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Central- Organ
Zum 11. April.
Laßt uns dem Tag die Ehre geben, Ihn preisen mit des Sanges Schall, Er rief den Denter in das Leben, Den Kämpfer Ferdinand Lassalt. Wir streben frisch ihm nachzuahmen
- Der Tod schon fürzte seinen LaufUnd rufen heut' in seinem Namen Das Volk zum Geistestampfe auf.
Sein Wunsch, das Volk befreit zu sehen Bom Sklavenjoch, ist nicht erfüllt. Stets ist noch Elend im Entstehen Und Gram und Kummer ungeftillt. Schon grünt die Saat zu neuen Garben, Es sproßt die Rebe, keimt die Frucht, Das Volk wird ernten und wird darben, Shmas Gedrückt von Noth und Arbeitswucht.
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plot Hört Ihr die grausen Jammertöne, an Jbr Staatenlenter, mächtig, reich? Hört Ihr der Hungernden Gestöhne? Wird Euch darob das Herz nicht weich? nd Hört Ihr es wohl, Ihr Millionäre? Ihr seid vielleicht auch gern bereit, Bu trodnen manche Kummerzähre,
Mit Lieb' und Menschenfreundlichkeit?"
Nicht theilen werdet Ihr die Habe, Wie's Menschenpflicht und Recht gebeut, Ihr spendet eine Bettelgabe Und rühmt Euch deren ungescheut. Und während Andere hungernd figen, In der Entbehrung Kreis voll Qual; Laßt Ihr die Diamanten blizen
Und preist das Recht" beim Weinpokal.
Das Recht, oft sonderbar gedeutet,
Hängt gern sich an des Mammons Schweif,
Der Arme, hilflos, ausgebeutet,
Ist für das Recht nur selten reif.
Bolt, troge denen, die dich hassen,
Mit Duldermuth ist nichts gethan,
Such' Dir Dein volles Recht zu fassen
Auf des Gesezes sichrer Bahn.
Versäume nicht, Dir selbst zu nügen, Am Scheidewege stehst Du schon. Willst Du der Freiheit Banner schüßen? Willst Du der Knechtschaft sichern Lohn? Auf, auf! Hier gilt fein Zeitverlieren, Die Gegner find zum Kampf bereit, Hier gilt es Stoß auf Stoß pariren, Mit Eintracht, Muth und Sicherheit.
Ermanne Dich zur Geistesregung. opDie Gegner, fie vollziehen jezt Die klärende Parteibewegung, Sie, die so lang das Volk verhetzt. Bald werden alle Masten fallen, Dann kommt die Wahrheit zu Kredit, Dann mags im Reiche widerhallen: ,, Hie Volkesfreund! Hie Kettenschmied!"
Wohl plötzlich kann die Zeit erscheinen, Daß sich das Bolt zur Ürne drängt, Dann müssen Alle sich vereinen.
Wer träumend sizzt und Grillen fängt, Den reißt empor aus seinem Brüten Und wär er der geringste Mann; Es gilt die Knechtschaft zu verhüten,
C
Mittwoch, 10. April.
Bnd dmne
mm1878.
slim gegenübertrat. Einem Manne wie Wagner ist natürlich nicht steuern halte er auch nicht viel, sie brächten zu wenig und träfen zuzutrauen, daß er sich durch Motive kleinlicher Eitelkeit zu zu ungleich, dagegen würde eine nach den englischen Prinzipien mowis diesem Schritt habe fortreißen lassen; ebenso wenig fönnen wir aufgelegte progressive Erbschaftssteuer vollständig genügen, mid annehmen, daß er durch die Persönlichkeit des Herrn Hirsch in das Defizit im Deutschen Reiche zu beseitigen, und man werde omdat die Arena gelodt worden sei. Der unglückliche Anwalt" der dann allerdings nicht nöthig haben, die Pfeife des armen halb nach ihm benannten Gewerkvereine ist nach dem einstimmi- Mannes" zu besteuern."
"
sce gen Urtheil von Freund und Feind eine so vollständige Null, Dies der Bericht. Vieles, was Herr Profeffor Wagner baß eine Disputation mit ihm teinen Ruhm bringen, den Ehr- hier wie bei anderen Gelegenheiten gesagt hat, können wir Wort geiz nicht anspornen tann. Herr Hirsch lieferte offenbar nur für Wort unterschreiben; andres können wir blos deshalb nicht den Anlaß: Professor Wagner wollte sich als Agitator ver- unterschreiben, weil es unvollständig ist und die Forderungen o suchen, und er benutzte die erste beste Gelegenheit. Warum er des Sozialismus, ohne sie zu bekämpfen, nicht bis in die äußers die Agitatorenrolle übernommen hat, das werden wir bald sehen. sten Consequenzen anerkennt. Zum Theil sagt es uns sein Vortrag, der einen programma- Prinzipiell finden wir uns Herrn Professor Wagner nur siste tischen Charakter hat, und den wir hier nach der Berliner auf politisch- prattischem, nicht auf ökonomischem Gebiet Volkszeitung" mittheilen wollen: antagonistisch gegenüber. " Herr Professor Wagner," so lautet der Bericht, ergreift Herr Professor Wagner- das läßt sich unmöglich mehr in das Wort, um in aller Ausführlichkeit seine Stellung zu den Abrede stellen stimmt im Großen und Ganzen mit unseren anderen sozialistischen und politischen Parteien darzulegen; er wirthschaftlichen Anschauungen und Strebezielen überein, aber tversichert, daß er weder das Christenthum, noch den Conserva- die Art und Weise, wie er dieselben zu verwirklichen wünscht, uftivismus vertrete, daß er aber doch die neue christlich mo- bringt ihn in feindlichen Gegensatz zu uns. Die christliche Kirche und der Staat der Hohenzollern sollen die soziale Frage lösen.
-
narchisch- soziale Partei gegen die Angriffe des Herrn Hirsch in Schuh nehmen müsse. Dieselbe sei der erste praktische Versuch, das, was richtig in der Sozialdemokratie ist, Daß dies eine Utopie ist, die nicht allein mit der Vernunft, mit den Mitteln, die der jegige Staat zuläßt, zu ver- sondern auch mit der Geschichte in Widerspruch steht, haben wir wirklichen. Die Fortschrittspartei habe Grund, die Hilfe, schon wiederholt hervorgehoben, und wir werden es noch des it welche diese Partei gegen die mächtig werdende Sozialdemo- Weiteren klar machen. stratie darbietet, nicht von der Hand zu weisen. Die christliche Aber und das ist heute für uns die Hauptsache- wie Kirche habe die persönliche Unfreiheit bekämpft und kommt diese Utopie in den Kopf des Professor Wagner, der- durch die großartige Armenpflege, die fie in's Leben gerufen, ein scharfer, präziser Denker- wahrhaftig nicht zu Utopieen bewiesen, daß ihr die Menschenliebe nicht fehle. Die Dynastie hinneigt? Ohne der Unabhängigkeit des Mannes, den wir seiner der Hohenzollern habe in Bezug auf Förderung des wissenschaftlichen Tüchtigkeit wegen hoch schätzen, irgend zu nah Voltswohles und durch Errichtung des modernen deut- treten zu wollen, müssen wir hier, auf Grund eigener Wahrschen Staates auf den Trümmern des mittelalter- nehmungen und uns von glaubwürdiger Seite gewordener Mitlichen Feudalwesens so Großes geleistet, daß man theilungen, die Ueberzeugung aussprechen, daß Professor Wagner nicht berechtigt sei, zu sagen, daß die Monarchie mit der durch mächtige äußere Einflüsse bestimmt worden ist. Nach der fozialen Frage nichts zu thun habe. Weiter nimmt Herr uns vorliegenden Information unterliegt es keinem Zweifel, daß Wagner die Bestimmung des christlich- monarchisch- sozialen Pro Fürst Bismarck , der sich heute in ähnlicher Lage sieht wie zur gramms in Schuh, welcher zufolge eine größere ökonomische Confliktszeit, jezt auch wieder auf eine ähnliche Taftit verfallen Sicherheit der Existenz für die Arbeiter herbeigeführt werden soll. Es sei richtig, daß durch eine solche freie Vereinigung der Arbeitnehmer, wie der Gewerkvereine eine Verbesserung der ökonomischen Lage des Arbeiters herbeigeführt werden könne, aber selbst dem Vorbilde der deutschen Gewerkvereine, den englischen, sei dies im Wesentlichen doch nur möglich zur Zeit der aufstei genden Conjunctur, fast niemals in Zeiten der herabgehenden. Außerdem aber könnten sie diese ihre wohlthätigen Wirkungen, sowie diejenigen ihres Versicherungswesens doch nur dann voll ftändig zur Geltung bringen, wenn alle Arbeitnehmer in einer solchen Organisation einbegriffen seien. Warum man denn da Gelingen wird's nicht; gelingen tann's nicht, weil der vor dem Worte 3wang" so sehr zurückschrecke? Hätten wir Zweck mit den Mitteln in Widerspruch steht und die Vorausdenselben doch auf dem Gebiete der Schule und auf dem des seßungen der Verwirklichung des Sozialismus die VorausVersicherungswesens wenigstens theilweise. Ein solcher Zwang segungen des Untergangs der christlichen Kirche und des als Erziehungsmittel des Volkes sei daher nicht zu verwerfen. reaktionären Staats find. Aber- und vor dieser Thatsache Ein anderer Punkt des Programms der christlich- sozialen Partei dürfen wir nicht die Augen verschließen-hinter den Kapusei der Normalarbeitstag, den die Fortschrittspartei bisher abgelehnt, zinaden des„ Bruders" Miereke- Stöder erhebt sich, umringt und. in England aber habe man denselben bereits wenigstens indirekt durch gestützt von ernsthaften, von mächtigen Persönlichkeiten, die Figur die diesbezüglichen Bestimmungen über die Kinder- und Frauen- des Staatssozialismus .
Bu brechen gilts des Elends Bann.ind
Holt sie hervor der Arbeit Söhne,
Bon allen Eden holt sie her; Damit ein Jeder sich gewöhne, Den Mann zu stell'n beim Wählerheer. Dann wird die Mühe fich belohnen, Es wird der Gegner Macht erschlafft. Dann rücken unsere Divisionen Bur Urne mit vereinter Kraft.
Es wächst die kühne Schaar der Streiter, Mit jedem Tag, mit jeder Stund '. Der Ruf nach Freiheit hallet weiter,
Er dringt um's ganze Erdenrund.
Bis in die neue Welt hinüber,
Auch unser Freundesgruß erschall.
Als Antwort tönt dann wohl herüber: „ Hoch, hoch, die Freiheit! Hoch Lassatr!"
arbeit, in der Schweiz aber sogar ganz allgemein auch für die
erwachsenen männlichen Arbeiter eingeführt. Auch über den
ist, und den Acheron" des Sozialismus in Bewegung sezen will, um die kopfscheue, bockbeinige Bourgeoisie zur Raison zu bringen, ihr das liberale Teufelchen auszutreiben und nebenbei ein klein Bischen Nothstand zu beseitigen". In den 60er Jahren hatte Herr Wagener das Stückchen zu insceniren, dessen übeler Leumund von vornherein schon das Fiasko gewährleistete. Diesmal soll ein Mann von makellosem Ruf und bestem Namen den Geburtshelfer spielen, oder richtiger das anscheinend todt zur Welt gekommene Kind des Herrn Pastor Stöcker durch die Künste der Wissenschaft ins Leben rufen.
C. A. Schramm.
Kritik von Ostar Schuster. ( Schluß.)
Bunft des neuen Programmes, der von den internationalen Die Interpretation der Marr'schen Werththeorie Bereinbarungen zum Schuße der Arbeiter handle, sei die Fort- durch die Herren Professor Dr. A. Schäffle und schrittspartei bisher hinweggegangen, und dennoch sei er ein sehr durch die Herren beachtenswerther und müsse bei der Feststellung der Tarife scharf ins Auge gefaßt werden, denn nur diejenigen Industrie- Erzeugnisse des Auslandes sollte man billigerweise zur Concurrenz mit den heimischen zulassen, bei denen die Arbeitsbedingungen die gleichen seien; wenn in einem Staate Frauen- und Kinderarbeit Hier haben wir nun aber die interessante Thatsache, daß die rücksichtslos ausgebeutet, in einem andern solche Ausbeutung aber von Herrn Schramm angeführte weitere Interpretation der verboten sei, so dürften selbstverständlich die Produkte des erstern Mary'schen Werththeorie nur innerhalb der kapitalistischen Pronicht in dem zweiten ohne einen entsprechenden höheren Zoll zu- duktion von thatsächlicher Bedeutung ist, innerhalb der Gegelaffen werden. Der Redner sprach sich sodann für die Erwei- meinproduktion aber unter die sogenannten überwundenen„ hiterung solcher staatlicher und kommunaler Unternehmungen, wie storischen Kategorien" gehören wird.
Gas- und Wasserzuführung, Pferdebahnen u. dgl., sowie für die Dies dürfte auch mit der Grund sein, warum Marx diese Reichseisenbahnen aus, weil fistalisches Gut Allen zu Gute erweiterte Auslegung im ersten Bande seines Werkes, wo er es tommt, und weil Staats- und Communalanlagen auf diesem nur mit der einfachen Produktion zu thun hat, nicht weiter des Gebiete schon um deshalb besser sind, weil man bei ihnen der monstrirt, sondern deren Ausführungen für das betreffende spä= übeln Folge des Attienwesens, der Agiotage u. s. w. entgeht. tere Kapitel von der Conkurrenz und Bodenrente einfach aufUnd wenn behauptet worden, die Arbeiter und kleinen Beamten hebt.
feien beim Staatsbetriebe nicht besser gestellt als beim Privat- Mit der bei einem unter den vorgeführten Grundsätzen_ver= betriebe, so entgegne er: dort hingen sie schließlich immer doch walteten Gemeinwesen geschaffenen dauernden Harmonie zwischen vom Gesetze, hier von der Willkür ab. Redner illustrirte Consum und Produktion ist aber auch die Möglichkeit gegeben, dies noch an dem Beispiele eines der größten Industriellen die Marx'sche Werththeorie als Vertheilungsmaßstab ( Krupp ), der denen unter seinen Arbeitern, die sozialdemokrati- praktisch zu bethätigen.
scher Gesinnung seien, mit Entlassung gedroht habe, während in Bu deffen Bestätigung haben wir uns vorerst an Stelle der einem der größten Staatsbetriebe, dem der Post, notorisch ein früher demonstrirten guten und schlechten Ernte die vorwiegend großer Theil der unteren Beamten Sozialdemokraten seien und eintretende Mittelernte mit dem berechneten und gesellschaftlich trozdem unbehelligt blieben.( Nicht ganz richtig. R. d. V.) nothwendigen Ertrag von 120 Maß Weizen zu denken. Diese Was das Steuerwesen betrifft, so tönnen, so lange der ungeheure erbauten 120 Maß Weizen repräsentiren einerseits den gesell Militäretat noch eine Nothwendigkeit sei, die man beklagen, aber schaftlich nothwendigen Gesammtbedarf von 120 Maß Weizen nicht abwenden könne, die indirekten Steuern, gegen die er sonst und andererseits die nach Boraussicht aufzuwenden gewesenen sei, nicht entbehrt werden; da diese aber vorzugsweise die ärmeren 120 Stunden allgemein menschliche, gesellschaftlich nothwendige Klaffen zu start belasten, so habe die christlich- soziale Partei Arbeitszeit, so daß ein Maß Weizen gleich ist einer Arbeitsgewiß Recht, und man solle fich freuen, daß von conservativer stunde. Die gegebenen cirkulirenden 120 Arbeitsstunden- Bonds Seite folche Forderungen aufgestellt werden, daß sie die pro- besitzen hier die Kaufkraft für die zur Lebenshaltung erfordergressive Einkommensteuer, Lurussteuern und die Erbschaftssteuer lichen 120 Maß Weizen. einführen, resp. weiter entwideln wolle. Die liberalen Parteien Diese dem Bedarf entsprechende Mittelernte wird aber eben Wir erwähnten bereits, daß Professor Wagner, der bedeu- hätten es bisher doch unterlassen in Ansehung der preußischen in einem Gemeinwesen wie dem gedachten als Grundlage für tendste unserer„ Kathebersozialisten", gegen Ende des verigen Klassen- und Einkommensteuer, bei der dies boch sehr gut thun- eine Normalernte angenommen werden und alles Ueberprodukt Monats in öffentlicher Bolksversammlung Herrn Max Hirsch lich, die Forderung der Progression zu stellen. Von Lugus- einer guten Ernte zur Ergänzung des bei einer schlechten Ernte
Charlotte Weftphal.
I.