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Nr. 87. 17. Jahrgang. 2. Beilage des ,, Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Freitag, 13. April 1900.

Bur Orientierung über die Kämpfe im Freistaat.

Die legten Ereignisse auf dem Kriegs­schauplatz im Orange- Freistaat haben die Kriegslage zu Ungunsten der Engländer so erheblich verändert, daß man von neuent auf einen für die Boeren günstigeren Ver­lauf des Kriegs hoffen darf. Es ist un­zweifelhaft, daß die Boeren ihre bisherige Taktik der reinen Defensive aufgegeben haben und zur Offensive übergegangen sind.

Der Erfolg ist nicht ausgeblieben, und Lord Roberts   mit seiner ganzen Armee von 40-50 000 Mann ist in Bloemfontein   ein­geschlossen. Die einheitliche Leitung der Operationen auf der Boerenseite ist unver­tembar, und der wohldurchdachte Plan der Cernierung des englischen Heeres in der Hauptstadt und im Herzen des Oranje­Freistaats ist in vorzüglicher Weise durch geführt worden.

Engl  . Trupper

H

Hauptquarlier

Buren Truppen Bewegung der Engländer

X Gefechte

Masstab.

Buren

Brakfontein Farm

Schrunshoogte

Taungs

329

Brandfort

Bloemhof

Brandfor SC

Hoopstad

Christiand

Keeram Sp

Modder River

Mering Farm

Floradale Farm

von Boshar

Spitzkop

Bloemfontein  

Dy Taits Farm

Lachshoek

Rhenoster Spr

Waranton

ORANJE

Smaldeet

Allemans Siding

Zarkly

Boshof

Brandfort

Kimberley

Modderk

Paardens

Petrusburg

Sangshot

Hatosdal

Boardantein

Karree Siding

Os

Clen Stat

Gen.

Spruit

FREISTAAT

Sedmont

DeWell Darp

Betharin

Genaden

ranger Se Fauresmith Edenburg

Trampsbg

Petrus Ov

Smithfield

Philippolis Springfontein

Moditer

River

Mockes Dam

Boesmans

Koranna Spr

Kop

Colville

Gen

Colville

Marais Farm

Sannas Posto Wasserwerk

Oberst Broadwood

Bushmanska

A

Wepener

ntarsig

Minburg

Lemmer

Thabanchu

Thaba'nchy Mr.

gar die Eisenbahn Bloemfontein- Springs fontein, die erstgenannte Stadt auch von Südosten, Süden und Südwesten bedrohend, während andre, zwischen Kimberley und Bloemfontein   vorhandene Boerenabteilungen den Cernierungsring des Robertsschen Haupt­quartiers im Westen schlossen. Die zur Deckung der rückwärtigen Verbindungen detachierten englischen Truppen sowohl an der eben genannten Eisenbahnlinie wie auch an der nach Kimberley führenden Straße haben einen sehr schweren Stand gegen die Boeren, die in kleineren Abteilungen überall unerwartet auftauchen. Da sie selbst­verständlich von den Bewohnern des Oranje­Freistaats über die Bewegungen des Feindes fortgesezt informiert werden, so befinden sie sich den Engländern gegenüber sehr im Vor­teil. Auch die Eisenbahnlinie Kimberley­Kapstadt ist von einer Boerenabteilung unter dem Kommandant Vanderpost bedroht. Um das Unglück voll zu machen, haben die Boeren das große Wasserreservoir auf dem Busch­manstop, welches Bloemfontein   mit dem nötigen Wasser versorgte, und das dazu ges hörige Pumpwerk zerstört. Es wird sich also bald ein empfindlicher Wassermangel in der Stadt einstellen, da die dort vorhandenen Quellen und Brunnen nicht entfernt zur Deckung des Wasserbedarfs einer Truppe von 40-50 000 Mann und etlichen tausend Pferden und Zugochsen ausreichen. Auch die Gefangennahme der fünf Compagnien sowie neueste Niederlage bei Meerkalsfontein haben die Lage Roberts bedeutend verschlechtert.

Lord Roberts   war nach dem Entsatz von Kimberley unter fortgesetzten Gefechten mit den sich langsam vor ihm zurückziehenden Boeren nach Bloemfontein   vorgerüdt, Lord Methuen   in der Diamantenstadt mit einer ganzen Division zurücklassend, welcher die Aufgabe zufiel, 1. Kimberley zu schützen, 2. den Aufstand in West- Griqua Land nieder­zuhalten, und 3. durch ein detachiertes Corps Mafeting im Norden zu entseßen. Lord Methuen   hat nur den ersten Teil seiner Aufgabe erfüllen können. Der Aufstand nimmt dagegen immer größere Dimensionen an, und die zum Entsaz Mafetings ent­fandte Truppe ist nicht im stande, den Widerstand der Boren bei Warrenton und Fourteen Streams am Vaalfluß zu über­winden. Die Boeren dagegen stehen in ganz ansehnlicher Stärke sowohl im Westen und Norden, wie auch im Osten Kimberleys  , so die Verbindungslinie Bloemfontein  - Kimber­leh unterbrechend. Von Bloemfontein   aus hatte Lord Roberts   einen Teil seiner Truppen nördlich bis Glen und Karree Siding, und östlich bis Thabanchu vorgeschoben, und auf solche Weise seine Streitkräfte zersplittert. Die Boeren benutzten diesen Umstand und griffen gleichzeitig von Norden( Brandfort) und Often( Ladybrand) die britischen Truppen an. Karree Siding und Glen, wo sich das Lager der Gardebrigade unter dem Generalmajor Pole Carew be-| zu seiner Unterstützung abgesandt worden waren. Beim Passieren| Engländer und Boeren durch besondere Signatur von einander unter­fand, mußte wieder geräumt werden, und auch die unter Oberst einer Furth des Koorn Spruit, 4 Kilometer westlich von Sannas schieden und die Bewegungen der beiderseitigen Truppen durch ver­Broadwood stehende Abteilung mußte sich von Thabanchu zunächst nach Bost, verloren die Engländer 11 Geschüße, 18 Munitionswagen und schiedenartige Linien( siehe die Zeichenerklärung) dargestellt. Die den Wasserwerken bei Sannas Post und dann weiter nach Bloem- ihren ganzen, etwa 200 Wagen zählenden Train mit Proviant und Hauptkarte giebt das Gebiet um Bloemfontein   bis Brandfort im fontein zurückziehen, obgleich die neunte Division unter General Kriegsmaterial. Gleichzeitig schwenkten mehrere von Osten kommende Norden und Thabanchu im Osten wieder, während die kleine Nebert Colville und zwei Brigaden unter dem bekannten General French Boerencorps nach Südwesten ab und überschritten hier zum Teil so- tarte rechts oben das ganze Kriegstheater im Oranje- Freistaat   enthält..

General French

General

Brandso

Kadlspruit St

Elandskop Lewbery Kolbe's Farm

Valeronder

Kaal Sp

Olieven Koppies

Kaffir

Rosendal Farm

Tberfall

Trenth

Man

Paardekraal

Khabanyana

3113

ngoana

Lampson& Martin Berlin W so

Da sich nun die Armee der Boeren durch steten Zuzug von Orange- Freistaat­Boeren vermehrt, welche sich bisher am Krieg aktiv nicht beteiligt hatten und andrer­seits die Verpflegung der englischen Truppen bei dem Ausbleiben neuer Zufuhren immer schwieriger wird, so erscheint es durchaus nicht ausgeschlossen, daß Lord Roberts   binnen furzem gezwungen sein wird, Bloemfontein  , an dessen Verteidigungswerken jetzt fieber­haft gearbeitet wird, aufzugeben. Es ist dann mur die Frage, ob ihn die Boeren freiwillig abziehen lassen.

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