erregte und bald zu Erörterungen führte. Eine