«rscheint in Leipzig «ilitwoch, Freitag, Sonntag. Ädonnemcntsprcis ftr Tenlschland 1 M, k» U. prn Quartal. Monats- Abonnements '»erben bei allen deutschen Pokanstalteu «ai den Z. und 1. Monat, und auf den » Monat besonder» angenommen: im '«bnigr. Sachsen und Herzogth. Sachsen* Wtenburg auch aus den Neu Monat de» Quartal» i, 54 Psg. Inserate betr. Versammlungen pr. Petitzeile tv Ps> >etr, Privatangelegenheiten und Feste pro Petitzeil« 50 Ps. Vestellungen nehmen an alle Postanstalten und Buch. Handlungen de» In- n. Auslände». Filial- Expeditionen. Rew-Norl: Soz.-demolr. Genossen- schaitsbuchdruckerei, 154 8tr. Philadelphia: P. Ha»,»M bivrtl» Z-a kteeet I. Boll, IIS» Chnriotte Str. Hobolen N.X; F. A.?'-rge. A» JVoeb- tn�ton Sur. dsllllZ Thtcago: A. Lanser.nu n, 74 t�zuonri,»-»«. San Franzisco: F. End. 4A 0�-rrrsII Ktr London Ci H'enze, 8 v. Äömst» Kentrat Hrgan der Soziatdemokratie Deutschlands . Nr. 33. Mittwoch, 20. MärZ. 1878. Zur Controverse über die soziale Werththeorie. ..-V7t?Siqs. no z:!':?iv5mo!e Ilhlj s»,,!, NwMlUl,So?!P Bitte an die Herren Gelehrten.' U. I-. Die Nationalökonomie ist— bis jetzt wenigstens— eine vorzugsweise spekulative Wisienschaft, wie ihre nahe An- verwandte, die sogenannte Philosophie. Ihre Theorien lassen sich nicht so an der greifbaren, sichtbaren Wirklichkeit beweisen, wie man beweisen kann, daß zwei mal zwei vier ist. Es hat sich denn auch— bis jetzt wenigstens— keiner ihrer Lehrsätze allgemeine, unangefochtene, bleibende Geltung ver- schaffen können, es giebt wohl keinen, über den, wie man zu sagen pflegt, die Gelehrten einig wären. Was gestern noch als der Superlativ aller volkswirthschafilichen Weisheit galt, wird heute schon als der größte Blödsinn nachgewiesen. Ja während einer und derselben Epoche begegnen wir den heterogensten, schnurstracks entgegengesetzten Anschauungen. Davon hier nur ein Beispiel. Bekanntlich gilt Ricardo bei vielen deutschen Nationalöko« nomen, die in unseren Kreisen, und mit Recht, in Ansehen stehen, als die Krone der sogenannten„bürgerlichen Oekonomie". Viele Nationalökonomen seiner eigenen Heimath, Englands, ferner auch solche Amerikas , Frankreichs aber, die dort�ivieder die größte Autorität befitzen, beweisen uns in ihren Schriften mit der größten Zuverfichtlichkeit, daß die Lehrsätze des Londoner Ban- ners der baarste Unsinn, ja oft das genaue Gegentheil davon die Wahrheit ist(siehe seine Bodenrente), wobei sie uns »ebenherlaufend ziemlich deutlich zu verstehen geben, man möge sich mit dem Menschen gar nicht erst abgeben, denn es sei bei ihm offenbar nicht recht richtig gewesen. Man sieht, man kann hier über ein und dieselbe Sache ziem- lich verschiedenen Ansichten huldigen. Es gilt aber auch von dieser neugebackenen Wissenschaft, was der Teufel von der Philosophie sagt: Mit Worten läßt sich trefflich streiten, Mit Worten ein System bereiten, An Worte läßt sich trefflich glauben, Bon einem Wort läßt sich kein Jota rauben." An diesem chronischen Leiden ist denn auch die Frau Philo- sophie zu guter Letzt selig im Herrn entschlafen. Sie haben so lange an ihr herumspintisirt. so lange ihre Haarspaltereien ge- trieben, ihre dialektischen Bockssprünge exekutirt, Dank welcher man sie nie so recht beim Wort fassen konnte, so lange ihre „Begriffe" in ihren metaphysischen Retorten abdestillirt, bis schließlich das ganze Wunderelixir in blauen Dunst aufging und »ichts davon übrig blieb. Man kann sagen, an jenem Tage, als Herr Hegel auf seinem Sterbebette meinte(so wird ja wohl erzählt):„Nur Einer hat mich verstanden und der— hat mich auch nicht ver- standen"— damals hat die„Philosophie" ihren Concurs ange- meldet, zum großen Benefizium des gesunden, noch unverrückten Menschenverstandes, der dadurch von einem seiner unversöhnlich- sten und zugleich gefährlichsten, weil versteckten Feinde befreit wurde, und auch ohne daß die wirkliche Philosophie, d. h. die praktische, gesunde, daseinsfrohe Lebensweisheit und Naturer- kenntniß, bisher irgend welchen sichtbaren Schaden dabei ge- uommen hätte. Im Gegentheil— es ist ihr sogar recht gut bekommen. Zum Kuckuk auch mit einer„Wissenschaft", die von keinem Menschen„verstanden" wird l Deshalb müssen auch, beiläufig, alle postHumen Wiederb«- lebungsversuche, besonders wenn sie gar, wie das leider noch geschieht, von sozialdemokratischer Seite ausgehen, als arge Rück- fälligkeiten und als wahre Attentate gegen den gesunden Menschen- verstand bezeichnet werden. Lasset die Tobten ruhen! Soll es nun unserer heutigen spekulativen Nationalökonomie nicht ebenso ergehen, wie ihrer gottseligen Anverwandten— sagen wir ihrer Tante, denn die Mutter möchte ich sie doch nicht gerne uennen— der Philosophie, soll sie nicht schließlich auch werden zur„Kunst wortreich zu schwatzen", sollen nicht auch auf sie die Berse anwendbar sein, mit welchen einst ein gewisser Schiller die Herren Philosophen und ihre mit der wichtigsten Miene ausgekramten Plattheiten so beißend verspottete: »Der Schnee macht kalt, das Feuer brennt, Der Mensch geht auf zwei Füßen, Die Sonne scheint am Firmament, Das kann, wer auch nicht Logik kennt, �urch feine Sinne wissen. Doch wer Metaphysik swdirt, A' daß, wer verbrennt, nicht stiert, rfÄ tfl d°s Nasse feuchtet Und daß das Helle leuchtet—" � �aJionQlöfonomie nicht einfach an Stelle der da- treten, dann muß es sich erster- meines> Erachtensgar sehr agelegen sein lassen, nicht in die Fehler der letztern zu verfalle«,.sch meme damit, sie muß sich nicht auf die schiefe Bahn der spitzstndigen Wortklaubereien und Spiegelfechtereien, der leeren Abstrakt onen, der zunftlerisch-gckiinstelten Sprechweise ver- � Wt« lasfen, an deren Ende nur die allgemeine Confusion und oie Pleite harrt. ...Wenn in die äußerst schwierige Materie der volkswirthschaft-! liche» Gesetze allmälig Klarheit und Ordnung gebracht und über dieselben eine Verständigung Herbeigeführt werden soll, dann tst es, meine ich, vor allem nothwendig, daß man ein allgemei- «es gegenseitiges Verständniß möglich macht, d. h. daß Jeder, d" zur Sache etwas zu sagen hat, sich in einfacher, klarer. vraciser, dem normalin Durchschnittsverstande faßlicher, von allen dialektischen Kunststücken freier Weise ausdrückt, damit sich nicht über jedes Buch erst wieder ein Dutzend Commentatoren her- machen müssen, von denen jeder eine andere„Exegese" hat, und die sich wegen ihrer verschiedenen Auslegungen in den Haaren liegen. Das ist die Scholastik, das ist der Tod. Man wende mir nicht ein, diese Materie lasse sich nicht so ohne Weiteres in der Sprache des Alltagslebens behandeln, es bedürfe des gelehrten Rüstzeugs zu derselben. Erstens beweist uns schon die Erfahrung, d. h. die bisherige nationalökonomische Literatur, vielfach das Gegentheil, zweitens aber giebt es ab- solut keine Disziplin, sei es auch die scheinbar schwerste, die sich nicht gemeinfaßlich vortragen, dem geraden, gesunden Menschen- verstand begreiflich machen ließe. Es frägt sich immer nur, ob der Vortragende die Fähigkeit dazu besitzt. Und gerade von uns Deutschen droht der Nationalökonomie die oben angedeutete Gefahr der„Versumpfung", um mich hier des neuesten geflügelten Wortes zu bedienen, am ehesten. Unsere deutschen Herren Gelehrten zeichnen sich ja bekanntlich vor denen aller anderen Nationen durch die Schwerfälligkeit uyd Unver- daulichkeit ihrer Ansdrucksweise, durch das„Wolken"-hafte, um Aristophanisch zu sprechen, ihres Thuns und Lassens ganz be- sonders aus. Es ist das jene Eigenschaft, die ich mit dem Namen„Hegel- baftigkeit" bezeichnen möchte, und es wird meines Erachtens der größte Triumph der deutschen Wissenschaft sein, wenn eS ihr gelungen sein wird, sich von dieser häßlichen Angewohnheit, dieser affek- tirten Sprechweise zu befreien. Es ist ferner jene selbe Eigen- schaft, welche einst einen sehr gescheuten Menschen zu dem Aus- spruch veranlasste:„Bei den Schriften unserer deutschen Ge- lehrten wäre eigentlich immer erst eine Uebersetzung aus dem Deutschen in's Deutliche nöthig."(Wobei ich nur glaube, dass er unserer Muttersprache Unrecht gethan hat, denn das, was jene Herren schreiben, ist gar kein Deutsch.) Ich meinerseits muß sagen, daß ich eher zwei oder drei stanzöfische oder englische Bücher wissenschaftlichen Inhalts zu Ende lese, bevor ich mich durch ein deutsches Opus hindurch- gebohrt habe. Unsere Herren Professoren nennen das„deutsche Gründlichkeit", neuerlich auch„Wisienschaftlichkeit". Ich glaube, man könnte es zutreffender deutsche Abgeschmacktheit be- namsen. Die Frau Philosophie, Gott Hab' sie selig, liegt ja bekannt- lich auch in Deutschland begraben. Wir haben sie von den Engländern und Franzosen in ganz leidlichem Gesundhcitszu- stand überkommen, haben sie aber dann so„gründlich" behandelt, daß sie, dem Herrn sei's geklagt, dran erstickt ist. Hoffen und wünschen wir Alle, daß der Nationalökonomie, die ja jetzt auch aus englischen und französischen in deutsche Hände überzu- gehen begonnen hat, bei uns ein glücklicheres Loos beschie- den sei. Recht schwer wird es aber unseren Herren Gelehrten, sich von der ihnen in Fleisch und Blut fitzenden Hegelhaftigkeit los- zumachen. So könnte ich z. B. ein neueres nationalökonomisches Buch nennen(ich nenne es aber nicht), in welchem zu Anfang in so zutreffender Weise über den zopfigen, absichtlich orakelhaft- unverständlichen Jargon unseres deutschen Gelchrtenthums der Stab gebrochen wird, daß man sich den süßesten Hoffnungen betreffs der Klarheit und Faßlichkeit der Vortragsweise des Verfassers selbst hingiebt, worin man aber bald auf's Bit- terste enttäuscht wird, indem sich dieses Buch in puncto Hegelhaftigkeit dem Großartigsten aller Zeiten kühn an die Seite stellen kann. Ich selbst habe, von einzelnen lichten Augenblicken, d. h. lichten Stellen abgesehen, jeden Satz so ein halb Dutzend Mal von vorn anfangen müssen, um ihn schliesslich— doch nicht zu verstehen. Ich habe seither mit Vergnügen gelesen, daß es anderen und competenteren Leuten nicht viel besser ergangen ist. Und doch steht es über allen Zweifel fest, dass es dem be- treffenden Herrn Verfasser, wie mit seinen Bestrebungen über- Haupt, so auch mit seiner Gegnerschaft gegen unser gelehrtes Augurenthum ehrlichster Ernst ist. Aber die Hegelhaftigkeit steckt unseren deutschen Gelehrten eben tief, tief in den Knochen; sie ist ihnen sozusagen angeboren und anerzogen, etwa wie manchem andern Menschen das Stottern(es ist ja auch so eine Art Stottern), und so was wird man bekanntlich so leicht nicht los. Jener Herr Verfasser schimpft(mit Recht) über das Stottern der Anderen, mertt aber nicht, daß er selbst einer der ärgsten Stotterer ist. Und zudem— um nun die Parallele zwischen der verstor- benen Philosophie und der Nationalökonomie wieder fortzusetzen — jene hatte für das Mystisch- Ueberirdische ihrer Ausdrucks- weise, ihrer Form, wenigstens noch die Entschuldigung, dass ja ihr ganzer Inhalt ein nebelhast- übersinnlicher war, es stimmten hier also wenigstens Form und Inhalt überein. Wie wenig aber paßt jene mondsüchtig-spinnwcbenhafte Form zu einer Materie wie die Nationalökonomie, der Wissenschaft, welche den denkbar materiellsten, greifbarsten, derbsten, nüchtern- sten aller Stoffe behandelt, die Beschaffung von Essen und Trinken, Kleidern und Wäsche, Dach und Fach nämlich! Es ist das ungefähr, als wollte Einer an die Herstellung unserer mo- deinen eisernen Maschinen- Kolosse mit Nadel und Zwirn heran- gehen. Und wie widerspruchsvoll die Anwendung dieses unprakti- kablcn Handwerkszeugs der reaktionären Gelehrtenzünfte vollends bei dt nzenigen Herren Nationalökonomen ist, die mit ihren revo- lutionären Ideen auf Seiten des Volkes stehen, für und an das Volk schreiben, liegt auf der Hand, zumal in einer Zeit, die ja als eine der allerersten und wichtigsten ihrer Aufgaben die Verallgemeinerung, die Demokratisirung der Wissen- schaft auf ihre Fahne geschrieben hat, zum großen Aerger der ganzen Meute der Cultnrfeinde, die, weil sie darin sehr wohl die größte Gefahr für sich wittert, ihr wüthendes Gekläffe: „Haff, hast! Halbbildung, Halbbildung!" dagegen los- läßt, das jedoch eben nur beweist—„daß wir reiten!" Jene Herren revolutionären Nationalökonomen also, die, entgegen den Geboten der Bibel, ihren neuen Wein noch immer in die alten Schläuche füllen, möchte ich(daß der Vergleich sehr treffend ist, habe ich nicht behauptet; es fällt mir aber äugen- blicklich kein besserer ein) etwa mit einem blaublütigen Aristo- kraten vergleichen, der einen armen Teufel in dringendster, von diesem selbst unerkannter Lebensgefahr schweben sieht, ihn auch gern davor warnen möchte, sich aber um keinen Preis entschließen kann, anders als in feinem gewohnten näselnden, mit fremden Brocken gespickten Jargon zu sprechen, den unser Plebejer natür- lich nicht versteht, demnach auch nicht die drohende Gefahr er- kennen und sich retten kann. Es sei also— und das ist der Zweck der vorstehenden Zeilen — im Namen aller gewöhnlichen, ungelahrten Menschenkinder, und auch, wie ich oben auszuführen versucht, im Interesse der Sache selbst an alle die, welche zu unseren heutigen weltbewegenden sozial- wirthschaftlichen Fragen etwas zu sagen haben, die be- scheidene Bitte gerichtet, möglichst— deutsch zu sprechen, d. h. sich schlicht und einfach, unter vornehmer Verschmähung der Praktiken des gelehrten Augurenthums auszudrücken, damit wir, das Volk, das ja, glaubwürdigen Versicherungen zufolge, so zu sagen gewissermaßen auch ein klein wenig bei der Sache mitbetheiligt ist, doch auch erfahren können, was da eigentlich verhandelt wird. Der einfache gesunde Menschenverstand ist immer geneigt, demjenigen Recht zu geben, den er wenigstens versteht, von dem er sieht: der Mann weiß wenigstens, was er sagen will, während er anderseits(und vielleicht nicht ganz mit Unrecht) hinter allem Mystischen auch immer gleich eine Mystifika« tion vermuthet. Er hält es eben mit dem guten, alten, ehr- lichen: Simplex sigillnm veri(das Einfache ist das Siegel des Wahren). Also bitte, bitte, Ihr Herren Gelehrten, denkt immer ein klein wenig an das Simplex sigillum veri! Von den Sandwichsinseln. Honolulu , 19. Januar. Gestern war Festtag auf den Sandwichsinseln. In der Hauptstadt Honolulu erinnerten Glockengeläute, Kanonendonner und Abends Musik und Fackelzug daran, daß hundert Jahre verflossen sind, seit der Entdecker derJnseln Cook auf denselben lan - bete, welcher bekanntlich im darauffolgenden Jahre bei einem zweitenBesuche durch die Hand der Eingeborenen, der damaligen „Wilden", seinen Tod fand. Hundert Jahre! Eine kurze Spanne Zeit im Leben der Völker, und doch, was würde wohl Cook sagen, wenn er heute wiederkommen und die Veränderungen, welche in diesem kurzen Zeiträume auf der von ihm gefundenen kleinen Welt eingetreten, sehen könnte! Die europäische Civllisation hat auf den Inseln ihren Ein- zug gehalten. Statt der„Wilden" im Adamskostüm sehen wir wohlbekleidete Eingeborene, im Lesen und Schreiben bewandert und intelligent in Handel und Wandel; statt der Götzentempel und Götzenbilder sehen wir christliche Kirchen mit Cruzifixen und Heiligenbildern, was allerdings nur einen Scheinfortschritt bedeutet—; die ursprünglichen Grashütten primitivster Art, früher den Ein- geborenen zur Wohnung dienend, sehen wir verdrängt durch europäische Gebäude von Holz und Stein; die alten Häuptlinge im Federschmuck haben sich zu den Vätern versammelt; ihre Stelle nimmt einer ihrer Nachkommen, Se. Majestät König Kalakaua ein, welchen wir in eleganter Equipage mit zwei Be- dienten in Livree auf dem Bocke und gefolgt von Adjutanten vierspännig nach dem stolzen Regierungspalaste„Jolani" eilen sehen, woselbst sich die aus gleichem und direktem Wahlrecht hervorgegangene gesetzgebende Versammlung des Reiches in Sitzung befindet; und an stillen Abenden gehen wir gewiß nach dem„Emma-Square", einem öffentlichen Platze in Honolulu , um von den 25 braunen Insulanern die Weise» Mozart's und Beethoven's spielen zu hören. �. Die christlichen Missionäre weisen mit Stolz auf die civilr- sirten Sandwichsinseln:„Seht unser Werk!" und preisen dabei das culwrverbreitende Prinzip des Christenthums. Jedem das Seine! Nächst der besseren Klasse von Weißen, die sich all- mählig hier angesiedelt, gebührt ihnen ein großer Antheil am Cioilisationswerke(?) Die Insulaner haben Dank ihrer Thätigkeit die Gelegenheit, sowohl auf katholische als auf protestantische Art selig zu werde. �, Doch wir erfahren, dass Cook vor 100 Jahren die Bevölkerung der Inseln auf 400,000 Köpfe schätzte, und wenn auch ohne Zweifel diese Zahl zu hoch gegriffen war, so wies doch die erste offizielle, iin Jahre 1302 vorgenommene Volkszählung noch eine Einwohnerzahl von 183.000 auf. Die Bevölkerung nahm jedoch seitdem so rapid ab, daß die letzte amtliche Volkszählung(1872) nur noch 56,000„Seelen" ergab, einschließlich der mehreren Tausend Fremden(Weißer und Chinesen), und gegenwärtig ver- anschlagt man die Zahl der braunen Urbewohner auf höchstens 45,000. Diese Zahlen zeigen, daß sich die ursprüngliche Be- völkerung der Inseln, diese von Natur so kräftige und schöne Rasse, gleich den nordamerikanischen Jndianerstämmen auf dem Aussterbe- Etat befindet. Es giebt uns dies Gelegenheit, die„Segnungen europäischer Civilisation von einer ander» Seite zu betrachten. Die muihmaßlichen Ursachen dieser im hohen Grade auf- fallenden Dezimirung der Bevölkerung hier zu erörtern, würde
Ausgabe
3 (20.3.1878) 33
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