hat Engels gethan, und dafür sind wir ihm Dank schuldig. .Aber er hätte es feiner thun sollen." Nun, einen Gegner, mit dem es Ernst ist, packt man nicht mit Glacehandschuhen an. Uebrigens hat Engels niemalsgeschimpft" wo starke Aus- drücke vorkommen, sind sie stets durch den Sinn gerechtfertigt. Und er hat sich ja gleich zu Anfang den Spaß gemacht, einige Dühring'schc Kraftphrasen aufzuzählen. Jedenfalls haben die Anhänger der Herrn Dühring kein Recht, sich über zu derbe Sprache und überSchimpfen" zu beklagen, denn Niemand hat wohl je in diesem Punkt Größeres geleistet als Herr Dühring. Nach kurzer Debatte wurde der Antrag Bebel's mit der von Liebknecht vorgeschlagenen Modifikation: derlei Artikel in der wissenschaftlichen Beilage desVorwärts" oder in der wissenschaftlichenRevue", eventuell in Broschürenform, zu veröffentlichen, angenommen. Bezüglich derNeuen Welt" wurde beschlossen, aus prak- tischen Gründen künftig den Jahrgang am 1. Oktober zu be- ginnen und am 30. September zu beenden. Es folgte nun die auf allen Kongressen übliche Debatte über die Lokal- Parteiblätter. Viel Neues kam dabei nicht zu Tage. Hierauf tritt eine halbstündige Pause ein. Nachdem die Verhandlungen wieder aufgenommen und meh- rere Protokolle verlesen worden sind, werden einige Anträge nuf Gründung von Blättern, darunter eines in dänischer und eines in polnischer Sprache, dem Centralcomitö zur besondern Berück- sichtigung empfohlen. Geib bemerkte, daß bereits mehrere Broschüren in's Pol- nische übersetzt und an die unter deutscher   Oberherrschaft stehenden Polen   vertheilt morden seien. Es liegt auch eine Zustimmungs- adreffe aus dortiger Gegend vor. Ein Antrag aus Ottensen   verlangt: Die Verfaffer der Wahlprogramme haben sich streng an das Parteiprogramm zu halten. Es wurde ein Fall angeführt, welcher einen Verstoß gegen das Programm bilden sollte. Eine heftige Debatte, an der sich unter Anderen Otto, Hartmann, Bebel  , Most, Hasen- clever, Geib, Frohme und Liebknecht betheiligtcn, förderte zu Tage, daß durchweg nach der Auffassung des vorjährigen Be- schluffes die Wahlflugblätter den Verhältnissen der einzelnen Gegenden anzupassen, auch gehandelt sei, daß aber allerdings dabei verschiedene Verstöße gegen das Programm, wie auch gegen die praktische Agitation vorgekommen seien. Schließlich wurde der Antrag Ottensen   angenommen. Hierauf kam der Antrag zur Debatte, die Verbreitung von Broschüren einzustellen, welche Gehässigkeiten gegen einzelne Par- teigenossen enthalten. Der Antrag richtet sich gegen B. Becker's Schrift:Die Agitation Lassalle's." Fritzsche betonte, daß man sich mit Maßregelungen von Preßerzeugnissen nicht be- fassen könne und Lassalle zu hoch stehe, um von den gerügten Angriffen erreicht zu werden. Man geht unter der Bemerkung zur Tagesordnung über, daß das Central- Wahlcomitv schon diesbezügliche Schritte gethan habe. Hierauf entspann sich eine lange und heftige Debatte, ver- anlaßt durch die Frage, ob es wahr sei, daß Hasselmann sein Ehrenwort gegeben habe, dieRothe Fahne" nach Beendigung der Wahlen eingehen zu lassen. Von einer ganzen Reihe von Rednern, namentlich von Auer und Geib, Grottkau  , Rackow und Fritzsche, wurde unter voller Zustimmung fast aller Dclegirten bemerkt: daß allgemein die Annahme gewesen sei, Hasselmann würde dieRothe Fahne" nach den Wahlen eingehen lassen. Dies habe Hasselmann dem Central- Wahlcomitö und den Verlegern und Expedienten des damals noch in Berlin   erscheinendenNeuen Sozial-Demokrat" wiederholt versichert oder angedeutet, und nur in Folge dessen hätten sich Letztere bewogen gefühlt, dieRothe Fahne" nicht gleich bei ihrem Entstehen zu bekämpfen, was unter den obwal- tenden Umständen jedenfalls besser gewesen wäre. Herr Hass l- mann habe jedoch sein verpfändetes Wort, das doch einem Ehren- wort gleichbedeutend sei, nicht nur nicht gehalten, sondern schlage auch in derRothen Fahne" einen Ton an, der unverkennbar darauf berechnet sei, eine Spaltung innerhalb der sozialdemo- kratischen Arbeiterpartei Deutschlands   herbeizuführen. Mit Vor- liebe schmeichele das bezeichnete Blatt derschwieligen Arbeiter- faust" und hetze diese gegen diesogenannten Intelligenzen". Dieses Vorgehen habe auch bereits einige Früchte gezeitigt, denn schon an mehreren Orten beginne sich, von einigenunklaren Querköpfen" zusammengesetzt, eine ParteiRothe Fahne" oder besser gesagt, eineFraktion Hasselmann" zu bilden. Bei den Bräuer'schen in Hamburg   sei das Blatt sehr beliebt. Einem derartigen Treiben müsse bei Zeiten ein Ziel gesetzt werden. Hasselmann stellte zunächst, im Widerspruch mit mehreren Zeugen, in Abrede, daß er versprochen, nach den Wahlen die lRothe Fahne" eingehen zu lassen. Daß er in derRothen Fahne" dieschwielige Arbeiterfauft" gegen diesogenannten In- telligenzen" gehetzt, sei unwahr. Alle seine Handlungen geschehen in vollem Interesse der Partei. Er könne absolut nicht einsehen, daß dieRothe Fahne", wenn auch für ganz Deutschland   be- stimmt, demVorwärts" Conkurrenz machen könne. DieRothe Fahne" sei im eigentlichen Sinne des Wortes gar keine Zeitung, sondern eine, in bestimmten Zeiträumen erscheinende, laufende Broschüre und zur Herausgabe einer solchen bedürfe er doch nicht erst der Genehmigung der Parteibehörde. Deshalb, weil er Hasselmann heiße, könne man ihm solche literarische Unterneh- mungen ebenso wenig verbieten, als den Herren Most, Bracke und Genossen. Ohne dieRothe Fahne" wäre die von ihm redigirteBergische Volksstimme" in Barmen längst eingegangen und es falle ihm durchaus nicht ein, sich die Herausgabe der Rothen Fahne", die bis jetzt blos im Interesse der Partei ge- wirkt, von irgend Jemandem verbieten zu lassen. Tölcke frägt an, was es für ein Bewenden habe mit der von Hasselmann projektirten Gründung einer illustrirten Wochen- schrist, die doch geeignet sei, derNeuen Welt" Conkurrenz zu machen. Hasselmann erklärt, daß dieNeue Welt" als Beilage für ! dieBergische Volksstimme" zu theuer sei und deshalb ein solches billiges Unternehmen, welches derNeuen Welt" keine Conkurrenz mache, geplant sei. Hasenclever bemerkt, daß die Anfrage Tölcke's entstanden sei, weil er demselben mitgetheilt habe, daß ihm(Hasenclever) in Duisburg   gesagt worden sei, Hasselmann beabsichtige Hinsicht- lich dieses illustrirten Wochenblatts bei allen in Rheinland   und Westfalen   bestehenden Parteiblättern anzuftagen, ob sie dasselbe als Beilage haben wollen. Wenn nun von keiner eigentlichen Concurrenz derNeuen Welt" gegenüber die Rede sein könne, da die Mittel und Kräfte in Barmen dazu nicht vorhanden seien, so würde doch die Herausgabe der illustrirten Wochenschrift durch Hasselmann ebenso wie die Herausgabe derRothen Fahne" mit oder ohne Willen Hasselmann's bei einer großen Anzahl von Parteigenossen den Verdacht erregten, daß Hasselmann eine Spaltung beabsichtige, und dieser Verdacht schon sei geeignet, die Partei in hohem Maße zu schädigen. Auf Antrag Bebel's wurde schließlich fast einstimmig be- schloffen:Der Congreß verpflichtet Herrn Hasselmann, sobald dieBergische Volksstimme" ihre Unterhaltungskosten selbstständig zu decken im Stande ist, dieRothe Fahne" eingehen zu lassen." Eine große Anzahl Stettiner Sozialisten hatten sich in einem längeren Schreiben über das Gebahren des dortigen Agitators, Schuhmachers Zielowski, beschwert. Dieser hätte die Partei in ganz Pommern   in gröbster Weise discreditirt und es schließlich soweit gebracht, daß eines Tages in Stettin   zwei sozialdemo- kratischeStettiner freie Zeitungen" nebeneinander erschienen und sich gegenseitig in unerhörter Weise bekämpften. Nachdem mehrere Delcgirte die vorgeführten Beschuldigungen bestätigt, wurde einstimmig beschlossen:Zielowski sowohl als auch die von ihm augenblicklich redigirteStettiner freie Zeitung" werden fortan nicht mehr als zur sozialdemokratischen Partei gehörig betrachtet." Endlich wurde noch beschlossen:Zu dem im Monat Juni d. I. zu Gent   tagenden universellen sozialistischen   Weltcongreß einen Delegirten zu entsenden und die diesbezügliche Personen- frage dem Central- Wahlcomits anheimzugeben" Liebknecht   bemerkt: Er ersuche das Central- Wahlcomitö, bei der Auswahl eines Delegirten sehr vorsichtig zu verfahren, denn er befürchte, daß auf dem zu beschickenden Congresse die bakunistisch- anarchistische Richtung, die gegenwärtig sich wieder stark in den Vordergrund dränge, daselbst dominiren werde. In diesem Falle könne der Congreß der gesummten Arbeiterbewegung nur Schaden verursachen. Endlich wurde Bremen   als Sitz der Beschwerde-Commission und Hamburg-Altona   als Sitz des Central-Wahlcnmitö's und zwar die Genossen Auer, Braasch, Derossi, Geib, Hartmann wieder gewählt. Schluß des Congresses gegen 1 Uhr Nachts mit einer kurzen Ansprache Geib's und einem Hoch auf die sozialistische Arbeiter- bewegung aller Länder. Correspondenzen. Uertin, 29. Mai. DerLöwe" hat endlich gebrüllt, daß er aber gut gebrüllt hätte, möchte ich nicht gerade behaupten. Am Mittwoch, den 23. Mai, tagte im großen Saale der Norddeut- schen Brauerei eine liberale Wählerversammlung, einberufen vom Vorstand des Wahlvereins der Fortschrittspartei und vom Vor- stand des liberalen Wahlvereins. Auf den Einlaßkarten stand ausdrücklich: Sozialdemokraten sind ausgeschlossen. An sechs Cerberussen vorbei, deren jedem ich meine Einlaßkarte zeigen mußte und die jeden Eintretenden mit prüfenden Blicken musterten, gelangte ich in den Saal, wo ich indessen für über- standene Prüfungsangst aufs herrlichste belohnt wurde, indem ich von einem siebenten Thürsteher ein Exemplar der Richter- schen Brandrede gegen die Sozialdemokratie, über die ich schon zu berichten die Ehre hatte gratis erhielt. Hocherfreut über oen unfehlbarenSozialiftentod", den ich in der Hand hielt, begab ich mich an einen Tisch, von dem einige Parteigenossen mir ver- stöhlen zunickten. Auf der Tribüne thronte rechts der Wahl- vorstand der Fortschrittspartei, links der der Nationalliberalen, über dem ganzen söhwebte der conservativ-reaktionäre Geist, und so war die Dreieinigkeit fertig, die den Kampf aufnehmen soll gegen dieMächte der Finsterniß". Bevor der Vorsitzende dem Candidaten Ludwig Löwe   das Wort ertheilte, bat er, das Rauchen zu unterlassen. Herr Ludwig Löwe   hielt dann seine Candidatenrede, ein so jämmerliches Stück Arbeit, daß ich die Genügsamkeit der Zuhörer nicht genug habe bewundern können. Er gestand selber, daß er nicht Zeit gehabt habe, sich seine Rede zu überlegen, und betonte zugleich man sollte es kaum glauben die großen Opfer, die er habe bringen niüssen, um die Candi- datur übernehmen zu können. Für Denjenigen, der zwischen den Zeilen lesen und zwischen den Worten hören konnte und wollte, ergab sich mit leichter Mühe die Unwissenheit und Aufgeblasen- heit des Mannes. Aus der Rede selbst, die im allgemeinen der alte Brei war, will ich nur wenig anführen. Herr Löwe hängte sich zunächst das arbeiterfreundliche Mäntelchen um und besah sich darin von allen Seiten. Er gefiel sich augenscheinlich so gut in demselben, daß ihm die Erinnerung an die alten Zeiten, wo er noch zum allgemeinen Arbeiterverein gehörte, aufstieg und er sich in Phrasen erging, die hart an Sozialismus und Men- schenliebe streiften und augenscheinlich wenig Beifall bei seinem Publikum fanden, noch weniger aber auch von nur einem Ar- bester geglaubt wurden. Er meinte dann wohl den be- gangenen Fehler wieder gut machen zu müssen und erzählte des- halb nachher, daß er zwar Freund von Lassalle   gewesen, ihm aber nicht mehr gefolgt sei, als er aus verletzter Eitelkeit die Fortschrittspartei verlassen und die Sozialdemokratie begründet habe. Hier wurde nachher von einem Interpellanten behauptet, daß der Löwe gelogen habe, indem er noch nach Lassalle's Tode dem Allgemeinen Arbeiterverein angehört habe. Doch wurde der Interpellant zur Ruhe verwiesen, weil Herr Löwe nach Ende seiner Leseübung das Lokal schleunigst verlassen hatte. Der Hauptvorwurf, den der saubere Fortschritts-Löwe übrigens der Sozialdemokratie machte, war ihre Vaterlandslosigkeit. Nach­dem Hrn. Löwe seine Rede beendet hatte, wurde er über Grün- düngen, an denen er Theil genommen und über Zuchthausarbeit, die er hatte anfertigen lassen, interpellirt. In Betreff der Zucht- Hausarbeit behauptete Herr Löwe, den Sträflingen denselben Lohn gegeben zu haben, was, wie dieBerliner Freie Presse" erfährt, nicht wahr sein soll. Im Verlauf der Interpellation erklärte übrigens der Vor- sitzende, daß er Sozialdemokraten das Wort nicht geben werde. Auf das darauf folgendeAha" der anwesenden Sozialisten, er- scholl der SchreckensrufEs sind Sozialdemokraten hier! Raus, raus!" Darauf furchtbarer Tumult, bei dem 75 Stühle zer- krochen sind. Ein neben uns sitzender Mann sagte nachher zu seinem Nach bar, daß er einmal in einer sozialistischen   Versammlung gewesen, wo eS musterhaft zugegangen sei, und der Wirth des Lokals, dessen ich hier als eines sehr gerechten und uns gefälligen Mannes Erwähnung thun will, hat nachher den Herren gesagt, daß am nächsten Tage, wo dierohen" Arbeiter Versammlung hätten, keine Stühle zerbrochen werden würden. So ist es denn auch gekommen. Am folgenden Abend nämlich war in demselben Lokale von unserer Seite eine allgemeine Wählcrversammlung veranstaltet, in der Herr Hasenclever überVolksfrcunde und Volksfeinde" sprach. Die Versammlung war noch besuchter, als die liberale. Eintrittskarten brauchten nicht gezeigt zu werden, Thürhüter waren auch nicht da, auch las Herr Hasenclever seinen Vortrag nicht ab. In demselben riß er dem Liberalismus die heuchle- rische Maske der Volksfreundlichkeit vom Gesicht und zeigte dessen Vertreter in ihrer wahren Gestalt als Volksverräther und Volksfeinde. Der Vortrag wurde mit Enthusiasmus aufgenom- men, und die Versammlung sprach sich zum Schluß einstimmig für die Wahl Hasenclever's aus. Eugen Richter  , wiederholt eingeladen, war auch jetzt nicht er- diese Weise in die Debatte hineingezogen werden, und daß hier so große Begriffsverwirrungen oder Verleumdungen vor- liegen. Das könne er alles beeidigen, denn er habe noch nie einer Fliege etwas Unrechtes gethan, viel weniger einem Menschen/ bitte aber um seine Entlassung, da seine Kinder allein zu Hause seien. Der Wirkliche Geh. Rath v. Thiele deponirte ungefähr Fol- gendes: Vor etwa 7 Jahren habe ihm Savigny   mitgetheilt, er habe von Rothschild   gehört, daß bei den Besprechungen über die Gründung der Central-Bodenkreditgesellschaft von der Reserviruna einer Million Aktien die Rede gewesen, die Bleichröder auch successive ausgeführt habe, und zwar im Interesse des Fürsten Bismarck, wozu er sich als dessen Bermögensverwalter berechtigt gehalten. Unvorsichtigerweise habe er(Zeuge) das en farnille auch Herrn v. Diest   vertraulich erzählt. Auf die Bemerkung des Vertheidigers, der Zeuge v. Rothschild   habe immer nur von einerBetheiligung" gesprochen, was man im Sinne des Börsen- ausdrucks verstehen müsse, entgegnete der Vorsitzende, daß der Zeuge schon gesagt, es sei ihm nichts davon bekannt, daß Bis- marck irgend etwas in dieser Sache erhalten habe. Gutsbesitzer v. Simpson war bei der Gründung der Gesell- schaft in keiner Weise betheiligt, und als Herr v. Wedemeyer ihn wegen der Rescrvirung der halben Million für den Reichs- kanzler befragte, habe er ihm geantwortet, er wisse nichts davon. Gutsbesitzer v. Hammerstein resumirt den Inhalt des Ge- fprächs im Eisenbahncoupö dahin, daß v. Diest   behauptete, es sei dem Reichskanzler aus den Differenzgeschäften bei den Aktien der Central-Bodenkredit-Aktiengesellschaft ein Vortheil von 200,000 Thalern erwachsen, welches Verfahren er als nicht gentlemanlike bezeichnete, selbst wenn der Fürst vorher nichts davon gewußt hatte. Herr v. Diest   habe aber schon damals erklärt, es sei nicht scine Absicht, den Reichskanzler zu stürzen, sondern ihn dem Einflüsse der Haute-Finance zu entziehen. Der Gutsbesitzer v. Bergell   versichert, daß er von der an- geblichen Betheiligung des Fürsten   schon lange vorher gehört, ehe er den Angeklagten kennen lernte, das sei allgemeines Gesell- schaftsgespräch gewesen. Graf v. Borcke sagt aus, der Angeklagte habe ihm auf der Jagd am 3. Januar v. I. mitgetheilt, er könne beweisen, daß der Reichskanzler bei der Gründung der Central-Bodenkredit- Gesellschaft Aktien ohne Einzahlung erhalten und Blcichröder dieselben zu bedeutend höheren Kursen verkauft habe. Er sei der Meinung, der Angeklagte habe diese Behauptung böswilliger- weise aufgestellt. Gutsbesitzer v. Bülow versichert, gehört zu haben, daß v. Diest   gesagt habe:Bismarck   müsse jetzt'ran!" under müsse noch so klein werden, daß er sein Brod aus der Hand eines ehrlichen pommerschen Junkers esse". General-Landschaftsrath v. Blanckenburg bestätigte im Allge- meinen seine Aussagen vor dem Kreisgericht. Fürst Bismarck  möge lange selber in dem Glauben gewesen sein, daß die Aktien für sein Conto zu 103 gekauft und später verkauft wurden, aber seine direkte Frage danach habe der Fürst mit großem Unwillen zurückgewiesen. Er habe deshalb an v. Diest geschrieben, die Gerüchte seien leere Phantasien, seine Gewährsmänner hätten ihn belogen. Daß er(Zeuge) s. Z. bei einem Ehrenhandel mit dem Angeklagten an den Vermittler v. Eysenhardt geschrieben, es solle zu 108 wirklich gekauft sein, beruhe auf einem Jrrthum seinerseits.(Schluß folgt.) Frankreichs Maienblüthe. Gemordet habt ihr die Gemeine*) Und sie verscharrt wie giftig Aas, Dann wuscht ihr euch die Hände reine Nicht wie Pilatus, nein im Scheine Der oräre worale**) Caiphas'. Die Republik  , das sind die Winde, Die ihr nun sätet vor der Welt. Sturm ist die Ernte; und die Binde Zerreißt; gewahrt ihr nun, ihr Blinde, Daß ihr auf Nattern euch gestellt? Die Pfaffen dienten gen die Flamme Ter Freiheit euch als ein Popanz! Als Schacher hängt ihr jetzt am Stamme Des Kreuzes, doch mit keinem Schwämme Tränkt euch eoelesia militans. *) Deutsch   für Commune.**)Moralische Ordnung" Stich. wort der Bersailler Ordnungsbanditen. Ich gönnt' den Funken euch, Barbaren, Im Pulverfaß, worauf ihr steht, Wüßt' ich es nicht seil langen Jahren, Daß wenn Tyrannen sich zerfahren, Das arme Volk in Trümmer geht. Kurt Mook. Beitrag zur Unfall-Statiliik. Bei der Magdeburger All- gemeinen Versicherungs- Aktien- Gesellschaft Abtheilung für Unfall- Versicherung kamen im Monat April 1877 zur Anzeige: 6 Unfälle, welche den Tod der Betroffenen zur Folge gehabt haben, 5 Unfälle, in Folge deren die Beschädigten noch in Lebensgefahr schweben, 23 Un- fälle, welche für die Verletzten voraussichtlich lebenslängliche, theils totale, theils partielle Invalidität zur Folge haben werden, 393 Un- fälle, mit voraussichtlich nur vorübergehender Erwerbsunfähigkeit. Sa. 337 Unfälle. Von den 6 Todesfällen treffen je einer auf ein Etablissc- ment für Gas- und Wasseranlagen, eine Eisengießerei und Maschinen- sabrik, Gerderei, Holzschneiderei, Chamottefabrik, Glockengießerei; von den 5 lebensgefährlichen Beschädigungen 2 auf Bierbrauereien, je eine aus eine Mahl- und Schneidemühle, Bleiweiß- und Firnißfabrik, Holz- Handlung und Landwirthschaftsbetrieb; von den 23 Jnvaliditätsfällen 3 auf Zuckerfabriken, je 2 auf Papierfabriken, Baumwollspinnereien, Gasanstalten, Spiritusbrennereien mit Häckjelmaschinenbetrieb, und je einer auf einen Landwirthschaftsbetrieb, Steinbruch, eine Mineralöl- und Paraffinfabrik, Kunstwollfabrik, Tuchscheererei und Spinnerei, Ziegelei, Spinnerei und Weberei, Röhren- und Nietenfabrik, Holz- schneideret, Malzfabrik, ein Baugewerbe und ein Puddel- und Walzwerk. Ditto. Im Monat Mai dieses Jahres wurden bei der Allgemeinen Unfall-Bersicherungsbank in Leipzig   12 Todesfälle, 4 Un- fälle, die den Betreffenden Lebensgesahr bereiteten, 3 Unfälle, die ihrer Natur nach den Eintritt einer totalen oder theilweisen Invalidität der Verletzten erkennen lassen und 434 Unfälle, aus welchen sich für die Verletzten nur eine vorübergehende Erwerbsunfähigkeit prognosticiren läßt, zusammen 45K Unfälle angemeldet. Von den 12 Todesfällen er- eigneten sich 4 in einer chemischen Fabrik durch Dampfkessel-Explosion, je 2 in Steinkohlenbergwerken und Baugeschästen und je 1 in einer Papierfabrik, einer Streichgarnspinnerei, einer Eisensteingrube und einem Steinbruche. Von den 4 lebensgefährlichen Beschädigungen entfallen je eine auf eine Eisengießerei, eine chemische Fabrik, eme Zwirnerei und Nähfadenfabrik und einen Kalksteinbruch, während von den K Invaliden je einer auf eine Eisengießerei, eine Papierfabrik, eine Buchdruckerei, eine Fabrik für Hufbeschlag- Material, eine Gußstahlfabrik und eine Brückenbauanstalt kommt.