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Auf eine juridische Prüfung geh' ich begreiflicherweise auch hier nicht ein, so wenig ich daran zweifle, daß dabei Volksverrath stattge­funden hat. Aber die Staatsanwälte sind nicht bestellt, wegen Ver­raths am Volke Klage zu führen. Der Nationalverein ist todt, aber Rechnung hat er nicht gelegt über die weggeworfenen und namentlich nicht über die in's Wasser geschmissenen Gelder. Die hier als Volsverräther gezeichnet sind, schlagen feßt ein Pfauenrad, aber das große Schwurgericht der Geschichte wird ein anderes Verdikt fällen. Nach der Zeichnung noch einiger Fälle des Landesverraths, die nicht vom öffentlichen Ankläger Verfolgung zu bestehen haben, werden wir an die Rechtfertigung unserer Freunde gehen.

lichen Demokraten". Franz Dunker spielte den beleidigten Preußen, triotenklasse" giebt, deren jeder Einzelne, ohne damit eine nennens-| lei Dingen nüße sei. Unter schweren Geburtswehen erblickte denn end­das Höchste oder wenn man will, das Niedrigste leistete Schulze- werthe Vermögensminderung zu erfahren, die 150 Thlr. spenden könnte. lich unser Verein gleichsam erst in Folge einer gewaltsamen Operation Delißsch, der sich nicht schämte, dem Rechte der Schleswig- Holsteiner Mögen sie ihren Patriotismus dadurch bewähren, daß sie, anstatt der Opposition in der sächsischen Ständeversammlung, gerade heute ,, die Interessen der Stettiner Rheder" gegenüberzustellen. Die Ab- zu raisonniren, den Beutel ziehen und zahlen. vor 10 Jahren im Wienersaal das Licht der Welt und wurde das stimmung ergab in einer Versammlung mehrerer Hundert Mitgliedern Auf anderer Leute Kosten Siege zu feiern, ist leichter und wohl- große Hoffnungen erregende Kind auf den Namen Gewerblicher für das Recht der Schleswig- Holsteiner 24, sage vierundzwanzig feiler, als selbst die Kosten zu tragen. Bildungs- Verein" getauft, da die Bedeutung des Namens ,, Arbeiter" Stimmen. Waldheim. Schon wieder einmal muß die Gigarrenfabrik der bei diesen selbst noch nicht zum Durchbruch gekommen war. Heute Herren Rihle und Altmann in diesem Blatte erwähnt werden, denn ist leider die ,, alte Garde, die vor 10 Jahren jener feierlichen Stunde derartige Sachen zu übersehen, wäre wahrhaftig eine Sünde. In beiwohnte, sehr zusammengeschmolzen; sie wird kaum noch ein Viertel­dieser Fabrik fungiren zwei Werkmeister, der eine wurde wegen seiner hundert betragen, doch können wir unter den Gewerbtreibenden Leipzigs galanten Handlungsweise zweimal in diesem Blatte veröffentlicht, aber die älteren Mitglieder des Vereins zu Dußenden zählen, aber leider der andere, Namens Louis Breitfeld, scheint die Arbeiter noch edler scheint in ihnen das Gedächtniß dessen, was sie dem Verein verdanken, behandeln zu können, indem er den Arbeitern mit den gemeinsten gänzlich erstorben zu sein, da sie heute unter uns nur sehr spärlich Schimpfreden entgegenkommt. Als kürzlich Arbeiter und Arbeiterinnen vertreten sind. auf dem Preßsaale in genannter Fabrik nach dem Mittagstisch Wickel Die Furcht, daß man sich gegen den gelockerten Zügel aufbäumen einpressen und wenden, da werden sie sich auch unterstehen, sich theil- werde, war zur Zeit der Gründung unseres Vereins noch so groß, weise untereinander in ein anständiges Gespräch einzulassen, was wohl Hrn. daß man denselben unter Vormundschaft stellte; es war die zweite Breitfeld nicht angestanden haben mag, so daß er im größten Born Abtheilung der hiesigen polytechnischen Gesellschaft. Indessen müssen wörtlich ausrief: Ihr gottverdammten Luder, wenn Ihr die Schnau- wir es doch offen bekennen, daß diese Bevormundung nie schwer zen nicht haltet, haue ich Euch die Form um den Kopf herum," auf uns gelastet hat. Man ließ uns volle Freiheit in unserem Ge­Offene Erklärung an den- Präsidenten? des Allgemeinen worauf einige Arbeiterinnen, welchen diese Drohung doch zu hart war, bahren und siehe da, das Sprichwort von dem jungen Most in alten Deutschen Arbeiter- Vereins. herunter kamen in den Arbeitssaal und weinten. Aber Niemand von Schläuchen bewahrheitete sich denn auch sehr bald an unserem Verein. Unterzeichneter, wurde von den hiesigen Mitgliedern des Allgemeinen Seiten der Arbeiter hat diesen gebildeten Herrn Faktor zur Verant- Schon im zweiten Jahre war hier eine Bartei vorhanden, die mehr Deutschen Arbeiter- Vereins als Kandidat zum Reichstag Ihnen vorge- wortung gezogen darüber, vielleicht aus Furcht vor dem Feierabend. vorgeschritten sein wollte; da aber der Mehrheit die Zeit für eine schlagen und auch von Ihnen genehmigt. Die Wahlagitation hat be- Die Herren R. und A. scheinen dieses Benehmen zu billigen, da nicht hißige Aktion noch nicht geeignet erschien, so fam es zur Spaltung, gonnen, es wird mit Erfolg gearbeitet, es wurde in Betreffs meiner das Geringste von leßtgenannten Herren geschah, was als eine Ge- die zugleich auch den Anstoß gab zu der Arbeiterbewegung, wie sie Kandidatur Seiten unseres Bevollmächtgten an Sie geschrieben, uns zu nugthuung der Arbeiter angesehen werden könnte. Einer dieser Herren noch heute durch ganz Deutschland geht. Diejenigen, die damals aus­unterstüßen mit Rath und That, hauptsächlich weil es uns an Rednern Faktore ist hingetreten vor die Arbeiter und hat gesagt: Ihr glaubt traten, find entweder freiwillig schon längst abgetreten oder kalt gestellt mangelt, uns hierin selbst in einer Versammlung zu unterstützen, wo- wohl, daß ich mich darüber ärgere? Nein, da ſehen die Herren, daß worden, oder wenn heute noch thätig, so gehen sie wieder Hand in möglich bei Ihrer Reise von Berlin nach M.- Gladbach, wo Sie edler ich auf ihren Nußen bin!" woraus man vermuthen kann, daß der Hand mit uns, während unser Verein immer noch an der Spitze der Geist als Kandidat figuriren. Sie sagten zu, hielten aber, wie be- artige Rohheiten von den Herren Chefs gebilligt werden. Ich wäre im Bewegung steht. fannt, schlecht Wort. Fürchteten Sie genialer politischer Seiltänzer Stande, noch einige derartige Freundschaftsstückchen von diesen beiden etwa, die letzten Vorgänge unter Ihrer Diftatur im Vereine wären uns Faktoren anzuführen. zn Ohren gekommen? Daß wir Sie zur Rede stellen und zur Rechen= Leipzig . Am 18. d. M. feierte der Arbeiterbildungs- Verein sein schaft ziehen würden? Ja, diese traurigen Thatsachen, wir fennen 10. Stiftungsfest mit Conzert, Gesang und Tanz, tioß der schweren fte. Hätten wir Marburger Mitglieder dieselben 4 Wochen Noth der Zeit unter sehr reger Betheiligung seiner Mitglieder und früher gewußt wie jest, nimmermehr hätten wir uns in irgend einer berer, die ihm anverwandt und zugethan" sind. Der zweite Vorsitzende, Angelegenheit an Sie gewandt, am wenigsten in der Wahlangelegen- W. Baer, gab einen Bericht über die Thätigkeit des Vereins im ab­heit. Wenn Sie nun ein Mann von Ehre sein wollen, dann kommen gelaufenen Jahre. Vor allen Dingen, sagte er, habe ich zuerst dessen Sie nach Marburg und waschen sich hier den Schmutz ab, den wir zu gedenken, dem es von Rechtswegen zufäme, beute diese Stelle ein in großem Maßstabe an Ihnen haften glauben. Auf Ehre und zunehmen und der sicher auch nicht gefehlt hätte, wenn er nicht durch Gewissen können Sie fest darauf rechnen, daß sämmtliche Mitglieder eine höhere Gewalt gezwungen wäre. Ich meine den ersten Vorsißen­in Marburg bei dieser Wäsche sein werden. den, unseren Bebel, der, wie Sie Alle wissen, seit Monaten hinter Schloß und Riegel fest gemacht ist, weil er für die Interessen der Ar­beiter als Bahnbrecher einer neuen, besseren Beit eingetreten ist. Es ist traurig, daß man noch immer nicht ein freies Wort vertragen fann, trop ber Hunderttausende von Bajonetten, auf welche die öffentliche Macht sich stüßt. Sie genügen immer noch nicht, um die Regung des bösen Gewissens zu beschwichtigen. Es heißt zwar, die Geschichte soll die Lehrerin für all unser Thun sein, aber diese Lehre ist auch in den Wind gepredigt. Man will eben nichts lernen und nichts vergessen. Der alte Vers in dem Siegesliede von 1813 Nicht Roß, nicht Reisige Schüßen die steile Höh, Wo Fürsten steh'n,

Nach den Wahlen werden wir Sie entlarven vor aller Welt und Sie in Ihrer wahren Gestalt zeigen, jetzt haben wir Besseres zu thun, als uns mit Nullen zu beschäftigen wie Sie.

Ihr aber Arbeiter, laßt Euch nicht mehr durch ehrgeizige Kreaturen in Euren wichtigen Bestrebungen auseinanderzerren, wir sind sonst für immer zur Ohnmacht verdammt.

Sieg unser.

W.

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Für jene erste Zeit gilt freilich auch von unserm Verein das alte Wort: ,, Als ich ein Kind war, sprach und handelte ich wie ein Kind." Er hat der gesinnungstüchtigen Opposition des sächsischen Landtages daß sich Gott erbarme seiner Zeit weder Ständchen gebracht und war er überhaupt das getreue Gefolge des selig entschlafenen Nationalvereins. Dafür mußten natürlich die artigen Kinder belohnt werden. Die Väter der Stadt gewährten uns eine Unterſtüßung, die bald auf 200 Thaler stieg, auch sonst wurden uns Gelder gewährt, die freilich zu dem projektirten Hausbau nicht ausreichten, aber doch später uns sehr zu statten gekommen sind. So stand denn damals unser Verein weit und breit im hohen Ansehen, weshalb auch hier der zweite Vereinstag der deutschen Arbeiter- Vereine im Jahre 1864 abgehalten wurde, wo der Bürgermeister der Stadt Leipzig in höchst­eigener Person die Vertreter der deutschen Arbeiter begrüßte und voll des Lobes ihrer Bestrebungen war.

Indessen schon das Jahr 1866 schlug diesem Faß den Boden ein. Das Herzliche Einverständniß hatte ein jähes Ende mit der Volks­versammlung, welche die Leiter unseres Vereins gegen die vom Nath Wir Marburger Sozialdemokraten werden Euch zeigen, daß, wenn und von den Stadtverordneten nach Dresden abgeschickte Petition man mit einer glühenden, Alles verzehrenden Begeisterung für eine gegen den Krieg einberiefen. Wie großes Gewicht man damals von hohe Jbee täm: ft, Eiwas erringen kann. Hier brennt der Wahlkampf in jener Seite noch auf unsern Verein legte, bekundet der Umstand, daß heller Flamme. Seit dem Jahre 1848 haben die Sozialdemokraten ge­ber damalige Stadtverordneten- Vorsteher selbst in jener Versammlung ruht, gar Mancher ist fahnenflüchtig geworden. Trotz unserer Minder­auftrat, um das Vorgehen der städtischen Behörden zu rechtfertigen, heit hoffen wir zu siegen. Wir haben mit den Gegenkandidaten, es aber trotz aller seiner Beredtsamkeit machte er doch gründlich Fiasco. find ihrer 2, ein Nationalliberaler( Herr v. Maibom in Berlin ) und, ist heute verpönt und gestrichen: an seine Stelle ist ein anderes geflü- Seit der Zeit ist der Verein ſeinen eigenen Weg gegangen, und so wie man im parlamentarischen Leben sagt, einem Wilden zu thun geltes Wort getreten: Gegen Demokraten helfen nur Soldaten." Und sehr man auch Zeter darüber schreit, daß wir nicht mehr gewillt sind, ( Dr. Grimm in Marburg ). Tausende von Köpfen auswärts find auf- doch haben uns die jüngsten Tage gezeigt, daß alle Majestät und Herr- bie Kastanien für Andere aus dem Feuer holen zu wollen, glaube ich getlärt, Marburg selbst wird zuletzt vorgenommen. Würden wir nur lichkeit trotz eines Heeres, das nach Hunderttausenden zählte und für doch, daß der Verein wohl daran gethan hat. mit Rednern in den letzten Tagen unterstützt werden, dann ist der eines der besten in der Welt galt, wie Glas in Scherben gingen. Ver In der Hoffnurg, daß es wohl noch gelingen werde, die verirrten Volg. H. Schneider. sucht man es auch, unsern Bebel zu einem Verbrecher zu stempeln, so und mißleiteten Schafe wieder auf den richtigen Weg zurückzuführen hält dtnnoch unser Verein an ihm fest. In dem letzten Vierteljahrhun- und an Versuchen dazu hat es wahrlich nicht gefehlt, ließ man Internationale Gewerksgenossenschaft der Schuhmacher bert, seit 1848, hat das Zuchthaus seine Schrecken verloren; eine ganze uns die strafende Hand noch nicht fühlen. Indeſſen, die Sache kam und verwandten Gewerke. Leipzig . Da durch einige entstandene Lücken im Verwaltungs- dort Wolle gezupft und gesponnen, und durch sie ist das Zuchthaus zur ber dort gefaßten Beschlüsse. Diese Missethat sollte seitens der Stadt­Reihe von Männern, die mit zu den, besten" gezählt wurden, haben anders. Unser Verein stand als Vorort an der Spize der deutschen Bereine; sein Werk war der Nürnberger Vereinstag, er, der Urheber rath eine Ergänzungswahl nöthig war, so wurde dieselbe Montag, den Ehrenhalle geworden. So hat auch der Verein seinen Bebel, trotzdem 20. b. Mts. vorgenommen und sind folgende Herren gewählt worden: er im Gefängniß sißt, wiederum zu seinem ersten Vorsitzenden gewählt verordneten mit der Entziehung der Unterſtüßung geahndet werden, Friedr. Müller als aktives Berwaltungsrathsmitglied, Gustav und in der That ist auch Niemand würdiger als gerade er, diesen jedoch trat der Magistrat selbst für uns ein. Dieser Wink mit dem Körner und Aug. Backen als Ersaymänner. Die Herren Moris Ehrenpoften an der Spize des Vereins einzunehmen; seit dem ersten Baumpfahl hatte keine Wirkung; die Macht des Geldes erwies sich Hörißsch und Karl Meißner, als frühere Ersaymänner, find also Tage seines Bestehens gehört er diesem an und hat sofort durch seine gegen unsern Berein als ohnmächtig. Auf Nürnberg folgte Eisenach von jezt an als wirkliche Verwaltungsrathsmitglieder zu betrachten. Thätigkeit bemerklich gemacht, ja seit einer Reihe von Jahren ist er im und damit hatte die werkthätige Freundschaft der städtischen Behörden ein Ende; der Rath der Stadt Leipzig brachte es fertig, seinen eigenen Ferner möchten wir die Mitgliedschaften auf unser Organ aufmert vollen Sinne des Wortes die Seele des Vereins. sam machen und das Abonnement auf dasselbe empfehlen der Daß unser Bebel heute unter uns fehlt, ist eine Frucht des Krie- Gründen, die er ein Jahr zuvor für die Fortgewährung der Unter­Boltsstaat" darf in keiner Genossenschaft fehlen, damit ein Jeder sich ges. Aber außerdem lastet dieser noch schwer auf uns. Eine nicht stüßung vorgebracht hatte, ins Gesicht zu schlagen. Wir haben oben jederzeit von Bekanntmachungen aller Art überzeugen kann, es ist des fleine Bahl unserer Mitglieder steht braußen im Felde, einige sind uns auf das Schlagendste nachgewiesen, daß der Verein trop der Wandlun­Bevollmächtigten Pflicht, dieselben aufzubewahren, um bei etwaigem jogar für immer entrissen und hier habe ich besonders eines der that- gen, die er im Laufe der Zeit nach der politischen Seite hin erfahren Zweifel Rebe und Antwort zur Ueberzeugung geben zu können. Auch fräftigsten Mitglieder des Vorstandes, unseres Kroeßsch, ehrend zu ge- hat und nothwendig auf Grund des Gesetzes der Entwicklung infolge fordern wir die Mitgliedschaften auf, getroffene Neuwahlen uns zugehen denken, der schon vor Monaten seinen Wunden erlegen ist. Sein An- seiner Bildungsbestrebungen erfahren mußte, zu allen Zeiten seinem zu lassen. denken wird bei uns stets in Ehren bleiben. ursprünglichen Programm treu geblieben ist und sich an das Geschwäß Weiter ist uns von der Mitgliedschaft Stuttgart zur Bekanntmachung Vorträge wurden 67 gehalten durch 20 Vortragende, von denen der Thoren in keiner Weise gekehrt hat. Wäre es den Vätern der Folgendes zugeschickt worden. Liebknecht und Hepner-, leider die Schicksalsgenossen unseres Stadt Ernst gewesen mit ihrem Interesse für die Sache der Arbeiter, Unser Mitglied Heinz, gebürtig aus Lehmweiler bei Aidlingen Bebel, also auch heute, an unserem Ehreu tage unter uns fehlen. Un so hätte man sich mit eigenen Augeu und Ohren von unserem Thun ( Würtemberg) hat sich in lezterer Zeit außerordentliche Schwindeleien ter diesen Vorträgen waren: 29 geschichtliche, 9 naturwissenschaftliche, und Treiben überzeugen müssen. Statt dessen hat man die uns ge= und Betrügereien zu Schulden kommen lassen, sowohl an Vereinsmit 5 über deutsche Literatur, 4 über Gesundheitspflege, 3 kulturgeschicht währte Unterstützung einer Privatspekulation zufließen lassen und gliedern als an der Genossenschaft selbst; so wollte er die 7 fl., welche liche, 2 über Mythologie, je einer über Festungsbau und Stenographie selbige in den jüngsten Tagen sogar auf 500 Thaler erhöht, bei unserer Christbaumfeier gesammelt worden und für politisch Gemaß- und 12 politische und soziale. Ich hebe das besonders hervor den Verläum- dazu müssen natürlich auch die Arbeiter ihre sauer erworbenen Groschen regelte bestimmt waren, unterschlagen, man tam ihm aber noch recht- dungen unserer Widersacher gegenüber, obschon ich weiß, daß diese gegen schen Behörden für nothwendig, daß ihrerseits dem Arbeiter zur Fort­beisteuern. Bei jenen Verhandlungen gegen uns erkannten die städti­zeitig auf die Spur. Gründe und Beweise blind und taub sind. Unterricht wurde ertheilt Heinz war früher in der Genossenschaft Eßlingen mit der Kasse in Gesang( 40 Theilnehmer), Buchführung und gewerblicher Geschäfts- bildung Gelegenheit gegeben werde. Bis heute ist es aber beim Reden betraut, und hat auch daselbst Alles sammt Buch unterschlagen. funde( 40), deutscher Sprache und Stylistit( 25), Rechnen( 15), engli- geblieben, und bin ich der festen Hoffnung, daß unser Verein dieser Vor einigen Tagen hat sich derselbe heimlich ohne Schriften von scher Sprache( II. Cursus, 35, I. 8), Stenographie( 18), Schönschrei- Konkurrenz mit aller Seelenruhe entgegen sehen kann. hier entfernt und wird jebenfalls als politischer oder militärischer Flücht- ben( 8), französischer Sprache( 12), und Turnen( 25). Also auch diese das kann ihm nur lieb sein. Ist seine Sache echt, so wird er auch So muß denn jezt unser Verein auf eigenen Füßen stehen, und ling seine Schwindeleien fortsetzen. Wir warnen also hiermit Jeder- Darlegung befundet, daß der Verein trotz aller Verläumbungen seiner mann vor diesem Heinz, erklären ihn als ausgestoßen und jede Mit- Widersacher an seinem Programm, wie es bei seiner Gründung aufge- ferner troß alledem bestehen; kann sie dagegen die Probe nicht aus­gliedschaft möge vorsichtig sein, wenn derselbe irgendwo wieder auftaucht. stellt, festgehalten hat. Man kann eben das Eine thun und braucht halten, so ist sie überhaupt auch nicht werth, zu leben. Die An­feindungen ringsum dürfen uns nicht fümmern; wer eben seinen deshalb doch das Andre nicht zu lassen. Abrechnung der Krankenkasse der Internationalen Manufaktur­eigenen Weg geht, muß darauf gefaßt sein; sagt doch schon ein altes Genoffenschaft zu Meerane . Sprichwort: Viel Feind, viel Ehr!" Hält der Verein auch fürder fest an dem Spruche: Thue recht und scheue Niemand", so kann er Zu den Bildungsmitteln des Vereins gehören ferner ein reichhal- getrosten Muthes in das zweite Jahrzehnt eintreten, und im Ver­tiges Lesezimmer mit circa 30 politischen, technischen und unterhaltenden trauen hierauf wünschen ich unserm Berein ein recht langes Leben Zeitschriften, von denen ein großer Theil gratis gewährt wird und und eine ersprießliche Thätigkeit. eine Bibliothek von circa 2000 Bänden. Aus lezterer wurden im verflossenen Jahre 1823 Bände ausgeliehen, so daß also fast die ganze Bibliothek durch die Hände der Mitglieder gegangen ist. B. Mittweida: 1 Thlr. 2 Gr. erhalten. Lugau : Sonntag Nach­Versammlungen wurden gehalten: 2 General- und 4 Monatsver- mittag, nicht Abends. sammlungen und an 17 Abenden Redeübungen. Der Vorstand hielt 22 Sitzungen. Abendunterhaltungen und gesellige Zusammenkünfte Soz.- dem. Arb.- Ver. Leipzig d. K.( 9. Beitrag) 3 Thlr. Gr. fanden außer dem Stiftungsfest, der Weihnachts- und Sylvesterfeier

Laut Beschluß des Vereins veröffentliche ich die Abrechnung vom 1. Mai bis Ende Dezember 1870, um zu zeigen, daß auch Leben in jeßigen gedrückten Zeiten herrscht. Es haben sich bis jest 115 Mit­glieder an unserer Kasse betheiligt, ich kann somit das Resultat als günstig bezeichnen.

Gesammte Einnahme 52 Thlr. 27 Groschen Ausgabe 40 14

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Verbleibt Kassenbestand 12 Thlr. 13 Groschen. Wir richten die Bitte an alle Ortschaften, die Krankenkassen gegründet haben, etwas von sich hören zu lassen, damit wir bald in der Lage find, die Statuten drucken zu laffen. Alsdann, glauben wir, wird unsere Kasse eine sehr starke werden, denn Alles wünscht Statuten und Quittungsbücher. Also vorwärts, daß wir das Ziel erreichen! Meerane , 16. Februar 1971.

zwei

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Der Vorsitzende dankt allen Männern, die dem Verein bei seinen treu bleiben möchten. Bildungsbestrebungen unterstüßt, und wünscht, daß sie ihm auch fürder

12 statt.

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Im Laufe des Jahres traten 409 Mitglieder neu ein, freilich, wie es eben zumeist die Verhältnisse bedingen, nur auf furze Zeit, denn aus den Mitgliederbeiträgen berechnen sich nur 250 Mitglieder.

Briefkasten.

Für die Familien der Inhaftirten.

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und

5 Pf., Pfeifenklub Crimmitschau 2 Thlr. 5 Gr., Parteigen. in Hof 1 Thlr., aus K. b. 3w. 1 Thlr. 15 Gr. d. Mehlhorn', Internationale Schuhm. Genossensch. Leipzig d. W. 1 Thlr. 15 Gr,

Für die Volksstaat"- Anleihe: Zwickau 5 Thlr. Reichenbach 14 Thlr.

Mit sozialdemokratischem Gruß Kassirer August Haverbier. Obige Rechnung geprüft und für richtig befunden: Unser Budget schließt ab in Einnahme und Ausgabe mit 1666 Thlr. H. Todt. J. Posern. J. Liebscher. Geschäftsführer H. Rohland. 1 Gr. 8 Pf. Dasselbe bedarf noch einiger Erläuterungen, um Auf­schluß über die bekannten Hiezinger Gelder zu geben. Einnahme: Be­An die Parteigenossen! Glauchau , 18. Febr. Sie haben in Ihrem Blatte bereits er- ftand 148, Mitgliederbeiträge 484, Festüberschüsse 38, Verkaufte Uten­wähnt, wie das hiesige Stadtverordnetenkollegium den Antrag des filien 36, Miethe 29, Rückzahlung der Credit- Anstalt des A.-B.-B. 550, Für den Volksstaat sind ferner eingegangen: Stadtraths, 150 Thlr. zur Friedensfeier zu bewilligen, abgelehnt hat. Einziehung früherer Ersparnisse 280. Freilich findet sich ein Geschenk Parteigenossen in Hof d. M. 1 Thlr. Nationalliberale Blätter knüpfen daran die Schlußfolgerung, es sei mit 15 Thirn. vor, aber leider rührt das nicht aus Hiezing her, son Wiederholt bies ein Zeichen der einseitigen" Zusammensetzung unseres dermaligen dern von unserm Wirth, ein Beitrag zu den Kosten für die Renova- machen wir darauf aufmerksam, daß einzelne Eremplare Stadtverordnetenkollegiums, unterlassen es aber wohlweislich, die Um- tion unserer Räume. Das Hiezinger Geld spukt demnach nur in bor - der bei der Expedition erschienen Schriften weder per Post­stände und Gründe zu erwähnen, unter bez. aus denen die Ablehnung nirten Röpfen. Ausgabe: Miethe 395, Lehrer- Honorer 134, Bibliothek nachnahme, noch auf bloße Bestellung versandt werden. Be­erfolgt ist. 56, ausgeloste Bau- Aftien 125, beim Vorschuß Verein angelegt 190, trag ist bei Bestellung stets beizufügen. Das alte Stadtverordnetenkollegium mit seiner ebenfalls, freilich gekaufte Prioritäten 504, Bestand 30. Für Bildungszwecke hat dem­nach anderer, nämlich der sog. nationalliberalen Seite hin ,, einseitigen" nach der Verein ausgegeben 585 Thlr. und dem stehen einzig und allein Busammenseßung hatte dem Stadtrathe bereits 200 Thlr. zur Friedens- als Ausgaben für Parteizwecke 10 pet. der Mitgliederbeiträge, also 48 feier bewilligt, aber durchaus nichts dawider gehabt, daß diese 200 Thlr. Thlr., gegenüber. Also auch hier müssen unsere Widersacher mit Scham bei den einzelnen Siegesfeierlichkeiten verleuchtet bez. verpufft wurden. gestehen, daß sie unsern Verein verläumdet haben. Die Lage unserer Stadt ist nun der Art, daß die Schulden in Der Redner knüpft hieran eine furze Uebersicht der Geschichte des einem Verhältnisse zum Grundbesiße der Stadt stehen, bei dem die Vereins. Derselbe ist so zu sagen die Fortsetzung oder Wiederbelebung Genehmigung einer Anleihe seitens der Regierung nicht zu erwarten ähnlicher Bestrebungen, die durch den Alp der Reaktion nach 1848 er steht, vielmehr die Nothwendigkeit vorliegt, einen Steuerzuschlag in der drückt wurden. Wie in der Natur das Unwetter nur vorübergehend Leipzig 1 Thlr. 15 Gr. Höhe von 11%, bis 2 Monat städtischer Steuer zu erheben. ist, so mußten sich auch mit der Zeit die hochgehenden Wogen der

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Die Expedition des Volksstaat". Durch die Expedition des Volksstaat" ist zu beziehen: Zu den Reichstagswahlen von Carl Hirsch. Separat Abdruck aus dem Boltsstaat." Preis: einzeln 1 Gr. Bei größeren Bestellungen à 100 Stück ab

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Der Reinertrag ist für den Wahlfond zur Wiederwahl

Dieser Steuerzuschlag trifft selbstverständlich am Härtesten die un- Reaktionswuth legen, die nicht bis an das Ende aller Tage lustig Bebels& Liebknechts bestimmt. bemittelten Klassen, die am meisten gelitten haben, und die schon im fortbranden konnten; dem Hochgefühl der Reaktion folgte eine Zeit der Antrag und Reden von Bebel und Liebknecht im Reichstage. vorigen Jahre durch eine von ca. 1600 Reflamanten eingereichte, mit Aftion, wenn auch nur einer sehr zahmen und lahmen, da dachten die Erfolg gekrönte Steuerreklamation Anlaß hatten, sich gegen Steuer- Männer, die hier an der S pipe des politischen Lebens standen, daß

überbürbung zu wehren. Ihnen fallen neue 150 Thlr. aufzubringen es gut sein würde, den gemeuchelten Gesellenverein wieder ins Leben Leipzig : Berantw. Redakteur in Bertretung: Carl Hirsch( Redaktion fchmer mährend es in unferer Stadt zahlreiche Mitglieder jener Ba- zu rufen, da ein solcher, wie die Folgezeit gelehrt, doch zu mancher: Emilienftr. 2.) Drud u. Berlag: F. Thiele.( Expedition: Peterstr. 18