am es zu brechen", großes Aufsehen erregt zu haben. Dieguten Leute in jenen höheren Kreisen scheinen wirklich recht be-schränkt zu sein. Machen wir uns einmal klar wie hier dieDinge liegen. Wir sehen da auf der einen Seite einen Fabri-kanten im Vollgefühl einer großen Macht, auf der andern Seitedie Arbeiter im Bewußtsein, daß sie hungern müssen, wenn sieaus der Arbeit entlassen werden. Der Fabrikant stellt nununter diesen Verhältnissen das Verlangen an die Arbeiter, ihreGesinnung, ihre Ueberzeugung zu verleugnen, widrigenfalls Ent-lassung, was gleichbedeutend ist mit einer langen Hungerkurfür den Arbeiter und seine Familie. Wenn ein Räuber unsdie Pistole auf die Brust setzt und mit den Worten:„dasGeld oder das Leben" unsere Baarschaft abverlangt, so werdenwir nicht umhin können, die Baarschaft herauszurücken. Wennjener Räuber uns dann noch unser Ehrenwort abverlangt, derPolizei keine Anzeige vo�n dieser Räuberei zu machen,so werden wie, wenn uns unser Leben lieb ist, dieses Ehren-wort geben, natürlich mit dem Vorsatz, es zu brechen.Dieses Ehrenwort würden auch jene Herren geben, welche diesesneue Mittel die Sozialdemokratie zu tödten, erfunden haben.Indem man von den Arbeiter verlangt, seine Gesinnung zu ver-läugnen, stellen sich jene, welche dieses Mittel ausgeheckt haben,ganz auf den Standpunkt eines Banditen. Ja wohl, ganzauf dem Standpunkte eines Banditen steht ihr Herren, nurlauten die Worte:„Gesinnung her, oder Hungercur." Wie kommtihr denn dazu, so ein großes Geschrei von der Corruption zumachen, welche die Sozialdemokratie unter die Arbeiter bringt?Ihr, die ihr die Arbeiter zur Heuchelei zwingt? Nein ihr hohenHerrn, euere Heulmcierei beweist nur, daß ihr erkannt habt, daßihr mit euern neuen Mittel wieder einmal hereingefallen seid.Ihr habt geglaubt mit einer Hungercur uns mausetodt zu machenund werdet hinterher von den Arbeitern noch ausgelacht, wasEuch gewaltig ärgert."So unser Dresdener Organ. Genug: die ganze Schuld, dieganze Verantwortlichkeit ruht auf Denen, welche zu dieserdurch und durch brutalen und unsittlichen Maßregel gegriffenhaben. Für die Masse der Bedrohten gibt es in einer solchenZwangslage keine Wahl, sondern einfach das Gebot der Roth-wendigkeit. Niemand(der nicht zu den„Führern" einer Partei,einer Richtung gehört) ist verpflichtet, Märtyrer zu werden;Niemand ist berechtigt, Andere— Frau und Kinder, Ver-wandte— zum Märtyrerthum zu zwingen; wer Märtyrerwerden will, dem bleibt es unbenommen.Wahrhaft köstlich ist aber, daß die„liberale" Presse unfernAufruf zur Rechtfertigung von„Ausnahmemaßregeln" aus-deuten will.„Wenn irgend etwas", so zetert das Pack der Fahnenflücht-linge,„so sind solche Aeußerungcn einer sittlich ganz �und garverkommenen Presse im Stande, im Interesse der öffentlichenGesundheit des Staates, zu Ausnahmemaßregeln gegen diePresse zu drängen."Nun, auch ohne unser» Aufruf wären die„liberalen" Ge-wissensmeuchler in's Knobloch-Bismarck'sche Reaktionslager über-gelaufen.— Angelogen oder selbstgelogen? Die Berliner„Volks-zeitung" bringt einen Leitartikel, der geheimnißvoller Weise be-richtet, wie im„vertrautesten Kreise der Führer der Sozial-demokratie" lebhaft darüber diskutirt worden sei, ob man zuden diesmaligen„Nothwahlen" die Parole Wählen oder Wahl-cnthaltung hätte ausgeben sollen. Schließlich, meint sie, hätteman sich für das Erstere entschlossen, und sie weiß auch ganz2°"?» die Gründe anzugeben, weshalb man sich für das Wählenerklart habe.— Die ganze Geschichte ist unwahr. Der„Bolls-zeitung" ist der Rath zu ertheilen, ihren Gewährsmann zu nen-nen oder einzugestehen, daß sie selbst geflunkert habe.— Anständige Regierungen. Aehnlich, wie in Ham-bürg, tritt auch die Darmstädter Regierung in den bevorstehen-den Wahlkampf ein. Den hessischen Beamten ist nämlich be-beutet worden, sich bei den Wahlen einer vollständigen Neutra-lität zu befleißigen. Eine anständige Partei würde es sichauch verbitten, wenn Gensdarmen und Polizisten für sie ein-treten wollten— aber die unanständigen Parteien?— Eine anständige Staatsanwaltschaft. Die Staats-anwaltschaft zu Bremen veröffentlicht folgende Erklärung:„Es wird hierdurch zur Beseitigung der immer von Neuemwiederkehrenden Versuche anonymer Denunziationen zur öffent-lichen Kenntniß gebracht, daß derartige Anzeigen bei unterzeich-neter Behörde keine Berücksichtigung finden.Bremen, 22. Juni. Die Staatsanwaltschaft."— Wieder ein elender Denunciant. Bekanntlichbrachten die liberalen Zeitungen gleich nach der Nobilingaffairedie Nachricht, daß unser Genosse Rödiger zu Halle mit demAttentäter Nobiling am 23. Juni 1877 die Sachsenburg besuchtund sie beide sich ins Fremdenbuch eingetragen hätten. Nacherfolgter Berichtigung seitens unseres Genossen bringt die„Saale-Zeitung", welche damals obiges Gerücht nachdruckte, fol-gende Correspondenz:„Sömmerda!, 24. Juni. Nach einer persönlich bei demKastellan der Sachsenburg eingezogenen Erkundigung ist dasGerücht, daß Dr. Nobiling mit dem Sozialdemokraten Rödigeraus Halle am 23. Juni v. I. auf der Sachsenburg zusammen-getroffen sein soll, auf folgende Thatsache zurückzuführen: Meh-rere Tage nach der Ausführung des zweiten Attentats ver-langte ein Herr das Fremdenbuch vom vorigen Jahreund trug an die Stelle vom 23. die beiden obigen Na-men ein. Das Fremdenbuch ist nach Berlin eingeschickt undsind auch sämmtliche Familienglieder des Castellans gerichtlichvernommen worden. Die«Untersuchung hat, wie der Kastellanerzählt, ergeben, daß ein gewisser P..... aus Halle die Ein-tragung jener Namen bewirkt hat."Weshalb nennt die„Saale-Zeitung" nicht den vollen Namendieses Lumpazius, der augenscheinlich die Handschrift unseresGenossen gefälscht hat, um denselben in's Verderben zu bringen.Dem Genossen Rödiger aber rathen wir, die Angelegenheit zuverfolgen und den sauberen Patrioten P..... dingfest machenzu lassen.— Lehmann, dessen Prozeß am 11. d. vor dem Staats-gerichtshof zu Berlin beginnt, hat den LandtagsabgeordnetenRechtsanwalt Otto Freytag zu seinem Vertheidiger gewählt.— Auffallenderweise befindet sich Liebknecht nicht unter denzur Verhandlung vorgeladenen Zeugen.— Bekanntmachung. Der vormalige Redakteur des„Bor-wärts", Herr Wilhelm Liebknecht, ist wegen der in Nr. 19des„Vorwärts" vom 14. Februar 1877, und zwar auf derenzweiter Seite, erste Spalte, unter der Ueberschrift„Blüthen desMilitarismus" enthaltenen Beleidigung von Mitgliedern derbewaffneten Macht auf Grund des Seiten des KöniglichenPreußischen Kriegsministeriums gestellten Strafantrags nachZK 185, 186, 196, 73 des Reichsstrafgesetzbuchs zu einer Ge-fängnißstrafe von Zehn Wochen und zur Tragung der Kostenrechtskräftig verurtheilt worden, was auf den Antrag gedachtenMinisteriums gemäߧ 200 al. 2 gedachten Gesetzbuches hiermitöffentlich bekannt gemacht wird.Leipzig, am 2. Juli 1378.Königliches Gerichtsamt im Bezirksgericht Abth. HL.Bieler. Lilienfeld, Ref.— Für den verbotenen Gothaer Congreß waren nochfolgende Adressen bestimmt:Seitens der Brüsseler Arbeiterkammer(einstimmig von ihrangenommen):„An den Congreß dersozialdemokratischen Arbeiterpartei Deutschlands in Gotha.Deutsche Brüder!Jedes Jahr ergreifen wir mit Freuden den Zeitpunkt EuresCongresses, um Euch sowohl unseren brüderlichen Gruß, als auchunsere aufrichrichtigen Wünsche für den Erfolg Eurer Bemühungenzu senden.Wie in den vorhergehenden Jahren nimmt die Frage dersozialistischen Propaganda einen großen Platz in Eurer Tages-ordnung ein. Eine hochwichtige Frage! Ungeachtet der zahllosenSchwierigkeiten, welche die Organe der Regierungen in den Weglegen, um zu verhindern, daß unsere Meinungen ihren freienLauf haben, ungeachtet der Verfolgungen, deren Opfer Ihr seid,fahrt Ihr fort, überall die Ideen der Wahrheit und Gerechtig-keit zu verbreiten.Die modernen Gesellschaften sind nicht im Stande, den Fort-Er schilderte gar erbaulich, wie all' diese Knäblein undMägdelein zu Kindern der Sünde geworden, der ewigen Ver-d-rbniß anheimgefallen wären und wie der Verein durch seingottgefälliges Wirken ihre Seelen gerettet, dem Himmelreich er-halten habe.Dann meinte Se. Lordschaft, wie schön sich hier das Nütz-liche mit dem Angenehmen, das Ewige mit dem Zeitlichen ver-binde. Denn diese Knäblein würden alle zu brauchbaren, gehör-samen Matrosen, die Mägdelein alle zu willigen, frommen,fleißigen Dienstboten erzogen und das sei in unserer bösen Zeitder Unbotmäßigkeit, der frechen Anmaßung und Weltlust derdienenden Klassen ein wahrer Gottcssegen.(Merkt Ihr was?)Zum Schluß sagte Se. Lordschaft, wie klein und geringfügigdas im Herrn begonnene Werk leider noch sei und ermahnte diegeehrten Anwesenden eindringlichst, durch Bethätigung ihrerchristlichen Nächstenliebe zu ermöglichen, daß immer mehr derarmen Kindlein der zeitlichen und ewigen Verderbniß entrissenund zu frommen Matrosen und frommen Dienstmädchen erzogenwerden, damit schließlich die christliche Barmherzigkeit all' dieseverlassenen Kleinen umschließe und so der große SündenpfuhlLondon mit dem Beistand des Herrn zum Austrocknen gebrachtwerde.Großer Beifall. Ich hatte genug und ging. Es war in-zwischen spät geworden— ich hüllte mich in meinen Ueberrockund beschloß, mich auf den Heimweg zu machen.Unterwegs dachte ich über all' das Schöne und Erbaulichenach, das ich da soeben erlebt. Ich erwog bei mir, wie unrechtdoch zene bösen Menschen drüben tn der deutschen Heimath haben,du dem Volke immer sagen, die oberen Klassen kümmern sich denTeufel um fem Ergehen und suchen nur recht viele Vortheileund Genüsse aus ihm herauszuschinden.Man lasse nur Se. Herrlichkeit den Carl of Shaftesburymachen, sprach ich zu mir, und er löst die soziale Frage, wieman ein Stuck Zucker im Wasser auflöst. Ich begann mir anden Fingern auszurechnen, ,n welcher Zeit ungefähr, wenn es indem bisherigen erfreulichen Tempo weitergehe, alle armen Kinder,wenn auch vorläufig nur der einen Stadt London(natürlich incl.der inzwischen hinzukommenden Bevölkerung) der Sünde und demBösen entrissen und zu gottesfürchtigen Matrosen und gottes-fürchtigen Dienstboten erzogen sein werden— sowie es Se.Lordschaft in Aussicht gestellt. Eben war ich erst in die Millionen Jahre hineingekommen, da befand ich mich auf einmalauf— Haymarket.Du kennst doch Haymarket, lieber Leser? Haymarket, vondem schon unser Schiller sagt:„Ans einem Pferdemarkt, vielleicht zu Haymarket,Wo andre Dinge auch in Waare sich verwandeln"—Es ist ein curioses Ding um diesen Haymarket.Ueber denselben Platz, dasselbe Pflaster, über welches tagsüber die„respektable" Lady mit ihrem prajer book(Gebetbuch)gar tugendsam zum Gottesdienste wallt, schreiten des Nachts ge-wisse weniger gutsituirte, ergo weniger respektable Schwesternjener Ladies auf und nieder, um sich einem andern Gottesdienstzu weihen.Ich erinnere mich hier an jenen lustigen Deutschen, dermeinte, warum man es denn Haymarket(Heumarft) nenne, daes doch eigentlich ein Fleischmarkt sei.(Schluß folgt.)— Herostratischer Wahnsinn. Der Renegat Mehring,dem es auf andere Weise, als den Kaisermördern, gelungen ist,seinen Namen vor der Nachwelt unsterblich zu machen, bezeichnetin der„Weserzeitung" die Attentate als„herostratischen Wahnsinn."Nachdem er sodann die„leichtfertigen Jndustrieritter derFeder"—(Herr Mehring meint damit die Psennigzeilenschreiber,während er selbst sich, wie bekannt, mehr für feste Gehalte„interessirte")— vorgenommen, fährt er wörtlich fort:„Nicht ohne bemerkcnswerthes Geschick wußte die sozialdemokra-tische Agitation in diesen trüben Wassern zu fischen; einzelneihrer Partisane, welche sich bis zur Errichtung des Zukunfsstaatesdamit begnügen, auf den Jahrescongrcssen der Partei als lär-mende Schreier aufzutreten, im Uebrigen aber im Dienste der„Bourgeois"presse als Reporter zu figuriren, wußten dieblödsinnigsten Räubergeschichten über entdeckte Complotte undähnliche Dinge in conservative und liberale Blätter zu glissi-ren, und wenn amtlicherseits diese Märchen dementrrt wurden,so konnte der„Vorwärts" im vollen Brusttone der sittlichenEntrüstung demonstriren, daß wieder einmal ein von der anti-sozialistischen Presse geplantes„Bubenstück" vernichtet worden sei."Herr Mehring, welcher wohl, wie kein Anderer, die„Glissir-apparate" in die conservativen und liberalen Blätter studirthat, wird uns gewiß auch demnächst mit den Namen derjenigen„sozialistischen Partisane" dienen, die auf den geistreichenEinfall gekommen sind, sich selbst als Mordgehilfen und Ver-schwörer zu brandmarken, um diese Märchen„amtlicherseitsdementiren" zu lassen und so den Heiligenschein des Martyriumszu erwerben.— Man sieht, Herr Mehring versteht die„Mache"— denn:„Man sucht Niemand hinter dem Ofen, außerdemschritt des Sozialismus, über dessen Prinzipien sie sich täuschen,wirksam aufzuhalten. Die Machtlosigkeit unserer Gegner hatdarin ihren Grund, daß sie nur die alte Welt der Ungerechtigkeit und des Privilegiums vertreten, welche auf der Ungleichheitund dem Klassenhaß beruht. Was dagegen unsere Kraft aus-macht und stets ausmachen wird, das ist, daß wir die Vertreterder neuen Welt sind und daß wir auf unsere Fahne geschriebenhaben: Gerechtigkeit und Wohlsein für Alle!Deutsche Brüder! Während das offizielle Europa für klein-liche dynastische Interessen besorgt ist und nicht beachtet, daß eingroßer Theil seiner Kinder noch für blutige Schlächterei bestimmtwird, bekräftigen wir laut die allgemeine Solidarität der Völkerund zeigen den Enterbten aller Länder, daß der Sozialismusallein den Völkern Frieden und Wohlsein geben kann.Brüssel, 5. Juni 1878.Für und im Namen der Arbeiterkammer in Brüssel.L. Bertrand, Sekretär.Unser Mailänder Parteiorgan„La Plebe"(Das Volk) ver-öffentlicht nachstehendes Manifest:An die Sozialdemokraten Deutschlands!Genossen!Während Ihr im Begriff seid, Euch auf dem Congreß zuGotha zu vereinigen, überhäuft Euch*) die-- Reaktion mitihren Verfolgungen unter dem Vorwande von Verbrechen, vondenen die Intelligenteren unserer Gegner sehr wohl wissen, daßsie nur irgend einer vereinzelten Persönlichkeit oder einer dunke-len Polizeiverschwörung zuzuschreiben sind. Aber es paßt ihnenbesser, daß man das Gegentheil glaube. Wie es ihnen beliebt!Die Ruchlosigkeiten, die Verfolgungen, welche Euch treffen, Ge-Nossen, und welche aus den verfluchten Gräbern der Cäsaren diewilde„Staatsraison" der Nerone und Tiberiusse auferstehenlassen, gereichen Euch ebenso zur Ehre, wie die Triumphe, dieIhr früher durch die Propaganda errungen habt. Durch jeneTriumphe habt Ihr den Verstand überzeugt; durch diese Ver-folgungen gewinnt Ihr die Herzen. Freut Euch dessen! Wenneine Sache die gewaltigsten der menschlichen Mächte: den Ver-stand und das Herz, zu ihrem Schild und ihrem Schwert ge-macht hat, dann ist ihr die Unsterblichkeit gesichert, während ihreVerfolger nichts erlangen als den Wahnsinn der Allmacht, wel-cher sie in den Abgrund der Lächerlichkeit und der Verachtungzieht.Wie unsere Wünsche Euch im Glück begleiteten, so gehörenEuch unsere Sympathien im Mißgeschick. Unser Brudersinnwird niemals ersterben: zählt auf ihn, deutsche Genoffen!Im Namen der lombardischen Sozialisten richtet die Redak-tion der„Plebe" an Euch diesen Zuruf brüderlichen Solidaritäts-gefühls:Es lebe die Sozialdemokratie Deutschlands!Es lebe die Befreiung der Menschheit!Mailand, 12. Juni 1878. Die Redaftion der„Plebe."— Die Candidaturen der sozialistischen Arbeiterpartei inden sogenannten offiziellen Kreisen Deutschlands sind folgende:Altona: Rud. Praast(Hamburg). Barmen: W. Hassel-mann. Berlin IV: F. W. Fritzsche. Berlin VI: W. Hasen-clever. Breslau(Westkreis): Kräcker. Breslau(Ostkreis):Reinders. Gotha: W. Bock. Greiz: W. Bios. Hamburg I:A. Geib. Hamburg II: G.W. Hartmann. Hanau: K. Frohme(Bockenheim). Kiel: H. Oldenburg(Hamburg). Nürnberg:C. Grillenberger. Ottensen: M. Stöhr. Reichenbach-Neu-rode: A. Kapell. Solingen: M. Rittinghausen. Walden-bürg i. Schles.: O. Kapell. Sachsen: 5. Kreis(Dresden):A. Bebel; g. Kreis(Freiberg): M. Kayser; 13. Kreis(Leipzig-Land): H. Ramm; 14. Kreis: B. Geiser; 15. Kreis: Jul.Vahlteich; 16. Kreis: I. Most; 17. Kreis: W. Bracke;18. Kreis: Julius Motteler; 19. Kreis: W. Liebknecht;20. Kreis: PH. Wiemer; 22. Kreis: I. Auer.— Aus unserem Pariser Parteiorgan„Egalite" ersehen wir, daß auch die französischen Sozialisten eine Geld-sammlung zur Unterstützung der deutschen Sozialdemokratiebegonnen haben. Dank den Brüdern in Frankreich!*) Durch einen Druckfehler steht in der französischen Ucbersetznngdes„Pröcurseur" nons, uns, statt von». Euch. Mehrere Blätterhaben sich durch diesen Druckfehler irre führen lassen.man hat selbst schon dahinter gesteckt." Der„Vorwärts" weißes daher Hrrrn M. besonders zu danken, daß er endlich denSchlüssel zu seinem„herostratischen Treiben" so großmüthiggegeben hat.— Und Solches bei nur 20 Grad Rtlaumür! Waswerden wir da bei 30 Grad erst alles erleben können!?—Hundstagsschlauheit!—— Kreisgerichtsrath Stücke, sonst ein ächter„Patriot", istvon dem Schwurgericht zu Grünberg der ihm zur Last gelegtenUnterschlagung amtlicher Gelder und falscher Beurkundung fürschuldig erklärt und zu fünf Jahren Zuchthaus, 500 Mark Geld-strafe event. noch drei Monaten Zuchthaus, sowie zu drei JahrenEhrverlust verurtheilt worden.— Zum Kapitel der Majestätsbeleidigungen. Der„Gerichtszeitung" entnehmen wir:„Schweidnitz, 23. Juni. Hierwurde heute ein 13jähriger Schulknabe(!) wegen Majestäts-beleidigung zu drei Monaten(!!) Gefängniß verurtheilt."—Wir glauben, der Fall spricht an sich selbst eine solche Sprache,daß wir uns jeder Anmerkung dazu enthalten können.—„Heiraths-Gesuch. Für einen Verwandten, welcherdurch unverschuldete Unglücksfälle in Bedrängniß gerathen ist,suche ich eine Frau mit Vermögen. Der Betreffende est Fa-brikant eines lukrativen Artikels, 35 Jahre alt, gesund undkräftig, gebildet, ein schöner und liebenswürdiger Mannvon tadellosem Rufe und außerdem vorurtheusfre: genug, umevent. gewisse Fehler oder Frauenkrankheiten nicht zu be-achten. Gefällige Anträge sind zu richten an Frau A. M. G.,postlagernd Frankfurt a. M." � ,,Dieses Heirathsgesuch befindet sich m Nr. 171 der hoch-anständigen„Kölnischen Zeitung. Pfui Teufel!— Irren ist menschlich. In Halle an der Saale erkrankteein Parteigenosse und ließ einen Arzt holen. Als der Geholtin die Stube trat und das Bildniß Lassalle's erblickte, sagteer: So ein Bild gehört nicht in die Stube, sondernin den Schweinestall".— Nachträglich erfuhr unser armererkrankter Parteigenosse, daß man sich geirrt und anstatt einesMcnschenarztes einen Abdecker(Schinder) geholt habe. EinArzt kann doch auch unmöglich einen Kranken gegenüber-solcheunfläthigen Ausdrücke gebrauchen.