nur in vereinzelten Fällen geplündert worden, und daß es den Behörden, unterstützt von den unbetheiligten Bürgern und den aufständischen" Arbeitern, die ein Interesse dabei hatten, bald gelungen ist, dem raublustigen Gesindel das Handwerk zu legen. Auch in derTimes" nicht die leiseste Andeutung, daß es Arbeiter waren, welche sich am Privateigenthum ver- griffen. Der Strike oder sagen wir besser die Arbeiterbewegung, denn überall treten auch andere als Eisenbahnarbeiter handelnd auf hat sich weiter ausgedehnt, und zwar besonders nach Westen zu, und hat sogar am Stillen Ozean  , in St. Franziska, Widerhall gefunden. Namentlich in und für Chicago   giebl sich die Bourgeoisie großen Besorgnissen hin, weil man die Bethei- ligung der sozialistischen   Elemente fürchtet, welche in dieser Stadt stark vertreten sind. Die gewaltsamen Conflikte werden schon seltener, so daß es fast aussieht, als habe die Bewegung ihren Höhepunkt erreicht, wo nicht überschritten, und als werde von beiden Seiten eingelenkt. Sollte sich das bestätigen und wir hoffen es so wäre dieses günstige Resultat ausschließlich der von unseren Chau- vinisten so verspottetenMachtlosigkeit" der amerikanischen   Re- gierung zu verdanken, die in Ermangelung eines stehenden Heeres die europäischeFlinte schießt, Säbel haut"-Staatsweisheit nicht in Anwendung bringen konnte und nothgedrungen dem Strom der öffentlichen Meinung, der Meinung der Volksmajorität folgen mußte. In sämmtlichen uns vorliegenden Berichten, die den Arbeitern feindlichsten mit einbegriffen, finden sich aber Andeutungen dafür, daß die öffentliche Meinung denStrikenden", nachdem das Publikum sich vom ersten Schrecken erholt hatte, sich immer mehr zugeneigt hat. Und der fromme Wunsch des fortschrittlichen Philisterblattes, derTante Boß", daßdas unerbittliche Kriegsgesetz leider(!) wieder seinen Lauf haben müßte", dürfte sonach, zur Ehre der amerikanischen Union und zur Beschämung der europäischen Gesellschaftsdoktoren vom Dr. Eisenbart-Schlag, nicht in Erfüllung gehen. Sozialpolitische Uebersicht. Eine gewichtige Stimme aus einer Bourgeois- rcpublik. Unser schweizerisches Parteiorgan, dieTagwacht" schreibt: DerVorwärts" hat in der letzten Zeit mit der bürgerlich- demokratischenFrankfurter Zeitung  " eine Polemik geführt über die gegenwärtige Situation in Frankreich  . Es ist wohl unnöthig zu bemerken, daß wir in dieser Sache durchaus den Stand- punkt desVorwärts" einnehmen, haben wir doch in einem Leitartikel gleich nach dem Staatsstreich Mac Mahon's  erklärt, es wäre schade um jeden Tropfen Proletarierblut, der im Dienste der reaktionären Phrasenhelden Thiers, Gambetta und Cie. fließen sollte, dieRepublik  " dieser Herren ist aller- dings auch keinen Tropfen Proletarierblut Werth. Damit sollte genug gesagt sein. Bei der erwähnten Polemik ist auch ein Passus aus dem Programm der sozialistischen   Arbeiterpartei Deutschlands   zur Erörterung gekommen, der besagt, daß alle andern Parteien ? gegenüber der sozialdemokratischen nur einereaktionäre Masse" eien. In ihrer Replik sagt nun dieFrankfurter Zeitung  ", daß die Schweizer   Sozialisten auf ihrem letzten Congreß mit mitleidigem Lächeln" über besagten Passus hinweg- gegangen seien. Diese Bemerkung ist durchaus unrichtig. Der be- sagte Passus kam in einer Resolution vor, welche Genosse Wilhelm(Genf  ) in der Programmdebatte stellte und zwar in der Meinung, daß die mit der Ausarbeitung des Programms beauf- tragte Commisfion klar und ungeschminkt die sozialdemokratischen Grundsätze aussprechen sollte. Diese Resolution wurde allerdings verworfen, aber von einemmitleidigen Lächeln" war auch nicht die Spur. Die durch dieTagwacht", denGrütlianer" und denPräcurseur" repräsentirten Sozialisten der Schweiz   haben seit Jahren genugsam bewiesen, daß sie zur deutschen   Sozial- demokratie im Verhältniß der vollsten Solidarität stehen. An diesem Verhältniß wird natürlich nicht im Min- besten gerüttelt, auch wenn Einzelne unter uns der Meinung sind, es dürfte der mehrerwähnte Passus vielleicht einen besseren Ausdruck finden." In Bezug auf das von dem Pariser Sozialrepublikaner Demagogisches. (Schluß.) Bernstein   fährt fort: Was die Demagogen eigentlich von der französischen   National- Versammlung wollten, das ist vollkommen gleichgiltig. Auch wenn wir annehmen wollten, daß die Nationalversammlung sehr dumm und die Herren von der Straßenversammlung äußerst gescheit waren, auch dann war es Pflicht, mit aller Energie die Demagogie abzuweisen und. da es sein mußte, mit voller Gewalt niederzuwerfen. In diesem Vorgang haben wir recht deutlich ein Bild des Kampfes zwischen Demokratie und Demagogie." Prächtig. Also derDemokratie" des Rabbi Bernstein ist es vollkommen gleichgültig", was Diejenigen wollen, welche mit der Regierung unzufrieden sind. Die Forderungen der Krakehler sindmit aller Energie abzuweisen", und, wenn es sein muß, mit voller Gewalt uiederzuwerfen!" Ei. wie sich Bismarck  über dieses Geständniß der schönen fortschrittlichen Bernstein  - Seele amüsiren wird. In der Confliktszeit war und hieß Rabbi Bernstein einDemagog  " Junker Bismarck hat das Bernstein  'sche Rezept suiticipanäo(vorgreifend) vortrefflich benutzt. Freilich dieDemagogen" hatten damals die Majorität im Landtag. Allerdings; aber der Landtag ist nicht das Ergebniß desallgemeinen Wahlrechts", für das Rabbi Bernstein ja als demokratische Basis platonisch schwärmt, und daß das allge- meine Stimmrecht nicht im Sinne derDemagogen" von da- mals gesprochen, ihnen also nach Bernsteins eigener Argumen- tation(»it venia verba) das Brandmal der Demagogie(ohne Bernstein  'sche Gänsefüßchen) aufgedrückt hat, das sollte Herrn Bernstein doch nicht so ganz unbekannt sein. Weiter: Alles, was Aehnliches in anderen Staaten spielte, war auch blos ein ärmliches, aber dennoch gleiches Nachbild des Herganges in Paris  . Demagogische Zusammenrottungen fanden in Berlin  und Wien   ebenfalls gegen die auf der Basis des allgemeinen gleichen Wahlrechts gewählten Vertretungen statt. In Frank- furt am Main   erhob sich im September 1848 die Demagogie mit ganz gleichem Anspruch über das auf Grund des gleichen Wahlrechts einberufene National-Parlament, das eine Main  - festation der Demokratie war. Auch diese Straßen- Vertreter mußten mit Gewalt abgewiesen werden, wenngleich sie eine an sich gerechtfertigte Forderung zu ihrer Fahne ge- macht hatten. Der Grund, worauf diese Abweisung als eine vollauf gerechtfertigte basirt, heißt mit kurzen Worten ausgedrückt: Buffenoir aufgestellte Wahlprogramm äußert dieTagwacht" sich folgendermaßen: Dieses Programm, das mit großem Beifall begrüßt wurde, enthält freilich verschiedene Schwächen und Lücken, immerhin ist es erfreulich, zu vernehmen, daß die entschiedensten Elemente auf Grund dieses Programms in die Wahl treten und sich durch den Compromiß der allgemeinenrepublikanischen" Coalition nicht von der Entfaltung des radikalen sozial­republikanischen Banners abhalten lassen." Wir haben genau so geurtheilt. Nicht allein die Arbeitskraft, auch die Gedanken der Arbeiter sollen denArbeitgebern" unterthan sein, so will es die Königl. Preuß. Bergwerksdirektion in Saarbrücken  , die vor Kurzem folgende Verfügung erließ: Bergleute der königlichen Saarbrücker   Gruben! Sozial- demokratische Agitatoren versuchen es in neuester Zeit wiederum, ihre Lehren im hiesigen Bezirke zu verbreiten. Unter dem Vorgeben, für Eure Rechte zu kämpfen und Eure Wohl- fahrt zu fördern, suchen sie mit prahlerischen Worten und uner- füllbaren Versprechen trügerische Hoffnungen in Euch zu erwecken, Euch in ihre Netze zu ziehen und die Herrschaft über Euch zu gewinnen. Um ihr Spiel, den gewaltsamen Umsturz der be- stehenden Ordnung zu erreichen, scheuen sie sich nicht, mit Wort und Schrift die bewährtesten Grundlagen unseres Staatslebens zu untergraben, die segensreichsten, zu Eurem Wohle in hiesiger Gegend getroffenen Einrichtungen zu verhöhnen. Wir wissen wohl, daß die weitaus größere Mehrzahl von Euch sich von solchen Täuschungen nicht verblenden läßt, die statt der ver- meintlichen Besserung Eurer Verhältnisse nur zu Eurem Unglück führen können. Gleichwohl halten wir es für unsere Pflicht, aufs eindringlichste vor der Betheiligung an den sozialistischen  Versammlungen, vor dem Lesen der sozialisttschen Blätter, vor dem Besuch derjenigen Wirthshäuser, wo solchen verwerflichen Bestrebungen Vorschub geleistet wird, zu warnen. Mit unnach- sichtlicher Strenge werden wir gegen Diejenigen einschreiten, die unsere Warnung nicht hören. Wer sich an den verderblichen Bestrebnngen betheiligt, ist nicht würdig, ferner unserer Beleg- schaft anzugehören!" Diese Verfügung bringen fast alleliberalen" Blätter, voran dieNational-Zeitung", ohne ein Wort des Tadels hinzu- zufügen, als ob eine solche Verordnung den liberalen Grund- sätzen völlig entspräche. Man sieht, die Achtung vor dem freien Wort ist den Liberalen ebenso abhanden gekommen, als der Königl. Bergwerksdirektton zu Saarbrücken  , an welche wir hier- bei die nebensächliche Frage uns erlauben, wer denn eigentlich der Verfasser des schwülsttgen, unklaren, nichtssagenden Aufrufs ist, da wir der Betriebsdirektion, wenn sie wieder einmal eine Verfügung erlassen will, aus unserem gesammelten, schätzbaren Material eine viel bessere zuweisen wollen. Also bei Bedarf wende man sich an uns! Auch in Oesterreich   sind am 26. Juli bei St. Pölten  auf dem Marsche eine Anzahl Soldaten durch Ueberanstrengung und Sonnenstich verunglückt. Drei Mann blieben sofort todt, drei Mann starben in der nächsten Nacht und 17 liegen im Spital schwer erkrankt. An 100 blieben auf der Landstraße vor Ermattung zurück. Das österreichische Abgeordnetenhaus will bei seinem Zusammenttitt über den Fall energisch inter  - pclliren. In Preußen-Deutschland   kommt so etwas öfters vor; so soll nach derFrankfurter Zeitung  " gleichfalls am 26. Juli eine Abtheilung Soldaten auf dem Rückmärsche von der Felddienstübung bei Potsdam  große Verluste" erlitten haben. 30 Mann sind vom Hitzschlag betroffen, einer todt, wäh- rend mehrere noch in Lebensgefahr schweben. Auch ein Offizier soll bei der Rückkehr in die Kaserne bewußtlos niedergefallen sein. Der deutsche Reichstag kümmert sich um solche Lap- palien nicht der hat mehr zu thun, er hat für den Mili- tarismus Geld zu bewilligen und schreit sozialistische Abgeord- nete, wenn sie einmal, wie Hasselmann, über die manchmal un- würdige Behandlung, vnljjo Soldatenschinderei im Reichstag  reden wollen, energisch nieder. Das schweizerische Fabrikgesetz kommt vor die Volksabstimmung! Die Fabrikanten, denen das Gesetz zu ar- beiterfreundlich ist, haben 56,000 Stimmen gesammelt, die über- genügend sind, um die Volksabstimmung herbeizuführen. Es handelt sich jetzt darum, daß das Volk selbst durch rege Agita- Allenthalben, wo ein Wahlgesetz existirt, welches dem ganzen Volke das Recht der Vertretung gewährt, da darf keine Partei im Namen des Volkes Demonstrationen gegen die Haltung der gesetzlichen Vertretung in's Leben rufen!" Ei! Herrjeses! Nicht einmalDemonstrationen" gegen eine aus allgemeinem Wahlrecht hervorgegangene Volksvertretung, wie z. B. den Reichstag? Das geht ja über den Bismarck  und Tessendorf! Daß sie zuDemagogen" von Bernstein's  Gnaden avanciren würden, das hätten sich diese zwei Ehren- männer sicherlich nicht träumen lassen. Da ich keine Zeit habe, Herrn Bernstein ein Colleg in neue- rer Geschichte zu lesen, so will ich ihm blos, sein Gedächtniß auffrischend, kurz andeuten, daß diedemagogischen Zusammen- rottungen" in Berlin   und Wien  , von denen er redet, zum ein- zi gen Zweck hatten, die Demokratie zu vertheidigen, welcher Herr Bernstein selbst zu jener Zeit huldigte und welche er gerade so feig vcrrathen hat wie seine Collegen von der Fortschritts- Partei. Der wahre Unterschied zwischen Demokrat und Demagog, müssen wir ans dieser Deduktion schlußfolgern, ist: ein Demo- krat ist, wer das Wort Demokratie im Munde führt, und ein Demagog, wer für die Demokratie nicht blos Worte hat, son- dern auch Thaten. Und der Frankfurter   Aufstand! Weiß Herr Bernstein nicht, daß dieser Aufstand ähnlich wie der Junikampf von oben her Provozirt wurde, provozirt durch den schmachvollen Malmöer Waffenstillstand, welcher den Verrath an der März- revolution, an der Demokratie bloßlegte? Und Rabbi Bernstein hat eineGeschichte der Märzrevolution" geschrieben! Doch weiter: Der Unterschied zwischen Demokratie und Demagogie trat auch seit jener Zeit immer deutlicher und deutlicher hervor. Frankreich   hat diese Probe öfter durchgemacht, bis sich in der Wirthschaft der Commune und ihrem blutigen Ende nochmals zeigte, wie unversöhnlich die Demokratie und die Demagogie zu einander stehen. Ja, es zeigt sich, daß es gar kein anderes Mittel giebt, die Demagogie zu entwaffnen, als eben die Demo- kratie, wie denn auch in der That die strenge Gesetzesliebe die sicherste Schutzwehr ist wider die durch Leidenschaften aufgereizten zusammenlaufenden Volksmassen. Von so bitteren Erfahrungen, wie sie Frankreich   hierin durchgemacht hat, find wir glücklicherweise noch verschont(je- blieben. Aber darum werden auch bei uns junge Leute viel tion in die Schranken tritt und seinen Willen bekundet. Unser Schweizer   Parteiorgan, dieTagwacht" bemerkt zu dieser Ange- legenheit: Das Herrenthum, im Besitze aller Mittel und einer Presse, die bis in die entlegenste Hütte dem Volke Sand in die Augen streut, wird natürlich diese Mittel anwenden, um das Volk zur Verwerfung anzuspornen. Alte Vorurtheile wird man benützen, an Lügen und Entstellungen wird man es nicht fehlen lassen, um den staatlichen Schutz für die ausgebeutete, unterdrückte Ar­beiterklasse zum Falle zu bringen. Ein großer Theil des Volkes hat über die Nothwendizkeit des Fabrikgesetzes und über seine Wichtigkeit für die Hebung der Lage des arbeitenden Volkes noch kein selbständiges Urtheil, er muß erst darüber aufgeklärt werden. Auf der andern Seite aber wird das Votum des Schweizervolkes über das Fabrikgesetz von einer Wichtigkeit sein, die weit über die Grenzen des Schweizerlandes hinausgeht. Fällt die Abstimmung zu Ungunsten des Gesetzes aus, dann wird das Herren- thum nicht allein bei uns mit um so größerem Hochmuth die Volksausbeutung betreiben, sondern das Herrenthum aller Länder wird mit Schadenfreude darauf hinweisen, um die Forderungen unserer Brüder in andern Ländern zu unterdrücken. Und das wird seine üblen Folgen auch wieder für uns fühlbar machen. Wird aber das Gesetz angenommen, dann ist es ein bahnbre- chendes Werk. In jedem Falle ist das Votum des Schweizer  - Volkes von der größten Bedeutung für den sozialen Befreiungs- kämpf dieser Tage." In einem kräftigen Aufrufe werden dann die schweizerischen Arbeiter zu energischer Thätigkeit aufgefordert. Auch wir hegen den Wunsch und haben aber auch die Ueberzeugung, daß das Schweizer   Volk, vor allem aber die Sozialdemokratie in der Schweiz   ihre Schuldigkeit thun werden. Dem Genfer Großen Rath ist von Forestier, einem der mit Hilfe der Sozialisten gewählten Mitgliede, der Entwurf eines Haftpflichtgesetzes vorgelegt worden. Der erste und Haupt-Paragraph lautet:Die Eigenthümer jedes industriellen und commerciellen Etablissements, jeder Fabrik oder Werkstatt, die Unternehmer jedes Baues sind den von ihnen Beschäftigten und Dritten gegenüber für alle Unfälle verantwortlich, die wäh- rend und gelegentlich des Bettiebes vorkommen und Verletzungen, Krankheiten oder den Tod zur Folge haben; vorausgesetzt, baß nicht der Nachweis geliefert werden kann, daß der Unfall durch die Unvorsichtigkeit des Bettoffenen oder eine nicht controllir- bare Gewalt(toree majeure) verursacht worden ist." Wenn der Entwurf, dem eine etwas präzisere Fassung zu wünschen wäre (Fabriken und.Werkstätten sind doch unzweifelhaft industrielle Etablissements, wozu also noch besonders aufzählen?) zur Ver- Handlung gelangt, werden wir auf den Gegenstand zurück- kommen. Tod und Begräbniß eines Communemitglieds. Aus New-Aork schreibt man uns unterm 8. Juli: Gestern be- gruben wir Fran?ois Parisel, Mitglied der Pariser   Com- mune. Nachdem er während der Belagerung von Paris   und später auf seinem Posten in der Commune seine Schuldigkeit gethan, entkam er glücklich den Bersailler Blut- und Spürhunden und gründete sich hier eine Existenz als praktischer Arzt. Tüchtig in seinem Fach, von peinlichster Rechtschaffenheit, errang er sich die Achtung aller Derer, mit denen er verkehrte, und als er voriges Jahr von einer Schwindlerin unter einer ehrenrührige» Anklage vor Gericht gestellt wurde, zweifelte Niemand, daß Parisel Recht hatte und das Ganze nur ein mißglückter Er- pressungsvcrsuch war. Der Beweis hierfür wurde auch so über- zeugend geführt, daß die Jury ein(in Amerika   immer ein- stimmiges) fteisprechendes Verdikt abgab. Jndeß die Wir- kungen, welche die infame Anklage auf den sensitiven, feinfühligen Mann hervorgebracht hatte, wurde durch den Wahrspruch der Geschwornen nicht aufgehoben. Er kränkelte von jener Zeit an, sein Befinden verschlechterte sich mehr und mehr und vor vier Tagen starb er in der Blüthe der Jahre, erst 36 Jahre alt. Natürlich wurde er ohne kirchlichen Firlefanz, den er sich aus- drücklich verbeten hatte, begraben. Die französische   Flüchtlings- colonie, etwa 200 Mann, darunter ein College Parisel's, das Communemitglied Pottier, Elic May, Adjutant von Eudes zc. nebst einer Anzahl deutscher und amerikanischer Sozialisten gaben dem Todten das letzte Geleite. Am Grab wurden kurze An- sprachen gehalten und unter dem Gelöbniß, nicht zu ruhen und zu rasten bis das Ziel erreicht, nach welchem der todte Com- leichter in das Netz der Demagogie hineingelockt und, wie wir jüngst erlebt haben, lassen sich auch durch höhere Vorbildung zu einem besseren Beruf bestimmte junge Leute von wilden Welt- verbesserern verleiten, an der Jagd nach demagogischen Idealen Theil zu nehmen. Es merkt die Jugend noch nicht den wahren Gegensatz zwischen Demottatie und Demagogie und wähnt auf der Bahn der Freiheit zu wandeln, wo sie bereits in der Schlinge einer Partei steckt, welche die einzige Bürgschaft der Freiheit, die gesetzliche Nattonalverttetung, hervorgegangen aus dem aller- demokratischsten Wahlrechte, durch demagogische Umtriebe unter- gräbt. Nur durch die richtige Unterscheidung zwischen Demokratte und Demagogie sind wir im Stande, unsere Jugend vor dem Fallstrick der Verführung und unsere Zustände vor dem bluttgen Zusammenstoß zu wahren, den die Demagogie heraufbeschwört." Ei! Ei! Denunziant? Herr Bernstein. Bah, sintemalen Sie auch Bismarck   und Tessendorf zuDemagogen" gestempelt i haben, wollen wir's Ihnen verzeihen. Und der langen Rede kurzer Sinn, der Kern, herausgeschält; aus den Phrasen? Wer Demokratte redet und Reaktion handelt, ist De- mokrat. Wer Demottatte redet und Demokratie handelt, ist Demagog  . Wer sich Mätressen hält, außereheliche Leit- artikel schreibt, seine Arbeiter schindet, das Eigenthum Änderer annektirt wie gewisse Leute der ist ein Demokrat. Und wer den Mättessenhaltern, Verfassern außerehelicher Leitartikel, Arbeiterschindern, Annektirern fremden Eigenthums, Geschichts- und sonsttgen Fälschern auf die Finger klopft, und alle diese Geschwüre der Demokratie ausschneiden und ausscheiden" will, ist ein Demagog." i�noä erat denionstraodnni. Was zu beweisen war. Und wenn die Berliner   Studenten jetzt noch dem Buchbindergesellen Most und dem biedern Cigarrenmacher Fritzsche in's Garn gehen, dann ist ihnen nicht zu helfen. Wie viel Flaschen Gose im Magen, und die Dünste von wie viel Flaschen Gose da wo bei Andern das Hirn zu sein pflegt, mutz wohl ein gewisser Jemand gehabt haben, als er unter die fast verschämte Notiz eines bekannten Leipziger   LokalblattS, daß in einem gewissen, stark mit sozialistischem Gift getränkten Ort bei Leipzig   der Heilige Sedan   zu einer mordspatriotischen und mordsmäßigen Kneipere» benutzt werden solle, die wuthschnaubenden Worte(in Klammern) schrieb: So wird es sich auch für einen Tag gehören, auf den das deutsche