115
Achtung, Dachdecker! Den Beschluß der Teglen öffentlichen Bersammlung entsprechend legten am Dienstag bei der Firma Wernice von den 45 Dachdeckern 35 die Arbeit nieder. Wir erwarten von unjren Kollegen, daß sie den Zuzug fernhalten. Die Lohnkommission.
beschäftigen kann.
Der Streik der Berliner Korbmacher ist noch nicht vollständig beendet, da noch 16 Arbeiter ausständig sind. Eine Einigung mit den noch in Betracht kommenden Meistern konnte nicht herbeigeführt werden, weshalb der Zuzug fernzuhalten ist.
für
dem am 4. März in Berlin stattgefundenen Verbandstag der deutschen Irung der Volksgejundheit, die hebung der wirts Steinfegerinnungen einen Antrag bezüglich. Anbahnming tariflicher ichaftlichen Lage der Arbeitertlajie, vollständig schwieg. Bereinbarungen unterbreitet. Bis heute hat genannter Verbands- Thatsächlich leisten doch die Arbeiterorganisationen borstand auf diesen Antrag noch keine Antwort erhalten. Vou dritter mit ihren Lohnkämpfen, wenn sie erfolgreich durchgeführt Seite ist dieselben mitgeteilt worden, daß der Antrag überhaupt gar werden, hundertmal mehr für die Förderung der nicht in Erwähnung gekommen ist. Volksgesundeit als sämtliche wohlthätigen und gemeinDer Tischlerstreik in Krefeld dürfte zu einem erbitterten nügigen Bereinigungen mit allen ihren halben Maßregeln, die das Kampf führen. Die Unternehmer haben ein Girtular erlassen, in dem Uebel niemals an der Wurzel angreifen. Daß die ganze Frage An die Lederarbeiter( Portefeuiller)! In Anerkennung fie ihre Kollegen in den umliegenden Städten bitten, feinen eine Geldfrage ist, das gab Herr Münsterberg nur an der Stelle der erhöhten Lebensmittelpreise hat der Lederwaren- Fabrikant Paul streikenden Arbeiter einzustellen. Der Erfolg dieses Unternehmens zu, wo er von dem Armenwesen sprach und darauf hinwies, daß Runge, Ritterstraße 88, feinen Heimarbeitern auf sämtliche Tresor- ist ausgeblieben, denn es sind bereits 80 Streidende abgereist und arme Mütter um des Erwerbes willen ihren Kindern die natürlichste waren eine Lohnerhöhung von 10 Proz. bewilligt. Diese Zulage anderwärts in Arbeit getreten. Bisher arbeiten 60 Gehilfen in Nahrung, die Mutterbrust, entziehen müssen, um sie den Kindern tritt mit der neuen Saison in Kraft. Das günstige Ergebnis wurde 10 Betrieben zu den neuen Bedingungen, während 115 im Ausstand der Reichen zu geben. Aber die Nahrungsfrage, die für die crreicht, tveil fast alle Kollegen der Organisation angehören und ein sich befinden. Hebung der Volksgesundheit nach Münsterbergs eignen Ausrechtlich denkender Unternehmer seinen Arbeitern berechtigte Wünsche Chriftliche Unternehmer gegen chriftliche Arbeiter Organi- führungen von ganz besonderer Wichtigkeit ist, ist doch im wesentnicht abschlägt. An allen übrigen Kollegen liegt es nun, den für sie fationen. In Kaldenkirchen , an der holländischen Grenze, herrschen Lichen ebenfalls nur eine Geld frage. Münsterberg günstigen Moment auszumuzen und vor allen Dingen sich dem die Cigarrenfabrikanten, echt christliche Leute, noch umschränkt hält durchaus zutreffend die baupolizeilichen Vorschriften ohne eine fordert mit Recht eine Wohnungsenquete für Berlin und Berband der Buchbinder und verwandten Berufsgenossen anzu- Junge cute, welche Cigarrenarbeiter werden wollten mußten, man schließen, damit auch ohne Arbeitsniederlegung eine Befferung unirer höre und staune, cine chrzeit von 5 bis 6 Jahre durchmachen. wirkungslos; aber mit Wohnungsenquete und Wohnungskontrolle ständige behördliche Wohnungskontrolle Lohnverhältnisse errungen werden kann. Alle Anfragen und Briefe Vom Centralverband der deutschen Tabakarbeiter hatte man sich allein wird eben auch noch nichts erreicht. Zum Spaß find zu richten an Hermann Weinschild, Oppelnerstraße 34, IV. schon die größte Mühe gegeben, um festen Fuß zu fassen, aber verDer Centralverband der Handels, Transport- und Ver: geblich. Dem vereinten Drud der Geistlichkeit, der Behörde und pfercht sich doch niemand mit seiner Familie in die Löcher ein, die unsre Berliner Hauswirte für die ärmere Bevölkerung als Wohnungen fehrsarbeiter hat in Berlin und in einigen. Vororten unter den des Unternehmertums mußte der Verband weichen. Steinfutschern und Arbeitern eine sehr lebhafte Agitation entfaltet, Um dem einmal geivedten Organisationsbedürfnis der Tabalarbeiter bereit halten. Die ständige Wohnungskontrolle soll z. B. verdie überall mit dem besten Erfolg gekrönt war. Fast sämtliche Rechnung zu tragen, gründete die Geistlichkeit eine christliche Organi hindern, daß Räume, die formell als unbewohnbares Nebengelaß Arbeiter aus diesem Berufe haben sich der Organisation angeschlossen. fation am Ort. Daraufhin traten die chriftlichen Unternehmer zu vermietet wurden, hinterher dennoch als Wohn- oder SchlafDas Resultat iſt dank der Einigkeit und guten Organisation ein recht fammen und erließen einen Ukas, wonach es den Tabatarbeitern tänne benutzt werden, daß die Zahl der Bewohner einer Wohnung über das den Forderungen der Hygiene entzufriedenstellendes. Die Arbeits- und Steinkutscher, die früher einen beizutreten. Ein Vorstandsmitglied ist schon gemaßregelt. Auch in sprechende Maß hinausgeht usw. auf's strengste verboten ist, dem christlichen Tabatarbeiter- Verband Aber alle dahin gehenden Lohn von 19, 20 und 21 M. erhielten, bekommen jett 25, 26 und dem Lehrvertrag wurde ein Paragraph aufgenommen, wonach der Verbote werden so lange eine in der Hauptsache mir auf dem Papier 27 M. pro Woche. Wenn es auch diesmal noch nicht möglich war, bestehende Maßregel bleiben, die Wohnungscontroleure werden den auf die Verkürzung der Arbeitszeit hinzuwirken, so ist es nicht aus Beitritt zur Organisation verboten ist. Die Geistlichkeit in Verbindung mit dem Vorstand der Organi- thatsächlichen Verhältnissen gegenüber so lange machtlos sein, als geſchloſſen, daß man sich in allernächster Zeit auch mit dieser Frage fation hat eine Versammlung der Bürgerschaft einberufen, in welcher die ärmere Bevölkerung durch ihre wirtschaftgezwungent wird, un Stellung gegen die christlichen Unternehmer genommen wurde. Eventuell soll durch einen Streit die Anerkennung der Organisation franfter Arbeiter seinen Aufenthalt im Strankenhause oder in der hygienisch zu wohnen. Zum Spaß fürzt ja auch kein ererzwungen werden. Heimstätte, feine entbundene Arbeiterfrau ihr Wochenbett ab. Die bittere Notwendigkeit ist es, die sie dazu treibt. Der Kampf ums Ueber Volksgesundheit und Volkswohlfahrt tägliche Brot givingt sie, an der Wohnung zu sparen und ihre sprach am Dienstag Stadtrat Dr. Münsterberg von der Gesundheit dabei zu schädigen, noch vor der Genesung die Arbeit Ortsgruppe Berlin des Deutschen Vereins für Bolts- wieder aufzunehmen und die völlige Wiederherstellung dadurch zu hygiene". Die Versammlung war gut besucht, namentlich von verzögern oder überhaupt zu vereiteln. Personen, die in der städtischen Armen- und Waisenpflege sowie in privaten Bereinigungen wohlthätiger und gemeinnügiger Art thätig find. Die Zuhörer dürften jedoch kaum auf ihre Rechnung gekommen sein. Herr Münsterberg streifte das eigentliche Theina, das er fich für seinen Vortrag gestellt hatte, mur ganz furz. Jm wesentlichen beschränkte er sich auf eine Schilderung der wichtigsten Maß regeln, die auf dem Gebiet der Boltsgesundheitspflege bisher getroffen worden sind, in erster Zur Lohnbewegung der Steinseher. In Naumburg a. S. Linie der Fürsorge für Genesende und für ihre Familien, Achtung, sechster Wahlkreis. Montag, den 16. April( zweiter haben die Steinfeger eine Erhöhung des Stundenlohns von 40 auf der Wöchnerinnen- Fürsorge, des Kinderschutzes usw. Es sei ihm Osterfeiertag), mittags 12 11hr, findet im Kösliner Hof, 45 Pf., bei auswärtiger Arbeit 50 Pf. gefordert und legten am hauptsächlich darauf angekommen, jagte er, zur Anwendung, Er Röslinerstraße 8, eine Matinee statt. Dieselbe ist ver2: April die Arbeit nieder. Im Laufe der Woche haben zwei Meister weiterung und Verbesserung dieser Maßregeln anzuregen. Daß das austaliet von den Socialdemokraten des Wedding und der Oraniendie Forderungen bewilligt, bei dem dritten sind noch vier Mann wenige, was in dieser Hinsicht vorhanden ist, der Erweiterung burger. Vorstadt und besteht aus Konzert, Aufführung von Chorausständig. Die Stettiner Rammer fordern für dieses Jahr eine und Verbesserung bedarf, das ist unbedenklich zuzugeben. gefängen des Gesangvereins Nordwacht( unter Leitung seines Erhöhung des Stundenlohns von 40 auf 50 Pf. Die Immung be- Gewundert haben wir uns aber, daß der Vortragende es für nötig Dirigenten Herrn Blobel), Duetts, Terzetts, Zither- Ensembles und schloß, fünf Pfennige pro Stunde zuzulegen, während sie den Stein hielt, seinen Zuhörern auch die Benutzung der betreffenden Ein- der fomischen Scene Die Meistersinger von Müncheberg". Pros jezern anstandslos die geforderte Lohnerhöhung von 50 auf 60 Pf. richtungen erst noch zu empfehlen. An Benuzern hat es hier noch gramm 20 Pf. Um zahlreichen Besuch bittet Das Komitee. zugestand. Ju Hanau haben die Pflasterer auf dem Wege der niemals gefehlt, vielmehr hat sich stets gezeigt, daß die vor Unterhandlungen eine Erhöhung des Stundenlohns von 40 auf handenen Einrichtungen zur Förderung der Bolts Sonntagnachmittag 24 Uhr im Carl Weiß- Theater:" Die NeuFreie Volksbühne. III. Abteilung am ersten Osterfeiertag, 45 Bi. und Sonnabends, eine Stunde Berkürzung der Arbeitszeit gesundheitspflege viel zu gering für die Schar vermühlten" und Die sittliche Forderung". Die Vorstellung der erlangt, desgleichen die wöchentliche Lohnzahlung. In den Unter- Berjenigen sind, die sie benutzen wollen. Von den V. Abteilung ist am zweiten Osterfeiertag, Montagnachmittag. weferorten( ehe, Bremerhaven , Geestemünde ) haben Heimstätten für Genesende fagte Herr Münsterberg wörtlich, sie seien die Unternehmer als Antwort auf einen von den Arbeitern auf- noch lange nicht so bekannt, wie sie bekannt zu sein verdienen." Wer Serie im Lessing- Theater am 22. April. I. Abteilung: Die drei gestellten Lohntarif, in welchem in der Hauptsache nur eine Lohn- mit den Verhältnissen nicht vertraut ist, der könnte hier meinen, die Tochter des Herrn Dupont ", Schauspiel in 4 Aufzügen von Eugène erhöhung von 471/2 auf 50 Pf. gefordert wird, mit einem Gegen- Heimstätten der Stadt Berlin jtänden das ganze Jahr hindurch fast Donnerstag, den 12. April, abends 8 Uhr, tarif aufgewartet, der in jeder Beziehung eine ganz bebeitende Ber - leer, während doch die Sache so liegt, daß wenigstens im Somuner Ordnerfitzung bei Sticher. Der Vorstand. J. A.: G. Winkler. schlechterung für die Arbeiter bedeutet. viele Aufnahmeinichende Wochen und Monate lang warten müssen,( Siehe heutiges Juferat.) sind bis ein Plaz für sie frei wird. Herrn Münsterberg ist das natür lich ebenso befaint, wie es der Mehrzahl seiner Zuhörer bekannt Il cine Regelung der Lohnbewegung auf friedlichem Wege gewesen sein dürfte. anzubahnen, hatte der Centralvorstand des Verbands der Stein- Charakteristisch für den Vortrag und zugleich für die Zuhörericher und Berufsgenossen gemäß cines ihm bon dem fchaft, vor der er gehalten wurde, war der Umstand, daß Herr Iegten Verbandstag der Organisation erteilten Auftrags Münsterberg über die wirksamste Maßregel zur Förde
Eine Konferenz chriftlicher Postbeamten foll vom 8. bis 10. Mai in Berlin tagen. Man plant die Gründung eines Verbands gläubiger Postangestellten. Wie berichtet wird, soll den Delegierten Freiquartier zugesichert sein.
Eine solche Organisation wird gewiß der besonderen Gnade des Postgewaltigen sicher sein, denn die Muckerci steht in hoher Gunst und man benutzt sie gern als Ableiter für verständige sociale Bestrebungen. Es wäre übrigens interessant, zu erfahren, wer so wohl wollend ist und die Kosten dieses Arrangements trägt.
Berliner Partei- Angelegenheiten.
Die Genoffen des fünften Berliner Reichstags- Wahlkreises veranstalten am Freitag, den 13. April, eine Herrenpartie nach ichels werder( Freunds Inselgarten). Abfahrt früh 8 Uhr von Alexanderplatz . Treffpunkt für Nachmittag in Freunds Inselgarten, Pichelswerder. Um rege Beteiligung ersucht Der Vorstand.
"
"
Lichtenberg und Friedrichsfelde . Die Genossen machen wir darauf aufmerkjam, daß am Freitag eine Flugblattverbreitung stattfindet. Es wird eine rege Beteiligung erwartet. Treffpunkt in den bekannten Lokalen um 71/2 Uhr. Ober- Schöneweide . Der Lese- Abend des Arbeiter- Bildungsvereins am Donnerstag fällt aus.
findarios tidnost t
104 40570m
Das nunmehr fertig aufgerichtete Geiverkschaftshaus, von dem wir hier cine Abbildung bringen, darf getrost ein wichtiges Merkzeichest in der Berliner Arbeiterentwickelung genannt werden. In feiner auf Schönheit und Zwed mäßigleit zugleich angelegten Gestalt. steht es da nicht allein als feste Burg, in der das organisierte Proletariat unter-> allen Umständen ein schüßendes Obdach findet, sondern auch als lebendige Aeußerung des Willens der Klassenbewußten, Arbeiterschaft, praktisch handelnd auch ins bürgerliche Leben einzugreifen. Gewiß ist der von den Gegnern noch vielfach. gebrauchte Vorwurf, daß die Phrase, die muthätige Kritik in der proletarischen Bewegung eine Hauptrolle spiele, feit je durch praktisches Wirken zu widerlegen gesucht worden. Jede politische und gewerkschaftliche Organisation. die gegründet wurde, jede Krankenkasse, in der die vorgeschrittene Arbeiterschaft die E zünstlerische oder bureaukratische Verwaltung aus dem Felde schlug, jeder Konjumverein, jede Genossenschaft im. weiteren stellen sich dar als Aeußerungen des Willens, zielbewußt in der heutigen Gesellschaft sich im proletarischen Sinne bethätigen; und und der Sert einer jeden dieser Organi fationen ist um fo höher gir veranschlagen, als die herrschenden Klassen stets mit allen Mitteln dabei waren, diese Schöpfungen zu vernichten oder ihnen doch das Leben so faier wie mög lich zu machen.
لمان
Nachdem troß aller Hindernisse die Organisationen der Arbeiterschaft heute fräftiger denit je dastehen, nachdem sich ohne große Prophetengabe vorausfagen
Gewerkschaftshaus
GEWERKSCHAFTS- HAUS
ließ, daß der proletarische Emanzipationsgedante in immer weitere Kreise cindringt und immer fester fundiert wird, war die Gründung des Gewerkschaftshauses cine natürliche Konsequenz, eine Etappe zu weiteren Zielen. Dies Haus ist errichtet als Ausdruck unsrer heutigen Kraft, so darf jeder organisierte Arbeiter von sich sagen, als Ausdruck des Willens, nach allen Richtungen zu schaffen und zu wirken. Hier finden die Krankenkassen, die Gewerkschaften ihre zweckmäßig angelegten Räume, hier regelt sich der Arbeitsnachweis und das Unterstützungswesen, hier soll der Arbeiter, weim er über seine Angelegenheiten beraten will, stets einen ihm freundlich geöffneten Raum, wenn er müde auf der Wanderschaft ist, Herberge und Erquichung finden. Hier soll er aber auch im Frohsinn lernen. Nicht zu gering ist es zu veranschlagen, daß dem Arbeiter, der bisher gewohnt war, an oft wenig anheimelnden Orten unter seinesgleichen ein Glas Bier zu trinfen, munmehr eine freie, modern und bequem eingerichtete Erholungsstätte offen steht. Das ist praktischer Anschauungsunterricht, das weckt im Arbeiter das Streben, sich durch die Organisation von den überreichlich vorhandenen Gütern der Erde auch für fein eigites Heim soviel zu verschaffen, daß es wohnlich und heiter werde. So lann und wird das Gewerkschaftshaus nach vielen Richtungen hin segensreich auf das Proletariat eimvirken. An der organisierten Arbeiterschaft liegt es nummehr, das neue Haus in Ehren zu halten. Möge es unter ihrer Obhut blühen, wachsen und gedeihen!