Glied durch den Hinzutritt von LEU, von einem Atom Kohlen­stoff und zwei Atomen Wasserstoff zur Molekularformel des vorigen Gliedes zu Stande, und diese quantitative Veränderung der Molekularformel bringt jedesmal einen qualitativ verichie- denen Körper hervor. Jene Reihen sind aber nur ein besonders handgreifliches Beispiel; fast überall in der Chemie, schon bei den verschiedenen Oxiden des Stickstoffs, in den verschiedenen Sauerstoffsäuren des Phosphors oder Schwefels kann man sehn, wieQuantität in Qualität umschlägt" und diese angebliche Hegel'sche konfuse Nebel- Vorstellung in den Dingen und Vorgängen sozusagen leibhaft anzutreffen ist, wobei indeß Niemand konfus und benebelt bleibt außer Herrn Dühring. Und wenn Marx der Erste ist, der hierauf aufmerksam machte, und wenn Herr Dühring diesen Hinweis liest, ohne ihn auch nur zu verstehn(denn sonst hätte er diesen unerhörten Frevel gewiß nicht so Hingehn lassen), so reicht dies hin, um auch ohne Rückblick auf die ruhmvolle Düh- ring'sche Naturphilosophie klarzustellen, wemdie eminent mo­dernen Bildungselemente der naturwissenschaftlichen Denkweise" fehlen, Marx oder Herrn Dühring, und wem die Bekanntschaft mit denHauptfeststellungen... der Chemie". Zum Schluß wollen wir noch einen Zeugen für das Um- schlagen von Quantität in Qualität anrufen, nämlich Napoleon  . Dieser beschreibt das Gefecht der schlechtreitenden, aber diszipli- nirten französischen   Kavalerie mit den Mameluken, der für das Einzelgefecht unbedingt besten, aber undisziplinirten Reiterei ihrer Zeit, wie folgt:Zwei Mameluken waren drei Franzosen un- bedingt überlegen; 100 Mameluken standen 100 Franzosen gleich; 300 Franzosen waren 300 Mameluken gewöhnlich überlegen, 1000 Franzosen warfen jedesmal 1500 Mameluken." Gerade wie bei Marx eine bestimmte, wenn auch veränderliche, Mini- malgröße der Tauschwerthsumme nöthig war, um ihren Ueber- gang in Kapital zu ermöglichen, gerade so ist bei Napoleon   eine bestimmte Minimalgröße der Reiterabtheilung nöthig, um der in der geschlossenen Ordnung und planmäßigen Verwendbarkeit liegenden Kraft der Disziplin zu erlauben, sichtbar zu werden und sich zu steigern bis zur Ueberlegenheit selbst über größere Massen besser berittener, gewandter reitender und fechtender, und mindestens ebenso tapfrer irregulärer Kavalerie. Aber was be- weist das gegen Herrn Dühring? Ist Napoleon   nicht elendig­lich im Kampf mit Europa   erlegen? Hat er nicht Niederlage auf Niederlage erlitten? Und weßhalb? Einzig in Folge seiner Einführung der konfusen Hegel'schen Nebelvorstellung in die Taktik der Kavalerie! j Deutschland   den anderen Culturstaaten gegenüber einnimmt, und das Liebäugeln mit demErbfreund" die größte Schuld daran. | Die Deutschen   werden immer command'rt, Front gegen Westen | zu machen, und zwar so lange, bis ihnen die russische   Knute auf dem Rücken tanzt. Sozialpolitische Uebersicht. Zur russischen Kriegserklärung. Die WienerNeue Freie Presse" kennzeichnet die russische   Politik in sehr treffender Weise:Bedarf es eines Nachweises, daß alle angebliche ruf- fische Sympathie für die unterdrückten türkischen Christen nichts ist als Heuchelei und Betrug? Jenes Rußland  , dessen Mura- wieff in der ersten Hälfte der Sechziger-Jahre Polen   zu Tode geschunden, dessen Kauffmann in Khiwa sengte und mordete wie ein Dschingis-Khan; jenes autokratische, orthodoxe Rußland  , das die Glaubensfreiheit mit Füßen tritt, kein Menschenrecht achtet und nur Sklaven kennt, hat keinen Beruf, Unterdrückte zu befreien. Wenn das heute erschienene Manifest davon spricht, daß durch die Ablehnung des Protokolls von Seite der Pforte die Ehre und die Gefühle Rußlands   beleidigt sind, so ist dies eben ein cynischer Borwand für diesen seit Jahren geplanten und in Scene gesetzten Krieg. Ein Staat, der wie Rußland  ein klar vorgezeichnetes traditionelles Ziel verfolgt, begiebt sich in den Krieg, nicht um volksthümlichen Sympathien für angeb- lich Unterdrückte Rechnung zu tragen, sondern zu Zwecken der Machterweiterung und Eroberung. In Asien   reicht das russische Reich bereits bis an die Grenzen Chinas  ; aber seinem nner- sättlichen Ehrgeize genügt diese ungeheure Machtausdehnung nicht. Den Culturbcruf, den es sich den Central-Asiaten gegen- über vindizirt, dehnt es nun auch auf Europa   aus. Die türkischen Christen sind der Borwand, der Zweck ist die Zerstö- rung der türkischen Herrschaft, die Wiedergewinnung des Schwarzen Meeres und des Ausgangs in das Mittelländische. Ist dieses Ziel erreicht, so ist die Grundlage für die Weltherr- schaft des Slaventhums geschaffen und sind jene russischen Träume der Erneuerung der siechen abendländischen Cultur durch die lebensvollen Säfte moskowitischer Barbarei der Verwirklichung nahe." Soweit das Wiener Blatt. Wir danken herzlich für die Ausdehnung russischer Cultur nach Westen hin. Sollte die Ausdehnung aber stattfinden, so hätte diegeniale" Politik, die in Deutschland   jetzt getrieben wird, die isolirte Stellung, welche Russische Humanität.Für die Christen in der Türkei  !" heißt die russische Kriegsparole, für dieHumanität gegen türkische Barbarei", die Kricgslosung. Daß Menschenliebe und Humanität im Munde der russischen Machthaber Schwindel, ist allbekannt, Doch möchte dies noch besonders aus den Schilde- rungcn des englischen Generalconsuls in Warschau  , die er an seine Regierung gerichtet hat, hervorgehen. Es handelt sich um die russischen Gewaltmaßregeln, um den Uebertritt der polnischen Katholiken und unirtenSchismatiker" zu erzwingen. Doch lassen wir dieKölnische Zeitung  " nach einem Bericht des General- consuls sprechen: Demnach sollten die Reformen in der unirten Kirche und die Einführung des griechischen Ritusmit Energie" weiterge- führt werden; Widerstandsoll mit starker Hand" niedergedrückt und Anreger desselben sollen streng bestraft werden. Ein In- qusitions-Commission wurde eingesetzt. Reich sind die Berichte über Blutvergießen, Verlust an Menschenleben uud die barba- rischste Behandlung der Bauern. In Mynciewicz vertheidigten die Bauern die Kirche mit Gewalt, wurden indessen schließlich besiegt. Sie wurden aufgefordert, eine Bekehrungserklärung zu unterzeichnen, und als sie sich weigerten, erhielt jeder Mann 50 Hiebe mit derNagaike"(Kosakenpeitsche), jede Frau 25 und jedes Kind, ohne Unterschied des Ge- schlechts oder Alters, 10 Hiebe. Eine Frau, welche sich hartnäckiger als die übrigen geweigert hatte, erhielt mehr denn 100 Hiebe. Aehnliches wird aus vielen Orten gemeldet. Am 7. März 1874 meldet der Generalconsul, daß die Metzeleien noch ihren steten Fortgang nehmen. Die Regierung setze aller- wärts ihre Creaturen zu Geistlichen ein, die Bevölkerung aber enthielt sich des Verkehrs mit ihnen und aller gottesdienplichen Gebräuche. Die Bauern begruben ihre Tobten heimlich bei Nacht und erklärten, daß sie aufgehört hätten zu taufen und zu trauen. Viele flüchteten in die Wälder; die Kosaken erhielten Befehl, sieniederzujagen". Massenübertritte wurden durch Mißhandlungen erzwungen und die Widerspenstigen wurden nach Sibirien   verbannt oder so lange geprügelt, bis die Militärärzte erklärten, weitere Schläge würden ihr Leben ge- fährden. Sodann wurden sie gewaltsam durch einen halbgefro- renen Strom getrieben, in welchem sie bis über die Hüfte im Wasser gingen, zwischen Soldatenspalier wurden sie in die Kirche getrieben. Der letzte Bericht ist aus dem Jahre 1876, wo Eon- sul Webster in Cherson   meldet, daß dort 600 Personen, alles verheirathete Männer, die mit Gewalt von ihrer Familie gerisslen waresn, eingetroffen wären. Sie wurden sehr streng gehalten und mußten Steine klopfen. Die Familien, Frauen und Kinder blieben daheim mit Kosaken als Einquartirung." Das ist russische Humanität, die man auf die Türkei   über- pflanzen will und dieseHumanität" wurde mitten im Frieden geübt, während diebulgarischen Gräuel", welche die Türken verbrachen, so unentschuldbar sie überhaupt sind, doch noch von den Gräueln der Russen bei den polnischen Ausständen über- troffen werden. Das christliche Kreuz in den Händen der Russen ragt noch an Barbarei hoch empor über den türkischen Halb- mond. Die Berliner   offiziösen Zeitungen, voran die National-Zeitung" freuen sich über den Einfall der Russen in Rumänien  . Die letztere Zeitung zählt die Nationalitäten auf, welche den russischen Vortrab bilden Tschetschenzen, Sar- matier, Jngeschen, Zaporopische Kosaken und Lesghier also lauter wilde, vollständig uncivilisirte Völkerschaften, dieVäter- chen" aus seinem großen Reiche auserlesen hat, die russische Humanität zu vertreten und diebulgarischen Mörder", wie die National-Zeitung" mit Behagen bemerkt, zu züchttgen. Armes Bulgarien  ! Arme bulgarischen Christen! Diese freundschaftliche russische   Avantgarde wird Euch mehr züchtigen, wenn sie wirk- lich in Bulgarien   einbricht, als die türkischen Bewaffneten. Es sind dies die zügellosen Horden, die, vom Wuttki berauscht, im heiligen Rußland   selber von den Bewohnern gefürchtet und ge- haßt werden. Das aber sind die echten Humanitätsstreiter für den christlichen Glauben, so recht nach dem Herzen derNational- | Zeitung". Der Antrag auf Schutz der Wahlfreiheit hat in verschiedenen gegnerischen Blättern, z. B. derBossischen Zei- I tung", eine günsttge Beurtheilung gefunden. DieVossische Zei- tung" mißbilligt nur den einen Punkt, daß für Beamte und Arbeitgeber, die ihre Arbeiter beeinflussen, eine Straferhöhung gefordert wird,es widerstrebe dem Prinzip der Gleichheit und Gerechtigkeit." Dem gegenüber ist �u bemerken, daß bei Per- sonen in Vertrauensstellungen und solchen Stellungen, die ihnen einen bestimmten autoritären Einfluß auf bestimmte Personen gewähren, der Mißbrauch des Einflusses schon nach den jetzt herrschenden Begriffen noch ganz befonders strafbar ist. In Bezug auf Beamte erkennt dies auch unser Strafgesetzbuch an. Dass aber ein Arbeitgeber durch seine Stellung zum min- desten ebenso viel autoritären Einfluß auf die von ihm beschäf- tigten Arbeiter hat, wie ein Beamter auf seine Untergebenen oder das Publikum, das bedarf keiner näheren Ausführung. Und aus dieser unzweifelhaften Thatsache ergibt sich die volle Berechtigung, ja die Nothwendigkeit des von derBossischen Zeitung" getadelten Punkts des Antrags zum Schutz der Wahl- freiheit. Daß der Wortlaut Abänderungen und Verbesserungen zuläßt, sei gern zugestanden; der Gedanke, welcher zum Aus- druck kommen soll, ist sehr schwer juristisch zu formuliren. Die Antragsteller, unter denen ein Jurist, waren sich dessen wohl be- wüßt und die Fassung, für welche sie sich entschieden, war das Resultat sorgfältiger Berathungen. Der Abg. Eugen Richter   schimpft in derVolkszei- tung" auf die Anträge, welche von den Sozialisten im Reichs- tage eingebracht worden sind. Er sucht sich zwar durch Anony- mität zu decken, doch das köterhafte Gebelfer, welches aus den Zeilen hervorschallt, verräth den Urheber nur allzudeutlich. Zur Frage der Gesundheitspflege. Berlin   gehört jetzt, nach den Nachweisungen des Herrn Direktor Böckh vom städtischen statisttschen Amt, zu denjenigen Städten, in denen! verhältnißmäßig die größte Menschenmenge in gemeinsam be- 1 wohnten Häusern zusammenlebt. Die Zahl ist höher, als die entsprechende in Paris  ; im Vergleich mit London   beträgt die Bewohnerzahl des einzelnen Hauses in Berlin   das 7- bis 8-fache. i Im Durchschnitt kommen auf jedes der 16,700 Wohnhäuser fast 58 Bewohner, was ja auch ganz erklärlich ist, da die Menschen- zahl von fast einer Million auf einer Fläche von wenig über! einer Quadratmeile zusammenwohnt. Bekannt ist, daß in keiner Stadt so ungünstige Sterblichkeitsverhältnisse obwalten, j als in Berlin  , die sich nur aus der übergroßen Dichtigkeit der Bevölkerung erklären. Dies möchte auch den Sozialismus be- stimmen, sich für ein endgültiges Wohnungssystem zu erklären, bei welchem die Häuser nicht zu dicht stehen und mit Gärten und Baumpflanzungen abwechseln. UnserAgitator", Herr Commerzienrath Krupp hat folgenden Ukas erlassen und in seiner Fabrik alsBekannt- machung" anschlagen lassen: DieEssener freie Zeitung" hat neuerdings gegen Herrn Alfred Krupp   und gegen die Firma in maßloser Weise gehetzt. Wenn nun auch vorausgesetzt wird, daß ordentliche Arbeiter der-! artige Blätter nicht lesen, so wird doch eingeschärft, daß Zei-] tungen und sonstige Drucksachen in die Fabrik nicht eingeführt werden dürfen. Wer derartige Drucksachen einführen oder gar in der Fabrik lesen sollte, hat empfindliche Strafe, unter Umständen Entlassung: zu gewärtigen. Gußstahlfabrik, Essen, den 18. April 1877. Fried. Krupp." Friedrich Krupp  " ist der Name der Firma noch von früher! her. Alfred Krupp   ist der Name des jetzigen Besitzers. Nur! immer so weiter agitirt, Herr Krupp, glänzende Erfolge für die Sozialdemokratie können dann nicht ausbleiben. Gesetzliche Ausbeutung. Ein Berliner   Börsenbericht, welcher mehreren Schweizer   Blättern, z. B. derNeuen- I richer Zeitung" zugegangen ist, bringt folgende bezeichnende! Schilderung privilegirten Diebstahls: Es war in den letztvergangenen 8 Tagen an der Börse viel Geld zu verdienen und es ist anzunehmen, daß wenigstens die Berliner Börse   auch ihr gut Theil eingeheimst hat. Seit langer Zeit ist wieder einmal der Baissepositton der hiesigen! Spekulation durch die Tagesvorgänge und Strömungen ein un- j! gefchmälerter Sieg zu Theil geworden und zwar ein über dff j Ausgleichung der vorher durch dieselbe Position erlittenen V et> luste hinausgehender. Die Anlässe zu diesem rapiden Rüch. sind bekannt, es braucht nicht erst ausführlich dargelegt zu rt ,cr den, daß wir es mit einerKriegsbaisse" zu thun hatten. C[{. Ueberblick über den Courszettel ergibt, daß sich diesmal auch nicht ein Gebiet durch eine größere Widerstandskrast auszeich- Ein englisches Programm. (Fortstzung.) Industrielle Reformen. Erste Stufe des Fortschritts. Unmittelbare Forderungen. 1. Eine Steuer unter dem NamenIndustrie-Ablösungs- Steuer" wird allen Arbeitgebern auferlegt. 2. Diese Steuer wird in gleichem Betrage für jede angestellte Person, sei die Arbeit derselben körperliche oder geistige, für deren Beschäftigung Löhne oder Salaire bezahlt werden, er- hoben. 3. Das Geld, welches diese Steuer abwirft, bildet den In- dustrie-Ablösungs-Fond. 4. Dieser Fond wird benutzt: zu Pensionen für bejahrte Arbeiter; zur Erleichterung aller Fälle von Krankheit oder Nach- theilen; zur Ersatzleistung an Arbeiter, im Falle sie, und zwar unverschuldeter Weise, ihre Stelle einbüßen. 5. In der Absicht, eine allgemeinere und gleichmäßigere Theil- nähme der Arbeiter an dem Nattonal-Reichthum zu erzielen, wird vom Staat ein Lohnzuschlag an alle Personen während der Zeit, die sie aktiv beschäftigt sind, bezahlt. 6. Die Gelder zur Bezahlung des Lohnzuschlags werden von der Einkommen- und Besitzsteuer bestritten, von der Steuer auf Handels-Transaktionen, von der Rente oder dem Einkommen des Staates aus Land, Häusern, Eisenbahnen. Bergwerken ic., nachdem vorher die Summe zur Bestreitung der nationalen Ausgaben von dieser Einnahme abgezogen ist. 7. Der Lohnzuschlag ist höher für diejenigen, welche in ge- fährlichen, ungesunden oder widerwärtigen Arbeitszweigen an- gestellt sind. 8. Der Lohnzuschlag, der dem Arbeiter bezahlt wird, stuft sich nach dem Alter ab. Er wird ihm vom 20. Lebensjahre an bezahlt und wird in vier aufeinanderfolgenden Perioden von 10 Jahren erhöht. 9. Der Lohnzuschlag soll auch in einem gewissen Berhältniß stehen zu den Bedürfnissen und der Kopfzahl jeder Familie. 10. Ein Minimallohn für alle Gewerbe, Beschäftigungen und Anstellungen wird jährlich vom Parlament festgesetzt. 11. Der Minimallohn ist am höchsten für gefährliche und ungesunde Beschäftigungen. 12. Eine Reduktion der Arbeitszeit für alle Beschäftigungen wird vom Parlament erzwungen. 13. Wo ununterbrochene oder verlängerte Beschäftigung vor- ' herrscht, wie z. B. bei den Matrosen, wird der Vorzug kürzerer Arbeitszeit ausgeglichen durch eine äquivalente Erhöhung des Minimallohns. 14. Arbeits-Ueberzeit wird für gesetzwidrig erklärt, sowohl für die Person, welche sich derselben schuldig macht, als des Arbeitgebers, welcher sie fordert. Ausgenommen sind Fälle, wo Nothwendigkeit oder Gefahr vorliegt und die Gewerkschaften ihre ' Zustimmung erklären. 15. Kein Arbeitgeber darf ausländische Arbeiter beschäftigen, ' es sei denn, daß es die Gewerkschaften zufrieden sind. 16. Alle Lehrlinge werden in Regierungs-Anstalten in ihren 1 Gewerben unterrichtet. Es werden Gewerbeschulen, National- 1 Werkstätten, Musterfabriken u. s. w. errichtet. 17. Die Zahl der Lehrlinge, die zu einem besonderen Ge- werbe zugelassen wird, wird nach den Bedürfnissen des Gewerbes regulirt. Zweite Stufe des Fortschritts. Spätere Reformen. 1. National- Werkstätten, Fabriken und industrielle Etablisse- | ments absorbiren allmählig die Privatuuternehmungen. 2. Cooperationen in produktiver Industrie werden kräftig durch den Staat unterstützt. 3. Es wird ein Ministerium der nationalen Industrie in's ' Leben gerufen, welches die Leitung aller Angelegenheiten der Industrie, der Arbeit, Löhne, Cooperation zu übernehmen hat. Dritte Stufe des Fortschritts. Arbeits- Einrichtungen im communistischen Staat. 1. Es findet eine gleiche Vertbeilung der Arbeit und der Produkte statt. 2. Der Betrag der Produktion wird genau geregelt nach den Bedürfnissen der Consumtion; gegen die Möglichkeit schlechter Ernten«erden Vorsichtsmaßregeln ergriffen ic. 3. Beschäftigung in den verschiedenen Gewerben, Hand- und Fabrikarbeiten ist für alle obligatorisch. 4. Wenn ein hoher Sinn für soziale Pflicht nicht die für jedes Gewerbe erforderliche Zahl antteiben sollte, sich für die Ausführung der erforderten Arbeit zu stellen, so sollen durch das Loos diejenigen, auf die es fällt, gezwungen werden, ihren Verpflichtungen gegen die Gesellschaft nachzukommen. Gewerkschaften. Erste Stufe des Fortschritts. Reformen welche Forderungen der Gegenwart sind. 1. Die Ausbreitung und Erstarkung der Gewerkschaften wird gefördert und zwar im Hinblick darauf, daß sie schließlich in das Ministerium für Industrie aufgehen. 2. Die Gewerkschaften erhalten gesetzlichen Rang unter der Bedingung, daß sie ein Drittel ihres Einkommens in den In- dustrie-Ablösungs-Fond, der vom Staat erhoben wird, einzahlen. 3. Gewerkschaften, welche zu diesem allgemeinen Ablösungs- Fond beitragen, erhalten die gesetzliche Befugniß, die von ihren Mitgliedern gezeichneten Gelder zu sammeln. 4. Alle Engagements und Entlassungen der Arbeitnehmenden, seien sie Gewerkschafter oder nicht, werden in den Bureaux der betreffenden Gewerkschaften gebucht. 5. In solchen Gewerben, welche keine organisirte Gewerkschaft besitzen, werden die Austellungen und Entlassungen der Arbeiter in Regierungs-Registraturen bewerkstelligt. 6. Die Mitglieder der Gewerkschaften erhalten einen Lohn- Zuschlag aus dem Jndustrie-Ablösungs-Fonds, der ihrem Beitrag zu diesem Fond proportional ist. 7. Die Gewerkschaften schlagen alljährlich die Höhe des Minimallohnes vor, der vom Parlament festgestellt wird. 8. Die Höhe der verabredeten, vom Arbeitgeber jedem ein- zelnen Arbeiter zu zahlenden Löhne wird bei seinem Engagement auf dem Arbeits-Registratur-Amt eingetragen. Zweite und dritte Stufe des Fortschritts. Funktionen der Ge­werkschaften im communistischen Staat. 1. Sie sind bestimmt, die ersten Anreger und Werkzeuge bei Organisation der Arbeit und Bertheilung der Güter zu sein. 2. Jedes Gewerk errichtet eine Behörde von 12 Mitgliedern und einem Präsidenten, die vom Gewerk gewählt wird.