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trozdem noch zu stande kommen sollte. Nachdem der Der Parteigenosse des Herrn Singer, der französische   Handels- Zur Feier des 50jährigen Jubiläums der Feuerwehr im Chef des ostasiatischen Geschwaders als erstes Schiff das Kanonen- minister Millerand, hat große Summen für Repräsentation des Jahr 1901 foll auch ein Gedenkstein für die in ihrem Berufe errichtet werden. Der Ge­boot llis" nach Toko gesandt habe, seien in dem Seehafen von Fürstenbesuchs in Paris   ausgeworfen; die Stadt Budapest   hat 1897 verunglückten Feuerwehrmänner ist im allseitig Ausschusse gebilligt. der bont Tientsin und Peking   jezt sämtliche Großmächte für den Besuch Kaiser Wilhelms 71 900 Gulden ausgegeben. Auf die danke Europas   und die Vereinigten Staaten   durch Kriegsschiffe vertreten. inneren Verhältnisse des Nachbarlaudes will ich dabei nicht eingehen, das Magistrat acceptierte Vorschlag des Polizeipräsidiums dagegen, nicht ohne Erlaubnis zugäng Die Köln  . 3tg." ergeht sich alsdann in einer technischen Beurteilung fommt uns nicht zu. Sie werden mit Ihrer Ablehnung heute allein stehen. dieses Denkmal auf dem des Iltis", wonach gerade dies Schiff das geeignetste ist, um Gerade dieser Antrag. giebt den Vertretern der Bürgerschaft Gelegen- lichen Hofe der Hauptfeuerwache aufzustellen, einstimmig ab landeinwärts eine gehörige Strede weit vorzudringen. Das heit, das gute alte Wort zu bewähren: Gebet dem Kaiser, was des gelehnt worden. Der Magistrat soll vielmehr ersucht werden, der rheinische Blatt rechnet also start mit einer Attion Kaisers ist, und dem Volk, was des Volkes ist!( Beifall und Un- Bersammlung wegen Errichtung eines solchen Dentmals auf einem der Mächte. ruhe.) öffentlichen Blaze oder in einem der städtischen Parts eine Vorlage Peking  , 18. April. Es wurde hier ein Edikt veröffentlicht, zu machen. Es ist auf den Mariannenplay und den Platz an der welches die Aufmerksamkeit der Vicekönige und Gouverneure auf die Jerufalemerfirche hingewiesen worden; auch soll der Magistrat an den Kostenanschlag von 26 000 m. nicht gebunden sein. von dem gemeinen Volk gebildeten bewaffneten Abteilungen zur Selbstverteidigung lenkt. In dem Edikt wird den Vicekönigen und Gouverneuren befohlen, Proklamationen zu erlaffen, in welchen diefe Banden aufgefordert werden, sich jeder Feindseligkeit gegen die eingeborenen Christen zu enthalten, und wenn diese Banden sich derartiger feindseliger Handlungen schuldig machen sollten, diese streng zu bestrafen. Afrika  .

Der Aufstand der Aschauti wird jetzt auch in England als sehr eruſt angesehen. Die fritische Situation, in der England fich befindet, wird durch folgendes Telegramm des Reuterschen Bureaus trotz der Knappheit des Stils genügend beleuchtet:

Akira, 18. April. Hier eingegangenen Nachrichten zufolge fordert der Gouverneur Hodgson die Entsendung aller verfügbaren Truppen. Kumasi   ist dicht eingeschlossen. Die Lage ist äußerst ernst, falls der Entsaz von Kumassi sich verzögert. Hodgson befindet sich nebst Gemahlin selbst in dem eingeschlossenen Kumajsi, das sich etwa 300 stilometer von der Küste entfernt, mitten im Afchantiland befindet. Die ihm zur Verfügung stehenden Truppen find vermutlich wenig zahlreich, da die Hauffas nur 800 Mann start sein sollen und bereits durch Verluste geschwächt sind. Falls die Aschantiſtänne, deren Unterwerfung durch ihre Uneinigkeit erleichtert wurde, sich gemeinsam erheben würden, stände es sehr schlimmi um die Engländer, da die Afchanti 1872 40 000 Stämpfer aufstellten und früher als friegerische Nation galten. Allzuviel Truppen werden England zudem momentan nicht zur Verfügung stehen.-

Die Versammlung beschließt ohne Debatte nach den Ausschuß­vorschlägen. Ueber die Ausschußverhandlungen anläßlich der Vorlage be­treffend die Umpflasterung und Umgestaltung des Schloß­pla y es berichtet Stadtv. Kyllmann. Mit 10 gegen 4 Stimmen empfiehlt der Ausschuß folgende Beschlußfassung:

Die Versammlung stimmt dem Magistratsentwurf unter den nachfolgenden Bedingungen zu:

1. Daß durch die leberlassung des zur Anlage eines Vorgartens bestimmten Terrains die Eigentumsverhältnisse hinsichtlich dieses Terrains unberührt bleiben;

2. falls im Jutereffe des öffentlichen Verkehrs cine Rüd­gewährung des überlassenen Terrains erforderlich wird, diese Rüdgabe erfolgen muß, ohne daß irgend welche Entschädigung von der Stadtgemeinde gefordert werden darf;

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Stadtv. Singer: Ich werde nicht bei solchem Anlaß mit solchem Pathos die Versammlung auffordern, dem Volf zu Der Vorredner spinnt nach dem geben, was des Volkes ist. Vorbild des Magistrats die politische Seite der Frage weiter, er fordert uns auf, dem Beispiele ausländischer Parteigenossen zu folgen. Die Eremplifikation darauf, daß die französische Republik   für Repräsentationszwecke Gelder ausgiebt, kann für uns umsoweniger in Frage kommen, als auch wir, wenn wir einmal in Deutschland   die social demokratische Republik haben, für dasjenige, was uns einer Repräsentation würdig erscheint, Geld übrig haben werden. Wir werden z. B. wissenschaftliche Kongreffe begrüßen und allem auch durch Hin­gabe von Geldern huldigen, was für den Fortschritt der Kultur von Bedeutung ist; aber für dynastisch- byzantinisch höfische Interessen haben wir keine Mittel übrig.( Unruhe.) Die Ereignisse in dem Lande, dessen Monarch jetzt hierherkommt, zu erwähnen, hat Herr Sachs tigerweise unterlassen. Es kann allerdings sehr fraglich sein, ob diese deutsche Stadt von deutschen   Bürgern in der Lage ist, dem Regenten eines Landes Ovationen zu bereiten, in dem die 3. daß die erste Einrichtung und die fernere dauernde Unter­Deutschen seit Jahren gefnechtet sind und hart für ihre politische Gristenz fämpfen müssen. Sollten wir wirklich mit unsrer Auffassung haltung der Anlage auf Kosten der Schloßverwaltung erfolgt. Die Anträge der Minderheit auf vorherige Lokalbesichtigung, allein stehen, so ist mir die Einsamkeit in dieser Frage lieber, als das Zusammengehen mit allen denjenigen, welche es als ihre Auf- auf Klärung der Eigentumsverhältnisse, auf Geltendmachung von gabe betrachten, allem zuzustimmen, was byzantinisch ist.( Vorsteher Kompenſationsforderungen Bejeitigung des Reitweges Unter den Dr. Langerhans ruft den Redner wegen dieser Aeußerung zur Linden, Genehmigung einer Straßenbahn durch die Schloßfreiheit, grund­Ordnung.) sätzliche Genehmigung eines städtischen Unterpflasterbahnnetzes Kaifers von Oestreich weder auf als eine dynastisch- byzantinisch­Oberbürgermeister Kirschner: Wir fassen die Ankunft des find gegen 4, 3 oder 2 Stimmen abgelehnt worden. Stadtv. Borgmann: Ich kann nicht anerkennen, daß, wie es höfliche Sache, noch als reine Privatsache, sondern als der Besuch im Bericht heißt, jede Forderung von Kompensationen die Aus eines uns befreundeten Monarchen, des Vertreters eines uns be- führung der Schloßplazumgestaltung verfchleppen würde. freundeten Staates bei dem Staatsoberhaupte unsrer eignen Monarchie. Regulierung kann sofort ohne jenen Rasenstreifen erfolgen, der ja Das ist keine byzantinisch- dynastische Sache, sondern eine Sache des gar nicht von uns gefordert worden ist, sondern sich in den vor­deutschen Volks und insbesondere der Stadt Berlin  . Wir vermögen bereitenden Stadien der Vorlage eingefunden hat. Wer etwa nicht den Monarchen und das Staatsoberhaupt von seinem Volt glaubt, daß es jemals gelingen fönnte, später aus Ver­und der Bürgerschaft seiner Hauptstadt zu trennen und wir wünschen fehrs- Mücjichten den Streifen für die Stadt zurückzubekommen, Das Telegrammt wäre nicht an der beligt sich einfach selbst. Andrerseits kann das Gitter, das den wenn man auf der andern Seite Streifen umgeben wird, unter Umständen direkt zu einer Gefahr für die Sache als Privatsache auffaßte. Darum halten wir das Publikum werden. Es ist uns gleichgültig, wer am Schloßplaz für berechtigt. in mäßigen Grenzen Sie zu bitten, wohnt; aus Rücksichten auf den Verkehr gerade an der Südwestede auch aus städtischen Mitteln dazu beizutragen, daß der Besuch in können wir dem Ausschußantrage nicht beiftimmen. einer der Hauptstadt würdigen Weise von der Stadt gefeiert wird. Jedenfalls kommt nach Berlin   ein deutscher Monarch, auf den auch in seinem Lande die Augen der Deutschen   gerichtet find( Wider spruch und Unruhe). Da der Anlaß des Besuchs in engeren Familienverhältnissen wurzelt, so haben wir geglaubt, mit der ge­forderten mäßigen Summe auszukommen. Sollte sich aber das Bedürfnis herausstellen, daß größere Mittel erforderlich sind, fo werden wir nicht anstehen, sie nachzufordern. Wir sind der leber zeugung, daß weitens der größte Teil der Bürgerschaft in dieser Gesinnung mit uns übereinstimmt.

Tauger, 19. April. Der Sultan von Marokko hat die Mit glieder des diplomatischen Corps ersucht, den Vertrag betreffend das Protektorat der Großmächte über Marokko  , einer Revision zu unter­ziehen. Die Mitglieder hielten beim englischen Botschafter eine Konferenz ab und erklärten sich einstimmig gegen jede diesbezügliche Konzession, so lange die Interessen des auswärtigen Handels nicht auch diese Trennung nicht. vollständig und auf loyale Weise seitens der marokkanischen Re- mich gerichtet worden, gierung sicher gestellt würden.

Kommunales.

Stadtverordneten Versammlung. 16. Sigung vom Donnerstag, den 19. April 1900, nachmittags 5 hr. Der Vorsteher Dr. Langerhans widmet dem verstorbenen früheren Stadtrat Wiebe einen ehrenden Nachruf. Bürgermeister Brinkmann- Königsberg hat die Wahl zum zweiten Bürgermeister von Berlin   angenommen.

In der Brennmaterialien Deputation ist ein Bürgerdeputierter zu wählen. Die Wahl fällt auf den Hoflieferanten Schulze, Kottbuser 11fer 34/35, welcher 83 Stimmen erhält; Kaufmann Nicolas, Mitten­walderstraße 56, bleibt mit 27 Stimmen in der Minderheit.

Für die geplanten festlichen Veranstaltungen der Stadtgemeinde gelegentlich der Anwesenheit des östreichischen Kaisers in Berlin   in den Tagen des 4. bis 6. Mai hat der Magistrat bekanntlich einen Kredit von 50 000 M. bei der Versammlung nachgesicht.

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Stadtv. reitling: Wir sehen diesen Alt durchaus nicht als einen byzantinischen, sondern als einen Akt der Höflichkeit an. Es wäre wohl der erste Fall, wenn die Stadt Berlin   sich bei einem solchen Anlaß abfeits its halten würde. Die Mehrheit meiner Fraktion hat beschlossen, der Vorlage zuzustimmen. Nachdem Stadtv. Hugo Sachs dem Stadtv. Singer erwidert hat, daß die Deutschen   in Destreich ihm für seine Wahrnehmung ihrer Sutereffen wohl nicht dankbar sein werden, führt

Die

Stadtv. Wallach entgegnet, daß man im Ausschuß darüber einig gewesen sei, daß auch nach der Anlegung des Rasenstreifens der Verkehr über den Schloßplay völligen Raum behalte.

Stadtv. Borgmann bleibt dabei stehen, daß die Hof­verwaltung den Streifen gar nicht verlangt habe. Man könne die endliche Beseitigung von öffentlichen Stalamitäten, wie sie z. B. der Reitweg Unter den Linden   darstelle, doch nur auf dem Wege von Kompensationen erlangen und würde sie erlangen, wenn man nur wollte.

Stadtbaurat Krause belont, daß die Stadt nur durch das Eingehen auf die Abgabe des Rajenstreifens die Zustimmung zu der Reducierung des Vorgartens an der Schloßfreiheitfeite zu erreichen hoffen könne.

Der Ausschußantrag wird angenommen.

Bon der Anstellung von 20 Schulärzten will der Magistrat auch nach dem Beschluß der Versammlung, die im Etatsentwurf ein­gestellten 10 000 M. zu verdoppeln, nichts wiffen. Er hält nach vie vor 10 für genügend, denen 10 Doppelschulen übertragen werden föunten, womit die Gewinnung sicherer Erfahrungen ihm gewähr leistet erscheint, und ersucht die Versammlung, sich damit einverstanden zu erklären.

Die Versammlung tritt nach unerheblicher Debatte dem Magistrats­antrag bei. Am 12. April hat die socialdemokratijche Fraktion folgenden Antrag Singer eingebracht:

das

Die Versammlung beschließt, an den preußischen Land­tag das Ersuchen zu richten, daß bei der bevorstehenden Ab­änderung des Kommunalwahlgefezes die Einführung des bei dent Reichstagswahlen geltenden allgemeinen gleichen und geheimen Wahlrechts auch für die Gemeindewahlen befchloffen werden möge.

Der Gegenstand steht auf der Tagesordnung an vorletzter Stelle, wird aber auf Antrag des Vorstehers vorweg genommen. Stadiv. Ewald aus, daß der Oberbürgermeister wohl blog Stadtv. Singer: Uns beschäftigt hier eine Vorlage, von der die 700 Wähler der ersten und 8000 Wähler der zweiten Ab­ich, um auch mit einem Wort der Anerkennung über die Sache zu teilung für seine Auffassung reklamieren fönne. Die 300 000 Wähler sprechen, es als einen Vorteil begrüßen kann, daß sie nicht so be- dritter Abteilung stehen sicherlich nicht auf seinem Standpunkt. Seit handelt wird, wie die Vorlage von 1889, die denselben 34 Jahren sollen wir, nach Herrn Hugo Sachs, mit Oestreich in Gegenstand betraf. Damals wurde die Frage, ob die bester Freundschaft leben; das würde do heißen, daß die Oest­Straßen beim Einzug des Königs von Italien   geschmückt reicher 1866 zu Freunden Deutschlands   geprügelt worden find werden sollten, unter Ausschluß der Oeffentlichkeit verhandelt.( Große Unruhe). Jetzt will man 50 000 M. aus den Taschen der Die Motivierung der Magistratsvorlage befindet sich in einem ziem Steuerzahler für diese Feste bewilligen; wenn aber eine arme Witwe um lichen Widerspruch mit dem Telegramm, auf Grund dessen der 25 M. Unterstüßung cinkommt, weil der Mann gestorben ist, da haben Magistrat die Vorlage gemacht hat. Während jenes Telegramm den Sie dies verweigert( Große fortdauernde Unruhe). Sie schreien mich doch Besuch des Kaisers von Oestreich als einen dem Kaiser nicht nieder, ich komme schon mit meinem Organ noch gegen Sie von Deutschland   gewidmeten Besuch bezeichnet, fann man auf! Nehmen Sie unsern Antrag an, die Summe nicht zu be­aus der Vorlage des Magistrats herauslesen, daß er willigen, und zeigen Sie damit, daß Sie mit den Steuergroschen Stadtv. Preußẞ beantragt eine Modifikation des Antrags dahin, glaubt, es handle sich um einen Besuch des Kaisers von Oestreich, des Volks umzugehen verstehen!( Beifall und andauernder Lärm.) daß die Bezugnahme auf das Reichstags- Wahlrecht fortfällt und der der Stadt Berlin   gemacht werden soll, und wenn nun der Stadtv. Schwalbe tritt den Ausführungen des Vorredners gleiche und geheime Wahlrecht für die Kommunalwahlen ge­ Magistrat   eine Reihe von politischen Momenten für die Notwendig entgegen, dessen historische Auffassung eine unglaublich schiefe fei. fordert wird. keit der Annahme seines Antrags anführt, so bin ich allerdings Es handle sich nicht um die Sympathie bloß der ersten und zweiten Stadtv. Dr. Freudenberg: Wenn ich diesen Antrag vor der Letzte, der der Stadtverordneten- Versammlung etwa be- Wählerklasse: Herr Ewald möge doch bei den Wählern dritter Klasse, einer Bersammlung zu begründen hätte, die sich ausschließlich aus streiten möchte, daß sie das Recht hat, die Bolitik die nicht zu seiner Farbe gehören, erst einmal nachfragen. meinen Freunden zusammenschte( Heiterkeit), würde ich nicht viel zu in ihre Verhandlung zu ziehen, aber ich kann meine Verwunderung Darauf wird ein Schlußantrag angenommen und in namentlagen haben, mitan würde ihn nicht diskutieren, sondern darüber nicht unterdrücken, daß gerade von der Seite, von der mit licher Abstimmung der Magistratsantrag mit 94 gegen einfach dekretieren. Hier aber kann ich von einer Begründung nicht großer Energie sonst darauf gehalten wird, daß die Stadtverordneten 20 Etimmen genehmigt. Mit den Socialdemokraten stimmt nur absehen. Der Antrag Preuß will bloß das gleiche Wahlrecht, aber Bersammlung fich mit politischen Dingen nicht zu beschäftigen hat( Sehr der Stadtv. Marggraff. nicht den Fortfall des Census. Was wir fordern, ist das für den gut! bei den Soc.), hier rein politische Verhältnisse zum Gegenstand Den Nachlaß des Dr. Andreas Fedor Jagor  , verstorben zu Reichstag   schon bestehende Wahlrecht, welches in Bezug der Verhandlung gemacht werden.( Zustimmung bei den Social- Berlin, 11. Februar 1900, soll die Stadt Berlin   als Allein auf den Streis der Wahlberechtigten auch bei den Landtags demokraten.) Für uns handelt es sich hier in den Besuch des erbiu zur Begründung einer Jagor Stiftung zur wahlen besteht, aber für Gemeinden soll es nicht passend Kaisers von Destreich, der aus Anlaß einer privaten Familienfest- Vermehrung üblicher Kenntnisse und Fähigkeiten" verwenden. fein. Man hält uns entgegen, daß die Gemeinden nicht indirekte lichkeit des deutschen   Kaiserhauses geschieht, und da kommit die Außer wissenschaftlichen Sammlungen und einer Bücherei find Effekten Steuern und Zölle erheben, aber thatsächlich ist dieses doch in den Stadtverordneten- Versammlung als folche gar nicht in Frage. für etwa 1 Million Mark vorhanden. Verbrauchsabgaben der Fall. Sie heißen Realsteuern mit 30, Es ist eine gute Gewohnheit, daß jemand, der Besuch bekommt und Die Versammlung erklärt sich mit der Annahme der Stiftung Ueberschüsse der Gas- und Wasserwerfe mit 7 Millionen. Ab­feinem Gast eine große Gastfreundschaft erweisen will, die Ver- einverstanden. gaben vont privaten Gewerbebetrieben mit 42 Millionen. anstaltungen zu diesem Zweck aus eiguen Mitteln bezahlt.( Sehr Die Vorlage wegen Erhöhung des städtischen Jahres- Diesen stehen an direkten Stenerleistungen nur 291/2 Millionen gut! bei den Socialdemokraten.) Es wäre doch eigentümlich, die Kosten beitrags von 8000 m. auf einen Zuschuß bis zu 20 000 27. gegenüber. Die Stadt Berlin   ist doch auch ein Teil des Deutschen  der Feierlichkeiten für einen lieben Gast bestreiten zu lassen aus den jährlich an den Centralverein für Arbeitsnachweis Reichs, ihre Blüte beruht auf der Eristens des Deutschen Taschen Andrer.( Sehr gut! bei den Socialdemokraten.) Für die für den Fall, daß die Landesversicherungs- Anstalt Berlin   ein eignes Reichs und der Einnahmen desselben, welche als indirekte Stadt Berlin   liegt kein Anlaß vor, öffentliche Mittel zu ver- Arbeitsnachweisgebäude errichtet und dasselbe dem Central Stenern aufkommen und als Kopfstenern wirken. Die Reichs­wenden. Mag der Magistrat an die Bürger der Stadt, verein vermietet, ist vom Ausschusse einstimmig angenommen steuern kommen auch den Gemeinden direkt zu gute, wie die lex die ihrerseits Frende empfinden über den Besuch des Kaifers worden; dagegen hat die überwiegende Mehrheit die Anträge auf Quene ganz klar zeigte. Seit der Aufhebung derselben ist das und geneigt sind, dieser Freude öffentlich Ausdruck zu geben, die Beseitigung der Einschreibegebühr bezw. Herabsetzung von 20 auf Verhältnis etwas verdunkelt, aber thatsächlich dasselbe ges Aufforderung richten, ihre Häuser zu schmücken oder sonstige Ver- 10 Bf. abgelehnt. Referent des Ausschusses ist Stadtv. Kalisch. blieben, denn der Staat konnte dadurch, daß er Die anstaltungen zu machen. Wir aber verfügen über öffentliche Stadiv. Koblenzer befürwortet einen Antrag, an die Er Einnahmen aus der lex Huene für sich behielt, den Gemeinden die Mittel, zu denen die gesamte Bürgerschaft beizutragen hat, höhung der Subvention die Bedingung der unentgeltlichkeit des Realsteuern überweisen. Nun sind aber die Stenern doch und diese Mittel sollten nicht verwendet werden für einen Arbeitsnachweises zu knüpfen. Er weist darauf hin, daß eine Ge- nicht das einzige, woraus eine Berechtigung zur Teil Zweck, der, wie die Dinge num einmal liegen, nicht gebilligt wird bühr eigentlich bloß noch in Straßburg  , Freiburg   und Berlin   erhoben nahme an der Verwaltung der Gemeinden Hergeleitet werden von der Gesamtheit der Bevölkerung.( Beifall bei den Socialdemo- werde, daß aber Berlin   gänzlich allein dastehe mit der Erhebung kann. Wer nicht mitthatet, foll auch nicht mitraten, heißt es, das fraten.) Die Stadtverordneten- Versammlung hat weder eine Ver- diefer Gebühr bon den Arbeitern. Der Arbeitsnachweis foll ein guter alter deutscher Grundsatz sein, und ich muß pflichtung der Höflichkeit noch sonst eine Verpflichtung, dem diene doch den Arbeitgebern in eben folchem Maße es glauben, denn die Voffische Zeitung" fagt es.( Heiterfeit.) Wunsche des Magistrats nachzukommen. lleber die Kostenfrage wie den Arbeitern. Herr Dr. Freund sei auch kein Freund der Gebühr. Aber heutzutage kann man doch nicht nur das als Thaten an­äußere ich mich nicht. Fch faffe die Frage principiell Angeblich sollen verwaltungstechnische Rücksichten" der Aufhebung erkennen, was einen metallischen Nachtlang hat. auf. Wir haben keine Veranlassung, jenen höfischen Veranstaltungen der Gebühr entgegenstehen, man wolle das arbeitsscheue Gefindel Arbeiters trägt gerade so gut wie das Steuerzahlen zur en den neitsichere trägt abe o que as our Folge zu leisten, da wir für die Stadt Berlin   keinerlei Vorteile aus von dem Nachweis fernhalten. Thatsächlich jedoch erhebe man die 20 Pf. Blüte der Gemeinden bei, und daher unß jeder ehrlichen dem Besuch ersehen können, selbstverständlich nicht materielle, da man sonst das Unternehmen nicht halten könne, denn die Gebühr Arbeit das Recht, in der Gemeinde mitzusprechen, zugestanden sondern ideelle Vorteile. Selbst von politischen Gesichts- und der Ertrag der Kantine hätten in einem Jahr über 7000 m. werden. Wir fordern aber nicht nur das allgemeine, sondern auch punkten würde nicht die Stadt Berlin   in Frage kommen, ergeben, während die freiwilligen Beiträge der Unternehmer dahinter das gleiche Wahlrecht, wie es ja selbst Herr Cassel befürwortet um Kosten, die aus politischen Gründen notwendig sind, zu erheblich zurückbleiben. Gebe die Stadt einen solchen Beitrag, so könne sie hat, der doch mehr zur Rechten dieser Versammlung gehört. decken, deshalb bitte ich, die Vorlage des Magiftrats abzu- auch Bedingungen stellen. Redner beantragt, die Bedingung so zu Die Klaffeneinteilung hat es in Berlin   dahin gebracht, daß ein Ichuen und damit zu dokumentieren, daß diese Versammlung diesen formulieren, daß die Abschaffung der Gebühr allmählich erfolgt. Wähler erster Klasse 450 mal mehr zu sagen hat als ein Wähler Besuch des Kaisers von Oestreich als einen Privatbesuch auffaßt, für Stadtv. Esmann konstatiert dem Vorredner gegenüber, daß dritter Klasse. Dabei wächst die Accumulation der großen den öffentliche Mittel der Bürgerschaft nicht verwendet werden dürfen. im Baugewerbe ein unentgeltlicher Arbeitsnachweis seit langem Kapitalien ununterbrochen, denn bon 1895 bis 1899 ist ( Lebhafter Beifall bei den Socialdemokraten.) besteht. die Zahl der Wähler erster Klasse von 961 auf 691 Stadtv. Hugo Sachs: Herr Singer wird wohl niemand mit Stadtv. Lüben bekämpft ebenfalls den Antrag Koblenzer. gefunten. Das geheime Wahlrecht hat ja auch die freifinnige Partei diesen Ausführungen davon überzeugt haben, daß wir unrecht thun Stadtv. Koblenzer  : Wir sind principiell für kommunale im Reichstage oft genug verlangt. Unser Antrag knüpft an die würden, dem Magistratsantrage zu entsprechen, d. h. auch von Stadt Arbeitsnachweise und sehen in diesem Verein auch lediglich den Kommunalwahl- Novelle an, ist also keineswegs hohle Demonstration, wegen den Monarchen des befreundeten östreich- ungrischen Staats Vorläufer des Berliner   städtischen Arbeitsnachweises; wir haben nur wie uns imputiert worden ist. Vor kurzem erst ist hier aus sympathisch zu begrüßen. Es ist überhaupt sonderbar, daß über zur Zeit von einem entsprechenden Antrag abgesehen. Im Lauf gesprochen worden, daß die große Mehrheit der Versammlung auf einen so selbstverständlichen Antrag noch eine Debatte stattfindet. der bevorstehenden zehn Jahre, für welche die erhöhte Subvention entschieden freisinnigem Boden stehe; das ist für uns noch ein be­( Buruf: Lieber annehmen mit Hip- hip- hurra!) Herr Singer hat bewilligt werden soll, werden sich hoffentlich die Ansichten der Mehr- fonderer Anlaß gewesen, den Antrag einzubringen. Jit dem so, sich für seine Rede erst eine Platform schaffen müssen, indem heit ebenso ändern wie gegenüber der Gewerbegerichtsfrage. dann wird eine große Mehrheit ihn annehmen. er eine ganz unmögliche Scheidung zwischen dem politischen Ober- Unter Ablehnung des focialdemokratischen Antrags wird die Vor­haupt Oestreichs und der Person des Kaisers Franz Joseph   machte. Tage unverändert angenommen.

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Stadtv. Preuß: Ich glaube, selbst die Socialdemokraten würden Wert darauf legen, daß der Kommunal- Wahlberechtigte