desStaatssozialist" nämlich, Herr Golombeck, der mit Stöcker ein Herz und eine Seele ist und die Stöcker'sche Gesinnungstüch- tigkeit vollständig vertritt, hat an einen Mitarbeiter desStaats- sozialist" folgenden Brief geschrieben: Berlin  , den 9/5. 1878. Sehr geehrter Herr! Das beif. Feuilleton eignet sich für unser Blatt doch nicht. Im Gegentheil. Unseren Tendenzen entspricht eS, daß alle Weltstädte zerstört werden. Für ihr nächstes Feuilleton nehmen Sie doch gef. einmal das öffentliche Feilbieten unfläthiger Bücher und Bilder u. s. w. vor und rufen Sie Zeter und Mordio darüber, aber nicht zu sanft und leise. Hochachtungsvoll grüßend C. Golombek." Die Berliner   werden fich doch wohl besinnen, ehe sie einem so komisch-wüthenden Kauze, wie dem Weltstadtzerstörer Stöcker, ihre Stimmen geben. Uebrigens hat das Stöcker'sche Factotum nur dem Herrn von Bismarck   nachgeplappert, der 1849 als Abgeordneter das große Wort gelassen aussprach: Die großen Städte sind die Herde der Demokratie und ver- dienen deshalb vom Erdboden vertilgt zu werden." Birchow hat im sechsten Wahlkreise eine Rede gehalten derstarre Demokrat" lobte die Nationalliberalen, schimpfte auf die einzige noch existirende Demokratie, auf unsere Partei, brachte unwahre Behauptungen über dieselbe vor, die das Recept in Händen zu haben vorspiegle, reichliches Brot für Alle ohne viel Arbeit zu schaffen, log also bewußt denn ein solcher Esel ist Birchow doch nicht, daß-er den Sozialismus wirklich in der Art auffaßt und entdeckte schließlich mit dem Ausrufe:Es leuchtet ein, daß die Sozialdemokratie nur zum Borwande dient, dem Liberalismus den Garaus zu machen" was uns in derselben Minute, als wir von der Auflösung des Reichstags hörten, schon sofort einleuchtete. Dem großen Forscher Birchow scheint es aber nicht einzuleuchten, daß es voll- ständig unlogisch ist, unter solchen Umständen die giftigsten Pfeile auf die Sozialdemokratie zu verschießen und die mächtigen Garausmacher" des Liberalismus mit Glacehandschuhen anzu- fassen, indem man sogar mit den Nationalliberalcn liebäugelt. Nun, seit seiner be rühmten Münchener Rede gehört Birchow ja auch zum gemäßigten Rückschritt. Herzerhebend ist es, wenn man trotz des anhaltenden Roth- standes die große Opferwilligkeit der hiesigen Arbeiter sieht. So hat dieBerliner Freie Presse" gestern in zwei langen Spalten in kleineren und zwar meist wieder erst gesammelten Beträgen die Summe von circa 2400 Mark für Wahlagitation quit- tirt, die im Laufe der verflossenen Woche eingeliefert worden waren. Und eine solche begeisterte Bewegung will man todt- machen!? Und wer will sie todtmachen? Die rothe Reaktion, die keine anderen Waffen kennt, als Polizei und Staatsanwalt! Und die politischen Parteien, welche an die brutale Gewalt appelliren, deren Anhänger die Arbeiter mit der Hungerpeitsche bedrohen! 0 sancta sirnplicitas! Ihr wollt die Freiheit einfangen, ihr wollt die Volkswogen zurückdämmen. Knirpse, geht aus dem Wege, daß Euch der Weltgeist nicht zertritt!--- DieNorddeutsche Allgemeine Zeitung" hat wieder einen früheren Reichstagsabgeordneten auf die Proscriptionsliste gesetzt, den Freiherrn von Stauffenberg. Weshalb ist dieser Mann auch in der allgemeinen Hetze vernünftig geblieben, weshalb hat er in einerWählerversammlung den Muth gehabt zu sagen,daß er nimmermehr einem Gesetze zustimmen könne, welches den Cha- rakter eines Kampfes gegen eine ganze Klasse trage?" Geschieht ihm ganz recht, wenn dieNorddeutsche Allgemeine" ihn in die Acht erklärt auf die Kniee, Ihr Herren, vor dem Fürsten Bismarck, so lautet die Wahlparole, oder in Acht und Bann. Noch kann ich Ihnen mittheilen, daß in verschiedenen Ge- meindeschulen Hierselbst, in welchen die Lehrer gleichfalls den Bernichtungskampf' gegen die Sozialdemokratie führen, unlieb- same Scenen vorgekommen find, da selbst die Kinder schon von dem Rechtssinn ihrer Elternangesteckt" sind. In einer Schule redete der Lehrer vonRespect" und Gottesfurcht und zählte die beide« Attentäter schlechtweg der Sozialdemokratie zu, auf die er noch weiter lospaukte. Da sprang ein Knabe auf, der er- klärte, daß sein Vater Sozialdemokrat sei und er solche Beschim- Aus Heuchelland. Stille Beobachtungen eines Berliners in London  . H. L, Nirgend wohl ist die soziale Quacksalberei zu solchem Flor gediehen, wie in England dem Lande, in wel­chem die sozial: Wissenschaft ich meine die rechte soziale Einsicht noch so ganz in den Windeln liegt(?). Sehr natür- lich: Stets hat ja die Charlanterie, der Schwindel, dort ihr er- giebigstes Feld gefunden, wo es an Wissen und Erkenntniß fehlte. Der Schwindel ist der Dummheit liebstes Kind. Wie sie den armen, gequälten Patienten: Volk umstehen, all die Quacksalber und Wunderdoktoren, mit ihren Elixiren, Mix- turen und Purganzen, jeder sich himmelhoch verschwörend, sein Mittelchen müsse dem Kranken zur ewigen Gesundheit verhelfen. Dabei wird dieser immer elender und siecher, und nicht früher wird ihm besser werden, als bis er, dem guten Beispiel von Moliäre'sEingebildetem Kranken" folgend, all die Diaforus und Purgons mitsammt ihren Rezepten, Pillen, Flaschen, Büchsen zum Teufel jagt und einsieht, daß er von dem Augenblicke an kerngesund ist, wo er ernstlich gesund sein will. Am lautesten unter diesen aufdringlichen Heilbringern machen fich die zahllosen Vereine undSocisties" zumWohle" der working"(arbeitenden) oder derlo�ver"(unteren) Klassen. Unmöglich auch nur annähernd die verschiedenen Arten dieser Sammelbecken für überschüssige Nächstenliebe anzugeben. Da sind die vielenImproveä Dwellings Societiea" für die labouring claases", welche die Lösung der sozialen Frage bei dem sattsam bekannten Wohnungs- Zipfel anfassen, indem sie, so lautet die stehende Phrase, dem Arbeiter ein angenehmes bome"(Heim) beschaffen wollen, das lhn zum zufriedensten, ruhigsten, conservativsten aller Zweifüßler machen soll. Schade nur, daß dabei dasdorne" des Londoner Proletariats im Ganzen immer theurer, immer enger, immer miserabler, das Wohnungselend immer haarsträubender wird. Zu dieser Sorte von Beglückungsapparaten gehören u. A. auch die Muster-Arbeiterwohnungen auf Peabody-Square bei Blackfriars Road, die anzusehen ich mir die Mühe nahm. Zu Mietpreisen, die zwar nicht billiger, dafür aber theurer sind als die gewöhnlich gangbaren, jwohnen da eimge hundert Familien glücklich Bevorzugter(denn nur auf besondere, natur- lich fromme, Protektion und Empfehlung kommt man da hinein) eine Art von Proletarier-Aristokratie(häßliches Wort) in einem Complex hoher, enggebauter Häuser, zwischen kahlen, düster aus- sehenden Höfen ohne Lust, ohne Licht beisammen unter einer Hausordnung, die der Colonie in der Umgebung den Spott- namentkv priaon-(das Gefängniß) eingebracht hat. pfung nicht dulden könne. Der Lehrer wollte nun den Knaben mit einem Stocke züchtigen, da erhoben sich aber von den Bänken zahlreiche Schüler mit dem Rufe:Wir find auch Sozialdemo- kraten!" Hiesige Blätter sprechen von derbedauernswerthen Geistesrichtung" der Kinder; ich aber bedaure die Geistesrichtung solcher Lehrer, welche die Autorität der Eltern unter- graben und das Institut der Familie in so schnöder Weise angreifen. Das Denunziattonswesen blüht immer noch. Jetzt hat es wiederum einen unserer Parteigenossen, den Restaurateur W. Neumann in Moabit  , betroffen, dessen Frau von dem eigenen Hausknecht wegen Majestätsbeleidigung denunzirt worden ist. Glücklicherweise sollte das Dienstmädchen von dem Denunzianten zur Mitdenunziatton gepreßt werden und hat dies vor Zeugen erzählt. Der Hausknecht, zur Rede gestellt, war naiv genug ein- zugestehen, daß die Polizei ihn durch Versprechungen und Drohungen zum Vorgehen gegen den Genossen Neumann er- muthigt habe. Ja, sie habe ihm sogar Belohnungen ver- sprachen. in einem ähnlichen Falle habe er schon 3 Thaler 12 Groschen erhalten. Auf alle Fälle kommt die Angelegenheit vor das Stadtgericht, da Neumann den Sachverhalt in der Berliner Freien Presse" veröffentlicht und somit die Polizei gezwungen hat, gegen ihn gerichtlich vorzugehen oder durch Stillschweigen ihre Mitbetheiligung an der Denunziation ein- zugestehen. Sechszigtausend Mark für ein Congreßbild hat auf Anregung des Magistrats die fortschrittliche Stadtverord- netenversammlung bewilligt. Sechszigtausend Mark, wo sechszig- tausend Menschen in Berlin   im buchstäblichsten Sinne des Wortes durch Hunger gequält und gefoltert werden. Weise Stadtväter das! Und fortschrittliche Koryphäen, welche mit Macht eintreten in die Agitation gegen die Vertreter des arbei- tenden Volkes. Für jede derart unnütz ausgegebene Mark am 30. Juli eine sozialdemokratische Stimme also 60,000 so soll die Antwort des Volkes lauten. Sozialpolitische Uebersicht. Laßt Euch nicht verblüffen!Es wird Nichts so warm gegessen, wie es gekocht ist." Von der Richtigkeit dieses Sprüchwortes haben sich vor Kurzem eine Anzahl Grubenbesitzer im Reiche überzeugt, welche darüber zu Rathe gingen, ob es wohlgethan sei, ihre große Armee von sozialdemo- kratischen Bergleuten auf den liberalen Schwur zu treiben, oder zu entlassen. Da stellte sich nun aber heraus, daß Jim Fall fortgesetzter Entlassung erwerbslos gewordene Arbeiter gar leicht ihren Ge- meinden zur Last fallen und so indirekt wiederum den Geld- beuteln ihrer Entlasser Opfer auferlegen würden. Da aber die Bergleute meist fest an ihrer Scholle kleben, steht die Sache obendrein so, daß ein gut Theil der etwa Entlassenen, als ältere Mannschaften Jnvalidenpensionsansprüche an die Knappschaftskasse erheben könnte. Würden diese nicht berücksichtigt, so hätten die Gemeinden darum zu Prozessiren, immer vorausgesetzt, daß der arbeitslos Gemachte bei der allgemeinen Hetze als Sozialist nirgends mehr Arbeit fände und deshalb der Gemeinde zur Last fiele, welche auf alle Fälle für ihre Armen einzutreten hat. Diese Er- wägungsgründe haben denn auch der Entlassungsbegeisterung gewisser Werkbefitzer einen Dämpfer aufgelegt, zumal die Aeltesten unter ihnen aus Erfahrung warnende Beispiele citirten. Wie aber nun, wenn alle sozialistischen Arbeiter in Betracht halten, daß es Gegender. und Jndustrieen giebt, wo sie in größester Zahl vorwiegen und nicht so leicht durch fremde Kräfte ersetzt werden könnten? Das Kunststück möchten wir sehen, wie es die Sozialistenhetzer andrehen wollten, ihre geschicktesten und steißig- sten Arbeiter, die Sozialisten, mit einem Ruck auf die Straße zu werfen und durch andere entsprechend zu ersetzen. Das Rechen- exempel in der Gemeindewirthschaft möchten wir sehen, wenn bei mehr als 2 Millionen deutscher Sozialisten nur IVe Million als ganz besitzlose Arbeiter gerechnet, die Gemeinden dann für die Verarmten eintreten sollten, dafern dieselben, ihre Ueberzeugung bekennend, von aller Erwerbsgelegenheit fortgesetzt ausgeschlossen, mit dem Bann belegt, von ihren Heimathsrechten Gebrauch zu machen gezwungen wären. Die Herren Gemeinderäthe sollten Diese Ordnung erstreckt sich bis auf die allerintimsten Ange- legenheiten der Miether, selbst bis auf es darf nämlich keiner mehr als drei Kinder haben. Sowie einer durch einen unglücklichen Zufall diesen Etat überschritten hat, muß er ohne Erbarmen heraus. Bitte ich kalaure nicht; es ist vollster, komischster Ernst. Ebenso hat Punkt 9 Uhr Abends Jedermann zu Hause zu sein; zu dieser Stunde wird das große Gitterthor geschlossen. Ob dann auch eine Jnspizirung der Wohnungen stattfindet, um sich zu vergewissern, ob auch wirklich alles schon zu Bette und bei Strafe sofortiger Exmission fest eingeschlafen ist, dar- über habe ich nichts Authentisches erfahren können. Um so zuverlässiger aber vernahm ich, daß die Anlage ur- sprünglich, wie schon der Name Peabody besagt, als Wohlthätig- keitsinstiwt mit bedeutenden Fonds begründet, heute bereits als Objekt der schofelsten Ausbeutung und Spekulation, zu nichts als zur Unterhaltung einer Anzahl fetter Sinekuren dient. Der liebe Peabody, der es in wohl recht gut gemeint hat! Was er wohl sagen würde, könnte er sehen, zu welchenwohl- thättgen" Zwecken seine geschenkten Millionen dienen! Er mag fich übrigens trösten er erfährt nur das Schick- sal aller derartigen Weltbeglücker. In der bestehenden Ge- fellschaft ist nur Platz für das Geschäft, das trockene, wohlkal- kulirte Geschäft; wer trotzdem naiv genug ist, ihr seine etwas rührseligen Meuschenbewohlthäterungsabfichten aufzudrängen, der wird nur ausgebeutet und hinterdrein nach Verdienst aus- gelacht. Bei einer andern derartigen Wohnungsbeseligungsqesellschaft, derÄxtizans' Dwellings Company", zu welcher auch, irre ich nicht, der bekannteShaftesbury Estate" bei Battersea ge­hört,*) gab es jüngst einen Defraudationsprozeß wegen der Kleinigkeit von etzlichen hunderttausend Thalern. Und da will man die Nützlichkeit derartiger Gesellschaften bestreiten! Gewiß sind sie nützlich! Es frägt sich höchstens nur noch für wen. Noch weit zahlreicher als diese Baugesellschaften sind nun die mannigfaltigen andern Bolksbeglückungsanstalten. Da gibt es Beklerdungsvereine, Suppenvereine, Armenasyle Krankenasyle, Findlingsanstalten, Samaritervereine zur Aufsuchung und Milderung des verschämten Elends, Mag- dalenenstifte, Vereine zur Aufsuchung und Bekehrung sündiger Mädchen ec. ec. Alles natürlich den penetrantesten Geruch der Heiligkeit und Gottseligkeit ausströmend. *) Sehenswerth als ein schwacher, schwacher Schimmer dessen, was die Gesellschaft leisten könnte, wenn sie wollte und was die communistische Gesellschaft leisten wird. fich bös den Kopf zerbrechen, wenn es Rath schaffen hieße für IV2 Million Arbeiter, wovon nach Maßgabe der Statistik min- destens 50 Prozent als verheirathet, mit nur 4 Köpfen per Familie gerechnet, das Riesencontingent von 3 Mill. Menschen repräsentiren und nehmen wir im Durchschnitt für jung und alt den elendesten Satz an per Kopf alltäglich mindestens 50 Pfennige kosteten, um über dem Niveau des raschesten Ber- hungerns gehalten zu werden. Ein schönes Facit das! 3 Mill. halbe, gleich D, 2 Mill. ganze Mark neue Gemeinde- lasten täglich zu beschaffen, so lange die Leute bei ihrer Ueber- eugung und dieOrdnungshelden" bei ihrer feigen Hätz ver- arren und keine Aussicht, sie eher los zu werden! Oder glaubt man, uns unsere Ueberzeugung auspeitschen, unsere Mann- schaften mit Weib und Kind in Zwangsarbeitsanstalten sperren zu können? Fürwahr! Feig und brutal sind die Erfinder des Aus- sperrungs- und Gewissenszwangs-Rezeptes stets gewesen, unge- schickt und thöricht oft über alle Begriffe. Daß sie bei ihrem neuesten Streiche aber allen Rechenfinn so weit haben sitzen lassen, daß ihnen der eigene Geldbeutel außer Acht gekommen ist, das danken wir lediglich der Tollwuth, in welche sie ihre Presse hineingewirbelt hat, lügenhaft, zuchtlos und wahnwitzig, um im Styl der liberalen Presse zu reden. Wo immer die Arbeiter zu Hunderten und Taufenden geschlossen stehen, da sind sie auch mit solchem Mittel unbesiegbar. Der Schlag des Gegners fällt auf diesen selbst zurück, wenn man ihn zu pariren versteht. Selbst der Vereinzelte, der eher entschlossen ist, um seine Ueberzeugung zu leiden, als seine Fahne zu ver- leugnen, mag des Umstandes eingedenk bleiben, daß Tausende hinter ihm stehen und daß diese trotz Allem auf die Dauer nicht unfähig gemacht werden können, solidarisch für ihn einzustehen, wenn sie einig zusammenhalten. Wenn der Kapitalismus die Arbeit von sich werfen könnte wie einen nichtsnutzigen Lappen, nun warum hat er es nicht längst gethan!? Weil er ohne die Arbeiter und ihre Arbeitsfrüchte nicht leben kann! Daß er es heute versuchen will, ist das Beginnen eines Tollen, den allein die Ruhe, der Wille und die Festigkeit des Ueberlegenden bewältigen kann. Der Liberalismus hat fich selber den Krieg erklärt, der Liberalismus ist moralisch und wirthschaftlich gerichtet und todt, hoch die Sozialdemokratie! An die Adresse des Fürsten Bismarck. Die früher so russenfreundlicheMagdeb. Ztg." schreibt: In der Reichstagssitzung vom 5. Dezbr. 1876 trat Fürst Bismarck   der Anficht, daß Rußland   damit umgehe, Eroberun- en zu machen und fein Ländergebiet zu erweitern, mit folgen- en Worten entgegen:Bis jetzt liegt nichts weiter vor, als die eierliche Versicherung des Kaisers Alexander, daß er seinerseits auf Eroberungen verzichte und ich weiß nicht, wer ein Recht hat, den Versicherungen dieses Monarchen, namentlich in unserem Lande, dem er immer ein wohlwollender Freund und Nachbar gewesen ist, von dem Niemand behaupten kann, daß er uns je in irgend einer Richtung seine Zusage nicht auf das Boll- ständigste gehalten hat, entgegen zu treten und dieser Sachlage gegenüber nun plötzlich dem Publikum den Verdacht unterzu- schieben, als handle es sich für Rußland   um Eroberung neuer Provinzen, bei der wir eine gewisse Eonnivenz leisten." Im Widerspruch mit diesen Worten hält nun Rußland   an der Re- trocession Beßarabiens   entschieden fest, und es ist leider alle Aus- ficht vorhanden, daß der Congreß dem zustimmen wird, trotz des demselben zugegangenen Protestes der rumänischen Re- gierung." Herr von Bismarck   kannteVäterchen" jedenfalls nicht, als er diefeierliche Versicherung" desselben im deutschen Reichstage ernst nahm? Die liberalen und fortschrittlichen Abgeordneten wollten auch an einem Kaiserwort nicht drehn und deuteln. Und jetzt? Es lebe Bismarcks Orientpolitik! Die(meist auf dem letzten Loch pfeifenden) Fa- brikanten, welcheihre" sozialdemokratischen Arbeiter entlassen, werden bald merken, daß sie, von der Infamie des geübten Ge- Wissenszwangs abgesehen, sich auch einer sehr großen Dummheit schuldig machen. Wie schon wiederholt hervorgehoben ward, sind die sozialdemokratischen Arbeiter überall unter den besten, oder Vor mir liegt eine Nummer derTimes", in der fich allein 33 Inserate derartiger Institute befinden, welche sämmtlich das obristian pmblic" umdonations  "(Gaben) bitten. Fern sei es von mir, diese christliche W-rkthätigkeit irgend­wie tadeln zu wollen; bemerken muß ich aber doch, daß es ein ebenso heuchlerisches wie ekelhaftes, Gebettel ist. Wenn man das so liest, wandert man sich, wie herrlich es so ein Londoner pauper(Armer) eigentlich hat von der Wiege bis zum Grabe ist auf's Schönste für ihn gesorgt. Man möchte fast neidisch werden. Es ist wahr, daß man ihn nicht selbst gesehen haben darf. Am blühendsten aber wird dieser Menschenbeglückunqshandel mit den Kindern betrieben. Die armen kleinenRagged" (Zerlumpten) der großen Themsestadt sind das beliebteste und zugleich unerschöpfliche Material der augenverdrebendencha- rity". Das hat seine Gründe: die Erwachsenen, die haben zu- weilen ihren eigenen Willen und wenn ihnen der heuchlerische Schwindel gar zu toll wird) dann mucken sie auf. Aber die Kinder? Was will so ein armes, verlassenes Wurm thun, wenn man es an irgend einer Straßenecke aufgreift und in einKe- fuge"(Asyl) schleppt? Es muß sich beglücken lassen, ob es mag oder nicht. Da gehe ich vor längerer Zeit eines schönen Morgens durch Oxford-Street. Unter den wandelnden Annoncen wie man sie da immer trifft gemiethete Leute, die vorn und hinten mit Anzeigen behängt find lese ich die Anzeige des.nnual meeting"(Jahresversammlung) derNational Refnges for bome- less and destitute children and Chichester and Arethusa train- ing ships", das an diesem Abend in Exeter Hall stattfinden werde. Teufel auch", denke ich,den Rummel mußt du dir mal mit ansehen." (Fortsetzung folgt.) Ein weißer Rabe. In Schwabach   erklärte ein Wirth, den man bewegen wollte, sein Lokal den Sozialisten zu ver- weigern, daß er so lange nicht darauf eingehe,so lange das Geld der Sozialisten bei den Rentämtern und überhaupt be: allen Staatskassen angenommen wird". Solche Wirthe sind heutzutage eine Seltenheit! Republikanischer Bürgersinn. Vor einiger Zeit leistete ein Hamburger Bürger, David Julius Schmidt(sein Name sei der Zukunft aufbewahrt) in denHamburger Nach- richten" anläßlich des ihm vorgehaltenen rothen Lappens einen Artikel, dem wir die Schlußsätze entnehmen: