schenk für Amerka bestimmt ist, zu befördern. Eine amerikanische  Unternehmungsgesellschaft hatte dem Khedive einen viel billigeren Transport versprochen. Editoriell. John Sherman  , Minister des Präsidenten Hayes, und Karl Schurz   werden beschuldigt, die Bundesbeamten' Stimmgeber, besonders aus der ehrlich arbeitenden Klasse um in Washington   besteuert und zumStumpen" in Ohio   besohlen eine Partei der Arbeit zu bilden und durch diese den Kapitalis- zu haben, im Widerstreit mit Hayes' bekannter Order, und der mus abzuschaffen? Sind nicht alle die oben berichteten Corrup- Finanzminister Sherman sagt selbst, daß er in Ohio  gestumpt" tionsfälle gesetzmäßige Früchte jener Gesellschaftseinrichtung, die habe, anstatt seines Amtes zu warten. kein oberstes sittliches Prinzip hat, sondern den Zufall heiligt, Editoriell. Es werden Beweise beigebracht, daß der Neger-! welcher es den Wenigen möglich macht, auf Kosten der Vielen Nepräsentant Robert Smalls   von Südcarolina im Jahre 1873(der miseru contribuens plebs) zu leben und zwar herrlich und den größten Theil der Summe von 525,000 Dollars gestohlen in Freuden zu leben? A. D. habe, welche die Neger-Repräsentation in der Staatsgesetzgebung/ Wir fragen unsere Gegner, so viele deren nicht selbst ein Freie Presse", die frühere Verehrerin Bismarcks, welche aber Interesse am Fortbestand der Corruption haben: Wiss't ihr ein jetzt, nachdem Subsidien nicht mehr gezahlt werden, antibis- durchgreifendes Mittel, um eine entschiedene Wendung zum marckisch geworden ist, läßt sich von ihrem Brüsseler Correspon- Bessern zu bewirken, außer einer allgemeinen Aufraffung der deuten, der von gewisser Seite ohne Wissen der Redaktion rep- ..... tilisirt zu werden scheint, folgendes Kuckucksei in ihre Spalten legen: jeder mit 5000 Dollars bestochen, für Staatsdruckarbeiten ver- willigt haben. Editoriell. Es wird ein Brief des Richters I. I. Pas- chal von Texas   mitgetheilr, welcher den Verdacht bestätigt, das Präsident Grant corrupte Pläne verfolgte, als er die Republik  San Domingo an die Union   zu annectiren und den Mayor Raymond W. Perry auf bloße Vorwände hin unschädlich zu machen suchte, weil dieser dem Senator Chas. Summer das Ge- heimniß mittheilte. New Aosrk, 11. Oktober. Ex-Senator Tweed setzt vor dem Untersuchungs-Comitö seine Geständnisse fort, in welcher Weise und mit Hilfe welcher Diebe er von 186072 die Stadt um etwa hundert Millionen Dollars bestohlen habe. Man lernt eine neue Anzahl mit schuldiger Beamten und Gesetzgeber kennen. New Jork  , 11. Oktober. Die 1866 eingesetzte Behörde, welche die Matrosen-Kneipwirthe lizensiren und beaufsichtigen soll, damit die armen Matrosen von diesen Schwindlern nicht bestohlen werden, hat in diesen elf Jahren mehr als 10,000 Dollars an Lizensgebühren eingenommen und meist als Gehälter unter sich vertheilt, wozu sie nicht berechtigt war. Ein Unter- suchungsausschuß von Schiffseignern hat dies ermittelt, sowie daß sie keine der ihnen auferlegten Pflichten dafür erfüllt haben. New Orleans  , 11. Oktober. Die Louisiana  -Wahlfälscher werden doch noch zur Strafe gezogen werden können, da der Supreme Court   des Staates entschlossen mit diesem Falle vor- geht. Dadurch wird möglicherweise das Recht des Präsidenten Hayes auf sein Amt entschieden. Washington  , 11. Oktober. Der Verdacht, das Patent- office-Gebäude sei in Brand gesteckt worden um Beweisstücke für die Corruption des Grantschen   Kabinets zu vertilgen, erhält sich hartnäckig in Umlauf. New Aork, 11. Oktober. Canby B. Aldrich wurde gestern von Brooklyn   nach Philadelphia   ausgeliefert. Er ist aus an- gesehener Familie und ein bisher unverdächtiger Geschäftsmann, soll aber seinem Bruder geholfen haben 11,500 Doll. zu stehlen und zu hehlen. Paters on, N. I., 11. Die Großgeschworenen klagen den Schatzmeister und zwei Direktoren der Merchants Loan u. Trust Comp, einer Unterschlagung von 20,000 Doll. an. Sie werden gegen Bürgschaft freigelassen. Damit ist die Liste der großen Schwindeleien, verübt von Kapitalisten und ihren Bertrauenspersouen geschlossen. Daneben werden noch etwa ebensoviel kleinere Diebstähle, Schwindeleien u. s. w. mitgetheilt, aber natürlich nur jene geringe Zahl, die auf New Aork und Umgegend entfallen und von der gewöhnlich sogenanntenVerbrecherklasse" ausgingen. Für einen einzigen der 314 Wochentage im Jahre gewiß eine große Zahl, und bei welcher es sich um sehr beträchtliche Summen handelt; schwerlich aber ist dieser eine Tag darin ausnahmsweise bevorzugt. Wir sind so daran g wöhnt, uns mit solchen Pröbchen der Corrup tion gerade unserer besten Gesellschaft überschüttet zu sehen, daß wir gar nichts Besseres mehr erwarten. Wir sehen nicht, daß diese massenhaften täglichen Vorkommnisse das Gewissen der Nation schärften, einen Sturm des öffentlichen Unwillens er- regten, oder anders denn alspikante Lektüre" hingenommen würden. So weit ist es gekommen mit unsrer Republik  , wenn man unsern Staat noch so nennen darf! Die sittliche Fäulniß, welche die herrschende Klasse in so furchtbarer Ausdehnung ergriffen hat und nach unten hin ein so verderbliches Beispiel giebt, ist jedoch nicht auf Rechnung des amerikanischen   Volkscharakters zu setzen. Sie ist in Europa  schwerlich geringer. Nur hängt man dort nicht alle solche An- zeichen der Corruption an die große Glocke. Wir sind über- zeugt, daß, falls wir wirklich mehr und ärgere Corruptionsfälle als Europa   für eine gleiche Kopfzahl aufweisen, nichts als die Schrankenlosigkeit schuld ist, mit welcher bei uns der Kapi- talis: as herrscht, sowie die Straflosigkeit, welche er sich für seine Verb.�en verschassen kann. Wir fragen uns voll Verwunderung: Kann dies noch lange so fortdauern? Hozialpolichche Uebersicht. Im preußischen Abgeordnetenhause wird eine In- terpellation über den Welfenfonds(Reptilienfonds) stattfinden. Bei dieser Gelegenheit weist dieFrankfurter Zeitung  " auf die Entstehung dieses Fonds hin. Das sequestrirte Vermögen des Königs Georg bestand exclusive des für ihn reservirten Jnven- tars der Schlösser aus 40 Millionen Mark in preußischen Staats- papieren. Diese bildeten den zur Zeit der Beschlagnahme noch nicht ausgelieferten Theil der mit 43 Millionen Mark dem König Georg in dem 1867 abgeschlossenen Vertrage zuerkannten Ab- findung. Die Zinseinnahmen von jenen 40 Millionen betragen jährlich gegen 1,800,000 Mark. Hiervon wird eine halbe Million an Verwaltungskosten des Sequesters für die Schlöffer verbraucht. Der Rest von gegen 1,300,000 Mark würde oem Kapital zu- wachsen müssen, wenn nicht in dem bekannten Beschlagnahme- Gesetze der Regierung die Ermächtigung ertheilt worden wäre, diese Revenuen auch zur Ueberwachung und Abwehr der gegen Preußen gerichteten Unternehmungen des Königs Georg und seiner Agenten zu verwenden. Die Regierung vertritt nach wie vor die Anschauung, der sie vor längerer Zeit bei Beantwortung der Interpellation des Grafen Schulenburg im Herrenhause Aus- druck gab, daß an eine Herausgabe des Fonds an den König Georg so lange nicht gedacht werden könne, bis derselbe eine loyale Haltung gegen die Krone Preußen angenommen haben werde. Wie allgemein verlautet, wird die Regierung die In- terpellation gar nicht beantworten. Das wäre allerdings nicht sehr respektvoll dem Hause gegenüber, aber das Resultat bliebe dasselbe, da die Resolution, welche die Herausgabe oder eine andere Verwendung des Fonds verlangt, von den Liberalen des Landtags nicht angenommen wird. Dieselben würden ja sonst in Verlegenheit kommen, womit sie ihre Reptilien füttern sollten, da diese interessanten Thierchen doch um keinen Preis aussterben dürfen. Und würde die Resolution durch irgend eine zufällige Majorität doch angenommen, nun, so handelte die Regierung einfach nicht danach. So liegt die Geschichte. Das Pentagramm a macht dir Pein?" Mit diesen Worten Goethe's  (Faust, erster Theil) fragte dieMagdebur- zische Zeitung" den Abgeordneten für Magdeburg  , den sie später noch oft genug angegriffen hat, den Herrn Lasker  , seinerzeit, als er plötzlich innehielt in seinen Gründeroerfolgungsreden. Die Redaktion derMagdeburgischen Zeitung" hatte damals nämlich den Gründervernichtungskrieg erklärt, weil dies Mode war, nicht aus Ucberzeugung, sondern lediglich um der Zeitung mehr Abon- nenten zu verschassen. Als Lasker  , dem sie bis dahin Heerfolge geleistet hatte, nun plötzlich in seinem Kampfe innehielt, da paßte es der Magdeburgerin nicht und sie griff Herrn Lasker   und ihre eigene Partei an, indem sie denFaust" citirte und von dem Pentagramm sprach, welches dem Lasker-Mephisto den Weg verlege zum weiteren Fortschreiten in der Gründerentlarvung. Mit dem Pentagramm meinte sie natürlich die Gründer in der liberalen Partei selbst. Am 15. d. M. citirte nun im Ab- geordnetenhause der klerikale Abgeordnete v. Ludwig obigen Aus- spruch derMagdeburgerin" bei der Etatsberathung, Posten: Staatsanwaltschaft.  Das Pentagramms macht dir Pein?" Lasker  , ganz wüthend, erwiderte und warf den Herrn v. Diest  - Daber, dann den bekannten Gründerentlarver Glagau und dieMagdeburgische Zeitung" in einen Verleumdertopf. Die Magdeburgische" hat jetzt trotz dieser Lasker'schen Insulte, weil es Mode geworden ist, die Gründerentlarver anzugreifen und zu verleumden, und weil dies gegenwärtig mehr Abonnenten schafft, den Spieß umgedreht und sticht nach Glagau w. k., er­klärt dasPentagramm" für einen launigen Scherz und hebt Laskerchen,dem das Pentagramma Pein macht", auf den Schild. Man hat also in diesem Leiborgan der Herren Sybel, Konitzer, Mehring, v. Unruh und Genossen ein überaus schmutziges Reptil vor sich. Ueber die interessante Gründerverhandlung im preußi- schen Abgeordnetenhause selbst berichten wir in der nächsten Nummer. Der Stieber geht wieder um. Die Wiener  Neue Ueber die Zustände des modernen Theaters. Von S.-G. (Schluß.) So wird, um von vielen Beispielen eins herauszugreifen, dem Künstler in Momenten der persönlichen Roth sein Contrakt in der stillen Voraussetzung gekündigt, daß der Künstler um ein billigeres" arbeiten müsse, und im verzweifelten Augenblicke, den Fuß schon halb auf der Straße zum Elend, besinnt sich der Menschendarsteller" und arbeitet billiger, und wie in der Industrie, so in der MeiningerDramatischen Fabrik" je größer die Profitrate des Unternehmers, desto niedriger und elender die Arbeitslöhne; oder was sagt man dazu, wenn auf> der einen Seite die Meinmger Direttion in einer deutschen Pro vinzialstadt innerhalb eines Monats gegen 60,000 Mark ver- einnahmt, und zählt anderseits unter ihrer Truppe circa 20 Künstler, welche nur eine Monatsgag? von 50 fl. südd., ja einige sogar nur 30 fl. beziehen? Und noch sind diese armseligen Gagen nicht voll der Armen Eigenthum, denn da kommen erstens die Agentenprovisionen von 510 Proz. variirend und so; lange als der Künstler lebt monatlich zahlbar und sodann die Strafen und Steuern letztere pränumerando fällig zum Abzug! Damit diesemrentablen" Theaterunternehmen auch nicht das Tipfelchen über dem i fehlt, um es als ein großindustrielles Unternehmen erscheinen zu lassen, sei auch des Fabrikanten- Cynismus gedacht, der sich denBühnenkräflen" gegenüber breit macht; oder ist es nicht Cynismus, wenn die materielle und in- tellektuelle Leiterin der Bühne, die frühere Schauspielerin und jetzige Frau von Hofstetten die zur linken Hand dem Herzog angetraute Gemahlin einer jungen Künstlerin auf ihren Vor- halt, sie könne mit dem geringen Gehalte unmöglich auskommen, die schleunige Antwort gab:Ich(die ehemalige fürstl. Maitresse) bin nnt meiner Gage stets ausgekommen." Es wäre aber verwunderlich, wenn einem so musterhaften rentablen Kapital- unternehmen dieFabrikordnung" jenes moderne Gesetz zur Beschränkung der Freiheit des Individuums fehlen sollte; in der That ist auch diese in der Form eines Theatergesetzes vor- Händen. Wie in der Fabrik die absolute Herrschaft in der Fabrik- ordnung, so ist in diesem Theatergesetz die Herrschaft des Mei- ningerKapitalisten" verkörpert, und so wenig als in der Fabrik- ordnung der Arbeiter als Mensch, so wenig ist in diesem Gesetze der gebildete Künstler als Mensch behandelt, denn nicht genug, daß dieses Fabrik- vulgo Theatergesetz außer dutzendweisen Ent- lassungsandrohungen Geldstrafen in Fülle verhängt, werden selbst Gefängnißstrafen mehrfach angedreht. Die Verbrechen, auf welche jene schmählichen Strafen gesetzt sind, sind natürlicherweise nur Verbrechen gegen den Kapitalismus". Verletzung des Anstandes gegen den Vorgesetzten! Wer soll da nicht lachen? In der That, das darf der Fabrikant seinen Arbeitern nicht bieten, das wird sich auch nicht der einfälttgste Mensch bieten lassen und nun gar ein Künstler, ein Menschendarsteller! Aber nicht genug, daß Strafen bis 5 fl. ohne Widerspruch hinzunehmen sind, hat derKapitalist der rentablen Kunst" gebildeten Männern einen Paragraphen zu bieten gewagt, den wir schwerlich in einem Strafgesetz finden. Man erinnert sich noch des sogenannten Haß und Verachtungsparagraphen", den s. Z. der Strafantrag- steller en gros Bismarck ins Strafgesetzbuch zu haben wünschte, den ihm aber selbst die Prima- Eunuchen Deutschlands  , die Libe- ralen nicht zugestehen wollten dieser selbe Paragraph, nur auf beschränktere Verhältnisse angewandt, gilt den Mitgliedern der Meininger Hosbühne als Abschreckungsmittel.§ 2 des Tyeatergesetzes dieser Gesellschaft birgt die Androhungsofortige Entlassung für das Bestreben, gegen die Anordnungen des Vor- standes aufzureizen!" Außer vielen anderen Strafandrohungen enthält dieses Theatergesetz nicht weniger denn 55 Gcldstrafen- androhungen. 55 gefährlicher Klippen, an denen gar leicht ein- mal die ganzen Subsistenzmittel eines Monats hängen bleiben können. In§ 7 finden wir fürungünstige Bemerkungen über getroffene Anordnungen" 5 fl. Strafe angedroht; dies jedenfalls in der Absicht, Klagen der Mitglieder in der Oeffentlichkeit zu vereiteln. Gegenüber diesem eben so frechen als feigen Bergewaltigungs- system darf es nicht Wunder nehmen, wenn die persönlich? Ach- Die Sicherheitsbehörde hier in Brüssel   ist in nicht geringer Verlegenheit mit den auf Andringen des Fürsten Bismarck ver- hafteten beiden Sachsen  (Erlecke und Mündt). Weder dem Einen noch dem Andern kann irgend ein Bergehen oder Verbrechen zur Last gelegt werden, das ihre Jnhafthaltung in irgend einer Weise rechtferttgt. Daß der ehemalige Buchhändler aus Halle an der Saale  , der bis Juni 1877 in Zürich   lebte, bereits von dort aus mit der Berliner   Preßleitung in Unterhandlungen zum Verkauf von 10 Manuscripten stand, deren Veröffentlichung man um jeden Preis zu Berlin   hintertreiben wollte, steht fest. Die Angelegenheit war bereits so weit gediehen, daß der preußische Legationsrath v. Stein hier imGrand Hotel" zu Brüssel   einen Contract abgeschlossen hatte, den der Professor der Stenographie, der zweite Jnculpat, gegen den sonst gar nichts vorliegt, steno- graphisch abgeschrieben, als man in Berlin   auf die Kunde, daß die Schriften in Paris   einen Abnehmer gefunden, die Verhaf- tung beider Individuen beantragte, und dies namentlich, weil der Ex-Buchhändler die Verfasser der Schriften nicht nennen will. Da die besagten Manuscripte sein Eigenthum und von ihm bezahtt worden sind, wie er angibt, so ist dies nicht ein- mal der Schein eines Vergehens. Es wurde den jetzt fast seit drei Wochen in Haft befindlichen Jnculpaten denn auch vergeh- lich mehreremal angeboten, sie nach einer beliebigen Grenze zu escortiren und dort in Freiheit zu setzen; beide verlangen vor das Gericht gestellt zu werden und drohen mit einer Jndemni- tätsklage wegen ungesetzlicher und nicht gerechtfertigter Freiheits- beraubung." Dies ist das Kuckucksei in den Spalten der Wiener  Neuen Freien Presse". Ter Buchhändler Er lecke hat sich schon längst in die sozial- demokratische Partei eindrängen wollen, doch wurde er bald er- kannt. Die Brochüren, die er von Zürich   aus(Libraire inter­nationale) in die Welt setzte, wimmelten von Hochverrath und Majestätsbeleidigungen; die deutsche   Polizei wußte es merkwür- diger Weise immer schon vorher, wenn ein Ballen solcher Bro- j chüren in einer deutschen   Stadt ankam und confiscirte dieselben natürlich; zu lesen brauchte den Schund Niemand, es kam le-, biglich darauf an, daß er da war, und einzelne Auszüge ge- nügten, dem staunenden Volke die großartigen Unterwühlungs- versuche gegen das deutsche Reich vor Augen zu führen. Daß man die Sozialdemokratie und mißliebige Personen anderer Par- teien nun mit dem Erlecke und den betreffenden Brochüren in Verbindung brachte, war natürlich und verschiedene liberale Zei-! tungen haben auch dahin gehende Andeutungen gemacht. In einer solchen Brochüre wurde offen die Bundesgenossenschaft der\ deutschen   Südstaaten mit Frankreich   empfohlen und zwar mit! der Hindeutung, daß in Frankreich   diese Idee schon vielfach be- sprochen und die volle Souveränität für dle süddeutschen Staaten gewährleistet werde. Als einige Sozialdemokraten die be- treffende Stelle in der Brochüre lasen, riefen sie entrüstet aus:> Wir sind gegen den Krieg von 1866, gegen den Bruderkrieg gewesen und bekämpfen jetzt noch die Hegemonie Preußens, aber einen neuen Bruderkrieg anzetteln zu wollen vom Süden aus, das wäre schmachvoll, wenn die ganze Geschichte nicht zu dumm wäre." Daß es dem Fürsten Bismarck angenehm ist, wenn durch solche Brochüren das Gespenst desErbfeindes" immer wach erhalten wird, weil das rothe Gespenst nicht so recht mehr ziehen will, damit die Spießbürger und Liberalen immer mehr abhängig von seiner Person werden, das liegt auf der Hand deshalb glauben wir auch, daß es Freunde des Fürsten sind, die solche Sudelwerke schreiben oder schreiben lassen, deshalb glauben wir, daß es auch ein Freund von Bismarck   war, der die vater- landsverrätherischen10 Manuscripte" des Herrn Erlecke ent- deckt hat und die Nachricht von denselben auf den öffentlichen. Markt schleuderte. Und wie lieb wird es Bismarck   sein, wenn diese 10 neuen Brochüren, deren Verfasser der famose Erlecke natürlich nicht nennt, gerade in Paris   gedruckt werden. Die Verhastungscomödie der Herren Erlecke und Mündt war noth- wendig, damit nicht jeder hinter die Karten sehen sollte. Je häufiger und grausiger derErbfeind" jenseits der Vo- gesen und derErbfeind" diesseits derselben dem deutschen   Mi- chel vorgeführt wird, desto geduldiger läßt er alle Steuer- und Freiheitssegnungen des herrlichen deutschen Reichs über sich er- gehen und desto mehr beharrt er in dem Glauben, daß Bismarck  ein großer Mann, der einzige Mann sei, der dieErbfeinde" besiegen könne. Daß die Gespensterfurcht noch wirkt, ist aber ein trauriges Zeichen für den Bildungsgrad des liberalen Spießbürgers. tung der Künstler unter sich, desgleichen die persönliche Selbst- achtung auf das denkbar bescheidenste Maß herabgedrückt wird, wie andererseits die Degradation des Künstlers durch die per- sönliche Gewalt keineswegs zu einer gehobenen Stimmung bei- trägt, denn was darf beispielsweise der Künstler sagen, dem wie geschehen bei Gelegenheit einer Theaterprobe, als er den nöthigen Stock auf die Bühne zu bringen vergessen, seitens des kunstliebenden" Herzogs derhoheitliche" Stock mit Kraft nach- geschleudert wird? Soll er Sr. Hoheit sagen, daß dieselbe mit dem Stocke zugleich dieHoheit" mit hinweg geworfen, oder soll er ihr sagen, daß doch für derartige Widerspenstigkeiten ordnet das famose Theatergesetz Gefängniß und Entlassung an. So wie mit dieser Bühne, so ist es mehr oder weniger mit allen modernen Bühnen; je toller der Menschendarsteller der, mit Aristoteles   zu reden, durch die Darstellung der Leidenschaften auf den Brettern unsere Leidenschaftenreinigen" soll vor den Rampen lachen muß, desto ingrimmiger möchte er hinter den Coulissen weinen, denn persönliche Vergewaltigung, Geld- strafen, Gefängnißstrafen und Mißbrauch seiner Arbeitskraft stellen ihn dem Proletarier gleich. Der darstellende Künstler ist heute Proletarier, er muß es sein, oder die Kunst wäre nicht in den Dienst des Kapitals getreten. Während aber der Proletarier der Industrie durch Erkenntniß seiner Interessen mittels einer, allen Gegnern Achtung abnöthigenden Organisation in den große» Kampf gegen das'Kapital einmüthig eingetreten, läßt sich das Gleiche von dem Proletariat der Kunst leider nicht sagen. Es ist eine traurige Wahrheit, daß noch heute die Mehrheit dieser, von falschen Gefühlen geleitetenfreien Künstler" nicht den Muth hat, sich einzugestehen, daß sie nur Sklaven des Kapitals, und daß sie gleiche Interessen mit dem großen Proletariat der In- dustrie haben, daß auch ihre Zukunft einzig und allein in de» Zielen der Sozialdemokratie gewährleistet ist. Wieder ein Justizmord. DieTudd. Post" meldet: lich ist ans dem Zuchthause in der Au ein Ma in entlassen worden, de> acht Jahr: unschuldig in demselben gesessen hatte. Ein Dienstknechi Kürz' de<