-

Wie lange wird's dauern, bis die Gesellschaft" einmal einsieht, daß sie sehr wohl ohne Pfarrer( alte und junge), nicht aber ohne Arbeiter bestehen kann?

-

-

-

-

-

"

17. Juli vorigen Jahres mehrere Arbeiter, zum Theil tödtlich. fima H. Randell u. Co. an der Beekmanstreet in Newyort Sozialdemokraten und einzelnen Wilden, ferner außer einigen Für diese Verunglückten und deren Familien bittet nun Pfarrer zu verschaffen. Die ehrenwerthe Firma zeigte in den Tages Fortschrittsleuten, für denselben fast der ganze Reichstag, und Ritter von Elm das Publikum um milde Gaben". Unser blättern Beschäftigung für Knaben, Mädchen 2c. an und traf unter diesen absolut arbeiterfeindlichen Elementen befand Schweizer Parteiorgan nennt das mit Recht eine Smach" und mit den fich Meldenden die Uebereinkunft, nur monatlich zu sich mit dem größeren Theile des Fortschritts auch der große meint: Alte Pfarrer pensionirt der Staat, die Kinder verun- zahlen. Jedoch, ehe der Monat um war, entließ man die Be- Gewerkvereinsanwalt Dr. Mar Hirsch. glückter Arbeiter müssen das öffentliche Mitleid anrufen!" schäftigten wieder unter irgend einem Vorwande und suchte wieder Dr. Mar Hirsch hat also für das Interesse der Groß­Andere. Als nun endlich eine Anzahl derartig geprellter Leute fabrikanten, gegen das Interesse der Arbeiter ge­Anklage auf Schwindel erhob, stellte es sich heraus, daß neben stimmt! diesem auch noch andere Geschäfte ein derartig erbärmliches Wir kennen natürlich diesen edlen Arbeiterfreund", der die Spiel trieben. Aehnliches kommt beiläufig auch in Eu Arbeiter immer mehr gefesselt dem Kapital auf die Schlachtbank - Wie das Schweizer Fabrikgesez ausgeführt wird. ropa vor. zu liefern versucht; doch giebt es noch einzelne Arbeiter, welche In der Tagwacht" lesen wir: Die Herren Seidenfabrikanten den heuchlerischen Phrasen des Dr. Mar Hirsch und seiner Binggeler in Wädensweil lassen nicht nur 11 Stunden per politischen Freunde Glauben schenken. Tag arbeiten, sondern die Arbeiter müssen an einem 14tägigen Parteigenoffe J. Scheil, welcher seit dem 15. Februar Sollte diesen Verblendeten nun nicht die oben angeführte Bahltag auch mit einem Löhnlein von 6-15 Franken vorlieb d. J. im Kreisgerichtsgefängniß in Iserlohn , wohin er wegen nackte Thatsache die Augen öffnen!?- nehmen. Allerdings giebt es oft noch Bulage", nur werden Ueberfüllung des Gefängnisses in Bochum transportirt worden Die Sozialdemokraten hatten den Antrag gestellt, daß die zur Ausbezahlung" derselben die Ohrfeigen als gesegliche war, wegen Majestätsbeleidigung eine dreimonatliche Gefängniß- Eintragungen seitens der Arbeitgeber in die Arbeitsbücher nur Münzsorten" betrachtet. Wenn sich die Arbeiter beklagen, daß haft zu verbüßen hat, war am 1. Mai durch einen Gensdarmen mit schwarzer Dinte geschehen sollen, damit man in den Cor­fie bei diesem Lohn nicht existiren können, dann heißt es: Wenn nach Dortmund transportirt worden, nm sich gegen die An- porationen der Arbeitgeber nicht durch verschiedenartige Farbe es Euch nicht gefällt, so könnt Ihr gehen." Diese Antwort ist klage der Schmähung von Staatseinrichtungen, welches Ver- der Dinte den Arbeit suchenden jungen Menschen anschwärzen", in der jetzigen Zeit sehr wohlfeil, zeigt aber auf's Deutlichste, gehen" Scheil sich in einer Dortmunder Rede sollte haben zu anrötheln" oder auch anbläuen" könne. Beispielsweise tönne wie gut" es die Fabrikanten mit den Arbeitern meinen. Schulden kommen lassen, zu vertheidigen. Scheil wurde kostenlos man sich ohne den Zusatz:" schwarzer" verabreden, daß die Es ist dies ein neuer Beweis dafür, daß bei den Gesezen zum freigesprochen. Als Zeugen und auf diesen Umstand legen rothe Dinte Sozialdemokrat, die blaue Fortschrittler, die Schuße der Unterdrückten und Ausgebeuteten es nicht blos auf wir bei dieser Notiz das Hauptgewicht gegen Scheil traten schwarze Clerikaler und die grüne Conservativer bedeute; das den Wortlaut, sondern namentlich auch auf die Garantien der u. A. auf die Redakteure Koch und Kutschbach, der In- mit rother Dinte beschriebene Arbeitsbuch würde dann wohl Ausführung ankommt. Für diese Garantien muß gesorgt timus des Sozialistentödters Max Hirsch . Also soweit sind mit sammt seinem Inhaber niemals im deutschen Reiche Gnade werden, denn ohne sie sind die schönsten Geseze nur" todte diese edlen Seelen" bereits gesunken, daß sie zur geistigen vor den Augen der Arbeitgeber finden. Buchstaben". Bekämpfung" der Sozialdemokratie zur Denunziation ihre Zu- Selbst der Berichterstatter Abg. Gensel war mit der Ten­flucht nehmen müssen! Im Grunde genommen wundert uns denz des sozialdemokratischen Antrags einverstanden, doch glaubte dieser sittliche Rückgang der Herren nicht, denn wer im Stande er, daß derselbe auch nicht genügenden Schutz verleihe; man ist, die Sozialdemokratie zu bekämpfen, die doch nur das Gute müsse diesen Schutz den Behörden überlassen. will, der kann selber nicht gut sein, der ist zu Allem lediglich nur schwarze Dinte gebraucht werden dürfe, so könnten fähig. die Arbeitgebercorporationen sich auf eine andere Weise helfen. So sei ihm der Fall bekannt, daß den beliebten Arbeitern in ihren Entlassungsscheinen an einer bestimmten Stelle ein Komma, den nicht beliebten Arbeitern ein Semikolon gesetzt wor­den sei. Schade, daß der Berichterstatter es unterließ, diese saubere Gesellschaft näher zu bezeichnen, damit die Arbeiter Repressalien ausüben könnten. Doch nur Geduld die Reichstagsmajorität verschlechtert die Gewerbeordnung ungemein und hat die Gewerbegerichte zur Annahme für die Sozialdemokraten schon unmöglich gemacht, so daß bei geeigneter Beit die Repreffalien der Arbeiter für all die Unbill, die ihnen nach den neuen Gesezen von den Arbeit­gebern zugefügt werden kann, in großem Maße nicht ausbleiben werden. Je arbeiterfeindlicher man die Gesetze macht, desto schärfer die Klassengegensäße und der soziale Kampf; desto mäch tiger werden die Arbeitervereinigungen werden und die Strikes werden bei einer besseren Geschäftslage wie die Pilze. aus der Erde schießen.

-

"

Eine Amnestie" in Gänsfüßchen wurde von König Umberto, des König- Biedermann's" Sohn, bei seiner Thron­besteigung erlassen. Von dieser Amnestie wurden aber, wie man nachträglich erfährt, die 12 Theilnehmer des( bekannten) Bene­venter Butsches ausgenommen. Jetzt wird aus Mailand ge­meldet, daß die Gefangenen vor einigen Tagen aus dem Ge--Am 3. Mai wurde der verantwortliche Redakteur der fängniß zu Capua, wo sie seit einem Jahr inhaftirt waren, nach Chemnitzer Freien Presse", Genosse Franz Pezoldt, in der dem Beneventer Gefängniß transportirt wurden. Anscheinend Expedition des genannten Blattes durch einen Gerichtsdiener sollen sie dort den Richterspruch erfahren; sie warten ja erst unvermuthet verhaftet. Gründe unbekannt. Am 1. Mai trat 13 Monate! Der Transport der Sozialisten hat zu stürmischen der gewesene verantwortliche Redakteur des Nürnberg- Fürther Demonstrationen Anlaß gegeben. Die humane italienische Re- Sozialdemokrat", Genosse Weber, eine Gefängnißhaft von gierung ließ die Gefangenen zu Fuß marschiren, paarweise an- 82 Monaten an. einander gefeffelt, wie Verbrecher der schlimmsten Sorte. Aber die sympathischen Begrüßungen der Menge, die sich um sie sam­melte, rächte sie für die polizeilichen Brutalitäten.

-

Der Strike oder richtiger Lockout in Lancashire dehnt sich fortwährend aus. Trotz der Entbehrungen, welche die Arbeiter sich aufzuerlegen haben, denken sie nicht ans Nach­geben, und die von ihrem Fett zehrenden Fabrikanten erst recht nicht. Einen zweiten Versuch, den Streit schiedsrichterlich bei­zulegen, haben sie zum Scheitern gebracht. Den Harmonie buslern wird jest jedenfalls eine eindringliche Lektion ge­geben.­

-

-

Anfrage. Ist Jemand in der Lage, uns mitzutheilen, wie es den angeblich im Gefängniß zu Trier inhaftirten Ge­nossen Hackenberger und Kaulig ergeht? Wir befürchten das Schlimmste, da Beide wie vom Erdboden verschwunden zu sein scheinen.

Berlin , den 6. Mai.

Ueber den Verlauf der Verhandlungen über die Gewerbe­gerichte und die Gewerbeordnung, die in zweiter Lesung morgen oder spätestens übermorgen geschlossen werden, werde ich Ihnen laut Absprache ausführlich berichten und damit in nächster Nummer den Anfang machen. Ich kann aber nicht umhin, Ihnen schon jetzt über die heutige Sigung des Reichstags einige interessante Mittheilungen zu machen.

Die Hungersnoth ist, wie russische Zeitungen selber eingestehen, in den Gouvernements Kasan , Wjatta, Nischnei­Nowgorod, Perm und Simbirsk ausgebrochen. Der Peters- Die Regierungsvorlage und auch der Commissionsbericht be­burger Herold", der über die Nothlage in den genannten Gou- antragt: n nämlich bei der Abänderung der Gewerbeordnung, bernements eine ausführliche Schilderung gebracht hat, fordert daß die jugendlichen Arbeiter bis zu 18 Jahren ein Arbeits die Regierung auf, der bedrängten Bevölkerung zu helfen. Wie buch führen müssen. Man kann eine solche Bestimmung immerhin naiv! Die Regierung, die in Folge der beständigen Erobe- unrichtig und der Gewerbefreiheit zuwiderlaufend finden, doch rungskriege das Volk bis auf's Blut aussaugte und aussaugen motivirt sich dieselbe wenigstens in etwas dadurch, daß bei den mußte, nur um das nöthige Geld zum Kriegführen zu erhalten, jugendlichen Arbeitern, ja selbst zum Schutze derselben, eine die Regierung, die jetzt selber an dem Rande des allgemeinen strenge Controle ausgeübt werden muß. Bankerotts angelangt ist diese selbe Regierung soll dem Der Abgeordnete und Commerzienrath Stumm aber, dem hungernden Bolte helfen? Und dann wenn das milde diese Beschränkung nicht genügte, und dessen innigster Wunsch, Bäterchen" Hunderttausende auf den Schlachtfeldern opfert, was die Arbeitsbücher überhaupt bei allen Arbeitern eingeführt zu verschlägt es, wenn abermals Hunderttausende in der Heimath sehen, auf allzu großen Widerspruch stieß, beantragte, das Arbeits verhungern? Wenn sich das russische Volt nicht selbst hilft, buch auf diejenigen Arbeiter, welche das 21. Lebensjahr noch von der Seite wird ihm nie Hilfe zu Theil. Wie könnte auch nicht erreicht haben, auszudehnen. der Räuber dem Beraubten helfen!

-

-

Nach Schluß der heutigen Sizung erlebte man noch eine höchst tragi- tomische Scene. Von der Zuhörertribüne her­unter erklang, als die Abgeordneten sich anschickten, den Sigungs­saal zu verlassen, eine grelle Stimme, die sich das Wort erbat und nun in längerer lauter Rede auseinandersetzte, wie schmachvoll das Bolt belogen und betrogen werde. Der Redner, eine verkrüppelte Person in den 30er Jahren, ersuchte darauf die noch anwesenden Reichsboten, zu einer geheimen Sigung in seiner Wohnung, die er auch genau angab, zusammenzutreten, um ihnen wichtige Entdeckungen zu machen. Nun aber ereilte das Geschick den Redner in der Person des robusten Haus­meisters, der den Redner aus dem Hause auf die Straße diri­girte. Hier fand man denselben bald darauf ruhig vor dem Hauptportal stehen und bemerkte, daß er die heraustretenden Abgeordneten scharf firirte.

-

Plöglich trat er, als die Sozialisten aus der Thür traten, auf den Abg. Hasenclever zu, den er eindringlich bat, doch seine Sache in die Hand zu nehmen und den Reichstag zu veran­lassen, zu einer geheimen Sigung in der Wohnung des Bitt­Bei der Abstimmung erhielt dieses arbeiterfeindliche stellers zusammenzutreten. Der höchst wahrscheinlich etwas irr­Amendement des rheinischen Schlotjunters" die Majorität. Und sinnige Mann kannte Hasenclever nicht persönlicher redete Eine noch billigere Arbeitskraft als die chine- als nun der ganze Paragraph mit diesem Amendement zur ihn nur immer mit: Herr Abgeordneter an weshalb es der sische, schreibt man aus Amerika , wußte sich die Buchbinder- Schlußabstimmung gebracht wurde, da erhob sich, außer den Umgebung sehr verwunderlich erschien, daß sich der Petent gerade in Civil, aus Handlungsdienern und neugierigen Fremden re- Frauenzimmer als raffinirte weibliche Bedienung zur Welt kommt, krutirt, von Zeit zu Zeit noch mehr zu ,, animiren", gerade wie vielmehr, daß irgend welche Nothlagen des Lebens junge Mäd­man einem Roß die Sporen giebt, schreitet in den Zwischen- chen zwingen können, sich als ,, Bierheben" ihr Brod und mehr pausen eine jener ,, Sängerinnen " vom Podium herab und geht, zu verdienen.- mit einem Teller bewaffnet, durch die Reihen der Kunstmäcene, Da giebt es Puzmacherinnen, Schneiderinnen und Verkäufe­um den Lohn der Welt zu empfangen.

tragen.

-

rinnen aller Art, die durch eine schlechte Geschäfts- Conjunktur" außer Stellung gebracht werden und eine Beschäftigung, die sie noch nicht ganz und gar dem Laster preisgiebt, mit Freuden be­

-

"

-

"

"

Tanzstunde", hinter deren harmlos flingenden Namen sich ein Institut verbirgt, in welchem tanzlustige Nähtermädchen und Ladenmamsells" aller Art von einem routinirten Herren­Publikum systematisch dazu gezüchtet werden, den Nachwuchs, die Rekruten zu jenem, leider großen Heere der Demimonde zu bil­den in fenen großen spätnächtlichen Ball- Lokalen, die allein geeignet wären, einer Stadt den Namen Babel" zu ver­schaffen und in denen das Laster wie eine Herrscherin einher­stolzirt und ihrer Gemeinheit, Frechheit und Dummheit von

"

-

Für den hat sie ein freundliches Wort, für Jenen ein Lächeln, den Dritten weist sie in die Grenzen des Zuhörers zurück, wenn er etwa durch die Opulenz eines Groschens mehr," Anspruch grüßen. auf erhöhte Nachsicht zu haben glaubt, dem Vierten beantwortet ,, Noch nicht ganz und gar," denn am Ende ist es doch Leuten huldigen läßt, welche am Tage es vermeiden würden, fie einen faulen Wiz mit einem noch fauleren, so sammtlt sie meistens eine Etappe auf dem Wege nach abwärts, ein Aufent- auch nur ihr Gewand zu berühren zum Schluß in den den schnöden Mammon und da diese Prozedur sich alle 5 Mi- haltsort an der Grenze zweier Welten, der, die noch für voll Wiener Cafés, die sich selbst so prostituirt haben, daß sie in nuten wiederholt, so bezahlen die Zuhörer das entreelose Ver- gilt, und der, die man die ,, halbe" nennt. den Nachtstunden von 1 bis 4 Uhr die Erbschaft jener von gnügen mit einem sehr hohen Entree. Und an der Stufe der anständigen Welt sizen ,, frische fröh- früher berüchtigten Berliner Nachtconditoreien" übernommen Und wofür? Dafür, daß eine Schwedin, die im Heimaths- liche" Studenten, die trunken geworden, das Mädel" um die haben, in welchen über jeder Taffe Kaffee das Messer des Ber­Lande des ,, utan svawel och fosvor" vielleicht Wäscherin war Taille fassen, verfängliche Lieder singen, allerhand Späße liner Louis schwebte. und sich von dem Vorurtheil, daß man als Sängerin auch treiben und so allgemach das Mädel, wenn es noch nicht ganz Wer aus diesem Sumpf mit gesunder Seele herauskommt, fingen fönnen müsse, schon längst erholt hat, eine Melodie quieft verdorben ist, in den Koth zerren, in welchem es dann stecken kann von Glück sagen; wie viele aber in ihm stecken bleiben, die der Bublifus" begleitet. Das tausendköpfige Ungethüm bleibt, bis es der Venus vulgivaga in die Arme fällt.- und in diesem schmuzigen Kampfe mit den Harpyen unserer heißt in der Tingel Tangel- Sprache ,, Publikus."- Steht die Bedienung" wiederum auf der Höhe ihrer Auf- deutschen Weltstadt untergehen, davon hat man gemeinsam teine Und wie wirkt er mit! gabe, d. h. ist sie auf den zotigen Ton, der bei ihr zum savoir Ahnung und man würde schaudern, wenn man manchmal die Mit Händen und Füßen! Was da in der Hervorbringung vivre unentbehrlich wird, durch jahrelange llebung dressirt, dann Spur eines Lebensschicksals verfolgen könnte. Die Bauern­bon Spektakel Alles möglich, davon kann ein Gemüth, das sein tritt in der Vergiftung der Moral das umgekehrte Verhältnißfänger, von denen Manche durch ihre hohe Bildung über­Leben lang in einem ästhetischen Theezirkel gewirkt, keinen Be- ein; dann ist es die Eva, welche das von der Schlange ver- raschen, wachsen nicht aus der Erde, fie rekrutiren sich aus griff haben und was in den Barianten des Refrains Alles ge- mittelte Seelengift dem Adam überbringt. den Reihen der Gesellschaft, gegen die sie dann den Krieg er­lernt wird, das läßt sich nicht in Druderschwärze über- Und mancher Bursche", mancher Fuchs", in deffen Vor- öffnen. stellung noch das Bild einer hehren Mutter und einer reinen Unsere Militärbehörden wachen seit einiger Zeit mit Ich müßte fürchten, daß sie sich in Roth verwandelt. Schwester lebt, lernt so im Kreise fröhlicher Becher" mit der mehr Sorgfalt wie früher darüber, daß die Lieutenants in Mit dem Worte Es muß auch solche Räuze geben" kann eblen Weiblichkeit in einer Weise umgehen, die auf seine ſpå- Civil" nicht mehr jene geschilderten Vergnügungen als die Er­man in dieſem Falle nicht mehr auskommen; es überzeugt uns teren Umgangsformen mit Frauen und seine Anschauung dieſen holung von ihren Exercitien betrachten; es wäre kein über­nur davon, daß wenn die Gemüthsausbildung mit der schab- gegenüber ihren nachtheiligen verhängnißvollen Einfluß ausübt. mäßiges Verlangen, wenn auch die akademischen an das Ehr­lonenhaften Schulbildung nicht Schritt hält, die letztere vor den Wie ganz anders steht da die viel verlästerte französische gefühl der Studenten appellirten und ihnen das Unwürdige Gefahren, die der Moral brohen, gar nicht fügt, eine Er- Roccoco- Beit zu uns, jene Zeitepoche, wo die Mütter aus der fener Amüsements vor Augen hielten. fahrung, die man sich bei dem phrasenhaften Geschrei nach Bil- Provinz ihre Söhne nach Paris in jene von geistreichen Würde dann auch von anderer Seite, ebenso wie man schon dung Bildung", dem Universalheilmittel für alle Gesellschafts- Frauen geleiteten Salons" sandten, damit sie dort im Ver- angefangen hat, den Wiener Café's die Nachtexistenz etwas zu frankheiten sehr wohl merken kann. tehr mit edlen, gebildeten Damen gute Sitte und Lebensart schmälern, damit vorgegangen werden, zur Ehre des ohnedies Jene Tingel- Tangel- Kunstmäcene sind zum allergrößten lernen sollten. schon auf dem Gefrierpunkt angelangten Rufes unserer Welt­Theile nicht etwa ungebildete Proletarier, sondern Leute, die mit Unsere teutonische Tugend" erscheint uns in sehr bedenk- stadt, etwas mehr die weibliche Bedienung", die" Tanzstunde" ihrer Bildung ungeheuer wichtig thun- und womöglich über lichem Lichte und wir gewahren gar sehr den Balken in un- u. s. w. in's Auge zu fassen, würde man andererseits mehr Philosopheme streiten, wie es fa auch eine betrübende Erschei- serem Auge, das immer den Splitter in dem der Nachbarn darauf achten, daß beschäftigungslose Arbeiterinnen nicht gleich nung ist, daß unsere akademische Jugend die Meinung zu hegen sieht, wenn wir bedenken, wo unsere gebildete Jugend die Abend dem Laster in die Arme zu sinken brauchten, dann könnte wohl scheint, ein Seidel Bier sei weniger vergiftet, wenn es von so- und Nachtstunden verbringt. der Sumpf, dem die Pflanze der Gemüthsroheit entsprießt, genannter schöner Hand" kredenzt würde. In der Kneipe mit weiblicher Bedienung", wo der etwas ausgetrocknet werden. Die weibliche Bedienung in unseren Studenten- Kneipen ist Wih immer betrunken in der Goffe liegt, im Tingel­ein doppelter Schaden, einerseits für die Bedienung und ander- Tangel, dem gegenüber, wie mir ein befreundeter Pariser ver­seits für die Bedienten. ficherte, die Café chantants von Paris , wo sich auch künstle­Man kann nicht annehmen, daß selbst das verdorbenste rinnen hören lassen, wie Dianentempel dastehen in der

-

-

--