Die Belagerung von Paris  . Die Regierung.(Fortsetzung.) 2. Theil. Bon der Cernirung. Am 20. September erfuhr Paris  , daß die letzte Linie, die bis jetzt offen war, die von Rouen  , abgeschnitten sei. Die Cernirung war vollständig. 250, WO Preußen höchstens, d. h.' die zwei siegreichen Ar- meen von Sedan, schnitten die Verbindung von Paris   mit der übrigen Welt ab. Waren sie wirklich so zahlreich? Die Deutschen   allein könnten uns hierauf Antwort geben. Bedenken wir, daß die ganze Armee des Prinzen Friedrich Karl, in der die von Stein- metz mit eingerechnet war, vor Metz   lag, daß die beiden Ar- meen des Kronprinzen und des Prinzen Albert, die vor Paris  stauben, außer den bei Sedan   erlittenen Verlusten und den zur Beibachnng der Gefangenen verwendeten Truppen, ganze Massen kleiner detachirter Korps forffchicken mußten, um die Dcparte- inents zwischen Paris   und der Armee von Friedrich Karl zu okkupiren, uneingerechnet der für die Belagerung der festen Plätze nöthigen Kräfte. Wir werden vielleicht eines Tages mit Er- staunen hören, daß 150,000 Deutsche  , die in einem Umkreis von 20 bis 30 Stunden umherlagen, hinreichten, daß die Re- gierung von Paris   sich als belagert betrachtete; wir sprechen nicht, wohlverstanden, von den Verstärkungen, die die Deutschen  später erhalten inußten. Damals waren in Paris   außer der Nattonalgarde, wovon 60 Bataillone schon unter dem Kaiserreich eristirtm: I.) Das Korps von Vinoy, das unverletzt von Sedan zu- rückkam, wenigstens 30,000 Mann. 2) 18,000 Turkos, Zuaven, Spahis, kürzlich aus Afrika  angekommen; wenigstens wurde die Ziffer durch die Pariser Presse angegeben. 3) Einige Tausend Soldaten, die unter den, Kaiserreich zurückgeblieben waren, um die Stadt zu bewachen. 4) Die Munizipalgarde oder Garde von Paris  , zu Fuß und zu Pferde, einige'Tausend Mann. 5) Die Stadtsergeanten, lauter alte Soldaten, mehrere Tausend Mann. 6) Die Kanoniere der Marine-Jnfanterie, deren Zahl mir unbekannt ist, die jedoch beträchtlich sein mußte, weil jedes Fort ein bedeutendes Drtachcment enthielt. 7) 95,000 Provinz-Mobilen seine von der Regierung an gegebene Zahl) und mehr als 20,000 Seine-Mabilen. 8) Alle von den vorhergegangenen Schlachten Zurückgekehr- tm,»an denen eine ziemlich bedeutende Anzahl in kleinen Ab- theilungen nach Paris   zurückkam. 36) Spezialkorps, wie Gensd'armen, Forstwächter, Douaniers, Pompiers ic, deren Gesammtzahl sich auf einige Tausend Mann belies und die sich.zum Guerillakrieg eigneten. 10) Wenigstens 20,000 Franctireurs. Das Alles machte nicht viel weniger als 250,000 Mann, außer der Nationalgarde. Merdings konnten die Mobilgardeu der Provinz nicht so- gleich in die erste Linie eintreten, da sie nicht hinlänglich ein- txerzirt waren, aber es waren in dieser Masse bewaffneter Män- ner. die geeigneten Elemente, um den Preußen theuer genug jeden Fußbreit Erde zu verkaufen und die vollständige Cernirung, in Erwartung einer baldigen Offensive, zu verhindern. hielt es für geeignet, sich weiteren Kränkungen zu entziehen. Die Direktion des Krieges blieb dieselbe. Das obere Artillerie- Komitee wurde ermächtigt, seinen Verrath durch Unthättgkeit fortzusetzen. Wir werden seine großen Thaten weiter noch erzählen. Ans Mont Valerien befehligte ein gewisser Pietri. Dieser verbot der Garnison des Forts den Ruf: Es lebe die Republik, als auftührerisch.- So war es in der' ganzen Armee Wenn bei der wohlbekannten Mrfähigkeit aller französischen  O sf�ierc die Marineoffiziere und. Soldaten ein Elitekorps bis dete», so kann man sich' vorstelken, was' für Garantien der Loya- Nehmen wir die Cernirung an und Paris   sich selbst über- lassen. Paris   ist eine ganze Welt, es ist ein Staat, welcher in.sich nicht nur Hunderttausende von Bürgern enthält, die be- reit sind, ihn zu oertheidigen, sondern auch das nöthige Mate- rial, uin eine zahlreiche Armee auszustatten, und Arbeiter jeder Gattung, um dieses Material zu verarbeiten. Sicherlich war dieBelagerung von Paris   ein großer Fehler von Seiten der Preußen. Das nicht belagerte Paris   hätte der Bertheidigung des Landes nur ein Kontingent von Mobilen und Freiwilligen geliefert. Paris   belagern, hieß: diese ungeheure Kraft als Element in den Kamps hineinziehen. Konnten die Preußen die Albernheit, Thorheit und Feig- heit ahnen, welche die privilegirien Retter der nationalen Vcr- theidigung entfalten würden? Die Ausgab« der Regierung beschränkte sich aus 6 Haupt- punkte 1) Alle tüchtigen Männer für die Vertheidigung zu ver­wenden. 2) Alle Hände und alles Material für die Equipirung und die Bewaffnung dieser Mannschaft zu verwenden. 3) Allen Mundvorrath gleichmäßig unter die Bürger zu vcrtheiten. 4) Nachdem dies Alles eingeleitet, entschlossen den Kamps auszunehmen. 5) Zwischen der Provinz und Paris   die Einheit der An- sichten-in Betreff der Revolution, die Einheit der Anstrengun- gen für- den Kampf ausrecht zu erhalten. 6) Und zu diesem Zweck'Paris   sich selbst zu übergeben, indem man ihm die Lenkung seiner Schicksale anvertraute- Untersuchen wir zuvor den ersten Punkt. Was die regu- läre Armee betrifft, so mußte man zuerst den Oberbefehl in bessere Hände geben, aber man behielt die Männer des Kaiserreichs. Und vor Allen Trochu, der als wirklich verdächtig bettach- tet werden konnte. War nicht durch das Kaiserreich zunr Gouverneur von Paris   ernannt worden? Hatte er jemals Proben einer republikanischen Gesinnung gegeben? Hatte er nicht im Gegentheil von Anfang an durch seine Menge Prokla- mattonen bewiesen, daß er cher ein Mann des Parlamentarismus, als ein General war? Nach Trochu   kam Vinoy, Eroberst des 2. Dezembers, der der Erinordung von Vorübergehenden, von Frauen und Kindern seine Generalsepauletten verdankte. Ferner ein Haufen parsümirter Generalstabsoffiziere, die durch weibliche Protektion zu ihrem Rang gelangt waren. Eine Begebenheit zeigte deutlich, wie spurlos das jüngste militärische Mißgeschick an den Köpfen der Herren von der Re-. gieruug vorübergegangen. Wer wurde eines schönen Tages bei einer Inspektion der Festungswerke durch einen Hausen'Ratio- nalgardfften arretirt? Der-Marschall Vaillant! Denkt euch den Schrecken des Publikums, als es erfuhr, daß es ein Miß- griff war, den Marschall zu verhasten, der bei der Direktion der Vertheidigung war. Der Marschall hatte mehr Verstand als seine Akolyten"), er Uiii'tS *) rnr? wu Busensreude. litäk und Fähigkeit die meisten, wenn nicht alle Admirale, die von Napoleon III.   ernannt waren, gewährten. Die Mobilen hatten nach dem Buchstaben des Gesetzes das Recht, ihre Offiziere zu ernennen. Unter dem Druck des allen Regimes ernannt, boten diese Ossiziere sehr wenig Garantie. Die ganze republikanische Preffe verlangte eine Neuwahl. Nach dem sich die Regierung lange hatte bitten laflen, gab sie endlich scheinbar nach, man ließ die Mobilen abstimmen, aber auf welche Weise? Alles geschah geheim, Niemand konnte sich vorher auf- klären, sie stimmten unter den Augen und der Kontrole ihrer Vorgesetzten ab, so daß die meisten reaktionären Offiziere wieder gewählt wurden. Wer in der Urne unterlag, trat in den Generalstab oder in die Linie ein; es war ein Empfchlungstitel, als antirepubli konisch bekannt zu sein. Das kam daher, daß die Regierung sich mehr um das Innere von Paris  , als um das Aeußere bekümmerte, und daß sie auf die Mobilen rechnen wollte. Es handelte sich hier bloß um die Mobilen der Provinz, aus die der Seine durfte man nicht rechnen, auch hielt man sie während der Belagerting von Paris   entfernt Die Munizipalgarde, ein prächtiges aus alten Soldaten zusammengesetztes Korps, war unter der Republik   dieselbe unter dem Kaiserreich; man verwendete sie für das Innere von Paris  . Man begnügte sich, sie umzutaufen und nannte sie re publikanische Garde. Die Stadtsergeanten, die man in Maffe hätte ausheben sollen, bildeten nur zwei freiwillige Bataillone, die wenig aus richteten, die andren hielt man ganz zurück. Wir werden später agen, ivarum. Die Douaniers, welche ausgezeichnete Kundschafter gegeben hätten, ivurden nicht verwendet, so wurden auch die Poinpiers ihrer dringenden Bitten ungeachtet, nicht inobilisirt. Die Franktireurs wurden sich selbst überlassen und nichts geschah, um ihnen eine reguläre Organisation und eine gewisse Disziplin zu geben. Die Regierung that nichts, um die Massen bildung solcher Korps zu befördern, die in den Händen eines Mannes wie Garibaldi   Wunder thun können. Sie überließ ihnen selbst ihre Equipirung, ohne ihnen pekuniäre Hülfe zu leisten, sie bewilligte ihnen nur einen Sold. Um Alles zusammenzufassen: die Armee blieb in den Hän: den Jener, die an dem vergangenen Unglück schuld waren, und nichts geschah, um den möglichsten Nutzen aus den Elementen, die sie bildeten, zu ziehen. Wir werden in zweiter Reihe von der Artillerie, vom Geniekorps, von der Intendanz und der Ambu- lanz sprechen. Wir wollen sehen, ob man die ungeheuren Hilfs- quellen an Mannschaft, welche die Hauptstadt bot, besser be- nützte. Nach Abrechnung der Lücke, die von den Flüchtigen und überdies durch die Auswanderung der Dorsbewohistr zurückge- lassen war, überstieg die Bevölkerung von Paris   2,000,000 E. Wir übertreiben also nicht, wenn wir sagen, daß sich in Paris   werngstens 500,000(?) waffenfähige Männer befanden. Die Nattonalgarde hatte dreierlei Dienstleistunge»: als aktive Armee, als Fcstungswache und den inncrn Dienst. Nach Abzug der unerläßlichen Dienstleistungen, d. h. der Bäcker, Metzger, Waffenschmiede u. A., inußte Alles, was nicht unumgänglich zur Verproviantirung und Montirung nöthig 3 Klassen getheilt werden: 1) Vom 18. bis 35. Jahr: akttve Armee. 2) Vom 35. bis 50. Jahr: Wache der Festung und der Forts, sobald man dem Feind Terrain abgenommen. 3) Ueber 50 Jahre(und diese sind bei den 500,000 Mann nicht gerechnet): innerer Dienst. Solang sich ein Mann aus- recht halten kann, ist er auch sähig, eine Stunde vor einem Schlachthaus Schildwache zu stehen, und zu andern Diensten, zu denen zum großen Nachtheil der Vertheidigung junge Männer verwendet wurden. Die Angestellten wären vortheilhaft durch Frauen zu er- etzen gewesen, in allen Diensten, wo diese Ersetzung nicht eine ernsthafte Vorbildung erfordert«. Die aktive, wie die ansässige Garde theilten sich in die drei peziellen Korps: Infanterie, Artillerie und Genie; die erstere hatte überdies noch Kavallerie. So verlangten es im Wesentlichen die Journale und die Klubs. Bis zum 31. Ottober geschah nichts, mn die Nationalgarde zu verwenden; folgendermaßen war sie organisirt, wir sollten eigentlich sagen desorganisirt: Man hielt die Organisation der 60 alten Bataillone, die je aus 1500 bis 2000 Mann zusammengesetzt waren, anstecht. Diese bildeten zusammen eine schwere unbewegliche Phalanr und vergeblich verlangte Blanqui   in der?ntrie en danger", daß st in Bataillone von 500 Mann umgewandelt und hierauf in Regimenter eingetheilt werde. Man gründete alsdann 60 neue Bataillone, immer nach demselben Typus. Stufenweise Ernennungen brachten die Zahl der Bataillone der Nationalgarde auf 220. Um dem immer steigenden Bedürfniß nachzukommen, schuf man 20 neue Bataillone, und da man ihnen keine Waffen ge- ben konnte, so machte man sie zu Hülfsttuppen des Geniekorps, ohne der Fähigkeit der Leute Rechnung zu tragen. Lehrte   denn die gesunde Vernunft nicht schon, daß die Bataillone durch solche Arbeiter hätten rekruttrt werden müssen, die schon durch ihre be- tteffenden Handwerke befähigt gewesen wären, den Dienst ernst- hafter zu nehmen: Die Wallarbeiter, Maurer, Zimmerleute? Als dieses gethan war, hielt man mit der Bildung neuer Bataillone inne, ja man verbot sogar den Kommandanten der onnirten Bataillone, neue Rekruten anzunehmen. Nicht nur hob man die jungen Leute von 18. bis 21. Jahre nicht aus, sondern man verhinderte auch die Bildung von Beteranenba- war, tu taillonen. Hätte man ihnen nicht einen Sold von 1 bis IV, st. täglich aussetzen sollen? Aber man gab dieses Geld natürlich lieber den Marschallswittwen u. s. w. Eine große Anzahl taug- sicher Männer durste sich ungestraft dem Dienst der National- garde entziehen. Man lehnte auch fortwährend Die ab, die sich durchaus wollten einreihen lassen. DaS(am daher, weil die Leute von der-nationalen Ver- theidigung die Bürgergarde einzig als eine Unbequemlichkeit und unnöthige Ausgabe bestachteten. Sie durften sich der Volksbe- wafsnung nicht wiedersetzen, und für Die, die die Nahrungsmit- kel nicht gleichmäßig unter die Belagerten vertheilen wollten, Iva- ren die 30 Sous(IV, stcs.) Sold das Aequivalent der�National- Werkstätten. Aber sie hatten durchaus keine Absicht, die National- garde zu verwenden. Nur die Artillerie war gut organisirt, Dank den Bemühun- gen Schölcher's, der zu ihrem Kommandanten ernünnt war. Sie bestand aus 10 vortrefflichen Batterien, die die besten Dienste hätten leisten können, wenn die Regierung sie ernstlich hätte beschäftigen wollen. Es ist überflüssig, zu sagen, daß die Kanonen ihnen so lange fehlte«, bis.man die Regierung zwang, solche gießen zu lassen. Sie hätten sich wenigstens auf Berg- Haubitzen einüben sollen. Die Nationalgarde besaß auch so etwas wie Kavqllerie. Dieselbe bestand aus 6000 Mann, die alle ihre Pferde selbst angeschafft, aber man konnte wirklich sagen, daß dieses Institut nur gegründet war, um die besteffenden Pferde vom Schindanger zu retten. Sie leisteten gar keinen Dienst? Wir nehmen je- doch die von Franchetti besehllgten Korps der berittenen Kund- schafter aus, die sich während der ganzen Belagerung auszeich- neten, und deren tapferer Kommandant bei einer Rekognoszirung durchweine feindliche Kugel fiel. Äußer dem militärischen Element war noch ein anderes Element in der Nationalgarde zu berücksichtigen: das politische Element. Als Bürgermiliz hätte sie von einem wirklichen repu- blikanischen Geiste geleitet werden müssen, welcher der Verthcidi- gung einen höheren Charakter als den des Patriotismus verliehen und die Zuttinst gesichert hätte, indem er die Gegenwart garanlirte und die Vergangenheit abschwor. Die Wahlen der Nationalgarde gaben in dieser Hinsicht ein sehr beftiedigendes Resultat. Eine große Anzahl bewährter Republikaner wurde zu Kommandanten gewählt. Diese sogenannte republikanische Regierung beunruhigte sich darüber und gab sich alle Mühe, die erzielten Resultate zu zer- stören. Sie ergriff gleich von Ansang jede mögliche Gelegen- heit, um in den Konflitten zwischen den Garden oder- den Offi­zieren und ihren Konimandanten zu intervenircu; indem sie den Letzteren Unrecht gab, zwang sie sie, ihren Abschied zu nehmen, wenn sie Republikaner waren; waren sie Reaktionäre, so wurden sie von der Regierung beschützt. Später als sie kühner ward, benützte sie einige Manifestationen, um die Wahl sast aller Re- pubikaner zu verwerfen. Da viele Bataillone, welche einen neuen Kommandanten erwählen sollten, den alten wieder wählten, er- ließ sie ein Dekret, durch welches ein abgelehnter Kommandant nicht wieber gewählt werden konnte. Schließlich ernannte sie elbst die nöthigen Grade. Um ferner in der Rationalgarde Elemente ztt haben, auf die sie sich fest verlassen konnte, organisirt« sie in getrennte» Ba- taillonen die Angestellten der Ministerien und Administrationen und erlaubte den Eifenbahngesellschaften, das Gleiche zu thun. Das waren ergebene Bataillone, denn da die Commis ihren gewohnten Chef nicht verloren, so bewährten sie auch ihren ge- wohnten Gehorsam., Die Nattonalgarden hatten versucht, wegen der Verbrüderung ein ertraoffizielles Institut zu gründen. Sie hatten in jedem Bataillon einen Familienrath ernannt, der beauftragt war, die Zwistigkeiten unter den Garden zu schlichten, über ihre Bedürf­nisse zu wachen und den Bedürfttgen beizustehen. Diese Conseils (Räthe) wurden durch das allgemeine Stimmrecht ernannt. Die Regie- rung sah in diesem Institute, das den Fehler hatte, nicht hierar- chisch zu sein, eine große Gefahr. Sie ernannte daher an ihrer Statt Kriegsräthe, um die Zwistigkeiten der Garden zu schlich- ten, ferner Familienräthe, in denen beinahe nur Offiziere waren. Wenn es vom militärischen Standpunkt aus in Betreff der Nationalgarde die Absicht der Regierung war, sie unfähig zu machen, so suchte sie vom polittschen Standpunkt aus so viel als möglich reaktionäre Elemente hineinzubringen und das revo- lutionäre Element zu ertödten. Sie wollte weder die Bergan- genheit abschwören, noch die Gegenwart garantiren, noch die Zu- kunft der Revolutton befestigen. Man konnte es nicht anders erwarten. Denn die Männer, aus denen sie zusammengesetzt, waren nur Opposittons-Republikaner. Eh' ich dieses Kapitel schließe, muß ich eine Thaffache, die ich darauf bezieht, erwähnen. Zwei oder drei Tage nach der Proklamirung der Republik  beriefen einige belgische Republikaner ihre Mitbürger zu einer Versammlung, denen mehrere andere folgten, wo die Belgier eingeladen wurden, Theil an der Vertheidigung der Republik   zu nehmen. Tausende von Zuhörern begrüßten freudig diese Idee. Eine Delegation wurde ernannt, die von der Regierung ein De- kret verlangen sollte, durch welches die Belgier auf Verlangen unter demselben Titel wie die Franzosen einverleibt wurden. In dem Augenblick, wo dieser Vorschlag gemacht wurde, ivar Alles fest überzeugt, daß die Nationalgarde ernstlichen Antheil an der Bertheidigung nehmen würde. Die Delegirten begaben steh zum General Trochu, sie wur- den durch den General Schmidt(ein Antichamkegeneral)*) empsan- Herr Schmidt erklärte der Delegation, daß das Gesuch, gen. dm Maire von Paris   angehe, da es die Nationalgarde betrete, Herrn Ettcnne Arago. r. Am andern Tage gelangten die Delegirten nicht ohne Muhe bis zu Arago, der sie init liebenswürdiger Leusseligkeit und rüh- render Mimik") empfing. Er sagte, er werde Alles thun, ivas von ihm abhänge, damit die Regierung sich den Wünschen der Belgier geneigt zeige, er werde noch am selben Abend mit dem Conseil darüber verhaitdeln. Zwei Tage nachher wurde die Delegation bei den Herren Gambetta   und Lest» zugelassen, die dieselben Scenen wie Arago aufführten. Man hieß sie den folgenden Tag einen einzigen Delegirtm schicken, um die dcfinittve Antwort abzuholen. Diese ») Antichambre Vorzimmer; Antichambriren ,ich si» Vorzimmern(der Machthaber» herumtreibe» und schweifweoeln. ) thearalisches Mienenspiel den