Monaten Gefängniß verurtheilt worden. Die be- kannten 300 Millionen Steuererhöhung lagen der Anklage zu Grunde. Zu bemerken ist, daß bei den preußischen ordentlichen Gerichten überall Freisprechung in derselben Sache erfolgt ist. Tie Genossen Rohleder und Ernst aus München , welche in Nürnberg eine mchrmonatliche Gefängniß- strafeverbüßt" haben, sind derausnahmegesetz- lichen Freiheit" wieder übergeben worden. Aus Süddeutschtoud wird derFrank­ furter Zeitung " Ä. d. 1. Oktober geschrieben: Gelegentlich des zufälligen Zusammentreffens auf der Eisenbahn mit einem Bekannten, der kürzlich Geschworener in Mannheim gewesen war, konnte ich die Wahrnehmung machen, wie das Wesen des Instituts der Jury in einem sehr wesentlichen Punkte bei uns noch keineswegs allgemein richtig erfaßt ist. Mein Bekannter erzählt von einem der vielen abgeurtheilten Majestätsbeleidi- gungsprozesse. Er stimmte mir bei, daß solche Proz.sse, wenigstens vielfach, nicht hätten vov kommen sollen, meinte aber: nachdem der Thal bestand erwiesen, konnten ja die Geschworenen nicht anders, alsschuldig" aussprechen. Dieser Anficht trat ich entgegen. Nicht ob der Angeklagte diese oder jene Aeußerunggcthan" hat, lautet die Frage, sondern ob erschuldig" ist, eine Majefläts beleidigung begangen zu haben durch Ausstoßen dieser oder jener Worte. Es ist dies nicht eine gesuchte Subtilrtät, sondern ein in der Distinktion so wichtiges Moment, daß, kämen die Geschworenen aus ihrem Berathungszimmer mit der Antwort zurück:Ja, der Angeklagte hat diese Aeußerung gethan", der Assisenpräsident sie zurücksenden müßte, um die richtige Antwort zu erlheilen: ist jenerschuldig" odernichtschuldig". Dieser Begriff beschränkt sich keineswegs darauf, ob Je- mand eine Handlung gethan hat, sondern schließt weiter in sich, ob er bei jenem Thun der Rechts- Widrigkeit und Strafbarkeit derselben sich bewußt war. Dieses unerläßliche Kriterion angewendet, wird man sich wohl zu sagen haben, daß eben dies bei der Mehrzahl derSchuldig"-Erklärten nicht der Fall war Bei nicht wenigen dieser Borkommniffe scheinen die Richter, indem sie, wenigstens gegen früher, bedeutend niedrigere Straß n verhängten, die Dinge richtiger aufgefaßt zu haben, als leider die Geschworenen. Wir wollen kurz erzählen, wie dieser Punkt feiner Zeit in England zum Austrag gebracht worden ist. Noch bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts suchte man die Geschworenen darauf zu beschränken, nichts weiter auszusprechen, als was rein formell den Thatbestand betreffe, z. B. ob ein, eines Preßvergehens Angeklagter die Schrift materiell veröffentlicht habe, mit Ausschlnß des naturgemäß entscheidenden Momentes: ob er sich dabei der Rechrswrdrigkeit und Strafbarkeit seiner Handlung bewußt gewesen sei. Ueber die Absicht zu er- kennen, sollte nicht der Jury, sondern den von der Krone ernannten Richtern zustehen. Das erste Beispiel offener Widerst tzlichkeit gegen diese Prä- tension der Richter gab eine Jury ,m Jahre 1752. Sie sollte in der Sache des durch die Kämpfe um britische Freiheit bekannten Buchhändler Owen entscheiden. Der Präsident sagte zu den Ge- fchworenen:Ihr seht, daß der Ang klagte die Herausgabe der Schrift nicht leugnet; Ihr werdet ihn daher schuldig erklären." Allem die Juries traten aus ihrer Berarhungskammer mit dem Wahrspruche:Nichtsckuldig!" Der Vorsitzende wie der öffentlicbe Ankläger glaubten Erinnerungen dagegen erheben zu solltn: Die Evidenz liege ja vor; der Angeklagte selbst leugne gar nicht, die Schrift gedruckt und verkauft zu hab-n; zum Heber flusse sei der Brweis auch aus andere Art nach jeder Richtung erbracht. Der Präsident versuchte es, die Geschworenen in ehr Berathungszimmer zurückzusenden, allein der Obmann rief ihm das Nichtschuldig, nichtschuldig!" entgegen, und da alle Geschworenen dies Wort sofort wiederholten und beisügien:Dies ist unser Verdikt, Mylord, davon gehen wir nicht ab!", so sah der Gerichts- Hof sich genöthigt, den Angeklagten in Freiheit zu fetzen. Von diestm Tage an sprachen alle briti- schcn Schwurgerichte in Preß- und allen ähnlichen Prozessen stets einNichtsckuldig", sofern sie nicht von der rechtswidrigen Absicht des Angeklagten überzeugt wurden. Sie bekümmerten sich that- sächlich nicht mehr um die früher allerdings ge- wöyntich durchgeführte Prätension der Gerichts- Höfe, bis endlich die erst im Jahre 1791 erlassene Foxtnll ihllrn auch dem formellen Gesetze nach das Recht zugestand, im eigentlichen Sinne über die Schuld des Angeklagten zu entscheiden. Die russischen Geschworenen haben im Prozesse der Sassuliisch thatsächlich gezeigt, daß sie den Unter- schied besser ersaßt haben, als es zuweilen in Mittel- Europa geschieht. Nachdem wir Schwur- gerichte erlangt haben, sollte man insbesondere vie Geschichte der englischen Jury in den letzten drei Jahrhunderten etwas näher studiren, als es gewöhnlich geschieht. Material dazu findet sich it. A. in Pliilippa, Sarn. March, State Trials, London 1826, und Kolb, die wichtigsten älteren Slaalsprozesse in England, mit Parallelen aus der neueren Justizgeschichte, Leipzig 1861. Irankfurt a. M., 15. Sept. Daß zu einer Wahl für den Reichstag Geld und abermals Geld gehört, wissen unsere Feinde so gut wie wir. Daß aber grade unsere Partei die nothwendigen Mittel nicht in der Artzusammenbetteln" muß, wie dies bei der übrigen reaktionären MasseReichsfreunde" g-.nannt, der Fall ist, ist auch allseitig bekannt und wurde wieder eklatant erwiesen bei der Kan- didatur des Ministers Friedenthal. Nun kann aber die Polizeidiener- Gesellschaft, welche sich vielfach weniger auf das Gesetzbuch, als auf diePlempe" stützt, nebst ihren Auftraggebern unsere Opfer- Willigkeit für sohirnverbranntes Zeug" wie unser Programm sein soll, nicht begreifen; da müssen unbedingtöffentliche oder heimliche Kollekten" veranstaltet worden sein, welche schon für die übrigen Menschen nicht ohne Weiteres erlaubt find, aber für Sozialisten unbedingt Strafen nach sich ziehen müssen. So dachte auch unsere Frankfurter preußische Polizei und eines Morgens, während der Wahlbewegung, wurde das ganze Wahlcomitö der Sozialisten und sonstige Parteigenossen mit dem hohen Besuch der Polizei in aller Frühe überrascht, welche die Wohnungen derAusnahme- menschen" sich sehr genau durchsahen nach Sammellisten. Kisten und Kasten wurden bei den verbrecherischen Thorbeitsmenschen" durchsucht und auch wirklich einige Listen nebst 25 Pf. als Aus- beute mitgenommen. Darauf mußten diese sämmt- lichen Genossen ihre Arbeit versäumen, da sie zur langmächtigen Protokoll-Aufnahme auf ihr betref- fendes Polizei- Revier citirt waren. Einige Zeit später bekamen 4 Mann eine Strafverfügung der hohen Polizei auf 20 Mk., inkl. Kosten 21 M. 50 Pf. lautend. Glücklicherweise giebt es aber auch unter den jetzigen Ausnahmemaßregeln, die sich die so sehr beliebte preußische Polizei vor der Annahme des Ausnahmegesetzes gegen uns erlauben darf, noch Männer, welche sich nach dem Gesetzbuch genauer richten und an diese Männer resp. Richter appellirten die vier Genoffen, und siehe da, bei der Verhandlung, welche am 14. September statt- fand, und zu welcher eine Menge sog. Belastungs- zeugen geladen waren, beantragte schließlich der Staatsanwalt selbst die kostenlose Freisprechung. Nur bei einem Genossen waren 10 Mark Strafe beantragt, aber das Gericht sprach auch diesen kostenlos frei, und der Staat muß für diese Helden- that der Polizei die Kosten bezahlen. Brave Polizeidiener! Ja, sehen Sie, dieser Tage hat man einem beschwerdeführenden Genossen, der, weil Oesterreicher , ausgewiesen wurde, auf hiesiger Polizei geantwortet:Wir machen's wie die Haus- Herren, wer uns nicht gefällt, muß ausziehen!" Nicht wahr, die Männer mit dem Säbel an der Seite handhaben die Gesetze bis an die äußerste Grenze bei den Sozialisten. Sogar ein Preuße wurde von der höchsten Polizei mit einer Ausweisungsordre beglückt, der noch vor Kurzem seinem preußischen Vaterland als Soldat gedient hatte. Daß der Mann Sozialist und zufällig in Paris geboren ist, genügt. Eine Menge ähnlicher Vorkommnisse könnte ich Ihnen aus der jüngsten Zeit von Frankfurt und Umgegend berichten. Keikbronu, 28. September. Nach dem Nobi- ling'schen Attentat begann, wie überall, so auch in Heilbronn eine große Sozialistenhetze. Als ge­waltiger Rufer im Streit that sich hier dieNeckar- Zeitung" hervor, ein Amtsblatt niedrigster Sorte, meistens angefüllt von Mord-, Brand- und son- fügen Unglücksnachrictten. Sie wird redigirt oder richtiger zuiammengescheert von einem gewissen Hermann Schell , der früher hier ein entschieden demokratisches Blatt herausgab. DasGeschäft" war nicht besonders einträglich, dergesinnungs- tüchtige" Mann zögerte daher, als man ihm einen Unterschlupf bei derNeckar- Zeitung" anbot, keinen Augenblick, seine Demokraterei an den Nagel zu hängen und schnurstracks zum Nationallibera- lismus überzulaufen. Dieser Renegat nun war chamlos g nug, seinen Lesern vorzulügen, auf rnserm Programm stehe der Königsmord; er war chamlos genug, einen Vorschlag abzudrucken, man olle die Sozialisten packen und auf eine Insel m Stillen Ozean tram Portiren u. s. w. Alle Ni derträchtigkeiten, die dieses Subjekt sich in den letzten Monaün gegen uns erlaubte, zu rekapitu- lireu, würde den Raum einer ganzen Vorwärts- Nummer beanspruchen. Um uns dieses Wolkenbruchs von Angriffen zu erwehren, gab unser Agent, Schreiner Kittler, am 15. Juni ein Flugblatt heraus mit der Ueber- schrift:Trau! schau! wem?" Darin wurden nicht nur alle Angriffe gegen die Sozialdemokratie wuchtig zurückgeschlagen, sondern auch unsere Gegner rücksichtslos angegriffen. Eine solche Sprache hatte unser Herr Oberamtmann noch nicht vernommen. Er erarimmete darob furchtbar und ließ das Flugblatt sofort confisziren. Von 3000 Exemplaren waren erst 200 durch den Par- teigenossen Okert vertheilt worden. Die übrigen fielen der Polizei in die Hände. Einige Tage darauf wurde der verantwortliche Herausgeber Kittler sowohl als der Verbreiter Okert, beide Familienväter, durch einen Gendarmen und einen Polizisten in ihren Werkstätten verhastet. Durch schwere Opfer, welche sich die Heilbronner Sozia- listen auferlegten, und durch Unterstützungen von auswärts wurden die Familten der Jnhaftirten vor Roth und Elend bewahrt, nicht aber vor Kummer und Gram über die strenge Haft ihrer Ernährer, die man in Gesellschaft gemeiner Verbrecher in stinkenden Löchern gefangen hielt. Zwei Heilbronner Csrrespondenzen derSüd- deutschen Volkszeitung", worin die Gerechtigkeit des Verfahrens gegen die Verhafteten in Zweifel gezogen ward, hatten nur zur Folge, daß die be- treffenden Nummern des genannten Blattes eben- falls confiszirt und dessen verantwortlicher Re- dakteur Degenhardt ebenfalls verhaftet wurde. Ungefähr 14 Tage nach der Verhaftung Kittler's und Okert's wurde von zwei anderen hiesigen So- zialisten deren Freilassung gegen Eaution von 3000 Mark beantragt, jedoch von dem Herrn Staatsanwalt Fricker nicht bewilligt. Sie mußten noch vier Wochen weiter, im Ganzen nahezu sechs Wochen sitzen, erst am Wahltage, am 30. Juli, wurden sie gegen eine Eaution von 5000 Mark vorläufig aus der Haft entlassen. Zuvor hatte man, um weitereMitschuldige" zu finden, bei den Parteigenossen Gumbel und Stubbe genaue Haussuchungen resultatlos vorgenommen. Und das Ergebniß all' dieser Verfolgungen? Der kreisende Berg hat nicht einmal eine Maus geboren. Das Flugblatt wurde wieder freigegeben und wird heute, da sein Inhalt immer noch zeit- gemäß ist, vertheilt.?lm 23. d. M. beschloß die Rathskammer des hiesigen Kreisgerichtshofs, die Untersuchung gegen Kittler und Okert niederzu- schlagen. In ganz demselben Flugblatte, wegen dessen man im Juni zwei Familienväter verhaftete und sechs Wochen lang einsperrte, konnte man im September nichts Straf- bares entdecken. Und das nennt sich zu dieser Zeit Im deutschen ReichGerechtigkeit"! Dortmund , 26. September. Bourgeois- Patriotismus. Auch die Gußstahl- und Waffen- fabrik(vorm. Berger und Comp.) in Witten hat zum Beweise ihres Patriotismus ihre Arbeiter veranlaßt, sich an der Sedanfeier zu bctheiligen. Wer kein Geld hatte, empfing Blechmarken, für welche Getränke u. f. w. verabreicht wurden. Am Lohntage wurden den betreffenden Arbeitern, die auf dem Altare des Vaterlandes" oder vielmehr auf der Thcke des betreffenden Wirthesgeopfer- ten" Beträge am Lohne abgezogen. Die Einrich- tung war unzweifelhaft praktisch, schon deshalb, weil es den Arbeitgebern kein Geld kostete, ihren Patriotismus auf Kosten der Arbeiter zur Schau zu tragen. Da eben inGeldsachen die Gemüth- lichkeit aufhört", auch in Betreff desPatrioüs- mus", so hat die erwähnte Fabrik 400 Ma- schinen aus England bezogen, statt die An- fertigung derselben der deutschen Industrie zuzu- wenden. Gotha , 2. Oktober. Gestern wurden von der hiesigen Bahnhofsinspektion 24 Bahnarbeiter ent- lassen, welche in dem Verdachte standen, sozia- listischer Gesinnung zu huldigen. Einem der Ent- lassenen erklärte der Bahnhofeinspektor, daß er die Liste, auf welcher die Namen der 24Ver- dächtigen" verzeichnet wären, in Händen habe. Was nun? Glaubt der Bahnhofsinspektor etwa, durch die Entlassung der 24 nun die Schafe von den Böcken gesondert zu haben! Er möge sich nicht täuschen! Aus Uaden, 4. Oktober. Die gegenwärtigen Schwurgerichtsverhandlungen zeigen eine entschie- dene Umkehr in den Ansichten über den vielfach vo, kommenden FallMajestätsbeleidigung". Während jetzt bei den Verurtheilungen in der Regel auf eine Strafzeit von drei Monaten zu- rückgegangen wird, erfolgen bei einer ganzen Reihe von Anklagen dieser Art Freisprechungen, und damit wird von den Geschworenen das Denun- ziantenthum in die gehörigen Schranken verwiesen. Bei einer derartigen Verhandlung hat ein Zeuge, der Vorstand des deutschen Tischlerbundes in Hei- delberg, seine Freude über die Freisprechung eines Sozialdemokraten durch ein lautesBravo " aus- gedrückt. Der Schwurgerichtshof hat ihn aber wegen Störung vor Gericht sofort zu 24 Stunden Gefängniß verurtheilt. Im Allgemeinen schwindet jetzt überall das Attentatsdelirium. Gera , 3. Oktober.Gestern Abend war der hiesige Rathskeller von Mitgliedern der Philologen- Versammlung dicht besetzt. An einem Tische hatte Direktor Dr. B. mit Fabrikbesitzer Lebe und noch einem Herrn Platz genommen. Alle drei führten ein lebhaftes Gespräch. Herr Lebe hielt den Kopf mit der einen Hand gestützt, in der anderen ein Zeitungsblatt haltend. Da traten drei Offi- ziere an den Tisch heran und baten Platz nehmen zu dürfen. Es wurde bereitwilligst gewährt, die Unterhaltung der Civilisten dadurch aber etwas beeinträchtigt, so daß Herr Lebe sich bald in die Lektüre der Zeitung vertiefte. Er beachtete somit nicht, daß ein Lieutenant v. Bonin sich ihm zwei- mal vorstellte. Der Lieutenant faßte dies indeß falsch auf und ließ Redensarten fallen, aus denen die WorteLümmel" undSchweinehund" grell hervortönten, so daß der eine der Herren die Be- merkung machte:Herr Lebe, das gilt Ihnen." Dieser fuhr natürlich lebhaft auf und verbat sich derartige Ungezogenheiten unter Hinweis auf seine Zeitungslektüre. Lieutenant von Bonin ließ sich dadurch aber nicht besänftigen, er erging sich in weiteren Redensarten und sagte:Meine Herren, ich bitte einen Augenblick um das Wort. Dieser Menscht hat mir, obwohl ich mich ihm zweimal vorgestellt habe, nicht geantwortet, ich sehe mich daher gezwungen, ihn zu ohrfeigen." Sprach's und Herr Lebe hatte ein paar Ohrfeigen im Ge- ficht. Die ganze, aus mindestens 60 Personen bestehende Gesellschaft stand wie ein Mann auf, gab ihre Entrüstung in unzweideutigster Weise zu erkennen und verließ, da der Wirth zur Entfernung von Bonin's keine Anstalten machte und sie selbst nur mit gebildeten Leuten zu verkehren gewohnt sei, das Zimmer, die drei Offiziere sich selbst über- lassend." So erzählt die erzreaktionäreGe- raer Zeitung". Es ist ja allerdings zu ver- dämmen, daß dieser Offizier zu einer solchen Brutalität sich hinreißen ließ, aber bei den Ossi- zieren sind derartige Auftritte etwas alltägliches. Noch mehr aber zu verdammen ist es, daß Lebe und seine 60 Freunde sich diese Behandlung von drei preußischen Offizieren gefallen ließen. Jeder Mensch hätte Lebe Beifall gezollt, wenn er sein Stammseidel ergriffen und dasselbe auf dem. Schädel dieses Junkers in Stücke geschlagen hätte. So hat Lebe zum Schmerz noch den Spott. Allerdings, wer dumm ist, muß geprügelt werden. weil das Ausnahmegesetz nach dieser Anschauung rückwirkende Kraft haben soll. Dies ist zwar,' gelinde gesagt, ein demagogischer Angriss auf Recht und Vernunft doch davor scheut ein preußischer Junker oder ein liberalerMa- cher" nicht zurück, weil diese Gesellschaft weder von Recht, noch von Vernunft eine Ahnung haben oder aber dieAhnung von Recht und Vernunft" vom Eigennutz verdrängt wird. R. S. in L.: Wir glauben nicht, daß Lasker ein Streber ist in dem Sinne, wie Sie es meinen. Und wohin streben? Zur preußischen Minssterbank? Der kleine Lasker weiß ebenso gut wie wir, daß jeder Mi- nister des preußischen Militärstaates mindestens das Mililärmaß haben muß. H. O. in H.: Manuscript leider schon in den bekanntenOrk s" versenkt. I. M in Creuznach: Sie scheinen doch der Redaktion desVorwärts" eine allzugeringe Kenntniß der Lite- ratur zuzutrauen.Ihr" Gedicht ist je em allerliebstes Plagiat des bekannten Uhlig'schen Liedes:Ob wir rothe, gelbe Kragen, Helme oder Hüte tragen" k. k. Nehmen Sie den Reichstagsabgeordneten Braun als Lehrer an, dann werden Sie Ihre Plagiate etwa? mehr verdecken können. Freitag, den 11. Oktober. Abends S'/e Uhr, in Burmeisters Salon: l?0 Oeffentliche Versammlung. Näheres im Volksblatt. F. Heerhold. RoK-l'adak. Domingo 45. 55. Blatt 120 Pf.[8b Brasil 60 70. 80. 100. do. Blatt 6-7 Pfd. deckend 130 Pf. Seedleaf 45. 50. 55. do. Blatt 80. 100. 120-180. Java 90. 150. 160. 180. 250 Pf. Palmyra 130 135. 170, Bio Grande 60 Pfg. Carmen 80. 100. 120. Saratow 40 Pf.[3,60 Ferd. Gatjens, Altona , Rathhausmarkt 36. Einbanddecken für die Neue Welt" 1S7S. Milte Oltober werden die Einbanddecken zurNeuen Welt" fertig, ebenso können die Einbanddecken der ftü- Heren Jahrgänge jederz>it geliefert werden. Preis in roth M. 1,50, schwarz M. 1,30. m Bestellungen sind bei H. Jansen, Buchbinderei, Leipzig , Universitätsstraße 16 sowie bei der Genossen- schaftsbuchdruckerei aufzugeben.[3,6V Wir empfehlen als besonders geeignet zu Fest- geschenken: Die Neue Welt. Jahrgang 1876. Jahrgang 1877. I. III. Qu. Preis: brochirt M. 4,00 franco. In elegantem Einband M. 6,30 franco gegen baar. Jahrgang 1878. Preis: brochirt M. 5,00 franco. I« elegantem Einband M. 7,50 franco gegen baar. Die Einbanddecken tragen das große Titel- bild des Heftumschlags in Golddruck,, darstellend: Hie Befreiung der Mensch­heit. Bei Partien-Bezug entsprechender Rabatt. Kleinere Beträge in Briefmarken erbeten! Leipzig . Die Expedition derNeuen Welt". i Färberstraße 1211 HoWnifche StoMtbutter. Meinen geehrten Geschäftsfreunden zur gef. Nachricht, daß mit Ansang Oktober der Veisand der Stoppelbutter b, gönnen hat. Diese Qualität ist bekanntlich viel besser als die Sommeibu ter und namentlich sehr fett, kernig und haltbar. 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Da diese Schrift in sehr wenigen Exemplaren unter den Genossen verbleitet sein dürfte, so haben wir die- selbe ihres überaus großen historischen Interesses wegen durch den Druck vervielfältig!. Da der Berkauf in Folge des Ausnahme- Gesetzes bis Mitte October nur gestattet sein dürste, so empfehlen wir sofortige Bestellung. Breslau , im September 1873. Schlesische Volks- Buchhandlung II. Limmer& Co. Verautw. Redakieur: Franz Gutzlaff m Leipzig . Redaktion und Expedilion Färberstr. 12. II. in Leipzig . Druck u. Verlag der Äenollenschastsbuchdruckecei in Leipzig .