-
-
-
opfern wollen. Alle Menschen, die zu dieser Spende nichts bei- feste Ueberzeugung, daß jede Volksversammlung unserer Partei wird. Geschichte und Erfahrung lehren uns nun aber, daß tragen, sind nämlich Sozialdemokraten, ergo werden fie, im Falle jetzt so massenhaft besucht werden würde, wie noch niemals Parteien, welche einmal tiefere Wurzel im Volke gefaßt haben, fie Arbeiter sind, entlassen. Durch solche rohe und brutale Be- zuvor aber nicht allein von Parteigenossen und ehrbaren aus der Verfolgung nur neue Kräfte ziehen. Weite Kreise, brohungen verliert die Collekte jeglichen Werth, sie wird zu einem Bürgern, sondern auch von Spizeln und allerlei„ Geheimen". welche bis jetzt nichts von der Sozialdemokratie wissen wollten, unmoralischen Zwangsmittel. Daß nur Personen, die ein Diese Spizel und Geheimen" rekrutiren sich bekanntlich aus werden sich derselben mit Sympathie zuwenden müssen, da ihnen Religionsbekenntniß haben, sich an der Spende betheiligen früheren Verbrechern, Louis und Bauernfängern, die schon an die Gegenmaßregeln gegen dieselbe nur als ungerecht und überdürfen, ist köstlich, da sich nun doch zahlreiche Menschen, die nicht Prügelei und Knüppelei gewöhnt sind. Wenn eine Volksver- trieben erscheinen können. als Sozialdemokraten gelten mögen, ohne Scheu ausschließen sammlung nun sehr zahlreich besucht wäre und einige Hundert Unleugbar steht fest, daß gewisse Bewegungen nur mit moratönnen. Daß man aber die Sammlung für diese Spende noch dieser edlen" Staats- und Gesellschaftsretter würden dorthin lischen Mitteln bekämpft werden können. Wenn die Regierung ehe der Kaiser wieder völlig gesundet ist, und zwar so kurz vor dirigirt, so ist es denselben leicht, eine Prügelei zu insceniren, auf Gewaltmaßregeln größeres Gewicht legt und in die Lage den Wahlen in Scene setzt, beweist, wie ich oben gesagt habe, und sei es auch nur unter sich". Daraus entsteht Tumult, tommt, fie in Anwendung zu bringen( geschieht bereits!), dann daß wir es mit einem schlauen Wahlmanöver, durch welches die Polizei löst die Versammlung auf, bereitgehaltene Polizei ist mit Grund zu befürchten, daß früher oder später eine Ratadas Volk conservativ- patriotisch präparirt werden soll, zu thun schaaren dringen in die nach Tausenden zählenden, in engem strophe eintreten wird. haben. Raum eingepreßten Arbeiter ein Gemezel beginnt und andern Daß Dr. Mar Hirsch, freiwillig- gezwungen, seine Candi- Tags telegraphirt das Wolf'sche Telegraphenbüreau in die Welt Ein grober Frrthum ist es, wenn die Berliner „ Volksdatur für den 1. Berliner Wahlkreis aufgegeben hat, wissen Sie hinein: zeitung" behauptet, bei einer Verminderung der sozialistischen schon. In der betreffenden Versammlung herrschte eine sehr" In Berlin ist die helle Revolution ausgebrochen; Abgeordneten um 5 oder 6 wäre der Beweis geliefert, daß der angenehme Temperatur; als nämlich ein Arbeiter, ein Ge- die Sozialdemokraten, mit Flinten und Säbeln bewaffnet, haben Heilungsprozeß im Volke bereits begonnen habe. Der Heilungswerkvereinler, für Herrn Hirsch eintrat und von Schiebung" gestern Abend das Rathhaus gestürmt, doch ist Dank prozeß von den sozialistischen Frrlehren nämlich. Selbst wenn sprach, da lärmte und tobte der vornehme„ Ordnungs" pöbel dem energischen Einschreiten des Militärs dieser erste Versuch, die Zahl unserer Abgeordneten sich um 5 oder 6 verringert, liberaler Partei derart, daß der Vorsitzende Dr. Hermes taum auch hier die Greuelthaten der Commune zu wiederholen, im was durchaus nicht unwahrscheinlich, so find wir doch fest davon des Tumults Herr werden konnte. Die fortschrittliche Bossische Keime erstickt worden." überzeugt, daß die abgegebene Gesammt- Stimmenzahl Beitung" schreibt über diese Scene folgendermaßen:„ Der Vor- Erwünschtes Resultat: In den Provinzen würde noch reaktio- nimmermehr, trotz aller Maßregelungen, zurückgehen wird. Das figende sucht mit Glocke und Zuruf längere Zeit vergeblich närer gewählt werden, denn jezt, und diesen Gefallen wollen Lügen- und Schwindelsystem der liberalen Presse in Betreff der die Ruhe herzustellen. Endlich gelingt es ihm und er bemerkt wir doch wahrlich Herrn von Bismard nicht thun! Attentate und die Hezereien gegen die sozialdemokratischen Arnunmehr: M. H.! Können Sie denn nicht die Ruhe bewahren, beiter haben ganz besonders dazu beigetragen, unsere Reihen zu selbst wenn Sie mit dem, was der Redner sagt, in keiner Art festigen und zu verstärken. Wir werden überall geschlossen und einverstanden sind? Widerlegen Sie ihn doch nachher soviel Sie ruhig vorgehen und mancher Gegner wird staunen, wenn ihm wollen, aber Sie dürfen jedoch nicht Ursache geben, daß man Es ist Alles schon dagewesen. Die„ Chemnizer sozialistische Stimmzettel begegnen, wo er es gar nie vermuthete, sagt: die liberale Wählerschaft hat einen Redner, der nicht ihrer Freie Presse" erinnert die liberale Presse in einem Leitartikel so z. B. erwähnen die liberalen Blätter nie des 10. sächsischen Ansicht war, im ersten Wahlkreise todtgeschrieen!" Daß an die Bismarc'sche Preßverordnung vom 1. Juni 1863, die Wahlkreises, wo Genosse Burckhardt bei der letzten Wahl an die gemäßigte Vossische Zeitung" nicht übertreibt, ist gewiß; in sich damals lediglich gegen die Fortschrittspartei richtete, und 4500 Stimmen erhielt. Behalten wir unsere 600,000 Stimmen einer fortschrittlich liberalen Versammlung wurde ein fortschritt an die 30er Jahre, wo Stieber seine Carriere begann; das oder vermehren dieselben und verlieren einige Abgeordnetensize, licher Arbeiter von den Bourgeois buchstäblich niedergeschrieen! Blatt meint, jest tönnten die Herren das Bamberger 'sche Wort so ist damit keineswegs bewiesen, daß die Sozialdemokratie einen Und das wagt, von Ordnung und Bildung zu reden. von den„ Hunden" bethätigen. Rückgang zu verzeichnen hätte. Und die Volkszeitung" hat Seit einer Woche führt die Berliner Volkszeitung" wieder Wir bringen die Verordnung unseren Lesern zur Erinnerung, einen groben Frrthum begangen, ein solches Rechenexempel aufeine andere Sprache. Hödel ist bei ihr ein frankhafter Aus- damit Niemand erschrecke, wenn das Sozialistengesetz ähnlich zustellen. Bismard in Schuß zu nehmen haben wir tein Recht, wuchs aus der Gruppe der Sozial- Demagogen, welche agitato- lauten sollte: doch in Betreff des Rückgangs der Fortschrittspartei haben wir risch auch im Reichstage wirksam sind; Nobiling ist ein frank-" Die Verwaltungsbehörden sind befugt, das fernere Erschei- uns jedenfalls nicht verrechnet, wenn wir behaupten, daß dies hafter Auswuchs aus der Gruppe der sozialistischen Theoretiker nen einer inländischen Zeitung oder Zeitschrift wegen fortdauern- tagtäglich mehr zur Gewißheit wird, wie uns Bayern lehrt. und die Masse der Majestätsbeleidiger gleicht einem Auswuchs der, die öffentliche Wohlfahrt gefährdender Haltung Dort ist es eben alle mit dem Fortschritt. der verführten großen Masse. Das kommt davon, daß Sie zeitweise oder dauernd zu verbieten. im Vorwärts" die„ Volkszeitung" mehrmals gelobt haben - das kann dies Blatt nicht vertragen, deshalb geberdet es sich auch jetzt wieder so frech wie Hödel".
19
-
Hier in Berlin haben nunmehr auch die Zünftler einen eigenen Candidaten aufgestellt in der Person des Schuhmachermeisters Bierberg, so daß im Durchschnitt für jeden Wahlkreis fünf verschiedene Parteien um den Sieg ringen. Im 6. Wahlkreise candidiren zum Beispiel, außer Hasenclever, der fortschrittlichnationalliberale Herr Klop, dann der christlich- soziale Herr Stöcker, dann der Klerikale Herr v. Schorlemer und endlich der biedere Handwerksmeister Bierberg.
Die Träger des Namens Nobiling haben die Erlaubniß erhalten, ihren Namen in Edeling umwandeln zu dürfen. Wenn nun aber der Thäter Müller oder Schulze geheißen hätte, wie dann?
-
-
Sozialpolitische Uebersicht.
Eine Gefährdung der öffentlichen Wohlfahrt ist als vorhanden anzunehmen, nicht blos, wenn einzelne Artikel für sich ihres Inhaltes wegen zur strafrechtlichen Verfolgung Anlaß gegeben haben, sondern auch dann, wenn die Gesammthaltung des Blattes das Bestreben erkennen läßt oder dahin wirkt: „ die Ehrfurcht und die Treue gegen den König zu untergraben, ,, den öffentlichen Frieden durch Aufreizung der Angehörigen des Staats gegen einander zu gefährden,
die Einrichtungen des Staats, die öffentlichen Behörden und deren Anordnungen durch Behauptung entstellter oder gehässig dargestellter Thatsachen oder durch Schmähungen und Verhöhnungen dem Hasse und der Verachtung auszusetzen,
zum Ungehorsam gegen die Gesetze oder gegen die Anordnungen der Obrigkeit anzureizen,
die Gottesfurcht und die Sittlichkeit zu untergraben, „ die Lehren, Einrichtungen oder Gebräuche einer der christlichen Kirchen oder einer anerkannten Religionsgesellschaft durch Spott herabzuziehen."
H
-
-
Wie die Wahlen in Preußen gemacht werden. Erstens werden unseren Genossen überall Hindernisse in Betreff der Versammlungen und der Lokale in den Weg gelegt, zweitens sammelt man einfach Unterschriften für Regierungskandidaten. Wie es nun am Wahltage zugehen wird, läßt sich gar nicht beschreiben von einer freien, unabhängigen, geheimen Wahl fann alsdann gar keine Rede sein. Am treffendsten charakterisirt die Antwort des Generals v. Blumenthal die Situation, der, im Wahlkreise Wernigerode - Halberstadt aufgestellt, seinen Wählern brieflich erklärte:„ Ich habe mich bisher keiner Partei angeschlossen, ich werde vielmehr mit der Regierung und namentlich unter Leitung des Fürsten Bismard gehen." Das ist kurz und bündig; der Mann verleugnet seinen militärischen Charakter auch im Frieden nicht- so aber will es die Regierung haben. Das merkt Euch, Jhr Liberalen aller Schattirungen, wenn Ihr persona grata sein wollt. Eine Zuschrift im„ Nürn berger Correspondent" kennzeichnet dies recht treffend; dieselbe lautet:
Die polizeilichen Belästigungen, denen unsere Genossen bei der Wahlagitation ausgesetzt sind, steigern fich fast noch doch werden solche, da sie zur Gewohnheit geworden sind, kaum mehr Die zahlreichen Beamtencandidaturen im Lande machen, beachtet. Wird ein neues Flugblatt vertheilt, so werden sicherauch wenn sie nicht so grotesk- tomisch wie von den vereinigten lich einige tausend Exemplare desselben während der Vertheilung -Wir haben schon wiederholt constatiren können, daß nicht Staatsanwälten in Breslau in Scene gesetzt werden, einen um den Genossen von der Polizei fortgenommen und einige Duzend Personen, um ihre Namen festzustellen, zur Wache fiftirt. Doch alle unsere Gegner in dem allgemeinen Wirbeltanz den Verstand so peinlicheren Eindruck, je größer die Budringlichkeit ist, mit nüzt dies nichts; einige tausend Exemplare des betreffenden und den Anstand verloren haben. Heute wieder ein Beispiel. welcher solche Candidaturen aufgestellt oder aufrecht erhalten Flugblatts find über die nöthige Bahl hergestellt und diese Das fortschrittliche, durchaus nicht sozialistisch angehauchte Frant werden. Die Aufstellung derartiger an sich aussichtsloser Canwerden des andern Tags nach und nach in den Häusern, wo furter Journal" bringt( am 12. Juli) einen auf die Auslassungen didaturen, selbst wo starke sozialistische, fleritale oder polnische die Verbreitung verhindert worden war, in aller Ruhe vertheilt. der letzten Brov. Corresp." gemünzten Artikel: Die praktische Parteien vorhanden sind, kennzeichnet am schärfsten, daß dieser -Bei Verbreitung des letzten Flugblattes, am vorigen Don- Politit der Regierung", dem wir folgende Stellen entnehmen: Wahlkampf vor Allem gegen den Liberalismus geführt wird. nerstag Abends, erlaubte sich ein gebildeter" Fortschrittler, Worin besteht denn das Geheimniß des einzig wirksamen" Der Oberpräsident Achenbach ist sogar in dem hart von den Polen bedrängten Kreise Marienwerder veranlaßt worden, gegen als ihm ein sozialistisches Wahlflugblatt gereicht wurde, dasselbe Mittels? den Oberbürgermeister v. Winter zu candidiren. Der Herr Oberpräsident wird auch, wie es in dem Wahlaufruf scherzhaft genug Parteirichtung soll es unendlich erschwert, wenn nicht ganz un- heißt, den Bestrebungen der Reaktionspartei im Reichstage möglich gemacht werden, in die äußere Erscheinung zu treten. entschieden entgegentreten". Herr Achenbach selbst hätte entschie Wer glaubt, daß dadurch dieser Partei die Existenzfähigkeit den lieber gewünscht, fern von Madrid ein politisches Stillleben genommen würde, giebt sich einer schweren Täuschung hin. Die führen zu dürfen. Auf Befehl des Ministers des Innern werden Sozialdemokratie wird unter Formen fortleben, welche sich nicht ieht überall von den Polizeipräsidenten und Landräthen die durch die Gewalt erreichen laffen. Statt vor einem Bekannten, Absichten und Wünsche" der Regierung angesichts der Wahlen mit dem sich rechnen läßt, wird die Gesellschaft vor einem großen veröffentlicht nach einem Auszuge der„ Provinzialcorrespondenz", Unbekannten stehen, dessen Druck überall empfunden werden in welchem seltsamer Weise von Tabatsmonopol und Tabatsbe
zu zerreißen mit der Aeußerung:„ Ich gehöre nicht zur Das ganze öffentliche Leben der Sozialdemokratie soll mit Partei der Kaisermörder!" worauf ihm unser Genoffe Mitteln der Gewalt unterdrückt werden. Jeder Regung dieser die wohlverdiente Antwort gab:„ Aber zur Partei der Flegel!" Sprach's und klappte die Thür zu.
Die Wahlagitation wird äußerst lebhaft betrieben; die gegnerischen Blätter lamentiren täglich über die fieberhafte Thätig feit", welche die Sozialdemokratie angesichts der bevorstehenden Wahlen entfalte. Und dennoch wird keine Voltsversammlung abgehalten, da kein Lokal zu bekommen ist. Vielleicht ist es gut, daß die Lokale verweigert werden. Ich habe nämlich die
Zwei Attentate.
( Aus dem„ Hamburgischen Correspondent".)
II.
Das Attentat vom 22. Mai 1850.
auf den König geschoffen, als dieser an der Seite seiner Ge- Anhänger der Bewegungspartei als verdächtig verhaften, in den mahlin über den Perron des Potsdamer Bahnhofs schritt, um Wohnungen dieser Männer Recherchen vornehmen zu lassen und sich in den Wagen zu sehen. Der Schuß hatte den Unterarm Berlin mit den abgeschmacktesten und abenteuerlichsten Gerüchten des Königs leicht verlegt, der Mörder war auf der Stelle er zu erfüllen.
griffen und von den Umstehenden so schwer mißhandelt worden, Fünf Tage nach der That Sefeloge's, am 27. Mai, hatte daß die anwesenden Polizeibeamten Mühe gehabt hatten, fein ein Wahnsinniger, der frühere Offizier Robert Bate, mit einem Das Tschech 'sche Attentat war die That eines bewußt han- Leben zu retten. Noch an demselben Tage wurde mit einer Stock nach der Königin Victoria geschlagen, als diese nach delnden, gebildeten, im höheren Lebensalter stehenden Mannes für unbefangene und besonnene Beurtheiler alle Zweifel aus- glücklich überstandenem Wochenbett( am 1. Mai war der Herzog gewesen, der aus dem Radikalismus seiner religiösen und politi- schließenden Sicherheit festgestellt, daß es sich nicht um eine Arthur von Connaught geboren worden) ihre erste Ausfahrt schen Anschauungen niemals ein Hehl gemacht hatte; dieses prämeditirte Sendung, sondern um die That eines Wahnsinnigen machte:„ Eingeweihte" des Berliner Hofs und seiner Umgebung Verbrechen war in eine Beit gefallen, deren politische Unklarheit gehandelt habe, der zu der die Zeit beherrschenden revolutionären versicherten sofort mit wichtiger und zuversichtlicher Miene, daß und Unruhe es durchaus begreiflich hätte erscheinen laffen, wenn Bewegung nie das geringste Verhältniß gehabt hatte. Der zwischen beiden Verbrechen ein innerer Zusammenhang bestehe, man dasselbe mit den schlesischen Weberunruhen oder mit der Thäter hieß Sefeloge und war ein im Militär- Waisenhause daß beide zu Paris von einer Bande verzweifelter Revolutions liberalen Bewegung in den Rheinlanden in Berbindung setzte erzogener, früher dem hochconservativen Treubunde" angehörig männer geplant worden und daß dem Minister von Manteuffel und für ein Complot gegen das Leben eines Fürsten ansah, der gewesener ehemaliger Unteroffizier von der Garde- Artillerie, der bereits mehrere Tage vor dem verhängnißvollen 22. Mai Warden auf ihn gesetzten volksthümlichen Erwartungen nicht ents bereits seit einiger Zeit für halb wahnsinnig galt, und der sein nungen der Pariser Polizei vor einem in der Vorbereitung besprochen hatte. Der Versuchung, die Sache unter diese Gesichts- Verbrechen in dem Zustande so vollständiger Unzurechnungs- griffenen großen Berbrechen zugegangen seien, die dieser leider punkte zu rücken, waren der auf der Höhe seiner Kraft und fähigkeit begangen hatte, daß an eigentliche Untersuchung, ge- in den Wind geschlagen habe! Dergleichen wurde erzählt, ge= Gesundheit stehende König und seine Rathgeber mit richtigem schweige denn Bestrafung, nicht zu denken war. Weil diese That schrieben, gedruckt und geglaubt, obgleich es den Stempel abTatt aus dem Wege gegangen. Allen zugeflüsterten Verdäch- aber in eine Zeit allgemeiner und krankhafter Erregung der geschmacktester und sinnlosester Erfindung an der Stirn trug! tigungen zum Trotz hatte Friedrich Wilhelm IV. erklärt, daß er Gemüther gefallen und weil sie von dem Monarchen selbst für Der König selbst, den die Erfahrungen der Jahre 1848 und sich durch die That eines Einzelnen in dem Vertrauen zu seinem eine politische gehalten worden war, wurde sie von der Regierung 1849 in den Grundvesten seines Wesens erschüttert und um das Bolte nicht werde beirren lassen, und diese Erklärung consequent und deren Organen als solche behandelt und von der bestimm- Vertrauen zu sich selbst, wie um das Vertrauen zu seinem Volke und mannhaft aufrechterhalten. Der Haltung des Monarchen baren Masse der Menschen demgemäß beurtheilt. Die gering- gebracht hatten, bot den Zuflüsterungen seiner von den ausschweiwar diejenige der Regierung conform gewesen, auch diese hatte fügigsten und gleichgültigsten Umstände verwandelten sich in der fendsten Parteileidenschaften beherrschten Umgebung ein nur allzu fich angelegen sein lassen, das Verbrechen Tschech's als ein Phantasie der Beitgenossen- namentlich derjenigen der höheren, bereites Ohr und trug dadurch( wenigstens indirekt) zu der Berdurchaus unpolitisches zu behandeln und das schon wegen der von Revolutionsfurcht geplagten Stände alsbald zu Umständen wirrung der Gemüther bei, die Wochen lang ihr Wesen trieb Heimlichkeit des damaligen Gerichtsverfahrens vielfach argwöhnische von höchst gravirendem Charakter, zu Symptomen einer großen und die vorhandenen politischen Gegensäge zu einer Schroffheit und zur Kannegießerei geneigte große Publikum von der Jrr- und allgemeinen Gefahr. Sefeloge, den einer der Begleiter des steigerte, wie sie in Deutschland und vollends in dem von feften thümlichkeit der gegentheiligen Auffaffung zu überzeugen. Auf Königs, der Cabinetsrath Marcus Niebuhr, am Kragen gepact bureaukratischen Traditionen beherrschten Preußen unerhört gesolche Weise war der traurige Vorgang vom 26. Juli 1844 an und gewürgt" hatte, war in den Ruf ausgebrochen: Laßt nur wesen war. Bon Tag zu Tag nahmen Ansehen und Einfluß den öffentlichen Zuständen der preußischen Monarchie vorüber- den Hals frei," aus diesem Ausruf war von Umftehenden ein der kleinen, aber mächtigen" Bartei zu, welche das unglückliche gegangen, ohne irgendwelche Spur zurückgelassen zu haben. förmliches Hoch auf die Freiheit" gemacht und sodann deducirt Ereigniß meisterhaft dazu ausnutzte, die zwischen Regierung und Sechs Jahre später kam ein zweiter Mordanschlag gegen das worden, der Attentäter müsse ein enragirter Freiheits- und Bevölkerung bestehende Kluft zu erweitern und den König zu Leben Friedrich Wilhelm's IV. zur Ausführung, der in seinem Barrikadenmann sein!- Kurz bevor der König den Bahnhof vollständigem Bruch mit der Verfassungssache zu nöthigen, in Wesen wie in seinen Folgen das direkte Widerspiel der Tschech '- betreten, war ein als vorgeschritten" bekannter Abgeordneter welche er freilich wider Neigung und Willen- gezogen schen That war. In demselben Monate, der durch das Scheitern Berends auf demselben bemerkt und wiederholt am Schalter des worden war und von der er nicht wieder loskommen konnte. des Berliner Fürstencongresses das Fiasko der deutschen Union" Kassirers gesehen worden. Grund genug, um eine demokratische Die zahlreichen Berhaftungen, Haussuchungen und Instruk und ihres zu Erfurt unternommenen Reichstags- Experimentes Verschwörung anzunehmen und Berends, Meyer, Stredfuß, tionen, zu welchen das Verbrechen vom 22. Mai 1850 Ver besiegelt hatte,- am 22. Mai 1850, Mittag 12 Uhr, wurde Bernstein , den Abg. von Kunowski und ein Dußend anderer anlassung gegeben, blieben völlig ergebnißlos. Die verhafteten
"
-
"