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Nr. 88. 17. Jahrgang.

2811

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Ein Opfer traffen Aberglaubens.

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Sonntag, 15. April 1900.

wurde. Das J'sche Ehepaar befand sich trotz der großen Einnahmen versammlung am Mittwoch, den 18. April, im Alten Schützen in petuniären Verlegenheiten. Zweimal trat der Bruder der Frau, haufe, Linienstr. 5, stattfindet. Es erfolgt die Neuwahl des Vor­ein Herr Hagen aus Brigwalk helfend ein und bezahlte für seine standes. Der Vorstand. Schwefter an deren Gläubiger nicht unerhebliche Summen. Wilmersdorf . Die Mitgliederversammlung des socialdemos fratischen Vereins findet der Feiertage wegen nicht am 18. sondern am 25. April statt.

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Kommunales.

Treptow - Baumschulenweg. Mittwochabend 81/2 Uhr hält der Verein Vorwärts" bei Michler, Ernststr. 26, eine Versammlung ab, in der Genosse Knoll sprechen wird.

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Nixdorf. Morgen Mittag 12 11hr findet im Apollos Theater, Hermannstr. 48-50, eine vom focialdemokratischen Verein" Vorwärts" veranstaltete Matinee statt. Um rege Be­Gleichfalls werden die Parteigenossen teiligung wird gebeten. vor dem 6. Mai abgerechnet werden muß. Der Vorstand. darauf aufmerksam gemacht, daß über die Urania Billets

Weißenfee. Die hier für den zweiten Festtag um 12 Uhr ver­anstaltete Matinee kann erst um drei Uhr nachmittags statt­finden, da polzeilicherseits gegen die zuerst angesetzte Stunde Be­denken geltend gemacht wurden. Die Genossen werden darauf be­sonders hingewiesen und gebeten da die Veranstaltung sonst feinerlei Abbruch erleidet sich womöglich noch zahlreicher als ur­sprünglich beabsichtigt zu beteiligen.

Der Ermordung der früheren Lehrerin Frl. Medenwaldt folgt auf dem Fuße die Aufdeckung eines furchtbaren Verbrechens, das Tein andrer begangen hat als jener Töpfer Jänicke, der vor cinigen Tagen in Berleberg verhaftet worden war. Wie erwähnt, wurde seine Verhaftung zuerst mit der Ermordung der Schifferfrau Graßnick in Verbindung gebracht. Das war mun allerdings nicht Gegen die Ungerechtigkeit des Klassenwahlrechts. Die richtig, dagegen hat Jänice einen andren Mord verübt, Stadtverordneten Singer und Genossen haben der liberalen Mehr und zwar unter Umständen, wie sie abenteuerlicher kaum gedacht heit im Noten Hause eine von dieser gewiß freudig aufgenommene werden können. Den uns vorliegenden Berichten entnehmen wir Gelegenheit gegeben, sich ihres Liberalismus würdig zu zeigen. Bon das Folgende: Das Opfer der Mord that ist die 34jährige, aus Gera ge- unfern Parteigenossen ist nämlich folgender Antrag in der Stadt­bürtige unverehelichte Schneiderin Quise Bergner, die in verordneten- Versammlung eingebracht worden: Die Versammlung dem Hause Reichenbergerstraße 172 in der vierten Etage des Quer- beschließt, an den preußischen Landtag das Ersuchen zu richten, daß gebäudes wohnte. Das durchaus unbescholtene, fleißige Mädchen bei der bevorstehenden Abänderung des Kommunal- Wahlgefezes die war leider sehr abergläubisch und fuchte im vorigen Dezember eine Einführung des bei den Neichstagswahlen geltenden- all­Kartenlegerin in der Naunynstraße auf, die ihr eine glänzende gemeinen, gleichen und geheimen Wahlrechts auch Bulunft prophezeite, insbesondere, daß ihr ein großes Ver- für die Gemeindewahlen beschlossen werden möge. mögen durch den schwarzen Mann" in den Schoß fallen werde. Bald kam ihr auch der schwarze Mann" über den Weg; es war dies der frühere Töpfer, Hansdiener und Portier Eugen Jänide, geboren am 2. September 1876 zu Rowaives, Streis Teltow , gulegt Gezkowsinftr. 10 wohnhaft. I. stellte sich der B. als Zauberer und Schahgräber vor und erklärte ihr, daß er in Es werden weiter Menschenopfer dargebracht! Zu dem der Lage sei, ihr ein Vermögen von 500 000 Mart zu verfchaffen. in der Freitagnummer erwähnten Erkenntnis des Kammer­Der Zauber" fojte aber Geld und so opferte das bethörte Mädchen gerichts betreffs der Arbeitszeit der in der Fabrik von Dr. Meher nach und nach nicht nur für diesen Zived feine ganzen, etwa 600 M. u. Driedger in Ober- Schöneweide wird uns noch geschrieben: Die betragenden Ersparnisse, sondern es verkaufte auch noch feine Fabrik von Dr. Meyer u. Driedger( nicht Drieger u. Meyer, wie Wohnungseinrichtung teilweise und gab die nicht unbedeutenden irrtümlich am Freitag angegeben) in Ober- Schöneweide, Hefner­Summen dem Jänice. Endlich aber wurde die B. mißtranisch, sie sagor umfaßt außer wissenschaftlichen Sammlungen und einer fabriziert, wie auch aus dem Adreßbuch zu ersehen, wasserfreie Der Nachlaß des verstorbenen Dr. phil. Andreas Fedor straße 7, ist gar feine Bleifarben oder Bleigneterfabrik. Sie gedrängt, bestimmte Jänide die Unglüdliche, am 22. März in aller Bücherei nach Schätzung der Testamentvollzieher einen Wert von flüssige fchweflige Säure, rauchende Schwefelsäure, Natrium Bleiglätte Frühe sich mit ihm und dem zehnjährigen Pflegejohn etwa 1 Million Mark und ist zur Begründung einer Jagor- nitrit, und Mennige, welche Icztere beiden des Jänide, Namens Bruno Misch, nach dem Tenselssee in der Stiftung zur Vermehrung nüzlicher Kenntnisse und Fertigkeiten" Bleipräparate vorzugsweise zur Herstellung elektrischer Accu­Potsdamer Forst am Fuß des großen Ravensbergs hinauszubegeben, bestimmt. Die Stadtgemeinde ist Alleinerbin. Der Magistrat hat mulatoren gebraucht werden. Für diese Fabrik hat sich dem­wo die Hebung des Schages" vor sich gehen sollte. Hier über die Annahme des Nachlasses beschlossen und die Stadtverordneten nach der Arbeiterschutz durchaus nicht nur auf die für Blei­reichte Jänicke, nachdem er allerlei grotesten Hotuspofus getrieben, Versammlung ersucht, dem zuzustimmen. der Bergner ein Glas Wasser mit der Aufforderung, es bis zur Neige zu leeren, dann werde sie einschlafen und nach ihrem Aufwachen den Schatz in der Höhe von 500 000 Mart vor fich liegen sehen. In dieser Weise erfolgte der Gift­mord. Der Verbrecher hatte, als er das Glas Wasser schöpfte,

wirken, wenn er fort wäre.

Der städtischen Deputation für Sie innere Ausschmückung des Rathauses wurden bisher von zwei Unterkommissionen Vor­fchläge zur inneren Ausschmückung des Rathauses unterbreitet, und zwar von der einen derselben für die Ausschmückung selbst, von der andern über die Verwendung der im Turmbesteigungsfonds vorhandenen Mittel, zur Beschaffung von Gegenständen für den Tafelschmuck des Festsaales. Die Deputation hat in ihrer legten Sigung beschlossen, von nun an nur eine Unterkommission für beide Zwecke bestehen zu lassen.

Lokales.

Die Lokalliste

meiden, wo der Wirt zwar gern steht, daß der Arbeiter bei ihm sein Geld verzehrt, wo den Parteigenossen aber die Thür vor der Rase zugeschlagen wird, wenn sie wegen Abhaltung einer Versammlung anfragen wollen.

Es

heimlich Strychnin. hineingethan. Ohne Argwohn leerte die ist der heutigen Nummer unfres Blattes beigefügt. Sie möge jedem Schneiderin den Becher und nun entfernte sich der Giftmischer mit Arbeiter zur Richtschmur dienen, wenn er von den Lasten des Werktags dem Knaben unter dem Vorgeben, der Zaubertraut werde erst eine furze Erholung sucht. Auf alle Fälle sind solche Lokale zu Nach etwa 10 Minuten begab sich der Mörder nach dem Thatort allein zurück und fand sein Opfer bereits tot vor. Jest nahm J. aus der Tasche der Ermordeten den Wohnungsschlüssel, drehte die Leiche um mit dem Gesicht nach oben und kehrte nach Berlin zurück. Er hat dann die Wohnung der Bergner mit deren Schlüssel Desgleichen tritt in jetziger Zeit, wo Vereinsvorstände sich geöffnet und aus gera u bt. Hausbewohner wurden zwar auf ihn auf vielfach nach Stätten für Sommerausflüge umsehen, an die merksam und schöpften Verdacht, doch wußte er sich ihnen zu entziehen. Parteigenossen die Pflicht heran, ihre Brüder in den Vororten im Die Leiche der Bergner wurde am 28. März von Ausflüglern ent­deckt. Der Körper war von witden Tieren benagte, Stampf gegen den Druck der Behörden zu unterstützen. die Ohren und die Hände der Leiche waren abgefreffen. Die Tote ist bekannt, wie schwer es zuweilen der Arbeiterschaft durch die be­wurde als die vermißte Bergner refognoseiert, ein in ihrer Wohnung fannten ordmungsstüßenden Maßnahmen gemacht wird, in den gefundener Zettel mit der Adresse" Jänice, Goglowsthstraße 10" Vororten Säle zu Versammlungen frei zu bekommen. Hier hängt führte auf die Spur des Verbrechers. Als man Janice dort suchte, alles von der Energie ab, mit der die Berliner Parteigenossen Ivar er verschwunden, doch wurde ermittelt, daß Jänicke mit ihre Pflicht thim. Kein Wirt darf bei Vereinsausflügen berücksichtigt feiner Frau Berlin verlassen hatte. Der Mörder war nach werden, der nicht das Versammlungsrecht der Arbeiter durch die Magdeburg gefahren, hatte sich von da nach Hamburg ge- That anerkennt. wandt und war schließlich über Wittenberge nach Perleberg Von der hiesigen Kriminalpolizei gelangt. war inzwischen ein Steckbrief erlassen worden und so konnte dann die Festnahme Jänides erfolgen. Seine Frau wurde bei ihrem Schwiegervater, Mitgliedern zu haben. dem Ziegeleibesitzer Jänice in Dallmin bei Prizwalt ermittelt und festgenommen. Sie dürfte jedoch, wie die Behörde annimmt, kaum Kenntnis von dem Verbrechen gehabt haben und ist bereits wieder aus der Haft entlassen worden. Den Pflegesohn brachte der Mörder

Möge jeder Arbeiter in diesem Kampf auf dem Posten sein! Auskünfte sowie Lokallisten sind bei sämtlichen Lokalkommissions­Die Lokalkommission.

Oftervergnügungen der Arbeiterschaft.

farben und Bleiznekerfabriken erlassene Bekanntmachung vom 8. Juli 1893 zu beschränken. Diese Bekanntmachung setzte allerdings in der Sorge, die Arbeitszeit nicht zu sehr ein­auschränken, für die in Bleifarben und Bleizuckerfabriken bes schäftigten Arbeiter eine Maginalarbeitszeit von zwölf Stunden fest; aber die am 11. Mai 1897 erlassene Bekanntmachung des Bundes­rats über die Einrichtung und den Betrieb der Accumulatorenfabriken, Arbeiter mit Mennige und Bleiglätte und deren Herstellung vorlagen, bei deren Erlaß viel gründlichere Erfahrungen über die Gefährlichkeit der sowie über die unbedingte Notwendigkeit einer weit größeren Ber­ürzung der Arbeitszeit bei Fabrikation und beim Ver­arbeiten von Mennige und Glätte, bestimmt, daß die Arbeitszeit der mit dem Weischen und Ginstreichen der Mennigefüllmasse beschäftigten Arbeiter täglich 6 Stunden nicht übersteigen darf. Wenn aber für die mit der Verarbeitung der Mennige und Glätte be­schäftigten Arbeiter eine solche Arbeitseinschränkung auf 6 Stunden als notwendig erkannt worden ist, so muß dies doch auch für die mit der Herstellung der Mennige und Glätte beschäftigten Arbeiter gelten, die doch mindestens denselben Schädlichkeiten ausgesetzt sind, und deren massenhafte Erkrankungen in oben erwähnter Fabrik gerade die Anordnung des Amisvorstehers, die Arbeitszeit für diese Arbeiter auf 6 Stunden zu beschränken, veranlaßt hat. Aus dem allem ergiebt sich, daß der Straffenat des Kammergerichts bei seinem Urteil von ganz unzutreffenden Voraussetzungen ausgegangen ist. Es wäre Cache des Reichskanzlers, durch eine Erläuterung zu dem Erlaß vom 11. Mai 1897 betreffend Herstellung und Ver­arbeitung von Bleiverbindungen für elektrische Accumulatoren die Bedenken des Kammergerichts so schnell als möglich zu beseitigen. Allerdings bedarf auch die Bekanntmachung betreffend den Betrieb der Bleifarben- und Bleizuckerfabriken dringender Ergänzungen. Aber leider werden bei uns solche Arbeiterschutz- Bestimmungen immer nur dann erlaffen, wenn es sich herausstellt, daß ihr Erlaß sich einmal nicht mehr umgehen läßt.

vor seiner Abreise seinem Vater Zurüd. Der Knabe liegt jegt au Sanssouci , Rottbuserstr. 4a, eine Matinee, die ihres interessanten Der Magistrat motiviert seinen der Stadtverordneten- Versammlung

der Diphtherie im Krankenhause darnieder.

Jänide bestritt zuerst entschieden, die Bergner ermordet zu haben, in die Enge getrieben, begann er jedoch plöglich wie ein Kind zu weinen. Ich will ja gestehen, ich habe es gethan," rief er aus und dann endlich legte er wenigstens ein teil weises Geständnis ab. Der Verhaftete behauptet, eine Ab­ficht zu morden nicht gehabt zu haben. Er hätte das Gift mit pulverifierten Blättern vermengt, in dem Glauben, daß dadurch die tödliche Wirkung des Gifts aufgehoben würde. Seine Absicht sei gewesen, Luise Bergner zu betäuben und sie dann zu berauben. Er Habe so gehandelt, weil sie ihm mit einer Anzeige bei der Staats­anwaltschaft gedroht habe. Diese Schilderung findet bei der Behörde allerdings keinen Glauben.

geben.

Die Parteigenoffen des vierten Wahlkreises( Südosten) veranstalten am 1. Osterfeiertag, 12 Uhr mittags, im Konzerthaus Programms wegen Beachtung verdient. Die Hoffmannschen Nord­deutschen Sänger treten in ihren bekannten Glanznummern auf. Billets a 30 Bi.( Programme gratis) find an den bekannten Stellen zu haben.

Was der Magistrat vou der Berliner Bevölkerung denkt. vorgelegten Antrag, zu Ehren der Anwesenheit des Kaisers Franz Joseph 50 000 M. zu bewilligen, mit den Worten, daß er überzeugt sei, daß die warm empfundenen Worte des Kaisers in der Bürger­schaft Berlins freudigen Wiederhall finden und daß die Bevölkerung unfrer Stadt die Tage der Anivesenheit des Kaisers von Oestreich zu Die Parteigenoffen des fünften Wahlkreises werden darauf einer erhebenden Huldigung für den allverehrten und allgeliebten aufmerksam gemacht, daß am ersten Osterfeiertag, mittags 2 Uhr, deutschen Monarchen, den treuen Bundesgenossen unsres Kaiser­im Saale des Grand Hotel Alexanderplatz eine Matinee statt- hauses, den greifen Herrscher des dem Deutschen Neiche durch gemein­findet. Es sind hiermit alle Freunde und Parteigenossen eingeladen. same wirtschaftliche, geistige und politische Interessen wie durch Wir bitten um recht rege Beteiligung. Der Vertrauensmann. völferrechtliche Verträge innig verbundenen östreichisch ungrischen Staats geftalten werde."

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Die Parteigenossen von Moabit veranstalten heute( 1. Ofter feiertag), mittags 12 Uhr. im Moabiter Gesellschaftshaus", Alt­Moabit 80/81, eine große Matinee. Zahlreichen Besuch er wartet Das Komitee.

Der Teil der Bevölkerung, der aus Soflieferanten besteht, wird die gewünschte erhebende Huldigung gewiß mit der von Kaisergeburts­tagsfeiern her bekannten Augeufälligkeit unternehmen. Auch werden Achtung, fechfter Wahlkreis. Montag, den 16. April( zweiter fich, gutes Wetter vorausgesetzt, wahrscheinlich auf den Straßen die Osterfeiertag), mittags 12 Uhr, findet im Köstiner of, erforderlichen Zuschauer einfinden, zumal die Illumination am 6. Mai, Röslinerstraße 8, eine Matinee statt. Dieselbe ist ver also an einem Sonntag vor sich gehen soll. Darüber, daß die gemeinsamen anstaltet von den Socialdemokraten des Wedding und der Oranien- wirtschaftlichen, geistigen und politischen Juteressen bei dieser Gelegen burger Vorstadt und besteht aus Konzert, Aufführung von Chor- heit besonders in die Erscheinung zu treten haben, werden sich aber gesängen des Gesangvereins Nordwacht( unter Leitung feines wohl die wenigsten unter den Leuten lar sein, die von Neugierde Dirigenten Herrn Blobel), Duetts, Terzetts, Bither- Ensembles und getrieben, an dem in Aussicht gestellten Schauspiel teilnehmen. der komischen Scene Die Meistersinger von Müncheberg". Pro­gramm 25 Pf. Um zahlreichen Besuch bittet

Das Komitee.

Sechster Wahlkreis, Schönhanfer Vorstadt. Am zweiten Ostertag findet im Berliner Prater, Kastanien- Allee 7-9, eine von Parteigenossen veranstaltete Bohlthätigkeits- Matinee statt, be­stehend aus Konzert, Gesang und Vorträgen. Es wirken mit der Es wirken mit der Gesangverein Nord" und das Berliner Ull- Trio. Im Intereffe des wohlthätigen gweds wird um rege Beteiligung gebeten.

Das Komitee.

Nach anderweitigen Mitteilungen hat Jänicke die Absicht gehabt, einen Diener Just, dem gegenüber er sich gleichfalls als Bauberer" ausgegeben hatte, zusammen mit der Bergner am Teufelssee zu vergiften und so den Anschein zu eriveden, als ob bort ein Liebesdrama einen tragischen Abschluß gefunden habe. Zu feinem Glück war Just zufällig verhindert, mit hinaus zu fahren. Es ist jetzt der Verdacht aufgetaucht, daß Jänice auch die Blutthat an der Medenwaldt begangen hat. Auf ihn Zur Verbreitung austeckender Krankheiten durch die Schul paßt die Beschreibung, welche Frau Reinhold von jenem Fremden finden wir eine beachtenswerte Aeußerung in dem neuesten Ver gegeben, den sie am Montag, den 9. d. M., auf dem Hof des Mord Hauses gesehen hat. An seinem Rock wurden noch rote Flecken, an= waltungsbericht über die Berliner Kanalisationswerte scheinend von Blut herrührend, entdeckt; er hat auch über zwei Der Bericht bringt, wie alljährlich, statistische Angaben über die Jahre in Moabit in der Nähe der Birkenstraße gewohnt. Inwieweit rkrankungen der Bevölkerung auf den Riesel der Verdacht zutreffend ist, wird die fortlaufende Untersuchung er­gütern. Stärker als im Vorjahr traten namentlich Masern uns Scharlach auf. Da die Möglichkeit frühzeitiger Isolierung", bemerki hierzu der Bericht, fost nirgends vorlag und die Häufung der Gegen den verhafteten Töpfer Jänide ist die Untersuchung wegen Kinder in überfüllten Schulklassen die weitere Ranbmord, Diebstahl, Betrug und Urkundenvernichtung eingeleitet Anstedung fehr begünstigte, so war das sanitätspolizei worden. Der Betrug wird gefunden in der Ausbeutung derjenigen Samariter- Kursus für Arbeiter und Arbeiterinnen. Am liche Eingreifen fast ganz auf Desinfektion und auf Verbesserung abergläubischen Personen, welche seine Silfe zu Baubereien" inzweiten Osterfeiertag findet im Palast Theater zum Besten der Schuleinrichtungen beschränkt. Erstere ist, wo sie Anspruch genommen haben. Auf diese Personen übte übrigens unfrer Kolonne eine große Matinee statt. Der Ueberschuß wird sich als zulässig erwies, angewandt worden; die Zahl der Schul­Jänide einen unheilvollen Einfluß aus. Go follte der Diener Just dem Mörder am Donnerstag zur Konfrontation gegenüber zur Beschaffung eines neuen Verbandzelts verwandt. Im Intereffe laffen ist auf Anregung der Deputation mehrmals vermehrt und Wer dächte gestellt werden. Der Diener weigerte sich jedoch entschieden, mit den des wohlthätigen Zwecks ersuchen wir um zahlreiche Beteiligung. die Schülerzahl einzelner Klaffen herabgesetzt worden." ( Siehe Inserat.) Der Vorstand. bei diesen Worten nicht unwillkürlich an die Schulverhältnisse Striminalbeamten mitzugehen, und nur durch die Zusicherung, daß Berlins . Auch hier sind in der Volksschule zahlreiche Selaffen start noch eine große Anzahl Bersonen zugegen sein würden und daß Freie Volksbühne. IV. Abteilung am ersten Osterfeiertag überfüllt, auch hier wird die Uebertragung ansteckender Krankheiten der Mörder gefeffelt wäre, wurde Just veranlaßt, sich nach dem Sonntagnachmittag 28/4 Uhr im Carl Weiß- Theater:" Die Neu- von einem Kind auf das audre durch die Neherfüllung begünstigt. Bolizeipräsidium hinzubegeben. Die ursprünglich gehegte Annahme, vermählten" und" Die fittliche Forderung". Die Vorstellung der Bei den Lehrern wie bei den Aerzten gilt das längst als daß die Wahrsagerin Horvath aus der Naunynstraße mit dem Ver- V. Abteilung ist am zweiten Osterfeiertag, Montagnachmittag. hafteten in Verbindung gestanden habe, hat sich nicht bestätigt. Die 9. Serie im Leffing- Theater am 22. April. I. Abteilung: Die drei feststehende Thatsache, weil sie in ihrem Beruf reichliche Gelegenheit Bergner hatte sich allerdings bei der Wahrsagerin die Zukunft Töchter des Herrn Dupont ", Schauspiel in 4 Aufzügen von Eugène haben, diese Dinge zu beobachten. Eltern, die ihre Kinder auf die Gemeindeschule schicken, können diese Beobachtungen aus eigner prophezeien lassen, da sie aber mit diesem Orafe! nicht zufrieden Brieur. Donnerstag, den 26. April, abends 8 Uhr, trüber Erfahrung bestätigen. Nur die Schulddeputation fchweig! war, so wandte sie sich an Jänicke, welcher seine Kunst in Jahres Generalversammlung. Tagesordnung: Vortrag darüber in ihren Berichten. Sie teilt mit, welche Klassen im Lauf einer hiesigen Zeitung( Berliner Morgenpost ") unter dem 2. Rechenschaftsbericht des Ausschusses, Vorstands und Kassierers. des Schuljahrs wegen zahlreicher Erkrankungen an Masern, Scharlach, falschen Namen Edmund Jänicke anpries. Wegen Urkunden- 3. Neuwahl des Vorstands, des Ausschusses, des Kassierers, der bernichtung wird sich Jänike zu verantworten haben, weil Revisoren und der Obleute der Ordner. Der gedruckte Jahresbericht Diphtherie usw. für einige Zeit geschlossen worden sind, aber sie ver­er polizeiliche Anmeldungen unterschlagen hat. auf die weiteren Angaben und zusätzlichen Bemerkungen Wie wir bereits gelangt zur Ausgabe. Mitgliedstarte legitimiert. Zahlreiches Erielleicht werden die Schulärzte, die demnächst an einigen Gemeindes mitteilten, hatte er zwei Pflegefinder, für die er ordnungsgemäß icheinen der Mitglieder ist bei der Wichtigkeit der Tagesordnung schulen ihre Thätigkeit beginnen, dafür sorgen, daß über diesen polizeiliche Anmeldungen ausfertigte und beim Hauswirt, Herru Bäcker dringend erforderlich.( Siehe heutiges Inserat.) Punkt auch in Berlin etwas mehr Licht verbreitet wird. meister Cochon , vorschriftsmäßig unterschreiben ließ. Diese Anmel­Anmeld Der Vorstand. J. A.: G. Winkler. dungen hat er jedoch nicht auf dem Polizeibureau abgeliefert, sondern Der Vertrauensmann für den ersten Reichstags- Wahl­vernichtet. Es wird angenommen, daß er dies gethan, weil er ein weiteres Verbrechen beabsichtigte. Er hatte nämlich beide Kinder in kreis, Genosse Christian Bohn, wohnt jetzt Kanonierstr. 35, einer hiesigen Lebensversicherung versichert. Jedenfalls aber sind vorn 3 Treppen bei Hahn.

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Eine erhebliche Vermehrung der Ningbahnzüge zum und bom Potsdamer Bahnhof wird mit dem 1. Mai d. J. eintreten. Ga follen nämlich von diesem Zeitpunkt ab Potsdamer Bahnhof und umgekehrt vier neue Nord- Südringzige an allen Wochentagen ohne Berührung Charlottenburgs von Halensee aus direkt nach Westend

durch diese Richtanmeldung der Polizei erhebliche Schwierigkeiten Wahlverein für den fünften Berliner Reichstage Wahl entstanden, weil die Ermittlung des Knaben Misch sehr erschwert Kreis. Den Mitgliedern aur Nachricht, daß unire Generalel übergeleitet und nach Weißensee geführt werden,( und zwar in der