Extra- Beilage zu Nr. 63 des„Vorwärts".Mericht des Kentrat-Wahlcomits's.Als im vorigen Jahre der Congreß der deutschen Sozialdemo-kraten seine Tagesordnung erschöpft hatte und zum Schluß derVerhandlungen gelangt war, wurde von Seiten des damaligenVorsitzenden der Wunsch ausgesprochen, daß die Verhandlungenund gefaßten Beschlüsse reiche Früchte tragen und daß besondersdie bevorstehende Wahl dafür Zeugniß ablegen möge, daß unserStreben im Volke Verständniß finde und unser Einfluß in ste-tigem Wachsen begriffen sei. Heute nun sind wir in der Lage,darüber zu urtheilen, ob der damals ausgesprochene Wunsch sicherfüllt hat oder nicht. Als Mitglied des Central-Wahlcomitss,das von dem vorjährigen Sozialistencongreß zu dem ausdrück-lichen Zweck eingesetzt worden ist, die Wahl- und Parteiagitationzu leiten, erlaube ich mir im Auftrag des Central-Wahl-comitäs einen kurzen Ueberblick über die wesentlichen Vorkomm-nisse und vor allem über die unsererseits ergriffenen Maß-nahmen vor, während und nach der Wahlcampagne zu geben.Nachdem das Central- Wahlcomits sich constituirt hatte unddies in den Parteiorganen den Parteigenossen mitgetheilt war,wurden sofort Anstalten getroffen, um zunächst deck Druck desCongreß-Protokolls möglichst schnell zu besorgen. Leider hattendie darauf gerichteten Bemühungen nicht den gewünschten Erfolg,da durch die Herstellung des Protokolls in Berlin viel Zeitdurch Hin- und Hersenden von Manuscript, Correkturbogenu. s. w. verloren ging. Im Ganzen wurden 3500 Protokollegedruckt, welche bis auf einen kleinen Rest verkauft sind.In Bezug auf die Agitation knüpften wir an die bereitsbestehenden Einrichtungen an. Unser Augenmerk war haupffäch-lich darauf gerichtet, diejenigen Wahlkreise, welche laut Congreß-beschluß für„offizielle" erklärt waren, zu berücksichtigen. Zudiesem Zweck setzten wir uns mit den bereits bestehenden Cen-tral-Wahlcomitäs der einzelnen Kreise in Verbindung und sorgtenauch dafür, daß, wo solche Comics noch nicht bestanden, die-selben in's Leben gerufen wurden. Unsere Hauptsorge ging da-hin, sowohl die agitatorischen Kräfte als auch die vorhandenenund voraussichtlichen Geldmittel zweckentsprechend und möglichstgleichmäßig zu vertheilen. Als Agitationskräfte standen unszunächst 6 ständige Agitatoren mit vollem Gehalte zur Verfü-Sung. Dazu kamen weitere 18 Agitatoren mit monatlichen Zu-Hüffen, von denen indeß einzelne während der letzten 6 Wochenvor der Wahl und während oer Stichwahlen vollbezahlt wurden,und außerdem wurde noch an 16 Wahlkreise 4 Monate langund an 4 Wahlkreise 2 Monate vor der Wahl ein bestimmterZuschuß bezahlt. Die Zuschüsse variirten in Beträgen non 15bis 150 Mark pro Monat. Hierzu kommt noch, daß durch-gehends alle Candidaten direkt in den Wahlkampf eingriffen undeine Reihe derselben auf Veranlassung des Central-Wahlcomitäsnicht nur in ihren Wahlkreisen wirkten, sondern sich auchgegenseitig unterstützten und aushalfen.Außer den hier aufgeführten ständigen Agitatoren und mitZuschuß bedachten Parteigenossen haben noch eine ganze Reiheanderer Parteigenossen und besonders die an der Lokalpresseangestellten Beamten sich in hervorragender Weise an dem Wahl-kämpf betheiligt, wodurch es denn auch möglich geworden war,daß in 175 Wahlkreisen sozialistische Candidaten aufgestellt undfür dieselben gewirft werden konnte. Auf dieselben fielen, wennwir das bei den Stichwahlen abgegebene Resultat zählen, 559,211Stimmen. Rechnet man aber das Ergebniß der Stichwahlennicht hinzu, so verbleiben als am 10. Januar für Sozialistenabgegebene Stimmen 496,843. Ein Vergleich mit dem Wahl-resultat vom Jahre 1874 zeigt uns, daß damals insgesammt,also bei der Hauptwahl und Stichwahl, 379,512 Stimmen, beider Hauptwahl allein aber 356,153 Stimmen abgegeben wurden.Wir haben sonach bei der Hauptwahl 140,690 Stimmen mehrals im Jahre 1874 erhalten.Als besonders interessante Erscheinungen bei der Wahl glaubenwir Folgendes verzeichnen zu müssen: erstens die Thatsache, daßdas Stimmenmehr wesentlich auf Conto der großen Städte undSachsens zu setzen ist, zweitens die außergewöhnlich vielenStichwahlen, an welchen wir betheiligt waren, drittens die Er-scheinung, daß bei den letzten Wahlen die Vereinigung allergegnerischen Parteien gegenüber der Sozialdemoftatie in einemviel höheren Maße der Fall war, als bei früheren ähnlichenAnlässen. Wir können deshalb mit vollem Recht sagen, daßdie beinahe 600,000 Stimmen, welche bei der letzten Wahl aufKandidaten der Sozialdemoftatie fielen, fast ausnahmslos vonbewußten Anhängern der sozialistischen und demokratischen Grundsätze abgegeben wurden. Die geringen Ausnahmen, wo volks-parteiliche Elemente und katholische Arbeiter bei Stichwahlen fürunsere Candidaten stimmten, fallen gegenüber dem Gesammfte-sultat kaum in's Gewicht.Zur Jllustratton der oben angeführten, besonders beachtens-werthcn Erscheinungen sei hier auf die Wahlresultate in Berlin,Hamburg, Breslau, Altona, Magdeburg, Barmen- Elberfeld,Bremen. Braunschweig. Dresden, Leipzig, Chemnitz, Nürnbergund Stuttgart hingewiesen. Ueberall in diesen Städten und inemer ganzen Reihe anderer, hier nicht genannter, hat eine ganzüberraschende Steigerung der sozialistischen Stimmen stattgefun-» r™""öelnen derselben, wie in Berlin, Magdeburg,Breslau, Nürnberg, hat sich die Stimmenzahl geradezu verdoppelt.Besonders interessant ist auch, wie sich die Gegner der sozia-ttstMchen Bewegung mit dieser Thalsache abgefunden haben.Wahrend sie nach den Wahlen vom Jahre 1874 mit vollenBacken in die Welt hinausposaunten, daß die Sozialdemokratienur Anhang finde bei dem Fabrikproletariat und bei der„ver-kommenen" ländlichen Jndustriebevölkerung, dagegen aber die Be-völkerung der großen Städte, welche damals als„Hort der In-telligenz und Bildung" bezeichnet wurden, den„Irrlehren" dersozialisttschen Partei völlig unzugänglich geblieben sei, greifensie jetzt zu der entgegengesetzten Ausflucht. Da die Thatsachesich nicht wegleugnen ließ, daß die meisten großen Städte überraschend günstig für die Sozialdemokratie gestimmt hatten, Berlinund Dresden sogar sozialistische Abgeordnete in den Reichstaggesendet hatten, in den meisten der übrigen Städte sich aber dieSozialdemokratie als die relativ stärkste Partei erwiesen hatte,deren Sieg nur durch die Verbindung aller gegnerischen Par-teien und unter Preisgabe von deren Grundsätzen verhindertwerden konnte, so wurden mit einemmale die vorher so hoch-gepriesenen Städte als„die Stätten für vaterlandsloses Ge-sindel", der„Umsturzparteien" und der„politischen Unreife"bezeichnet. Dagegen gilt jetzt der Bauer als letzter Hort undSchirm der„Ordnung", des„Friedens" und des„Gesetzes".„Der Landmann hat mit fester Hand die schwankendeWage in's Gleichgewicht gebracht und den rollendenStein, der die bestehende Ordnung zu zertrümmerndrohte, aufgehalten." Solche und ähnliche Phrasen sindjetzt an der Tagesordnung, um den gläubigen Lesern derBour-geoisblätter die Thatsache des Rückgangs aller sozialistenfeind-lichen Parteien in den Städten begreiflich zu machen.Oben ist gesagt, daß das Mehr der Stimmen, außer auf diegroßen Städte, wesentlich mit auf Sachsen fällt. Die Richtig-keit dieser Behauptung ist am besten durch Zahlen zu beweisen.Während in Sachsen bei der Wahl am 10. Januar 187480,000 Stimmen abgegeben wurden, fielen am 10. Januar 1877laut offizieller Angabe 127,000 Sttmmen auf unsere Candidaten,d. h. 70,000 Stimmen mehr, als die zweitstärkste Partei, di�conservative, Stimmen erhielt. Daß diese Stimmen aber nichtblosvonder städtischen oder Jndustriebevölkerung abgegeben wurden,sondern daß auch die Landbevölkerung Sachsens der Sozialde-mokratie Sympathien entgegenbringt, das beweist die Thatsache,daß Wahlfteise wie der 10., 11. und 14., welche wesentlichLandbevölkerung aufweisen, Tausende von Stimmen für unsereCandidaten abgaben, und daß der 13. Wahlkreis, trotz seinerLandbevölkerung, sogar einen Sozialdemokraten in den Reichs-tag sandte.Dies und die Thatsache, daß mit Ausnahme deS Herzog-thums Anhalt und des 9. schleswig-holsteinischen Kreises nirgendsein Rückgang der Stimmen, auch in Landdistriften nicht, zu ver-zeichnen ist, wohl aber da, wo eine energische und geschickte Agi-tation entfaltet wurde, wie z. B. im 1. Braunschweiger Wahl-kreis, wesentliche Fortschritte gemacht wurden, zeigt hinlänglich,auf wie schwachen Füßen die Behauptung unserer Gegner steht,„der gesunde Sinn unserer Landbevölkerung weise die sozialistt-schen Lehren zurück".Was die Stichwahlen betrifft, so sei nur darauf hingewiesen,daß wir im Jahre 1874 deren nur 10 hatten, während sie imJahre 1877 von 10 auf 20 stiegen.Daß wir bei diesen 20 Stichwahlen nur in 3 Kreisen(DreS-den-Altstadt, Reichenbach-Neurode i. Schl. und Solingen) alsSieger hervorgingen, ist insofern interessant, als sich bei diesenAnlässen besonders scharf hervorhob, wie alle zur Schau ge-tragenen Parteiunterschiede der antisozialistischen Parteien ein-fach Heuchelei sind und wie die Gegner alle einig sind, sobaldes gilt, einen Candidaten des arbeitenden Volkes zu bekämpfen.Fortschrittler und Nationalliberale, die sich vor den Wahlen gegen-jeitig Schauspieler titulirten und Verrath an den Kopf warfen,Conservative und Liberale, die sonst nur als von Gründern undReaktionären von einander sprachen, ja selbst Ultramontane und„Kulturkämpfer", wie uns die Stichwahl in Barmen zeigte— gingenvereint und versöhnt miteinander, nur um den bösen Sozial-demoftaten nicht zum Siege gelangen zu lassen.Trotz all' dieser unerhörten Anstrengungen aber und trotz all'der schamlosen und perfiden Verleumdungen, in welch letztererBeziehung sich besonders das fortschrittliche Centralcomitä, allenvoran aber Eugen Richter auszeichnete, haben die Stichwahlendoch ein ebenso überraschendes als für die Sozialdemokratenerfreuliches Resultat ergeben, nämlich die Thatsache, daß in den20 Kreisen, wo derartige Wahlen anstanden, 62,368 Stimmenmehr für die sozialistischen Candidaten abgegeben wurden, alsbei der Hauptwahl am 10. Januar 1877. Halten wir demgegenüber, daß bei den 10 Stichwahlen im Jahre 1874 nur23,359 Stimmen mehr als bei der Hauptwahl abgegeben wur-den, so zeigt sich auch hier ein ganz gewaltiger Fortschritt. Fürdie Gegner aber war das Resultat bei den Nachwahlen beson-derS insoweit überraschend, als zu Tage ftat, daß am 10. Januardie Sozialdemoftatie durchaus noch nicht ihre letzten Reservenin's Treffen geführt hatte. Das sei uns ein Fingerzeig für zu-künftige Wahlen.Wenn bis jetzt nur von den Erfolgen und Fortschritten derSozialdemoftatie bei den Wahlen die Rede war, so geschah dies,weil wir mit vollem Recht auf diese Erfolge hinweisen konnten;damit soll aber freilich nicht gesagt sein, daß wir keine Nieder-lagen, ja theilweise sogar sehr empfindliche Niederlagen zu ver-zeichnen hätten. Hierher gehört zunächst der Verlust verschie-dener Wahlkreise, die während der Legislaturperiode von 1874bis 1876 von Sozialdemokraten vertreten wurden. Obwohl wirin der vorigen Periode nur 9 Abgeordnete hatten und diesmalderen 12 zählen, so haben wir doch von den früher besessenenKreisen 5 verloren, und zwar sind dies Barmen-Elberfeld, der8. und 9. schleswig-holsteinische, und der 9. und 15. sächsischeWahlkreis. Was die Ursachen dieser Niederlagen betrifft, somuß zunächst darauf hingewiesen werden� daß sämmtliche verlorengegangenen Wahlkreise imJahre 1874 der Sozialdemokratie zumTheil erst erobert, theils in früheren Wahlkämpfen verloren unddamals erst wiedergewonnen worden waren, und daß in Folgedessen die Gegner ganz naturgemäß die energischsten Anstrengungenmachten, diese Kreise zurück zu erobern. Dies gilt besondersvon Barmen-Elberfeld, dem 15. sächsischen und dem 9. schleswig-holsteinischen Kreise. Der 9. sächsische Kreis wäre wohl nichtverloren gegangen, wenn der frühere Vertreter desselben auchdiesmal dort wieder candidirt hätte, und der 8. schleswig-hol-steinische Kreis(Altona), der ja bei der Hauptwahl behauptetworden war, ging erst verloren, als durch die Doppelwahl desfrüheren Vertreters des Kreises sich eine Nachwahl nothwendigmachte, die dann in Folge unqualifizirbaren Verhaltens einigersogenannter Auchsozialisten zur Stichwahl und bei dieser Ge-legenheit in Folge unerhörter Manöver und Gewaltthätigkeitender Gegner zur'Niederlage für uns führte.Wenn aber auch die Thatsache feststeht, daß wir fünf Wahl-kreise verloren haben, so steht dem gegenüber die Eroberung vonacht neuen Kreisen, und außerdem— und das ist das wcsent-lichste— haben die Stimmresultate in den verloren gegangenenWahlfteisen durchaus keinen Rückgang, sondern im Gegentheileinen Zuwachs für uns ergeben. Niederlagen wie in Barmen-Elberfeld, Altona, im 9. und 15. sächsischen Kreis mit Minori-täten von 14, 13, 9 und 7000 Stimmen lassen sich ertragenund sind für eine Partei, wie die Sozialdemokratie, die, wie dieThat achen beweisen, in ständigem Aufblühen begriffen ist, nurein Sporn zu erneuter und noch energischerer Agitation undOrganisation als bisher.-Diese Wahlkreise sind nicht verloren, sie sind nur vorüber-gehend in anderen Besitz gerathen. Daß der 9. schleswig-hol-stemische Kreis eingebüßt wurde, konnte nicht überraschen. Werdie dortigen ganz außergewöhnlichen Verhältnisse kennt, in denen�die Arbeiter leben, Verhältnisse, die sich von denen des Hörigenzu seinem Herrn wenig unterscheiden, der konnte wohl voraus-sehen, daß es dort so kommen würde, wie es gekommen ist.Die dortige ländliche Arbetterbevölkerung lebt in vollständigerAbhängigkeit von den Grundbesitzern, und haben letztere dennauch bei der Wahl dieses Verhältniß in der rücksichtslosestenWeise ausgenützt. Wer sich erinnert, daß Hunderte von länd-lichen Arbeitern, nachdem das Wahlresultat vom 10. Januar1874 bekannt wurde, von ihrer Heimath und ihrem Besitzthum,an dem ihr und ihrer Boreltern Schweiß klebte, getrieben wurden,den kann es nicht nur nicht verwundern, daß dieser Kreis ver-loren ging, sondern der muß erstaunen darüber, wie sich untersolchen Verhältnissen immer noch 4823 Männer fanden, welchefür den Candidaten der Sozialdemokratie ihre Stimme abgaben.Wenn einzelne Stimmen laut wurden und darauf hinwiesen,daß in Bezug auf die Auswahl der offiziellen K'reise Fehlergemacht wurden und mancher nichtoffizielle Wahlfteis ein gün-stigeres Resultat ergeben habe, als ein sogenannter offizieller, svist letzteres zwar richtig, andererseits steht aber fest, daß dieBestimmungen betreffs der offiziellen Kreise von den Vertreternder Gesammtpartei aus dem vorjährigen Sozialisten-Congreßgetroffen wurden, und dann muß auch beachtet werden, daß imGroßen und Ganzen die gemachten Voraussetzungen als zufteffendsich erwiesen. Dabei muß aber auch auf eine Schattenseite desWahlergebnisses hingewiesen werden, nämlich auf die Thatsache,daß es auch diesmal noch nicht gelungen ist, in dem industriellso hoch entwickelten Rheinland-Westphalen größere Eroberungenzu machen. Die Ursachen hiervon sind bekannt und liegen theilscm„Kulturkampf", theils aber in unseren eigenen inneren Partei-Verhältnissen jener Gegenden, deren Gestaltung und Eigenartübrigens nicht Folge von Vorgängen aus den letzten Jahren ist.Indeß wenn sich auch nicht von großen Erfolgen aus jenenGegenden sprechen läßt, so ist es doch unleugbar, daß auch dortwesentliche Fortschritte gemacht wurden, wofür die in fast allenKreisen gegen 1874 vermehrten sozialistischen Stimmen und derSieg in Solingen Zeugniß ablegen.Wenn wir also auch zugestehen müssen, daß wir in mancherBeziehung Schlappen erlitten haben, und daß von mancherGegend ein günstigeres Resultat hätte erwartet werden können,so überragen doch unsere Erfolge bei weitem unsere Erwartungen,und den Gegnern verursachten sie gradezu panischen Schrecken.Als ein ganz besonderer Erfolg unserer Agitation muß es aberbezeichnet werden, daß in den Kreisen des arbeitenden undleidenden Volkes und besonders auch,(und hier können wir unsauf das Zeugniß der Gegner berufen) bei dem unteren Beamten-stände unsere Grundsätze immer mehr Beachtung und Verständnißfinden. Auch in diesen Kreisen greift die Ueberzeugung nunmehrPlatz, daß nur durch die Umgestaltung der gesellschaftlichen Ver-Hältnisse im sozialistischen Sinne eine Besserung der Verhältnisseüberhaupt möglich sei. Dieser Umwandlung der Gesinnung inden sogenannten unteren Schichten ist es denn auch zu danken,daß man nach oben mehr und mehr mit der eigentlichen Farbeherausrückt. Zu dem Säbel der haut, und der Flinte die schießtkam bei der letzten Wahl ein dritter Bundesgenosse— dieReligion. Die liberale Partei, welche den„Kulturkampf" kämpftund ausgesprochene Atheisten, wie Virchow u. s. w., als Führeran ihrer Spitze hat, sie wurde aus Angst vor der Sozialdemo-krattc gottesfürchtig und rief die Religion als Schutzmittel gegenuns an. Gleich Franz Moor in der Verzweifluugs-Scene»er-