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Dann wären aber auch Landesverräther gewesen die englischen Freunde im Rechte sind, daß sie, statt Verfolgung, Anerkennung ver­Unteroffiziere, von welchen n seiner Zeit im Volksstaat" die Rede war. dienen.

Ja, Bauer, das ist etwas Anderes! Indien   ist weit, sehr weit von England, aber Frankreich   liegt hart an Deutschland  "

Aber doch ziemlich weit von Königsberg  .

Wir sollten jedoch meinen, daß man uns das Recht aller Rechte, nämlich das Recht, gegen Jedermann nach bestem Wissen und Gewissen gerecht zu sein, nicht nach Meilen zuschneiden darf. Ein Wort ist fein Pfeil ein Urtheil ist noch nicht eine That wer tann also gegen Worte und Urtheile vorgehen, als wären sie Thaten?

,, Aber Worte und Urtheile können gefährlich sein, oder nach Um ständen werden." Wem?- Jenem, der im Rechte ist, können sie nicht schaden, weil gegen Worte und Urtheile selbstverständlich nichtgerichtliche Gründe können geltend gemacht worden; wer den Kampf mit Gründen bereits aufgegeben, hat damit thatsächlich eingestanden, daß er gegen Gründe nicht bestehen kann das ist jedoch einem Eingeständniß des Unrechts gleich. Allein ich muß fürchten, mit einer Berufung auf englische   Beispiele zurückgewiesen zu werden unter dem Vorwande, das dort andere Ver­hältnisse obwalten.

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Einen wie des Andern. Wie unglücklich müssen sich da unſere armen Mitbürger in Glauchau   vorkommen, daß ihre sozial- demokratischen Dennoch fiel es in England Niemandem ein, sie als Landesverräther Die ganze Anklage dreht sich darum, daß sie die Berechtigung des Stadtverordneten so unpatriotisch sind, zu dieser schönen Illumination zu brandmarken, obwohl auch die Russen zum Widerstande ermuthigt gegenwärtigen Krieges angefochten haben. aus dem Gemeindesäckel nicht einmal das Sümmchen von 150 Thlrn. werden mußten, wenn sie hörten, wie schlecht es im englischen Heere Es gab eine Zeit des Glaubenszwanges. Dieser Zwang ist eben bewilligen zu wollen! Ach, ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie leid bestellt war, statt dessen wurden sie geehrt als Lebensretter so vieler so unsinnig, als ungerecht, weil ein Mensch wohl thun, aber nicht mir die armen Glauchauer liberalen Parteien thun, daß sie ihre Cham  Söhne englischer Mütter. glauben fann, was ihm beliebt. Der Glaube muß also frei sein wie pagnergläser bei finsterm Rathhause aneinanderstoßen müssen. Doch Aber die Ankläger unsrer Freunde werden sagen, so ferne sie so der Vogel in der Luft; kein Mensch darf sich anmaßen, uns etwas zu warum haben sie auch keine liberalen Gemeindevertreter gewählt!? weit unterrichtet sind, daß die englischen Unteroffiziere nicht die Gerech glauben aufzunöthigen. Diese Freiheit des Glaubens hab' ich oben Diese würden freilich bei ihrer liebenswürdigen Freigebigkeit zu der tigkeit des damaligen Krieges angefochten haben. Aberdings nicht, wie für das Denken und Urtheilen als das Recht aller Nechte bezeichnet; Forderung von 150 Thalern gesagt haben: Das ist doch zu wenig, ja auch in England selbst Niemand an der Nothwendigkeit desselben hier gehe ich noch weiter ich nenne es Pflicht aller Pflichten, daß wir wir wollen Euch 1000 Thaler bewilligen, daß Ihr damit etwas Ordent zweifelte, wenn gleich die Völker nicht unmittelbar an der Sache be- uns unsre Gedanken und Urtheile nicht verkümmern lassen. liches anfangen könnt." Nun vielleicht geht es besser, wenn einer theiligt waren. Wenig später führte man jedoch englischerseits einen ,, Du magst denken und urtheilen, wie's dir ,, beliebt, aber du mußt der Berliner   Herren dort einmal zum Ehrenbürger vorgeschlagen anderen Krieg, dessen Gerechtigkeit in England selbst mit großer Heftig- es für dich behalten", wird es heißen. werden wird. Wir wundern uns, daß man noch nichts davon ver­feit angegriffen wurde. Es war der schon erwähnte Krieg in Indien  , Ei! Jhr legt ja doch euer Geld fruchtbringend, wie ihr sagt, d. i. nommen. der englischerseits mit großer Grausamkeit geführt wurde, während man auf Zinsen an, die Andere erarbeiten müssen; und wir sollten unser Würzburg  , 11. Febr.Heute fand gegen den ParteigenossenCigarrenmacher immer die Hindos der Grausamkeit und Treulosigkeit beschuldigte, wie einziges Kapital unsre Gedanken, unsere Urtheile, unsere Gerechtig- Franz Seubert die Verhandlung am Bezirksgerichte hier statt. Der heutzutage die Franzosen. Es ist nämlich eine alte Erfahrung, daß keit nicht fruchtbar machen dürfen sogar durch unsere eigene Arbeit Angeklagte war aus guten Gründen nicht erschienen, nur sein Verthei­der, welcher im Unrecht ist, seinen Gegner weit bitterer haßt, als er auf unsere eigene Gefahr? Wir haben uns geschämt als Deutsche  , diger, Advokat Gerhard. Als Belastungszeugen waren geladen der Ueber­von diesem gehaßt wird. Von den Sklavenhaltern in Amerika   wäre als in Berliner   Blättern zu lesen war, man werde sich doch wohl nicht wacher der Versammlung vom 11. Nov. 1870, Polizei- Inspektor Seu= vielleicht nicht einer am Leben geblieben, wenn die Sklaven denselben durch Menschlichkeitsgründe abhalten lassen vom Bombar- bert und zwei Spähemänner und 3 Entlastungszeugen. Die Anklage ihren Haß auch nur alpari, ohne Aufrechnung von Zinsen zurückge- dement der Stadt Paris   mit ihren 2 Millionen Ein- lautete auf Majestätsbeleidigung, welche Seubert in oben erwähnter zahlt hätten. Aber in England wurde feine Zeitung, fein öffentlicher wohnern. Versammlung begangen haben soll durch den Say: ,, Und was haben wir Redner gerichtlich verfolgt, weil er es gewagt hatte, jenen Krieg und Man wird aber wahrscheinlich noch zwei Trümpfe gegen unsre von diesem Kriege? Nichts als eine Kaiserkrone, welche die speichel­die Art, wie er geführt wurde, einen Frevel an der Menschheit zu Freunde ausspielen. Der Eine wird sein der Brief des französischen leckenden Fürsten dem König von Preußen zu Füßen legten." nennen, was er auch wirklich war, mehr als irgend einer. 3war thaten Konsuls in Wien   an Bebel. Von diesem Brief ist seiner Zeit im Hierauf soll Seubert über das Jahr 1866 gesprochen haben ,,, daß da­die Regierungsblätter, und besonders die frommen, alles mögliche, um Reichstag   und in den Zeitungen viel Lärmen gemacht worden. Der mals die Fürsten   gegeneinander gekämpft hätten" mit der Bemerkung das englische Volf gegen die Hindos zu verheßen; doch mit geringem Taft des französischen   Konsuls mag angezweifelt werden unter der An- ,, und nun rühmt sich der König von Bayern der Erste gewesen zu sein, der Erfolg, so eifrig man auch den scheußlichen Gößendienst" derselben nahme, daß er die deutschen   Verhältnisse kennt; damit hat jedoch Bebel dem preußischen Despoten die Kaiserkrone anbot" und dazu beifügte: in's Feuer führte. Ich habe jene Zeit in England und zwar in Lon- nichts zu thun und ihm zumuthen, daß er den Brief zurückweise, hieß Monarch ist Monarch." Die Belastungszeugen bestätigten dies durch don selbst zugebracht, mit großer Aufmerksamkeit auf alle gesellschaft- ihm eine Niederträchtigkeit zumuthen. Zwischen einer Niederträchtigkeit einen Eid. Ueber die Fähigkeiten des Angeflagten befragt, meinen sie, lichen und staatlichen Vorkommnisse geachtet, aber nicht ein Fall ist mir aufge- und einer gerichtlichen Verurtheilung ist jedoch keine Wahl. Gerichtlich daß er mit großer Bedachtsamkeit gesprochen und großen Beifall geerntet stoßen, daß Jemand wegen Aeußerungen zu Gunsten des Rechtes der verurtheilt wurden schon gar Viele, denen nachmals die Weltgeschichte habe. Ein Spähemann außerte, daß er nicht gedacht, daß ein Arbeiter Hindo wäre mißhandelt oder vor Gericht gestellt worden. Denksäulen aufgerichtet hat, nicht von Erz und Stein, aber dauerndere eine solche Rede halten könnte 2c. Die Entlastungszeugen wissen be­als diese und gerade unsre Frommen, die noch blutdürftiger als stimmt, daß Seubert nicht gesagt habe die speichelleckenden Fürsten", Andere auftreten, sollten nicht vergessen, daß sie selbst auf einer zwei- sondern er hätte gesagt ,, die deutschen   Fürsten  , legten speichelleckerisch dem maligen Auflehnung gegen kirchliche und staatliche anerkannte Gewalt König von Preußen die Krone zu Füßen." Auch behaupteten die Zeu­stehen. gen, daß S. nach diesem Satz nicht bloß über das Jahr 1866, sondern ,, Aber eure Freunde haben sogar eine unwahrheit gesagt, indem auch über 1813 u. dgi. gesprochen und erst später gesagt habe ,, der Kö­sie die Franzosen glauben machten, daß in Deutschland   eine Partei zu nig von Bayern   sei der Erste gewesen, der die Kaiserfrone angeboten ihnen stehe." Ei! da ließe sich ja der Spieß ganz umkehren und habe. Nachdem noch der Versammlungsbericht des Inspektors Seubert sagen, nicht die Deutschen  , sondern die Franzosen hätten Grund, unsere und die Journale, welche einen Bruchtheil aus der betreffenden Rede Freunde anzuflagen, indem sie ihnen einen Hinterhalt gestellt. bruchten( j. ,, Voltsstaat" und" Proletarier" vom Anfang Jannuar), Aber nein! Unfre Freunde haben nichts gethan, als der Gerechtig- vorgelesen war, begann Staatsanwalt Leußner mit seiner öffentlichen feit ihr eigenes Zeugniß gegeben. Sie sind nicht verantwortlich da- Anklage. Leider gestattet der Raum unseres Blattes nicht, dieselbe für, daß nicht eine größere Bahl ihnen nachgefolgt ist. Dennoch sind wörtlich wiederzugeben; doch wollen wir einige Hauptfäße anführen. sie nicht die Treiber der Zeit, sondern vielmehr getrieben. Sie sind Er lobte mit großem Pompe das heilige" Kriegsjahr 1870 und mit die Exponenten der Zukunft, die bringen wird, was sie anstreben. hoher Begeisterung ruft er fragend aus:" Sind nicht alle(?) unsere Ob Opfer roher oder heimtückischer Gewalt, oder vom anstrengenden deutschen Söhne mit Freuden in den Krieg gezogen?*) und zu dem Kampfe aufgerieben, werden sie doch als Sieger aus demselben her: Senate sich wendend, sagte er: ,, haben wir nicht selbst, m. H., unser vorgehen. Jezt schon bezeichnen ihre Strebungen einen Wendepunkt Scherflein zu dieser großen Sache beigetragen?" Hierauf führte er die der Geschichte, nicht blos Deutschlands  , und die Wucht der aufgebotenen errungene Einheit vor, meinte, die Arbeiter bildeten sich ein, sie stünden Massen wird zerschellen an dem Geiste, dessen Vordringen sich schon über dem Geseze( o!) und daß sie durch solche Sachen nichts erreichen. Allerdings walten dort andere Verhältnisse, aber der Unterschied dadurch beurkundet, daß heute bereits der Kampf nicht mehr sich dreht Es sei jezt das direkte Wahlrecht da, wodurch man seine Sache vor­spricht gegen die Verfolger unserer Freunde. Der Unterschied zwischen um bloße Mäßigung und Einschränkung des Unrechts, sondern um bringen tönne u. f. w. Dann ging er auf die inkriminirten Stellen England und dem europäischen   Festlande die Schweiz   nicht einmal Herstellung des Rechtes und der Gerechtigkeit. über suchte nachzuweisen, daß es ganz egal sei, ob gesagt worden ,, die ganz ausgenommen liegt nämlich darin, daß der schützende Theil Ihr Männer auf der Bank der Geschwornen, die Ihr nicht ge- speichelleckenden Fürsten  " oder fte legten dem König von Preußen der Gesetze eine Wahrheit geworden ist. Es ist nämlich in England bunden seid an eine Saßung, nur an Euer Gewissen! lasset dieses peichelleckerisch die Krone zu Füßen", es beziehe sich dieß auf Se. Maj. nicht gerade schwer, einen Menschen festnehmen zu lassen, allein, nach Gewissen walten unbeirrt. Aus jedem Worte, aus jedem Zuge der denkönig v.Bayern  , dem man, da er erhaben über alle Parteien stehe, doppel­Umständen, sehr schwer, ihn auch nur 24 Stunden lang festzuhalten. Männer, die vor Euch stehen werden, müsset Ihr erkennen, daß Pflicht ten Schutz gewähren müsse. Wir müssen," ruft er aus, unserm Weil die öffentliche Meinung streng am Rechte festhält, wagt man und Gewissen sie getrieben haben. Sie haben sich des Schwächeren König dafür dankbar sein, daß er der Erste war, der ans seiner Krone es dort nicht leicht, den schüßenden Zaun des Gesetzes von oben herab gegen den Stärkeren, des Niedergeworfenen gegen den Sieger ange- die schönsten Diademe löst, um die deutsche Kaiserkrone damit zu furzweg einzureißen. Ein einziges Beispiel mag hinreichen, diesen nommen. Sie sind eingestanden, nicht wie Andere, für die Macht, schmücken." Nachdem er seine Schuldigkeit als Staatsanwalt so viel Unterschied anschaulich zu machen. Nach dem Attentat Orsini's gegen sondern für die Ehre ihres Volkes. Euer Spruch wird ein weltge- wie möglich gethan hatte, beantragte er blos 1 Jahr Gefängniß Bonaparte wurde ein französischer Flüchtling, Namens Thomas Bernard, schichtlicher sein, ein ehrenvoller, wenn er das Recht rettet. Wisset, also Zuchthaus! Die Vertheidigung suchte darzulegen, daß sich burch die damalige französische Regierung der Mitschuld verdächtig be- daß diese Männer Euch gegenüber gestellt werden, damit durch Euren die Beleidigung nicht positiv auf Se. Maj. den König von Bayern   be­zeichnet und dessen Verhaftung oder Auslie erung verlangt. An Aus- Spruch auf Euch falle die Verantwortlichkeit dessen, was man nicht ziehe, schilderte die Erregtheit der Parteien und glaubt, daß Lezteres lieferung fonnte sogar ein Palmerston nicht denken; diese hätte der mehr furzweg und ohne den Schein Rechtens zu thun wagt. bald kommen könne, wovon wir ein Beispiel im bayer. Landtage erlebt nächste beste Friedensrichter verhindern können, wie dergleichen schon hätten; es seien von ,, Männern von Fach" auf Personen Angriffe ge­einmal vorgekommen war; es mußte also bei einer Gefälligkeitsver= haftung bleiben. Aber von Paris   aus hatte man, nach dortiger macht worden, welche Anderen gegolten, als benen im hohen Hauſe. Nachbem noch Milderungsgründe vorgeführt, die Erziehung der Kinder und auch deutscher Unfitte, die Vehaftung verlangt, um nach der Hand, betont und der gute Leumund des Angetlagten in's Auge gefaßt, fann indem man den Angeklagten unter die Geständnißpresse brachte, die Be- Abrechnung. Einnahme für Januar und Februar: Nürnberg   der Vertheidiger durchaus feine Majestätsbeleidigung erblicken und bean= weise zur Berechtigung der Verhaftung zusammenzubringen. Das ging 24 Thlr., Berlin 7 Thlr., Zwickau   2 Thlr. 13 Ngr. 5 Pf., Kassel   tragt Freisprechung; im Falle aber der Gerichtshof auf Schuldig erkenne, in England nicht, weil dort der Angeklagte nicht zu seinem eigenen 6 Thlr. 3 Ngr. 9 Pf., Hannover 5 Thlr., Kassel   4 Thlr. 10 gr. 3 Monate Gefängniß. Der Staatsanwalt entgegnete und blieb bei Ankläger gemacht werder darf. Die Zeugen mußten noch erst in 6 Pf., Augsburg 1 Thlr. 15 Ngr. 9 Pf. Summa 50 Thlr. 12 Ngr. seinem Antrag stehen und der Advokat erklärte sich selbst für dieses bei= Frankreich   und Belgien   zusammmengelesen werden. Das englische 9 Pf. Ausgabe für Januar und Februar: Defizit laut Volfs- lige Kriegsdeutschland. Das Urtheil wurde nun am Dienstag den Gesetz verlangt aber unnachsichtlich die Gegenüberstellung der Belastungs- staat Nr. 3 72 Thlr. 24 Ngr. 1 Pf., durch die Berliner   Mitglieder 13. Febr. verkündet und betont, daß der Aussage des Polizei- Inspektors zeugen und gestattet nur in besondern Fällen einen Aufschub zur Bei- an ein verwundetes Mitglied 2 Thlr., an Buchdruckereibes. Thiele in Siauben geschenkt werden müsse, indem er em befähigter Mann sei bringung der Zeugen, der jedoch auf nicht länger als eine Woche ge- Leipzig   25 Thlr., Porto   und Schreibmaterial 4 Ngr Ausgabe 99 Thlr. und in jener Versammlung sofort seine Notizen darüber gemacht hätte. währt wird und nur unter ganz außerordentlichen Umständen wieder- 28 gr. 1 Pf. Bleibt ein Defizit von 49 hlr. 15 Ngr. 4 Pf. Nur auf den guten Leumund und die Jugend( 21 Jahre) des Ange­holt werden darf. Die Palmerston'sche Gefälligkeit brachte es zu Obige Abrechnung unterbreiten wir freudigst den M tgliedschaften und flagten sei Rücksicht genommen und nur auf 1 Jahr Gefängniß er­4-6 solcher Vertagungen wägrend welcher Zeit jede Bürgschaft zu geben uns zuversichtlich der Hoffnung hin, daß die hier nicht ange- tannt worden.( Soviel wir erfahren haben, wurde indessen den Herren -erlassen, rückgewiesen wurde. Die Verhandlungen vor den Geschwornen dauerten führten Mitgliedschaften nun wohl nicht anste, en werden, auch ihre Richtern die Strafe vom Verurtheilten bereits eine ganze Woche, während eine völlige Wolke von Belastungszeugen Schuldigkeit gegenüber der Kasse zu thun; damit die Gewerksgenossen- Lepterer bis auf Weiteres den Aufenthalt in der Schweiz   dem Genusse zu verhören war, und endeten mit glänzender Freisprechung. Man schaft nach solchen schweren Prüfungen wieder zu frischem Leben ge- der kaiserlichen Freiheit Deutschlands   vorzieht. D. t. o. Prot.) bemerte, daß es sich hier handelt um Mitschuld an einer That, die in lange. Da der Ausschuß durch den entseßlichen Krieg mehrere Mit- Charlottenburg. Gegen den Schanfwirth Schulz wurde vor dem allen Gejeßen zu den schwersten gerechnet wird und deren Vorbereitung glieder verloren hatte, auch der Geschäftsführer L. Lüchow schon län: Bolizeirichter daselbit am 22. Februar eine neue Anklage wegen Duldens in drei verschiedenen Ländern spielte; unsere Freunde sind jetzt seit 12 gere Zeit durch schwere Krankheit nicht mehr aktiv sein konnte und von Gästen nach 10 Uhr verhandelt, die mit dessen Freisprechung endete. Wochen verhaftet und Frau Liebknecht   muß diese ganze Zeit ihrem zu guter lezt auch unser alter braver Hauptkassirer J. Hamman nicht Diese Sache verdient das allgemeine Interesse deshalb, weil die Beweis­Säugling die vergiftete Milch des Kummers reichen. Unsere Straf mehr in unserer Witte ist, so wurde im 2. Febr. d. J. eine Neuwahl aufnahme die unrichtigkeit der Denunziation des Schuhmanns gefeße sind alles Ernstes grausam gegen die Angehörigen nicht bloß vorgenommen. welche folgendes Resultat ergab: S. Franke, Geschäfts- ergab, indem sechs Zeuge beschworen, daß beim Eintreffen des Schuß­der Verurtheilen, sondern schon der Angeklagten. Wie Mancher, der führer; W. Sievert, Stellvertreter; R. Jacobi, Schriftführer; Lüchow  , manns die Uhr noch nicht 10 gewesen, wagrend der Schutzmann dienst­freigesprochen den Gerichtssaal verließ, hat, als er zum erstenmale wie- Hunzelmann, Leßmann, Grüttler, Tutschet, Großer, Jacobi II. Als eiblich die Zeit auf 10% Uye angab. Troy dieser Beweisaufgabe be­der über seine Schwelle trat, seinen paushalt zu Grunde gerichtet ge- Hauptkassirer wurde provisorisch bis zur nächsten Generalversammlung antragte der Polizei- Anwalt eine Strafe von 15 Thalern, indem er funden und dasselbe Berbrechen, dessen er schuldlos befunden worden, G. Gamann gewählt. Die Witgliedschaften werden ersucht. Briefe, servorhob, die Aussage des Schumanns verdiene Glauben, in denselben eingefehrt. Das Uebel liegt gleicherweise am System und die Kasse betreffend, an G. Gamann, Ricklingerstr. 38, und Briefe, die weil er die Pflicht habe die Wahrheit zu sagen, während die an den Menschen. Aber, wendet man ein, die geheime Voruntersuchung Genossenschaft überhaupt betreffend, an S. Franke, Ballhofstraße 18, andern Beugen fich irren können!( Der Schumann ist hiernach und die Untersuchungshaft müßten ein, damit nicht die Spuren des zu adressiren. Auch ersuchen wir die Mitgliedschaften, Bücher, welche also gewissermaßen unfehlbar.) Natürlich konnte der Polizeirichter nicht Verbrechens verwischt werden können u. s. w. nicht nothwendig gebraucht werden, schleunigst hierher zu schicken, da gleicher Meinung sein. Nunmehr hat der Schankwirth gegen den ,, un­fehlbaren" Schußmann eine Denunziation eingereicht. wir bei dem Kassenbestand keine drucken lassen fönnen. Hannover  , 3. März 1871.

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Internationale Gewerksgenossenschaft der Metall­

arbeiter.

Im Auftrage: Rudolph Jacobi, Schriftführer. Obige Abrechnung geprüft und für richtig befunden: W. Sievert. Leßmann. Howe.

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inde m

*) Herr Staatsanwalt! sorgen Sie gütigst dafür, daß wir die Leute, die im Felde oder in den Kasernen sind, fragen fönnen, ob sie lieber nach Hause gehen oder fortkämpfen wollen, da doch von Sedan ab für's Vaterland keine Gefahr mehr drohte( sondern nur dem mo= narchischen System), wir wollen dann sehen, wie viele freiwillig bei den Regimentern bleiben?

Berichtigung.

Briefkasten.

H. K. in Dresd  . Schicke mir das Gewünsche. S. Durch die Erpedition des Volfsstaat" ist zu beziehen: Der Hochverrathsprozeß

Nun, ich fann auch hier mit einem englischen Beispiele aufwarten, das zeigt, daß die Oeffentlichkeitt ein besserer Inquisitor ist, als gar leicht ber deutsche geheime Untersuchungsrichter. In Haymarket, einer be rüchtigten Straße Londons  , war ein öffentliches Madchen ermordet in ihrem Bette gefunden worden. Die Anzeige geschah, so wie daß ein Mann, start ausgeprägten südländischen Ansehens, zu- und abgehend gesehen worden war. Am andern Morgen las ein Kellner in dem Gaft- Leipzig, 27. Febr. Friede, Friede!" tönt es heute dahier auf hore nächst dem London Bridge Wharf diese Notiz. Es fiel ihm auf, allen Straßen nd nach je 3 Stunden werden nach allen Seiten hin daß die Beschreibung der Person des muthmaßlichen Thäters zutraf auf telegraphische Depeschen ausgerufen. Die Tausende unsrer Franzosen­einen Mann, der die Nacht in dem Gasthofe zugebracht und sich am fresser sind plößlich verstummt und freuten sich doch des endlichen Morgen auf ein Dampfschiff, das im benachbarten Wharf lag, begeben Friedensabschlusses. Sie haben mit der Länge der Zeit einsehen ge- Ju die vorige Nummer d. Bl. haben sich einige Druckfehler ein­hatte. Der Kellner machte sogleich die Anzeige, der Mann wurde er- lernt, daß es doch nichts Leichtes ist, die Franzosen aufzuressen. Gut geschlichen, die wir durch den Wahlkampf entschuldigen bitten. Partei­ergriffen und es ergab sich, daß er wirklich der Mann war. Unsere und Blut haben die Schreier dargebracht, so lange sie zu Hause wohlig genosse Franz in Augsburg   ist nicht vor das hiesige, sondern vor das geheimen ,, Recherchen" hätten ihn sicher durchkommen lassen. und sicher waren, und nun freuen sie sich findlich über den eingezogenen dortige Schwurgericht verwiesen; und in der New- Yorker Zuschrift Aber wozu denn im Falle unsrer Freunde überhaupt eine Vor- Frieden. Die Häuser sind beflaggt und die großartigsten Vorberei- an Bebel und Liebknecht muß es heißen: ,, Wie ohnmächtig erscheint der untersuchung und absonderlich eine geheime? Was sie verübt, haben tungen zu einer glänzenden Illumination werden getroffen. Tausende Kraft und Nothwendigkeit unserer Bewegung gegenüber 2c." fie offen, im Lichte des Tages gethan und sind stolz darauf, daß sie von Thalern, man spricht von 7000 Thlr., find dazu von der Gemeinde­es gethan haben. An Leugnen, oder auch nur Verkleinern dessen, was vertretung bewilligt und auf dem Marktplage bereits eine kleine Bude fie gethan haben, ist also nicht zu denken. Freilich, was falsche Zeugen zur Aufnahme einer Mama Germania aufgefchlagen worden, um wahr­ihnen andichten mögen, werden ste läugnen, aber dergleichen wird man fcheinlich über ihren Erretter, den neuen Kaiser, segnend ihre Hände ihnen beweisen müssen; lügenhaftes Zeugniß besteht aber schwer im auszubreiten. Ja, mit nationalliberalen Stadtverordneten läßt sich Kreuzfeuer, zumal gegenüber solchen Männern, die Herz und Kopf am schon etwas anfangen. Diese Herren sind ungemein liberal im Be­rechten Flecke haben. willigen, wie dies uns schon der liebe norddeutsche Reichstag zur Ge­nüge gezeigt hat. Wenn aber erst der neue deutsche Reichstag zusam gegen Oberwinder, A. Scheu, Most, Papst 2c., verhandelt vor In Preßprozessen pflegt der Untersuchungsrichter den Angeklagten mentritt, da wird es eine wahre Lust sein zu sehen, wie diese Bieder­dem Landesgerichte zu Wien  . zu fragen, was er mit den gebrauchten Worten gemeint babe. Jede männer R. Schmidt, Georgi, Minkwiß, Schulze und Genossen so Nach stenographischen Berichten bearbeitet von Heinr. Scheu. solche Frage ist eben so unbegreiflich, als unverantwortlich. Entweder freigebig mit den Millionen des guten deutschen   Michel um sich werfen Vollständig in 9 Heften. Preis komplet 18 Ngr. hat der Ankläger, oder der Angeber etwas Unrechtes in den Worten werden. Der neue Kaiſer muß vor allen Dingen einige Millionen Antrag und Reden von Bebel   und Liebknecht im Reichstage. gefunden, oder er ist darüber im Zweifel. Nun aber befagt ein alter, mehr bekommen, Bismarck  , Noon, Moltke   und andern Helden und der deutsche Bauerufrieg von Friedrich Engels  . 7 Bogen stark. ganz gerechter Juristenspruch, das im Zweifel für den Angeklagten ent- Rettern sind neue Dotationen zu bewilligen; Geld über Geld wird Das Exemplar kostet 5 Gr., in Partien bezogen nur 4 Gr., 1 Expl. schieden werden müsse( in dubio pro reo). Ueberzeugt thut man am man brauchen, und es wird bereitwilligst dargeboten werden. Dazu im Buchhandel 71% Gr. besten, wenn man die Finger läßt vo.. Dingen, die man nicht versteht kommt noch die Feſtſezung des Militärbudget, und hätte es wohl bazu Der Staat und das Genossenschaftswesen. 20 Stück 10 Gr. und ungeschoren läßt Männer, denen man in keinem Betrachte ge- eine für Bismarcks Politik günstigere Zeit geben können, als gerade die wachsen ist, weil sie aus Eigenem denken und urtheilen, während man jetzige? An eine Reduzirung dieses hohen Budget ist durchaus nicht sich an eine Satzung flammern muß. zu denken, mag auch das Volt, das ja so nur eine Nebensache ist, Nationalökonomisches. II. Vortrag von J. Diepgen. 30 Stück Es möchte scheinen, daß ich die Rechtfertigung unserer Freunde dabei in immer größere Armuth gerathen. Wir brauchen aber die aufgegeben, oder doch aus den Augen verloren habe, und mich darauf Soldaten um Elsaß   und Lothringen   zu behaupten," wird der ganze beschränke, Schonung für dieselben auszuwirken. Mit nichten. Was liberale Chorus aufschreien, und man wird mit Freuden die kolossale ich amlent gefeat, follte die Art der Berfolgung in's Unrecht stellen; Summe von 67-70 millionen auf einige Zeiten dann bewilligen. Sie Sibenifitat unferer Liberalen des

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= 35 Kr.

10 Gr.

35 fr.

Leipzig: Verantw. Redakteur in Vertretung: Carl Hirsch( Redaktion Emilienftr. 2.) Drud u. Berlag: F. Thiele.( Expedition: Peterstr. 1'