Dort oben, und wir, wir essen mit Euch Die seligsten Torten und Kuchen. Ein neues Lied, ein besseres Lied! Es klingt wie Flöten und Geigen! Das Miserere ist vorbei, Die Sterbeglocken schweigen.

Die Jungfer Europa   ist verlobt Mit dem schönen Geniusse

Der Freiheit, fie liegen einander im Arm, Und schwelgen im ersten Kusse.

Und fehlt der Pfaffeusegen dabei, Die Ehe wird gültig nicht minder Es lebe Bräutigam und Braut Und ihre zukünftigen Kinder!

wieder zu erreichen. Bei der Ackerkrume hieß diese Macht| Dunder den streng- sozialistischen Satz aufstellte, der ,, Staat als tünstlicher Dünger, bei dem Lohnarbeiter Normalarbeitstag. die organisirte Gesellschaft" habe die Berechtigung, sich als Als die Pflanzer in den verschiedenen Kolonien noch im Stande den Hort der Schwachen gegen die Starken zu erweisen. Da­waren, neue, billige Arbeitskraft in Form der Zufuhr von gegen müssen wir Verwahrung einlegen, wenn Herr Dr. Mar Negerstlaven aus Afrita zu erlangen, konnten sie, sobald die Hirsch weiter behauptet, der Abg. Bebet habe ,, im Wesentlichen moderne Großindustrie die Erzeugnisse der unter den Tropen die Worte des Mannes wiederholt, den Bebels Freunde so oft liegenden Plantagen freudig und gierig verschlang, nicht genug als den ,, mit 40,000 Thaler vom Kapital gekauften Verräther Arbeit aus den armen Negern herauspeitschen. Es hatte das der Arbeiterfache" aufs Gemeinste verläumdet haben." Herr einzelne Regerleben für sie nur geringen Werth, da stets Er- Schulze- Delitzsch seinerseits dürfte nicht minder Verwahrung satz dafür zu finden war. Sobald aber die Ersatzquelle ver- einlegen gegen eine Jdentifizirung mit den von Bebel ausge­stopft worden, erkannten sie erst das Unmenschliche ihres Treibens und sprochenen Ansichten. Daß zwei Männer von sonst entgegengesetz­betrachteten den Reger als ein erhöhetes Werthstüd, das in ten Standpunkten, die in einer Frage zufällig bis zu einem ihrem eigenen Interesse der Schonung bedurfte. Es ergiebt gewissen Punkte übereinstimmen, auch theilweise gleiche Gründe sich daraus die traurige Wahrnehmung, daß die Humanität der anführen, liegt in der Natur der Sache. Zudem ist das in Harburg  , Wenig Neues und noch weniger Erfreuliches ist es, herrschenden Klassen meistens erst da beginnt, wo sie vom Frage stehende Gesetz tein sozialistisches Gesetz, es ist ein sol- was wir diesmal von hier zu berichten haben. Um dem verderblichen eigenen Vortheil geboten wird. Und sowie die Stellung des ches, bei dem jeder humane Bourgeois mit den Sozialisten am Drte durch den Krieg und durch die unergründliche Weisheit der Stilleben ein Ende zu machen, zu welchem die Arbeiterbewegung hier Pflanzers zu seinem schwarzen Arbeiter, ebenso erscheint die gehen muß, da letztere nichts weiter verlangen, als daß, so Anhänger Schweizers verdammt war, boten wir letzteren an, eine Stellung des Unternehmers zum weißen Arbeiter; auch letzterer lange die heutige Produktionsweise exiſtirt, der Unternehmer, große Boltsversammlung gemeinsam abzuhalten. Die beste Ge­ift, trotz aller Freiheitsgaufelei der modernen Gesellschaft, nur der den Nuzen aus der Arbeitskraft zieht, auch für jeden Leibes- legenheit bot uns der heldenmüthige Kampf der Pariser, überhaupt die frei, soweit es sein Hunger gestattet, dann aber gezwungen, schaden, den er durch mangelhafte Einrichtung und eignes Ver- hiesigen Blättern entgegenzutreten. Drudte doch selbst das Organ ber bortigen Ereignisse. Es war nothwendig, den Lügenberichten in den seine Freiheit auf Tage, Wochen, Monate oder Jahre in Form schulden verursacht, ganz und voll haftet. welfisch partikularistischen Partei die Artikel der Neuen Preußischen von Lohn zu verkaufen. Dieser unfreiwillige Verkauf tann Die Fortschrittspartei war über die Grenze dieser Haft- Beitung" über Assy u. s. w. ab. Jedenfalls eine merkwürdige Tattik. durch die Macht der Vereinigung der Arbeiter in seinen Folgen pflicht trotz alledem gespalten, da die Anträge von Schaffrath, Schweizers nicht zu erzielen, und trosdem viele vernünftiger Gesinnte Leider war auch diesmal ein Einvernehmen mit den Anhängern gemildert werden, Die bis jetzt aufgetretenen Arbeiter- Dr. Becker- Dortmund  (!) erfitirte sogar, mit der Regierungs  - wünschten, hielt es Herr Sauthoff für geboten, durch Androhung verbindungen haben dies besonders in England, dann aber vorlage fürlieb nehmen zu wollen. Dem sozialistischen Stand- von Störungen seinerseits den Inhaber des Lokals zu be auch in Belgien  , Deutschland  , Frankreich  , Italien  , Spanien   punkt direkt feindlich aber war die Erklärung des Abg. Schulze: merkt werden, baß nur ein Lokal hier ist, welches, weil es ca. 1500 wegen, uns dasselbe wieder zu entziehen. Es muß hier be­und Nordamerika   gezeigt. Theils entwickelten sich aus dieser auch er wünsche seinerseits, wie der Abg. Laster in seinem Antrag, Bersonen faßt, zu solchen Versammlungen sich eignet, und aus nahe liegenden Bewegung neue, für die Arbeiter günstige Gebräuche, theils die Kooperation von Arbeitern und Arbeitgebern zum Schutz Gründen zu Bersammlungen beider Parteien so lange verweigert wird, durch das Einschreiten des Staates neue Gefeße. Und warum gegen Unglücksfälle, nur sollten die jetzt bestehenden Kaffen, als gegenseitige Nuheſtörungen zu befürchten find. auch sollte der Staat nicht einschreiten, um sichtbare Schäden wie Laster wollte, nicht zu solchen Zwecken benutzt werden. zu heben? Dasselbe Gesetz, welches die Haftpflicht der Eisen- Wir denken, die entgegengefeßten Verhältnisse zwischen Arbeitern und bahnen 2c. bei den durch letztere herbeigeführten Verunglüdun-| Arbeitgebern hat der Abg. Bebel genügend betont und es ist gen anordnet, dasselbe Gesetz, welches den Mord, den Einer daher wohl nur ein Kartenkunststückchen, wenn Herr Dr. Max am Andern verübt, sowie den versuchten Selbstmord bestraft, Hirsch in seinem Blatt behauptet, diefer habe im ,, Wesentlichem dasselbe Gesetz hat auch dafür zu sorgen, daß einerseits die dasselbe gesagt, wie der Abg. Schulze- Delitzsch  . Arbeitszeit und die Arbeitsräume, anderseits aber die einzelnen, noch bethörten Arbeiter an der unnatürlichen Zerstörung der Arbeiterleiber verhindert werden. ( Fortfegung folgt).

"

in Bezug auf Arbeitszeit fei es in Bezug auf Lohn, sei es Schulze zc. nur von einem Theil der Partei unterstützt wurden. vollständig mit uns übereinstimmten und selbst gern eine Versammlung

Das Haftgesetz gab den Beweis, daß die Sozial- Demo­fratie, wenn sie auch im Reichstag  " nur schwach vertreten ist, doch bereits auf den Bourgeois Liberalismus einen so starken Druck ausübt, daß er heute bereitwillig zugiebt, was er vor wenig Jahren noch hartnäckig verweigert hätte. Im Prinzip hat man zugegeben, daß es Sache des Staats ist, den Schwäche­ren gegen den Stärkeren zu schützen. Die Konsequenz diefes In Erwägung, daß der Generalrath ersucht worden ist, Prinzips führt nothwendigerweise zu sozialistischen Waßregeln und den Beschluß des Bundesraths der Pariser Sektionen( durch schließlich zum sozialen Staat. Heute bekämpft der Liberalis­welchen der Bürger Tolain aus der Assoziation ausgestoßen mus des Hrn. Dr. M. Hirsch noch den Normalarbeitstag wird, weil er, der in die Nationalversammlung gewählt wie lange wird es noch dauern, und auch diese Forderung der worden, um dort die Arbeiterklasse zu vertreten, ihre Sache Arbeiterpartei wird von ihnen akzeptirt? in der feigsten Weise verrathen hat) zu bestätigen;

In Sachen Tolain's hat der Generalrath der Inter­nationalen Arbeiter- Assoziation beschlossen:

In Erwägung, daß der Platz jedes französischen   Mit­gliedes der Internationalen Arbeiter- Assoziation zweifel­los zur Seite der Kommune und nicht in der usurpa­torischen, contrerevolutionären Versammlung ven Versailles   ist; bestätigt der Generalrath den Beschluß des Pariser   Bundes­raths und erklärt den Bürger Tolain   aus der Internationalen Arbeiter- Assoziation ausgestoßen. London  , den 25. April.

-

Der Deutsche Demokrat" vom 7. Mai schreibt: ,, General Vogel von Falckenstein   verbot während seiner Militär­dictatur unter andern Blättern auch den ,, Volksstaat", in Leipzig   er­scheinend. Die Postexpeditionen in den vom Belagerungszustand be­nachher das Blatt nicht liefern. Jetzt fallenen Provinzen nahmen stets das Abonnement an, tonnten aber zuerst freilich lehnten sie die Nachlieferung ab, da aus Leipzig   die Nachricht einging, das fehlende Quartal sei nicht mehr zu beschaffen scheint andere Nachricht einge­troffen zu sein und wird das I. Quartal dieses Jahrganges den Abonnenten auf Verlangen nachgeliefert. Wir veröffent­lichen diesen Fall, um dem Herrn General zu beweisen, wie sehr un­nüß er sich abgequält."

-

Die Mitglieder der internationalen Arbeiterassoziation in Genf   haben eine Petition an den großen Rath beschlossen, worin unentgeltlicher und obligater Unterrricht in den untern Klassen, eine Unterstützungskaffe für dürftige Chemnitz  . Die ,, Freie Presse", die unsre nationalliberal­Schüler, die Abschaffung des konfessionellen Unterichts und fortschrittlichen Bourgeois durch einen kleinen Staatsstreich zu Trennung von Kirche und Staat begehrt wird.-( Eine ähn- vernichten hofften,( sämmtliche hiesige Druckereibesizer wurden liche Forderung ist auch von unsern Pariser Bundesgenossen veranlaßt, das ,, Schandblatt" nicht zu drucken) ist in den Be­an die Kommune gestellt und durchgesetzt worden.) sitz einer eignen Druckerei gekommen und erscheint seit vorigem Donnerstag wieder.

Am Pfingstmontag wird in Zürich   eine sozialdemokratische Delegirtenversammlung tagen, um über ein gemeinsames Vorgehen gegenüber den in Aussicht stehenden neuen Gewerbe­und Schulgefeßen zu berathen. Folgende Punkte sind auf die Tagesordnung gesetzt:

1. Festiepung der Arbeitszeit in den Fabriken auf höchstens 11 Stunden täglich, an den Vorabenden von Sonn- und Festtagen auf höchstens 10 Stunden.

2. Verbot der Kinderarbeit in den Fabriken bis zur Ent­lassung aus der obligatorischen Volksschule.

3. Erklärung der Sekundarschule als obligatorische Volksschule, d. h. obligatorischer und unentgeltlicher Sekundar­schulunterricht."

4. unentgeltlicher Unterricht der Schweizerbürger an allen höheren Schulen und Lehranstalten des Kan­tons, eventuell materielle Staatshülfe für diejenigen Schweizerbürger, welche die Fähigkeiten, aber nicht die Mittel besitzen, solche Anstalten zu besuchen.

Gelegentlich eines lügenhaften Berichts über ein angeblich mißlungnes Meeting der Internationalen in Amsterdam   be­hauptete vor Kurzem unsere Bourgeoispresse, unter den Hol= ländischen Arbeitern hätten die sozialistischen Irrlehren" teinen günstigen Boden gefunden, und sei es den ,, Aposteln" der Internationalen Arbeiterassoziation   trotz aller Anstrengun= gen nicht gelungen, Fuß zu fassen. Zur Beruhigung der Herrn Bourgeois fei hier mitgetheilt, daß die Internationale Arbeiterassoziation   in Holland   zahlreiche Sektionen hat, u. A. eine in Amsterdam  , und daß diese Sektionen während der Pfingstfeiertage in genannter Stadt einen Congreß ab= halten werden.-

Der diesjährige Verbandstag der( Hirsch- Dunckerschen) Deutschen Gewerkvereine soll nach dem Beschluß des Central­raths am 27. und 28. August in Berlin   abgehalten werden.

Aus Heine's ,, Deutschland  . Ein Wintermärchen".*) Ein kleines Harsenmädchen sang. Sie sang mit wahrem Gefühle Und falscher Stimme, doch ward ich sehr Gerührt von ihrem Spiele.

Sie sang von Liebe und Liebesgram, Aufopfrung und Wiederfinden Dort oben in jener bessern Welt, Wo alle Leiden schwinden.

Sie sang vom irdischen Jammerthal, Von Freuden, die bald zerronnen, Bom Jenseits, wo die Seele schwelgt Verklärt in ew'ger Wonnen.

Sie fang das alte Entsagungslied, Das Eiapopeia vom Himmel, Womit man einlullt, wenn es greint, Das Volt, den großen Lümmel.

Ich kenne die Weise, ich kenne den Text, Ich kenne auch die Verfasser; Ich weiß, fie tranfen heimlich Wein Und predigten öffentlich Waffer. Ein neues Lied, ein besseres Lied, O Freunde, will ich Euch dichten: Wir wollen hier auf Erden schon Das Himmelreich errichten.

Wir wollen auf Erben glücklich sein, Und wollen nicht mehr darben; Verschlemmen soll nicht der faule Bauch, Was fleißige Hände erwarben.

Es wächst hinieden Brod genug

Für alle Menschenkinder,

Auch Rosen und Myrten, Schönheit und Luft, Und Zuckererbsen nicht minder.

Ja, Zuckererbsen für Jedermann, Sobald die Schoten platzen!

Den Himmel überlassen wir Den Engeln und den Spatzen.

Und wachsen uns Flügel nach dem Tod, So wollen wir Euch besuchen

"

In der Nr. 20 des ,, Gewerkverein" verlangt Herr Dr. Mar Hirsch ein Belobigungs- Attest von uns darüber, daß die Fortschrittspartei von Anfang bis zu Ende den Kampf für die Arbeiter- Interessen bei dem Haftpflicht- Gesetz mit aller Entschie­*) Da uns mitgetheilt worden, daß manche Leser dieses schon wie­denheit geführt hat." Obgleich es nicht unsere Art ist, zu derholt und auch in voriger Nummer von uns erwähnte Gedicht nicht loben, wo Jemand nichts weiter als seine Schuldigkeit thut, kennen, so theilen wir heute ein Bruchstück des ersten ,, Kaput" mit und so wollen wir doch, namentlich in Anbetracht dessen, daß die werden gelegentlich weitere Auszüge bringen. Das Wintermärchen", Fortschrittspartei bereits start bei den Hirsch- Dunder' schen Ge- wohl die beste, jebenfalls die wisigite und treffendste Satire deutscher werkvereinen in Mißkredit gekommen ist und ein Anerkennungsattest bot eine Reise, welche der verbannt in Paris   lebende Heine turz vorher Zunge, ist im Januar 1844 geschrieben; der Anlaß und Rahmen dazu von uns ihr also nüßlich sein kann, dem Wunsch des Hrn. Dr. M. nach Hamburg  , zu seiner Mutter, gemacht hatte. Im ersten Kaput Hirsch nachkommen, indem wir bestätigen, daß der größere Theil betritt der Dichter den deutschen Boden: ber Fortschrittspartei bei dem Haftgefeß sein Möglichstes gethan Und als ich die deutsche Sprache vernahm, Da ward mir seltsam zu Muthe." hat, dasselbe seinem Bwed entsprechend zu machen. Ja wir be- Kein Wunder es war das alte Entfagungungslied", das ihm zu­fennen sogar, daß es uns recht angeheimelt hat, als der Abg. erst in die Ohren flang.

"

unsere Bolizeibehörde die Abhaltung einer Bersammlung unter freiem Wir müssen also, da ebenfalls aus Furcht vor Ruhestörungen Simmel nicht genehmigt, uns in Geduld fügen und es ruhig geschehen lassen, daß durch den Einfluß der gegnerischen Presse, die Arbeiterbe­wegung immer mehr versumpft und den Zwecken der Gegner dienstbar gemacht wird. Wir dürfen uns deshalb auch gar nicht wundern, daß heute die Arbeiter gerade der Fabrit, die im Jahre 1866 schon die Be­theiligung an der Erinnerungsfeier der sogenannten Befreiungstriege ente schieden zurückgewiesen, bei dem uns noch bevorstehenden Friedensfeste unserer nationalliberalen Bourgeoisie in erster Reihe marschiren werden. Es geschieht uns übrigens ganz recht; warum haben wir früher für Einfluß müssen wir es danken, wenn die Arbeiter sich nun hinstellen die Verbreitung des jezt enschlafenen Sozialdemokrat" gesorgt; dessen und zum Vergnügen des höheren Publikums bei genannter Feier ,, Heil Dir im Siegerfranz, Herrscher des Vaterlands" programmmäßig gröhlen werden. Ach ja! Es wird ein herrliches Fest werden, dieses werden. Glückliche 75er, die Ihr mit heilen, wenn auch etwas gichti Friedensfest, wenn unsere" Soldaten einziehen und festlich bewirthet schen oder rheumatischen Knochen retour kommt, das Baterland habt 3hr vertheidigt, obwohl Ihr Parias in diesem Vaterlande seid, und dermaleinst, wenn Ihr vielleicht der ausgestandenen Strapazen halber ein halb Dutzend Jahre früher als sonst Eure ausgemergelten Knocher zur ewigen Ruhe hinstreckt, ohne Gnade und Barmherzigkeit noch jeder Quadrat- Fuß Eures Vaterlandes, wo Eure Knochen liegen sollen, mit einem Thaler bezahlt werden muß, wenn nicht etwalvon den Segnungen des Friedens ein Armenbegräbniß mit obligater Nasenquetsche für Euch abfällt. Tröstet Euch, Ihr Krieger! Dafür, daß Ihr dem Vaterlande zwet neue Provinzen beigefügt, bekommt Ihr freilich Nichts, Eure Generale aber jeder ein paar Tausend Thaler Extra- Belohnung. Ihr Gemeinen fönnt Euch an der Ehre genügen lassen, auch mit dabei gewefen zu sein, und an der Flasche Heidelbeerenwasser, genannt Rothwein, die wir großen nationalen Patrioten von Harburg   Euch als Abfindungssumme für geleistete Dienste gegen den" Ebfeind" heut zum Besten geben. Zwar haben wir, als Ihr ausmarschirtet, Guch 100 Thlr. Prämie für eroberte Trophäen ausgesetzt, aber das ist schon lange her, wer denkt da noch daran? Und dann haben wir zur Feier des Tages und zu Eurer Ebre ja auch die Harburger   Platt- Menage mit dem Schiller= topfe mit Gas illuminirt, was wir freilich, wie so Manches, nicht aus unserer Tasche, sondern aus dem Steuersäckel der armen Arbeiter bezahlen werden.

Diese und ähnliche hirnverbrannte Ideen des vaterlandslosen Ges findels der internationalen Sozialdemokraten werden freilich nicht in Festzuge zur Verherrlichung der Heldenthaten einen Wagen mit an der Festrede Ausdruck finden, eben so wenig als unser Vorschlag, im Bäumen aufgehängten Franttireurs mitzuführen, befolgt werden dürfte. Doch warum verbittern wir uns über das Alles! Wären die Arbeiter unter sich einig und nicht in schurkischer Weise gegen ihr eigenes Inter­effe irregeleitet diefe ganze servile Verherrlichung des privilegirten Massenmordes wäre unmöglich. Leider bleibt uns vor der Hand nichts anderes übrig als mit Göthe's  :

Wanderer, gegen solche Noth Wolltest Du Dich sträuben? Wirbelwind und trockner Koth Laßt sie drehn und stäuben!"

uns darüber hinwegzusetzen.

Nord.

Eßlingen  , den 11. Mai. Am Sonntag den 7. Mai fand auf Einladung des Reutlinger   Arbeitervereins, verbunden mit einem Ausflug, eine Versammlung der Vereine Eßlingen  , Reutlin gen, Mezingen und Göppingen   in Neuffen   statt, welche trop der großen Entfernung, welche einige Vereine dorthin hatten, sehr zahl­reich besucht war, um, wie Freund Zirbs, Vorstand des Reutlinger  Vereins, in seinem Einladungsschreiben bemerkt hatte, Schritte zu be= rathen, wie die Beschickung des nächsten Parteifongresses, welcher jeden­falls von einem Mitglied aus Schwaben   beschickt werden müsse, er­möglicht werden könne, und wie es mit dem würtembergischen Verband, welcher seit Beginn des Krieges feine Verbindung ganz verloren habe, fernerhin zu halten sei.

Wälde( vom Agitationskomitee aus Eßlingen  ) erstattete turzen Bericht über die Thätigkeit desselben und bedauerte, daß das Agitations fomitee in Folge des Krieges seine Thätigkeit einstellen mußte, weil zwei Mitglieder abreisten und ein Mitglied zum Militär einberufen wurde und erst nach Friedensschluß eine Neuwahl vorgenommen wurde. Hier auf wurde über die vorliegenden Punkte eine Debatte eröffnet, wobei man sich schließlich dahin einigte, für die würtembergischen Vereine eine Delegirten Versammlung auszuschreiben, da die heutige Versamm lung doch keine bestimmten Beschlüsse fassen könne, und wurde das Agitationskomitee beauftragt, sich mit den Vereinen hierüber in Vers bindung zu setzen. Die noch übrige Zeit verbrachte man in Geselligkeit, wobei man noch des ,, Voltstaat" gedachte, und eine Sammlung bierfür veranstaltete, welche 4 fl. 48 tr. ergab, welche mit diesem Schreiben ab­gesandt wurden. Mit sozialdemokratischem Gruß. Das Agitationskomitee, Wilh. Wälde. J. Egerter. A. Hemminger. NB. Buschriften und Gelder sind an W. Wälde Ottilienplatz Nr. 8. einzusenden.

Elberfeld  , 12. Mai. Die nationalliberale ,, Elberfelder Zeitung" vom 8. d. M. bringt eine Notiz aus Haan  , daß sich daselbst eine Frau mit ihren drei Kindern, wovon das kleinste noch ein Säugling, die Andern fünf und sieben Jahre alt sind, zu einer daselbst befindlichen Steingrube begeben hätte, um aus Lebens- Ueberdruß" in einem da­selbst befindlichen Wasser, ihrem und ihrer Kinder Leben ein Ende zu machen. Mutter und Säugling feien ertrunken, die andern zwei Kinder auf deren Geschrei gerettet worden. Die Elberfelderin verschweigt natürlich die Ursach e, welche diesen ,, Lebensüberdruß" herbeigeführt hat.­Ein Berliner   Korrespondent der Elberfelderin schrieb vor 14 Tagen ungefähr wörtlich Folgendes: Meine Behauptung in Betreff des Cölner Sozial- Demokraten, daß derselbe für Napoleon   agitire, muß ich aufrecht erhalten, da ders selbe für die Wahl Sonnemanns in Frankfurt   gegen Bürgers agitirt hat."*) Was sagen die Cölner Sozial Demokraten, was sagt Herr Sonnemann dazu? R. S.

*) Uns nicht recht verständlich.

D. R  .