Aftika gefällt und was ich bis jetzt erfahren habe; allerdings zu meinem größten Leidwesen nichts Erfreuliches. Du wirst mir deshalb auch verzeihen, daß ich Dich so lange habe warten lassen, doch ehe man etwas schreibt, muß man sich erst umsehen, wie es im Geschäft und im Lande steht. Was die Reise anbe- trifft, so kann ich Dir mittheilen, daß diese wohl das beste war was ich bis jetzt erlebt habe. Nach dreißig Tagen sind wir glücklich hier angelangt. Im Geschäft sieht es hier aber eben so schlecht aus, wie in Deutschland  , was für uns� um so pein­licher ist, da wir durch die Ärbeitsstille in Deutschland   veran- laßt, unsere Heimath verlassen haben. Nun finden wir hier eine wüste und wilde Gegend, wo es wenig regnet, die auch nicht von Flüssen durchzogen wird, die das Land bewässern und fruchtbar machen. Das peinlichste ist wohl der Holzmangel. Das Holz ist hier sechsmal so theuer wie in Deutschland  , oie Lebensmittel und Kleidung sind hier drei bis viermal so theuer, überhaupt ein Leben nach deutscher Art ist hier nicht für Geld zu bekommen. Nun wirst Du Dir auch erklären können, wo die 8 Pfund Sterling hinkommen, die hier den nie- drigsten Monatslohn bilden, womit aber eine Familie gar nicht auskomnlen kann oder sie müßten den Mund in Deutschland  lassen was hier so recht zu der Gesetzesordnung passen würde. Wer hier einen Contrakt in englischer Schrift und mit englischem Stempel abgeschlossen hat, der ist hier gerade so viel wie in Deutschland   ein Zuchthaussträfling und wird bei der kleinsten Zuwiderhandlung mit 1 Pfund Sterling oder 1 Monat Gefäng- niß bestrast, ob er im Recht oder Unrecht ist, das bleibt sich gleich. Bon den Herren Morilla kann ich Dir mittheilen, daß sie hier in der Eap-Colonie keine Arbeiter mehr bekommen können, obgleich die Arbeiter auch hier im Ueberfluß vorhanden sind, weshalb sie ihre Sclaven aus Deutschlad beziehen, wo sie von H. E. Rosenhahn eingeschläfert werden und erst wieder erwachen, wenn sie in Afrika   sind, wo es dann leider zu spät ist. Ueber die Fabrikpreise für Schuhmacher kann ich Dir fol- gendes mittheilen. Für Herrenstiefeln zum Aufzwicken gibt es 10 Mark per Dutzend, für Frauenstiefeln 8 Mark, fürs Aus­putzen per Dutzend 6 Mark für Frauen- und 7 Mark für Herrenstiefeln. Du wirst jetzt selbst urtheilen können, was ein Mann die Woche verdient. Für solche Preise müssen die Leute arbeiten, ob sie wollen oder nicht. Ich glaube, so lange wir hier sind, sind noch keine zehn Tage vergangen, wo kein Streit und Spektakel gewesen ist, welcher gewöhnlich erst vor dem Ma- gistrat endigt; aber das hilft alles nichts, die Arbeiter müssen .für den Preis, den ihnen die Herren Morilla bezahlen wollen, arbeiten. Wer wieder zurück nach Deusschland will, dem kostet es 33 Pfd. St., die er nicht erschwingen kann. Die Gebrüder Morilla haben in Afrika   einen solchen schlechten Namen, daß ich es unter meiner Würde halte, Dir noch mehr von diesen Blut- saugern mitzutheilen. Doch erfülle Deine Pflicht, sobald Du diesen Brief erhälst; theile nämlich die Zustände hierorts der deutschen   Schuhmachergewerkschaft mit, und sorge für die Veröffentlichung resp. Warnung imVorwärts" und in der Berliner Freie Presse"(MB. sorge dafür, daß alle Arbeiter­blätter Obiges aufnehmet, damit nicht noch mehr Leute ins Unglück gestürzt werden). Im Fall, daß mein Name zur Wahrung der Wahrheit noth- wendig ist, bin ich gern bereit, ihn zu geben, ich will alle Ver- antwortung übernehmen. In der Hoffnung, daß Dich diese Zeilen überzeugen werden, wie schlecht es den Auswanderern in Afrika   gehh, schließt mit Gruß und Handschlag an alle Freunde und Gesinnungsgenossen Gustav Herrman M." Der Schreiber dieses Briefes ist von dem in dem Briefe ge- nannten Herrn Rosenhahu angeworben worden. Folgende Annonce stand am 18. August in demMainzer Anzeiger": Stellenantrüge. Eine Schuhfabrik am Cap vergüten Hoffnung(Süd-Afrika  ), mit Maschinen- und Wasserkraft-Be- trieb, sucht zum sofortigen Eintritt 6 Zwicker, 6 Ausputzer, 2 Zuschneider, militärfrei. Freie Reise, 50 Mark Handgeld, Accordarbeit mit 3040 Mark Wochenlohn, Jahresprämie, freie Wohnung und 4 Morgen Gartenland. Besitzer und Leiter, sowie die meisten Arbeiter sind Deutsche  , schöne und gesunde Lage, billige Lebensweise. Nur fleißige und in ihrem Fache durchaus erfahrene, nüchterne Arbeiter, welche be- reits in einer größeren mechanischen Schuh-Fabrik mit Erfolg thätig waren, wollen. ihre Offerten unter Mittheilung ihrer persönliche» Verhältnisse und bisheriger Thätigkeit mit der Aufschrift 8. F. 8693 Blanco bei der Expedition dieses Blattes niederlegen." Diese Annonce, die in gleicher oder ähnlicher Weise auch in An die Herrschenden! Am 24. Juli d. I. fand in Antwerpen   eine große Arbeiter- Versammlung statt, in welcher nachstehende Anschauung zum be- redten Ausdruck kam. Wir freuen uns noch besonders über solche Anschauung, weil sie derjenigen der Sozialistischen Ar­beiterpartei Deutschlands   nahe steht und alle anarchischen Be- strebungen verurtheilt. Die Rede, welche wir nach demMi- rabeau" geben, lautet: Ihr Großen der Erde erklärt nns doch die greifbaren Fehler und Widersprüche unserer heutigen Gesellschaft! Wo ist heute die Gerechtigkeit, wo die von der Natur geschaffene Gleich- heit alles dessen, was Menschenangesicht trägt? Verdammt nicht die Gesellschaft den Producirenden zum Elend? Stürzt Ihr nicht ihn, den Anfang, die Gegenwart und die Zukunft der Menschheit ins Elend, um auf seine Kosten zu leben? Seht Ihr ihn nicht von Eurer Höhe herab mit Verach- tung an und gesteht ihm nicht einmal das Recht zu, sich selbst vertheidigen zu dürfen? Wenn er Euren Beistand fordert, Brod für sich und seine Kinder verlangt, von der Gesellschaft verlangt, für die er sich opfert, setzt Ihr ihm dann nicht bewaffnete Macht, rohe Gewalt entgegen? Oeffnet Ihr nicht das Gefängniß, die Kerker, um jene muthigen und intelligenten Arbeiter hineinzuwerfen, welche wagen, die abscheuerregenden Wunden der Gesellschaft bloszu- legen; welche sich erkühnen, den Vorhang zu lüften, um ihren Arbeitsgenossen zu zeigen, wo die Ursache ihrer Leiden zu suchen ist; welche wagen, die Einigkeit und Brüderlichkeit anzurathen, um den zahllosen Ausbeutungen eine Grenze zu stecken; welche sich gegenseitig unterrichten über die Bestimmung des Menschen, seine Pflichten und seine Rechte; welche sich darüber klar zu werden suchen, was sie als Arbeiter und Producirende von der Gesellschaft verlangen können, um sich und ihre Familien vor dem Elende zu bewahren; welche endlich darüber berathen, wie man sich gegenseitig helfen müsse bei Arbeitsmangel und über die Möglichkeit, die Arbeit einzustellen, sobald den Rechten der Arbeiter zu nahe gekommen werde?! Was würdet Ihr von einer Gesellschaft sagen, welche, wenn Ihr Eure unantastbaren Rechte beanspruchtet. Euch Bewaffnete entgegenschickte, um Euch in's Gefängniß zu schleppen, von der- selben Gesellschaft, zu deren Nutzen Ihr 3040 Jahre nur um anderen Blättern stand, beruht obigem Briefe nach auf Schwin- del. Wir warnen deshalb die deutschen   Arbeiter vor Auswan- derung nach dem Caplande und bitten die befreundeten Blätter Notiz von unserer Warnung zu nehmen. Zuweilen erhellt ein Licht die reakttonären Finsterlinge in der gegnerischen Presse. So besprach dieNattonal-Zeitung" vor Kurzem in einem längeren Artikel unser Steuersystem und kam zu dem Resultat, daß durch Erweiterung der Erbschafts  - stemer, indem dieselbe auch auf die direkten Erbschaften über- tragen und dann im Allgemeinen erhöht werden soll, eine gerechtere Steuervertheilung zu Gunsten des arbeitenden Volkes entstehe. In Preußen beträgt die Erbschaftssteuer nur etwas mehr als 4 Millionen Mark, während dieselbe in Eng- land 115 Millionen Mark ausmacht. Dort werden auch die di- rekten Erbschaften besteuert. Wenn in ganz Deutschland   solche Erbschaftssteuern eingeführt, wenn daraus eine deutsche Reichs- steuer entstände, so brauchte man nicht immer an die Erhöhung der Bier- und Tabaksteuer zu denken, die ja besonders das ar- bettende Volk drücken würden. Wir sind mit derNattonal- Zeitung" also endlich einmal einverstanden und es werden so- gar die sozialistischenReichstagsabgeordneten wahrscheinlich für diese Reichssteuer stimmen, selbstverständlich vorausgesetzt, daß eine gleich hohe Summe von der Salzsteuer u. s. w. gestrichen würde. Das Drängen der sozialistischen   Reichstagsab- geordneten hilft doch manchmal. Wie man nämlich derKöl- nischen Zeitung" mittheilt, hat der Reichskanzler den Direktor des Reichs-Gesundheitsamtes, Geheimrath Dr. Struck, beauftragt, unter Mitwirkung des Reichs-Justtzamtes, Staatssekretär Dr. Friedberg, einen Gesetzentwurf zur Abhilfe gegen die Verfäl- schung und gesundheitswidrige Anfertigung von Nahrungs- und anderweitigen Gcbrauchsmitteln auszuarbeiten. Es darf mit Be- stimmtheit erwartet werden, daß der Entwurf den Bundesrath und den Reichstag   in der bevorstehenden Session beschäfttgen wird. Eine Seeschlange. Jedes Jahr geht die Notiz durch die Zeitungen, daß die Kaiser von Deutschland   und von Oester- reich bei ihrer Zusammenkunft, im Bade Ischl   sich die Hand darauf gegeben hätten, gemeinsam die Sozialdemokratie zu ver- nichten. So meldet auch jetzt wieder das Berliner  Montags- blatt", daß die beiden Kaiser in Ischl   ihre frühere Verabredung zur gemeinsamen Einschränkung und Unterdrückung des Sozia- lismus erneuert hätten. Aus dieser sich immer wiederholen- den Notiz, mag die darin enthaltene Thatsache auf Wahrheit beruhen oder nicht, geht nur das Eine zur Genüge hervor, daß der Bourgeoisie mit sammt ihrer Böhmert'schenWissenschaft" schon längst das Latein ausgegangen ist und daß sie sich nach Hilfe umsieht bei den Gebietern über Kanonen und Bajonette. Daß sie sich auch hier verrechnet, ist ja selbstverständlich. Eine schöne Culturkampfsblüthe. In einem kleinen Oertchen in Westfalen verlobte sich kürzlich ein evange- lisch er Kaufmann mit einer Katholikin. Bald darauf er- ließen in dem dorttgen Kreisblatte die Eltern und Geschwister des Bräutigams folgende Annonce: Wir sind entschieden gegen die jüngst publizirte, hinter unserem Rücken und ohne unser entferntestes Wsssen stattgefun- dene Convenienz-Berlobung unseres bis dahin friedlich bei uns lebenden Bruders resp. Sohnes... mit einer Katholikin, verbitten uns daher etwaige Grawlationen sowohl, als auch ir- gend welchen Besuch der Braut nebst deren Angehörigen." Der Spieß hat sich umgedreht. Früher kam es wohl vor, daß Katholiken sich sträubten, die Verwandtschaft eines Pro- testanten anzuerkennen, weil die katholische Religion ohne beson- dere Erlaubniß die Verlobung, resp. Verheirathung mit Anders- gläubigen nicht zuläßt; die Protestanten spotteten über solche Orthodoxie. Jetzt hat es der Culturkampf, jetzt haben es die Herren Falck, Bismarck   und ihr liberaler Anhang glücklich so- weit gebracht, daß der confesfionelle Hader auch in den pro- testantischen Familien hochauflodert. Der zwölfte deutsche Journalistentag war am 19. und 20. d. M. in Dresden   versammelt; die Theilnahme war nur eine sehr geringe. Man faßte in Bezug auf die BeHand- lung der wegen politischen und Preßvergehen Verurtheilten fol- gende Resolution: Es ist Pflicht der gesetzgebenden Faktoren des deutschen Brod gearbeitet hättet? Hier giebt es keinen Ausweg, hier heißt's entweder oder! Entweder beweise man uns, daß die Arbeit an und für sich unnütz ist oder daß die Kapitalisten von Haus aus den Arbei- tern überlegen sind und daß somit die Gleichheit der Menschheit eine Fabel ist! Ihr Ansbeuter, Ihr bietet uns als einzige Erleichterung die Entsagung, die Geduld, die Sparsamkeit. Es ist Euch leicht, den Andern Entsagung zu predigen, während Ihr selbst aus Kosten des armen Arbeiters lebt. Gebt der Arbeit, was ihr zukommt; gebt Jedem, der zum Wohlbefinden der Gesellschaft beiträgt, seinen Bedürfnissen, seiner Roth gemäß und den heil- samen menschlichen Principien entsprechend. Sprecht nicht von EurerWohlthätigkeit"! Denn, liegt ihr nicht ein eütehrendes und eitles Prinzip zu gründe? Zu geben, um den zu ehren der giebt, heißt denienigcn demüthigen, welcher empfängt, heißt einen Unterschied zwischen den Menschen machen, heißt sie die Arbeit verachten lehren. In der That ist das, was Ihr gebt, ein Staubkörnchen im Vergleiche zu dem, was die Arbeiter für Euch producirt haben, und Ihr heißt es Wohlthätigkeit; die beste und einfachste Wohlthat aber wäre, der Arbeit ihren Lohn zu geben und dieWohlthat" durch Gerechtigkeit zu ersetzen. Was die Sparsamkeit betrifft, so wißt Ihr recht gut, daß dieselbe nur für eine sehr kleine Zahl ausführbar ist. Wie könnten die großen Massen Sparsamkeit üben? Das Elend drückt sie Alle darnieder; ihr Einkommen ist unzureichend. Wie wollt Ihr den Menschen lehren, mit 50 Centimes auszukommen, wenn er thatsächlich eines Francs bedarf? Was den Lasterhasten betrifft, so lehrt ihm gute Sitten, verschafft ihm das leibliche Wohlsein und das Laster wird machtlos. Nein, ihr Großen der Erde, suchet nicht die soziale Frage von Euch fortzuschieben; sie drängt sich von selbst auf. Denket nach und blickt rings um Euch her. Sucht nicht so sehr nach Theorien, durchstöbert nicht die großen Bücher, die Bibeln, die Korane. Geht heraus aus Euren großen Salons, aus Euren Boudoirs; kommt inmitten unserer Hütten, in unsere unglücklichen Wohnungen, kommt mit uns zur Arbeit 12, 14, 16 und 18 Stunden des Tags; steigt mit uns in das Innere der Erde, durchlauft die Welten und die Meere, kommt mit uns, all den Reiches, bei der bevorstehenden gesetzlichen Regelung des Ge- fängnißwesens dahin zu wirken, daß die Behandlung der Wege« politischer und Preßvergehen Verurtheilten im Gefängniß eine gleichmäßige, den Anschauungen unserer Zeit über politische und Preßvergehen entsprechende, wie des Berufs der Jnhafttrten würdige sei." Alles Uebrige, was die Herren dort beriethen, war ziemlich gleichgültig. Bezeichnend nur war eine Aeußerung des Vertreters derGartenlaube", des fortschrittlichen Reichstagsabgeordneten Träger bei Berathung über Abänderung des deutschen   Preß- gesetzes. Er sprach nämlich die Ueberzeugung aus, daß eine Revision der Preßgesetzgebungen im freiheitlichen Sinne nicht so bald zu erhoffen sei. Durch den Culturkampf und den Kampf mit der Sozialdemokratie sei in der öffentlichen Meinung eine ungünstige Stimmung gegen eine vergrößerte Freiheit der Presse entstanden; ein Umschlag könne nur nach Entscheidung dieser beiden Kämpfe erwartet werden. Dann kann Herr Träger aber lange warten! Wir wollen zugeben, daß der Culturkampf seinem Ende naht, weil nach dem bekannten Ausspruch:Pack schlägt sich, Pack verträgt sich" die Liberalen und die Clericalen bald schon Handschlag und Küsse austauschen werden. Aber der Kampf der heutigen Ge- sellschaft gegen die Sozialdemokraten dauert so lange, bis der Sieg für letztere erfochten sein wird, und so lange dauert auch Preßknebelung und allerlei Unterdrückung des Geistes, weil man glaubt, dadurch die gerechten aber unbequemen Forderungen des Sozialismus eine Zeitlang noch hinhalten zu können. Der Emporkömmling Gambetta hat sich in eine sehr unangenehme Lage gebracht. Bekanntlich wurde der Ex- deputirte Ordinaire(Radikaler) wegen unlauterer Speku- lationen aus der Liste der 363 gestrichen undRepublique fran?aise" ging am schärfsten mit ihm zu Gericht. Dafür hat er jetzt Rache genommen und in einer Vertheidigungsbroschüre Gambetta in der schärfsten Weise angegriffen. Ordinaire be- hauptet, Gambetta habe sich während seiner Diktatur die Taschen gefüllt. In der Broschüre heißt es:Gam- betta war ein armer Student des Quartier lattn, ohne Geld, ohne jeden Besitz, der nur den Zutritt zum Ministerium der Justiz suchte. Von Zeit zu Zeit erhielt er von Laurier Geld zu seinen Reisen, und auf einer dieser Fahrten war der starre und unfehlbare Republikaner, der Gast der Familie Orleans  . Jetzt ist er reich, hat ein Hotel, eine Equipage und setzt mit I Lächeln auf eine Karte 25 Louis. Er scheint jährlich 100,000! Franken auszugeben." Ob man Gambetta auch wohl wegen unlauterer Spekulationen von der Liste derberühmten" 363 streichen wird? Ganz bestimmt nicht man haut sich näm- lich nicht gern selbst auf den Mund. Auf dem europäischen   Kriegsschauplatze herrscht! Ruhe; dieselbe wird nur von kleineren Scharmützeln unterbrochen, welche meist zu Gunsten der Türken ausfallen. Besonders be- währen sich die Tscherkessen als bedeutend bessere Kavalleristen wie die Kosacken. In Armenien   gewannen die Türken unter Muckthar Pascha eine bedeutende Schlacht am 17. August, i« welcher die Russen gegen 1200 Mann Verluste hatten. In dieser Schlacht zeichnete sich der Sohn des berühmten Tscherkessen- Häuptlings Schamyl, der Pascha Ghazi Mehemed rühmlich aus. Die erneute Aushebung in Polen   erregt dort die Gemüther; hundertweise desertiren die Polen   über die preußische oder öfter- reichische Grenze; die Erbitterung hat eine solche Höhe erreicht, daß in russischen Kreisen ein Aufstand befürchtet wird. Die deutsche   Regierung hat Beranlassnng genommen, auf Grund der ihr vorliegenden amtlichen Berichte über die gegen russische verwundete und gefangene Soldaten von türkischen Truppen verübten Grausamkeiten, bei der Pforte die Bestimmungen der Genfer Convention   vom 22. August 1864, welcher die Türkei  bekanntlich im Jahre 1865 beigetreten ist, in Erinnerung zu bringen, und gleichzeitig bei den übrigen europäischen   Mächten angeregt, ob dieselben ähnliche Schritte in Constantinopel thun wollen. Und welche Schritte hat die kaiserliche Regierung, so fragt dieVossische Zeitung" recht naiv, bei der russischen Regierung gethan bezüglich der ebenso sicher constatirten russi- schen Grausamkeiten? Wir wollen anstatt der kaiserlichen Regierung die Antwort geben:Ja Bauer das ist ganz etwas Anderes!" Aus Nordamerika  . DerTimes" wird aus Phila- delphia vom 12. August berichtet:In verschiedenen Theilen des Landes sind Versuche gemacht, eine politische Arbeiterpartei ermüdenden, erschöpfenden Arbeiten beizuwohnen und vergleichet das Resultat Eurer Arbeit mit der unsrigen; kommet mit uns z in die verpesteten Löcher und Ihr werdet dort Mütter, Kinder und Arbeiter auf einer Handvoll Stroh ausgestreckt und mit Lumpen bedeckt finden! Ihr werdet dort Mütter finden, von unschuldigen Geschöpfen umringt, Mütter, welche statt aller Ant- wort Thränen des Kummers vergießen. Ihr werdet dort Opfer der Arbeit finden, welche genöthigt sind, die Hand auszustrecken, um sogenannte Almosen zu empfangene Ihr werdet dort Arbeiter finden, welche aus Ehrlichkeit, im Gefühle nichts zu beanspruchen, was sie sich nicht verdient haben ein Märtyrerthum erleiden, ihr Elend auf jede mögliche Weise zu verbergen suchen und eher dem Tode zu lächeln, als sich zum Betteln entschließen. Ihr Aussehen jedoch wird Euch die Wahrheit sagen. Ihr werdet dort alles Elend des Unglücklichen finden, ein wahrhaftiges Bild, welches Euer Herz bluten machen muß, wenn Ihr es am rechte« Flecke habt. Einige Monate in dieser Schule werden Euch Vieles lehren, werden Euch klar und deutlich die UnVollkommenheiten des gegen- wärtigcn sozialen Zustandes kennen lernen. Kehrt in Eure Salons, in Eure Boudoirs zurück und wenn edlere Gefühle Euch bewegen, werdet Ihr Euren Glücksgenossen sagen, was Ihr ge- sehen und gehört habt. Ihr werdet sie die Gesellschaft in ihrer wirklichen Gestalt kennen lehren und beifügen, daß wir nicht wollen, daß Ihr mehr Sklaven werdet, als wir, aber daß wir uns unsre Rechte erkaufen, indem wir unsre Pflichten ersülle«- Unser Ziel ist der Triumph der Arbeit, und haben wir erst diesen Triumph errungen, so werden wir schnell einer bessere« Zukunft entgegengehen. Die Trägheit, das Laster, der PaN' perismus, die übertriebene Opulenz, die ungerechte AusbeutunS seines Nebenmenschen werden nach und nach verschwinden. D� Gesellschaft wird dann nicht nur den oberflächlichen Schliff del Civilisation zur Schau tragen, sondern die wirkliche Civilisatio« Fürchten wir uns nicht vor der Macht und dem Einfluß unserer Gegner; unser Zusammenhalten wird sie ohnmächüß machen. Unnöthig, nutzlos ist's, sich der Waffen zu bediene«! die Einigkeit, die Brüderlichkeit können das Problem lösen. müssen uns eng verbinden, uns gegenseitig belehren, uns nich in thörichte Unternehmungen einlassen, welche oft durch unrichtig' Mittel angeregt werden; wenn wir während unseres Dasel«»