Russen nicht gelungen, über dieEntsatzarmee" Mehemed Ali's Vortheile zu erringen. Daß die Russen selbst ihre Lage für eine keineswegs günstige halten, erhellt am Besten aus den An­strengungen, welche sie machen, um Serbien   in die Aktion zu treiben, obgleich durch das Eintreten Serbiens   in den Ä'ampf der österreichischen   Regierung die bisher beobachtete und den Russen so nützliche, ja geradezu unentbehrliche Neutralität er- schwert, und auf die Dauer unmöglich gemacht wird. Jedenfalls würden die Russen sich wohl hüten, ein so gefährliches Spiel zu spielen, wenn sie allein mit den Türken fertig zu werden hofften. In Armenien   herrscht noch immer thatsächliche Waffenruhe, was wohl nicht blos demmeterhohen Schnee", sondern auch dem Aufstand im Kckukasus zuzuschreiben ist. Dieser Auf- stand, dessen Unterdrückung Dutzendmal angezeigt wurde, wüthet fort und scheint sich eher auszudehnen, was nicht Wunder nehmen kann, wenn man die grausame Kriegführung der Russen bedenkt, welche der Regel nach die Gefangenen erschießen, die Dörfer der Bergbewohner niederbrennen, und die übrig gebliebene Bcvöl- kerung derberuhigten" Landstriche ins Innere von Rußland  transportiren. Es bestätigt sich, daß Kars   durch Berrath gefallen ist; der Commandant eines der Forts war bestochen und ließ die Russen bei Nacht in dasselbe hinein. So hätte sich denn diesegrößte Waffenthat" der Russen auf einen gemeinen Schurkenstreich redu- zirt freilich thut das der Bedeutung der Besitznahme von Kars   durch die Russen keinen Abbruch- Nach dem Falle von Kars   wurden 159� muhamedanischeUnterthanen" des Czars, die auf türkischer Seit; gekämpft hatten und gefangen wurden, kriegsrechtlich erschossen meldet ganz ungenirt ein offi- zielles russisches Telegramm. Wenn die Türken ein Dutzend Rebellen, die vomVäterchen" zum Aufstand angestachelt worden sind und sich der abscheulichsten Verbrechen schuldig gemacht haben, aufknüpfen, dann zetert die ganze Rubelpresse über die Barbarei der Türken. Wenn die Russen Massenmassakres, wie das oben erwähnte vornehmen, findet sie es in der Ordnung, und verliert nicht einmal ein Wort darüber. Zum preußischen Vereinsrecht. Das Obertribunal zu Berlin   verhandelte am vergangenen Freitag eine bemerkens- werthe Anklagesache wegen Mißdrauchs des Vereinsrechts. Der Centralverein der sozialistischen   Arbeiterpartei Deutschlands   mit seinem Sitz in Hamburg   ist im vorigen Jahre durch Urtcl des königl. Stadtgerichts geschlossen worden. Aus den Gründen des Erkenntnisses geht hervor, daß diese Schließung sich nur auf den Geltungsbereich des preußischen Vereinsgesetzes erstreckt. Eine große Anzahl Personen in der Niederlausitz   haben diesem Verein auch noch nach der gerichtlichen Schließung desselben, welche für dessen Hauptsitz ja ohne Wirkung blieb, angehört und waren deshalb, wegen obigen Vergehens unter Anklage gestellt worden. Sowohl das Kreisgericht zu Lübben   als das Appella- tionsgericht zu Frankfurt   a. O. haben auf Freisprechung der An-. geklagten erkannt, weil durch das Berliner   Stadtgerichtsurtheil, wie aus dessen Gründen hervorgehe, nur die preußischen Mit- gliedschaften geschlossen sein sollten, die Angeklagten sich aber in Preußen ferner nicht als Mitglieder betheiligt haben, sondern nur in Hamburg  . Hiergegen war seitens des Oberstaatsanwalts die Nichtigkeitsbeschwerde eingelegt worden, welche der Vertreter der Generalstaatsanwaltschaft auch für begründet erachtete, da nur der Tenor des Berliner   Erkenntnisses maßgebend und auch ein außerhalb Preußens bestehender Berein geschlossen werden könne. Alsdann verstoße aber jeder Preuße, welcher dem Verein noch nach der Schließung angehöre, gegen das Lereinsgesetz. Er beantrage daher die Vernichtung des frersprechenden Appellaiions-. tete nun auch ihrerseits an den großen Tugendbold die bescher dene Anfrage, weshalb er denn ausschließlich in die Ferne ge­schweift sei, da doch so viel des Guten in seiner allernächsten Nähe liege? Dann erschien die seither berühmt gewordene Deutsche Eisenbahn-Zeitung"(späterReichsglocke"), die ver- möge ihrer weitverzweigten Verbindungen das diebische Treiben des wirklichen Gründerthums nach und nach in einer Weise an das Licht des Tages zog, daß nun, daß eben beispiels- weise einer ihrer Redakteure zu vier Jahren Gefängniß(!!!) veruriheilt wurde. Kurzum die einzelnen Phasen des Vorgangs haben wir ja alle miterlebt es dauerte nicht lange, da war der Spieß vollständig umgedreht. Die mit so unerhörter, echt liberaler Frechheit ausgeführte Attake war nicht nur auf der ganzen Linie furückgeschlagen worden, sondern man war auf Seiten des Adels ofort und mit solchem Erfolg zur Offensive übergegangen, daß die ganze ehrenwerthe liberale Gesellschaft, wie sie geht und steht, schließlich keinen anständigen Lappen am Leibe behielt und es eben nur als ein neuer glänzender Beweis für vie ungeheure unerschöpfliche D Langmuth des Volkes anzusehen ist, daß eben diese selbe Clique trotz alledem noch existirt und ihr unsauberes Wesen forttreiben kann. Da galt es denn natürlich, den schmählichen Rückzug so gut wie möglich zu decken. Die mit so überschwenglicher Emphase angekündigteUntersuchung der vorgekommenen Unregelmäßig- leiten" war inzwischen in der Wolke einer auf königlichen Be- fehl zusammengetretenen, aus Abgeordneten, Beamten undFach- Männern"(!) gemischtenCommission" den Blicken der Sterb lichen entzogen worden.(Wie sagt doch unser theuerer Börne? Eine gemischte Commission ist eine solche, die aus Dummheit und Pedanterie gemischt ist."O ahnungsvoller Engel Du!") Das traurige Ende dieserköniglichen Untersuchungs- Commission" ist bekannt. Mehrere Jahre später, nachdem das Interesse an der Sache längst eingeschläfert war, kam sie in aller Stille mit einer scheußlichen todten Mißgeburt in die Wochen. Dieselbe wird jetzt in Spiritus aufbewahrt. Es ist jenerBericht", auf welchen Herr Lasker   auch jüngsthin wie- der Herrn v. Ludwig zu verweisen die unglaubliche Fr eundlich- keit hatte. Wissen wir, das Volk, irgend etwas Ernstliches von dem Be- richt? Nein. Er ist so gut wie unzugänglich geblieben. Zudem gehört aber, wie uns versichert wird, der ganze Opfermuth eines Marcus Curtius   dazu, um ihn zu lesen. Es strömt nämlich ein so starkes Fluidum der tödtlichsten Langeweile Pardon, Vornehmheit" nennt man das nach Hrn. Lasker von ihm aus, daß ihm selbst die kräftigsten Naturen unrettbar erliegen müssen, dem sichern Untergang geweiht sind. Wir hatten offen- gestanden, nie den Heldenmuth, uns ihm zu nähern. Deutsch gesprochen! Man hat eben wieder einmal die Wahrheit unter einem Haufen beklecksten Kanzleipapiers erstickt. Die ehrenwerthe liberale Partei selbst änderte, sowie sie ihre ungeheure Niederlage erkannt hatte, alsbald ihre Taktik voll- ständig. Was man bei Lasker   eben noch als diehohe patno- tische That" gepriesen, wurde bei denen, die das von Lasker  Begonnene, aber so jämmerlich im Stich Gelassene consequent fortsetzen wollten, ohne Weiteres für elende Verleumdung, Ehr­abschneiderei, Bauernfängerei, Rcvolverjournalismus w. k. er­klärt. Kein Schimpf wurde diesen Leuten, von denen es ein- urtels und Zurückoerweisung der Sache in die zweite Instanz. Der höchste Gerichtshof erkannte aber auf Verwerfung des Rechtsmittels, da die Entscheidung des Appellationsrichters in Bezug auf die Auslegung des Urtels des Berliner   Stadtgerichts eine correkte sei, welche in der Nichtigkeitsinstanz nicht angefochten werden könne. Die Verfolgungen gegen unser Blatt, schreibt dieBer- liner Freie Presse" unterm 2. Dezember, nehmen ihren Fortgang. Borgestern wurde unser Redakteur Dentler vom Untersuchungs- richter verantwortlich vernommen, weil in Nr. 272 unseres Blattes eine Notiz über die neueste Maßregelung der hiesigen Bauhandwerker(Versammlungsverbot) enthalten war, durch welche sich Herr v. Madai beleidigt fühlte. Es war nämlich von einem polizeilichen Spiel mit der Verfassung und dem Vereinsgesetze die Rede, was unser Polizeipräsident, wie es scheint, sehr tragisch nahm. Daß aber inzwischen die Bauhandwerker zu ihrem Ver- sammlungsrechte gekommen wären, davon haben wir bis jetzt nichts gewahr werden können. In einem zweiten Falle hatte gestern auch Genosse Most am Molkenmarkt   ein hochnotpeinliches Stündlein zu bestehen. In der Beilage unseres Blattes vom 21. Oktober erschien unter Most's Verantwortlichkeit ein Manifest des internationalen Arbeiterbundes, in welchem die Arbeiter aller Länder aufge- fordert wurden, politische Thätigkeit zu entfalten. Darin erblickte Herr Tessendorff eine Aufforderung zur Anknüpfung von Ver- bindungcn zwischen verschiedenen politischen Vereinen und glaubt daher, daß eine Verletzung des§ III des Strafgesetzbuchs in Verbindung mit den§§ 8 und 16 des preußischen Bereinsgesetz s vorliege. Andere Juristen vermögen ein solches Vergehen selbst unter Zuhülfenahme der schwärzesten Brille nicht aufzufinden. Herr Tessendorf wird also abermals einen Prozeß verspielen. Dem Herrn Tessendorff noch zur Notiz, daß der Vertreterdeut- scher Sozialisten" auf dem Genter Congreß dort keine deutschen Vereine, Gesellschaften oder Organisationen irgend welcher Art vertreten hat, sondern einfachdeutsche Sozialisten", d. h. eine Anzahl von Gesinnungsgenossen, die ein Jmeresse an der inter­nationalen Arbeiterbewegung nahmen, was, mit Erlaubniß des Herrn Tessendorff, im Reich der Gottesfurcht und frommen Sitte noch nicht verboten ist. Sollte Herr Tessendorff Lust haben, die Namen dieser Sozialiften zu kennen, und ein höfliches Schreiben zu diesem Behuf an uns richten, so find wir gerne bereit, seine Neugier zu befriedigen. Am 30. November wurde in Stuttgart   der verant- wortliche Redakteur derSüddeutschen Volkszeitung", Partei- genösse E. Leininger, wegenGotteslästerung" verhaftet. Nochmals der Steinhauer-Strike in London  . London  , 25. November. Mit großer Freude und Genugthuung nahmen die hiesigen Genossen und namentlich die Steinhauer Akt von dem kräftigen Eintreten der sozialistischen   Partei für den hiesigen Strikc. Die- selben gaben das Gelöbniß, bei ähnlichen Fällen in Deutschland  auch nicht hintanzustehen. Schon waren die Vorzeichen für eine Beendigung des Strckes vorhanden, und hatten dre Meister, noch 810 an der Zahl, ein Meeting abgehalten, um siw mit dem Strikecomite zu verständigen. Das paßte aber den schurkischen Agenten nicht, da dann für sie nichts mehr zu holen war, und richteten dieselben deshalb Zuschriften an die Meister, in denen sie erklärten, daß sie Arbeiter in Masse liefern könnten. Unter diesen Agenten befindet sich auch ein gewisser Napp, Märzen- zelne, wie Diest  -Daber?c. ic. trotz ihres ruinenhaften Stand- Punktes, gewiß ganz ehrlich meinen, erspart. Am meisten that und thut sich dabei unser Mundheld selbst hervor. Jedesmal wenn er im Reichstag oder Abgeord- netenhaus an seinen einstigen Grütlischwur gemahnt wird, springt er, wie von der Tarantel gestochen, auf, schreit, flucht, schwätzt, schimpft und setzt sich dann mit dem ganzen Stolze seiner ge- kränkten Unschuld, ein ..... Kind, kein Engel ist so rein" wieder nieder. Ach, seine keusche, ahnungsloseMannesseele" hat durch diese unglückselige Affaire herbe Enttäuschungen erfahren müssen. Er hat erkennen gelernt, daß in dieser schnöden Welt der Erfolg alles, die edle Absicht nichts gilt! Während ihm damals, als der Kniff gelungen zu sein schien, seine ganze Sippe lobsingend Weihrauch streute, seinen Ruhm in alle Welt hinausschmetterte (während seiner Rede hatten die ärgsten Gründer in seiner Nähe am lautestenBravo  " gebrüllt), wurde sie, so wie sie merkte, daß der Rummel schief geht und und die so keck erhobenen An- klagen mit doppelter und dreifacher Wucht auf sie selber zurück- fallen, arg verschnupft gegen den unglücklichen Vater des miß- rathenen Kindes. Hauptsächlich wohl von daher stammt die bedeutende Ab- schwächung seines parlamentablen Einflusses, an dem er noch heute laborirt. Man kann ihm den allgemeinen'Reinfall nicht vergessen. Und so hat denn auch der Edle erfahren müssen, wie nahe das Capitol dem trapejischen Felsen liegt. Ach, und er hatte es doch so gut gemeint! Also steht es heute mit der Sache. Und das Ende der ganzen Comödie? Es ist unschwer vorauszusehen. Einige Don Quixote's ü In Diest-Daber, v. Ludwig w. werden hin und wieder noch den Wmdmühlenkampf gegen das Gründcrthum ver- suchen, der Eine oder der Andere, der einem der Windmühlen- flügel gar zu nahe kommen sollte, kann wohl gelegentlich auch mit zerschmettertem Schädel von seiner Rosinante herabstürzen, um das Wiederaufstehen zu vergessen, wie das schon so passirt sein soll. Schließlich aber wird es stille werden über den Gewässern. Das bestohlene Volk bleibt b-stöhlen und die Gründer bleiben die ehrenwerthen Leute-, die sie sind, überzählen insgeheim schmunzelnd ihre Beute und bereiten sich zugleich zu neuen Raub- zügen vor. Es ist ein gelungener Witz des Zufalls, daß zur selben Zeit ungefähr, als Herr o. Ludwig im Landtag seine mit so geringem Veifall aufgenommene Rede hielt, beim Berliner   Stadtgericht einige angeklagte Gründer(es waren übrigens nur Gründlinge) freigesprochen wurden, weil, wie es im Urtheil u. A. heißt, nicht habe genügend bewiesen werden können, daß es für die Aktio­näre ein Vortheil gewesen wäre, wenn die Gründer die frag- lichen 390,000 Mark nicht für sich behalten hätten.(Au!) Es wäre übrigens höchst lehrreich, den Prozentsatz der wirk- lichen Verurtheilungen bei Gründerprozesscn mit denjenigen bei politischein Prozessen statistisch zu vergleichen. Die Zahlen müßten ganz überraschend sein. Unseres Wissens ist bis jetzt kein halbwegs bedeutender Gründer rechtskräftig verurtbeilt war- den. In der letzten Instanz fand sich glücklicherweise schließlich immer einWenn" undAver". gasse Nr. 8 in Heidelberg  . Derselbe erhält pro Mann 8 Pfd., gleich 160 Mark. Durch derartige Manöver in ihrem frechen Uebermuth auf's Neue bestärkt, lehnten die Meister jede weitere Unterhandlung ab und beschlossen alles Mögliche aufzubieten, um frischeHände" zu importiren und mit aller Energie die Niederlage der Arbeiter herbeizuführen. Die Agenten werden nunmehr auf's Neue Deutschland   bereisen. Der Strike dauert jetzt 18 Wochen; es sind die Meister mit ihren contrakt- lichen Arbeiten sehr im Rückstände und müssen nunmehr Alles nachholen. Auf welch' infame Mittel die Meister verfallen, davon hier ein Beispiel. I. Bull, der Baumeister der schon vielfach be- sprochenen Law Court, ließ sich eine Anzahl Arbeiter aus Ame- rika, Deutschland   und Italien   kommen, von welchen w-r aber einen großen Theil wieder zurückbeförderten. Die Zurückgeblie- benen, namentlich Deutsche aus Stuttgart  , unterzeichneten ein Schriftstück in englischer Sprache, dessen Inhalt sie aber nicht kannten und worin sie zugaben, daß es ihnen hier sehr gut ge- falle, daß Logis und Beköstigung ausgezeichnet wären und daß sie mehr Lohn erhielten, als ihnen versprochen worden wäre. Mit diesem Wisch begab sich nunmehr Herr Bull nach Heidel- berg und Stuttgart  , um in Gemeinschaft mit Napp neue Leute zu holen. Die Leute müssen in Stuttgart   einen Vertrag unter- zeichnen, und um dies etwas pomphaft zu machen, wird der Conkrakt bei einem Buchhalter, Tübingerstraße in Stuttgart  (wenn wir nicht irren, ist dessen Name Bracher) unterzeichnet. In diesem Vertrage wird den Angeworbenen ein Jahr Beschäf- tigung und per Stunde 9 Pence versprochen. Sind die Auge- wordenen aber erst in London  , dann werden andere Saiten auf- gezogen. Am letzten Sonnabend wurde denselben erklärt, daß ihnen 20 Prozent abgezogen werden würden. Verschiedene der- selben wandten sich darauf an den deutschen Consul, um sich zurückschaffen zu lassen; allein dieser lehnte das Ansuchen rund- weg ab mit dem Hinweis, daß ihm eine derartige Jmpor- tation höchst unangenehm sei. Wir haben gestern wieder eine Anzahl von den Verlockten zurückgeschafft, sieben von den Gebliebenen liegen bereits im Spital, es wird aber bald noch schlechter werden bei dem jetzigen ungünstigen Wetter. Die letzten Stuttgarter   Steinhauer empfing Bull in seinem notorischen Zuchthause, genannt Law Court, mit einer An- spräche, in der er wörtlich sagte:Ihr seid jetzt in London  , um Euch und dem deutschen Namen Ehre zu machen; macht es Euch gemüthlich nach deutscher Art, aber vergeht nie, daß die Aufgabe, die Euch hier geworden, die ist, daß Ihr den engli- scheu Steinhauern das Brod vom Munde hinwegzu- nehmen berufen seid." Bezeichnend für diese von Jeder- mann verachteten Menschen ist, daß sie größtentheils zu den Satrapen des Pfaffen Schuster gehören, da sie stark in die Kirche gehen. Einer der Aufseher, dessen Name schon der Oeffentlich- keit übergeben ward lSaukel), hat in Neckargmünd bei Hei- delberg eine Frau und vier Kinder, und hier lebt dieser Schurke in wilder Ehe mit einer englischen Dirne. Das sind die Muster- exemplare. Wir wissen, daß es den deutschen Arbeitern in der Heimath momentan schlecht geht, aber hier sieht es nicht besser um die Arbeitsverhältnisse aus; es bleibt daher immer ein Vubcnstreich, den die deutschen Steinhauer ihren hiesigen Genossen spielen. Wir glauben genügend dargethan zn haben, daß keiner der an- kommenden deutschen Steinhauer seine wenn auch noch so schlechte Lage in Deutschland   hier auch nur annähernd zu verbessern in der Lage ist, und werden wir deshalb auch keinen mehr in Schutz nehmen, vielmehr ihm die gebührendeBeach- Wir unsererseits jedoch haben wenigstens die Genugthuung, nicht die üupes dieser von Hrn. Lasker inscenirten Tugend-Ent- rüstungs- und Bösewichter-Bestrafungs-Comöde gewesen zu sein. Wir wissen und wußten von Anfang an, daß man damit eben wieder einmal den alten, abgedroschenen Theatercoup praktizirt hat, der seine Wirkung auf das naive Publikum nie verfehlt: Die Tugend sich zu Tische se-tzen zu lassen, nachdem sich das Laster erbrochen. Wir wissen und wußten ferner von Anfang an, daß trotz all dem Sittlichkeitsspektakel doch munter fortgegründet" wer- den wird, gegründet auf wirthschaftltchem, gegründet auf sozialem, gegründet auf politischem Gebiet, so lange so lange bis endlich eine andereUntersuchungscommission" in den Schwindel dreinfährt, die dann aber auch wirklichaufklären-' undmit der Fackel bis in die letzten Winkel hineinleuchten" wird, bis sie endlichhinaus, hinweg" gefegt sind,diese Elemente, die nicht zu uns passen!" Allerdings wird dieseUntersuchungs-Commission" keinekönigliche" sein! Zu des Herrn Neubert's Absagebrief. Bockenheim  , den 28. November. Die anti-sozialdemokratischen Zeitungen gefallen sich gegenwä>ttg darin, einenAbsagebncs" eines gewissen Heim ich Neu- bert, Schlosser in Liebenstein, abzuklatschen. Es sei uns erlaubt, in Bezug aus dieses Individuum folgende Erklärungen abzugeben: Neubert wurde im Jahre 1875 in Liebenstein wegen eines gewerk- schafilichen Streites von seinem Arbeitgeber gemabregelt. Seine Ge- schästscollegen halten Mitleid mit ihm und seiner Familie und unter- stützten ihn, nach seiner eigenen, dem Genossen Ibsen   in Frankfurt  abgegeben Erklärung, reichlich. Im vor-gen Jahre bis Anfang dieses Jahres arbeitete er Hierselbst als Gußputzer in der Fabrik der Herren Weber und Müller. Daselbst verd-.ente er, im Gegensatz zu den meisten seiner Mitarbeiter, sehr wenig, einmal wegen mangelnder Geschicklich- keit und sobann, weil er von der fixen Idee besessen war, er sei ein geborener Künstler", ein Komiker oornme il taut! Diese Idee brachte ihn dazu, heimlich, nächtlicher Weile seine Wohnung zu verlassen, ohne die Miethe bezahlt zu haben, und sich, mit Guitarre und Harmonika ausgerüstet, aus..Kunstreisen" zu begeben. In Arbeiterkreisen hierorts und in der Umgegend halte er sich bekannt gemacht als hirnloser Zoten- reißer, weshalb ihm überall die Thür gewieiea wurde. Bon den Prin- zipien des Sozialismus wußte er Ihatsächlich gar nichts, hat sich auch nie darüber ausgesprochen. Seine Mitarbeiter vermieden eS, mit ihm sich in Gespräche darüber einzulassen, weil sie seine Geistesarmuth kannten. Lange Zeit hörte man nichts von ihm, bis kurz vor den Kaiserfeiertagcn" ein Bekannter ihn in Frankfurt   traf. Er hatte sich daselbst als Colporteur engagiren lassen. Dieses Geschäft aber behagte ihn auch nicht, er meinte:Ich werbe so bald wie möglich machen, daß ich fort komme. Uebrigens will ich auch von dem Spektakel uichts hören und sehen." Und dieses Individuum wagt es, sich als So- zialist zu geriren und alsglühenden Agitator", er, der nicht im Stande war, einen einzigen vernünftigen Satz auszusprechen? Der will der Sozialdemokratie, zu welcher er in Wirklichkeit nie gehört, einen Absagebrief schreiben? Alle, die ihn kennen, werden mitleidig darüber lächein und denken:Weshalb soll man der liberalen Presse, u. A. auch demKümmelblättchen", es nicht.nen, sich durch Abdruck dieses Ab- sagebriefes zu blamireo?"