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sieht also, daß selbst das gute Gewissen der Menschen mit und Schmach über unser ganzes Land gebracht, und wiederum solcher Verfolgungswuth nicht, seht Ihr nicht ein, daß aus Eurer zweierlei Maß gemessen wird. war es ein Mitglied der Partei, welche die Grundsäulen unseres rohen Brutalität nur Rohheit und wilder Fanatismus erzeugt Staatslebens vernichten will, das zu diesem frevelhaften Be- werden können? Fühlt Ihr nicht, daß Ihr, die Ihr in Eurer , Grober Unfug". Wir haben schon erwähnt, daß die ginnen seine gemeine Hand bot. Schande über uns, wenn wir Presse das Kapital zu solcher Handlungsweise drängt, Gefahren Berliner Polizeibehörde das Verbot erlassen hat, die Photo- länger das schädliche Treiben einer Rotte dulden, welche solche heraufbeschwört, welche die Cultur und jeglichen Fortschritt be­graphien der beiden Attentäter in den Schauläden auszustellen. Früchte zieht! drohen? Doch wir predigen nur tauben Ohren. Unter der Diesem Verbote war folgende Notiz unseres Berliner Partei- Die bestehenden Geseze und Polizei- Maßregeln genügen da- Maske des Patriotismus wollt Ihr Eure Mitbrüder nur noch organs, der Berliner Freien Presse", vorausgegangen: gegen nicht; der Reichstag verweigert zu deren Verschärfung mehr abhängig machen, wollt Ihr die Herrschaft des Mammons Unmittelbar nach dem Hödel'schen Attentat ist bis in die seine Zustimmung; da muß das Volk seinem Könige Recht, befestigen. Immerzu- angelangt auf der schwindelnden Höhe lezten Tage die Verbreitung von Abbildungen des Meuchel- Schutz und Genugthuung schaffen. Adressen und Övationen der Alleinherrschaft stürzt um so schneller die Herrschaft des mörders, sowie der That selbst in unpassendster Weise betrieben aller Art mochten dem Attentate eines wahnwißigen Hödel Kapitals jah in den Abgrund. gegenüber dem im Tiefinnersten verwundeten Herzen unseres heißgeliebten Landesvaters einige Linderung schaffen; der wie derholte Mordversuch verlangt andere Sühne.

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worden. An vielen Schaufenstern war seine Photographie un­mittelbar neben denen der königlichen Familie ausgehängt, und die illustrirten Journale überboten sich fast, Darstellungen des Attentats dem Publikum vorzuführen. Der Einfluß derartiger Schaustellungen auf unreife, von einer gewissen Großmannssucht erfüllte Gemüther dürfte nicht zu unterschätzen sein, und wir hoffen, daß die zuständigen Behörden gegen eine nach dem jetzigen erneuten traurigen Vorgang wiederum bereits begonnene derartige Industrie mit aller Entschiedenheit einschreiten werden." Liberale Zeitungen, welche diese Bemerkung unseres Berliner Organs bringen, schreiben dazu:

brachten!

beiden verbrecherischen Attentate Unter den Linden , schlimmer - Die Denunziationssucht. Schlimmer noch als die In des Volkes Acht mit den Missethätern! noch als die vielen brutalen und findischen Majestätsbeleidigungen, Kein Stück deutschen Bodens sei ferner entweiht durch den die jetzt ausgestoßen werden, schlimmer noch ist das dabei Tritt eines Führers dieser Partei; fort mit ihnen aus deutschen blühende Denunziationswesen, welches unter der Maske des Gauen, und möge ihnen der Fluch und die Verachtung des Patriotismus ein hündisches Bediententhum in den meisten Fällen ganzen Landes folgen, über welches sie so große Schande nur schlecht verhüllt. Daß dies Denunziationswesen sogar aus den unlautersten Motiven entsteht, daß durch eine Denunziation persönliche Gegner vom Halse zu schaffen versucht werden, ist all­bekannt; daß aber die Denunziationssucht zur verbrecherischen Thorheit" werden kann, dies mag die Thatsache zeigen, daß auf dem Gesundbrunnen bei Berlin , Koloniestraße 5, ein Mann wegen Majestätsbeleidigung verhaftet worden ist, welchen seine eigene Frau denunzirt hat. Und diese Denunziations­sucht wird von der herrschenden liberalen und conservativen Presse genährt.

Keinerlei Unterstützung einer Presse, die so gemeinem Dienste sich widmet, die mißleitete Masse seinem Gotte und seinem Das Sozialistenblatt, die Berliner Freie Presse", bringt Könige entfremdet! Nirgend der Brut eine Stätte geduldet, wo obige Notiz, jedenfalls nicht unberechtigt, obgleich die sie noch ferner ihr widriges Haupt erheben kann, um weiter Mahnung von dieser Seite doppelt beschämend sein Fäulniß in das Mark des Volkes zu tragen. muß." Der National Zeitung" ging über denselben Unfug von einem hervorragenden Rechtsgelehrten( Lasker?) folgende Bu­schrift zu:

Das muß unser Aller Ziel und Streben sein, wenn wir uns von der Schmach reinigen wollen, die wir in ihrem lange vor­bereiteten Treiben nur zu weit schon geduldet haben; dazu helfe jeder deutsche Mann und Jüngling, jede deutsche Frau, auf daß wir wieder frei aufschauen können zu unserem lieben Landes­vater, und bitten uns seine guten Kinder zu heißen. Und das geschehe bald, das helfe Gott ! Lubliniz, 5. Juni 1878.

von Klizing, Landrath."

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- Wer hat das Attentat verschuldet? Die conserva­tive Schlesische Zeitung" nimmt den Dr. Nobiling und hängt ihn mit folgenden Worten den Liberalen an: Wir haben tein Recht mehr, von einer vereinzelt dastehenden" That des Wahnsinns " zu reden, wie sie ja allerwärts und zu allen Zeiten vorkommen kann. Vor tiefer Scham erröthend müssen wir an­

Gestatten Sie mir in der allgemeinen Aufregung einen Ge­danken auszusprechen, der mir schon seit Wochen am Herzen liegt. Unter den, ihrem innersten Kerne nach, schwer zu ergrün­denden Motiven solcher Unthaten, wie wir sie innerhalb weniger Wochen zweifach erlebt, spielt sicherlich die Eitelkeit eine nicht unbedeutende Rolle. Der Mörder sieht sich als einen großen Jedes Wort der Entrüftung wäre zu schwach gegenüber erkennen, daß wir Thatsachen gegenüberstehen, die laut und un­Mann an, der sich sogar als Attentäter Sr. Majestät" unter- dieser abscheulichen Aufforderung zu Gewaltthätigkeiten. Wir widerruflich Beugniß geben von einem sittlichen Verfall, zu dem zeichnen zu dürfen glaubt. Solche frankhafte Seelenzustände wollen abwarten, ob die Behörden einschreiten. Thun wir unter der zehnjährigen Herrschaft des unseligen Laisser faire wirken aber auf empfängliche Gemüther allzu leicht ansteckend, sie es nicht, dann ist ausdrücklich erklärt, daß man uns als gelangt sind." Also Bamberger und Eugen Richter sind die und man sollte deshalb doch Alles vermeiden, was den Glauben vogelfrei betrachtet. Hintermänner Dr. Nobiling's! Die Kölnische Zeitung " aber,

an das Großmannsthum eines so schlechten Menschen irgend Wir könnten noch unzählige Bubenstreiche berichten, die in nicht faul, nimmt den vielgenannten Verbrecher und halset ihn Nahrung geben könnte. Wird aber dieser Glauben nicht geradezu den letzten Tagen verübt worden sind, aber es fehlt uns der den Conservativen mit folgenden Worten auf: Das Blatt, gefördert, wenn man aller Orten das Bild des Mörders" Raum. Mit hoher Genugthuung constatiren wir bei dieser Ge- das in Breslau erscheint, sollte sich doch wohl darüber zuver­öffentlich ausgestellt und zum Kauf feilgeboten sieht! Braucht legenheit die Thatsache, daß das Volk sich durchweg musterhaft lässig unterrichten können, von welcher Seite in den Sechsziger unsere Industrie aus solchen Dingen ein Geschäft zu machen und gehalten, und einen Grad von Bildung an den Tag gelegt hat, Jahren die Pflanzung und Förderung der Sozialdemokratie in kann das Publikum sich nicht beruhigen, ohne das Conterfei eines der die Bildung" der gebildeten" Hezer tief beschämt. Wäre den schlesischen Weberdistrikten ausging. Sie ging nicht aus von solchen Menschen in Händen zu haben? Ich sollte denken, es das Bolt so roh gewesen wie diese Gesellen, und wären diese den vermeintlichen Freunden des unseligen Laisser faire", son­wäre sehr wohlgethan, wenn man, soweit es irgend möglich ist, Gesellen nicht ebenso feig wie roh gewesen, dann hätte es, trob dern von den Freunden des reglementirungssüchtigen Cäsaris­einen solchen Bilderbetrieb nicht aufkommen ließe. Er trägt der ruhigen Haltung unserer Genossen, vielfach zu Exceffen und mus", von den Anhängern der idées napoléoniennes". die Gefahr in sich, krankhafte Gemüther immer wieder zu gewaltsamen Collissionen kommen müssen. Also nun sind die Hintermänner des Dr. Nobiling der Herr neuen Schandthaten aufzureizen." Geheime Rath Wagener, der langjährige intime Berather Bis­Kurz, es fehlt nicht an Leuten, welche sich in diesem Heren-, Der Krieg ist erklärt" unter dieser Ueberschrift marc's, und Genossen!- Immer zu! Dies Fangballspielen sabbath des Blödsinns die nöthige Vernunft bewahrt haben, um bringt die Kölnische Zeitung " einige Hezartikel gegen die So- mit dem Verbrecher zwischen den Liberalen und Conservativen einzusehen, daß gerade der Unfug, der mit dem Hödelattentate zialdemokratie, in welcher sie die Schüsse, die von wahnwißigen wird noch lustiger werden, wenn es zur neuen Reichstagswahl in den Zeitungen, in den Schauläden und auf öffentlicher Straße Menschen Unter den Linden" in Berlin abgefeuert find, als geht, in welcher die Liberalen aller Schattirungen an die Wand von den Antisozialisten getrieben worden ist, eine Hauptur- eine Kriegserklärung der Sozialdemokratie gegen die Gesellschaft gedrückt" werden sollen. Wahrscheinlich würden die Liberalen sache des zweiten Attentates war wie wir das ganz zu An- hinzustellen sucht. Albernes Gerede! Durch Verbrechen und dann froh sein, wenn ihnen die in letzter Beit so unsinnig ge­fang hervorhoben. Dummheiten wird die Kriegserklärung von der Sozialdemokratie schmähte Sozialdemokratie unter Umständen und in einzelnen nimmermehr eingeleitet; die Kriegserklärung ist ja längst schon Fällen zu Hilfe eilte. erfolgt, und zwar ist dieselbe gegen alle faulen Schäden der

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Bubenstreiche. Aus Schwerin geht uns die Mitthei­Lung zu, daß in Folge der maßlosen Hezzereien der dortigen heutigen Gesellschaft gerichtet. Der Krieg, der bis jetzt gegen- Den Fortschrittlern geht's auch schon an den Kragen liberalen Presse dem Reichstagsabgeordneten Hofbaurath Demm- dieselben geführt wurde, ist aber mit den anständigsten Waffen, Aus Königsberg wird gemeldet, daß das Disziplinargericht Ter zwei Nächte hintereinander ein Theil der Fensterscheiben die auf die gesetzmäßige Umänderung der bestehenden faulen gegen den fortschrittlichen Kreisrichter Dr. Koltmann auf eingeworfen wurde. In Folge dieser Bübereien sab sich die Zustände hinzielten, geführt worden. Wir haben einen gesetz Amtsentsegung erkannt hat. Die bekannte, von feinem Ge­Stadtbehörde genöthigt, während der folgenden Nächte an das lichen, einen anständigen Krieg geführt. Was thun aber unsere richt beanstandete Broschüre des pseudonymen R. Planenberg soll einzeln stehende Haus des alten 74jährigen Mannes Wacht- Gegner nunmehr? Sie führen den Krieg mit vergifteten und die Veranlassung zu diesem die Berliner Volkszeitung" über­posten aufzustellen. rohen Waffen. Die Hungerpeitsche soll den Arbeitern ihre raschenden Urtheil gewesen sein. Der bei diesem Urtheile Da Demmler in Schwerin unter der Arbeiter- und Hand- Ueberzeugung rauben. Die sozialdemokratischen Arbeiter sollen fungirende Oberstaatsanwalt brachte die Schriften des fortschritt­werkerbevölkerung eine wahre Verehrung genießt, so ist nicht aus der Arbeit entlassen, aufs Straßenpflaster geworfen werden. lichen Dr. Kolkmann direkt mit der Sozialdemokratie in Ber­der geringste Zweifel vorhanden, daß diese Büberei von Leuten Wer erinnert sich dabei nicht all' der wahnsinnigen Verfolgungen bindung. Sollte ein Ausnahmegesetz oder ein Ausnahmezustand aus den sogenannten gebildeten" Ständen verübt wurden, der und Bedrohungen Andersgläubiger? Wer nicht der Juden- über die Sozialdemokratie verhängt werden, so dehnt sich der­alte Demmler hat uns selbst diese Ansicht auf unsere ausgespro- verfolgungen am Rhein ? Wer nicht der Scheiterhaufen der In- selbe selbstverständlich auch nach rechts aus. Das mögen die quisition? Die andere Ueberzeugung, der andere Glaube wurde liberalen Parteien in's Auge fassen. chene Vermuthung hin bestätigt. mit Verfolgung, mit dem Tode, mit Martern bestraft. Jeder

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Ein preußischer Landrath hat folgenden Brandaufruf beröffentlicht: gebildete humane Mensch hat längst über derartige Unthaten das- Als ein äußerst glückliches Ereigniß würden wir Auf, deutsches Volt, ermanne dich! Urtheil gesprochen. Und jetzt? Der Ueberzeugung wegen, des es begrüßen, wenn der Dr. Nobiling wieder völlig vernehmungs­Abermals hat die ruchlose Hand eines Deutschen das Leben Glaubens wegen sollen Arbeiter mit ihren Familien dem Elende, fähig würde, wie jetzt von ärztlicher Seite gehofft wird. Dann unseres allverehrten, greisen Kaisers angetastet, damit Trauer dem Verderben preisgegeben werden? Bedenkt Ihr die Folgen würde zunächst der Beweis geliefert werden, daß die That Nobiling's weder direkt noch indirekt mit sozialdemokratischen unter denen das Geschwader fuhr, nicht dafür gesorgt ist, daß Untersuchung bei verschlossenen Thüren stattfinden zu lassen? Lehren etwas zu schaffen hat; außerdem aber würden dann die Ausführung der wichtigsten Befehle, von der Alles abhängt, Vielleicht wird man sagen, daß die Einrichtungen einmal so auch die Complott- Macher" an's Tageslicht kommen. Das gegen jedes Mißverständniß sichergestellt ist! wären, daß der Dienst es so erforderte. Wir glauben dagegen Volt aber würde solcher Mache" dann verächtlich den Rücken Die Gefahren der See bestehen für das Kriegsschiff wie für fagen zu dürfen, daß sich die öffentliche Meinung nicht dabei kehren und sich schämen, daß man es so schnöde bethört habe. das Handelsschiff, und keine Flotte tann sich rühmen, frei von beruhigen, daß sie kein Vertrauen in das Ergebniß einer Unter- Nobiling war Correspondent des Börsenblatts Kapita­Unfällen und schweren Verlusten geblieben zu sein. Auch Eng- suchung haben wird, die unter Ausschluß der Deffentlichkeit vor lift" in Stuttgart , und bot kurz vor dem Attentat einem öfter­länder haben ihren Agincourt ", ihren Captain", ihren Van- sich gegangen ist. reichischen landwirthschaftlichen Journal seine Mitarbeiterschaft guard", ihre Euridice". Aber die Unfälle, von denen unsere Das Land hat das Recht und die Pflicht, strenge Rechen- an", wie der Wiener Correspondent des" Standard" telegraphirt. Flotte in der letzten Zeit betroffen ist, gehen über das Maß schaft von Denen zu fordern, denen das kostbare schwimmende Alles Spuren, die nach einer anderen Richtung" hinweisen. hinaus. Wir wollen nicht auf frühere Vorkommnisse zurückgreifen, Material der Flotte, die Schiffe im Werthe von vielen Mil­An anderer Stelle warnen wir vor Briefen mit sondern nur fragen: Was ist aus dem Uebungsgeschwader lionen, und das noch kostbarere Personal, die Hunderte uner­geworden, das in diesem Jahre unsere Flagge im Mittelmeer setzlicher Menschenleben anvertraut gewesen sind, und die im majestätsbeleiderischem Inhalt, die jetzt aus bekannter Fabrik zeigen sollte? Wenig mehr als vierzehn Tage ist es her, daß die tiefen Frieden, aber vielleicht an der Schwelle eines großen zu erwarten sind. Des Weiteren warnen wir jeden Partei­vier zur Bildung desselben bestimmten Panzer stolz und schmuck Krieges unsere Streitkräfte so empfindlich geschädigt und lahm genossen, sich mit Fremden in ein Gespräch über Politit einzu­in unseren Häfen lagen. Wo sind sie jezt? Friedrich der gelegt haben, wie es kaum eine entscheidende verlorene Schlacht lassen. Es ist Thatsache, daß in ganz Deutschland verkleidete Große" ist auf der Fahrt von Kiel nach Wilhelmshaven wieder vermocht hätte. Das Land hat ein Recht zu verlangen, daß Bolizeiagenten die Wirthschaften 2c. besuchen und Unterhaltungen holt und dermaßen auf den Grund gesetzt, daß sein Boden schwer die Untersuchung eines solchen Falles nicht im Geheimen über die neuesten Vorgänge, besonders das Attentat, anzuknüpfen beschädigt ist. Er liegt außer Dienst und seeunfähig in Kiel , um abgemacht und vielleicht mit der Bestrafung eines oder suchen. Namentlich hüte man sich vor den angeblichen Colpor­einer umfangreichen Reparatur unterworfen zu werden. Der einiger Schuldigen enden, während nicht wenige allgemei- teuren, welche Nobiling's und Lehmann's Bilder ver­" Kurfürst" ruht auf dem Grunde des Meeres. Der König nere und tiefgehende Uebelstände ungestört fortwuchern. Man taufen. Wir haben Gründe. Wilhelm" ist so zugerichtet, daß er in Monaten nicht wieder gebe sich in der jungen deutschen Marine feiner Täuschung

gemacht.

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Der große Kurfürst. Unten im Feuilleton veröffentlichen dienstfähig und seetüchtig werden wird. Ohne daß irgend welche hin. Gern erkennen wir an, was in vielen Richtungen wir einen Artikel über die katastrophe, die unsere Marine be­höhere Macht, irgend ein durch Menschenkraft und Menschensorge geleistet ist, und wohl wissen wir, daß sich in ihr eine Menge troffen hat. Dieselbe wirft ein so schlechtes Licht auf unsere unabwendbares Raturereigniß dabei mitgewirkt hätte, ist so in begabter und tüchtiger, auch seemännisch hochstehender Offiziere Besigen Tagen und im tiefsten Frieden fast das ganze befindet. Aber das Bertrauen zum Ganzen, hender offiziere Marineleitung, daß die Vermuthung sehr nahe liegt, der gewal­Geschwader, die Hälfte unserer Schlachtflotte, ver- manche frühere Erfahrung geschwächt worden ist, hat durch die tige Nobilingskandal sei zum Theil zu dem Zweck inscenirt nichtet oder doch für den Augenblick völlig unbrauchbar jüngsten Ereignisse einen schweren Stoß erlitten. Wenn wir worden, um das Jena der deutschen Marine und ein feine Sicherheit haben, daß es im Kriegsfalle wirksam zur Ver- Jena ohne Kampf!- dem Urtheil des Volkes zu ent­Läßt sich annehmen, daß diese schwere Schädigung unserer wendung kommen kann, dann wäre es Selbsttäuschung und Thor- rücken. Wehrkraft zur See nur unglücklichen, unvermeidlichen Zufällen heit, eine Flotte zu unterhalten. zuzuschreiben ist. Wir würden aufrichtig und von Herzen wün­schen, daß dem so wäre, allein wir bedauern, nicht daran glau­Anfrage. Die Braunschweiger Leuchtkugeln" stellen folgende ben zu können. Diese wiederholten Unfälle scheinen vielmehr Frage: Darf ein Soldat mit seinem Vater verkehren, wenn dieser die Symptome tiefer liegender Uebel zu sein. Und es wäre Sozialdemokrat ist? Sollte es nicht vielleicht besser sein, Söhne oder dringend zu wünschen, daß die Untersuchung, welche natürlich Brüder von Sozialdemokraten ganz vem Militärdienst zu dispensiren? über den Untergang des Kurfürsten" abgehalten werden wird, sich nicht auf den einzelnen Fall und die einzelnen Thatsachen beschränken, sondern der Sache mehr auf den Grund gehen und ich Fürst Bismarck rasch nach Berlin , um den dort für ihn blühenden die Wurzeln der Uebelstände bloslegen möchte. Wie man hört, das Borgekommene erstatten, und bemerkte dann, laut Berliner Blättern Wezen zu inspiziren, leß sich von Eulenburg junior Bericht über soll die Untersuchung der Havariekommission in Kiel übertragen in hoher Erregung: Sehen Sie, das sind die Vorboten der am Schluß des Blattes, weil dasselbe bereits umbrochen war und wir sein, einem Institute, welches außerhalb der Marine wenig be- Revolution!" Natürlich wollte er sagen: Reaktion. Oder hält fannt sein dürfte aus dem einfachen Grunde, weil seine Thätig- Fürst Bismarck das, was er jetzt thut, für Revolution? Kann doch feit nicht an die Deffentlichkeit kommt. Sollte diese Havarie- nicht sein.

kommission wirklich das geeignete Tribunal für einen Fall sein,

wie es der vorliegende ist, sollte es wirklich beabsichtigt sein, die

Versprochen. Nach dem Nobiling'schen Attentat eilte bekannt­

Auf Wunsch des Herrn Dr. Böhmert bringen wir seine Berichtigung nochmals und zwar an dieser Stelle*) zum Abdruck: " Die Notiz des Vorwärts", Nobiling sei Mitarbeiter den Böhmert'schen antisozialistischen Sozial- Correspondenz" ge= wesen, ist vollständig aus der Luft gegriffen. Nobiling hat niemals eine Beile für die Sozial- Correspondenz geschrieben." Dresden , den 4. Juni 1878. Dr. Böhmert."

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Die Berichtigung der Berichtigung ist anderwärts erfolgt.

*) Die erste Veröffentlichung in vorlegter Nummer erfolgte deshalb einen Ausschub der Veröffentlichung für unloyal hielten.( Unser Blatt tommt zwei Tage vor dem Datum des Erscheinens in die Presse.) Dann aber berief sich Herr Böhmert auch auf das Preßgesez, nach welchem wir ja die Berichtigung an dieselbe Stelle zu segen hatten, wo die betreffende Behauptung stand. R. d. V."