stand des Kritikers zwieschlächtig, indem er sich als groben Un-oder Mißverstand darstellt.Der Kohl, den diese Zwieschlacht in ihrer„Kritik" zusammen-stoft, ist zu ungenießbar, als daß ich dem Leser viel davon vor-setzen möchte. Dem philosophischen Doktor fehlt das Verständnißnicht nur für die Oeronomie, sondern auch für die elementarstenDinge; und dabei ist er so dünkelhaft, ernstlich zu glaube», erhabe die„wissenschaftlichen Grundlagen des Sozialismus", dieMarx'sche Werththeorie widerlegt.Bevor auf diesem Felde mit ihm irgend etwas anzufangen,soll er sich über die Gleichheit und zugleich Verschiedenheit überhaupt aller Dinge dieser Welt unterrichten lassen. Daß alleDinge gleich sind in der Verschiedenheit und verschieden in derGleichheit, ist ihm wohl unerhört: alle Zwiebelköpfe sind verschieden, absolut mannichfaltig; aber alle find Zwiebelköpfe,darin sind sie absolut gleich.Bei der Arbeit verhält es sich ganz so. Trotzdem alle Ar-bellen verschiedene, mannichfaltige, individuelle Arbeiten sind, ge-hören doch alle zu derselben, zu gleicher Gattung, es ist„gleiche,unterschiedslose, abstratt menschliche Arbeit". Das will demHerrn nicht in den Kopf. Er sagt und beweist zehnmal, daßdie Arbeit nicht gleich, nicht unterschiedslos ist. Dann bringter Anführungen, wo Marx sagt, daß alle Arbeit individuell,verschieden nach Gewerben, Ländern und Culturepochen ist; undwenn darnach dann von der unterschiedlosen, allgemeinen, gleichenArbeit die Rede ist, meint Calberla einen besondern Trumpfgefunden zu haben, wenn er widersprechen kann:„Wir habendoch gesehen, die Arbeit ist nicht gleich."Was ist nun mit solchem Querkops zu machen? Der Doktorsoll heimgehen, in die Philosophie, und erst lernen, daß alleDinge gleich und ungleich zugleich sind, ungleich als Individuen,gleich als Angehörige einer Gattung.— Ich sollte denken, ersei doch ein Mensch gleich wie die anderen, wenn auch ein ganzeigenthümlicher Mensch.Noch eine Schlußprobe aus der Calberla'schen„Kritik".„Die allseitige Erfahrung in der kapitalistischen modernenGesellschaft beweist, daß der Preis der Arbeit... sich nicht nachihrer Dauer, wohl aber ungefähr nach ihren Leistungen...richtet."(Seite 41.)Erstlich ist es niemals einem vernünftigen Wesen eingefallen,zu denken oder zu sagen: daß sich der Preis der Arbeit nachder Dauer richte; aber das Schönste ist, daß Calberla denwissenschaftlichen Werthausdruck„ungefähr" entdeckt hat. Nun,denke ich, haben auch wir„ungefähr" genug.Allerdings ist die Werththeorie ein Cardinalpunkt, und sollteuns die Veranlassung ihrer eingehenden, ernsten Erörterung nurangenehm sein. Doch bedarf es dazu eines würdigeren Wider-sachers, und besitzen wir einen solchen in der„Quintessenz desSozialismus", auf welche ich gelegentlich zurückkommen werde.I. Dietzgen.Nachschrift: So eben trifft Nr. 61 und 62 des„Bor-wärts" ein, woraus ich ersehe, daß Freund Schramm schonmit der„Quintessenz" in Unterhandlung getreten und mich Hof-fentlich des Weiteren überheben wird.(Nachdem der Artikel:„Karl Marx: Das Kapital� und derheutige Sozialismus" in Nr. 64 zum Abdruck gelangt war,erhielten wir vom Genossen Dietzgen die vorstehende Zuschriftüber denselben Gegenstand.— Wenngleich die Anschauungen inden beiden Artikeln auf gleicher Basis beruhen, so sind die Aus-führungen doch verschieden, und obiger Artikel ist so belehrend,daß dessen Nichtabdruck ein Verlust für unsere Leser wäre.Die Red. des„Vorwärts".)Sozialpolitische Uebersicht.—„Der Rubel auf Reisen" entfaltet eine fieberhafteThatigkeit. Das Fiasko der russischen Mobilmachung soll durchunverschämte Münchbausiaden in Vergessenheit gebracht werden.Thatsache ist: der„Aufmarsch" der russischen Armee an derDonau vollzieht sich mit einer Langsamkeit, welche beweist, daßin der Militärorganisation sehr viel faul ist, und die aus-posaunten„Erfolge" in Asien wiegen zusammengenommen nichtdie Besitzergreifung der Kaukasusküste durch die Türken auf.Man munkelt von Friedensunterhandlungen— es scheint fast,als wolle die russische Diplomatie sich einige„Siege" zurecht-lügen, um mit einigem Anstand aus der Patsche zu kommen.Jndeß ist diesen Gerüchten vorläufig kein Werth beizulegen.—— Die Bilanz der Mordskultur. Nach einer Berech-nung des Londoner„Economist"— im Finanz- und Zahlen-wesen die erbe Autorität der Welt— haben die in dem letztenVierteljahrhundert, von 1852— 1877, geführten Kriege gekostet:Prozetz Diest-Daber.(Schluß.)v. Eysenhardt behauptet, der Angeklagte habe ihm gegenübernoch nach dem Meyer'schen Prozesse schriftlich seine Behaup-tungen aufrecht erhalten.Damit ist die Beweisaufnahme geschlossen. Der Staatsan-walt fügt derselben noch die Bemerkung an, daß der Angeklagtein seinen Combinationen sich bis zu der Aeußerung verstiegenhabe, der beste Beweis für die Richtigkeit seiner Behauptungenliege darin, daß Fürst Bismarck am 10. Januar v. I. nachdem Erscheinen der Broschüre seinen Abschied verlangte, unddaß es nur den fünfstündigen Anstrengungen des Grafen Mottlegelang, den Fürsten zur Zurücknahme seines Antrages zu be-wegen. Die ganze Erzählung beruhe auf Unwahrheit.Es beginnen demnächst die Plaidoyers.Staatsanwalt Tessendorf. Die in den Prozessen gegen die„Reichsglocke" gemachten Erfahrungen nöthigen ihn zu der Vor-bemerkung, daß er die Vollständigkeit der Zeitungsreferate überseine Plaidoyers nach außen hin nicht übernehme, sondern indieser Beziehng auf den stenographischen Bericht rekurrire. Be-züglich der Competenzfrage habe dieser Prozeß bereits seine Ge-schichte. Die Broschüre spreche nur von einem„Ungenannten",biete also keine Möglichkeit zur Einleitung einer Beleidigungs-klage, und als Gehlsen den Ungenannten in„Fürst Bismarck"übersetzte, habe ihn Diest nur dahin berichtigt, daß diese Substitution„so ohne weiteres" nickt gerecktfertigt sei. Dann kom-men die Prozesse gegen Gehlsen's Sitzredakteure, und gegen Ru-dolf Meyer, welch' letzterer von Diest und v. Wedemeyer alsseine Gewährsmänner nannte. Auf Wunsch desselben und daauch inzwischen Gehlsen in gleicher Weise gegen v. Diest aus-sagte, sei gegen den Gewährsmann vorgegangen worden. Eshandle sich dabei durchaus nicht um harmlose Jagdgespräche, son-dern um den Beweis, daß auch der Angeklagte zu Denjenigengehörte, welche— vielleicht unbewußt— die niederträchtigstenVerleumdungen colportirten und deshalb zu verfolgen seien. DerStaatsanwalt erläuterte ferner die rechtlichen Begriffe der Be-1,948,000 Menschen, also beinahe zwei Millionen, in derSchlacht getödtet, an Wunden und Krankheiten gestorben.2413 Millionen Pfund Sterling, das heißt acht- undvierzig Milliarden zwei hundert sechzig Mil-lionen Mark an Geld— über zwölfmal so vielals die berühmten und berüchtigten„französischen Mil-liarden".Und diesem Ausgabekonto gegenüber das Einnahmekonto?Allgemeine Verarmung.Hungertyphus.Corruptiou.Knechtschaft.Nicht Ein Mensch, außer den politischen und unpolitischen„Gründern", der durch all diese Kriege an Wohlstand, nichtEin Volk, das an Freiheit gewonnen hätte!Unsere Gegner nennen das„Civilisation" und die Gesell-schaftsordnung, die solche Giftfrüchte erzeugt,„die beste derWelten". Und wer mit gebührendem Nachdruck den Massen-mord geißelt und die Ueberzeugung ausspricht, daß die Menschenzu etwas Anderem da sind, als einander die Gurgeln abzu-schneiden, der wird in's Gefängniß geworfen. Wahrhaftig, esgehört eine Art geistiger und moralischer Krankheit dazu, umsolche Zustände erträglich, ja„glorreich" zu finden!— Offiziöse Unverfrorenheit und Unvorsichtigkeit.Herr Virchow, mit dem wir sonst, auf politischem Gebiet we-nigstens, nicht leicht übereinstimmen, hat neulich über die gegen-wärtige Weltlage und die klägliche Rolle, die Deutschland dabeispielt, eine zum Theil recht vernünftige Rede gehalten. Dafürwird er nun in der halbamtlichen„Provinzialcorrespondenz" des„polittschen Dilettanttsmus", d. h. der Unwissenheit in politischenDingen beschuldigt, und ihm auch der Vorwurf gemacht, daßer sich wiederholt mit seinen Urtheilen und Auffassungen geirrt.Das ist ja unzweifelhaft wahr. Aber der„Provinzialcorrespon-denz" steht es schlecht an, mit derlei Vorwürfen zu kommen.Uns will bedünken, alle politischen Böcke, die Virchow geschossen— und es sind ihrer nicht wenig— schrumpfen zu nichts zu-sammen, verglichen mit dem kolossalen Bock(schon mehr einMammuth), den ein gewisser Staatsmann geschossen hat, wel-chen die„Provinzialcorresvondenz" zu beweihräuchern pflegt und,komischer Weise, auch in oer gegen Virchow gerichteten Expetto-ratton mit Lobsprüchen ob seiner staatsmännifchen Weisheitüberschüttet.(Wir meinen den„genialen" Entdecker des„Bis-chen Herzegowina." 0 si tacuisses!— Schlimmer als in Feindesland! Die ganze Mar-pinger Wundergeschichte ist für uns von geringem Interesse,und wir haben ihr bis jetzt wenig Beachtung geschentt, interes-sant ist jedoch ein jetzt in dieser Angelegenheit gegen den Pro-fessor Hr. Scheeben geführter Prozeß. Der Angeklagte hattenämlich über die Haltung des Militärs in Marpingen in der„Kölner Volkszeiwng" einen Arttkel veröffentlicht, in welchemer behauptete, das Militär habe sich in Marpingen wie inFeindesland betragen. Darin war eine Beleidigung des Offi-zierkorps des 30. Regiments gefunden, jedoch war der Ange-schuldigte in erster Instanz freigesprochen worden. Gegen diesUrtheil war Appellation eingelegt, bei deren Verhandlung dieEntlastungszeugen des Di. Scheeben eigenthümliche Sachen aus-sagten. Dieselben gaben unter Anderem an, daß der Ortsvor-stcher, bei welchem man requirirte, bewacht wurde, damit ernicht fliehe; daß man mehr Betten verlangt habe, als Soldatendagewesen; daß der Hauptmann den Sohn eines WirtheS mitder Hand an den Kopf geschlagen, als dieser ihn ersucht habe,nach Hause gehen zu dürfen. Weiter habe der Hauptmann einenMann unter das Kinn geschlagen; ein Fuhrmann habe ausge-sagt, er sei niedergeschlagen worden und habe dadurch einen lahmenArm bekommen.(Dies bezeichnete der Gensdarm bei der Ver-Handlung unter dem Gelächter des Publikums als eine Lüge.)Bei einer Requisitton endlich habe ein Soldat mit dem Säbelin der Hand gesagt:„Wenn wir Euch über den Haufen stechen,dann seid Ihr bezahlt!" k. k.Das Urtheil der Appellkammer lautete demgemäß auf Frei-sprechung, nachdem noch der Vertheidiger bei der Verhandlungausgeführt hatte, daß man sogar über den Kriegsbrauch hinaus-gegangen sei.— Wir haben hier eine der schönsten Blüthen, dieder Culturkampf je getrieben hat. Daß man auf solche Weisedem Ulttamontanismus keinen Abbruch thut, kann doch wahrlichjedes Kind einsehen.— Statistik. Der Direktor des preußischen statisttschenBureaus, Geh. Rath Engel, hat einen ausführlichen Plan füreine allgemeine Unterrichtsstatistik des preußischen Staates ent-worfen und zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Man kann einsolches Vorgehen nur mit Freuden begrüßen, da durch dasselbeleidigung und der Verleumdung, mit denen in letzter Zeit großerUnfug getrieben werde, indem man aus der Thatsache, daßFürst Bismarck nicht wegen Verleumdung, fondern wegenBeleidigung klage, zu folgern pflege, daß er die Thatsachenzugebe. Wegen Verleumdung könne das Verfahren nur in demFalle eingeleitet werden, wenn dem Beleidiger von vornhereinnachzuweisen ist, daß er wider besseres Wissen beleidigt habe.(?)Die Aeußerung, der Reichskanzler soll noch das Brot aus derHand pommerscher Junker essen, sowie der Satz, er werde nichteher ruhen, bis er Sr. Maj. aus den Händen dieses Mannesbefreit habe, trage den Charatter der Beleidigung. Die Ver-leumdung sei in der Behauptung falscher Thatsachen zu finden,so z. B. in der unnobel bezeichneten Gründungsbetheiligung desFürsten. Die Aeußerungen im Eisenbahncoups mögen vielleichtnicht als öffentliche betrachtet werden, die in Stettin gethanenBeleidigungen seien aber zweifellos öffentlicher Natur. Auch dieMittheilungen des Angeklagten an Rudolph Meyer und Gehlsenmußten als Verleumdungen aufgefaßt werden, da der Ange-klagte die Wahrheit dieser Thatsachen nicht nachweisen könne undder Gerichtshof keine Verpflichtung habe, die Un-Wahrheit aufzudecken; übrigens sei in dieser Beziehung durchdie früheren Prozesse genug aufgeklärt, denn kein Zeuge habeauch nur einen Schein von Wahrheit für diese Behauptungenerbracht. Die Zeugen und Gewährsmänner des Angeklagten be-weisen in dieser Beziehung auch nichts, v. Thiele habe seineAeußerungen im engsten Familienkreise gemacht und Rothschilddieselben sofort als Unwahrheit bezeichnet. Wie die Gerüchteentstanden, sei nicht aufgeklärt; vielleicht hätten frühere Aeuße-rungen des Herrn v. Hansemann zu so groben Miß-Verständnissen Veranlassung gegeben, v. WedeMeher sei todt,auch kein Jugendfreund des Kanzlers gewesen und was die Be-ziehunaen des Angeklagten zu dem Fürsten anlange, so habev. Diest früher in dessen Familie verkehrt und mehrere Briefean den Reichskanzler geschrieben, die schließlich in reine Eiti-rungen und Rechenschaftsforderungen ausarteten, so daßschließlich der Fürst auf die schriftliche Bemerkung des Ange-klagten, er scheine auch schon vom Mammon angeftessen zuam besten festgestellt wird, wo etwas faul ist im Unterrichts-Wesen. Die Erkenntniß vom Sitz des Uebels ist ja immer dererste Schritt zur Heilung. Uebrigens wird sich dabei von Neuemergeben, daß das Schulegehen und der Schulbesuch dort ambesten, daß die Bevölkerung dort am intelligentesten ist, wo derSozialismus schon feste Wurzeln gefaßt hat.— Strafgerichtliche Verfolgung eines Mitgliedesdes österreichischen Herrenhauses. Die Prager Staats-anwaltfchaft hat sich an das Präsidium des Herrenhauses ge-wendet um Bewilligung der strafgerichtlichen Verfolgung desHerrenhausmitgliedes Grafen Georg Buquoy wegen Verbrechensnach§ 123 des Strafgesetzbuchs, begangen durch Schändung einesauf dem gräflichen Gute Gratzen in Böhmen als Kutscher be-diensteten Bauernknaben. Die bereits seit längerer Zeit schwe-bende Voruntersuchung ergab in Folge der Vernehmung desKlägers und der von diesem namhaft gemachten Zeugen Daten,welche die Staatsanwaltschaft zur Erhebung der Anklage veran-laßte. Georg Heinrich de Longueval Graf Buquoy, geborenam 2. August 1814, ist Präsident des böhmischen Katholiken-Vereins und hat sich vor einigen Tagen als Mitglied der De-putation der Katholiken Böhmens zur Jubiläumsfeier desPapstes nach Rom begeben.— Und was wird dem Verbrechergeschehen? Auf viele Jahre würde er ms Zuchthaus gesperrtwerden, wenn er ein„gewöhnliches Menschenkind" wäre; derHerr Graf aber— nun, der hat einmal ein schwaches Stünd-chen gehabt. Und dann ist es ja auch nur ein simpler Bauern-knabe, an dem der Herr Graf zum Verbrecher wurde. DieSache ist also nicht so schlimm!— Unsere Gegner. Die Bourgeois- und Reptilienblätter(zuerst, wenn wir nicht irren, die„Weserzeitung") enthalten fol-gende Notiz:„Die neueste Nummer des.Vorwärts� trägt an der Spitzedes Blattes eine mit Trauerrand umgebene Gedächtnißtafel fürdie kommurstticken ,Ovfet' der Pariser blutigen Maiwoche vom22. bis 28. Mai 187!:,,... hundertundelf Tausend Opfer,niedrig geschätzt, das ist vre B'lanz der Rache der Bourgeoisiefür die Revolutton des 18. März', heißt es am Schlüsse der-felben. Sodann ist folgender d ohender Avis des, Vorwärts�an die Bourgeoisie zu lesen:-Das Proletariat vergißt seineMärtyer nicht. Es veeqcht nickr die Verbrechen seiner Feinde.Und es kennt seine Pflich:/ Die, Opfer' der Commune Märtyrer der Sache, die das offizielle Centralorgan der Sozialde-mokratie Deutschlands zu vertreten hat! Hoffentlich ist der Tagnicht mehr fern, an welchem die deutschen Arbeiter Abrechnunghalten mit ihren publizistischen Maulhelden, die es wagendurften, sie mit den Scheusalen der Pariser Commune in einenTopf zu werfen, ja jene ihnen als Märtyrer der eigenen Sachezu oktrohiren."„Publizisttsche Maulhelden",„Scheusale"— nicht geschimpft!Doch lassen wir das. Also die Märtyrer der Commune, dienicht geraubt, nicht gestohlen, nicht gemordet, sondern sich deseinzigen Fehlers schuldig gemacht haben, Bestien mit Men-scken zu verwechseln, sind„Scheusale", und wir sind„Maul-Helden"(!), weil wir diefe„Scheusale" verehren und bewundern.Ja, hätte jeder Communekämpfer sich zu dem Standpunkt aufzuschwingen verstanden, sich vier Mätressen zu halten, wie ge-wisse Leute; das Volk auszubeuten und seine Gläubiger zu be-trügen, wie gewisse Leute; zu lügen, zu verleumden� zu vlün-dern, zu morden, zu sengen und zu brennen, wie gewisseLeute—, dann wären die„Scheusale" Vertheidiger des heiligenEigenthums und der heiligen Familie, Retter der Gesellschaft,Säulen der moralischen Ordnung, und wir„Maulhelden",wir wären würdig, Hand in Hand mit der Berliner Duncker-zeitung, dem Leipziger Post- Leonhardt- Blatt, dem BremerRobolski-Braun-Organ und dem übrigen gleichbiederen Zeitungs-geschwister um das goldene Kalb der Bourgeoisie und die Milch-kühe des Reptilienthalers und des Rubels auf Reisen herum-zutanzen.— Die jüngste„Heldenthat" der italienischen Baku-nisten(wir thaten den Herren Unrecht, als wir die Vater-schaftl dieses— geistreichen Streichs auf andere Schultern wälzten)von der wir seinerzeit berichteten, hat zur Folge gehabt, daßeine Anzahl italienischer Arbeiterorganisationen, die mit den„anarchischen" Bestrebungen der Bakunisten nicht das mindeste zuschaffen haben, aufgelöst worden sind. Die nichtanarchistischenund die der sogenannten„italienischen Föderation" nichtan-gehörigen Föderationen: die sizilianische, die neapolitanische, dieligurische, die venezianische und die der Emilia waren in derbesten Reorganisation begriffen, die oberitalienische Föderationzählte bereits allein mehr als 5000 Mitglieder, nachdem eineArbeitergesellschaft in Mantua mit 3000 Mann ihren Beitritt erklärtsein, anordnete, daß alle seine Briefe uneröffnet zurückgeschicktwerden sollen. Die Gewährsmänner des Hrn. v. Wedemeyerhätten ebenfalls kein Beweismaterial erbracht. Frage man nunaber nach dem Zweck dieser Verleumdungen, die.schon feitsieben Jahren in Deutschland herumgeschleppt'werden, sokomme man dazu, daß der Fürst schon damals viele Feindehatte. Der Krieg kreuzte die Pläne der Depositaire*) der sau-bereu Geschichte, sie wurde während der Gründerjahre aä depo-siturn gelegt, und erst nach dem Krach, den man ja auch demReichskanzler zur Last legt, und nach dem Prozeß Arnim, derdie Zahl der Feinde Bismarcks noch vermehrte, begann derKampf von neuem durch die Aera-Artikel der„Kreuzzeitung",und die Geschichte kam aus dem Depositorium wieder an'sTageslicht und durch die Vermittelung des Angeklagten anGehlsen und damit an die große Glocke, nämlich an die„Reichs-glocke", das Organ aller Reichs- und Bismarckfeinde, der Hoch-conservativen, der Ultramontanen, der Sozialdemokraten�)und der Gruppe Arnim. Für dieses Blatt war die Geschichteein gefundenes Futter. Die Artikel gingen aus der„Reichs-glocke" in andere*") sozialistische und ultramontane Blätter über,während die Presse im allgemeinen zu anständig mar, um sieabzudrucken. Die Attake schlug fehl, große Betrübniß war dieFolge, man drehte den Spieß um und entdeckte, daß Gehlsenschließlich nichts weiter als ein„Reptil" sei und vom Staats-anwalt Tessendorff rechtzeitig den Wink erhalten habe, nach derSchweiz zu entkommen. Wegen dieser ftechen Behauptung habeer einen Strafantrag gestellt. Als dann der Prozeß Meyer einschlechtes Ende nahm, da waren die letzten Pfeile so gut wieverschossen. Sein Strafantrag gehe dahin, den Angeklagte»zweier einfachen und vier qualifizirter Beleidigungen als schuldigzu erachten und denselben zu einem Jahre Gefängniß zu ver-urtheilen. Die Höhe der Strafe rechtfertige sich aus den gegen*) Verwahrer; ad depositum legen, aufbewahren, in den Schranklegen.**) Falsch! Herr Tessendorff. Red. d. ,.B.""*) Oho! Herr Tessendorff. Red. d.„B."