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Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 299.

greift.

Tokales.

Dienstag, den 22. Dezember 1891.

8. Jahrg.

etabliren; er hatte zur Begründung dieses Geschäfts feine letzten sich entwickelnde Qualm immer wieder die Annäherung der geringen Baarmittel verwendet und wartete nun sehnsüchtig auf Feuerwehr erschwerten. Zur Zeit, da dieser Bericht nieder­An die aufgeklärte Arbeiterschaft Berlin's  ! Die öffnen zu können. Bor 8 Zagen traf auch die sehnlichst erweise mit den Aufräumungsarbeiten begonnen werden, während die Ertheilung der Schankkonzession durch die Polizei, um er- geschrieben wird, gegen 4 Uhr Nachmittags konnte erst theil­Arbeiter Kontrollkommission deutscher Hutmacher ersucht uns um wartete Nachricht ein, allerdings in anderem Sinne, als K. ge- sich die endgiltigen Ablöschungsarbeiten selbst bis Abend hin­die Aufnahme des Folgenden: In unserm Flugblatte vom März d. J. wiesen wir darauf wünscht hatte; die Schanktonzession war ihm nicht ertheilt ziehen dürften. In unserm Flugblatte vom März d. J. wiesen wir darauf worden, weil das Kellerlokal in sanitärer Beziehung als nicht Der Schaden, den das Feuer angerichtet, ist ein ganz hin, welche bedeutende Macht die Arbeiterschaft besißt, indem sie zweckmäßig befunden worden war. Dadurch war die letzte Hoff- koloffaler, da Nichts gerettet werden konnte. Die Fabriken nur Waaren konsumirt, die in geeigneter Weise gekennzeichnet nung des Mannes vernichtet und dem Verzweifelnden ging das von Rosenfeld   und Aust find versichert, dagegen verliert Herr sind, und dadurch die Unternehmer auf dem Absatzgebiete an- Fehlschlagen seines Planes derartig zu Herzen, daß er sich das Ewald, der Inhaber der Holzfraiserei, weil derfelbe nicht Die Arbeiter Kontrollmarke, dieses Kleine Stückchen Papier  , Leben zu nehmen beschloß. Während Sonnabend Nachmittag versichert ist, sein ganzes Hab und Gut und ist mit war von Anfang an unseren Gegnern ein Dorn im Auge, wie Frau K. sich in der Küche befand, hängte sich der Bedauerns- einem Schlage zum armen Manne geworden! das klägliche Rufen nach dem Staatsanwalt bewies; sie hat an halbe Stunde später die Frau ahnungslos in das Gemach trat, werthe an dem Fensterkreuze des Wohnzimmers auf; als eine Bedeutung fortgefeßt gewonnen, wie ebenfalls die neuesten Klage­Die Leiche wurde lieder in der gegnerischen Presse beweisen; dies beweist aber fand sie ihren Ehemann als Leiche vor. auch, daß wir mit der Anwendung dieses Kampfmittels auf dem nach der Morgue geschafft. richtigen Wege sind, ohne uns furchtbare Opfer aufzuerlegen( wie es beim Streit stets der Fall ist), von der Unternehmerklasse Bugeſtändnisse abzuringen, welche den Anforderungen unserer fortgesetzten Zeit entsprechen.

Die Arbeiter- Kontrollmarke ist kein Boykott, hat aber die gleiche Wirkung. Das System der Kontrollmarte fragt nicht darnach, ob der Fabrikant oder Händler auf unserem Partei­standpunkt stehen, es läßt aber erkennen, ob sie den Forderungen der aufgeklärten, vorwärtsstrebenden Arbeiterschaft Rechnung

tragen.

Mit Redensarten kann sich hierbei keiner der Händler mehr heraus beißen. Auch eine Schädigung findet in feiner Weise statt, da er ja nur das vom Fabrikanten zu verlangen braucht, was seine Kunden von ihm verlangen.

Dem Fabrikanten aber kann der indirekte Druck nichts schaden, da von dieser Seite freiwillig und ohne Zwang für uns nichts zu erwarten ist.

Die Arbeiter- Kontrollmarke stützt sich auf das Solidaritäts­gefühl der Arbeiterschaft, ohne dies ist sie nichts. Das System der Marke bedingt, daß sich der Käufer durch keinerlei Vorspiegelungen beirren läßt, und, wie z. B. in unserer Branche, nie einen Hut kauft, in dem die Marte nicht schon vorher fest eingeklebt ist; denn das Einkleben der Marke beim Kaufen ist Betrug. Es wird vielfach die Ausrede gebraucht, für diese Qualität giebt es feine Marken. Wir erklären hiermit ausdrücklich, daß das falsche Vorspiegelungen find, und nur in böser Absicht gemacht werden. Die Händler können Hüte in allen Preislagen( nur so genannte Bazarwaare ausgenommen) beziehen, sie brauchen nur zu wollen, mit ihren Ausreden spekuliren sie nur auf die Dumm­heit oder Gutmüthigkeit des Käufers.

Auch die Buchdrucker fordern die Arbeiterschaft auf, sie in ihrem Riesenkampfe zu unterstützen, daß wir nur dort drucken lassen, wo ihre Forderungen bewilligt sind, und zwar mit vollem Recht. Greift man die Klasse der Unternehmer auf ihren Absatz­gebieten an, so hat man die verwundbarste Stelle getroffen. Handelt die arbeitende Klasse in diesem Sinne, so hat sie ihren hohen Werth als Konsument erkannt, und die Arbeiter- Kontroll­marke wird immer mehr eines der vornehmsten Kampfmittel der modernen Arbeiterbewegung.

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Parteigenossen! Weihnacht ist vor der Thür, kauft keinen Hut ohne Arbeiter Kontrollmarke, geht lieber aus dem Geschäft hinaus, wo man Euch solchen anbietet, es giebt Geschäfte genug, wo Ihr Euren Bedarf decken könnt. Berlin  , im Dezember 1891. Die Arbeiter Kontrollkommission deutscher Hutmacher  . J. A.: Karl Kempe, Berlin   NO., Georgen­tirchplatz 8.

Eine Sammelliste für die streikenden Buchdrucker wurde dem Klempner M. S.   vom Deftillateur Bunzel, Bandel- und Birkenstraßen Ede, abgenommen und durch das Polizeirevier in der Birkenstraße tonfiszirt.

Auch die Ranchklubs betheiligen sich sehr lebhaft an den Sammlungen für die streikenden Buchdrucker; so hat der Rauch­flub Umbalema" 14 M. 55 Pf. an die Kommission der Buch­drucker abgeliefert, was hier gern erwähnt werden soll.

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Zum Morde in Weißensee. Der am Sonnabend Abend der hiesigen Kriminalpolizei zugeführte Artist Kroll ist sofort nach seiner Einlieferung von dem Kriminal- Kommissar Horn einer eingehender Vernehmung unterworfen worden. K. bestreitet mit Entschiedenheit, seine Tochter getödtet zu haben, und will einen Alibibeweis erbringen,

Der hiesigen Kriminalpolizei ist angezeigt worden, daß die Mutter der ermordeten Amalie Kroll ebenfalls festgenommen worden ist, weil sie in dem dringenden Verdachte steht, um das an ihrer Tochter verübte Verbrechen zu wissen. Inwieweit dieser Verdacht begründet ist, hat sich noch nicht feststellen lassen; die Entscheidung der Staatsanwaltschaft darüber, ob die Kroll in Untersuchungshaft genommen werden soll, steht noch aus.

In Caftan's Panoptikum präsentirte sich gestern ein Marokkaner Namens Soliman ben Aissa. Der etwas röthlich angehauchte Herr sticht sich zu seinem Privatvergnügen Hutnadeln durch die Wangen, durch die Haut des Halses und schließlich durchbohrt er seine Zunge mit einem spißen, vierkantigen In­ſtrument. Dann schneidet er mit einem Säbel in die Haut seines Bauches- Alles, ohne einen Tropfen Blut zu verlieren. Ebenso scheint es ihm Freude zu machen, sich von giftigen Schlangen verwunden zu lassen, um dann einer anderen kleinen Schlange den Kopf abzubeißen, und sich mit ihrem Blut immun" gegen die Bisse zu machen. Nachdem der Herr dann noch eine Feuer probe, d. h. er hält seinen Arm minutenlang über eine helllodernde Flamme, bestanden hat, nimmt die Vorstellung, die alle Zuschauer mit gleichem Entsetzen erfüllt, ihr Ende.

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Polizeibericht. Am 19. d. M. Nachmittags wurde der Kutscher Dittmanu und der Arbeiter Kußbach auf dem Spree­wege nahe dem Schlosse Bellevue durch einige von ihren Wagen Mit einem Selbstmordversuch hat Sonnabend Mittag der herabfallende Körbe mit gefüllten Weinflaschen vom Wagen ge­Liebesroman eines Mädchens geendet. Die in der Brunnenstraße rissen und so überfahren. Hierbei erlitt ersterer eine bedeutende wohnende 28 Jahre alte Privatlehrerin Auguste G., die einzige Quetschung am Unterschenkel und mußte nach der Charitee ge­Stüße und Hoffnung ihrer alten Eltern, hatte vor mehreren bracht werden, während letzterer nur eine leichte Verletzung am Monaten einen jungen Mann, der in einer im Norden der Stadt Fuße davontrug. Als zu derselben Zeit der Schmied Albrecht belegenen Fabrit als Ingenieur angestellt ist, fennen gelernt mit einem Geschäftswagen durch die Neue Königstraße fuhr, stieß und nach einiger Zeit sich mit ihm verlobt. Vor einigen vor dem Hause Nr. 26 sein Wagen mit einem dort stehenden Wochen verreiste der Bräutigam zu seiner in Pommern   lebenden Handwagen zusammen, so daß ein darauf sigender Kaufmanns­Familie, angeblich um die Einwilligung der Eltern zur Ver- lehrling herabgeschleudert und überfahren wurde. Er wurde an heirathung mit der G. zu erlangen, in Wahrheit aber, um sich in beiden Oberschenkeln schwer verletzt und mußte nach dem Kranken­Stettin mit einer vermögenden, jungen Dame zu verloben. Der hause am Friedrichshain   gebracht werden. Abends wurde ein Treulose brachte nun das Verhältniß zu dem Fräulein G. dadurch Handelsmann in seinem Geschäftskeller in der Grenadierstraße zur Lösung, daß er ihr vorgestern seine Verlobungsanzeige von erhängt vorgefunden. Am 20. d. M. Morgens sprang ein Stettin   aus zukommen ließ. Die verlassene Braut gerieth über Kaufmann   aus dem Fenster seiner im dritten Stock des Hauses den Treubruch des von ihr über Alles geliebten Mannes außer Guxhavenerstr. 1 belegenen Wohnung auf den Hof hinab und fich, verließ bald darauf die Wohnung und kehrte erst nach zwei erlitt so schwere Verlegungen, daß er bald darauf verstarb.­Stunden dahin zurück. Sie bat die Ihrigen, sie doch nicht zu Vor dem Hause Schumannstr. 18 fiel Nachmittags eine unbekannte, stören, da sie zu arbeiten habe; als aber etwa nach einer etwa 20 jährige Frauensperson zu Boden und erlitt eine Gehirn­Viertelstunde ein schwacher Knall aus dem Zimmer der Lehrerin erschütterung. Sie wurde bewußtlos nach der Charitee ge= ertönte, befürchteten die Eltern, daß ihrem Kind etwas Schreck- bracht. Abends wurde eine Frau vor dem Hause Leipziger­liches geschehen sei. Sie erbrachen die verschlossene Thür des straße 50 von einem Omnibus überfahren und bedeutend verletzt. Bimmers und fanden hier ihre Tochter Auguste blutüberströmt, Am 19. und 20. d. M. sowie in der darauffolgenden Nacht aber noch beim Bewußtsein auf dem Sopha liegon. Die Un- fanden 12 kleine Brände statt. glückliche, welche sich durch einen Revolverschuß in die linke Brust zu tödten gesucht, hat ihr Leben nur dem Umstande zu verdanken, daß die Kugel am Korset abgeglitten und so das Herz nicht direkt getroffen hat. Die Schwerverletzte wurde in ein in der Nähe belegenes Krankenhaus geschafft, ihr Zustand ist nicht hoffnungslos.

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Gerichts- Beitung:

Unter dem Verdacht, am jüngsten Mittwoch den Raub- Vor der 99. Abtheilung des hiesigen Schöffengerichts mordversuch gegen den auf der Heimfahrt von Berlin   nach fand gestern die Verhandlung in einer Privatklagesache statt, Großbeeren   begriffenen Handelsmann Friedrich Göhrmann unter- welche, wie der außerordentlich starke Andrang zu dem kleinen nommen zu haben, ist der Arbeiter" Hermann Ballhorn aus Gerichtssaale erwies, in literarischen Kreisen ein außergewöhn­Trebbin verhaftet worden." Derselbe sucht sein Alibi dadurch liches Aufsehen erregte. Kläger   und Wiederbeklagter war der nachzuweisen, daß er angiebt, zur kritischen Zeit sich in Berliner   frühere Mitredakteur der Boff. 3tg.", Herr Paul Marx, Be­Wirthshäusern mit Damen- Bedienung" aufgehalten zu haben. tlagter und Wiederkläger der verantwortliche Redakteur der B. ist infolge dessen nach Berlin   gebracht worden, damit er die Freisinnigen Zeitung" Karl Rundel. Die Verhandlungen betreffenden Wirthshäuser bezeichne, was er indeß nicht vermocht leitete als Vorsitzender Herr Assessor Kricke, den Kläger ver­hat. Auch dem verletzten Göhrmann ist B. in Großbeeren   vor- tritt Rechtsanwalt Bernstein   aus München  , den Beklagten geführt worden; jener konnte indeß eine bestimmte Retognition Rechtsanwalt Albert Träger  . Herr Mary war bis zum nicht bewerkstelligen, weil es bereits dunkel gewesen, als er den 24. Mai er. Mitredakteur der Voff. 3tg." Am 22. Mai erhielt Mann, der ihn darum gebeten, auf seinen Wagen genommen er von dem Chefredakteur Stephany seine Kündigung zunt Ein Einbruch in das Direktionsgebäude der städtischen hatte; doch meint G., daß der ihm vorgeführte in Gestalt und 1. Oktober, am 24. Mai schrieb er aber einen Brief an den Be­Erziehungsanstalt zu Rummelsburg   ist Sonnabend Nacht aus Sprache jenem Manne gleiche. Die mit dem Hammer auf den siger der Voff. 3tg.", Geh. Justizrath 2essing, in welchem geführt worden. Die Diebe hatten das Schloß der Eingangs- Kopf des G. geführten Schläge waren so wuchtige, daß sie die er erklärte, daß er aus der mit Herrn Stephany geführten Unter­Pforte erbrochen und waren dann in das zirka 150 Schritte Pelzmüße, troydem dieselbe noch mit einer Pferdedecke geschützt haltung die Ueberzeugung gewonnen, daß seine Entlassung erfolge, entfernt liegende Büreauzimmer des Inspektors eingestiegen. war, an zwei Stellen durchlöchert hatten. Der Ueberfallene weil er Jude sei; er ziehe es deshalb vor, die Redaktion nicht Hier hatten sie vorher mittelst mit Faßseife bestrichenen liegt noch schwer darnieder, doch dürfte er mit dem Leben davon mehr zu betreten und sofort seine Stelle niederzulegen. Der Zeitungspapiers ein Fenster eingedrückt. Gestohlen hatten tommen, falls nicht unvorhergesehene Komplikationen eintreten. Kläger Mary erklärt auf Befragen des Vorsitzenden, daß er nichts dazu gethan habe, um die ganze Angelegenheit in die Einbrecher verschlossen fünf im Schreibtisch ge= Drei Fabriken ausgebrannt! Ein gewaltiger, sehr gefahr- Presse zu bugfiren; er habe nur seinen Bekannten auf Befragen wesene Spartassenbücher, drei Ballen Stoffe, die meisten drohender Brand ist gestern Mittag auf dem Grundstück Schön- den Grund seines Scheidens aus der" Voff. 3tg." mit­Garderobenstücke des Inspektors, einen Regenschirm und einige hauser Allee 167a zum Ausbruch gelangt und sind durch den getheilt, einer derfelben habe darüber an Die Krefelder  Kisten mit Zigarren. Zwei andere Sparkassenbücher über zuhauser sammen 800 M. mochten die Diebe nicht entdeckt haben; auch selben nicht weniger als drei Fabriken total eingeäschert Beitung" berichtet und so sei die Angelegenheit in die Am 31. Mai berührte die Freis. 3tg." worden. Das Grundstück besteht aus einem vierstöckigen Vorder- Bresse gekommen. hatten sie nur wenig Geld mitgenommen. Ein Rock des Be­amten war am Rücken aufgeschlitzt worden. Die Diebe hatten hause und einem gewaltigen Hofe, auf welchem sich als linker den Fall Mary in einer Briefkastennotiz, in welcher darauf hin­ihre Arbeit" gemüthlich bei Licht ausgeführt. Es wurde alsbald Seitenflügel ein zweiftöckiges ca. 80 Meter langes Gebäude be- gewiesen wurde, daß ein Hauptmitarbeiter des politischen Theils der Amtsvorstand in Stralau von dem Ginbruch in Kenntniß findet, das ausschließlich zu Fabrikzwecken dient und in welchem der Voss. 3tg." ja doch auch Jude sei. Am 17. Juni sandte gesetzt, und der Bestohlene, Inspektor Buch, fuhr nach Berlin  , sich die Dampfleisten- Fabrik von Rosenfeld  , die das ganze Par- Geh. Rath effing an den Abg. Gugen Richter einen Brief um die Auszahlung der Spartaffenbeträge bei der städtischen terre einnimmt und mehrere 100 Arbeiter beschäftigt, in der unter Beifügung eines Formulars, welches als Antwort auf ver­Sparkasse zu inhibiren. Noch vor 9 Uhr angelangt, erblickte B. ersten Stage die Dampf- Holzschneiderei von Aust und die Holz- schiedene Anfragen aus dem Leserkreise der Voss. 3tg." abgefaßt einen jungen Mann, der vor der Thür stand und eiligst die Flucht fraiserei von Ewald befinden. Etwa 10 Meter davon entfernt steht worden war. Hinzugefügt wurde, daß das Gerücht, nach welchem ergriff. Der Flüchtling, der vermuthlich auf die gestohlenen Spar- gegenüber diesem Gebäude ein großes massives Vorrathsmagazin, die Entlassung des Herrn Marr wegen seines jüdischen Glaubens in welchem die Futtervorräthe der Molkerei von Bamath erfolgt sei, jeder Grundlage entbehre und die Entlassung faffenbücher das eingezahlte Geld hatte erheben wollen, war der die sich gleichfalls auf diesem Grundstücke befindet sowie wegen Unfähigkeit des M. erfolgt sei. Am 18. Juni erschien etwa 20 Jahre alte De., der vor nicht langer Zeit erst die Er- die Holzläger der Firma Rosenfeld   untergebracht sind. Heute dann auf Grund dieser Zuschrift eine Notiz in der Freisinnigen ziehungsanstalt verlassen hatte. Bis jetzt sind die Einbrecher noch Mittag furz nach 1/212 Uhr brach in der Leistenfabrik von Rosen- Zeitung, in welcher mitgetheilt wurde, daß nach sicherer In­feld das Feuer dadurch aus, daß ein Maschinist die Lampe formation die Entlassung wegen Unfähigkeit erfolgt sei. Mary be­fallen ließ, das brennende Gefäß fiel in einen richtigte diese Notiz dahin, daß seine Entlassung nur wegen Von Zigeunern geraubt! Nach einer von der Staats- vie es heißt anwaltschaft zu Halle a./S. hierher gelangten Nachricht ist seit Stapel Holzwolle und alsbald verbreitete sich das Feuer mit seines jüdischen Glaubens stattgefunden habe, diese Berichtigung die Arbeiter konnten sich kaum aus den Wert wurde jedoch nur theilweise abgedruckt und nun erließ Herr dem 29. v. M. aus Gönnern   a./S. der 12 Jahre alte Knabe Bligesschnelle über die gesammten Parterrelokalitäten, die beim Mary am 22. Juni im Berliner Tageblatt" eine längere Gr­Otto Heidler plößlich verschwunden, ohne daß es den An- stätten retten strengungen der Angehörigen und Behörden bisher gelungen ist, Eintreffen der ersten sofort alarmirten Feuerwehr- Löschzüge be- flärung, in welcher er die Gründe seines Ausscheidens aus der auch nur eine Spur von dem Verbleibe deffelben zu entdecken. reits in Flammen standen. Troß angestrengter Arbeit gelang es Bossischen Zeitung" auseinander sette und damit schloß, daß er Man ist daher zu der nicht unbegründeten Annahme gelangt, der der Feuerwehr, die mit 4 Zügen der 1. Kompagnie, 13., 14. Bug Alles daran segen müsse, den Verleumder", der ein leichtfertiges Rnabe müsse von einer damals sich in jener Gegend aufhaltenden der 4. Kompagnie, sowie dem 2. und 4. Dampfspritzen- Zuge ein- Spiel mit der Wahrheit und einem Menschenschicksal getrieben, Zigeunerbande aufgegriffen und mitgeschleppt worden sein. Der getroffen war, nicht des wüthenden Elements Herr zu zu fassen. Darauf veröffentlichte die Bossische Zeitung" am Bercacht des Kindesraubes richtet sich besonders gegen zwei werden, da auch inzwischen die Aust'sche und Ewald'sche 22. Juni Abends eine Erflärung des Geh. Raths Lessing, in Zigeuner  , Namens Weiß und Leublinger aus der Gegend von Fabrik in der ersten Etage von den Flammen ergriffen wurden. welcher bemerkt wurde, daß er der Kündigung des Klägers fern Nordhausen  . Es ist daher an die deutschen Polizeibehörden das Auch das vis- à- vis belegene Borrathsmagazin wurde von den gestanden, erst nachdem eine vollendete Thatsache vorgelegen, habe er Ersuchen gerichtet worden, bei sämmtlichen ihren Bezirk durch hinüberspringenden Flammen erfaßt und brannte aus; so davon erfahren, ebenso davon, daß Herr Mary Jude sei. ziehenden Zigeunergesellschaften eingehende Nachforschungen an- mußten sich die Löschmannschaften, die unter Leitung des Herrn ist in allgemeinen Zügen der Sachverhalt. Erster Beuge ist zustellen und bei dem Auffinden des vermißten Knaben die Branddirektor Stude arbeiteten, damit begnügen, die gefährdeten Geh. Justizrath Lessing. Derselbe erklärt, daß bei allen Schuldigen festzunehmen. Otto Heidler ist von fräftigem Körper- Hinterhäuser der Schwedterstraße zu schüßen, ebenso gelang es Engagements für die Bossische Zeitung" er die ausschlaggebende bau, hat ein volles gesundes Gesicht und dunkelblondes Haar. die Molkerei von Bamath, deren Kühe, etwa 20 Stück, durch Bestimmung zu treffen habe; dasselbe sei der Fall bei der Frage Er trug bei seinem Verschwinden eine dunkelblaue Baschlickmüße, Rauch und Qualm fast erstickt, hervorgezogen wurden, zu retten. Der Stellvertretung des Chefredakteurs. Herr Stephany hatte ein dunkles, farrirtes Jacket, graue( englischlederne) Hosen und Auch das Vorderhaus schwebte in großer Gefahr, das Bierlokal ihm Mitte Mai die Absicht kundgegeben, Herrn Marx demnächst ein roth- und weißgestreiftes Barchenthemd. von Wuttge, Inhaber Amann, das dicht an den Brandheerd zu tündigen, er habe aber dagegen gebeten, die Kündigung bis anstieß, sowie die darüber belegene Tischlerei von Mielte nach Ablauf der Sommer- und Urlaubszeit zu verschieben. Herr Weil ihm die Schankkonzession verweigert wurde, hat wurden nur dadurch vor dem Abbrennen bewahrt, daß Stephany hatte ihm auch gefagt, daß er vorübergehend den Ge­sich am Sonnabend gegen Abend der Kaufmann K. das Leben kolossale Wassermengen durch mehrere Schläuche auf dieses Ge- danten gehabt habe, Herrn Mary als seinen Stellvertreter zu be genommen. K. betrieb bis vor kurzem eine Pfandleihe in der bäude geschleudert wurden. Gegen 3/42 Uhr war die größte stellen. Er, Beuge, habe, als Herr Stephany auf Urlaub ging, Grenadierstraße  , deren Ertrag jedoch nicht ausreichte, um die Gefahr für die umliegenden Gebäude vorüber, und erklärt, daß der Redakteur Mohr denselben wieder ver­Familie zu ernähren. K. gab deshalb das Geschäft auf und es konnte um diese Zeit mit dem Ablöschen des eigentlichen treten solle und würde zu einer Stellvertretung durch Herrn miethete nun Anfang dieses Monats ein Rellerlotal im Hause Brandheerdes begonnen werden, welche Arbeit sich außerordent Mary nie seine Genehmigung gegeben haben. Erst als diese Grenadierstraße 7, um daselbst eine sogenannte Kaffeeklappe" su lich schwierig gestaltete, da die rauchenden Holzmaffen und der Stellvertretungsfrage endgiltig entschieden war, habe der Re­

nicht ermittelt worden.

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