Rheinische Kurier" m eldet in dieser Angelegenheit:Die Unter- suchung scheint immer größere Dimensionen annehmen zu wollen. Auch wurden wieder Äusgrabungen nach Kinderleichen in einem Garten an der Stiftstraße vorgenommen." Und diese Gesellschaft, welche in ihrer eigenen Verderbtheit umzukommen droht, wagt es, der Sozialdemokratie entsittlichende Tendenzen unterzuschieben? Das schweizerische Fabrikgesetz hat, wie das übrigens nicht anders zu erwarten war, vor den Augen der Fabrikanten keine Gnade gefunden, und mit allen Mitteln wird jetzt von ihnen agitirt, um das Gesetz durch die Urabstimmung zu Falle zu bringen. Dieses Bestreben der Fabrikanten hat natürlich Gegen- bestrebungen der Arbeiter zur Folge gehabt(S. den Artikel: Demonstration zu Gunsten oes schweizerischen Fabrikgesetzes" in heutiger Nummer) und, lobend sei es erwähnt, auch die Lehrer von Zürich   haben durch den Mund ihres Organs Partei für die Arbeiter ergriffen, wie das aus den nachfolgenden Zeilen, die wir dem in Zürich   erscheinendenPädagogischen Beobachter", Organ der Züricher   Lehrerschaft, entnehmen, hervorgeht: Der rechte Volkslehrcr soll überall da mithelfen, wo es gilt, das nachwachsende Geschlecht tüchtiger und glücklicher zu machen, wo man sich bemüht, statt ein Volk von Krüppeln eine Generation gesunder und denkfähiger Menschen heranzuziehen. Bon diesem Standpunkt aus wünschen wir lebhaft, daß die zürcherische Lehrerschaft und ihre Freunde Hand in Hand mit der überwiegenden Mehrzahl unserer Repräsentanten in den eid- genössischen Rüthen   und mit dem denkenden Theil der Arbeiter- schaft das Fabrikgesetz schützen und vertheidigen und daß sie auch bei der Kundgebung vom nächsten Sonntag sich aktiv betheiligen. Der Demonstration des ausbeutenden Kapitals folge die- jenige der darbenden Arbeiter, der Diener der Humanität und der Freunde der Freiheit und Gleichheit!" Haben sich deutsche Lehrer jemals ebenso unverholen auf die Seite derdarbenden Arbeiter" gestellt? Auf dem sozialen Schlachtfelde", so schreibt man uns aus England,wo fortwährend, wenn nicht unter der Fahne, so unter der Maske des Friedens, der Kamps der Arbeit gegen die Uebermacht des Kapitals geführt wird, bereiten sich hier wieder einige ausnahmsweise heiße und umfangreiche Treffen vor. In erster Linie find die Kohlengräber betroffen, welchen nun zugemuthet wird, die Folgen der mörderischen Konkurrenz der Grubenbesitzer unter sich durch Maffenförderung und Markt- Überschwemmung zu tragen in Gestalt von schweren Lohnreduk- tionen. Von allen Seiten kommt die Kunde solcher Maßregeln und wenn sich die Arbeiter an ihre Führer wenden, so wissen ihnen diese, so gut sie von der sozialen Haltlosigkeit der Angebot- und Nachfragetheorie überzeugt sind, keinen anderen Rath zu geben, als auszuwandern, oder sich anderen Erwerbszweigen zu- zuwenden, oder weniger Kinder zu erzeugen, also fortwährend auf dem beschränkten Boden des Arbeitsmarkt-Verhältnisses nach Abhilfe zu suchen. Bon dem Glauben an schiedsgerichtliche Schlichtung solcher Lohnstreitigkeiten sind Viele bald zurückge- kommen und wollen die Kraft ihrer Organisationen lieber auf die Probe setzen. So droht die abermalige lOprozentige Lohn­reduktion, welche die Grubenbesitzer der Lancashire   and Ches- shire Kohlenbezirke ihren Arbeitern angekündigt, einen großen Strike hervorzurufen. Die Reduktion soll am 17. d. M. in Kraft tre ten und da friedliche Verhandlungen bisher von keinem Erfolg waren, dürften etwa 10,000 Männer die Arbeit ruhen lassen. Im Fife and Clackmannan Kohlenbezirk(Schottland  , nörd- liches Ufer der Forthmündung) haben die Arbeiter abermals die Ankündigung(seit 1874 die sechste) einer 10prozentigen Lohn- reduktion erhalten und sind entschlossen, dieselbe nicht anzunehmen. Sie loosten zu diesem Zwecke zwei Kohlengruben aus, m welchen zuerst gestrikt werden sollte. Die Arbeitgeber beschlossen darauf letzten Donnerstag einen allgemeinen Lockout, welcher etwa 56000 Arbeiter treffen soll. Da dieselben in Häusern wohnen, welche den Grubenbesitzern gehören, sind ihnen zugleich auch die Wohnungen gekündigt. Die Arbeiter haben 14,000 Pfd. St. in ihrem Reservefonds und rechnen auch auf Unterstützung von Seite der National Miner's Union. Am Freitag den 11. beschlossen die Schiffbaumeister an der Clyde   auf einer Versammlung in Glasgow   mit dem 19. d. eine allgemeine Aussperrung sämmtlicher auf den Bauplätzen beschäf- tigter Arbeiter eintreten zu lassen. Die Zimmerer haben nämlich seit einigen Wochen zur Erlangung einer Lohnerhöhung die Arbeit emgestellt und da sich die übrigen Arbeiter weigern, die Arbeit der strikenden Zimmerer zu verrichten und somit der ganze Produktionsapparat in's Stocken gerieth, die Herren aber in eine Lohnerhöhung nicht willigen wollen, so kamen sie zu dem Schluß,im Interesse aller Betheiligten" die Sache kurz BBBBBBg Wider eine alte Lüge? (Fortstzung.) Hören wir nach dem Geschichtsforscher den Redakteur. Herr Dr. Bruno Mayer schreibt in derDeutschen Warte" II. De­zember-Heft 1875 pag. 771:Im Frühjahr 1848 zog er (Herwegh  ) mit einer Schaar deutsch  -französischer Republikaner, meist Arbeiter, in Baden ein, entfloh aber beim ersten Zusammen- stoße mit den württembergischen Truppen unter dem Spritzleder eines von seiner Frau geführten Einspänners. Es war das am 27. April 1846 und von diesem Tage an war der Lebendige für Deutschland   todt. Der Schmach von Schopfheim  " ,c.-c. Dieser Gelehrte, der im Uebrigen offenbar aus der Quelle Jäger geschöpft hat, verlegt somit zum Zeichen seiner Gewissen- haftigkeit den Schauplatz der Handlung von Doffenbach nach Schopfheim   und verwandelt unterwegs denWagen" in einen Einspänner, als welcher sich für die selbstkutschirende Frau und für das Spritzleder besser schickt und es wahrscheinlicher macht. In diesem Fuhrwerk kann die Lüge die Reise uin die Welt machen! Auch dem Herrn L., dem Kritiker derNeuen Gedichte" von G. Herwegh,Im neuen Reich", 11. Heft pax. 439 scheint sie in diesem Aufzug begegnet zu sein. Er fügt seiner auch sonst feinen und literaturkundigen Äeurthcilung der Ge- dichte frank und ftech die Bemerkung bei:als ob es ihrem Verfasser Herzenssache gewesen wäre, das Spritzledcr von Schopf- heim lalso ebenfalls Schopfheim  ) nicht in Vergessenheit gerathen zu lassen." Bevor wir aber den Lügnern und Verleumdern die Maske vollends herunterreißen, wollen wir doch die offiziellen Zeugen zu Ende reden lassen. Schlagen wir die obenerwähnte Anklage- akte des Freiburgcr Hofgerichts und zwar Z 6 auf, welcher den Titel führt:Gefecht bei Doffenbach". Hier heißt es wörtlich: Die Vorhut, aus 30 Mann mit Gewehren bestehend, wurde von Grevö aus Mannheim   geführt. Hierauf folgte ein zwei- spänniger Leiterwagen mit Herwegh  , dessen Frau und einigen Kranken, sodann die einzelnen Bataillone." Dann weiter: Während sie(die Mannschaft) der Ruhe pflog, fielen einige Schüsse; der erwähnte Wagen fuhr, begleitet von einigen Be- zu machen und die Schiffsbauplätze zu sperren, bis die Zimmer- leute zahm geworden. Morgen wird an allen Plätzen an- geschlagen sein, daß, wenn die Zimmerleute die Arbeit nicht aufnehmen sollten, am 19. d. die Plätze für die Arbeiter ge- schloffen sein werden. Zwischen 30 und 35,000 Arbeiter würden dadurch auf's Pflaster geworfen. Die Arbeiter sollen entschlossen se n, ihre Ausdauer zu erproben, da sich ihre Fonds seit der letzten Aussperrung im Jahre 1866 wieder gestärkt haben. Der russisch  -türkische Krieg hat auf dem asiatischen Terrain eine für die Russen äußerst ungünstige Wendung ge- nommen und die Herren Christenbefteier müssen jetzt bedacht sein, sich schleunigst nachrückwärts zu konzentriren". Sie haben aber auch alle Ursache dazu, denn abgesehen von einem gegen die Türken verlorenen Gefecht, welches ihnen 4000 Mann an Todten und Verwundeten kostete, hat der von uns in voriger Nummer schon gemeldete Tscherkessen-Aufstand nach neueren Mittheilungen sehr bedrohliche Dimensionen angenommen. DieBossische Zeitung" kennzeichnet die Si- tuation auf dem asiatischen Kriegsschauplatz folgendermaßen: Wenn man die geographische Lage der vom Aufruhr erfaßten Distrikte des Kaukasus in's Auge faßt, so ist es einleuchtend, daß die Erhebung auf die Operationen der in Armenien   ein- gedrungenen Operationsarmee lähmend einwirken muß. Groß- fürst Michael(Oberkommandant der russischen Truppen) sieht sich urplötzlich vom Reiche getrennt, der einzige Schienenstrang, welcher seinem Heere Proviant und Munition zuführen soll, kann jeden Augenblick zerrissen werden, die Rückzugslinien seiner Corps sind gefährdet, kurz: seinem Unternehmen ist die Lebens- ader unterbunden! Und wenn es der russischen Heeresleitung auch gelänge, die Depots und die Eisenbahnlinie durch einen starken Truppenaufwand zu sichern, so wird es ihr nie und nimmer gelingen, inmitten der Gebirge die Proviantzufuhren vor Ueberfällen zu schützen. Sowie also der Aufstand von ver- ständiger Hand geleitet wird und seine ganze Kraft der Ber- nichtung der freien Communication widmet, so ist der große Offensiv-Krieg in Armenien   zu Ende und Großfürst Michael wird sich glücklich schätzen müssen, wenn er seine 150,000 Mann vor Hunger bewahren kann. Schon heute leiden seine Truppen unter Verpflegungs-Schwierigkeiten, wie erst dann, wenn sie auf die Ausbeutung ausgesogener und unwirthbarer Gegenden allein angewiesen wären!" Eine derbe Lektion könnte Rußland   für den freventlich provo- zirten Krieg nichts schaden; denn das möge man Kindern und alten Weibern einreden, daß Rußland   für die Befreiung der geknechteten Christenbrüder" das Schwert gezogen hat. Nie- mand glaubt daran, der da weiß, daß es Rußland   ist, welches seit Peter dem Großen achtmal, und in diesem Jahrhundert jetzt zum drittenmal die Türkei   mit Krieg überzieht, wobei noch ganz davon abgesehen werden soll, daß in punoto der Toleranz gegen Andersgläubige Rußland   bei der Türkei   erst in die Schule gehen muß. DerChemnitzer freien Presse" hat das Jahr 1876 nach einer oberflächlichen Schätzung nicht weniger als Acht Jahre zwei Monate und drei Tage Gefängniß und sieben hundert und neunzig Mark Geldstrafe eingetragen. Und welches ist der Erfolg der wahrhast fieberhasten Thätigkeit der Chemnitzer   Gerichte in der Bekämpfung der Sozialdemokratie? Die beste Antwort auf diese Frage ertheilt dieChemnitzer freie Presse" selber, indem sie sich folgendermaßen ausläßt: Das sind die Wunden, die wir bis jetzt im Kampfe des Jahres 1876 davon getragen, unser Arm ist aber nicht erlahmt, wir konnten am 10. Januar einen glänzenden Sieg erfechten. Es sind ehrenvolle Wunden, die wir davon getragen haben. Und ninimer werden wir müde werden zu kämpfen, bis unsere Feinde am Boden liegen; denn Frieden wird es nicht eher geben, bis wir gesiegt haben, und wohlgemerkt, man lernt siegen, wenn eine solche Schule durchgemacht werden muß, wie sie uns beschieden ist." Vor der siebenten Deputation des Stadtgerichts zu Berlin   erschien am 15. Mai die Berliner   Mitgliedschaft der Deutschen   Schuhmacher-Gewerkschaft, vertreten durch ihre Bevoll- mächtigten Szimmath, Seidemann und Klein, angeklagt des Verstoßes gegen die§§ 8 und 15 des Vereiusgesetzes(Ver­bindung politischer Vereine jc.) Staatsanwalt Tessenoorff be­antragte Schließung der Gewerkschaft, 6 Wochen Gefängniß gegen Szimmath; 60 Mark Geldbuße cvent. 10 Tage Haft gegen Seidemann, Klein und den ebenfalls Mitangeklagten Bock, Redakteur desWecker" zu Gotha  . Das Urtheil lautete dahin, daß der Centralverein und dessen Vorsteher Bock freizusprechen, der Angeklagte Szimmath zu 30 Mark Geldbuße event. 5 Tage Haft, Klein zu 15 Mark event. 3 Tage Haft und Seidemann waffneten, eilig davon, und unmittelbar darauf begann der Kampf." Ferner: Eine Patrouille von 16 Mann, unter Oberfeldwebel Köhler, bestieg eine Anhöhe und sah, wie zwei Wagen sich dem Walde näherten und von ungefähr 150 Freischärlern, in kleinen Ab- theilungen, gefolgt waren." Bon Herwegh's Verhalten bei Doffenbach ist sonst in der Anklage-Akte und speziell in Z 6 gar nicht die Rede! Was geht aber aus den beiden einzigen offiziellen Akten- stücken klarer hervor, als daß die von Nr. l im ersten Augenblick der Leidenschaft aufgestellte, jedoch gleich als unsicher bezeichnete Vermuthung resp. Behauptung, die Quelle der ganzen Verleum- dung, sich hintendrein und bei genauerer Prüfung der Sache durch Nr. II als falsch und unwahr herausgestellt hat? Nr. 1, der militärische Bericht, behauptet: daßnach ein- gegangenen Nachrichten" Herwegh   mit seiner Frau, sobald er die Annäherung der Truppen erfahren, noch vor Beginn des Kampfes entflohen sei. Nr. II, die gerichtliche Anklageschrift aber stellt fest, oder muß vielmehr auf Grund der Untersuchung feststellen: daß Herwegh  mit seiner Frau und einigen Kranken bei Beginn des Treffens auf einem zweispännigen Leiterwagen unmittelbar hinter der Vorhut sich befand daß dieser Wagen, von einigen Bewaff- neten begleitet, erst davon fuhr nachdem einige Schüsse gefallen und daßunmittelbar darauf der Kampf begann." Dieser letzte Zusatz enthält offenbar keine Thatsache mehr, sondern nur ein willkürliches Urtheil, eingegeben von der staatsanwaltlichen Ab- ficht, in erster Linie die Freischaaren als den angreifenden Theil erscheinen zu lassen, daneben den gehaßten Herwegh als Feigling hinzustellen und zugleich den Widerspruch zwischen dem Ergebniß der Untersuchung und dem längst veröffentlichten militärischen Bericht möglichst zu vertuschen. Vergebens! Nach gemeiner und wohl auch nach militärischer Logik hat ein Kampf begonnen, wenn Schüsse fallcu; und wenn was die Anklageschrift nicht leugnen konnte und die Schwurgerichtsverhandlung über jeden Zweifel erhob der Wagen erst davon fuhr, nachdem Schüsse gefallen waren, so hatte Herwegh   die Ankunft der Truppen ab- freizusprechen sei. In den Gründen wurde angeführt, daß der Hauptverein nicht angeschuldigt werden könne, mit Zweigvereinen in Verbindung zu stehen, da diese sein eigenes Ich bildeten und Niemand mit sich selbst zu verkehren vermöge. Dagegen sei erwiesen, daß die Mitgliedschaften, durch Zurückbehalten eines kleinen Theils des Gesammt-Beitrages(behufs Deckung örtlicher Ausgaben), als selbstständige Vereine im Sinne des Gesetzes anzusehen seien, wie auch durch die Aufforderung des ic. Szimmath zu einer Petition für den Normalarbeitag, Politik, wenn auch eine gerechtfertigte, getrieben wurde, und daß deshalb die Mit- gliedschaft genannter Gewerkschaft zu Berlin   zu schließen sei. Es ist wohl anzunehmen, daß die Verurtheilten gegen das etwas sehr geschraubte Erkenntniß appelliren werden. Am 14. d. M. wurde der frühere Redakteur derBer- aischen Volksstimme", Parteigenosse Grünewald, nach Ver- büßung einer achtmonatlichen Haft aus dem Gefängniß ent-! lassen. Congrch der Sozialdemokraten Deutschlands  . Als Delegirte zu dem bevorstehenden Sozialistencongreß sind 1 bis heute bei dem Unterzeichneten nachfolgende Parteigenossen i angemeldet: Altona  : I. Auer; Augsburg  , Lechhausen ic.: Albert Sichten- steiger; Bielefeld  : Carl Baer; Bremen  : W. Frick; Crimmitschau  : Walther; Cöthen: A. Zwiebler; Elmshorn  : Hammer; Frank- furt a. O.: I. Heiland jr.; Frankfurt   a. M.: C. Frohme; Frei- berg(9. sächs. Wahlkreis): Oskar Klemich; Gera  : C. Brätter; Hannover  : H. Meister; Hanau  : M. Daßbach, A. Frohme; Jser- lohn-Dortmund: C. W. Tölcke; Leipzig  : Nauert; Lindenau  (13.! sächs. Wahlkreis): M. Preißer; Meerane  (17. sächs. Wahlkreis): I. Siegl; München  : A. Kiefer; Osnabrück  : C. Kühn; Pieschen, Dresden   und Pirna  : Max Kayser; Pinneberg  : Schmalfeldt  ; Rheda  : H. Matthäi; St. Johann: H. Kaulitz; Striegau  : O. Richter; Wandsbeck: F. Vogenitz; Wüstegiersdorf  : R. Schuh- macher. Nach bis jetzt eingegangenen Nachrichten dürfte die Zahl der Delegirten, welche auf dem Congresse erscheinen werden, zwischen! 80 und 100 betragen. Die Mandats-Formulare sind versandt, sollte irgend eine j Adresse übersehen worden sein, so wende man sich an den Unterzeichneten. Hamburg  , den 16. Mai 1877. Mit sozialdemokratischem Gruß I. A.: I. Auer, Pferdemarkt 37. Demonstration zu Gunsten des schweizerischen Kabrikgesetzes. Zürich  , den 14. Mai. Nachdem nunmehr das eidgenössische Fabrikgesetz von den beiden Kammern der Bundesversammlung  (National- und Stände- rath) zu Ende berathen ist und fertig vorliegt, ist auf den ersten Blick ersichtlich, daß durch die beinahe 3 Jahr andauernde Be- rathung das Gesetz, mit seinem ersten Entwurf verglichen, von Instanz zu Instanz verschlechtert worden ist. Den Wünschen der Fabrikanten hat man in den meisteu Fällen Rechnung ge- tragen, dem Begehren der Arbeiter aber fast in keinem Punkt.! Immerhin bietet das Gesetz gegenüber dem jetzigen Zustand' einige wesentliche Verbesserungen(z. B. die Festsetzung eines llstündigen Normalarbeitstags, Beschränkung der Frauen- und! Kinderarbeit, Haftpflicht und Einsetzung von unabhängigen Fa- brikinspektoren), die es wünschenswerth erscheinen lassen, daß dasselbe doch in Kraft tritt. Dies würde am 24. Juli d. I. der Fall sein, wenn nicht bis dahin 30,000 Bürger die Volksabstimmung verlangen. Einer Anzahl von Fabrikanten und Großindustriellen paßt es nun durchaus nicht in den Kram, daß nicht alle ihre Wünsche erfüllt worden sind, und daß ihnen dieFreiheit", die' Arbeiter und deren Familien ganz nach Belieben ausbeuten zu können, einigermaßen beschränkt werden soll. Sie haben des- halb mit der Sammlung von Unterschriften begonnen, um bei der event. Abstimmung mit allen Mitteln für eine Ver wer- fung des Gesetzes zu wirken. Durch dieses übermüthige Gebühren der Fabrikanten veran- laßt, berief der Central-Ausschuß der Gewerkschaften, Arbeiter- und Grütlivereine des Bezirks Zürich   die Arbeiter für gestern zu einer Demonstration für das Fabrikgesetz zusammen, und die j Arbeiter leisteten diesem Rufe in großer Anzahl Folge. Mittags zwischen 1 Uhr und>,,3 Uhr marschirten sie, von ihren Versammlungslokalen kommend, in Reih und Glied mit Fahnen und Standarten auf den Bahnhofsplatz Zürich, und die auswärtigen Vereine, die(nicht in oorporv erscheinen konnten, gewartet, so war er nicht vor Beginn des Kampfes entflohen,� so haben dieeingegangenen Nachrichten" des Generals v. Miller- gelogen! Warum der Wagen davon fuhr und wohin er fuhr, werden wir später hören. Vorher müssen wir noch einmal den General' von Miller reden lassen. Dieser sagt vom Anfang des Gefechts: Eine Compagnie des 6. Infanterieregiments, welche in der Frühe eine Recognoszirung nach Schwörstadt   zu machen hatte,! trat ungefähr um dieselbe Zeit den Rückmarsch nach SchopfheilN an, als das Bataillon von da aufbrach. Diese Compagnie war im Debouchiren aus Niederdossenbach begriffen, als sie den größten Theil der Arbeitercolonne auf sich anrücken sah.(!) Der Hauptmann Lipp ließ seine Leute hinter Bäumen und Felsstücken in zerstreuter Ordnung Stellung nehmen, sie wurden alsbald mit Heftigkeit angegriffen(!); das gut gezielte, auf nahe Entfernung abgegebene Tirailleurfeuer machte den Feind stutzen; nacb wenigen Augenblicken kehrte er verstärkt zurück, ward aber wiederum abgewiesen: nun verlängerte er seine Linie und suchte der Compagnie in Flanke und Rücken zu kommeiu In diesen« kritischen(sie!) Momente erschien, den Feind selbst flankirend, eine halbe Compagnie des 1. Infanterieregiments, geführt von Oberlieutenant Karl, der, ohne Befehl abzuwarten, von Schwör- stadt vorrückte, als er das Feuer hörte. Hierdurch war für den Augenblick die Gefahr beseitigt, doch ließ der Angriff an Ungestüm nicht nach. Der Gegner war so nahe gekommen, daß Hauptmann Lipp mit dem feindlichen Anführer(dem wackeren und braven Schimmelpennig) handgemein wurde und ihn tödtete- -- Der Fall dieses Anführers entschied das Gefecht. Feinde wichen in den Wald zurück, und als nun auch da» Bataillon des 6. Regiments anrückte ic." I Ich habe den Bericht so ausführlich wiedergegeben, um Stellung der demokratischen Legion vor Beginn des Kampfe/ genau zu constatiren, d. h. den Beweis zu führen, daß dl* Legion sich im Walde befand, aus demselben hervorbrach um sich dann wieder in diesen zurückzog--- wie solches kloi und deutlich aus dem Berichte erhellt. Aber auch aus der AN' klageatte geht das Gleiche hervor. Sie sagt:< In dem nahen Walde angekommen, lagerte sich die Mann