Nr. 84.
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Vorwirts
Berliner Volksblatt.
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17. Jahrg.
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Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2.
Junkertum oder Industrie.
Dienstag, den 10. April 1900.
beiden Seiten und eine weitere Verschlechterung des seit dem Kanal fiege des Junkertums zwischen diesem und der Krone bestehenden gespannten Verhältnisses.
Es ist
Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3.
Für Tausende von Mark früher unbrauchbar gewordene Arbeit ist dort jetzt endgültig aus der Welt geschafft und reif für die Schmelze geworden. Man hat es eilig gehabt, die Zeugen zahlreicher verfehlter Konstruktionen zu beseitigen.
Ländliches zur lex Heinze.
Ueber die Sittlichkeit auf dem Lande giebt es jetzt eine eigens tümliche gerichtliche Feststellung. Der„ Bote aus dem Riefengebirge" berichtet:
Wissentlich falsche Anschuldigung wird dem Rittergutsbesizer Georg P. aus Wiesa zur Last gelegt. Noch vor Verlesung des Eröffnungsbeschlusses wird wegen Gefährdung der öffentlichen Sittlichkeit auf Antrag der Staatsanwaltschaft die Oeffentlichkeit ausgeschlossen. Das öffentlich verkündete Urteil lautet auf Freisprechung. Wie aus der Urteilsbegründung hervor geht, hatte. gegen eine bei ihm früher bedienstete Wirt schafterin, die ihn der versuchten Notzucht an ihr beschuldigte, Privatklage erhoben. Der Spieß wurde aber umgedreht und P. wegen wissentlich falscher Anschuldigung angeklagt. Der Gerichtshof hat aber weder objektiv in dem Vorfall, der der Wirtschafterin zu der Beleidigung den Grund gegeben, die Thatmerk male der versuchten Notzucht feststellen können, noch aber subjektiv bei dem Angeklagten des Bewußtsein bei der Anstrengung der Privatklage, daß er sich durch sein Verhalten eines solchen Versuchs schuldig gemacht hatte. Dem Angeklagten ist hierbei die auf dem Lande gebräuchliche ,, Annahme", daß Personen in dergleichen Stellungen, wie die der Zeugin, die sich zu unverheirateten Dienstherren vermieten, auch denselben sonst gegenüber gefällig sind, zu gute gerechnet worden. Es ließ sich deshalb nicht die Feststellung der wissentlich falschen Anschuldigung treffen. Der Staatsanwalt hatte zwei Monate Gefängnis beantragt."
Diefe jetzt gerichtsnotorische Annahme über das Agrarpascha
黃
Deutsches Reich.
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"
Wie wir bereits mitgeteilt haben, hat der engere Vorstand Es erscheint keineswegs ausgeschlossen, daß nicht immerhin noch des Bundes der Landwirte", das heißt das Trifolium Hahn- das Junkertum in nächster Zeit einzelne seiner Forderungen durchWangenheim- Röside, einen langen Stampfartikel erlassen, den er" Bur fetzt, und insbesondere die preußische Regierung wird offen und Klärung der Lage" betitelt. Und zur Klärung der heutigen politischen versteckt es an kleinen oder großen Liebesgaben für die Agrarier Situation ist der famose Erlaß allerdings vortrefflich geeignet, wenn nicht fehlen lassen, aber zu dem Ziel, das es zu erreichen hoffte, auch in andrem Sinne, als seine Verfasser beabsichtigt haben mögen. wird es nicht gelangen, auch nicht, wenn es sich zu der von den Was aus der Art und Weise des Vorgehens der Agrarier für jeden, Herren Hahn und Wangenheim vorgeschlagenen junkerlichen der das bauernschlaue Spiel der Herren kennt, sofort deutlich wurde, Oppositionspolitik versteht. Die Nationalliberalen können beim von den Rednern für das Fleischeinfuhrverbot und den agrarischen besten Willen, so sehr auch manchen sein Herz zur agrarischen Blättern aber unter der Miene der in ihren heiligsten Gefühlen Brüderschaft zieht, nicht mitthun, und noch weniger dürfte das gekränkten ländlichen Unschuld versteckt wurde, die Thatsache, Centrum geneigt sein, zur Stärkung des Bundes der Landwirte der daß das verlangte Fleischeinfuhrverbot nichts andres fein sollte feucht- fröhlichen Führerschaft des Herrn Hahn zu folgen. Selbst als die erste Etappe im„ Entscheidungskampf um die Wieder unter den nicht zum agrarischen Mischmasch gehörenden Konservativen errichtung eines ausreichenden Schutzes der Produktion der deutschen wird die Oppositionspolitik schwerlich großem Verständnis begegnen. Landwirtschaft durch einen neuen Zolltarif", das wird jezt in diesem Alle Ueberhebung des Junkertums, alle Rücksichtslosigkeit, mit ungeschickten Machwerk der Bundesleitung,[ das freilich auch für alle der es auftritt, vermag nicht darüber hinwegzutäuschen, daß es mit Fälle bereits auf etwaige Reichstagswahlen und die ländliche Stimmung seiner politischen Herrschaft bergab geht, mag es auch heute noch die gegen die gräßliche Flotte" Rücksicht nimmt, offen zugestanden. Die wichtigsten Machtmittel des Staates, Heer und Bureaukratie, ziemlich Maste, als handle es sich um den Schutz der Volksgesundheit, um fest in der Hand halten und namentlich in Preußen allen Fortschritt Trichinengefahr und Volkswohlfahrt, wird fallen gelassen und als mit schwersten Gefahren bedrohen. Die wirtschaftliche Entwicklung Ziel nur noch der„ ausreichende" Bollschutz, die möglichste Berteuerung brödelt, wenn auch nur langsamt, von dem Fundament, auf dem es der Lebensmittel verkündigt. Stellt sich diesem Begehren die Ne- steht, ein Stück nach dem andern ab, und gerade die letzten Jahre gierung entgegen, fo muß auch sie als Feind gelten; dann haben an ihm manche Verwitterungsspuren zurückgelassen. Die giebts nur eine Politit: die Politik stritter Opposition, auch Bourgeoisie, die gegen das Fleischeinfuhrverbot Front machte, bezüglich der Flottenforderungen. Zwar haben die Herren so oft ist doch nicht mehr so ganz die alte von vor zehn Jahren. Der erklärt, auf der Reichstags- Tribüne wie in der Presse, daß ihr unterschied kommt, weil die Veränderung erst begonnen hat, nur patriotisches Herz sie bestimme, für die Flottenvorlage einzutreten, noch nicht völlig zum Bewußtsein. Nicht nur, daß in den letzten aber Voraussetzung war dabei, daß die patriotischen Herzenszudungen Jahren der Prosperität die Industrie mächtig fortgeschritten ist, der recht hoch auf Reichskosten honoriert würden, womöglich mit beträcht Außenhandel eine gewaltige Ausdehnung amimmt, und damit immer lichem Agio. Nun, wo die Leitung des Bunds der Landwirte an- weitere fapitalfräftige Streise sich mit ihren Eristenzbedingungen in wesen ist abermals ein Beweis, daß die Konservativen mit ihrer in nehmen zu können meint, daß das Honorar nicht ganz ihren be- einen Gegensatz zu den agrarischen Bestrebungen versetzt finden, auch der zweiten Lesung der lex Heinze erfolgten Zustimmung zu dem kannten bescheidenen Erwartungen entsprechen wird, mag der viel- der Charakter des Stapitalismus hat sich verändert. Hinter den Arbeitgeber- Paragraphen eine ebenso lächerliche wie ekelhafte Farce gerühmte Patriotismus sich zum Teufel scheren. der Heuchelei aufgeführt haben. Sie wußten wohl, warum sie in Mit nicht großen industriellen Unternehmungen steht heute vielfach nicht mehr ber dritten Lesung dann schweren Herzens", aber mit bereiter Begier mißzuberstehender Deutlichkeit heißt es im Aufruf: Die der einzelne oder eine beschränkte Gesellschaft, sondern mächtige auf die Bestimmung verzichteten, die einen großen Teil der ländlichen Berücksichtigung der Landwirtschaft bei den kommenden Banken und Bankgruppen, deren Einfluß auf alle Zweige Arbeitgeber schwr bedroht haben würde. Handelsverträgen kann nur dann erreicht werden, wenn des wirtschaftlichen Lebens ein ungleich weitreichenderer ist, als der die Abgeordneten, die die landwirtschaftlichen Interessen im einer industriellen Aktiengesellschaft. Und zugleich nehmen die großen Reichstag zu vertreten haben, jede gouvernementale und Betriebe immer gewaltigere Formen an, ziehen immer weitere persönliche Rüdsichtnahme schwinden lassen und rein Interessenkreise in ihren Bann, ja verknüpfen mit sich das Schicksal Folgen des amerikanischen Pökelfleisches. fachliche Politik" treiben, eine Politit, vor der die Regierung der ganzer Gegenden, wie z. B. die großen Bergwerks- und HüttenLinten gegenüber stets tapitulierte." Was unter dieser rein sachbetriebe, die Schiffswerften, Schiffahrtsgesellschaften usw. Das amerikanische Bökelfleisch scheint in der That bedenkliche Wirkungen zu haben, allerdings nur für diejenigen, die es nicht lichen Politik", die in seiner Ungeschicktheit das Hahn- Wangenheimische ein andrer Kapitalismus, der sich dort zu regen beginnt, energischer, effen: Die Agrarier wollen lieber den Tod in der Schlacht sterben, Machwerk bei der Linken anerkennt, zu verstehen ist, unterliegt agressiver, weniger geneigt, für kleine Zugeständnisse sich seine als arme Leute amerikanisches Bökelfleisch essen sehen. Das be feinem Zweifel: rücksichtslose oppositionelle Interessenpolitit. Deuschen Die komische Aufregung der modernen Don Quirotes, ist, wie Bewegungsfreiheit durch agrarische Landwirtschaftsretterei einengen teuert ein Herr v. Kamele Biziker in der au laffen. Tages Zeitung: ungefchict es trotzdem auch von ihnen sein mag, ihren wahrsten Mit dieser Ausdehnung ist auch das Interesse der Großindustrie Ich sage in Uebereinstimmung mit meinen Berufsgenossen, „ Ich Herzensgefühlen so unverhohlenen Ausdruck zu geben, aus ihrer am Bollschutz im Schwinden. War einst die Industrie gezwungen, der ob großen oder kleinen ist egal: Lieber gar kein Gesez, feltsamen Geistesverfassung heraus nur zu begreiflich. Alles war so Landwirtschaft Konzeifionen zu machen, um mit Hilfe des Agrarier- als eins nach dem Herzen der Herren Minister." schön eingefädelt. Zunächst sollten als Abschlagszahlung auf die Zu- tums seine Schutzzollforderungen durchzubringen, so besteht heute Und wenn ich vorher sagte, kein Minister hoffe hoffentlich einen stimmung zur Flottenvorlage unter hilfreichem Beistand des agrarischen diese Notwendigkeit nicht mehr. Die meisten unsrer großen Juduſtrien Socialdemokraten durch die Behandlung dieser Frage für die Teils des Centrums und des an dem Zustandekommen der Flotten- haben gar keine, oder doch nur noch in einzelnen Branchen, ein Flotte zu gewinnen, so sage ich jetzt als meine unumstößliche Ansicht, vermehrung intereffierten Nationalliberalismus das Fleischeinfuhr Interesse an Zöllen; sie sind zu Weltmarkts- Industrien geworden, für die ich Belege habe: Bei einem großen Teile der Landwirte erreichen Verbot durchgesetzt und darauf bei Gelegenheit des weiteren Kampfs welche die auswärtige Konkurrenz aufnehmen können. Macht aber die Herren das Gegenteil. Biele werden durch solche Vorgänge für die Flotte als Entgelt noch einige niedliche Nachforderungen ge- derart in dem Verhältnis zwischen der Großindustrie und aus Freunden der Flotte Gegner, allein durch diese Sache. stellt werden: die auswärtige Konkurrenz ausschließende Zölle auf dem Junkertum eine Entfremdung sich bemerkbar, so zeigt Denn ich kann es wohl verstehen, daß man als guter Pommer Obst und frisches Gemüse, ein Pferde Einfuhrverbot, viel- sich auf der andren Seite, zwischen dem Industrie- und Handelslieber den ehrenvollen Tod im Felde gegen England sterben leicht auch eine für später in Aussicht zu nehmende Er- fapital, eine Annäherung. So lange der Jimporthandel meiſt fremde will auch ohne Flotte, als den wirtschaftlichen, schrecklichen höhung der Getreidezölle. Diese Errungenschaften gedachte Fabrikate einführte, erblickte der Industrielle vielfach in dem und langsamen unter der jetzigen Regierung." man dann, wie sich aus den Auslaffungen der agrarischen Importeur seinen Feind, der ihm den einheimischen Markt verKein Fleischwucher keine Flotte! Bökelfleisch oder Panzer The denn das amerikanische Presse das ist die agrarische Frage. zur Bolltariffrage genugsam ergiebt, als agrarische engerte; heute, wo die Einfuhr mehr und mehr auf Lebensmittel schiff Minimalzollsäge einem fogenannten Minimaltarif zu Grunde zu und Rohstoffe übergeht, schädigt der Auslandshandel den Industriellen Fleisch in das deutsche Land einbricht, lieber geht der gute Pommer flottenlos gegen die Engländer in den Kampf und stirbt. legen, unter den bei den Verhandlungen über die ablaufenden nicht mehr. Im Gegenteil, die Industrie bedarf dieses Handels zum So furchtbar wirkt amerikanisches Bökelfleisch!- Handelsverträge die Regierungsunterhändler nicht herunter gehen Bezug ihrer Rohstoffe und zur Abfezung des fertigen Fabrikats. durften. Damit hätten, wie die Berliner Politischen Nachrichten" So geht die Entwicklung langsam aber sicher ihren Weg zur Unter neulichs ausführten, die Agrarier sich dem sichern Gefühl hingeben grabung der Junkerherrschaft. Je mehr Deutschlands Industrie sich aus können, daß ein gewiffer Schuß ihnen auf alle Fälle gewahrt bleiben breitet, je mehr muß sie sich in den Agrarländern ein Absatzgebiet für muß und daß unter dieser Grenze ihre Interessen nicht zur ihre Erzeugnisse sichern, und das kann sie nur, wenn Deutschland für die Erreichung bon Konzessionen auf andren Gebieten ge gelieferten Industriewaren die landwirtschaftlichen Produkte dieser opfert werden können". Daß unter diesen Umständen den Länder gewissermaßen in Rückvergütung nimmt. So stehen sich troß Staaten, die vorzugsweise in Deutschland landwirtschaftliche aller schönen Phrasen Junkertum und Industrie gegenüber, der Produkte einführen, wie z. B. den Vereinigten Staaten von Amerika Ausgang des Interessenstreits kann nicht zweifelhaft sein. und Rußland , von vornherein der Abschluß von neuen Handelsberträgen verleidet worden wäre, darüber befinden sich die Herren ebenso wenig im Zweifel, als über die Folgen, die ein solches Abfchließungssystem haben muß. Im Gegenteil, eine Durchlöcherung der ganzen heutigen Handelsvertrags- Politik wäre ihnen in mancher Berlin , den 9. April. Beziehung nicht unwillkommen; denn die von diesen Ländern un aweifelhaft ergriffenen Repressivmaßregeln würden nicht die LandVon der kaiserlichen Werft in Kiel. wirtschaft, sondern die deutsche Exportindustrie, den Auslands- Aus Kiel wird uns geschrieben: Handel und den deutschen Schiffsverkehr treffen. Von einem Unfre Mitteilungen über die faiserl. Werft in Kiel haben in Zollfrieg mit den Bereinigten Staaten schreckt die edelen die Kreise der höheren Werftbeamten wie ein Donnerschlag einBündler sogar nicht die anerkannte Thatsache ab, daß ein solcher Krieg geschlagen. Die Baubeamten des Fürsten Bismard" und die in ziemlich zweifellos mit einem Siege der Union enden muß, denn Frage kommenden des Schiffsbaurefforts bis herab zum geringsten diese bezieht von Deutschland fast ausschließlich Industriewaren, die Werkführer in der Schlosserei liefen gleich dem brüllenden Löwen herum. sie auch von England, Frankreich , Belgien erhält, während sie nach Erregte Konferenzen wurden abgehalten. Wer mag diese Dinge ausDeutschland neben Lebensmitteln vorzugsweise Rohstoffe liefert, die, geplaudert haben? twie zum Beispiel Baumwolle, die deutsche Industrie nicht entbehren Am Freitagnachmittag sind in der Schlosserei ca. 15-20 Arbeiter plöglich beauftragt worden, den Aufbewahrungsort der FensterDer Plan war nicht schlecht ausgehect; aber in seiner Selbst- blenden aufzuräumen. Bis zum Somabendmittag haben die Leute überhebung übertrieb das Junkertum gleich von vornherein seine baran gearbeitet, alles auf dem Boden aufgestapelte Material, die Forderungen und weckte dadurch die Gegenaktion der Großindustriellen Beugen verfehlter Arbeit, in die Schmiede zu schaffen. Decund Schiffsreeder, denen trotz aller Flottenschwärmerei die ihren verschraubungen, Kohlenbunkerdeckel, Dampfventile, Meffingrohre usw.materiellen Interessen drohende Gefahr nicht verborgen blieb. Der alles ist unter dem Dampfhammer der Schmiede zusammenErfolg der übereilten Kraftprobe ist verschärftes Mißtrauen auf geschlagen und dann ins alte Metall geschafft worden.
Politische Uebersicht.
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Konservative Lügenpolitik. Da den Konservativen selbst von den Regierungen bezeugt wird, daß ihre Wünsche zum FleischbeschautGesetz zur Schädigung nicht nur der Industrie, sondern auch der Landwirtschaft führen müssen, unternimmt die„ Kons. Korresp." den Versuch, die ihr lästigen Anklagen durch lügnerische Ausstreuungen gegen die Socialdemokratie zu verdrängen. Der socialdemokratische Antrag, der die Hausschlachtungen unter dieselbe gesundheitliche Kontrolle stellen will wie andre Schlachtungen, habe nur den Zwed, die Landwirte zu schädigen". Gerade die kleinen Leute auf dem Lande und in Landstädten würde die Einführung einer doppelten Kontrolle bei Hausschlachtungen am schwersten betreffen".
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Das ist ein rechtes Beispiel konservativer Gewissenlosigkeit im politischen Kampf. Die Kons. Korresp." weiß genau, daß die social demokratische Frattion des Reichstags einen Antrag gestellt hat, durch den die Kosten der Kontrolle der Hausschlachtungen den kleinen Landwirten abgenommen und der Gesamtheit auferlegt werden würden. Die Konservativen aber haben sich gegen diesen Antrag erklärt. Sie haben zudem den Hausschlachtungs- Paragraphen so gestellt, daß der Bertauf tranten Fleisches, wenn er nur nicht gewerbs mäßig geschieht, erlaubt bleiben soll.
Nur durch faustdice unwahrheiten glaubt das Organ der kon fervativen Partei die Absichten der Socialdemokratie bei der Landbevölkerung herabsetzen zu können.
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Attentatsjobber. Die„ Post" und die„ Kons. Korresp." ber suchen noch immer, für den 5- Franks- Schuß des belgischen„ Trans vaal- Rächers" den Anarchismus und die ihn befreimdete" Social demokratie verantwortlich zu machen.
Aber es ist doch bereits festgestellt, daß der„ Kladderadatsch" an der graufen That schuld sei, und der ist doch weder socialdemokratisch
noch anarchistisch.
Nebenbei bemerkt die Konf. Korresp." selbst, daß niemand glauben tönne, der politisch ganz indifferente britische Prinz sei von einem politischen Fanatiker als Opfer ausersehen worden".