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Zum Punkt Arbeitsnachweis wurde nach einem Referat monach die deutschen , englischen und dänischen Organisationen fichmittagsfigung. verpflichten sollen, bei Etreiks und Aussperrungen, die mindestens die um 3 Uhr beginnt, wird der Rest der Tagesordnung erledigt. Sahm Berlin beschlossen, in allen Städten, wo Chemigraphen Filialen bestehen, sind lokale Arbeitsnachweise zu gründen, welche die Hälfte der Mitglieder umfassen und nachdem diefelben mindestens gu erwähnen sind noch folgende Beschlüsse: vier Wochen angedauert haben, pro Woche und Mitglied 30 Pfennige Zur befferen Pflege der Statistit sollen vom Vorstand in jedem durch einen in Leipzig zu errichtenden Central Arbeitsnachweis vers zur Unterstützung aufzubringen. Bierteljahr Fragebogen ausgegeben werden, welche von den Ber- bunden sind. Als legter Punkt stand Die Lehranstalten". Hierzu Nachdem der Vorstand der diesseitigen Organisation erklärte, tranenslenten der einzelnen Fabriken und Werkstätten auszu daß der Antrag für die Deutschen unannehmbar sei, weil dieselben füllen sind. ſpra aperis- Ch Paperig Stuttgart . Redner legte die Schädlichkeit der 1. nicht die Garantie für die Abführung des geforderten Beitrags Folgende von Jensen Kopenhagen namens des dänischen übernehmen könne und 2. daß die deutschen Kollegen in diesem Falle Vergolder- Verbands eingebrachte Resolution wird einstimmig ab- Ausbildung durch Lehranstalten auseinander; in diesen Anstalten stets der gebende Teil bleiben würden, da derselbe eine Aussperrung gelehnt: Die dänischen Kollegen stellen das Ersuchen an die deutschen sollen in einigen Monaten Chemigraphen gegen Zahlung von einer nach Art der dänischen in Deutschland nicht für möglich hält, nimmt stollegen, bei Streiffällen eine obligatorische Streitunterstügung ein- großen Summe Geldes ausgebildet werden. Diese Ausgelernten" die Generalversammlung einstimmig eine Resolution an, der zufolge zuführen für beide Länder, und wenn möglich, für diese Beitrags- ireten dann, weil nichts gelernt, als Lohnbrüder auf, ja arbeiten die gegenseitige Unterstützung der Mitglieder im Falle der Reise näher leistung auch die östreichischen und die belgischen Kollegen zu gewinnen." fogar, wie berichtet, teilweise auch unentgeltlich. Diesem Unwesen geregelt wird; ferner verpflichten sich die beiderseitigen Organis Nach Erledigung der üblichen Formalitäten wird die General- muß entgegengesteuert werden. jationcu, sich bei größeren Kämpfen von längerer Dauer versammlung um 5/4 1hr mit einem dreifachen Hoch auf den Ver gegenseitig nach besten Kräften zu unterstützen. Bei ausbrechenden golder- Verband geschlossen. Differenzen sollen die beiderseitigen Organisationsvorstände sich sofort auf dem Wege der Korrespondenz verständigen.

Achte Generalversammlung des Verbands deutscher Schuhmacher.

Magdeburg , den 18. April.

In der sich anschließenden Diskussion wurden Rechnungen vors gelegt von Lehranstalten, was alles zu zahlen ist, nicht allein, daß die Lernenden dort oft 1000 und mehr Mark zu zahlen haben, müssen diese noch alle Chemikalien, Zinfplatten 2c. mit mehr als den doppelten Preis zahlen. In einer einstimmig angenommenen Neso­lution wurde festgelegt, in den Organen der Buchdrucker, Chemis graphen, Xylographen sowie in den gelesensten Tagesblättern dies­bezügliche warnende Artikel loszulaffen.

leber die Verhandlungen wird ein Brotofoll unentgeltlich heraus Die achte Generalversammlung des Verbands deutscher Schuh - gegeben. Die Central- Bertranenskommission wurde beauftragt, wenit

crivartet.

nötig, später wieder einen Kongreß einzuberufen. Nach einem mit Beifall aufgenommenen Echlußwort schloß der Vorsitzende Cahm­Berlin mit einem Hoch auf die moderne Arbeiterbewegung und den Berein, der Lithographen und Steindrucker Deutschlands den Rongreß. Die Delegierten trennten sich unter Absingung der

Arbeiter Marseillaise.

Verbandstag des Deutschen Holzarbeiter- Verbands.

Nürnberg , 18. April 1900.

Bei der Beratung der Beamten- und Besoldungsfrage enispinnt sich eine zum Teil erregte Debatte, da ein Teil der Delegierten die feste Austellung eines Beamten für unumgänglich notwendig hält. Da Sassenbach sich selbst gegen die feste Anstellung erklärt, so bleibt es bei dem bisherigen Verhältnis. Die Entschädigungen werden für den Vorsitzenden auf 1200 W., für den Kassierer auf 300 m. pro Jahr macher tagt im Bürgerhaus. Anwesend sind 50 Delegierte. Der feftgcickt. Wiedergewählt werden einstimmig Sassenbach bezw. Borstand wird durch Siebert, Reuß und Kynaſt- Nürnberg, der Aus­Standke. Wochenbeiträge für männliche Mitglieder schuß durch Simon- Erfurt vertreten. Als Vertreter des Fachblatts bleiben unverändert auf 20 Pfennige bestehen, für weibliche ist Reichstags - Abgeordneter Bock- Gotha amvesend, für die General Mitglieder werden dieselben von 5 auf 10 Pfennig pro Woche Commission der Gewerkschaften Deutschlands wird Legien- Hamburg erhöht. Jn Rücksicht darauf, daß die Streitunterstügung jezt von der ersten Woche ab aus der Hauptkasse gezahlt wird, erhält der Nach vollzogener Wahl des Bureaus wird der Bericht des Verbandsvorstand die Ermächtigung, bei größeren Streits pro Woche Vorstands von Siebert- Nürnberg entgegengenommen. Nach 5 Bf. Extrabeitrag zu erheben. Die Bestimmungen über Angriffs- dem Bericht, der gedruckt vorliegt, sind in den zwei Berichtsjahren streits werden dahin gemildert, daß mindestens zwei Drittel anstatt 64 Zahlstellen neu gegründet worden, 31 haben sich wieder auf­alle, bei Abwehrstreiks mindestens die Hälfte der betreffenden Ar- gelöst. Die Zahl der verbleibenden Mitgliedschaften beträgt 230, in beiter organisiert sein muß. Die Streifunterstützung für weibliche welchen 18 038 Mitglieder, darunter 16 175 männliche und 1863 Verbandsangelegenheiten erledigt. Unter andern kam es zu längern In der Verhandlung am vormittag wurden eine Reihe interner Mitglieder wird auf 6 M. festgesetzt. Ein Antrag Dresden betr. Errichtung eines Central- Arbeits- hat sich die Mitgliederzahl um 2002 vermehrt. Die Zunahme der Delegierten Weims. Letzterer erhob gegen den Vorstand den Vor­Ein Antrag Dresden betr. Errichtung eines Central- Arbeits- weibliche Mitglieder organisiert find. Seit Ende des Jahres 1897 persönlichen Auseinandersetzungen zwischen dem Vorstand und dem nachweises gelangt zur Annahme, desgleichen ein Autrag, der jämt Mitglieder und die zahlreichen Arbeitseinstellungen haben die Anwurf, daß die Hilfsarbeiter eine unhöfliche Behandlung zu ertragen liche Filialen verpflichtet, Lohnstatistiken zu veranstalten und an forderungen an die Arbeitsleistung der drei vorhandenen angestellten haben, eine Auffassung, die von der andern Seite entschieden Wieder­den Hauptvorstand einzusenden, um eine allgemeine Uebersicht über Beamten des Verbands sehr erhöht, so daß die Generalversammlung spruch hervorrief. die Lage des Berufs zu erhalten. Die Entsendung eines Delegierten einer Bermehrung der Beamten näher treten muß. Die Fluktuation Nach einer furzen Diskussion über den Bericht des Ausschusses, zum internationalen Lederarbeiter- Kongres in Paris wird gegen eine der Witglieder war im Berichtsjahr recht erheblich, tros der ein- wobei Beschwerden über nichtgenehmigte Ausschlüſſe einiger Mitglieder Stimme abgelehnt. Ueber einen Antrag Leipzig , daß der Central geführten Kranken- Zuschußtasse und fakultativer Arbeitslosen- Unter zur Besprechung famen, erfolgte die Beratung über die Fachpresse. vorstand die Beziehungen zur Generalkommission so lange lösen soll, tügung. Aber trotz des großen Wechsels hat sich der Verband nach Bier beantragte der Vorstand, daß die Holzarbeiter- Zeitung" und der bis diefelbe das Leipziger Gewerkschaftskartell wieder als gleich vorwärts entwidelt. Die Einnahmen der Hauptkasse in den Berichtsjahren Sig des Borstandes an einen Ort verlegt werden. Begründet wurde das berechtigt mit den übrigen Kartellen anerkennt, wird mit betrugen 268 897,01 9., die Ausgaben 218 375,18 M. Für Unter- Verlangen damit, daß der Vorstand in enger Fühlung mit der Preſſe bleiben starter Mehrheit durch Uebergang zur Tagesordnung abgelehnt. Zur Annahme gelangt ein Antrag, nach welchem der Vorstand fügungen wurden insgesamt verausgabt 66 793,94 M., für aus- müsse, besonders sei dies bei Streils notwendig, da beim Vorstand wärtige Streits 1940.30 M., für Rechtsschutz 1457,01 M. Die Arbeits die Informationen einlaufen, der Vorstand die Leitung der Streifs beauftragt wird, einen Entwurf zur Arbeitslosen- Unterſtügung im loſen- interstützungstaffe hatte eine Einnahme von 3208,83 M. auf- inuchave. Demgegenüber sei es beschwerlich, von Stuttgart , wo der Fachorgan zu veröffentlichen. Die neuen Bestimmungen des Statuts zuweisen, der eine Ausgabe von 717,37 W. gegenübersteht. Für Vorstand seinen Eitz hat, nach Hamburg , dem Ort des Erscheinens treten am 1. Juli d. J. in Kraft. Arbeitslosenunterstützung wurden mur 199 m. verausgabt. Nach einem kurzen, die Delegierten zu neuer Arbeit für die An den Vorstandsbericht fuüpfte sich eine recht umfangreiche der Zeitung, eine schnelle Berständigung herbeizuführen. Es ſei Organisation anfpornenden Refumce Sassenbachs wird die General Debatte, in welcher die einzelnen Redner ihre Beschwerden vor borgefommen, daß die Etellung der Zeitung eine andre Lohnbewegungen Vorstand sie der versammlung mit einem Hoch auf die Arbeiterbewegung geschlossen. bringen und Verbesserungsvorschläge machen. Einigkeit herricht aber nahm. Der Redakteur der Holzarbeiter- Zeitung" Röske, wandie bei allen Rednern darüber, daß der Vorstand stets bestrebt war, feine sich gegen diesen Antrag. Bei einigem guten Willen des Vorstands 1. General- Versammlung des Verbands der in Gemeinde- licht au erfüllen und daß einzelne Kleine Unregelmäßigkeiten hätte die Redaktion schon beffer unterrichtet ſeien können. Es ſei zu durch Arbeitshäufung und Krankheit der Vorstandsbeamten ent- aber zu befürchten, daß der Einfluß des Vorstands dahin gehen betrieben beschäftigten Arbeiter und Unterangestellten. schuldigt sind. solle, die unabhängige Stellung der Redaktion zu gefährden. Nach Nachmittags Sigung. längerer Diskussion, in der die meisten Redner gegen den Antrag sprachen, wurde schließlich mit großer Majorität der Antrag ab gelehut.

3 weiter Verhandlungstag. Zum 4. Punkt der Tagesordnung: Gründung einer Kranken­zuschuß- und Sterbekaffe" spricht Pörich. Nach längeren Erörterungen wird einstimmig die Gründung der beantragten Staffe, die auf centraler und fakultativer Basis beruhen soll, besdossen. Hierauf referiert Legien Hamburg über die Aufgaben der Generalfommiffion. Einstimmig wird beschlossen, das Verhältnis zu der Generalkommiffion weiter aufrecht zu erhalten. Außerdem erteilt man den Leipziger Delegierten folgenden Auftrag: Dieselben sollen bei dem Leipziger Startell beantragen, die Generalfommiffion zu einer persönlichen Auseinandersetzung mit dem Leipziger Kartell in Sachen der vorliegenden Bucheruderstreitigkeiten ein­zuladen, um die vorhandenen Differenzen möglichst aus der Welt zu schaffen.

Nachmittagssigung.

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Es werden einige Statutenänderungent beschloffen. Auf An­trag Leipzig wird dann noch zur Maifeier Stellung genommen. In anbetracht der Thatsache, daß eine allgemeine Arbeitsruhe in Gemeindebetrieben unmöglich ist, beschließt man von dieser Abstand zu nehmen, jedoch erklärt man sich mit den Forderungen, welche zur Feier des 1. Mai führten, voll und ganz einverstanden. Der Verbandssekretär wird mit einem jährlichen Gehalt von 2000 m. angestellt. Der Borsigende soll eine vierteljährliche Remuneration von 30 M., der Kassierer von 75 M. erhalten. Zum Verbandsvorsitzenden wird Fiebig. zum Verbandssekretär Börsch, zum Kassierer Posseckart einstimmig wiedergewählt. Nach Erledigung einiger unbedeutender Dinge wird der Verbands­

tag geschlossen.

Bierte Außerordentliche Generalversammlung des Verbands der im Vergolder- und verwandter Gewerbe beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen Deutschlands .

Brandenburg a. H., den 18. April 1900. Dritter Verhandlungstag.

Die Verhandlung über Punkt 4 c der Tagesordnung, Beitrags­leistung, in Verbindung mit den gestern mitgeteilten Anträgen Snorre und Späthe wird fortgesetzt. Die Erhöhung der Beiträge wird beschlossen und zwar für männliche Mitglieder von 20 auf 25. Pf. pro Woche. für weibliche von 15 auf 20 Pf. Hierauf wird auch der Antrag Späthe. Deutschland in zwei Agitationsbezirke, einen nördlichen mit dem Sitz in Berlin und einen südlichen mit dem Eiz in München , einzuteilen, einstimmig an

genommen.

Der Antrag Schnorre, einen bejoldeten Beamten anzustellen, der die Funktionen des Vorfigenden und die des Kaifierers zu über nehmen hat, wird dadurch als erledigt betrachtet.

Der Vorsitzende und der jüddeutsche Ganverwalter sollen je 500 M. pro Jahr für ihre Mühewaltung erhalten, die Remuneration des Kassierers wird von 140 auf 200 M. pro Jahr erhöht. Späthe Berlin wurde als Vorsitzender, Hirschnagl München als süddeutscher Gauverwalter gewählt.

Zunächst wird die Debatte fiber den Bericht des Vorstands zum Abschluß gebracht und dem Vorstand Decharge erteilt.

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ivar, als

Kongreß der Textilarbeiter Deutschlands .

Gößniz, 17. April 1900.

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Siebert Nürnberg referiert über die 2ohnbewegungen und Streits in den Jahren 1898 und 1899. Die recht zahl­reichen Kämpfe, welche in den legten beiden Jahren in der Schuh­industrie zwischen Arbeitern und Unternehmern stattgefunden haben, sind zurüäzuführen auf die gute Konjunktur und die hierauf beruhenden Im Anschluß an die Generalversammlung wurde gestern abend Fortschritte der Technik bei der Schuhfabrikation, welche die Unter noch der Kongreß der Tegtilarbeiter Deutschlands eröffnet. Anwesend nehmer benutzen wollten, um die Lebenshaltung der Arbeiter noch sind außer der Verbandsleitung 71 Delegierte und ein Vertreter aus weiter herabzudrüden. Es fanden insgesamt 52 Streifs statt, darunter Oestreich. Im Hintergrunde des Zuhörerraums figt in aller Frühe 23 Angriffsstreiks und 29 Abwehrstreiks, daneben aber auch noch in schon ein Gast, aufmerksam zuhörend und ab und zu eifrig schreibend, 67 Fällen Differenzen, welche nicht zur Arbeitseinstellung führten. der national- sociale Pfarrer Naumann. Grfolgreich waren von den 28 Angrifsstreits 10, insgesamt waren Zunächst referierte Stoke- Berlin über den Zehnstundentag. 1941 Personen, darunter 1720 organisierte Schuhmacher, daran bes Besonders die Schilderung der Weberverhältnisse in Schlesien , wos teiligt. Von den 29 Abwehrstreiks batten 17 vollen, 5 teilweisen Er- felbft laut einer am 23. Januar aufgenommenen Statistit bei folg. Die Zahl der beteiligten Versonen betrug 2145, darunter zwölfstündiger Arbeitszeit der Durchschnittslohu pro Woche 8,38 m., 1857 organisierte. Insgesamt waren bei den Streiks und Differenzen das ist pro Stunde etwa 12 Pf., betrug, während gerade in diesem Streits betrug 68 Wochen 1 Tag. Die Kosten der Streits betrugen manches von Interesse. Im Referat wie in der Diskussion wurden 6948 Personen beteiligt, davon 5449 organisierte. Die Dauer der armen Schlesien die Unternehmergewinne ganz bedeutende find, bot 84 813,03 M., davon 59 748,18 m. aus Vereinsmitteln, während die Neberstundenarbeit, das Prämiensystem, das Nitarbeiten der 25 063,85 m. aus freiwilligen Beiträgen stammen. Selbstverständlich Frau, die Folgen dieser Auswüchse 11. a. m. scharf kritisiert und verfchlie die vermehrte Streifthätigkeit im Verein mit der Zuchthaus verlangt, daß die pansindustrie aufgehoben und die Unternehmer vorlage nicht, ihren Einfluß auf das Straffonto auszuüben. Gs durch Gesetz gezwungen werden, Betriebswerkstätten zu errichten. Nach wurde in 13 Fällen Anklage erhoben, wovon 37 Perionen betroffen längerer Debatte wurde die folgende Resolution einstimmig an wurden. Im ganzen wurden verhängt 9 Monate 6 Wochen 8 Tage Gefängnis, 8 Wochen Haft und 189 M. Geldstrafen. In eingehender Weise schildert der Redner die verschiedenen Lohnbewegungen der lezten zwei Jahre und die Erfahrungen, die er bei seiner Bermittlerthätigkeit machte, um daraus den Schluß zu

genommen:

Der Kongreß fordert von den gesetzgebenden Körperschaften als das mindeste von dem, was die Arbeiterschaft an gesetzlichem Schuß gegen vorzeitige Vernichtung ihrer Arbeitskräfte zu be anspruchen berechtigt ist, den zehnstündigen Maximalarbeitstag für Planlosigkeit und band felt weiteres Erstatten der Organisation der alle Arbeiter und Arbeiterinnen unverzüglich zu Geſch Häufigkeit der Streits Abbruch geschehen könne. zu erheben. Gleichzeitig fordert der Kongreß die deutsche Tegiil­An das Referat inipft sich eine lebhafte Debatte. Die meisten arbeiterschaft auf, die Berkürzung der Arbeitszeit auf 10 Stunden, Redner schildern ibre Erfahrungen, die sie bei Lohnbewegungen in Sonnabends aber auf 9 Stunden, als Hauptforderung zu betrachten ihrem Wirkungsfreis machten. Einigkeit herrscht bei allen darüber, und mit allen zu Gebote stehenden Mitteln dieses Ziel zu erreichen daß Streits joviel wie möglich verhindert werden müßten. zu suchen." Die Debatte über diesen Punkt der Tagesordnung wird nicht beendet und die Fortsetzung der Beratung vertagt.

1. Chemigraphen- Kongreß Deutschlands .

Am 16. und 17. April tagte in Leipzig der erste Chemigraphene Kongreß, welcher von 14 Delegierte beschickt war, welche 13 Städte vertraten. Vom Verein der Lithographen. Steindrucker und Berufs­genossen Deutschlands war der Vorjigende Sillier- Berlin und der Ausschußvorsitzende Nies- Nürnberg anwesend. Die Leitung des Kon­greffes wurde Eahm- Berlin übertragen. Die von den Delegierten gegebenen Situationsberichte ergaben eine große Ingleichheit in Arbeitslöhnen, Arbeitszeit 2c.; diese Berichte sollen zusammengestellt und veröffentlicht werden. Der Kongres nahm nach eingehender Diskussion folgende Resolution an:

Der erste Chemigraphen- Kongres Deutschlands stellt nach den gegebenen Situationsberichten fest, daß eine regellose Ungleichheit in den Arbeitslöhnen, Arbeitszeit ze. vorherrschend ist; insbesondere stellt der Kongres fejt. Daß da, wo längere Arbeitszeit vorherricht. Das Verbandsorgau Sorrespondenzblatt" joll in Zukunft alle auch niedrige Löhne zu verzeichnen find, wodurch leicht Schmug 14 Tage erscheinen. fonkurrenz getrieben wird. Zur Negelung der Berufsverhältnisse Zum Punkt 4d der Tagesordnung, Arbeitsnachweis. hält beschließt der Kongreß folgende Grundlagen anzustrebent: a) Acht Legien Hamburg ein kurzes Referat, in dem er zum Schluß fol- stündige Arbeitszeit; b) Bezahlung der geschlichen und vom Geschäft gende Grundsäge aufstellt: Die Arbeitsnachweise sind ein Mittel angeordneten Feiertage; c) Zuschlag für leberstunden bis 8 1hr im Kampf der Gewerkschaften, man fann sich am paritätischen abends 25 Broz., bis 10 Uhr 331/ s Broz, nach 10 Uhr und Sonntags­Arbeitsnachweis beteiligen, wo Tarifgemeinschaften bestehen, in allen arbeit 50 Broz übrigen Fällen ist den paritätischen Nachweisen entschieden entgegen zutreten und an denen der Arbeiter festzuhalten.

Eine von Späthe eingebrachte entsprechende Resolution gelangt zur einstimmigen Annahme. Butt 4b betrifft Tarife und Tarifgemeinschaften als Mittel im gewerkschaftlichen Kampf. Es entspinnt sich hierüber eine längere Debatte, an der sich auch Legien beteiligt. Derselbe hält Tarifgemeinschaften für fein Zeichen der Schwäche einer Organisation, die eine solche Gemein schaft eingeht, denn mit einer schwachen Organisation würden die Unternehmer nicht unterhandeln. Für den Vergolder- Verband tomme auch eine Tarifgemeinschaft, obwohl sie durchführbar wäre, vorläufig nicht in Betracht. Eine Resolution, die mit der Tagesordnung gedrudt vorliegt mud die mit der vom Gewerkschaftskongreß in dieser Frage gefaßten fajt gleichlautend ist, wird einstimmig angenommen. Zu der

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In einer weiteren Resolution wird verlangt, daß die Unters nehmer durch Gesez verpflichtet werden, für alle Heimarbeiter Werk­stätten zu errichten. Auch diese Resolution wurde angenommen, Desgleichen eine andre, die die Herausgabe eines Flugblatts fordert, welches die Rüglichkeit einer verkürzten Arbeitszeit darlegt, und schließlich eine Resolution, die verlangt, daß die Handindustrie der Gewerbe- Ordnung und der Gewerbe- Aufsicht unterstellt werden soll. Zur Frage des Arbeiterinnenschußes wird eine Rejo­lution cinstimmig angenommen, die in der Hauptsache das Verbot der Nachtarbeit für Arbeiterinnen, die achtstündige Arbeitszeit für dieselben, Ausdehnung der Schutzbestimmungen auch auf die Hauss industrie und Anstellung weiblicher Fabrifinspektoren verlangt.

Streiffoit ds. Weil innerhalb 4 Jahren im ganzen nur 2600 M. eingegangen sind, beantragt das Komitee, den Streiffonds aufzulösen und den Kassenbestand der Centralfasse des Textilarbeiter­Verbands zu überweisen. Der Kongreß beschließt demgemäß.

Internationaler Tegtilarbeiter Kongres 1900 in Berlin . Der Kongres soll durch 35 Delegierte beschickt werden. Für Aufbringung der Mittel sollen die ciuzelnen Agitationskomitees Sorge tragen.

Den Bericht über die Preise erstattet ie weg- Chemniz, der konstatiert, daß das Fachblatt in den letzten zwei Jahren umfangreicher geworden sei. Die Verlegung des Druckoris von Burgstädt nach Chemnitz babe mancherlei Vorteile für das Blatt eine Verbilligung der Herstellungstoften, Gewinns gehabt, fo beteiligung usw. Aus den Ueberschüssen ist ein Reservefonds von 10 000 m. angewachsen; die weiteren Ueberschüsse sollen zur Er­weiterung des Blatts Verwendung finden. Der Kongreß erflärt sich mit der Haltung des Textilarbeiter" einverstanden.

Zum Punkt Organisationsfrage referierte Rubig Berlin und sprachen sich alle Nedner für Anschluß an den Berein der Lithographen, Steindruder und Berufsgenossen Deutschlands aus; Ueber die Organisation, ihre losen und festen Formen es follen für die Chemigraphen eigne Filialen mit Anschluß an diesen Verband gegründet werden. Die Städie Berlin , Leipzig , referiert der Verbandsvorsitzende, der eine Resolution empfiehlt, nach München , Stuttgart und Frankfurt a. M. gehören bereits zu diesem welcher der Kongreß nur den Teptilarbeiter Verband Berband. In Berlin wird eine Central Vertrauensfommission von als die allein maßgebende Organisation anerkennt und die Gründung Chemigraphen eingesetzt, welche mit dem Vorstand des Verbands von Sonderorganisationen als zwecklose und schädliche Ber alle wichtigen Fragen für Chemigraphen zu erledigen hat. Ein- splitterungen anfieht. die geneigt sind, die Kämpfe zu erfchiveren. stimmig wurde beschlossen, den vom Verband der Lithographen und In der Diskussion wird dem Geschäftsführer des niederrheinischen Steinbruder abgesonderten Lithographenverein aufzufordern, daß Weberverbands angeraten, darauf hinzuwirken, daß der letztere Ver­diefer den Namen Chemigraph in seinem Statut streicht und die band geschlossen zum Teɣtilarbeiter- Berband übertritt, andernfalls Agitation unter den Chemigraphen unterläßt. fönne niemals auf Hilfe des Verbands gerechnet werden. Resolution wird einstimmig angenommen und nach Erledigung einiger Heinerer Vorlagen der Kongreß vom Vorsitzenden mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf die moderne Arbeiterbewegung geschlossen.

3um Punkt Lehrlingsfrage sprach Schubert Leipzig und wurde beschloffen, dafür einzutreten, daß bis 5 Gebilfen 1 Lehr ling und für je weitere 5 Gehilfen 1 Lehrling zu tommen hat; Burschen und Volontäre sind in der Regel hierzu zu rechnen.

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