Der Antrag des Delegirten Wiener(Ueckendorf), die Ver- Handlungen der Conferenz mögen in Broschürenform gedruckt und verbreitet werden, wurde durch den Beschluß erledigt, daß das Conferenzprotokoll durch denVorwärts" und die rheinisch- westfälischen Parteiblätter veröffentlicht werden soll. Nach eindringlicher Ermahnung des Vorsitzenden zu treuem, festem Zusammenhalten im gemeinsamen Kampfe gegen die ver- bündcte Reaktion und zu rastloser, unermüdlicher Agitation schloß der Vorsitzende mit einem dreifachen Hoch auf die Sozialdemo- kratie aller Länder, in welches die Versammelten begeistert ein­stimmten,' gegen 6 Uhr die Conferenz. Mit sozialdemokratischem Gruß Tölcke  , Borsitzender. Strumpen, Stellvertreter. Gilles, Schriftführer. Wannheim, 4. September.Wenn Jemand eine Reise thut, so kann er was erzählen", so dachte auch ich, als ich, nach einer vierwöchentlichen Agitationsreise vom badischen Oberland zurück- kehrend, auf Wunsch mehrerer Gesinnungsgenossen einen Abstecher nach Saarbrücken   machte. Nach Saarbrücken  , woMilch und Honig fließt", die in der Form von Gefängnißsuppe jahrelang den Redakteuren sozialistischer Zeitungen gratis verabreicht wird. Nachdem ich mein Testament gemacht, schüttelte ich den Staub von meinen Füßen und benutzte den nächsten Zug, der mich Abends 7 Uhr nach St. Johann brachte. Nach einigen Irr- fahrten gelang es mir, einen Sozialdemokraten anzutreffen, der im Begriff war, sein Messer zu wetzen. Doch galt seine Rache nicht etwa einem reichen Bourgeois, sondern nur einem Stückchen Wurst, das er zu seinem Abendbrod verzehren wollte. Mit wenigen Worten legte mir dieser Genosse die Situation in der Saargegend klar. Man hat eben den Vernichtungskampf ! legen die Sozialdemokratie beschlossen. Das sozialistischeGift" oll nicht eindringen in die Herzen der Arbeiter der königlichen Bergwerke. Ob man sich dabei von der Ansicht leiten läßt, daß es diesesGiftes" nicht bedarf, weil sich so wie so schon schäd- liche und explosionsfähige Gase in Masse dort angesammelt haben? Mit einer nie gekannten Erbitterung wird hier der Kampf ge- führt. Sieben Nummern derFreien Bolksstimme" sind er- schienen, und schon vier Redakteure sind dingfest. Zwei sind zu je 21/j Jahren Gefängniß verurtheilt und einer dem Militär eingereiht, der vierte sieht seiner Verurtheilung entgegen. Auf jede Nummer 1 Jahr Gefängniß, das ist du Bilanz. Die Ar­beiter werden gemaßregelt und den selbstständigen Gewcrktrei- benden die Kundschaft entzogen, um sie so kirre und gefügiger zu machen. Es fehlt nur noch, daß man den Metzgern, Bäckern, Wirthen u. f. w. verbietet, irgend etwas an Sozialisten abzu- aeben. Wie mir mitgetheilt wurde, ist auch wirklich ein solcher Versuch gemacht worden. In einer Wirthschaft(Zeugen stehen genug zur Verfügung), in welcher die inhaftirten Genossen viel- fach verkehrten, erschien eines Tages der Polizeikommissar Wirtz von St. Johann und machte der Wirthin Vorwürfe, daß sie ffolche Lumpen in ihrem Lokal dulde und ihnen Speisen und Getränke verabreiche. Auf den Vorhalt, daß diese Leute immer anständig gewesen und regelmäßig bezahlt hätten, erwiderte der Herr Commissar:Ei was, andere Leute, und wenn sie auch nicht bezahlen, sind mir immer noch lieber als diese Lumpen, wenn sie gleich zahlen." Andern Tages ging ich nach Saarbrücken   in's dortige Ge- fängniß, um Zutritt zu dem Genossen Kaulitz zu erlangen. Aber vergebens. Ein ebenfalls dort anwesender Herr(der sich später als der Herr Commissar Wirtz entpuppte) erklärte mir, daß ein Besuch bei Kaulitz nichts fruchten könne, da derselbe sein Verlagsrecht schon desinitiv überttagen habe, ich sollte mich nur zum Bürgermeister von St. Johann bemühen, dort würde ich das Nähere erfahren. Der sehr ehrenwerthe Herr legte über- Haupt eine so genaue Kenntniß von meinem Aufenthalt und meinen Bemühungen in St. Johann an den Tag, die mich, wenn man nicht schon mit der Vortrefflichkeit der Polizeiorga- nisation bekannt wäre, in Erstaunen hätte setzen können. Sein freundliches Anerbieten, mich zu begleiten, wurde selbstredend vor der Hand ebenso freundlich abgelehnt. Beim Bürgermeister von St. Johann angelangt, erfuhr ich zunächst, daß die Angaben des Herrn Polizeicommissars irrige seien, daß Kaulitz das Verlagsrecht noch besitze, und ohne eine spezielle Vollmacht von Kaulitz das Forterscheinen der Zeitung inhlbirt werde. Im Laufe der Unterredung erklärte der Herr Bürgermeister wörtlich Folgendes:Ich will Ihnen meine Stel- lung sowie die Stellung der hiesigen Behörde mit wenigen Worten klar legen und können Sie davon nach Belieben Ge- brauch machen. Ich betrachte die bloße Existenz der So- zialdemokratie als strafbar und ungesetzlich." Auf meine Erwiderung, daß dieselbe doch in ganz Deutschland  , ja selbst im deutschen   Reichstage vertreten sei, entgegnete er:Wenn in Berlin  , Leipzig   u. s. w. die Sozialdemokratie geduldet werde, so sei dies nur eine Unterlassungssünde der dortigen Behörden, die man sich hier nicht zu Schulden kommen lassen wolle." Meine Erklärung, daß dies ein Terrorismus, eine Unter- drückung der Willensfreiheit von Hunderttausenden wäre, schnitt der Herr Bürgermeister mit den Worten ab:Ei was, das sind Phrasen! Sie werden doch Keinem zumuthen wollen, daß er in seinem eigenen Heimwesen eine Bande von Räubern und Mördern dulde?" Das war mir denn doch ein etwas zu starker Tabak. Ich stellte mich vor den Herrn Bürgermeister hin und fragte ihn, ob er mich etwa auch für einen Mörder und Räuber ansehe, worauf er erwiderte: Das gerade nicht, aber die Sozialdemokratie verfolge dergleichen Ziele, das habe er in derFreien Volksstimme" gelesen. In welcher Nummer und in welchem Artikel, hat er natürlich nicht gesagt, es dürfte ihm wohl auch etwas schwer werden. Ich habe dieFreie Volksstimme" aufmerksam gelesen und habe mir die größte Mühe gegeben, von einer Aufforderung zu Raub und Mord oder von einem bloßen Hinsteuern zu diesen Zielen etwas zu ent- decken, habe aber mit dem besten Willen nichts finden können. Selbst aber wenn in einem Blatt Ungesetzlichkeiten begangen sein sollten(oder, wie das Saarbrücker   Urtheil lautet, begangen sind) hat man dann das Recht, eine ganze Partei für rechtlos zu erklären? Man bestrafe den Uebelthäter, der sich gegen die denn das Reiseziel dieser Leute sei, erhielt ich zur Antwort Marpingen  . Da wurde es plötzlich hell vor meinen Augen. Ich befand mich im Lande der Wunder! Jetzt auf einmal be- griff ich, was bis dahin mein beschränkter Unterthanenverstand nicht fassen konnte: wie die Existenz des Himmels die Existenz der Hölle voraussetzt, so muß auch bei Marpingen  , dem Gnaden- ort, ein--- Doch für heut genug von Diesem. Wie ich in einer hiesigen Zeiwng lese, wurden vor etwa 14 Tagen in St. Arnouet Zaun und Gartenthür eines hiesigen eines hiesigen Fabrikanten in abscheulichster Weise beschmiert und im Garten selbst zwei junge Bäume unmittelbar an der Krone abgestoßen. In dem Garten eines andern Eigenthümers wurde ebenfalls grober Unfug verübt. Als Thäter werden ein Stein- Hauer und ein Maurer bezeichnet, die man und das ist das Infame bei der Sache wegen dieses groben Unfugs frischweg zu den Sozialdemokraten rechnet. Beide leugneten vor Gericht die That und wurde der Eine zu 15 Mark Geldbuße verurtheilt, während der Andere freigesprochen werden mußte. Der Verur- theilte hat appellirt, er behauptet unschuldig zu sein und will Zeugen stellen. Man sieht an diesem Fall, daß der Haß gegen die Sozialdemokratie den Gegnern noch das bischen Vernunft, welches man ihnen allenfalls noch zugestehen konnte, zu rauben droht. Dreesbach. München  , den 6. September. Genosse Ernst hat das Ge fängniß in Nürnberg   nach sechsmonatlichem Aufenthalt verlassen um mit ungebeugtem Muthe den Kampf für die Rechte des ar- bettenden Volkes fortzusetzen. Bei dieser Gelegenheit erinnern wir daran, daß unser Parteigenosse Ernst alsPrehverbrecher" im Nürnberger Zellengefängniß 6 Monate mit Maske und Sträflingsanzug, wie früher Kiefer und kürzlich noch Baumann, mit Dütenkleben und Schachtelpappen beschäftigt wurde, während jetzt der Dr. Rittler, der unter dem Schutze des Krummstabs die katholische Fahne schwingt, in der Feste Oberhaus bei Passau  ebenfalls als Preßverbrecher alle Annehmlichkeiten genießt, wohl deshalb, weil er als demüthiger und vielleicht reuiger Christ sich vor den Thron warf und um Gnade flehte. Eine Rechtfertigung dieses Verhaltens ist das Justizministerium bis heute noch immer schuldig geblieben. DerZeitgeist" ersucht nun wiederholt dar- um, öffentlich darzulegen, wie sich diese Verschiedenheit der Strafvollstreckung für dasselbe Vergehen vor dem natürlichen Gerechtigkeitsgefühl des Volkes verantworten läßt. Würzen, 5. September. Am 3. ds. Mts., Abends 6 Uhr, hatten wir hier eine Volksversammlung, in welcher Ufert unter großem Beifall über das Thema:Presse, öffentliche Meinung und Feste" einen Vortrag hielt. Als Gegner trat Kaufmann Sparig aus Leipzig   auf. Wer noch nicht so glücklich war, Biertischschimpfereicn auf die Sozialdemokratie mit anhören zu können, an diesem Abend wäre er übergenug befriedigt worden. Die Versammelten unterbrachen Herrn Sparig fortwährend, sie hatten eben eine andere Ansicht von demKampf mit geistigen Waffen" als Sparig, der der Meinung zu sein schien, eine Volks- Versammlung sei eine lustige Kneipgesellichaft, in der man sich schon etwas erlauben darf. Die hiesigen Arbeiter dachten na- türlich anders und verbaten sich durch energisches Protestiren zede weitereBelehrung" durch Herrn Sparig, so daß schließlich der überwachende Polizeibeamte die Versammlung schloß. Oldenburg  , 6. September.  (Metallarbeitergewerks genossen- schaft.) Sonmag, den 2. September, hielt die unterzeichnete Gewerks- genossenschaft eine Mitgliederversammlung ab mit der Tagesordnung: Diskussion über die Correspondenz in Nr. 93 deSBorwärts". Cen tralisation der Gewerkschaflspresse." Die Versammlung kam nach kurzer Vcrathung zu dem Resultat, daß nicht allein die Centralijalton der Gewerkschaftspresse zu wünschen, sondern daß sie dringend nothwcndig sei, weil daraus für die Betheiligten direkte materielle Vortheiu er- wachsen würden, denn jedes kleine Organ kostet doch schon viel Geld, ein Centralorgan aber ist verhältnißmäß ig doch viel billiger herzustellen, wie so viele kleine Organe, aber der Hauptvortheib wäre, daß den M.t- gliedern durch ein größeres Centralorgan bedeutend mehr geistige Nah- rung gereicht werden könnte, als durch ein kleines Organ. Unsere Hauptaufgabe ist ja gerade: Aufklärung in's Volk zu bringen, denn das Volk muß erfahren, ob die jetzigen wirthschaftlichen Zustände ge- sunde sind oder nicht, und je länger das Volk in der Dummheit hin- gehalten wird, je länger dauert auch das jetzige soziale Elend. Wir finden durchaus keinen Grund, daß wir länger auf dem jetzigen Wege weiter wandeln müssen, wohl aber, daß wir sobald wie möglich den Weg der Centralisation resp. Bereinigung einschlagen müssen und das je eher je lieber, denn dann handeln wir wenigstens nach unseren Sta- tuten, in denen es heißt:Proletarier aller Länder vereinigt Euch." Darum fordern wir die Mitglieder uud besonders die Bevollmächtigten sämmtlicher Gewerkschaften auf, diese wichtige Angelegenheit in jeder Versammlung zu discutiren. Verbannt den Kastengeist, wo er noch vorhanden ist. Wir werden den Tag der Centralisation der Gewerk- schaftspresse mit Freuden begrüßen. Die Mitglieder der Metallarbeiter-Gewerksgenossenschaft. I. A.: H. Meyer. Wcrthe Genossen! heutige Ordnung vergangen hat(und das ist ja zur Genüge geschehen), aber, ftage ich nochmals, woher nimmt man die Berechtigung, eine Partei, die so großen Anhang in Deutschland  hat, die bei den letzten Wahlen über 600,000 Stimmen auf ihre Kandidaten vereinigte, die 12 Vertreter in den deutschen Reichs- tag entsendet hat, als völlig rechtlos, als Räuber und Mörder hinzustellen? Wo bleibt da der§ 130? Nach mehreren vergeblichen Versuchen, mit dem verur- theilten Genossen Kaulitz in Verbindung zu treten, um über das Forterscheinen derFreien Volksstimme" zu verhandeln, übertrug ich diese Angelegenheit einem Saarbrücker   Genossen und trat meine Heimreise an. Ter Eisenbahnzug. der mich über Neunkirchen   nach Mannheim   führen sollte, war ungewöhnlich stark besetzt und zwar meistens von festlich geschmückten Arbeitern und Landleuten aus der Umgegend. Auf meine Frage, was Ueber die letzten Ereignisse unseres Arbeitsausschlusses fühlen wi. uns verpflichtet. Euch den wahren Sachverhalt mitzuiheilen, insbeson- dere da von unseren Gegnern die verschiedensten Lügenberichte darüber verbreitet werden. Zu Anfang des Arbeitsausschlusses kam die Sache für uns sehr günstig, jedoch fiel es uns auf, daß trotz Aufforderung eine Anzahl weiblicher Cigarrenarbeiter(ca. 10) sich nicht an unseren Zu- sammenkünften betheiligte. Unsere Vermuthung, daß diese Personen unsere Sache schädigen wollen, fand ihre Bestätigung darin, daß die Betreffenden sich mehrere Male zu dem Fabrikanten sowie Werkführer begaben und um Wiedereröffnung der Fabrik baten. Eine bessere Ge- legenheit als diese konnte dem Herrn Detcr nicht geboten werden, um folgendes Machwerk wodurch er sich die Schuld des Arbeilsaus- schlusses vom Halse wälzen wollte in Szene zu setzen. Herr Deter erklärte nämlich Denjenigen, welche sich ihm unter allen Umständen preisgaben, daß er nicht abgeneigt sei, die Fabrik wieder zu öffnen; jedoch müßte eine größere Anzahl zu ihm bitten kommen. Infolge dieser Erklärung des Fabrikanten gaben sich diese Abtrünnigen die größte Mühe. Unzufriedenheit unter Denjenigen zu erregen, welche treu zu unserer Sache hielten, und sie benutzten namentlich zu ihren In- triguen den Unterstützungsbetrag, welchen die Nichtmitglieder erhielten ohne den Borstand vorher in Kenntniß zu setzen in die Fabrik und unterschrieb, ohne sich um den Inhalt deS Schriftstücks zu kümmern. Jedoch circa 20 der Arbeitslosen zogen es vor, sich nicht gleich nach der Fabrik zu begeben, sondern erst den Vorstand zu beftagen, was zu thun sei. Dieser bemühte sich auch, die Sache uäher zu untersuchen und es gelang ihm am nächstfolgenden Tage, nachdem bereits die Unter» schriebenen die Arbeit aufgenommen hatten, den Inhalt des Schriftstücks genau zu ermitteln. Trotz aller Interventionen des Vorstandes war es nicht möglich, die in Arbeit Getretenen eines Besseren zu belehren Da wir auf diele Weise durch das kopflose Handeln des größten TheilS der Ausgeschloffenan eine theilweise Niederlage zugestehen müssen, so hoffen wir doch von Euch, daß Ihr uns in der Stunde der Roth nicht verlassen werdet. Dreißig haben die Stadt bereits verlassen, zwanzig Andere verbleiben, welche es unter ihrer Würde halten, dieses Schriftstück zu unterschreiben und fest entschlossen sind, sobald wie mög» lich den Ort zu verlassen. Wir bitten daher nochmals, da wir ge- zwungen waren, Gelder zu leihen, um die NichtMitglieder zu unter- stützen und wir vor unserer Abreise noch AlleS ausgleichen möchten, die für uns bestimmten Gelder uns zukommen zu lassen. Gleichzeitig theilen wir mit, daß der wegen desAuftufs" ange- klagte Borstand, nachdem der Staatsanwalt 1 bis 4 Wochen Gefängniß beantragt hatte, vom Gerichtshof freigesprochen wurde. Oh lau, den 8. September. Der Ortsvorstand der Cigarrenarbeiter. I. A.: P Zimmermann. An die Abonnenten und Leser der sozialistischen   Zeitungen. Parteigenossen! Mit dem 1. Oktober beginnt das erste Winter- Quartal. Da wir gewohnt sind, daß das Abonnement im Winter be- deutend stärker ist, wie im Sommer, so muß es jetzt unsere Aufgabe sein, die Abonnentenzahl vom neuen Quartal an auf's Doppelte, wenn nicht auf's Dreifache zu bringen. Besonders mache ich die Abonnenten darauf aufmerksam, daß sie rechtzeitig ihre Bestellungen machen. Gleichzeitig ersuche ich Diejenigen, die mit ihren Abonnementsgeldern im Rückstände sind, ihre Pflichten baldmöglichst zu erfüllen. In der Erwartung, daß ein Jeder seine Schuldigkeit thut, sehen wir dem neuen Quartal hoffnungsvoll entgegen. Flensbnrg, den 7. September. Im Austrage der Zeitungscommilsion: Th. H. Leiding, Plankemay 861. Auch auf die vom 1. Oktober ab dreimal wöchentlich in Kiel  erscheinendeSchleswig-Holsteinischc Bolkszeitung" nehme ich Bestellungen entgegen. Gleichfalls bringe ich in Erinnerung, daß mir für Flensburg  und Umgegend die Annoncen-Beförderung übertragen ist. D. O. DasHamburg  -Altonaer   Volksblatt" wird um Abdruck gebeten. Aufruf! Parteigenossen. Am 24. d. Mts. findet hier im II. hannöverschen Wahlkreise eine Nachwahl zum Reichstage statt. Da aber der hiesige Kreis sehr arm ist, so ersuchen w.r die Genossen, uns in dem Wahl- kämpfe nach Kräften mit Geldunterstützungen beizustehen. Am 10. Ja- nuar haben die hiesigen Arbeiter schwere Opfer gebracht, aber jetzt sind sie dazu außer Stande, denn vielfach wird hier nur 5 Tage in der Woche gearbeitet, wodurch das Einkommen wesentlich geschmälert wird. Also Parteigenossen, wer nur einigermaßen kann, der lasse uns sein Scherflein zukommen. Von unserer Partei ist Hurlemann aufgestellt. Gelber wolle man gefälligst an untenstehende Adresse schicken. Johann Hassenpflug, Cigarrenarbeiter. Auf der Freiheit bei Osterode  . SW* Den verschiedenen Reflektanten hierdurch zur gefl. Kenntnißnahme, daß es uns gegenwärtig leider unmöglich ist, irgend Jemanden unterzubringen. Sämmtliche Stellen sind besetzt. Leipzig  , den 11. September. Genossenschaftsbuchdruckerei. Brieflasteu der Redaktion. Hugo Speyer in Bielefeld  : Ihr Schreiben ist nach Hamburg   gesandt. Fr. A. in Hohen-Schönhaufen: Uns scheinen Ihre Angaben nicht genug erwiesen zu sein, als daß wir eine Berich- tigung erfolgen lassen könnten. E. G. in New Pork: Bismarck   ist allerdings Papier  - und Schnapsfabrikant, unbekannt ist uns aber, ob er fürs Reich oder für Preußen Papier   und Schnaps liefert. der Expedition. C. H E in Schedewitz: Bis jetzt kein Ver- kauf möglich, lleberall Ebbe. Weiteres deshalb unmöglich. H. Grießer Reichenau  - Senden Sie den unbrauchbaren Kalender hierher zurück zum Umtausch. Parteigenosse H. Karge, 1875 in Lübeck  , wird gebeten, seine Adresse entweder imBorwärts" oder mir direkt bekannt zu geben. Herm. Grießer, Schreiner in Reichenau   bei Constanz(Baden). Adam Glaba(Buchbinder) aus Kassel  , früher in Hannover  , wird um seine Adresse gebeten. Th. M. Wieger, Wiesbaden  , Schachtstr. 30. Quittung. Hrn Löbtau Ann. 0,80. I. Bll Philadelphia Ab. 50,00. Brggmr Seesen Ab. 11,30. Hllngl Nordhausen   Ab. l1,80. F. Ws Chnstophsgrund Ab. 13,00. Arbeit erbildungsverein Leipzig  Ann. 3,30. Bich hier Ab. 5,25 Ullrch hier Ab. 5,40. M. Kbsch Dresden   Ab. 88,25. H. Prß Meidling Schr. 8,53. Hnrch Arzberg Ab. 1,19. Schltr Dresden Schr. 25,00. Fllrmnn Bremerhafen   Ab. 20,00. W. Albrtz Esslingen Ab. 15,35. Wgnr Wohlau Schr 0,93. Hrt Wiesbaden Schr. 4,00. Zmmrmnn Hersseld Schr. 2,90. Bmgrtn Schönstädt Schr. 0,30. Smmck Kempen Schr. 0,30. Lmp Quittels» dorf Schr. 3 30. Hsnr Karlsruhe   Schr. 6,40. Orbn Goldlauter Schr. 6,85. A. Mnz Lüdbecke Schr. 5,75. Sozialdemokratischer Wahlverein. «�UUUvVvT. Sonnabend, den 15. September, Abends halb 9 Uhr, im Vereinslokal, Mittelstraße Nr. 11:(F. 164) Oeffentliche Versammlung. Tagesordnung: Fortsetzung der Borträge über die zehn Gebote von H. Meister.(SO Der Vorstand. 1 GewcrkschaftS-Krankenkasse der Metallarbeiter für Leipzig   und Umgegend.(Eingetr. Genossenlchaft.) uno der die erste Woche» Person S Mark betrug, sie suchten ihnen einzureden, daß sie die nächsten Wochen auch nicht mehr erhalten wür den und. lieber Herrn Deter bitten möchten, die Fabrik zu öffnen; je­doch erzielten sie hiermit keinen wesentlichen Erfolg, indem sich Niemand ihnen anschloß, infolge dessen wurde nachstehende Ueberrumpelung in's Werk gesetzt. Am Montag, den 3. d. Mts. frühmorgens, erschienen wiederum die oben Angeführten in der Fabrik, um um Arbeit zu bitten. Es wurde ihnen bedeutet, daß wenn eine schriftliche Erklärung unter- zelchnet würde, daß sie sichdurch die Sozialdemokratie hätten irre führen lassen", Herr Deter die Fabrik öffnen würde. Diese Jndi- viducn hatten nun nichts Eiligeres zu thun, als sofort ein Schriftstück zu unterzeichnen, so zwar daß die erste Seite nur mit ihren Namen bedeckt wurde. Sie begaben sich nun eiligst in die Wohnungen der anderen Ar- beitslosen und erklärten, daß die Fabrik wieder geöffnet werde, wer anfangen wolle, solle sich dahin begeben und unterschreiben. Selbstver- ständlich verschwiegen sie den Inhalt des Schriftstückes und betonten noch, daß Niemand aus dem Deutschen Tabakarbciter-Berein auszutteten brauche, sowie daß keine Lohnabzüge gemacht werden. Infolge dessen begab sich auch der größte Theil der Arbeitslosen Jeden Sonnabend Abend>/,9 Uhr, Versammlung bei Menzel, Ecke der Kurze-Straße. Daselbst werden immer neue Mitglieder aus- genommen. Montag, den 3. Oktober, Generalversammlung. 70) R. Ludwig, Vorsteher. ftenlzz-err Sonnabend, 15. September, Abends halb Uhr, findet im Arbeiterbildungsverein, Ritterstr. 43 Ii., eine Besprechung der Mitglieder der Metallarbeitergewerkschaft statt. Zahlreiches Erscheinen Pflicht. I. A.: R. T. 160 Stellungsgesuch. Ein junger, gesinnungshalber entlassener Parteigenosse, sucht ent- weder als Schriftsetzer, oder anderweitig Beschäftigung. Offerten bis Ende September zu adrtssiren an G. Schön, neben der Synagoge, Göppingen   i. W. Suchender qualifizirt sich zur Agitation und wäre auch zur Mitarbeiterschaft an einem Parteiblalt geneigt. Die be- freundete Presse wird frdl. ersucht, diese Annonce gratis weiterzuver- breiten. Die Exped. d.B." Verantwortlicher Redakteur: Hermann Helßig in Reudnitz  -Leipzig  , .nedat-« tfuck und un» Glped k.o» Färb-rst ß iL/ll. w. Lmp-- B-ro« G n»»kta tSbuwdrucker»- n Lei S- v»>« Hierzu dieWissenschaftliche Beilage" Nr. 6.