darüber gefunden, daß sie das Einschreiten der Behörde miß- Kreise Beeskow   mit Moltke in engerer Wahl sich befindet, wird nossenschaften den Gläubigern der Genossenschaft gegenüber für billigte, oder sich irgendwie blos eingestanden hätte, wie sie dieser von den dortigen Conservativen mit all' den liebenswürdigen nothwendig erachtet und dürfte deshalb eine frühzeitigere Ge­Intervention die Möglichkeit ihrer Ueberhebungen gegen die ge- Schmeichelnamen belegt, mit denen uns die fortschrittliche Presse staltung des Umlageverfahrens, als dies nach dem Genossen­mäßigten Parteien verdankt." immer bedenkt." Obsturer Agent"," ein von den Arbeitergroschen schaftsgesetze von 1868 statthaft ist, sowie eine genauere Fest­

Ich habe Ihnen schon früher berichtet, daß die in Berlin   lebender Agitator, der mit seinen wenig vertrauenerregend aus- stellung des Regreßweges zwischen den einzelnen Genossenschaften, unter den Augen und mit Beihülfe der Fortschrittler stattge- sehenden Kumpanen Bierreisen macht" 2c. 2c. Die fortschrittliche namentlich zwischen den ausgeschiedenen Genossenschaftern und habten polizeilichen Wahlbeeinflussungen alles Menschenmögliche Presse ist natürlich darüber sehr wüthend, doch:" Was du nicht der Genossenschaft, in Aussicht genommen worden. Nach den überstiegen haben und zwar besonders im 6. Berliner   Wahlkreise. willst, das man dir thu', das füg' auch keinem Andern zu." Bestimmungen des Genossenschaftsgesezes darf bekanntlich das Im Reichstage werden darüber äußerst interessante Verhand- Madai geht und nimmer kehrt er wieder!" so hallt der Umlageverfahren erst nach Beendigung des Concursverfahrens lungen stattfinden, da das hiesige Wahlcomité das Material Angstruf durch unsere Stadt. Hat der Aermste seine Schuldig- beginnen und liegt es dann dem Vorstande ob, eine Berechnung sammelt und einen Protest bei dem Reichstage einreichen wird. keit bei den letzten Wahlen noch nicht völlig gethan, ist er anzufertigen, die Aufschluß darüber giebt, wie viel jede Ge­Wie weit die liberalen Blätter jetzt die Heuchelei treiben, gegen die Sozialisten noch nicht bis an die Grenze des Mög- nossenschaft zur Befriedigung der Gläubiger wegen der im Con­das geht aus einem Artikel der liberalen Cösliner Beitung" lichen gegangen? Wird er deshalb gegangen? Da ist Teffen- turs erlittenen Ausfälle gegen die einzelnen solidarisch haftbaren hervor, in welchem es heißt: dorf doch ein anderer Mann, der seine Schuldigkeit voll und Genossenschafter vorgehen, in Folge dessen insbesondere die

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Engere Wahlen.

Dresden  : Bebel 11,616, Friesen( tons.) 10,712 St. Breslau  : Reinders 9767, Molinari( nat.- lib.) 9318 St.

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Sozialpolitische Uebersicht.

Tagen in Eisenach   stattfand, hat sich dahin entschieden, daß Der sechste deutsche Aerztetag, welcher vor einigen der vom Reichsgesundheitsamt veröffentlichte Entwurf- Leichen­schau nur in Städten von über 5000 Einwohnern vorzunehmen -unannehmbar und an einer allgemeinen obligatorischen Leichenschau festzuhalten sei. Bezüglich der Impffrage wurde beschlossen Erhebungen über folgende Punkte anzustellen:

2) Ueber eine fortlaufende Controle der etwa in der nächsten Beit vorkommenden ähnlichen Fälle und eine organisirte Unter­suchung derselben von Vereinswegen.

3) Ueber allgemeine Durchführbarkeit der animalen Impfung. 4) Ueber die von den Impfärzten beim Abimpfen zu beob achtenden Vorsichtsmaßregeln in Form eines allgemeinen deutschen Regulativs auf Grund der vom Vereinsvorstande im Jahre 1874 eingereichten Petition.

Die Art und Weise, in welcher arme Arbeiter auf dem ganz thut. Es wäre auch schade, wenn dieser Herr von Berlin   wohlhabenderen Genossenschafter vollständig ruinirt werden können. Lande dafür, daß sie nach ihrer Ueberzeugung liberal wählten, versetzt würde, schade für die Ausbreitung der Sozialdemo- Endlich ist noch eine Aenderung der Bestimmungen über die Ge­nachträglich von ihren hochconservativen Arbeitgebern bestraft tratie. schäftsführung der Genossenschaft, insbesondere eine Verschärfung werden, ist wahrhaft empörend. Eine krassere Verhöhnung der den Strafbestimmungen für Vorstandsmitglieder in's Auge ge­Wahlfreiheit, wie sie uns in verschiedenen Berichten aus unserem faßt werden. Wahlkreise vorliegt, ist gar nicht denkbar. Wir wollen heut nur an einem Beispiele zeigen, welche Mittel angewendet werden, um den Leuten ein- für allemal die Lust zu benehmen, gegen den Willen ihres gestrengen Herrn ihr Wahlrecht auszuüben, der Leser wird sich dann gewiß nicht mehr wundern, woher die große Majorität für den Candidaten der Conservativen in unserm Wahlkreise kommt. Der Gutspächter Weske in Amalienhof bei Der deutsche Kronprinz soll sich sehr unzufrieden Hohenfelde   erfuhr, daß der auf dem Gute arbeitende Tagelöhner über den Ausfall der Wahlen geäußert und die Ansicht ausge­Dallmann fieben Stimmzettel mit dem Namen des liberalen sprochen haben, daß die Auflösung des Reichstags ein Fehler 1) Ueber die neuerdings im Reiche angeblich vorgekommenen Candidaten, Herrn Kreisgerichtsrath Hildebrand, vertheilt habe. gewesen sei. Vielleicht nicht ganz unrichtig. Jedenfalls steht Gesundheitsbeschädigungen durch die Impfung, wobei jeder ein­Weste ließ den Dallmann sofort antreten, verwies ihm die Ver- so viel fest, daß nur die beiden reichsfeindlichen Parteien: zelne in den Schriften der Impfgegner aufgeführte Fall thunlichst theilung der Bettel als höchst ungehörig und erklärte ihm, daß Centrum und Sozialdemokraten, Ursache haben, mit den Wahl zu prüfen ist. er verlange, Herrn v. Gerlach zu wählen, wonach er( Dallmann) resultaten zufrieden zu sein. Die Conservativen haben nicht die sich richten möge. Dallmann erklärte, nach seiner Ansicht sei die gewünschte Majorität erlangt, und die Liberalen( einschließlich Wahl frei, worauf ihm Herr Gutspächter Weste keine Antwort der Fortschrittler) sind vollständig zersprengt. Die ausschlag­gab, sondern seines Weges ging. Nach der Wahl fanden sich gebende Partei im neuen Reichstag ist das Centrum- eine die fieben Stimmzettel für den liberalen Candidaten in der Urne drastische Illustration Bismarck  'scher Staatsweisheit. Daß die vor und Dallmann wurde nun sofort vor das Forum des ge- katholische Partei nicht gesonnen ist, die Bahnen der Reaktion strengen Herrn geladen, um dort die heftigsten Vorwürfe für zu wandeln, die man in Kissingen   vorzeichnen möchte, wird am sein nach der Ansicht des p. Weske ungehorsames Benehmen besten durch das Verhalten der Centrums- Candidaten bei den über sich ergehen zu lassen. Herr Weske blieb aber in feinem Stichwahlen dargethan, wo sie sich durchweg gegen Ausnahme­hochconservativen Eifer hierbei nicht stehen, sondern ging in einer geseze und Beschränkung des Wahlrechts erklärten. - Eine Wahlgeschichte, die für den Veranlasser nicht Weise gegen Dallmann vor, zu welcher er allerdings gesetzlich zum Besten ausfiel, wird aus München   berichtet: Fünf Maurer  berechtigt ist, welche den Arbeiter aber vollständig zur Ver- Nobiling hat einen neuen Selbstmordversuch gemacht. führten nämlich Klage gegen den Maurermeister Griner, weil zweiflung treiben muß. Dallmann mußte zur Bestellung seines Das Reptil, welches diese sehr verdächtige Thatsache mit- er sie am legten Dienstag in der Ausübung ihres Wahlrechtes Ackers im vorigen Jahre von seinem Arbeitgeber, Herrn Weste, theilt, fügt bei: Dadurch( durch den Selbstmordversuch) ist gehindert, resp. ohne Kündigung entlassen haben soll, nachdem Kartoffeln entnehmen und gerieth dadurch in einen Vorschuß, bewiesen, daß Nobiling wieder bei Verstand ist." Das Reptil fie trotz seines Verbotes um 5 Uhr statt um 6 Uhr Feierabend der nach und nach abgezahlt werden sollte. Jetzt, nachdem sich scheint nicht zu wissen, daß die Selbstmörder eine eigene gemacht, um noch zur Wahlurne zu kommen. Maurermeister Dallmann unterfangen hatte, liberal zu wählen, wurde ihm von Kategorie der Frrsinnigen bilden, und daß die Selbst- Griner wendet ein, daß sie ja über Mittag Zeit zum Wählen p. Weste angekündigt, daß er baares Geld in der Folge gar mordversuche derselben nicht Beweise wiederkehrender Vernunft, gehabt hätten. Beim Schiedsgerichte verlangen die Maurer nun nicht mehr erhalte, bis der Vorschuß abgezahlt sei. Herr Weste sondern umgekehrt Beweise des Frrsinns sind. Doch wozu ihre Löhne für 14 Tage pro Tag je 3 M. 30 Pf., also 39 M. hat Wort gehalten, und Dallmann ist auch richtig in die bitterste mit solchem Gesindel sich einlassen, das professionsmäßig lügt. 60 Pf. Sie führen an, daß die betreffenden Wahllokale sehr Noth getrieben, so daß er gestern Abend noch die drei Meilen Etwas ist freilich durch den Nobiling'schen Selbstmordversuch weit von der Baustelle entfernt waren. In der Mittagspause von Amalienhof nach Cöslin   zurücklegte, um sich heute früh nach bewiesen, nämlich daß man sehr schlecht auf Nobiling Acht von fünf Viertelstunden wäre es ihnen unmöglich gewesen, den dem von hier Meile entfernten Gute Wusseken, dem Herrn giebt. Wir hoffen, man wird ihm nicht die Gelegenheit zu Wahlatt zu vollziehen und ihr Essen einzunehmen. Der Senat Kreisgerichtsrath Hildebrand gehörig, zu begeben, in der Hoff- einem neuen Selbstmordversuch bieten, dessen Gelingen für unsere erkannte die Klage als vollständig berechtigt an und Herr Griner nung, dort vielleicht Arbeit und das zum Leben Nothdürftigste Attentats partei freilich von außerordentlichem Nußen wäre. wurde verurtheilt, die Entschädigungen zu zahlen oder die Leute zu erhalten." Zur Entlarvung der namenlosen Schurken, die Nobiling zu wieder zu beschäftigen. So schreiben jetzt die liberalen Blätter, welche vor der Wahl einem Mitglied und Agenten der Sozialdemokratie gestempelt Auf diese Art werden die Herren Bourgeois schon zur Raison in Jubel ausbrachen, wenn liberale Fabrikanten sozialdemokratische haben, ist es dringend nothwendig, daß Nobiling vor den gebracht werden. Arbeiter entließen und so die Wahlfreiheit schändeten. Schranken des Gerichts erscheine.

Man sieht, wie wahr es ist, wenn die liberal- fortschrittliche Partei die Partei der politischen Heuchelei genannt wird.

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-Vor dem Zuchtpolizeigericht in Köln   wurde am Der Frankfurter Zeitung  " wird aus Berlin   berichtet: 6. und 7. d. M. der Prozeß gegen unseren Genossen Joseph Auch Herr Windthorst giebt den Liberalen eine derbe Lektion, Wie wir hören, hat das Reichsjustizamt die Revision des Ge- Dieggen, Georg Schumacher und Stephan Johann Kröger indem er von dem" traurigen Ruhm" spricht, welchen sich die nossenschaftsgesezes bereits in Angriff genommen. Als eine verhandelt. Dieselben waren beschuldigt 1. zum Ungehorsam Fabrikanten durch ihre Arbeiterbedrohungen erworben haben.- dabei zur Entscheidung zu bringende Hauptfrage wird angesehen, gegen Gesetze aufgefordert, 2. in einer den öffentlichen Frieden Nachdem die Wahl im 6. Wahlkreis längst vorüber ist, sendet ob sich eine Aenderung der Genossenschaftsgesetzgebung, welche gefährdenden Weise verschiedene Klassen der Bevölkerung zu Ge­die löbliche Polizei die den Verbreitern widerrechtlich abgenom- jezt nur physischen Personen, nicht aber Kaufleuten unter ihrer waltthätigkeiten gegen einander öffentlich angereizt, 3. öffentlich menen Flugblätter für Hasenclever nachträglich, wie zum Hohn, Handelsfirma und offenen Handelsgesellschaften die Mitgliedschaft Einrichtungen und Gebräuche der katholischen Kirche   beschimpft in's Haus zurück. Die Polizei sieht also ihr Unrecht ein, sie in Genossenschaften gestattet, dahin empfehlen würde, daß auch und 4. erdichtete und entstellte Thatsachen öffentlich behauptet hat aber ihren Zweck erreicht, indem sie die Wahl des fort- andere als physische Einzelpersonen Mitglieder von Genossen- und verbreitet zu haben, um dadurch Staatseinrichtungen oder Schrittlichen Reaktionärs Klog im 6. Kreise ermöglichte. schaften werden können. Es wird im Reichsjustizamt weiter Anordnungen der Obrigkeit verächtlich zu machen(§§ 110, 130, Der fortschrittliche Agitator, Kaufmann Wöllmer, der im eine Milderung der gesetzlichen Solidarhaft der einzelnen Ge- 131 und 166 des Strafgesetzbuchs). Diezgen hatte Ende Mai schiedenen Grad der Vollkommenheit oder Unvollkommenheit verdammen. Selten oder nie trat bisher aus seinen Reihen Die dritte Abtheilung des Cabinets des weißen darstellen. So ist es auch mit dem Tichin gegangen. Dies Einer oder der Andere über, um den Beamtenstand des Landes Czaren. sollte eine, die ganze große russische Beamtenhierarchie umfassende zu verstärken; dagegen war das Geld der Kaufleute, wenn auch Tabulatur sein, in der Alles in gliedernde Rangklassen eingetheilt, feltener ihre Person, bei allen Aufständen und Revolutionen das Schon vor Peter des Großen Zeit bestand am Czarenhof zu streng nach der Anciennetät vorrückend, eine ewige Rang- und eigentliche Agens, sobald dieselben eben nicht reine Palast- und Moskau   und Kiew   eine Geheimpolizei, ganz nach dem Muster Quartierliste" finden sollte. Serailintriguen waren. der türkischen eingerichtet, welche unter dem Namen Gowinnoii Nur schade, es fehlten zum Ausfüllen die Beamten! Und ( d. h. Freunde 2c. d. Herrschers) ihr Amt versahen. Ebensowenig je mehr sich das russische Reich durch absichtliche oder zufällige wie an den orientalischen Sultanshöfen galt dies Amt für Eroberungen vergrößerte, desto empfindlicher trat der Mangel schimpflich oder erniedrigend in den Augen des loyalen Altrussen, hervor an einem Material für die zahllosen Beamten, welche die und stets waren es Männer aus den vornehmen Familien des schwerfällige Regierungsmaschine verlangte. Es würde uns Landes einen eigentlichen Adel kennt der Russe so wenig wie weit ab von unserem Thema führen, wollten wir auf diese Ver­überhaupt der Slawe-, die in den oberen Stellen dieses Ver- hältnisse näher eingehen.

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Solchen Verhältnissen verdankt die Geheimpolizei Rußlands  ihr Dasein, und wenn man sieht, von welcher furchtbaren Masse von Verrath, Treubruch und Empörung, die mit jeder Waffe, vom offenen Aufruhr bis zum tüdischen Giftmord, kämpft, ein russischer Herrscher umgeben ist, so kann man taum des ent­schuldigenden Gedankens sich erwehren er hande aus voll­tommen berechtigter Nothwehr heraus.

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waltungszweiges fungirten. Die Nachtseiten jeder despotischen Nur Eines sei hier, weil zum Verständniß unumgänglich Peter I  . und seine Nachfolger gaben diesem Theil des Staats­Regierungsform machten eine derartige Einrichtung, so selbst- nöthig, angedeutet. Schon Peter I  . hatte die Schwierigkeit bitter dienstes eine wechselnde Gestalt; an der Spizze des Ressorts stand verständlich, daß Niemand daran Anstoß nahm. Die höheren empfunden, aus seinem Volte das Material für einen tüchtigen, bald ein einflußreicher Mann, ein Günstling des Herrschers, bald Stände waren die Einzigen, welche mit dieser Größe im gesell- ehrliebenden Beamtenstand zu entnehmen. Er war genöthigt, ein routinirter Verwaltungsbeamter; feste Normen fehlen und schaftlichen Leben zu rechnen hatten, und sie thaten es, wie es sich an das Ausland zu wenden. Einen eigentlichen Adel gab sind auch für die heutige Gestaltung der Dinge, auf die es ihre Väter gethan. es nicht; die wenigen Familien abgerechnet, welche von den alten unseren Lesern doch allein ankommt, von keiner Bedeutung. Diese Gowinnoii und keineswegs seine Ausländer waren es, Wojewoden, d. h. Herzögen, abstammten und nicht durch mehr- Peter III  . hob in seinem freisinnigen Enthusiasmus sogar die die Peter den Großen vor der Strelitzenverschwörung, wie vor fache Widerseßlichkeit und Empörung neben dem Leben auch den ganze Einrichtung auf und vertraute rückhaltlos fein Leben und anderen Fallstriden rechtzeitig warnten. Besiz verloren hatten, gab es nur größere oder kleinere Grund- seinen Thron seinen treuen und ehrliebenden Russen. Ob er Als nun Peter die wichtigste und ausdauerndste seiner Re- besizer, die mehr oder weniger unfrei im Zustande äußerster Un- wohl im entscheidenden Moment daran dachte, als sein dunkles formen schuf, jene großartige Rangliste, den Tschin, der noch heute bildung vegetirten und geistig nur wenig sich von der politisch Geschick sich erfüllte? Auch Alexander I  . wollte zuerit in pla­gewissermaßen die Grundlage der ganzen russischen Beamten  - todten Masse der Leibeigenen unterschieden. Nun aber hatte tonischer Begeisterung nichts von einem so unmoralischen und hierarchie bildet, organisirte er Ministerialcollegien nach dem Peter einen großen und folgenschweren Fehler begangen, indem eines wahren Herrschers unwürdigen Schutzmittel wissen. Die Muster des Auslandes, was ein verhängnißvoller Mißgriff des er einen wichtigen Faktor des Volkslebens, einen Stand, in dem thatsächlichen Beweise von zwei ernsthaft genug gemeinten An­genialen Reformators war. die ganze geistige Regsamkeit und die wirklich staunenswerthe schlägen auf seine Person genügten indeß, um ihm eine andere Damals war noch hinreichend Leben und Thätigkeit in den Schnellkraft und Energie in Bezug auf den Erwerb fich concentrirte, Auffassung von der Lage der Dinge beizubringen. alten, nationalen, ständischen Verwaltungskreisen des russischen mit despotischer Willkür behandelte und dadurch sich entfremdete Nach dem Muster des von Fouché   bei Napoleon   geleiteten Volkes, den Wojewodschaften; hätte Peter hier seinen schaffenden und in die Reihen der Opposition trieb. Geheimcabinets man sagt, nach Fouche's eigenhändigem Ent­Geist walten laffen zur Neubelebung und Ümformung der alten Das war der Kaufmannsstand. Schon zu jener Zeit in wurfe, den derselbe auf Napoleon'  s Befehl für seinen damaligen dem Volke theuern und ehrwürdigen Verwaltungsformen, die, mächtige Corporationen zusammengeschlossen, die theilweise bis Freund Alexander ausarbeiten mußte geschah die Einrichtung. dem Volksgeist und dem nationalen Bedürfniß entstammend, sich in die Zeiten der deutschen   Hansa reichten, bildete der russische Es war dies bei Gelegenheit jener ewigen und unwiderruflichen" lange trefflich bewährt hatten, so hätten ungeahnte, segensreiche Handelsstand entschieden den Theil des Volkes, auf den ein Re- Alliance, die zum Symbole ihrer Wacklichkeit" auf schwankem Folgen für die Nation sich entwickeln mögen. formator und Freund des Fortschrittes am ersten sich hätte Floß im Niemen von Napoleon, Alexander und Friedrich Wilhelm stützen müssen. abgeschlossen wurde. Eine Alliance, bei der Jeder den Separat­schwur that, sie sobald zu brechen, als das Verderben seiner beiden Alliirten es nur irgend erfordern würde.

Nicht aufgehalten und gewaltsam in fremde, zum Theil ihm durchaus feindselig spröde Formen gezwängt, hätte sich der rus- Das gerade Gegentheil geschah; Peter versuchte nach dem sische Nationalgeist mächtig entfalten können in eigenartiger Ent- Vorbilde der kurzsichtigen und unheilsvollen Handelspolitik, die wickelung, wurzelnd auf den alten, einheimischen Ständeverhält zu jener Zeit in Frankreich   wie in Holland   am Ruder war, durch nissen. Vielleicht ein großes Glück für ganz Westeuropa, daß räuberisches Pachtwesen den Handelstand auszusaugen und trieb es nicht also gekommen, sondern daß Peter I  ., ein Kind seiner ihn dadurch zunächst der Opposition in die Arme. Zeit, vor Allem die fremde Form für das Wichtigste ansah, in welche er die weitere Entwickelung des Volkes hinein zwingen

wollte.

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Jene Polizei- Einrichtung, welche in ihren Grundzügen noch bis heute gültig geblieben ist, werden wir später noch tennen lernen. Als wichtig ist gleich zu erwähnen, daß von jetzt ab Diese Opposition stüßte sich auf den conservativen Sinn des niemals ein obscurer Fachbeamter des Polizeiwesens als Chef slawischen Stammes in Allem, was Staat und Kirche betrifft. fungirt, sondern stets Personen, die dem Herzen Seiner Majestät Und so ist es geblieben bis auf den heutigen Tag, fönnen besonders nahe stehen.

Wir Alle wissen, wie sein Werk nur zum Theil ihm gelang, wir im Allgemeinen dreist behaupten. Noch heute steht der Während der Regierung Alexander's war die Thätigkeit der ebensowenig wurde es unter seinen Nachfolgern vollendet, wie es russische Kaufmannsstand im Großen und Ganzen als geschlossene dritten Abtheilung des kaiserlichen Cabinets eine verhältnißmäßig denn heutigen Tages noch ein unfertiges Ganzes darstellt, dessen Phalanx in den Reihen der Raskolniks", der orthodoxen Alt- sehr ruhige und regelmäßige und beschränkte sich meistentheils einzelne, zum Theil widerstrebende Theile einen ganz ver- gläubigen, welche die von Peter I  . geschaffene nationale Kirche auf die Bewachung der Gouverneure und Generalgouverneure