lichen Erfahrungen geprüft und Selbstbeobachtunzen denkender Forscher zusammengestellt; man hat endlich die Thiere auf ihre Fähigkeiten hin untersucht und bei geduldiger Fortsetzung dieser Forschungen muß sich wachsende Gewißheit über das Wesen unsers Geistes ergeben. Dagegen hat eine dritth ilbtansendjährige philosophische Spekulation über diesen Gegenstand wie gerade Lange nachweist, schlechterdings nur Jrrthümer, Vorurtheile und Barbareien der schlimmsten Art erzeugt. Es fehlten eben alle geprüften thatsächlichen Unterlagen, ohne welche das Dasein eines Dinges(hier des selbstschöpferischen Geistes) nicht erweislich ist. Sozialpolitische U eberficht» Die Bekämpfungsversuche der Sozialdemokratie nehmen einen wahrhaft drolligen Charakter an. So lesen wir in einem Flugblatt, welches im Geheimen nur unter den Fa- brikanten verbreitet wird und in Magdeburg gedruckt wurde, folgenden interesianten Satz: Beginnen wir einen Kampf gegen die zerstörenden Elemente und stellen wir uns mitten in das Lager des Feindes; wir haben die vorzüglichste Gelegenheit, die Festung an einer ganz unbe- wachten Stelle zu nehmen, wenn wir dazu übergehen,unseren Arbeitern wöchentlich beim Auslohnen eine Kleinigkeit an verständlicher Aufklärung mitzugeben." Es ist zu dem Zwecke beifolgende Lohntasche angefertigt worden, in welche das Geld hineingethan wird; ein Blättchen wird dann beigelegt, welches in leicht zu verstehender Weise nach und nach alle die Irrlehren vornimmt, gesunde Anschauungen verbreitet, die Volksbeglllcker dem Volke in ihrer wahren Gestalt zeigt und den Arbeitern klar macht, daß nur im gegenseitigen wohlwollenden Zusammenleben die größten Erfolge(für die Fabrikanten. Red. d. V.) sich erzielen lassen, nicht aber auf dem Wege des Hasses, der Zwietracht und der Zerstörung." DieLohntasche" ist gleich von den Verbreitern obigen Flug- blattes beigefügt. Wenn nun aber der Arbeiter seinen Lohn in der offenen Hand empfangen will, um zu sehen, ob derselbe auchstimmt"? Im Uebrigen wissen die Arbeiter, was sie mit solchen Verdummungswischen, welche ihnen von ihren Arbeit- - gebern, die neben der Arbeitskraft auch noch den gesunden Menschenverstand entkräftigen und verderben wollen, aufgedrängt werden, zu thun haben. In einer der letzten Sitzungen des sächsischen Landtags äußerte ein conservatioes Mitglied sich sehr scharf über die preußischen Justizverhältnisse und wiederholte bei dieser Gelegenheit die bekanntlich von sozialistischer Seite im Ber - liner Reichstag vor Jahren gemachte Aeußerung, daß das famose Wort:es giebt noch Richter in Berlin " längst dem öffentlichen Spott anheimgefallen sei. Darob komische Entrüstung im nationalliberalen Lager um so komischer, als anläßlich der Debatten über den Sitz des Reichsgerichts selbst von Füh- rern der nationalliberalen Partei unverblümt eingestanden ward, daß wesentlich der schlechte Ruf der preußischen Justiz die Wahl Leipzigs bewirkt habe. Ganz aus dem Häuschen ist dasLeipziger Tageblatt ". Unter dem Titelsächsische Junker- streiche" veröffentlicht es einen, nationalliberalen Intellekt und Anstand glänzend illustrirenden Leitartikel, der mit folgenden geistvollen Sätzen beginnt: Wissen unsere Leser, was ein Junker ist? Wort und Begriff find einigermaßen aus der Mode gekommen, und so müssen wir schon zum Lexikon greifen, um uns darüber zu unterrichten. Der alte Adelung, dessen Wörterbuch uns gerade zur Hand ist, sagt zu dem WorteJunker":Ehedem ein Ehrentitel der Prinzen und Söhne des Herrenstandes oder hohen Adels... Heutzutage wird es nur noch von einem Jungen von niederm Adel und auch hier nur im gemeinen Leben gebraucht... In weiterer Bedeutung verstehet man unter dem Namen eines Inn- kern wohl auch einen schon erwachsenen Edelmann, obgleich mit einiger Verachtung." Das Wort bezeichnete alio schon zu Avelung's Zeiten einen angeblich adeligen, in Wahrheit aber nichts weniger als edlen, einen unreifen und bornirten Menschen, den man sich gern zehn Schritt vom Leibe hält, den man nurmit einiger Verachtung" nennt. Seitdem sind wir ein gutes Stück vorwärts gekommen; dennoch ist diese Menschenklaffe nicht ganz ausgestorben, sie vegetirt noch fort, ja es giebt Stellen in unserem lieben Deutschland , wo sie wild wuchert und von Zeit zu Zeit üppig ins Kraut schießt. Solch eine klassische Stelle ist unser vielgeliebtes sächsisches Herrenhaus." U. s. w. Auch anderswo wuchert das Kräutlein. Daß z. E. Podeck's Götze, Fürst Bismarck , sich bei Dutzenden von Ge- legenheiten mit Stolz einenJunker" genannt hat, und noch heute ein Bollblut-Junker ist, dürfte wohl Jedermann bekannt sein, Jedermann mit Ausnahme des unglücklichen Podeck, der hier wohl zum ersten Mal in seinem Leben, allerdings wider Willen, pikant gewesen ist. Podeck's Schlußtirade ist eine wahre Kraftleistung journalisti- scher Bildung. Sie lautet: Es genügt wohl, daß wir dieses Gebahren unserer Junker, welches das Ansehen Sachsens im deutschen Auslande" immer mehr herunterbringen muß, einfach constatiren. Es näher zu bezeichnen, dafür fehlt es uns an Ausdrücken. Obwohl wir sonst nicht allzu prüde sind, können wir es doch nicht über uns gewinnen, uns näher mit Dingen zu befassen, die Den- jenigen, der sie angreift, besudeln." Oder auch ihm eine Tracht Prügel einbringen können oder eine sonstige Züchtigung. Podeck's Furcht, sich zu besudeln, ist doch eine gar zu große Renommage. Einen drastischern Beweis, daß ernicht zu prüde ist", hat er niemals geliefert. Aus Mäxchen'sGewerkoerein". In der letzten Nummer lesen wir zunächst, daß Mäxchen in höchsteigener Person eineCentral- Agirationsschule" errichten und dort akademische Vorlesungen oder Vorträge überdie Volkswirthschaft als Entwicklung der Arbeit und Grundlage der Gesammt- cultur" halten will. So schreibt Mäxchen nämlich selbst verstehe dasThema" wer kann, selbst verstanden hat es Mäxchen nicht. Derselbe aber fährt wörtlich in dem von ihm unter- schriebenen Artikel fort:Diese Vorträge, auf langjährigen Studien der Theorie und Praxis beruhend, werden:c. zc." welcher Theorie und welcher Praxis, Herr Max Hirsch ? Wenn aber der Professor so schreibt was sollen dann erst die Schüler lernen! Helle Freude herrscht in demGewerk- verein" darüber, daß in Striegau , wo der bekannte Arbeiter- apostel Bojatzky sich selbst an den Pranger stellte, indem er die Steinbrucharbeiter ihrer Unbildung halber aushöhnte, zwei Cigarrenarbriter wegen Mißhandlung eines Striegauer Bür­gers nach jener auch von uns besprochenen Versammlung unter Annahme mildernder Umstände zu 15 Mark Geldbuße ver- urtheilt worden find. Die mildernden Umstände wurden deshalb bewilligt derGewerkoerein" verschweigt dies natürlich weil derBürger" selbst provozirend aufgetreten war und weil Herr Bojatzky die Arbeiter durch sein unqualifizirbares Betragen aufgeregt hatte. Und nun freut sich diese Gesellschaft über die Strafe, welche zwei Arbeiter erhalten haben! An den Schandpfahl mit demGewerkoerein"! Um aber das Maß seiner Sünden voll zu machen, denunzirt derGewerkoerein" in einer Wiener Correspondenz, die von dem Renegaten Tau- schinsky herrühren soll, die österreichischen Arbeiter; er erzählt nämlich von einem geheimen Congreß der Sozialdemokraten, der in Atzgersdorf bei Wien von der Polizei gesprengt worden sei. Di. Polizei, die österreichische Polizei, Herr Doktor Max Hirsch , sie hat eine gelegentliche Versammlung von öfter- reichischen Parteigenossen zu einem geheimen Congreß ge- macht und Sie, Herr Doktor Max Hirsch , nehmen einen Brief eines Renegaten auf und unterstützen die österreichische Po- lizei in ihren Verfolgungen gegen die Arbeiter. Pfui Teufel, Herr Doktor! Bei solcher Gelegenheit hört das harmlose Mäxchen" auf. Es giebt keinen Nothstand" hat, gleich den übrigen Bourgeoiszeitungen, dutzendmal dasLeipziger Tageblatt " be- hauptet. Jetzt schreibt es in einem ArtikelZur Armenpflege": Wir stehen nicht mehr etwa blos einzelnen Armen gegenüber, sondern einer Massenarmuth, die nicht allein die Folge, son- dern auch zugleich die Ursache ist unsäglicher Nothstände, die nicht blos den Bestand geordneter Staaten, sondern die ganze Kulturwelt mit Auflösung und Zerstörung bedroht." Es ist doch gut wenn man ein kurzes Gedächtniß hat. Die Folgen des sozialen Elends zeigen sich auch in Budapest immer deutlicher. Kürzlich wurde dem dortigen Magistrat ein Bericht des Ober-Physikats vorgelegt, aus dem hervorgeht, daß die Gesundheitsverhältnisse von Budäpest im vorigen Monate nichts weniger als befriedigend waren. Die Zahl der Todesfälle hat sich vermehrt; Diphtheritis , häutige Bräune und Typhus traten in erhöhtem Maße auf. Unser dor- tigcs Parteiorgan, dieArbeiter Wochenchronik", m ünt nun, und mit Recht, daß das soziale Elend mehr wie alles Andere zu Krankheiten disponirt.Ich habe sagt Dr. Reich in den Ursachen der Krankheiten" den Typhus sehr häufig beob- achtet, aber immer konnte ich, was die entfernteren Ursachen dieses Leidens und seine Verschleppung betrifft, die Wahrnehmung machen, wie soziales Elend und ungünstige Verhältnisse der Oertlichkeit die vorzüglichsten Quellen dieser Krankheit bilden." Noch deutlicher drückt sich Dr. Kiehl inHeber den Ursprung und die Verhütung der Seuche" aus. Derselbe hat nämlich als Ursachen bei den verschiedenen Typhusformen immer gefunden: ..Armuth der Bewohner, daher schlechte Nahrung, dürftige, be- schränkte Wohnung und Ueberfüllung mit Menschen, Mangel an Reinigung, schlechte oder ganz fehlende Bepflasterung der Straßen, wie nie fehlende Anhäufung von Fäkalmassen(Exkrementen) und infizirtes Trinkwasser." Dieselben Ursachen liegen zum Theil auch der Diphterie zu Grunde. So sagt ein anderer Gelehrter, Dr. A. Hirsch:Feuchtigkeit des Bodens, Schmutz ,. mangelhafte Lüftung, Ueberfüllung von Räumlichkeiten und andere ähnliche Momente sind für die Genese(Entstehung) von Diphterie ebenso bedeutungsvoll, wie für die aller übrigen zymotischen(d. i. In- fektions-) Krankheiten." Wer in Budapest Gelegenheit hatte, die Wohnungen der ärmeren Klassen zu sehen, die zumeist in Kellerzimmern wohnen, von welchen ein einziges oft 812 Per- sonen beherbergt, welche in Folge ihrer Nothlage nur eine mangelhafte und schlechte Nahrung genießen, wird gewiß ab- gesehen von den schon allein maßgebenden Aussprüchen der Männer der Wissenschaft zu dem Schlüsse gelangen, daß die schlechten Gejundheitsoerhältnisse zumeist die Folgen des sozialen Elends sind. Plewna hält sich noch immer, und bis jetzt ist es den Zwei verschiedene Untersuchungscommissionen. In dem bekannten Herrenklub für gemüthliche Unterhaltung nebst deklamatorischen Vorträgen, auch preußischer Landtag ge- nannt, kam jüngsthin das zurschwarzen Partei"(die Herren theilen sich nämlich dort scherzweise in verschiedene sogenannte Parteie i", um die Sache amüsanter zu machen) gehörige Klub- Mitglied Herr v. Ludwig im Laufe der Plauderei wieder ein- mal auf das läng vergessene Thema des Gründungsschwin- dels zu sprechen. Er frug den abwesenden Herrn Justizminister der Leser wird einwenden, wie man denn Jemanden, der gar nicht da ist, fragen könne? Aber das genirt diese Herren nicht, die sind das schon so gewöhnt; sie reden überhaupt am liebsten in den Wind hinein; er frug also den abwesenden Herrn Justizminister, wie es denn komme, daß die Herren Staatsanwälte, die jr auf gewissen anderen Gebieten eine wenn auch gerade nicht lobens- so doch tadelnswerhe Rührigkeit entfalten, der Untersuchung der fahlreichen aktenmäßig erwiesenen Gaunereien der Gründer gar o wenig von ihrer Muße opfern, was um so gebotener wäre, als die Veriährungsfrist für den größten Theil dieser Delikte mit dieiem Jahre abläuft, und fügte, noch hinzu, es gehe eine dunkle Sage im Volke von so was wie einem aus­drücklichen ministeriellen Befehl an die Staatsanwälte, alles zu vermeiden, was die zartbesaiteten Gemüther der Herren Gründer verstimmen könnte. Hierauf wandte sich Herr v. Ludwig an das bekannte Klub- Mitglied Herrn Lasker(der war allerdings nicht abwesend) und erinnerte ihn an die vor 4 Jahren in seiner berühmten Gründerrede sich selbst, ein Herkules in Duodezausgabe, gestellte Aufgabe, die Spitzbübereien des Gründerthumsaufzuklären",mit der Fackel bis in die letzten Winkel hineinzuleuchten" und sieheraus, hinweg" zu schaffen,diese Elemente, die nicht zu uns passen" schalkhafter Weife hinzufügend, es werde vielfach behauptet, Herr Lasker habe sich die Sache seitdem wieder überlegt und sei nicht abgeneigt, die unaufgeklärten Dinge auch weiterhin un- aufgeklärt, die unbeleuchteten Winkel auch weiterhin unbeleuchtet und die zum Hinauswerfen geeigneten Elemente auch weiterhin drinnen zu lassen. Nun sollte man meinen, die höchst achtbaren Leute, welche den Herrenklub für gemüthliche Unterhaltung nebst deklamato- rischen Borträgen bilden, hätten diese Rede, welche ja doch nur daran mahnte, jenes miserable Gaunergesindel endlich zur Rechenschaft zu ziehen, welches die deutsche Nation in der unerbörtesten und gemeinsten Weise bestohlen und jene ungeheure wirthschaftliche Zerrüttung und Verarmung herbeigeführt hat, an der wir heute noch leiden und wohl lange noch leiden werden mit der lebhaftesten Sympathie begrüßt und es dem Redner an Zeichen der vollsten Zustimmung nicht fehlen lassen. Aber nein! sonderbarer Weise geschah gar nichts der- gleichen. Im Gegentheil je länger das Klubmitglied Herr v. Ludwig sprach, desto mehr fühlten sich die übrigen Klubmit- glieder genict. Im Klublokal wurde es immer unruhiger; je mehr der Redner seine Stimme anstrengte, desto mehr wurde er durch die Zurufe:Lauter",Zur Sache":c., durch Brum- men, Sprechen, Schreien u. s. w. übertönt(ein Benehmen, das uns immer an gewisse minder wohlerzogene Kinder erinnert, welche, um die ihnen zu Theil werdenden Zurechtweisungen nicht zu hören, den Sprecher zu überschreien suchen), kurz, es kamen alle die im Herrenklub für gemüthliche Unterhaltung nebst dekla- matorischen Borträgen üblichen und eine weniger gemüthliche Stimmung verrathenden Kundgebungen zum Vorschein, welche die in den Zeitungen veröffentlichten Klubberichte unter dem SammelnamenHeiterkeit" zu bezeichnen pflegen. Sonderbar, höchst sonderbar! Woher diese unbehagliche Stimmung wohl gekommen sein mag? Neugierig, wie wir find, wollen wir versuchen, der Ursache nachzuforschen. Wer erinnerte sich nicht noch jener hochsensationellen Rede Lasker's gegen das Gründerunwesen! Weit über die Grenzen Preußens, Deutschlands hinaus hatte sie den lebhaftesten Wider- hall gefunden, den größten Enthusiasmus, kann man sagen, ge- weckt. Es war eben wieder einmal ein rechtes Wort zur rechten Zeit gesprochen, dem, was Hunderttausende dachten, sich unter einander erzählten, lauter, weithinschallender Ausdruck gegeben worden. Wie stand er damals da, der große Lasker, der Mann derhohen patriotischen That", ein Ritter»ans deurre et saus fromsge, gefeiert, angesprochen, angesungen, als Vater- landsretter, als Volkstribun und was weiß ich als was sonst noch. Wir unsererseits waren mitten in unserem allgemeinen Jubel etwas nüchterner geblieben. Wir sind nun einmal ein klein wenig mißtrauisch gegen Alles, was von den Danaerzelten des Liberalismus kommt, besonders wenn es sich als ein Geschenk an die Rechte des Volkes präsentirt. Die Kriecher Pardon, die Griechen fürchte ich, und doppelt, wenn sie schenken." Und noch weiter gesteigert wurde unser Mißtraue» dadurch, daß das Geschenk von den Betheuerungen und Anklagen unseres Sinon- Lasker begleitet war, den wir trotz seiner ewigen Tugend- spreizerei(dieEthik" hat er beständig im Munde) von jeher für einen losen Schalk gehalten haben. Es wollte uns durchaus nicht in den Kopf hinein, daß dieser bornirte Pedant, trocken und ledern wie sein Handwerk, die Juristerei, der sonst nichts Anderes weiß, als für jedes zu Tage tretende Uebel sei es nun politisch, sozial oder wirthschafllich geschwind irgend ein neues Paragräphche» zu schreiben, und sich einbildet oder doch so thut mit seinen ewigen juristischen Quacksalbereien unsern siechen Gesell'chaftskörper kuriren zu können, der Mann ferner, den wir trotz seiner zur Schau getragenen catonischen Unnahbarkeit von jeher nur und mit gutem Grunde als parlamentarischenSyndikus" der, unser neues glorreiches Gründerreich regierenden Geldmächte anzusehen gewohnt waren; der Mann endlich, der, nach oben hin der ängstlichste Leise- treter, der bieg- und schmiegsamste Kriecher und Lobhudler, sich anderseits schon im Vorhinein für den Posten eines Genera- lissimus der großen Knüppelarmee empfohlen hat, für den Fall, daß sich etwa einmal beim Volke eine politische Regung kundgeben sollte, die in seinverfassuiigsmäßig"-parlamentarische§ Systemchen nicht hineinpassen will mit einem Worte, um gleich Alles in Allem zu sagen, daß ein Lasker sich mir nichts dir nichts plötzlich zu einer so immerhin freiern und bedeuten- dern Anschauung der Dinge aufgeschwungeu, gewissermaßen aus der reaktionär- dumpfigen Stickluft des Parlamentssaals in die frische, freie Atmosphäre der Bolkstribune hinausgetreten sein follt'. Das wollte uns durchaus nicht einleuchten. Wir übernahmen es deshalb, mit unserem La okoons- Speer den Bauch des Rosses(womit wir natürlich nur, in Fortsetzung des oben begonnenen homerischen Tropus, bildlich gesprochen und nicht etwa Herrn Lasker gemeint haben wollen) zu durch- forschen. In einem Artikel mit dem Motto, es wolle uns ............. schier bedünken, Daß der Rabbi und der Mönch, Daß sie alle beide stinken" frugen wir, d. h. derVolksstaat", demgemäß bei dem großen Redner(denn groß im Reden ist er) an, wie es denn komme, daß er in seiner Entrüstungsrede die Schale seines tugendhaften Abscheus ausschließlich nur über die ganz geringe Anzahl Gründer aus den Reihen des Junkerthums und dessen Anhangs aus- gegossen habe, während er von der ganzen Armee von Gründern in der liberalen Bourgeoisie, derbaute kinanoe" sowie in seiner eigenen parlamentarischen Partei so gauz und gar nichts wisse, wohl den Splitter im Auge des Junkerthums, aber nicht den Balken was sagen wir? die ganze Holz- Handlung im Auge der eigenen Sippe sehe? Unser so ziemlich bis zum Cretinismus herabgekommenes Junkerthum sei, fuhren wir fort, von vornherein viel zu dumm zu all den Kniffen und Pfiffen, die bei den Gründern nöthig sind, und habe mit seinen hochtönenden Namen meist nur die Lockvögel beim Gimpelfang abgegeben, um hinterher von den eigentlichen Hallunken selbst und nicht am wenigsten mitgerupft zu werden. Und was die 20.000 Thlr. Gründer­gewinn des pp. Wagener betreffe, mit welchen Herr Lasker gar so viel Aufhebens mache, so fordere es, fo wenig sonst der pp. Wagener der Mann unseres Herzens fei(und er ist wirklich nicht der Mann unseres Herzens), das Interesse der Wahrheit, zu constatiren, daß diese 20,000 Thlr. gar nicht der Rede werth find gegenüber den ungeheuren Diebereien, welche von den wirklichen, echten Gründern, jenen von der Zunft, be- gangen wurden, von denen Manchen faktisch seine Lakaien allein jährlich mehr als diese 20,000 Thlr. kosten. Diesen großen Spitzbuben, sagten wir zum Schluß, möge der Herr Doktor mit seinerFackel" in's Gesicht leuchten, dann, aber auch nicht früher, würden wir glauben, daß er es wenigstens ehrlich gemeint habe mit seinem Tugendfeldzug. Bis dahin aber würden wir uns erlauben, in seinem ganzen Gefackel" weniger einehohe patriotische That", als ein ganz miserables, schäbiges Parteimanöver zu sehen, darauf berechnet, den auf's Aeußcrste gespannten öffentlichen Unwillen, der sich ohnehin hätte bald entladen müssen, von den eigentlichen Schuldigen, d. h. der eigenen sauberen Spitze ab- und auf diejenigen Sün- denböcke hinzulenken, die fär ihre echt junkerliche Stupidität, sich mit den geriebenen Gründer- Spitzbuben einzulassen, ohnehin bald arg genug gestrast werden sollten(siehe seither.den Fall Put- bus; Putbus ist nur an seinen Gründerfreundschaften zu Grunde gegangen), ein Verfahren, das eine erstaunlich nahe Verwandt- schaft mit dem bekannten picK-pocKet-Kniff verrathe, nach vollbrachterArbeit" am lautesten dasHaltet den Dieb!" mit- zuschreien. Nun, Herr Lasker sah sich Zwar nicht veranlaßt, in der von uns angedeuteten Weise weiter vorzugehen(was uns, offen ge- standen, nicht im Mindesten überraschte). Dafür aber begann das Junkerthum sich von seiner ersten Verblüffung zu erholen. Es dauerte nicht lange, da kam dieKreuzzeitung " und rich-