nitätsvote nach �oustantinopel adressirie. Natürlich wird nun Herr v. Kamecke auch die Augsburger„Allgemeine Zeitung" der- klagen. Und wir— wir haben einen classischen Entlastungs- zeugen gefunden, dessen Vernehmung wir sofort beantragen wer- den, Herr v. Lignitz soll uns bessere Dienste thun, als er dem Fürsten Bismarck gethan hat. — Zur„Harmonie zwischen Kapital und Arbeit", bringt das„Leipziger Tageblatt ", gewiß ein unverdächtiger Zeuge, in einem Bericht über die jüngste Generalversammlung des in Liquidation befindlichen Potschappcler Aktienvereins nach- stehende drastische Illustration: „.... Der Herr Vorsitzende brachte sodann eine Ein- gäbe der Vertreter und Vormünder der Wittwen und Waisen jener 24 Bergleute, welche am 10. December 1876 im Windbergschachte durch schlagende Wetter um's Leben gekommen sind, zur Kenntniß der Generalversamm- lung. Der Inhalt dieser Eingabe, welche das Elend der armen Hinterlassenen in grellen Farben schilderte, hätte Steine er- weichen müssen, fand aber bei der Mehrzahl der Erschiene- nen eine keineswegs sympathische Ausnahme. Es wurde in jener Eingabe gebeten, den armen Hinterlassenen seitens des Werkes eine freiwillige einmalige Unterstützung zu gewähren, nachdem die behördliche Untersuchung dargethan, daß weder die Actiengesellschaft, noch die Leipziger Unfall-Versicherungsgesell- schaft zu irgend welcher Leistung rechtlich verpflichtet sei und nachdem von beiden Gesellschaften freiwillig zur Linderung der Roth der Hinterbliebenen nicht das Mindeste geschehen. Die Liquidatoren befürworteten, den Hinterbliebenen eine Unter- fintzung von 2500 Mk. zu bewilligen, so daß auf eine der be- theiligten Familien ca. 100 Mk. entfallen wären. Hr. Schrift- steller Bromme(Berichterstatter der„Berliner Börsen-Zeitung") sprach zunächst gegen diese Bewilligung. Derselbe meinte, daß, wenn man nur das Herz sprechen lassen wollte, wohl kein Mensch sich gegen die erbetene Unterstützung erklären würde. Man wisse aber gar noch nicht, ob und was auf die Actien entfalle und somit habe man Nichts zu verschenken. Derselbe warf die Frage auf, ob es begründet sei, daß die Vormünder der Waisen der verunglückten Bergleute gegen den Verkauf des dem Verein gehörigen Rittergutes Protest erhoben hätteu, um die Ansprüche ihrer Mündel zu wahren. Vom grünen Tische aus mußte das allerdings zugestanden werden, es wurde aber hierzu ausdrücklich bemerft, daß die Vormünder nicht einseitig, sondern auf ausdrückliche Veranlassung der Obervormundschaftsbehörde den Protest erhoben hätten. Der eingelegte Protest habe den Liquidatoren infoftm schwere Stunden gemacht, als die Uebergabe des verkauften Rittergutes um volle 2 Monate hingezogen worden sei und erst nacb Beendigung der behördlichen Untersuchung habe erfolgen können. Ein Actionär verwandte sich warm für die Bewilligung und betonte, daß auf die Actie nur kaum eine Mark entfalle. Ein anderer, sehr wohlhäbig aussehender Actionär war für Ablehnung, in Rücksicht auf die Scbädigung der Ge- sellschaft durch Verzögerung des Ritterguts-Berkaufs.— Herr Rittergutsbesitzer v. Beust stellte endlich den Antrag:„zur Unter- stützung der Hinterbliebenen der verunglückten Bergleute 2500 Mk. zu bewilligen und die Verwendung dieses Betrages der Verwal- tung zu überlassen". In Zettelabstimmung wurde dieser Antrag mit 30 gegen 23 Stimmen abgelehnt!— Wir können dieses Abstimmungsresultat nur auftichtig bedauern, es giebt dasselbe nur neues Material für das Kapitel der Sozialdemokraten über „Kapital und Arbeit"."-- Allerdings, liebes„Tageblatt". Und königlich. Verzeihung. wir wollten" sagen: eckt sozialdemokratisch freuen wir uns, daß ein feindliches Organ uns das so brauchbare Material liefern muß! Daß dies vom„Tageblatt"„bedauert" wird, glauben wir gern. Nickt aber, daß das„Tageblatt" das System, die Zustände„bedauert", deren nothwendige Frucht derarttge Vor- kommnisse sind; andernfalls müßte es die Bestrebungen der Sozial- Demokratie als berechtigt anerkennen und nach Kräften unter- stützen, anstatt wie ein Rohrsperling gegen uns zu schimpfen und durch Abdruck der Böhmert'schen Sudeleien Attentate auf den gesunden Menschenverstand zu begehn. — Professorale Frechheit. Die„Mazdeburgische Zei- tung" bringt folgende„Erklärung": Eine verschämte Schamlosigkeit. Die anfänglich von Oscar Blumenthal , zur Zeit von Herrn Ernst Ecküein(dem Paneqyriker des Herrn Hoftath vor: Gott- schall) r � igirte„Deutsche Dichterhalle" wendet sich nicht blos an die Cr5. der gebildeten Welt, sondern erfreut sich auch der Gönnerschaft der„kunstsinnigen" kleinen Höfe. Wir verwahren uns ausdrücklich gegen die Unterstellung, als wollten wir damit auf die überaus zarten, privaten Beziehungen anspielen, die auf indirektem Wege zwischen dem Besitzer der Verlagsbuchhandlung und dem Träger der ältesten deutschen Fürstenkrone bestanden, bis sie sich auf etwas romanhafte Weise aus den anfänglichen Redakteur der Dichterhalle übertrugen— wir wollten nur be- tonen, daß Herrn W. French, dem Inhaber der Firma Joh. Fried-. Hartttioch, in Anerkennung der Verdienste, die er sich durch die Herausgabe der„Dichterhalle" erworben, das Verdienst- kreuz des Sächs.-Ernest. Hausordens verliehen wurde und daß mau. andrerseits, aus Rücksicht auf d e wohlgeneigten Leser an den Höfen, vor einigen Jahren in den für sie bestimmten Exem- plaren ein ziemlich zahmes Gedicht an Hecker unterdrückte und dur ein andres, für monarchisch-organisirte Ohren weniger an- stößiges ersetzte, während es in den übrigen Exemplaren der Nummer stehen blieb. Es erscheint nicht überflüssig, diese Bemerkungen vorauszu- schicken und die Stellung des Blattes zu constatireu und ließe sich vielleicht noch hinzufügen, daß es selbstverständlich mehr auf Leserinnen, als auf Leser rechnen muß. Welche Schlüsse soll man aber daraus ziehen, wenn Herr Ernst Eckstein sich erlauben darf, diesen zarten Leserinnen eine colossale Zote aufzutischen, deren Schamlosigkeit nur eine schwache Milderung dadurch erfährt, daß Herr Eckstein es für gut befunden hat. seinen„Traum" entweder gleich englisch zu erzählen, oder ihn klugerweise aus dem ehrlichen Deutsch in das minder anstößige Englisch zu übersetzen? Herr Ernst Eckstein hat also einen Traum, einen höchst wunderbaren(most mouärous) Traum. Wunderbar erscheint uns allerdings nur, daß er es für passend hält, diesen Traum zu versificiren, höchst wunderbar, daß er seine Versification aus dem heimlichen Dunkel des Schreibtisch» zieht, um sie dem Lichte des Tages auszusetzen. Der Traum selbst hat absolut nichts Wunderbares; er wurzelt in einem allgemein bekannten und wenig angenehmen physischen Zustand, dem eine ausgesprochene Abspannung und Niedergeschlagenheit zu folgen pflegt. Aller- dings hat es das Verdienst der Neuheit, auch die Hallucinationen, von oenen dieser Zustand in seiner Gipfelung begleitet zu sein pflegt, für die Poesie zu verwerthen. Es will uns freilich scheinen, als habe dies Herr Eckstein wenigstens mit allzu naturwüchsiger Plumpheit und Deutlichkeit versucht„ indessen— Herr Eckstein >„Ich erhalte so eben von dem löbl. Bürgerverein der Stadt Magdeburg die Einladung, am 15. ds. M. in einer von dem- selben berufenen Urwählers ersammlung zu erscheinen und dort Bericht zu erstatten: ob ich„das vom deutschen Berein organisirte System bezahlter Spionage mißbillige", und ob ich„mit einem vom Gerichte selbst als gefährlich und verderblich bezeichneten Vorgehen keinerlei, auch nur moralischen Zusammenhang habe". Wenn ich recht unterrichtet bin, waren die hier auftretenden Fragesteller eifrige Gegner der Wahl, durch welche ich mein jetziges ehrenvolles Mandat erhalten habe. Ihnen gegenüber habe ich nur eine Erwiderung: für jeden rechtschaffen Mann ist die Frage, ob er eine angeblich vorgekommene Nichtswürdig- keit billige oder damit Zusammenhang habe, eine Beleidigung, auf die es keine Antwort giebt. Meine geehrten Wähler verstatte ich mir, zur Sache auf meine parlamentarischen Erklärungen(S. 38 und 210 der steno- grapischen Berichte des Abgeordnetenhauses) zu verweisen, wo ich die völlige Nichtigkeit und Grundlosigkeit jener ultramontanen Verleumdungen dargelegt habe. Berlin , 10. November 1877. Heinrich v. Sybel." „Angeblich" vorgekommene Nichtswürdigkeit! Das ist wahr- lich frech. Konitzer, der Spion des„Deutschen Vereins" ist in zwei Instanzen von den Gerichten verurtheilt worden und zwar wegen Erpressungsversuch im Zusammenhange mit der Spionage, die er für den„Deutschen Verein"(Ehrenpräsident von Sybel) für Bezahlung ausübte— und dann noch immer„angebliche" Nichtswürdigkeit. Kann man sich da noch wundern, daß dieser Herr Professor v. Sybel auch die Geschichte gefälscht hat. Doch es nützt dem Manne nichts, und wenn er auch noch so frech-feige und hochtrabende Erklärungen erläßt: „Der Konitzer hängt ihm hinten!" — lieber„Gesundheitsverhältnisse" erhalten wir aus Jena folgende Zuschrift: „Anknüpfend an die Notiz in Nr. 131 des„Borw.":„Zur Professorenweisheit", sei es mir nochmals gestattet, über die Ge- sundheitsverhältnisse zwischen der wohlhabenden und armen Klasse die Worte von Männern anzuführen, die mit Recht eines be- deutenden Rufes in der medizinischen Welt sich erfteuen, um den Professor Billroth'schen Ausspruch zu widerlegen. Die Herren Uhle und Wagner(Letzterer ist unlängst an Stelle des Verstor- benen Professors Wunderlich als Direktor der Leipziger Klinik für innere Krankheiten berufen) schreiben in- ihrem vorttefflichen Handbuche der allgemeinen Pathologie(Seite 108, 4. Aufl.) in Bezug auf das erwähnte Thema:„Die Wohlhabenden haben eine ungleich längere Lebensdauer als die Aermeren. Bon 1000 Armen find nach Casper in Berlin schon im 5. Lebensjahre ein Drittel gestorben, von 1000 Vornehmen und Reichen war das Drittel noch nicht einmal im 40. Jahre todt. Die Hälfte der Armen überlebte das 30., die Hälfte der Reichen das 50. Jahr. In England sind die Peers ganz ungeheuer begüningt, die Gentry (Edclleute überhaupt) stehen noch weit über den Kaufleuten, die Kaufleute über den Arbeitern in Be- treff der Lebensdauer." Zu dem obigen Citat ist jeder Com- mentar überflüssig. Man halte die Thatsache fest, daß der Ar- beiter, der im halbhungernden Zustande erhalten wird, um mehr als die Hälfte seines Lebens beraubt wird durch eine soziale Ordnung, die selbst in den sogenannten liberalen Kreisen die eiftigsten Verfechter findet. Die soziale Frage wird die Magen- frage genannt; ganz recht! aber sie bezweckt auch dem Massen- morde der Menschheit— ich setze hinzu indirekten— hervorge- rufen durch eine der Humanität hohnsprechende Staatsorgani- sation, Einhalt zu thun. y...z. — Die Majorität des französischen Senats ist dafür, daß der Marschall Mac Mahon durchaus Präsident der Re- publik bleibe; sie wird sogar eventuellen Falles für eine zweite Kammerauflösung sick erklären. Das Organ Gambetta's, die „Republique Franyaise", hält eine solche Auflösung für ver- fassungswidrig und glaubt, daß die Kammer sich solcher Auf- lösung widersetzen und nur der Waffengewalt weichen würde. Das ist sehr heroisch— besonders das„weichen"; aber was kennt den Geschmack des Publikums, dem er alle vierzehn Tage eine neue Spende seiner keuschen Muse darreicht und vielleicht ist er ganz ohne Sorge über die Aufnahme seines Gedichts und glaubt mit Grund, daß dasselbe seine Beliebtheit steigern werde: er wird das besser wissen als wir und zuckt vielleicht zu unfern Bedenken überlegen lächelnd die Achseln. Das müssen wir nun freilich gestehen, daß wir uns nicht entschließen können, auch nur die Kritik seines Traumes in der„Neuen Welt" den Frauen und Mädchen des Volks zugänglich zu machen, und daß wir mit gutem Vorbedacht für die Brandmarkung dieses„Dichters" uns den„Vorwärts" ausersehen: es giebt gewisse Dinge, die man, so lange man kein Ernst Eckstein ist, den Blicken achtbarer Frauen und unschuldiger Mädchen nach Möglichkeit entzieht. In der zweiten Zeile des Gedicht» bereits sieht Herr Ernst Eckste:» seine geliebte Sophia zu Pferde und— nackt bis an die Hüften(bare unto tbe hips) und diese Nacktheit wird einige Zeilen später dahin erweitert, daß„nackt wie ihre theure Brust und ihr Nacken auch ihre beiden Füße waren"(bare as ber ctear breast anä nveü rvere bolh Lei- feet) und das wallende Himmel- blaue Rcitgewand fließt zwar herab bis zu den Knöcheln, ist aber anscheinend bemüht, seinen Berus als Kleidungsstück nicht allzu ernst zu nehmen. Fräulein Sophia erpreßt ihrem Schil- derer und Geliebten eine glühende Beschreibung der Reize ihres Busens, der schön und rund(kair anä reunä) erscheint, wenn der das Pferd zügelnde nackte Arin sich gegen die rechte Brust preßt; dieser Busen ist weiß wie eine Flocke Gebirgsschnee, aber doch so warm in der Färbung, so anbetungswürdig!(evben bei- nakeä arm was pressed against tbe side of her rignt breast; white was it as a flake of Mountain snow, yet oh how wann in Lue, how soothing, worth adoring.) Fräulein Sophia reitet aus unerfindlichen Ursachen ein nachtschwarzes Pferd— auf einem andern, aber schneeweißen Roß thront Herr Ernst Eckstein mit traurigem Blick wie immer, und zur Gesellschaft— ebenfalls nackt bis an die Lenden(I too was bare unto the loins; sad was rny look as ever). Sie reiten durch die morgenlichen stillen Straßen, drei alte Weiber sehen ihnen spöttisch grinsend nach. Wenn wir aber nun erwarten, daß die beiden so ungenügend bekleideten Reiter möglichst bald ins Freie zu gelangen suchen, so irren wir; es ist ihnen im Gegentheil um eine Demonsttatton zu thun. Es wird lebendig in der Stadt, der Marktplatz füllt sich mit Volk, das sie„wie zwei Ungeheuer" anstarrt; mitten unter die flüsternd die Köpfe zusammen steckenden Beamten und Offiziere, Commis und Geistlichen treibt Fräulein Sophia ihr Pferd und ihr Geliebter thut desgleichen; dort, vor aller Welt, legt er den nackten Arm um ihre nackte Taille und küßt ihren brennenden Nacken und ihren blühenden Mund; sein bezaubertes Auge begegnet einem schamvollen Blick; Gesicht und Nacken, ja dann? Glauben die Herren Bourgeoisrepublikaner, daß das Volk für sie und ihre„Republik " auf die Barrikaden steigen würde? Täuschung, nichts als Täuschung. Und so werden die Herren„Republikaner " sich mit dem Hrn. von Mac Mahon , � nachdem sich letzterer der Majorität im Senat versichert, nachdem der einflußreiche Senator und Marschall Canrobert ihm seine Ergebenheit noch besonders betont hat, nach dem alten Sprich- wort:„Pack schlägt sich. Pack verträgt sich", schon wieder ver- tragen und gemeinsam das Volk und die Freiheit betrügen, so lange, bis das Volk des Betruges müde, die ganze Gesellschaft beim Kragen nimmt und die conservativen und„republikanischen" Communemörder zum Teufel jagt. — Am Lordmayor's-Bankett in London (9. November) hielt der englische Ministerpräsident Disraeli (mit seinem Titel: Lord Bcaconsfield) nach landesüblicher Sitte eine lange polittsche Rede und sprach sich darin über den Stand der orientalischen Frage mit einer Schärfe aus, die in dem russischen Lager das Gegentheil von Beftiedigung erzeugt hat und erzeugen mußte. Er erinnerte daran, daß der Czar sein kaiserliches Wort und seine Ehre verpfändet habe, in diesem Krieg keine Eroberungen zu machen, und führte dann aus, wie der bis- herige Verlauf des Kriegs die Lebenskraft und Existenzfähigkeit der Türkei bewiesen habe. Da die russische Regierung den Krieg ihren ausdrücklichen Versicherungen gemäß nur unternommen habe, um die Lage der in der Türkei lebenden Christen zu ver- bessern, und da die türkische Regierung sich auf das Positivste zu Reformen in diesem Sinne bereit erklärt habe, so sei kein vernünftiger Grund für Fortsetzung des Kriegs vorhanden; er hoffe, daß die Zeil nicht mehr fern sein dürfte, wo England mit den übrigen europäischen Mächten zur Lösung der Schwierig- leiten beitragen könne, um nicht nur den Frieden, sondern auch die Unabhängigkeit Europa's zu sichern." Aus der diplo- matischen in die gewöhnliche Sprache übersetzt, heißt dies, daß England für die Integrität und Unabhängigkeit der Türkei ein- tritt und in diesem Sinn eine Vermittlung der neutralen Mächte herbeiführen will. Die offene Ankündigung dieses Entschlusses zeigt, daß man es nicht mehr an der Zeit hält, sich durch die in Berlin gegen eine Vermittlung erhobenen Bedenken lahm- legen zu lassen. Daß die englische Regierung auf den Beistand Frankreichs und Oesterreichs zählen kann, brauchen wir unsere» Lesern nicht zu sagen. Preußisch- Deutschland steht in seiner Freundschaft zu Rußland ganz isolirt— Italien zählt ja als Großmacht nicht. — Zum Strike der Maurer in London . Der Strike der Steinhauer in London dauert noch fort. Der Vorsitzende der Baumeistcr-Associatton, Mr. Trollope, war einverstanden, den verlangten Lohn von 10 d die Stunde zu bewilligen, aber nur denen, deren Arbeit so viel werth sei und unter der Be- dingung, daß sie keine Beiträge zum Strikefond leisteten. Dar- auf wurden die Verhandlungen von den Arbeitern wieder abge- brochen. — In Sachen der„Neuen Welt". Nachstehend bringen wir den Wortlaut des Rathskammerbeschlusses des Berliner Stadtgerichts, durch welchen die auf Tessendorff's Veranlassung erfolgte Beschlagnahme der„Neuen Welt" wieder aufgehoben wurde. „Königliches Stadtgericht zu Berlin Abtheilung für Untersuchungssachen. Rathskammer. Die Rathskammcr hat in der heutigen Sitzung auf den An- trag der Staatsanwaltschaft vom 5. November 1877 in der Untersuchung wider Rackow I-it. R. No. 506 de 1875 beschlossen, daß die auf Grund der§§ 7, 18 Nr. 2 und 23 Nr. 1 des Gesetzes die Presse vom 7. Mai 1874 erfolgte vorläufige Beschlag- nähme der Sonntags-Beilage zur Nr. 258 der„Berliner Freien Presse" vom 4. November cr.„Die Neue Welt" wieder aufzu- heben, weil„Die Neue Welt" eine durchaus selbständige, unter verantwortwortlicher Redaktion von Bruno Geiser in Leipzig er- scheinende Zeitschrift und nicht als Nummer oder Stück der unter v rantwortlicher Redattion in Berlin erscheinenden Zeit- selbst die Brust Fräulein Sophias färbt ein mädchenhaft Erröthen. (and there, before the world, I laid rny naked arm round her bare waist, and kiss'd her bnrning neck and kissed her blooming month; a bashfnl look met my enchanted eyes; her face and neck, ay, even her breast, was red with maiden blnshes.) Man reitet nach beendigter Demonstration davon— längere durch nichts hervorstechende Landschaftsbeschreibung. Am Saum des Waldes lassen sie die Pferde grasen und treten Hand in Hand in den schattigen Wald. Dort, auf dem moos'gen Grund, umgeben von jenem tiefen Schweigen, in welchem man die Zeit zu hören und den Raum zu fühlen und zu sehen glaubt,„genießt Sophia er zum ersten Mal." Er schlang seine Arme um sie, Brust an Brust lagen sie in zitternder Wonne... Alles was süß ist im Himmel und auf Erden, im Leben, in der Wirklichkeit und in der Phantasie, war zusammengedrängt in einen seines Gleichen nie findenden Moment, und mit unersättlicher Kehle wird der Kelch der Lust ausgeschlürft. Damit man nicht etwa glaube, daß wir irgendwie übertreiben, setzen wir auch diese Stelle trotz ihrer Länge her; man controlire uns: "liiere, on the mossy ground, in utter stillness. Were time is heard, and space is feit and seen, There I eujoyed Sophia for the first time. 1 wound my arms around her; breast to breast We lay in trembling plcasure— all that's sweet On earth, in heav'n, in life, in truth and fancy, Crowded together in one matcbless moment And swallowed down with greedy throat. Schluß: äußerste Liebesraserei(utter maduess) und Bergessen Alles dessen, was sie umqiebt, was vor und hinter, über und unter ihnen ist(forgetfnlness of all before, behind, above, below)._ Man schläft ein und Morpheus läßt seine Friedenspalme über den Beiden wehen. Die Herzen pochen und doch ist Ruhe in ihnen; die Wangen glühen, und doch ist Stille ausgegossen über ihre Gesichter; sie ruhen Arm in Arm und ihr Leben pulsirt herüber und hinüber; die Lippen haften fest aneinander, als stiegen die Seelen empor von ihrem Sitz in der Tiefe, um in den Mund zu schwellen und sich in einem ewigen Kusse zu ver- mischen. Er fühlt ihre Wärme, ihr Leben, ihr tiefftes Selbst und schläft doch den Schlaf der Glückseligkeit. (We feil asleep.— Oh sweetest hour of Lore, When Morpheus waves his palm of peaee above theo! Our hearts beat high, yet there is rest in them, Our cheeks glow deep, yet there is quietness Versed on our faces; arm in arm we lie; Each life is pulsiag in the other's; fast Clings lip to Up, as if the souls should fly
Ausgabe
2 (16.11.1877) 135
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