neb an der Wohnung ihr Acker- und Gartenland finden, so gibt es ruhige Wasserflächen von großer Ausdehnung, welche sich in ähnlicher Weise zur Lebensmittelerzeugung für hunderte von Millionen Menschen werden verwenden lassen, so daß der Wald geschont werden kann, wenn die Bevölkerung zu stark anwächst. Die heutige Wissenschaft kennt also schon Mittel genug, um den Bevölkerungszuwachs auf einige hundert Jahre hinaus zu er- näbren. Ueberlassen wir es diesen Jahrhunderten, die Wissen- schuft in dieser Hinsicht noch ergiebiger zu machen. Auch kann uns die wohl feststehende Thatsache beruhigen helfen, daß die Fruchtbarkeit aller Lebewesen in demselben Grade abnimmt, wie ihre Ernährung nach allen Seiten hin zunimmt was wir früher einmal beleuchtet haben. Aus Berlin  . -- 9. Januar. In seinem Kampfe gegen die Sozialdemokraten und Kleri- kalen giebt sich das tonangebende Blatt der Natioualliberalen, die hiesigeNational- Zeitung", oft recht sonderbare Blößen. Nachdem sie ihren Lesern in der letzten Zeit fortwährend vor- gegängelt hat, daß ein nationalliberales Ministerium nicht der höchste Wunsch ihrer Partei sei, sondern lediglich der freiheit- liche Ausbau des deutschen Reichs, schlägt sie in ihrem Lamento darüber,daß die Massen des Volkes augenscheinlich auf Seiten der Sozialdemokraten und Klerikalen stehen", folgenden Ton wieder an: Die heutigen Regierungs- und Ministercombinationen mögen gelingen oder scheitern. Das tiefe Interesse, welches das deutsche Bürgerthum daran knüpft, wurzelt, wenn man von den unter- geordneten persönlichen und Parteibestrebungen absieht, dennoch in dem Gefühl, daß die Sammlung aller staatserhaltenden, kulturfreundlichen Kräfte heute die erste Aufgabe ernsthafter Po- litcker ist und nach jedem Fehlschlag auf's Neue versucht werden müßte. Um so erlösender würde es auf unsere gesammte Entwickelung wirken, wenn jetzt diese Sammlung in einem wirklich freisinnigen Ministerium gelänge. Nicht nur das intellektuelle Leben, auch alle Berkehrsinteressen wür- den eine neue und ungewohnte Sicherheit dann empfinden." Da haben wir's! Derfreiheitliche Ausbau des Reichs" ist natürlich auch hier wieder das Ziel, aber ein nationalliberales Ministerium allein kann ihn vollenden. Kostbar ist übrigens die Nachäffung des Gebahrens der französischenRepublikaner  ", die si h auch von einem neuen Ministerium die Hebung des Verkehrs versprachen. Armer Bennigsen! Armer Forckenbeck! Von Euch wird der Fabrikant Bestellungen, der Kaufmann Aufträge, der Handwerker und Arbeiter Arbeit und alle zusammen Wohlstand und Brod erhalten! Ein wahres Wort hat ein nationalliberaler hiesiger Abge- ordneter, der derPolitischen Correspondenz" in Wien   einen längeren Artikel über die hiesige Kanzlerkrifis in einer der all- bekannten Variationen geschrieben, dabei aber doch ausge- sprochen hat:Die freikonservative und nationalliberale Partei müssen in dieser Angelegenheit als ein Ganzes gedacht werden. Die Abgeordneten dieser Fraktionen sind auf den Namen Bismarck   gewählt; auf der Fähigkeit, ihn zu unter- stütz:n, beruht ihr Mandat." Was allbekannt war, aber immer von den Nationalliberalen geleugnet worden ist, hier haben wir es schwarz auf weiß und zwar von berufener natio- kialftberaler Seite selbst. Es wird hier einem Worte des Kaisers bei der Neujahrs- gratulation der Generalität:Was das künftige Jahr uns bringen wird, wissen wir nicht" größere Bedeutung beige- legt. Ich halte dasselbe für eine recht gut gemeinte, allgemeine Phrase, die ja schon Jedermann bei ähnlicher Gelegenheit ge- braucht hat, aber nicht für eine bestimmte Andeutung auf einen in diesem Jahre bevorstehenden Krieg. Die Zeiten sind ja über- Haupt seit 1864 danach, daß man jedes Jahr Krieg befürchten muß, deshalb ist schon an und für sich eine besondere Be­fürchtung überflüssig. Der bekannte Geh. Regierungsrath Jacobi, Abgeordneter für Liegnitz  , eine Capacität im Handels- und Gewerbswesen, bgt vor Kurzem vor seinen Wählern eine Rede gehalten, in welcher er sich vom nationalliberalen Standpunkte gegen die So- tsaldemokratie wendet, besonders deshalb, weil letztere behaupte, oie jetzige Gesetzgebung sei eine Klassengesetzgebung. Die neuere -' Goethe als Sozialdemokrat in den Wander- , jähren. Ahilolqgisch- sozialistischer Versuch von A. Prowe. ...... i. o;.(Fortsetzung.) n Ach, gÄön wohl wäre der alternde Seher mit froherem Sinn pnd helleres Blick an die Schilderung der Ausfichten der mittel- europäischen Menschheit gegangen. Allein sein ganzes Herz, des Dichters grpßts edles Herz, gehört ja dem jungen Amerika  , dem Lande weitaus vielfältig höherer Zukunftsentwickelung, das heK gleichsam das Ende seiner Urgeschichte, nämlich sein erstes geschichtliches Zahrhundert abschließt' mit den Zuständen, die En- ropa nach achtzehn Jahrhunderten erst errungen: .Amerika   du hast es besser Als unsex Continent der alte! "y Du hast keine verfallenen, Schlösser ni Mb fehie Bashlkch Dich stdrt nicht im Jimern :.». Zu lebendiger Zeit Unnützes Erinnern u»d---Mich.- Stnii." W»r«s bisher noch mcht bestimmt und klar genug hervor- gehoben, so betone ich es jetzt genau und deutlich: Zwei vor- neyuie französische Edelleute bieten, Vater und Sohn, einer Her- mutmbem ihre Hand. ih«n Rang, ihr Vermögen; drei hoch- adl.ge Deutsche   vermählen sich mit illegitimen Mädchen des un­terste u Standes, zwei sogar mit leichtsinnigen grundsatzlosen B.? ja deren, Produkten der bisherigen Gesellschaftsunordnung; ein.', mit des ärmsten Pachters Tochter, und seine hochfinnige BaW dje reiche Edeldame gewährt dem Sohne der Schauspie- leriu, Hoffnung auf ihre Hand; zwei andere Damen vom höchsten AöN- verbinden sich mit gewöhnliche:: Bürgerlichen  . Das ist in d.u Lehr- wie Wanderjahreni die am reichsten anvingendo Saite, die stets durchtönende Grundmelodie:Ja, wir Alle sind Brü- der, M wir Alle find gleich! Der Graf ist nur Gräber im Erdgartenreich! Mit den reizenden Phrynen Philine und Lydia emt sich schwesterhaft Angela, die seelenreine, im Leben fleckenlos geblie- ktic, ja sternenlautere, engelhafte Genossin Makariens, und auch Makarie selbst!! Makarie(hier zögere ich fortzufahren) die Sostiiensystemssomnambule....! sind meine Leser auch nicht zu frivol, zu blasftt? oder zu nücklevn, zu praktisch ge­schäftsmäßig trocken. gestimmt?--- 1' Gesetzgebung sei im Gegentheil, so behauptet Jacobi, mit Vor- liebe darauf gerichtet, den Arbeiter zu befreien, zu heben. Die in den letzten Jahren erlassenen Gesetze über die Ehe-, Preß-, Gewerbe-, Coalitions- und Strikefreiheit, die Freizügigkeit, die Aufhebung der Lohnbeschlagnahme, Aufhebung der Strafbarkeit des Arbeitsvertragsoruchs, das Genossenschaftswesen, das Hilfs- kassengesetz, das allgemeine gleiche geheime Wahlrecht zum Reichs- tage hätten eine Wirkung im demokratischen Sinne hervorge- bracht. Die Gesetzgebung sei hierbei so schnell und umfassend vorgegangen, daß die Eile von Vielen als Uebereilnng bezeichnet wurde. Hierauf werde von der Sozialdemokratie mit schnöde- stem Undank geantwortet. In den Arbeitern müßten alle Par- teien die wesentlich gleichberechtigten Mitbürger und Mitbrüder anerkennen. Der Schrecken der Sozialdemokratie müsse eine wohlthätige Mahnung sein, die Pflichten gegen die Gesellschaft zu erfüllen. In dieser Weise suchte Jacobi besonders seine, die national- liberale, Partei herauszustreichen. Sonderbar, daß der geehrte Herr das famose Haftpflichtgesetz nicht auch noch als einen Segen für die Arbeiter angeführt hat. Die Gewerbefreiheit und die Freizügigkeit nützen wohl dem Kapitalismus nicht in erster Linie? Das Preßgesetz also ist wirklich im demokratischen Sinne er- lassen? Der Himmel schütze uns vor solcher Demokratie! Und nun thut der Geheime Rath gerade so, als ob er und seine Partei das allgemeine gleiche Stimmrecht dem deutschen   Volke verliehen hätte? Jedes Kind weiß, daß diese Herren das all- gemeine Wahlrecht, mit welchem Herr von Bismarck b:i seinem Einigungswerke", da er kein anderes passenderes Mittel zur Hand hatte, nothgedrungen und im Hinblick auf seinen Lehr- meister Louis Bonaparte   cxperimentirte, gern wieder, wenn nur eine passende Gelegenheit sich zeigt, dem Volke rauben möchten. Zum Schlüsse will ich noch bemerken, daß der Abgeordnete Herr v. Ludwig, er mag selbst von seiner Partei, von den kle- rikalen, desavouirt werden, immerhin durch seine Reden gegen die GründerLeben in die Bude" bringt. So fühlt sich die Staatsanwaltschaft zu Grünberg und die Oberstaatsanwaltschaft zu Glogau   zu eineroffiziösen" Berichtigung in derBreslauer Zeitung" veranlaßt, daß sie sich wohl Mühe gegeben hätten, die Familie Förster wegen ihrer Gründungen zu verfolgen, aber bis jetzt erfolglos. Nach Ludwig's Angaben hätten die Grün- düngen der Familie Förstereine ganze Landschaft aus- geplündert"; dies bestreitet der offiziöse ftaatanwallliche Ar- tikel auch gar nicht, wohl aber dokumentirt er die Machtlosigkeit der Staatsanwaltschaft den Gründern gegenüber. Daraus er- hellt, daß die neuere Gesetzgebung, die der schlesische Ab- geordnete Jacobi so sehr preist, es ungestraft duldet, wenn Gründereine ganze schlesische Landschaft ausplündern". Für eine solche Gesetzgebung und für solche Zustände aber be- danken wir uns; für Jacob: und nationalliberale Consorten mag dieselbe passen, aber nicht für einen redlichen Sozialdemo- kraten. Soziülpolirijchs Ueöerficht. Friedensaussichten." Obgleich im Augenblick, wo wir dies schreiben Donnerstag Abend noch keine offizielle Bestätigung vorliegt, so scheint die Nachricht, daß man in Kon- stantinopel sich entschlossen habe, mit den Russen in Unter­handlungen wegen eines Waffenstillstands einzutreten, doch im Wesentlichen richtig. Erweist sich die Nachricht als begründet, so müßten wir, um die Tragweite des Ereignisses würdigen zu können, erst wissen, ob die Pforte auf eigene Faust und mit dem Hintergedanken eines Separatfriedens in die Waffenstill stands- Unterhandlungen eintritt, oder ob sie im Einvecständniß mit der englischen   Regierung vorgeht, welche verlangt hatte, daß die russische Regierung, ehe die Pforte mit ihr in Waffenstill- standsverhandlungen eintreten könne, ihre Friedensbedingungen im Prinzip mitgetheilt und ferner auf den Plan eines Separat- frieden? verzichtet haben müsse. Erfolgen die Waffenstillstands- Verhandlungen im Einv-rständniß mit England, so würden sie eine ziemlich sichere Aussicht auf Frieden eröffnen, während sie im andern Falle zu neuen Verwicklungen führen können. That- fache ist, daß russischerseits in Konstantinopel   alle Hebel in Bewegung geletzt werden, um einen Separatfrieden zu er- wirken, und daß der deutsche Botschafter diese Bestrebungen unterstützt, ngefichts der diplomatischen Aktion haben die Nach- Lassen Sie uns langsam zum Ziele vorgehn! Hölderlin rief es zuerst in deutscher Zunge: Treu und freundlich wie Du zog Keiner der Götter und Menschen, Vater Aether! mich auf!! noch ehe die Mutter, die Erde, An den Busen mich nahm und ihre Brüste mich tränkten, Faßtest Du zärtlich mich an und gössest himmlischen Trank mir, Mir den heiligen Odem zuerst in den keimenden Busen!" Mahlmann andrerseits hat die ergreifende Stelle: Welchem die Mutter Natur aus unendlicher Fülle des Lebens Freisinn gab und ein Herz, thatenbegierig und groß: O, der fall' auf die Knie schutzflehend und danke mit Zittern! Denn ein gefährlich Geschenk hat sie dem Staube vertraut. Göttliches füllt ihm die Seele. Da dünket ihm irdische Hoheit, Wie großmächtig sie sei, ohne Bedeutung und leer." Beide Gedanken vereinen Sie, verehrter Leser, fühlen Sie es momentan ganz und tief:Wir Menschen, All? gleichboren, find Erd'- und Sonnenkinder; beides, beides zu gleicher Zeit und zwar alle ohne Ausnahme. Der Gesichtswinkel zum Si- rius vom Nord- und Südpol   gezogen ist fast eine Linie, fällt beinah in Eins zusammen. Der linterschied zwischen Kaiser und Bettler, zwischen Mensch und Insekt ist, von einem gewissen geistigen Standpunkt außerhalb dieses Tropfens Erdmaterie aus gesehen, verschwindend klein, so gut wie Null." Diesen Stand- Punkt hat Makarie eingenommen. Seltsam, wie schwer es fällt, den Wald vor Bäumen zu sehn. Logisch unumstößlich ist das große Wort der Brahmanen, deS Mahanatha: Tut Twam ari!Das bist Du!" also:Dies Thier, dies Gras, dies Sandkorn das bist Du stolzer Mensch! Die Erde ist ein Einzig-Eines." In Fleisch und Blut aber geht daS der, Menschheit nimmermehr, beweist es ihr auch hundertmal. Seit Jahrtaüsenden predigt es der Buddhismus   das Christen- thmn:�jede Philosophie: der Inder, Griechen, Deutschen  --- und doch unerschüttert besteht die Mauer der stän- dischen Unterscheidung. Vom Tagelöhner trennt sich der Gz- hejmrathPals wäre er ikin! Besseres. Dem Kaiser beugt sich der Corporcfl wie einem Gott! Was soll man thmt? was kann man noch thun? Alle. Dichter, alle Denker,, alle Scher/ alle Sänger orakelten es und die Menschen sind eigentlich auch so klug, ihre Nichtigkeit einzusehen; aber Herrsch- und Habsucht um die Wette, Stolz und Neid regieren die Welt.... und tue Weltgeschichte. Man weiß, ebensogut wie daß morgen die Sonne anfgcht, auch gerade so sicher, daß einst dieser Planet versteinrn.wnufi gleich dem Monde, verbrennen zuletzt sammt dem. Mond und richten vom Kriegsschauplatz nur eine untergeordnete Beden-- tung. Die Gefangennahme des türkischen Armeecorps im Schipka- paß hat die Russen vollständig zu Herren des Balkan   gemacht. Rückgang" und kein Ende! In derDeutschen Reichspost" finden wirRückblicke und Vorblicke" aus Stuttgart  , 7. Januar. Folgende Stelle daraus ist für uns von besonderem Interesse: Die sozialdemokratische Bewegung ist im abgelaufenen Jahre erheblich gestiegen und ihre Anhänger haben sich besonders bei den Gemeindewahlen mit Erfolg versucht; sie haben es auch in Eßlingen   bei der Stadtschultheißenwähl zu einer großen Majori- tat gebracht aber dieser Erfolg war zugleich eine Warnung für die bisher indifferenten oder entzweiten Presse unseres Volkes, sich mehr als bisher um die soziale Bewegung zu bekümmern. Nach der überaus thätigen Agitation der Sozialdemokraten kann man leider(Au! An!) nicht anders als auch in diesem Jahre auf eine Vermehrung der Sozialisten sich gefaßt zu machen; sie dringen in alle Volksschichten ein und viele Anhänger, die heute noch zur Volkspartei halten, aber doch schon mit der Sozial- demokratie sympathisiren, werden bald offen zu derselben über- treten.(Die wirklich freiheitlichen Elemente müssen dies. R. d. V.) Unsere wirthschaftliche Lage hat sich am Ende des Jahres be- deutend verschlimmert. Frühe Herbstfröste vernichteten die schönen Hoffnungen auf reiche Weinernten und die zahlreichen Fallimente im Handels tande erschütterten das Vertrauen derartig, daß wir uns im laufenden Jahre schwerlich von den erlittenen Schäden erholen werden. Um einen leidlich guten wirthschaftlichen Zu- stand herbeizuführen, dazu bedarf es längerer Zeit und vor Allem muthiger, unverdrossener, gottvertrauender Arbeit auf politischem und wirthschaftlichem Gebiete." Nun, wir haben ja bisher schonmuthig und unverdrossen", freilich mehr selbst- wiegottoerlrauend" gearbeitet und werden dies ferner thun, aber nicht, damit nurleidlich gute wirthschaftliche Zustände", sondern die denkbar besten herbeigeführt werden. Ein Wink für unsere Agitatoren. Nach irgend einem (wahrscheinlich dem Böhmert'schen) Waschzettel schreibt dasLeipz. Tageblatt": Wie aus demVorwärts" zu ersehen, beabsichtigen die Sozialdemokraten das durch den Tod des Abg. Hausmann er- ledigte Reichstagsmandat des Wahlkreises Lippe-Detmold für sich u erobern. Die Lippe  'sche Bevölkerung ist bekanntlich durch ein angjähriges verfassungswidriges Regiment in eine oppositionelle Stimmung hineingetrieben worden. Schwerlich ist es aber dieser Umstand, ans welchen die Sozialdemokraten ihre Hoffnungen bauen; denn auch dem radikalem Lippe'schen Bürger wird es nicht einfallen, die parlamentarische Gefolgschaft der Herren Bebel  und Liebknecht vermehren zu wollen. Der Plan ist vielmehr auf eine soziale Eigenthümlichkeit Lippe's berechnet. Das fast aus- schließlich ackerbautreibende Ländchen besitzt nämlich ein zahl- reiches Proletariat, welches weithin in Nordwest-Deutschland  als Ziegelbrenner Arbeit sucht, dabei jedoch in der alten Heimath stets seinen Wohnsitz behält. Es scheint, daß diese Elemente auf ihren Wanderungen von den sozialistischen   Agitatoren eifrig be- arbeitet werden. Die Gefahr eines sozialdemokratischen Wahl- sieges dürfte jedoch kaum ernsthaft zu nehmen sein." Schönen Dank für die werthvollen Auskläningen! Pfaff ist Pf äff. Der christlich-sozialeStaatssozialist" und Hofprediger �töcker hat au dieNationalzeituna", welche einen Bericht über seine so kläglich mißglückteMenschenfischerei" (S. Berlin) gebracht hatte, folgendes Schreiben g richtet: In Bezug auf Ihren Bericht über die am 3. Januar statt- gehabte Voltsversammlung des Vereins für Sozialreform be- nurke ich Folgendes: Wir wollten in jener ersten Versammlung gar nichts weiter, als vor Sozialdemokraten unser Programm entwickeln; dies haben wir völlig erreicht. Daß dieselben den Borsitz und die Majorität erlangen würden, war uns vorher gewiß und haben wir uns davor nicht gefürchtet. Als Resultat der Versammlung dürfen wir es doch ansehen, daß sofort nach derselben die ersten Sozialdemokraten(??) sich zum Uebertritt in die neuechristliche soziale Arbeiterpartei" gemeldet haben. Im Uebrigen sollte die Most'sche Drohung gegen die Geistlichen: Macht Eure Rechnung mit dem Himmel, Eure Uhr ist ab- gelaufen", jedem Verständigen den Abgrund zeigen, an dem allen Planeten im Centralfeuer; aber Ruhm- und Ehrsucht, selt- samer Drang nach des Namens Unsterblichkeit ist unausrottbar. Klopstock   sogar, der seraphische Sänger, nennt siedes Schweißes der Edlen werth." Makarie nun, die hohe Greisin, ist über dies Alles erhaben. Ihr sonnigklarer, hehrer und lauterer' Geist empfindet rein und unverfälscht unmittelbar die Verwandtschaft mit allem Plancta- rischen. Ihr ist die Erde   Symbol:alles Vergängliche scheint ihr nur Gleichniß".... Als Georg Forster   die Sakontala   in Deutschland   mit Her- der's Hilfe bekannt machte, rief eben dieser, der selbst, nach Jean Paul  ,ein indisch-griechisches Gedicht" war: man müsse im Theater des gröberen Europa   dies indische Wunderspiel nur hinter einem Gazevorhang aufführen, um den Himmelsduft der ätherischen Dichtung nicht zu trüben. So mein' ich darf kein unhimmlischer Sinn sich erkühnen, diese unirdische Poesie, die Makarien's Sonnen-Somnambulismus athmet, zu hören, zu lesen und zu beurtheilen. Er versteht's einfach nicht.... Dem kühlen Aefthetiker wiederum ists selbstoerständlich, daß als Gegensatz gegen all' die sozialdemokratisch-nüchternen, grobem Naturbedürfniß im derberen Erdensinn zugewandten ge- meinnützigen Bestrebungen der Internationalen unserer Wan- derjahre die ganz außer der Erde schwebende Seelenwelt Makarien's nöthig ist, um das ästhesische Gleichgewicht im Ro- man herzustellen. Ich aber frage: ob eine so zarte Dichtung, wie Goethe selbst sie nirgend sonst geschaffen, wohl dem ganzen Roman den Spott- namen Greisendichtung beizulegen gestattet? Ist es denn nicht dieselbe Sonne, die Mittags droben lodert und strahlt und Abends wiederum mit ihrem farbennmzanberten prachtvollen Untergange das Auge entzückt, die Seele erhebt? Goethe ist als Greis derselbe, der als Jüngling die Natur belauschte in ihrem mystischen herzbestrickenden Zauber und ihn uns erkennen und mitempfinden lehrte: im Wasserweib-bethörten Fischer im Waldnachtgrau'n-erweckenden Erlkönig in dem unsagbar, un- aussprechlich seelenvollen Liebe: Füllst wieder Busch und Thal, Still mit Nebelglanz, Lösest endlich auch einmal meine Seele ganz u. s. w. Wie den Lerchengesang und den Nachtigallen- schlag hört der unbefangen genießende Jüngling aus allen Dich- tungen Goethe's den einfachreinen Natnrlaut heraus, das In- beln und Klagen der ganzen Menschheit, all ihr glühend heißes Sehnen, ihrer Brust unnennbar tiefe Schauer, die ihr selbst ein Räthsel sind. Und welch ein Sehnen Piegt tiefer w uns Allen alSejcnes, dem Rückert die schönen Worte lieh: eu