Antwort lautete, daß man aus diplomatischen Konvenienzen die Massenbewaffnung der Belgier nicht gestatten könne, aber daß jeder Einzelne sich nur an die Mairie wenden dürfe, um ein geschrieben zu werden. ods
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belohnen. Ja, unsere Zeit, die heutige Menschheit ist so human," aber nichts im Vergleich zu der Auslegung des in Rede stehenden daß sie die größten Wohlthäter des Volks straflos beschimpfen, be- Gesetzes seitens des Stadtraths zu Chemniß, derjenigen ,, deutschen schmutzen, verdächtigen, verheßen und verfolgen darf. Stadt", welche hinsichtlich der Kriegsbegeisterung und Siegesfeierlich D, du humanes" Jahrhundert, in welchem man den einfachen keiten hinter feiner andern zurückstand, einer Stadt, deren städtische Mörder wieder mordet, den tausendfachen aber belobt, belohnt und Kollegien im Laufe des letzten Jahres wohl ein Dußend Anerkennungszu höchsten Ehren erhebt, in welchem man privilegirte Todtschläger und Glückwunsch- Adressen an Kaiser und Könige, an Feldherren, und Mörder dreifirt gleich den Hunden und sie mit bunten Lappen Diplomaten und Parlamente gerichtet haben, und natürlich vom tabelund Orden behängt! humane" Zeit, in welcher sich Hunderte, ja loſeſten Liberalismus beseelt sind. Wir lassen folgendes Telegramm Einzigen abmühen und abquälen, damit derselbe gutes Muthes sei Tausende, von Morgens früh bis Abends spät für den Geldsack eines und nachstehendes Schreiben selbst reden:
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I.
und mehr habe, als tausend Jahre davon leben zu können, während Chemnitz , 13. April. Liebknecht, Braustraße 11. Leipzig . sie selbst, die Armen, kaum dürftig Brot haben, dazu eine Wohnung, Polizei verweigert Aufenthalt. Brauche meinen Entlassungsschein.*) oft einem Stalle gleich, eine Ruheſtätte von niedrigem Stroh, die Bitte expreß abzuschicken. Adreſſe bekannt. Advokat Harnisch wirkt. Wände, statt der kostbaren Tapete oft mit Geschöpfen geziert, die den Gequälten und Geängstigten die kurze Ruhe auf hartem Lager verWilhelm Ufert. dun rand dun sis ingan ng disorilor din band Chemniß, den 14. April. An den Redakteur des Volksstaat", Herrn Liebknecht. Lieber Freund!
JTBI I
II.
Ob man nun versäumt, den Mairien Instruktionen zu er theilen, weiß ich nicht, jedenfalls ist so viel sicher, daß sich Tausende von Belgiern umsonst einschreiben ließen, sie wurden nie einberufen, um in ein Bataillon einzutreten. Andere waren glücklicher, aber diesen bestritt man in mehreren Bataillonen das Recht, sich um Offiziersgrade zu bewerben. ago polecini the Was eine imposante Manifestation der Belgier zu Gunsten der französischen Republik sein sollte, endigte durch die Handlungsweise der Regierung in einer elenden Fehlgeburt.is scheuchen. 150 Aber, wird man sagen, warum haben die Belgier nicht Wolltet ihr euch nur überzeugen von den haarsträubenden Ver den Korps der Franktireurs Dienste geleistet, wie z. B. die Sältnissen und der traurigen Lage der arbeitenden Klaſſe; ginget ihr ,, amis de la France", die viele Belgier enthielten und die sich man Wohnungen nennt, und überzeugtet ihr euch von der modernen regelungen immer ärger werden. Wie ich Ihnen telegraphisch mitnur hin in die elenden, schmutzigen, finstern und feuchten Löcher, die Dem gestrigen Telegramm füge ich noch hinzu, daß die Maßbei der Vertheidigung von Paris auszeichneten? Wir wissen Humanität, mit welcher man Die beehrt, Die so eigentlich in jeder theilte, verweigert man mir hier meinen Aufenthalt. Ich begab mich nicht wie und mit welchen Hilfsmitteln das Korps gebildet Beziehung eure Wohlthäter sind. Was ist der Lohn, den ihr uns gestern Nachmittag auf's hiesige Stadtpolizeiamt, um meine Aufentwar, aber ich erwähne hier noch eine Thatsache, die sich an die gewährt für unsere Arbeit, die euch reich macht? Alles was ihr zu haltskarte zu holen. Der dienstthuende Beamte eröffnet mir:„ Nach eurer Bequemlichkeit braucht, gaben wir euch: eure Paläste mit den Rathsresolution ist Ihnen der Aufenthalt in Chemniß nicht mehr ge= andere reiht und die zeigt, daß es nicht leichter gewesen wäre, schönen Wohnungen kommen von uns; eure herrlichen Möbel ver- stattet." Auf mein Befragen, warum? und ob ich diesen Bescheid Franktireur, als Nationalgardist zu werden.dawiday fertigten wir; eure reiche Kleidung, euern ganzen Schmuck wir; kurz, nicht schriftlich bekomme, entgegnet mir der Beamte: Von mir aus In der zweiten Versammlung der Belgier bei dem Durch Alles was ihr zum Leben, zu euren großen, nie zu stillenden Bedürfnicht." Ich meldete mich hierauf zum Stadtrath; der zweite war gang Raoul, Boulevard Richard Lenoir, waren ein Hauptmann nissen beansprucht, kommt von uns! schon aus seiner Erpedition fortgegangen, ich fam somit vor den und zwei Lieutenants der Frankfireurs der Gironde anwesend, qürfen aber dafür, daß wir euch Alles geben, nur so viel beanspruchen, dem ich bat, mir die Resolution schriftlich zu begründen. Doch er Wir sind nur dazu bund euch Ales, ever, werfteſſe a ſchaffen, ersten Stadtrath, Herrn Geier. Ich wiederholte meine Fragen, inals uns unser Leben fümmerlich zu fristen und uns fortzupflanzen sagte mir in dem ihm eigenthümlichen, feinen Tone: ,, Es genügt, daß Diese Bürgerwaren von Bordeaur gekommen mit 80 nothwendig ist! Wer aber hat die Verpflichtung, dieſem unserm Elend ich es Ihnen so fage. Ueberhaupt eröffne ich Ihnen, daß, wenn Mann, die sie auf ihre Kosten ausgerüstet. Sie hatten noch abzuhelfen? Wer kann uns schmachvoll Niedergedrückten aufrecht er- Sie sich hier heimlich aufhalten sollten, Maßregeln getroffen sind, Sie heben und uns ein menschlicheres, menschenwürdigeres Dasein ver- aus der Stadt zu bringen. Gehen Sie nach Wurzen !" so viel übrig, um ein Dutzend mehr auszurüsten, und sie verschaffen? Ihr seid freilich nicht hierzu verpflichtet, und wenn ihr es Freunde, geht es mir; ich darf mich also nicht auf der Straße sehen langten, daß man einen Aufruf in unsern Versammlungen er seid, so wollt ihr es nicht sein. Nun, fo wollen wir es zunächst lassen; ich muß mir gefallen lassen, daß man mich wie einen Zigeuner gehen lasse, damit diese wenigen Freiwilligen noch rekrutirt wür selbst sein. behandelt; ich muß gewärtig sein, daß man mich mir nichts, dir den. Nach Verlauf von drei Tagen stellten sich 400 Mann, wir bürfen nur ernstlich wollen. Sind wir aber willenlos und nach Wurzen transportirt. Auf Anrathen des Herrn BurmeisterWas Andere vor uns erreicht haben, werden auch wir erreichen. nichts von der Straße wegnimmt, mich von Neuem einsperrt und in 8 Tagen hätte man leicht Tauſend zuſammenbringen können. unthätig, hoffen wir nur immer von Anderen beſſere Zustände für gyfer ging ich zu einem Ghemnizer Rechtsanwalt, Herrn Advokat Erfreut und verlegen zugleich wendeten sich diese Offiziere uns, oder von einem gütigen, günstigen Geschick unser Glück, dann Harnisch, welcher ganz empört über solche Maßregelung war, und an die Regierung, damit sie die Kosten der Equipirung über sind wir besserer Zustände nicht werth! sagte:„ Ich kenne kein Geseß, welches nehme. Es betrug die kleine Summe von 25 Frs. per Mann Wir müssen Die verachten lernen, die uns lehren wollen, daß sofort zu obengenanntem Stadtrath as erlaubt." Er begab sich und zum Viecebürgermeister. für das Gewehr. Es wurde abgeschlagen und man hatte ein Berbe. Der Bicebürgermeister hat jedoch dem widersprochen und Der Herr Stadtrath hatte hier Herrn Harnisch gesagt:„ Das Bundesgesetz erlaubt daß bestraften Personen der Aufenthalt verweigert gesagt ,, das sei nicht möglich."
die
paar prächtige Franktireursbataillone weniger. Man sieht daraus, wie vortheilhaft diese Herren der Negierung zu sparen wußten. ( Fortsetzung folgt.) quilli
humanen Zeitalter!"
gleicht, dessen Krisis
Kräften?
அ
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So, meine
tiches Schidial leite und beſtimme. Her Bater sein soll, gab uns ein gütiger, über den Wolken thronender Gott unser una bänderDer Gott der Liebe, der unser Aller werde." die Mittel und Wege, glücklich auf dieser Erde sein zu können. So lange wir aber von diesen göttlichen Gaben keinen Gebrauch machen, sind wir ihrer nicht werth; so lange sind wir willenlose Werkzeuge Berlin . In zahlreich besuchter Versammlung beriethen am 2. nu bu to Derer, die unsere Kräfte zu ihrem Vortheil ausbeuten. d. M. die selbstständigen Stuhlarbeiter Berlins ( Weber Top Die Heuchter der Humanität.ber modernen Humanitätler gelten lassen, die uns so gern zeigen über die Verbesserung ihrer durch Abhängigkeit von den Fabrikanten Wir dürfen nicht länger die Entschuldigungen und Prahlereien und Wirker namentlich für Tücher-, Shawls- und Zeugfabrikanten) ent solajjad no( Von einem Arbeiter.*) die wollen, in wie weit fich unfere Bett, daß sich unsere Verhältnisse sächlich drückt ſie, daß die den Meiſtern gezahlten Löhne nur oft ſehr Zeit der Menschlichkeit und der Milde höchst bedrückten Lage, wie gleichzeitig derjenigen ihrer Gesellen. HauptGar häufig hören wir jetzt:„ Wir leben in einer großen Zeit, in genährt haben zeigen w wollen, einem aufgeklärten Jahrhundert, im Jahrhundert der Fortschritte, im seit 100 Jahren bedeutend gebeſſert hätten. Daß in unserer Zeit gütung für die Hauptarbeit in sich begreifen, die Besorgung der oft sehr Hope no on teine Scheiterhaufen mehr auflodern, um die Bekenner der Wahrheit zeitraubenden, anstrengenden, ja sogar eigene Auslagen verursachenden Betrachten wir vor allem Andern das„ humane Zeitalter" oder grausam hinzumorden, wissen wir; wir wissen aber auch, daß unsere Nebenarbeiten des Spulens, Kettenandrehens, Atlasumziehens, Leimens beſſer ,, die Humanität unserer Zeit"; überlassen wir dann Jedem selbst Zeit mittelalterliche Zustände noch genug hat und daß die moralischen 2c. aber gratis verlangt wird. Die Meister dagegen können solche undas Urtheil über die übrigen ruhmvollen Merkmale unserer Zeit. Folterkammern und Folterwerkzeuge noch lange nicht abgeschafft find. bezahlte Arbeit ihren Gesellen nicht auferlegen. Die Folge ist, daß Wir werden bald sehen, daß die vielgepriesene Humanität unse bannt und ins Gefängniß geworfen werden, so lange man noch, um gequält, die Kinder deshalb sogar oft aus der Schule behalten werden So lange die Bekenner der Wahrheit noch verfolgt, verheßt, ver- Frauen und Kinder von früh bis spät tagtäglich mit diesen Arbeiten rer Zeit gerade das furchtbarste Uebel ist, das uns drückt und das Millionen von Menschen gar nicht zum Selbstbewußtsein kommen läßt. eigennützige Zwecke Einzelner zu erreichen, Tausende Unschul- müssen, wenn der Meister nicht bie bei dem fargen Lohne und den für Die Humanität unserer Zeit ist nichts weniger als Menschlichkeit, sie diger in grausamen Kriegen hiumordet und andere Tausende Un- Weberäume doppelt hohen Miethen für ihn unerschwinglichen Kosten ist Lauheit, Halbheit, Feigheit, ja Verbrechen an der Menschheit! Die schuldiger zu elenden Krüppeln macht, kann von Humanität teine für Annahme eigens bezahlter Hilsarbeiter auf sich laden will. Ueberdies wahre Humanität soll Menschenthum und Brüderlichkeit bezwecken. Rede sein. Wenn die Gewaltigen und Mächtigen, zu welchen wir sie benimmt dieser Zustand den Meistern die Möglichkeit einer Lohnerhöhung Die Zeit kann nur dann eine humane genannt werden, wenn Men- durch unsere Gutmüthigkeit erſt machten, ihre eigennüßigen Zwecke für die Gesellen. Nach Erörterung dieser Uebelſtände wurde beſchloſſen, schenthum und wahre Menschlichkeit die ganze Bildung der Menschen erreichen wollen, oder wenn die Interessen der Bevorzugten in Ge- daß die Meisterschaft durch ein Komité unter Vorsiz des Herrn Königt ausmacht. Die gegenwärtige Menschheit ist nun aber vom Fürsten fahr sind, erhebt man von dieser Seite ein Geſchrei, daß Alles in sämmtlichen Fabrikanten eine Denkschrift überreichen soll, in welcher bis herab in die unterſten kelassen noch weit entfernt von Menschlich- Gefahr sei: Unser Vaterland, unser König, unsere Geldsäcke, unsere folgende Löhnerhöhungen verlangt werden: für Spulen pro 50 Strähne feit. Unsere gegenwärtigen staatlichen Zustände lassen noch lange Paläste, Alles ist in nicht einmal die Möglichkeit zu, daß sich im Staate wie in der Fa- Vaterland, eure Geldsäcke, eure Paläste, alle eure Reichthümer und Sgr., die folgenden je 2 Sgr.; für Lemen Erſatz der Auslagen c. Unſere Paläste? far! Unser Vaterland? haben keines von Allen; ſollen wir Gelbäde? 6 bis 7% Sgr., für Kettenandrehen pro erſte 10 Gang 2% Sgt., jede wir aber euer folgenden 10 Gang 1% Sgr., für Atlasumziehen pro ersten Gang 5 milie Menschenthum und Menschlichkeit entwickeln könnte. Alle haben die Ueberzeugung, daß unsere Verhältnisse noch sehr euer Leben schüßen und vertheidigen mit unserm Leben und unseren Die Verhandlung mit den Fabrikanten soll so zeitig eingeleitet wer viel zu wünschen übrig lassen; Alle fühlen das Bedürfniß nach einer den, daß sich dieselben auf der bevorstehenden Messe noch mit ihren Komgründlichen Verbesserung und Umwandlung unserer politischen, wis Was habn wir dafür, wenn wir es gethan? Wenn wir nicht mittenten darüber ins Einvernehmen sezen können, und um allen ſenſchaftlichen, religiösen und ſozialen Zustände, Nur das„ 28 ie Sepper finger chi welchem Falle uns ein färgliches Almofen vor Theilen gerecht zu werden, will man von dem erlangten Mehrlohn nur begreiflich; hierin find die Ansichten so verschieden dem Berhungern ſchüßt: harte Arbeit, rubelose Nächte, dürf etwa ein Drittel für die Meister beanspruchen, die übrigen zwei Drittel artig und auseinandergehend, daß wir an dem Zustandekommen einer is Brot Geringschäßung, Bedrückung. Armen-, Arbeits- aber den Gesellen zuwenden. radikalen Verbesserung verzweifeln möchten. Die Staaten kränkeln und Zuchthäuser!! schon Jahrtausende an diesem Uebel, das einem gefährlichen Fieber Oder sind wir Denen Dank schuldig, die durch Wohlthätigkeits- die ganze Partei sein, wenn auch troß augenblicklich ungünstiger Zeit Breslau , den 6. April. Es würde eine Rücksichtslosigkeit gegen aber Schwäche- reine und Juſtitute unser Glend jer Glend lindern wollen? Nein! wir müs verhältnisse nach langer Zeit des Stillſchweigens wir in demselben be herbeiführt, wie wir fie fort then wird, b und fort am Auch die Mächtigen und deren Günſtlinge sind vom Fieber gepackt; uns Hand in Hand arbeiten an der Aufgabe, unserm Glende gründ- geglaubt, bei Gelegenheit der Reichstagswahlen thun zu müssen, was Bolle wahrnehmen. ſen fie und ihre Bestrebungen von uns weisen, so lange sie nicht mit ferner noch verharren wollten. Die hiesigen Parteigenossen haben fie zittern vor der Krisis, die kommen soll und wird. Sie strengen lich und gänzlich abzuhelfen. Wir müssen ihre Bestrebungen für in ihren Kräften stand. Zum ersten Wale haben wir mitten im allfich aufs 2 erhalten, der krisis vorzubeugen; ſie flicken f Aeußerste an, das Volk im gewohnten Schwächezustande zu unmoralisch erklären, indem wir dadurch nur Entwicklung zum Bessern gehindert werden. Das Glend get an an der gemeinen Siegestaumel, der namentlich hier in herrlichster Blüthe der arbeitenden prangte, für unser Prinzip Heerschau gehalten, gewordenen Staatskörper herum. Das mürbe It will ſeine Rechte, vhne Klaſſe wird durch falsche Humanität verschlimmert. Almoſen können unſere und kläglich das Reſultat auch ist, so rechtfertigt es doch gewiß nicht bie welche es sich nie und nimmer glücklich fühlen kann. Die Regierun Lage nicht verbessern, sie können uns aber demoralisiren, indem Muthlosigkeit und Erschlaffung, welche sich in Folge dessen der meisten gen halten diese jedoch wie eine Zuckerdüte fest in Händen und theilen durch derartige Unterstützungen das Proletariat vermehrt wird. Es sonst thätigen und auch begabten Parteigenossen bemächtigt hat. Nach daraus nur dann und wann ben lästigen Drängern ein Zuckerpläß steht fest, daß sich eine große Anzahl Almosenempfänger der Arbeit 3jähriger unermüdlicher agitatorischer Thätigkeit hätten wir wohl auf chen aus; das Bolt könnte sich ja den Magen verderben nind, o! nach und nach gänzlich entwöhnen und nur von Almosen ihre Eri- die dreifache Stimmenanzahl für unsere Parteigenossen Bebel und die Zuckerplätzchen sind noch dazu gefälscht, sie schmecken nach Wer- ſtenz zu fristen suchen, da sie sich gewissermaßen berechtigt glauben, Bracke, welche zu Kandidaten aufgestellt waren, nechnen dürfen." muth Die Rechte des Volkes sind beschnitten, verhunzt! Doch was vom Ueberflusse Anderer zu leben, und so wird ein für allemal die„ Die Hoffnung, jemals die Arbeiter Breslau's für unsere Prinzipien zu geschieht zulezt? Die Regierungen flicken und hunzen so lange am Bettelei begünstigt, so daß dieselbe von Jahr zu Jahr überhand nimmt. begeistern, ist eine vergebliche." Dieses olf, bassogenannte Dentervolt Staatstörper herum, bis er zusammen bricht, wie der verhunzte, Da nun aber die Bettelei die größte Erniedrigung des Menschen ist es werth, daß man sich für dasselbe aufopfert?" Diese Worte selige deutsche Bund. Die Krisis bricht los! Das Gebäude stürzt ist, bin ich der Meinung, daß der Staat ganz andere Sorge zu tra- find nicht selten zu hören und der kleine Rest hiesiger Parteigedie Bauleute liegen zum Theil zerschmettert, gelähmt. gen habe, um den Nothstand der Arbeiter aufzuheben, als für diesel- nossen trifft alle Anstalten, unter Acceptirung des schönen Liedes Einige aber ben Armen- und Zuchthäuser zu bauen. Oder zweifelt Ihr? Wir sind überzeugt, daß das Alles nach Die Ursache des Bettelus uber in der Verderbnik und Verderb " Jesus meine Zuversicht" ein Cliquendasein zu führen und im des Diebstahls liegt nicht in der Schmollwinkel sich zu begraben. Cuma sis türlichen Geſetzen so kommen muß. Der Kampf der Ertreme dauert Verderbniß der Armen, wohl Schau vorwärts! und nicht hinter dich!" rief die hochherzige ununterbrochen fort. Es wird sich alles Unedle vom Edeln, scheiden lichkeit der staatlichen Einrichtungen. Die Bettelei und der Diebstahl Stauffacherin ihrem Manne zu. Eine Schande, größer als es wohl nach bestimmten Geſeßen. Die Wahrheit wird sich stets vom Jurist begründet in den zur Zeit beſtehenden Geſeßen. Der Staat hat teine für Sozialisten geben kann, würde es sein, wollten wir, die thum scheiden müssen, wenn wir beide Extreme gegenüber stellen. Die die Verpflichtung, darauf zu ſehen, daß es allen Staatsbürgern ohne Partei der Zukunft, in Folge einer oder auch mehrerer Niederlagen über Bekenner einer neuen Wahrheit sind anfänglich stets nur Wenige, Ausnahme möglichst wohl gehe. Er darf nicht dieſe oder jene klaſſe„ diese böse arge Welt" in Thränen ausbrechen und die lokale Agitation darum werden diese von den Anhängern des Irrthums, des großen der Staatsbürger begünstigen oder bevorzugen. Der Staat hat die aufgeben. Die neuesten Ereignisse, das Wiederauftreten unserer Ver= Haufens, bekämpft, perfolgt. inspi 2010 d Verpflichtung, dahin zu wirken, alle Klassenunterschiede aufhören zu hafteten auf dem Schauplaß der Thätigkeit, ebenso gnt als die traurigen Und werden die Irrenden etwa von den Regierungen auf die lassen; er darf keine privilegirten Faullenzer dulden! Der Staat hat Erfahrungen der Vergangenheit müssen uns ein Sporn sein, die Agineuen Wahrheiten aufmerksam gemacht? Was doch die heiligste Pflicht Sorge zu tragen, daß die Ausnutzung der Arbeiter unmöglich gemacht tation von Neuem und unter Vermeidung der alten Fehler wieder der Regierungen sein sollte! Im Gegentheil, die Bekenner der Wahr werde. aufzunehmen. heit werden in der Regel im Anfang verhöhnt, verlacht. Wächst aber Die Ausnußung der Arbeiter ist allein die Ursache der Bettekei, ihre Zahl, so laffen es die Regierungen wohl niemals an Bekämpfung, des Diebstahls, des Todtschlags. Sollen Bettelei, Diebstahl it. f. w. Bebrückung, ja Unterdrückung fehlen, statt zu schätzen, zu prüfen und aufhören, so muß diese Ausnutzung, der schändlichste Diebstahl und zu fördern. millionenfache Todtschlag aufhören. Freilich ist es leichter, einen durch Und warum das? Die Regierungen haben meist nichts weniger bie bestehenden Zustände herabgedrückten, ausgehungerten Sklaven des als die wahren Intereffen des Volks im Auge, wohl aber um so mehr Kapitals ins Armen- oder Arbeitshaus zu stecken, ihn nothdürftig zu ihre eigenen. Das Volf gilt als Maschine, die nach Belieben für die füttern, als ihn durch passende Einrichtungen zur Menschenwürde zu Interessen Einzelner in Bewegung gesezt wird. Sie sind nur Herren erheben; freilich ist es leicht, einen Unglücklichen ins Zuchthaus zu un Herrscher, wir aber die gehorsamsten Unterthanen, so lange wir sperren, weil er nicht gutwillig verhungern wollte, weil er instinktiv gehorsam sind. Was fümmern sich die Männer der Regierung um nach Etwas griff, was seine Bedrängniß verdecken sollte und was ein belasahrheit, die ein ganzes Bolt beglücken könnte, wenn sie sich nicht Anderer vielleicht sehr gut entbehren konnte. selbst Bortheile davon versprechen können, wenn sie sich möglichen Ist es ferner nicht erklärlich, daß das Bewußtsein des unverdienheit in ihren Intereſſen durch die Bekanntwerdung der neuen Wahrten Glends zu Haß und Verachtung Derjenigen führt, die an solchem Wahrheiten des Bolts, so lange he had an het Grats flärlich, daß dieſe unglücklichen, ausgenuzten, in den Schmus getreWas fümmern sich die Beamten um die Elende als Mitschuldige bezeichnet werden können? Ist es nicht er Voll Zuversicht, das diese einfachen kurzen Worte den gesunkenen maschine drehen dürfen, aus welcher ihre Gehalte herauspurzeln? Was tenen Sklaven des Kapitals allen Gesezen Hohn sprechen und Tros Muth der Mehrzahl der hiesigen Parteigenossen neu beleben werden, fümmern sich die frommen Männer Gottes um die göttliche Wahr - bieten? Wer es empfinden kann, welch tief erniedrigendes, nieder- schließe ich mit dem Dichterwort: Was fümmern sich behäbige Ihre fetten Pfründen sind ja die Segnungen des Jerthums! drückendes Gefühl es ist, vor den Thüren der Bevorzugten betteln zu Nur der verdient sich Freiheit und das Leben, getneceois um die Wahrheiten eines aus- müſſen, der wird mir beistimmen, daß das Betteln den Menschen de " Der täglich sie erobern mußb J. S. gehungerten, ausgenusten, gefnechteten und gebrückten Volks? Sie moralisirt, indem bei fortgefeßter Bettelei alles Ehrgefühl erlischt. haben ja das Privilegium der Faullenzerei! Seide, 7. April. Parteigenossen! Der Kriegszustand hat uns aus Bethel Diebe und Dürfen wir uns wundern, wenn ſchließlich aus Diebe und lange von Euch, wenigstens von unserm Organ, getrennt. Da erste= dieſe,„ Humanität“ unserer Zeit! Unſere heutigen Menschen Todtschläger hervorgehen? Denn Noth tennt kein Gebot! sind ja so human," daß sie sich zu Hunderttausenden, ohne zu wissen rer nun aufgehoben, so haben wir den Volksstaat" wieder bestellt; Darum treten wir nicht mehr bittend und bettelnd um unsere inzwischen haben wir den ,, Proletarier" gelesen. Ihr wißt, daß hier, warum, wie die wildesten Bestien abwürgen und hinmorden! Die Menschenrechte vor die Staatsgewalt, wie Sklaven, sondern als freie uns an Zahl überlegen, Schweißeraner organisirt sind, die bei der Menschen sind jetzt so human", daß fie ruhig ihre Brüder verhungern Staatsbürger, fordern be a nound apronik sehen, während sie selbst im lustigen Taumel schwelgen und prassen; Reichstagswahl einen der Ihrigen( Georg Winter aus Altona ) als Wahltandidaten aufstellten. Wir haben natürlich mit den Schweiße sie sind so ,, human", daß sie noch immer, wie im Mittelalter, die eifrigsten und uneigennüßigsten Verkünder und Bekenner der heiligsten rianern gemeinschaftlich für den Wahlkandidaten agitirt und auch den Wir haben in voriger Nummer den unserm Parteigenossen Ufert Wahrheiten mit Kerker und andern menschenschinderischen Strafen von der Gefängnißdirektion Hubertusburg mitgegebenen Entlas*) Wir hatten uns das merkwürdige Aftenstück auf kurze Zeit sungsschein und Paß mitgetheilt, welcher bekanntlich die schwerste ausgebeten, um es, durch Abdruck im„ Volksstaat", der Vergessenheit Beeinträchtigung des Freizügigkeitsgefeßes in sich schließt. Dies istu entreißen. D. R.
zusammen den hinausgehen und weinen bitterlich!
heit?
*) Wir bitten den Verfasser um seine Adresse
D. N.
na
Deutsche Freizügigkeit"
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Thatsache ist es zwar, daß wir hier fortwährend mit großen lokalen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, welche sich während der Kriegsperiode noch vermehrt haben, aber einen Entschuldigungsgrund, daß unsere Agitation deshalb nuplos sei, bieten sie nicht. Breslau , die Baterstadt Lassalle's , des hervorragendsten deutschen Agitators, darf sich in Anbetracht der Anstrengungen, welche gemacht worden sind, den Prinzipien der Sozialdemokratie Eingang zu verschaffen, nicht das Armuthszeugniß ausstellen, unsere Sache sei hier eine verlorne. Noch weniger ist der Einwand am Plaze, die bisherigen Agitatoren hätten sich hier überlebt, und seien gleich alten Möbeln werthlos geworden. Wo soll denn der neue Nachwuchs herkommen, wenn die alten nicht mit gutem Beispiel rastloser Thätigkeit voranmarschiren? Unsere Partei, auf den Boden ihrer Prinzipien fußend, muß das Bild einer ewig jungen veranschaulichen.
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