zu befördern oder welche auf Grund einer Bestimmung dieses Gesetzes einmal rechtskräftig zu einer Strafe verurtheilt worden sind, kann der Legitimationsschein zur gewerbsmäßigen öffeni- lichen Verbreitung von Druckschriften(Z 43 der Gewerordnung) und der Legitimationsschein zum Verkaufe von Druckschriften im Umherziehen(§ 55 a. a. O.) entzogen, sowie die nicht gewerbs- mäßige öffentliche Verbreitung von Druckschriften(§ 5 des Ge­setzes über die Presse vom 7. Mai 1874) untersagt werden. Druckereien, welche geschäftsmäßig zur Förderung der im§ 1 bezeichneten Bestrebungen benutzt werden, können geschlossen werden. § 21. Zuständig für die in§ 20 vorgesehenen Verfügungen ist die Landespolizeibehörde, gegen dieselben steht den Betroffenen die Beschwerde an die Eentralbehörde und gegen deren Ent- scheidung die weitere Beschwerde an das Reichsamt für Vereins- Wesen und Presse offen. Die Beschwerde und die weitere Be- schwerde sind innerhalb einer Woche nach Zustellung der Ver- fügung oder der Entscheidung bei der Behörde anzubringen, welche die Verfügung oder die Entscheidung erlassen hat. Weder die Beschwerde, noch die weitere Beschwerde haben aufschiebende Wirkung. § 22. Wer einer auf Grund des§ 20 erlasienen Verfügung zuwiderhandelt, wird mit Geldstrafe bis zu eintausend Mark oder mit Haft oder mit Gefängniß bis zu sechs Monaten be- straft. Im Falle der Zuwiderhandlung gegen eine auf Grund des§ 20 Absatz 1 erlassene Verfügung tritt Gefängnißstrafe von einem Monat bis zu einem Jahre ein. s 23. Für Bezirke oder Ortschaften, in welchen durch die im§ 1 bezeichneten Bestrebungen die öffentliche Sicherheit   be- droht ist, können die Centralbehörden der Bundesstaaten mit Genehmigung des Bundesrathes für die Dauer von längstens einem Jahre Anordnung dahin treffen: 1) daß Versammlungen nur mit vorgängiger Genehmigung der Polizeibehörde stattfinden dürfen, 2) daß die Verbreitung von Druckschriften auf öffent- lichen Wegen, Straßen, Plätzen oder an anderen öffentlichen Orten nicht stattfinden darf, 3) daß arbeitslose Personen, welche nicht nachweisen können, daß sie die Mittel zu ihrem Unterhalt besitzen und welche in den Bezirken oder Ortschaften einen Unter- pützunaswohnsitz nicht erworben haben, aus denselben auszu- weisen sind, 4) daß der Besitz, das Tragen, die Einführung und der Verkauf von Waffen verboten, beschränkt oder an bestimmte Voraussetzungen geknüpft wird. Die getroffenen Anordnungen find durch denReichsanzeiger" bekannt zu machen. Wer den- elben mit Kenntniß oder nach erfolgter öffentlicher Bekannt- machung zuwiderhandelt, wird mit Geldstrafe bis zu eintausend Mark oder mit Hast oder mit Gefängniß bis zu sechs Monaten bestraft. § 24. Dieses Gesetz tritt sofort in Kraft. Sozialpolitische Uebersicht. Lassalle und Ziegler. Verschiedene conservative und fortschrittliche Organe streiten sich in letzterer Zeit vielfach über das Verhältniß Ziegler's zu Laffalle. Die conservativen Blätter behaupten. Ziegler sei auch noch der Freund des sozialistischen  Agitators Lassalle   gewesen, während die Fortschrittler von einem jähen Bruche faseln, den Ziegler herbeigeführt habe, als Laffalle den Allgemeinen deutschen Arbeiterverein   gegründet habe. Um hiervon den Beweis zu führen, veröffentlicht dieVossische Zeitung" folgende Mittheilung: In einem Briefe an seinen ältesten Jugendfreund, den schon im April 1374 vor Ziegler verstorbenen Kreisgerichts-Direktor Ritter in Frankfurt   a. d. O., mit dem er in regem Briefwechsel und in lebendigem Verkehr stand, schrieb Ziegler unterm 10. August 1864 wörtlich Folgendes:Ueberhaupt gebe ich in der Unterhaltung zu viel aus, während man doch gar zu wenig einnimmt. Nur Stahn regt mich an, etwas auch Förster, vor Allem aber das Riesengenie des Lassalle. Während tumboldt und die ganze Welt vor_ seinemHerakleitos  " das nie beugte, während der greise, große Boekh nie unterläßt, am Geburtstage des Mannes gratulirend zu erscheinen, während Rosenkranz   ihn als den ersten philosophischen Kopf Deutschlands   anerkennt, während Savigny  , der nur den ersten Band derTheorie der erworbenen Rechte" erlebte, in die Worte ausbrach:Seit Donellus   ist so ein Buch nicht ge- schrieben", beurtheilt die heutige Unwissenheit, Plattitüde und bourgeoise Frechheit den Mann blos aus seiner Agitation, was so unverständig ist, als wollte man Fichte wegwerfen, weil er einmal absolut für alle Welt Pässe mit Portraits verlangte. Die neueren erscheinenden Pandekten-Compendien strotzten von Allegaten aus Lassalle, und doch haben, die Universität ab- gerechnet, nicht 10 Juristen in Berlin   das Buch studirt und nicht die Hälfte es verstanden, weil man dazu Jurist und Philosoph zugleich sein muß. Ich habe es täglich nie über 40 Seiten bringen können und volle drei Monate dabei gebraucht. Wenn ich nun auch mit diesem Manne den Umgang etwas gewaltsam abgebrochen, so magst Du daraus auf meinen Seelenzustand schließen." Hierzu macht nun unser Berliner   Parteiorgan folgende Be- merkungen: Die guteBossin" glaubt augenscheinlich aus den letzten Worten den gewünschten Beweis erbracht, sie scheint indeß dabei zu übersehen, daß der Allgemeine deutsche Arbeiter-Verein, dessen Statuten Ziegler auf Wunsch Lassalle's   ausgearbeitet hatte, bereits im Mai 1863, also ein Jahr bevor Ziegler selbst seinen Bruch mit Lassalle seinem Seelenzustand zuschreibt. Uebrigens mag die Tante Boß   zu ihrer Beruhigung erfahren, daß Ziegler noch im deutschen   Reichstage mit einigen unserer Abgeordneten in der freundschaftlichsten Weise verkehrte, über welchen Verkehr Most und Hasen clever nähere Auskunft geben können." Was nun Hasenclever anbetrifft, so ermächtigt derselbe uns zu der Erklärung, daß er mit dem Abgeordneten Ziegler innerhalb und außerhalb des Reichstages sich mehrmals über Lassalle und den Sozialismus unterhalten und daß Ziegler immer mit der größten Achtung und Bewunderung noch im Jahre 1874 von Lassalle   gesprochen habe. Zu Hasenclever be- merkte Ziegler wiederholt, daß er das ungestüme Vordrängen Lassalle's   im Jahre 1863, besonders aber die Herausgabe des Offenen Antwortschreibens" allerdings anfangs streng getadelt habe, daß er aber nunmehr zu der Ueberzeugung gekommen sei, daß Laffalle lediglich dadurch eine culturgeschichtliche Mission übernommen und zu rechter Zeit eingegriffen habe. Wäre Lassalle  nicht aufgetreten, so hätte sich ein Anderer, vielleicht weniger geschickter Agitator eingestellt. Im Reichstage selbst, in der sogenannten Sozialistenecke sprach im Jahre 1874 Ziegler mit Hasenclever und sagte ungefähr wörtlich Folgendes, indem er auf die Nationalliberalen und Fortschrittler hinzeigte: Sehen Sie sich diese Leute doch einmal an; der bei weitem größte Theil derselben besteht aus Strebern, die lediglich ihres Fortkommens halber sich haben wählen laffen; weit, weit nach links, selbst in meine unglückliche Partei hinein, in welcher aller- dings noch einzelne sehr brave Männ-r sich befinden, reicht das Streberthum. Sehen Sie dort, dort überall Streber, Streber, Stierer! Und diese Leute machen die Gesetze." Ziegler ging mit diesen Worten zum Saale hinaus. Später fragte ihn Hasenclever, weshalb er bei solchen An- sichten denn in der Fortschrittspartei bleibe, worauf Ziegler ant- wartete:Ich bin alt, mein Körper ist morsch, ich sterbe bald weshalb soll ich da noch alte Freunde, Leute, die es gut meinen, aber die neue Zeit nicht verstehen, vor den Kopf stoßen, und Euch kann ich doch nichts mehr nützen." Ein anderes Mal sagte Ziegler zu Hasencleoer, und zwar kurz vor seinem Tode, als er nach einer bestandenen Krankheit nur noch einige Male in den Reichstag kam:Euch gehört die Zukunft!" Reichstreuer Blödsinn, oder: Schwarz  , weiß und Roth  . Zwei Riesenungeheuer bedrohen das deutsche   Land; Sie breiten ihre Schatten vom Fels bis zum Meeresstrand. Das eine schwarz und listig ein Sohn ist's der Finsterniß Und seine Wunden brennen, wie giftiger Schlangen Biß. Das and're roth und blutig; von höllischer Wuth entflammt, Sind seine Greuelthaten nur sinnlicher Lust entflammt. Das Erste droht von ferne, von jenseit der Berge her; Wo es sich eingenistet, da läßt es die Geister leer. Es schleicht mit Weihrauchsdüften in's menschliche Herz sich ein, Erfüllt'S mit Wahngebilden und Märtyrer Heil'genschein; Zu Ehren seines Gottes erbebt es vor Nichts zurück: Als Himmelspförtner möcht' es auch leiten der Welt Geschick. Für wahre, fromme Liebe und ehrliches Gottvertrau'n Sah man es Scheiterhaufen zum Auto da erbau'n; In Deutschland   nicht gezeuget, erstrebt es seit alter Zeit Der deutschen   Macht und Hoheit, und irdische Herrlichkeit. Und seine Partisane, sie dienen als Knechte gut, Verleugnen blinden Eifers das alte Germanenblut. Das Zweite dreimal Wehe! ein Sproß ist's der deutschen Erd'; Es leget seine Schlingen an armer Bedrängter �Heerd; Mit schmeichelnd glatten Worten umstrickt es der Schwachen Sinn, Führt sie, die leicht Bethörten, zu Frevel und Unthat hin. Es locket sie mit Bildern von Freiheit und Gleichheit an: Doch über Menschenleichen geht seine verruchte Bahn. Und die sich ihm ergaben, für jede Belehrung taub, Das Beste, Schönste zieh'n sie zu sich in den Schmutz und�staub; Der Menschheit Heiligthümer, sie machen auch sie zum Spott Und wagen, wuthentbrennet, sogar einen Kampf mit Gott  ! Aus ihrer Mitte richtet wer hätte dies je geglaubt! Sich selbst die Mörderwaffe auf unseres Kaisers Haupt. O Deutschland, wehe, wehe, wenn Du sie nicht beide fäll'st, Im Kampf wie eine Mauer nicht treulich zusammen hältst! Es fällt uns nun aber gar nicht ein, den verstorbenen Ziegler für uns zu reklamiren, da wir in vielen Punkten mit den An- sichten desselben durchaus nicht einverstanden find. Doch mögen die Fortschrittler, denen er ja formell bis zu seinem Tode ange- hörte, von Ziegler lernen, daß man die SoUaldemokratie als eine in der historischen Entwickelung des Menschengeschlechts begründete und nothwendige Partei anzusehen und demnach auch zu urtheilen hat. Ziegler war klug und gerecht die heutige Fortschrittspartei aber ist beschränkt, heuchlerisch und un- gerecht. Ob sie noch nicht zu alt, zu morsch ist, um zu lernen, das wird die nächste Zukunft zeigen. Ohne eine gründliche Besserung wird sie baldsterben und verderben". Zur Illustration reichstreuer Wahlmanöver. Welcher Mittel sich die Liberalen bei der Wahl bedienen, zeigt wohl am besten die nachfolgende Erklärung Bracke's, welche der- selbe in derNeuen Offenbacher Zeitung" erläßt. Bracke war im Wahlkreise Offenbach-Dieburg einige Tage für die Wahl Lieb- knecht's, welcher mit dem Natconalliberalen Dernburg   dort in engerer Wahl stand, thätig. Die Erklärung lautet: Erklärung! Hiermit erkläre ich, daß die im nationalliberalen Flug, O, laß Parteigetriebe umstricken nicht Deinen Sinn: Aus Deinem blinden Hader der Böse nur zieht Gewinn! Es steht ja Dir zur Seite ein mächtiger Schutz und Hort, So Du nur willig hörest auf seiner Verheißung Wort. Ein hehrer Engel ist es, lichtweiß und voll edler Gluth, Der Dich im Streite schützet gen beider Dämonen Wuth. Der Engel aber heißet: die Treue zum Vaterland; Die wahre Nächstenliebe, ohn' Anseh'n von Rang und Stand; Gehorsam dem Gesetze und Ehrfurcht und heil'ge Scheu; Die hege warm im Herzen und pflanze sie tief auf's Neu'! Stellt dieser lichte Engel, sich zwischen das Schwarz und Roth  , So hat's mit Deiner Zukunft, o deutsches Geschlecht, nicht Roth  . Dann prangt für alle Zeiten Dein Name im Völkerbuch, Als Schirm der Treu  ' und Wahrheit, als Gegner von Lug und Trug; Und Deine fernsten Enkel gleichwie Deine Kinder heut' Sie werden Deiner Thaten sich rühmen mit stolzer Freud'. F. Mösch. (Leipziger Tageblatt  " vom 30. Juli 1878.) Der Ursprung der Lessing'schen Fabel von den drei Ringen. Am 15. November d. I. wird ein Jahrhundert verflossen sein, seitdem Lessing   seinenNathan der Weise  " zu schreiben begonnen hat. Aus dem in Mainz   erscheinenden Israelit  ", welcher mehrere Artikel über dieses epochemachende Drama veröffentlicht, erfahren wir die für die literarische Welt gewiß interessante Mittheilung, daß die Fabel von den drei Ringen, welche die Quintessenz des Lessing'schen Dramas ist, ursprünglich von einem Juden erfunden und daß ihr eine historisch beglaubigte Thatsache zu Grunde liegt. Lessing   zwar hat nicht aus dieser Quelle geschöpft; er hat die Fabel dem Dekameron des italienischen Schriftstellers Boccacio entnommen. Vielleicht hat Boccacio die jüdische Erzählung vernommen und sie in seiner Weise umgestaltet. Die ursprüngliche Erzählung befindet sich in dem von dem jüdischen Arzte Salomo de Virgo(lebte um 1430) verfaßtenSchebet Jehuda", Kap. 32, und ist folgenden Inhalts: König Don Pedro, der Aeltere, wollte einen Kriegszug gegen die Ungläubigen unternehmen. Da sprach zu ihm Nicalao von blatt mir in den Mund gelegten Worte:Die Entwick-lung der Menschheit bleibt nicht vor den jeweiligen Eigenschaftsoerhältnissen stehen; wer sich uns widersetzt, wird zu Grunde gehen!" und: die Göttin der Liebe soll wieder auf den Thron kommen, und von wem die Liebe gewichen ist, der mag getrost das äußere Band zerreißen!" sich so in meinen Schriften nicht findet, daß diese angeblich wortgetreuen Citate gefälscht sind. Dasselbe kann ich von der Mehrzahl der sonstigenzur Charakteristik der Grund- sätze und Ziele der Sozialdemokratie" mitgetheiltenSätze" be- haupten; auch diese sind mehr oder weniger gefälscht. Wer mir auf Seite 17 desManifestes der Communisten" den Satz zeigt:Der Zweck derselben(der Communisten) ist die Auf- Hebung der Familie und die Gemeinschaft der Weiber" erhält 100 Mark Belohnung. Pfui über diese Fälschungen! Offenbach  , 7. August 1873. Wilhelm Bracke  . Zum Bürgerkriege! Das christlich-conservatioe Wahl- comitö(Centrumspartei) des Kattowitz  -Zabrzer Wahlkreises er- läßt folgenden bemerkenswerthen Auftuf: Hilfe, schleunige Hilfe für die zahlreichen Wahl- opfer des Kattowitz  -Zabrzer Wahlkreises! Dem unerhörten Hochdrucke, welcher am 30. Juli c. bei der Reichstagswahl in unserem Wahlkreise von den gegenwärtig frei- conservativen, früher durchwegliberalen" Arbeitgebern und deren Beamten ausgeübt wurde, ist, Gott sei es geklagt, eine leider zu große Anzahl v�n Wahlopfern gefolgt. Die vorge- kommenen vielfachen Ungesetzlichkeiten sind bereits bekannt. Doch die Tyrannei geht weiter. Der gemaßregelte Arbeiter wird ver- vehmt und, wo auch immer bei den Gegnern er �ur Arbeit sich meldet, unerbittlich zurückgewiesen. Schleunigste Hilfe thut daher dringend noth, und zwar um so mehr, als man den aus der Arbeit Getriebenen sogar den gebräuchlichen Vorschuß für die geleistete Arbeit vorenthält, so daß sehr viele Familien in Gefahr find, dem Hunger anheimzufallen. Dieser zum Himmel schreien- den Roth kann allein die allgemeine Opferwilligkeit der Katholiken des ganzen deutschen   Vaterlandes abhelfen. Ihr Brüder, helft! Wer bald giebt, giebt doppelt! Laßt nicht zu, daß Hunderte der Berzweifclung oder dem Abfall von der gerechten Sache zugetrieben werden und so dem ungerechten Triumphe noch der Hohn der Gegner sich beigeselle. Die kleinste Gabe ist willkommen! Gebe Jeder nach seinen Kräften! Zu Hilfe rufen wir bei dieser Sammlung die gesäumte katholische Presse Deutschlands  , welche bereits im Jahre 1873 zu gleichem Zwecke so bereit willig und erfolgreich eingetretenist." Da sieht man die Früchte, welche auf dem Boden des Klaffen- kämpfe? reifen, den die Liberalen durch ihre Brutalität ent- zünden! So aber muß es kommen! Ueber eine neue Illustration zur Wahlfreiheit berichtet dieKieler Zeitung" Folgendes: An sämmtliche Schulbehörden der Provinz soll in diesen Tagen ein Regierungsschreiben ergangen sein, in welchem das Verhalten einiger Lehrer bei Gelegenheit der letzten Reichstags- wählen einer scharfen Kritik unterzogen wird. Es sei von Seiten der Regierung, soll es in jenem Schreiben heißen, die Wahr- nehmung gemacht worden, daß bei der Förderung der Wahl regierungsfeindlicher Candidaten nicht selten Lehrer es gewesen, welche Wählerverfammlungen berufen und geleitet, Wahlaufrufe unterfchrieben und theilweise auch eine kräftige Agitation für ölche Candidaten ins Werk gesetzt hätten. Ein solches Verfahren könne mit den Pflichten eines mittelbaren Staatsbeamten nicht in Einklang gebracht werden und würden daher sämmtliche Schul- behörden angewiesen, diejenigen Lehrer, welche in oben angege- bener Weise die Wahl regierungsfeindlicher Candidaten zu för- dern gesucht, darauf aufmerksam zu machen, daß die Regierung ein solches Vorgehen nicht dulden, sondern im Wiederholung?- älle das Disziplinarverfahren gegen solche Lehrer einleiten werde. Wir haben den Inhalt des Regierungsschreibens nicht wörtlich, aber doch dem Sinne nach wiedergegeben, um zur Lösung der jetzt vielfach aufgeworfenen Frage, ob wir einer Reaktion entgegengehen, einen Beitrag zu liefern. Wir geben diese Mittheilungen ohne weiteren Commentar und bemerken nur, daß der Lehrerschaft unter der preußischen Regierung noch kaum 'o etwas geboten sein dürfte." In unserer Praxis haben wir bisher nur wenig Lehrer ge- unden, die den Muth hatten, für wahre Volksfreiheit einzu- treten; wenn daher solche Erlasse gegen den Lehrerstand für nothwendig befunden werden, so liegt auf der Hand, daß wir Valencia  :Warum willst Du gegen die Ungläubigen in die Ferne ziehen und die Ungläubigen im eigenen Lande, die Juden, verschonen, die Juden, welche voll Haß gegen uns sind?"hast Du Dich selbst davon überzeugt?" fragte der König, worauf dieser erwiderte, daß er so von einem getauften Juden ver- nommen. Der König bestritt die Glaubwürdigkeit des Apostaten und ließ, um sich selbst zu überzeugen, einen weisen Juden Namens Ephrajim Iben Cyaogo vor sich kommen, zu dem er sprach:Sage mir, welche Religion ist besser, die christliche oder die Deinige?" Der Weise antwortete:Meine Religion fft mir besser, denn Sklaven waren meine Eltern in Egypten, und Gott hat uns mit vielen Wundern befteit; Deine Religion aber, o König, ist Dir besser, da sie die herrschende ist."Ich habe nicht", entgegnete der König,nach der Zweckmäßigkeit gefragt; ich will vielmehr wissen, welche Religion an und für sich die bessere ist." Der Weise verlangte drei Tage Bedenkzeit. Nach drei Tagen kam der Jude betrübt und niedergeschlagen vor den König.Warum bist Du so betrübt?" fragte der König.Man hat mich unschuldig gekränkt," antwortete der Weise.Mein Nachbar ist verreist und hat jedem seiner beiden Söhne einen kostbaren Edelstein zurückgelassen. Nun kamen die beiden Söhne zu mir und verlangten, ich solle ihnen die Steine schätzen und ,ageii, welcher vor den andern den Vorzug verdiene. Ich aber sprach: Wer kann Euch bessere Auskunft geben, als Euer Vater, der ein großer Künstler, ein Kenner der Edelsteine, ihrer Form und Fassung ist. Schicket zu ihm, er möge Euch die Wahrheit sagen. Wegen dieser Antwort haben sie mich geschlagen und geschimpft."Sie haben Dir Unrecht gethan," sagte der König, und verdienen bestraft zu werden." Da sprach der Weise:So mögen Deine Ohren vernehmen, o König, was Dein Mund spricht. Siehe� Esaw und Jakob waren Brüder, und jedem von ihnen ist ein Stein gegeben worden; da nun mein König wissen will, welcher von Beiden der Bessere ist, so möge der König einen Boten schicken an unfern Vater im Himmel, der da ist der große Juwelier(Capidurio) und er möge sagen, welcher Stein den Vorzug verdient."Siehst Du, Nicalao," sprach hierauf der König,wie klug und weise dieser Mann ist? Du aber verdienst bestraft zu werden, weil Du die Juden verleumdet hast."- Ueber den Nationalliberalismus. In einer kleinen Schrift des bekannten Herrn Glagau, die er zu den Reichstags-