46.

Mittwoch, den 7. Juni.

1871.

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Organ der sozial- demokratischen Arbeiterpartei und der Internationalen Gewerksgenossenschaften.

Politische Uebersicht.

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Die

und alle bort versteckten National garden( Männer und Frauen) oder auch verdächtig scheinende Personen sofort erschossen. Ich selbst war einen Augenblick in Gefahr und war heute dem Champs- Elysées zu flüchten, um bei dem amerikanischen Gesandten Morgen gezwungen, mich von meinem Stadtviertel( Lurembourg) nach ( der einzige in Paris anwesende Diplomat) Schutz zu suchen. Ein wahres Wunder war es, daß ich den weiten Weg durch die Stadt fast unangefochten zurücklegen konnte. An einigen Stellen wurde ich an­

failles schreiben:

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Die Kommunisten sind vollkommen besiegt. Der letzte Kampf

ner der Opposition im Senat, nebst 64 andern sogenannten Geiseln,

Wie tamen die Versailler nach Paris ? Vielleicht," ten auf dem Gottesacker, den sie zur Festung umgestaltet, für alle schreibt man uns, tönnte Folgendes zur Aufklärung dienen. Ewigkeit verbleiben." Als am 22. d. Fürst Bismard von Frankfurt zurückkehrte, lisches Blatt, ist es jezt( 29.Mai) stille genug, aber in Belleville ist In den meisten Theilen von Paris ," schreibt ein eng­befand ich mich, als der Zug, der ihn führte, in Weimar an­fam, zufällig auf dortigem Bahnhofe, wo der große Staats- man noch immer seines Lebens nicht sicher, und nicht allein wird mann Seitens des Publikums mit Hochs und einer herrlichen dort aus den Fenstern gefeuert, sondern Insurgenten schießen Ansprache die er mit einem Lächeln, vermuthlich über die auch dann und wann ihre Revolver aus sehr geringer Distance gehalten, um mit an den Feuerpumpen zu arbeiten- das war alles." Dummheit des deutschen Philisters, erwiederte- empfangen auf die Offiziere ab. Die strengen Maßregeln der Militär- Die Kreuzzeitung" läßt sich unterm 28. Mai aus Ver­wurde. Im Gespräch mit G. Nolfs, dem Afrikareisenden, der behörden haben eine ziemlich starke Reaktion gegen diese ebenfalls auf dem Bahnhofe gegenwärtig war, äußerte Vismard, veranlaßt, und selbst in den am wenigsten revolutionären mehr zum Publikum gewendet Nun, wir haben Quartieren sind die Truppen kaum populär. Die Insurgenten fand heute auf dem Kirchhofe des Pére Lachaise statt. Die Geschüße die Versailler nach Paris hineingelassen, sie mögen anderseits finden viele Leute, die mit ihnen sympathisiren, sie schweigen endlich und Paris ist ruhig. Hier ist der Ort zu sagen: Ruhe des Kirchhofs! Gingeleitet wurde dieser schreckliche Aufstand zusehen, ob sie sich darin halten", welche Aeußerung versteckt halten und ihnen zur Flucht behülflich sind. vom 18. März durch die Ermordung der Generale Lecomte und E. ſpäter einigen mit gegenwärtigen Herren etwas unverständlich deter Uniform ein und werden von dem zuschauenden( ,, gebildeten") Der Erzbischof von Paris , ein liberaler" Prälat, der Abbé Deguerry, eingefangenen Ueberläufer treffen in Versailles mit umgewen- Thomas, das Ende derselben war jener Schandthat ganz würdig.( 1) schien. Ich denke, die Aeußerung war klar und wahr genug. Bublifum beschimpft, geschlagen und angespieen; kaum ein republikanischer Pfarrer, und der Präsident Bonjean, der Borreb Anders läßt sich wohl auch kaum das Eindringen der Versailler erklären, als dadurch, daß sie auf der unbewachten Nord- glimpflicher werden die übrigen Gefangenen be- wurden im Gefängnisse La Roquette von den Insurgenten erschossen. Die seite von den Preußen hereingelassen worden sind. handelt, und doch sind unter diesen viele Unschuldige, da Repressalien,() welche die Armee dafür genommen, find nicht weni­Die verhaßte Sozialdemokratie muß mit allen Mitteln zu Boden in den Häusern, in welchen ein Insurgent sich versteckt hatte, ger haarsträubend, die Soldaten erschießen oder erstechen ohne geschlagen werden!" So weit unser Gewährsmann. Ob seine alle Hausbewohner als Gefangene abgeführt werden; manche Unterschieb Männer, Weiber und Kinder! Wie es in einem Blatte in St.- Germain heißt, waren große Löcher in den Elysei Bermuthung betreffs der Nordseite von Paris richtig ist, können gelangen freilich nicht bis nach Versailles ; sie werden unterwegs schen Feldern gegraben und die Leichname der Insurgen­wir noch nicht entscheiden. Jedenfalls steht fest reclamirt oder man läßt sie laufen und mit dem Schrecken ten aus vielen Theilen der Stadt hineingeworfen wor und es bedurfte bazu kaum des Bismarck 'schen Geständnisses davon kommen; es sind der Gefangenen zu viele, man weiß den. Hierauf habe man ganze Fässer poll Petrolenm daß die Versailler nur mit Hülfe der Preußen nach Paste nicht unterzubringen und läßt, um die Gefängnisse zu ver: barübergegossen. Das sei die ungeheure Rauchwolke gewesen, die ris gekommen sind. mehren, Linienschiffe zu Pontons für Insurgenten einrichten. Im bis Abends über Paris geschwebt habe." Dem frechen Organ des preußischen Junkerthums war es Wie die Deutschen den Versaillern geholfen Luxemburg , im Part Moncenau, auf dem Plage des Thurmes porbehalten, die Versailler Infamien als Represalien" hin­haben: ,, Am Montag früh, berichtet der ,, Siècle", erschien ein St. Jacques- schreibt der Versailler Correspondent der zustellen, und damit gewissermaßen zu entschuldigen. Noch steht preußischer Barlamentär in dem Fort von Vincennes und Indep. belge" unterm 28. Mai- finden sich gewaltige es überhaupt nicht fest, ob überhaupt Geiſeln auf Beranlassung forderte den Kommandanten auf, dasselbe mit der ganzen Gar- offene Gruben, die mit ungelöschtem Stalt angefüllt sind. Der Kommune erschossen worden sind. Wahrscheinlich haben die­nison, die sich nur auf 150 Mann belief, binnen weniger als Insurgenten, Männer und Frauen, die Hände auf den ienigen von ihnen, welche das Leben verloren, es während des einer halben Stunde zu räumen. Der Oberst der Föderirten Rüden gebunden, werden an den Rand derselben Kampfes verloren und zwar theilweise durch die Geschosse beeilte sich dieser Aufforderung, die eher einem Befehle glich, geführt, ein Belotonfeuer tnattert, eine Dampf der Bersailler. Wenigstens tönnen wir den Bericht des Folge zu leisten und lehrte mit allen seinen Leuten zurüd. wolte steigt auf... und die Grube und der kalt Siècle" nur so auffassen. Allein wie dem auch sei, der Tod Eine Stunde später besetzte ein baierisches Infanterie- Bataillon verschlingen und verzehren die Beute. Welche Greuel! eines Theils der Geiseln erfolgte am 25., das heißt, nach­den Donjon, während andere Truppen in den Dörfern St. Aber hier in Versailles darf man nicht so reden, Man findet, dem die Versailler schon drei Tage lang gesengt Maurice und St. Mandé Sellung nahmen, welche nach dem daß das, was in Paris geschieht, kaum das ist, was man ei- und gemordet und ihrem eigenen Geständnisse Waffenstillstand zu der neutralen Bone gehörten. Die Ein- gentlich bedarf, daß es sehr wenig ist!" nach schließung von Paris war in Folge dessen auf dieser Seite Der Wiener ,, Tagespresse" schreibt man unterm 27. Mai nad zwei Tage lang teinen Pardon ge­geben hatten. In ihrem internationalen Liebeswahn­eine vollständige. Freitag gegen 4 Uhr Nachmittags, als die aus Baris: regulären Truppen, durch das Faubourg St. Antoine und die der Ebene von Satory einen Aufstand zu organisiren; 300 berset Standrecht ist beiläufig in Paris proklamirt) läßt die Kreuz­Borgestern Nachts versuchten die gefangenen Infurgenten auf finn für die französischen Standrechtsbestien( das reguläre Duais von Bercy vorrückend, die Place du Trone bedrohten, ben wurden auf der Stelle erschossen. Welch' furchtbare Re- zeitung" dieselben ,, Repressalien" für Handlungen ergreifen, die zogen mehrere Föderirten- Bataillone in Gesammtstärke von etwa preffalien! erst einige Tage später stattfanden eine schamlose Wahr­3000 Mann durch die Porte de Vincennes von Paris ab und noch bietet Barig einen fehr büſteren Anblid. Alle Waarenlagerheitsumdrehung und Fälschung, wohl würdig des Blatts der ,, Noch stellten sich den Baiern als Gefangene. Diefe entwaffneten sie sind heute mindestens bie Gabaver, die gestern noch manche Straßen Gödsche, Wagener, Stieber, dieser glänzenden Säulen des find geschlossen und der Verkehr auf ein Minimum reduzirt. zunächst, behielten sie bei sich, bis die französische Armee in unwegfam machten, entfernt worden. Diese Leichen mögen nicht blos ,, Reichs der Gottesfurcht und frommen Sitte." Stärke die Place du Trone besetzt hatte, führten sie dann unter von im Kampfe gefallenen Föderirten herrühren, denn, wie mir er- Wenn überhaupt von ,, Repressalien" die Rede sein fann, guter Bedeckung nach der Porte de Vincennes zurück und lie- zählt wird, sind schon an tausend Gefangene füsilirt wor- so wurden sie von der Kommune genommen, und zwar unter ferten sie einem Bataillon Fußjäger aus. Alle feit Montag in den Straßen von Baris eine große Anzahl von fum- Bedingungen, welche eine so extreme Maßregel nicht nur ben. Viele gewiß ohne auch nur ein Verhör bestanden zu haben, da fo Gefangenen wurden nach Satory geschickt. Gestern( Sonntag) marischen Hinrichtungen vorgekommen sind. In dem Hause Nr. 27 erklären, sondern auch vollständig entschuldigen würden. Die waren die Deutschen wiederum in der Lage, 2000-3000- der Rue Dubinot, wo die Ambulancen der Presse ihr Hauptquartier Kommune hatte die Todesstrafe abgeschafft, sie hatte selbst von derirte, die sich nach Vincennes geflüchtet hatten, auszuliefern. aufgeschlagen haben, befinden sich die Leichen von 52 hingerichteten dem Kriegsrecht in teinem einzigen Fall den äußersten Ge= Eine gewisse Anzahl von ihnen machte ihre elſässische oder lo- groß, und es kommt vor, daß sie bei dem Transporte Widerstand lei- brauch gemacht, und die Geiſeln wurden auf das Humanste Kommunisten. Uebrigens ist die Menge der Gefangenen ungemein thringische Nationalität geltend, in der Hoffnung, sich so vor sten; da werben sie denn auch ohne viel Federlesens von behandelt. Das wußten die Versailler: an ihnen lag es, dem dem Schicksale zu retten, welches ihrer in Paris harrte; diese den Offizieren der Eskorte niedergemacht. Kampf, welchen die Kommune bisher mit solcher Humanität wurden aber bei St. Mandé von den Baiern füsilirt." Der Cynismus, mit dem das hiesige( gebildete"!) Publikum geführt hatte, seinen humanen Charakter zu bewahren. Statt bie unglücklichen Gefangenen behandelt, übersteigt alle Begriffe. Auch In Englischen Blättern lesen wir:, 900 Nationalgarden in Paris ist die Wuth gegen die Anhänger ber scommune sehr groß dessen beschossen sie, von den Gräueln während der Belagerung von Belleville suchten durch die Preußischen Linien zu entfliehen. und die Denunziationen sind an der Tagesordnung." abgesehen, nach Durchbrechung des Ringwalls die Stadt mit Die Preußen erschossen Hundert und Iteferten Natürlich beschränkt die Wuth" und das Denunziren sich Petroleumbomben, äscherten hunderte von Häusern ein, und die Uebrigen aus. 96 1998 auf die Besitzenden und ,, Gebildeten". Das Volt war und massakrirten Tausende von Gefangenen. Das sind Thatsachen, Weiteres über die Pariser Bluthochzeit: ift für die Kommune. hd bied is die durch zahlreiche, der Kommune feindliche Zeugen über jeden Zweifel hinaus festgestellt sind. Wer will es den Pariser Prole tariern verargen, wenn sie so schmachvoll unmenschlicher Ban­ditenpraxis gegenüber im letzten Moment zu Repressalien grif­fen? Und wen trifft die Blutschuld? Oder ist das Leben ven tausenden ehrlicher Arbeiter nicht so viel werth, wie das Leben einiger Dugend Privilegirter, von denen die meisten sich im Schlamm des Kaiserreichs gewälzt hatten?-

ren.

Der Augsburger Algemeinen Zeitung" schreibt man aus Paris vom 25. Mai:

Wer hat in Paris die Mordbrennereien verübt und wer die Geiseln getödtet? Man lese mit einiger Aufmerksamkeit folgenden, durch alle deutsche Zeitungen gehen­den Bericht:

" Die Zahl der auf Seiten der Kommune Gefallenen und Singerichteten( schreibt man dem ,, Daily Telegraph " unterm 29. Mai aus Paris ) wird wahrscheinlich nie bekannt werden. Ich benuße die Freundlichkeit der amerikanischen Gesandtschaft, In der Kaserne nahe beim Stadthause fanden gestern den gan- um Ihnen einige Worte über die entfeßlichen Auftritte hier mitzuthei zen Nachmittag hindurch Hinrichtungen statt. Jedesmal nach len. Ganz Paris ist ein Schlachtfeld, so furchtbar zerstört, wie sich dem eine Gewehrfalve gefeuert worden war, sah man geschlossene die weitestgehende Einbildung nicht vorzustellen vermöchte. Alle(?) be Hospitalkarren herauskommen, die mit Todten angefüllt wa- berühmte, ichöne Stadt machten, sind verbrannt. Die Tuilerien bis großartigen öffentlichen Bauten, welche aus Paris die in der ganzen Welt Seit gestern sind über 20,000 Personen zum neuen Louvre, bis zu dem unter Napoleon erbauten neuen Ein­verhaftet worden! Schon verschafft sich eine starke Stim- gang zu der Place du Carroussel gegenüber dem Pont des St.- Pères, mung Ausdruck, daß die Leiden der Haupstadt während der letzten sind nur noch ein Aschenhaufen. Ebenso das Hôtel- de- Ville, die Cour beiden Monate in der Schwäche der Regierung begründet seien, bes Comptes, die Caserne Bonaparte, die Legion d'Honneur , die Rue royale, die Rue du Bac mit einem Theil der Rue de Lille, wie man welche die Stadt am 18. März im Stiche ließ Stünd fagt ebenfalls das Palais de Justice, die Archive 2c. Das Palais des Eine Person, welche im Depot der Polizeipräfettur als lich kommen neue Einzelheiten über verübte Gewaltthaten zu Corps législatif, bas ministerium der auswärtigen Angelegenheiten Geifel zurückgehalten war, erzählt dem ,, Siècle" die merkwürdigen Um Tage. Bei der Barrikade in der Nähe des Café Delta wurden das Palais de l'Industrie zc. haben unter dem Bombardement von stände, unter welchen sie dem Tobe entrann. Am Mittwoch den 24. Mat einige Verwundete lebendigen Leibes in einem Graben Montmartre und den Buttes Chaumont furchtbar gelitten. Es ist um 7 Uhr Morgens überbrachte Ferré, der Sicherheitsdelegirte, selbst rein unmöglich, nur im geringsten ein Bild der Verwüstung zu geben, den schriftlichen Befehl, alle politischen Gefangenen hinzurichten. Gegen verscharrt. Ihr Stöhnen während der Nacht war ober die Auftritte zu beschreiben, welche seit zwei Tagen bie schwer ge- 8 Uhr brach in den Gebäuden der Präfektur das euer mit unerhör­fürchterlich." prüfte französische Hauptstadt mit Schrecken und Entfeßen erfüllen. ter Heftigkeit aus und in der dadurch entstandenen Verwirrung Nach einem andern Englischen Bericht, den wir in deut- Besonders blutig waren die Kämpfe im Quartier Latin und im Fau- erinnerte man sich der Gefangenen nicht mehr. Um 11 Uhr schen Blättern noch nicht überscht finden und in nächster Num- bourg St.- Germain. Die Föderirten, wissend, daß ibr Leben so wie erscheint der Polizeiminister Raoul Rigault und ertheilte den Be es waren ihrer etwa 150 sofort auf so verspielt sei, kämpften und schlugen sich mit einer Zähigkeit, fehl, alle Gefangenen mer vollständig mittheilen werden, wurden die Gefangenen in bie in der That Bewunderung einflößen mußte. Ich hatte freien Fuß zu setzen. Kaum hatten sie aber die Haft verlassen, Abtheilungen von je 20-80 Mann niedergemeßelt und, der Gelegenheit( obwohl fich Niemand am Fenster, geschweige denn auf so stießen sie auch schon auf die Barrikaden, wo die Insurgenten ihnen Zeitersparniß halber, an einem Punkt die Blutarbeit mit einer einem Balkon sehen lassen durfte), durch eine Mauerlude den Stra- unter Androhung des Todes befahlen, an dem Kampf gegen die Truppen Mitrailleuse verrichtet. Die Lyoner Kartätschen- Erschießun- ßenkampf in der Rue de Condé mit anzusehen. Volle zehn Stunden theilzunehmen. Ein junges Mädchen von 15 Jahren, welches eine Die Lyoner Kartätschen- Erſchießun- bauerte es, bis die Versailler aus der Rue de Vaugirard und der Rue rothe Schärpe trug, zeichnete sich namentlich durch die Heftigkeit aus, gen der ersten Republik waren Kinderspiel gegen das, was diese St.- Sulpice bis zum Dbéon und zur Rue de l'ancienne Comédie vor- mit welcher es in die Ankömmlinge drang, an der Vertheidigung der angsttolle Schreckensherrschaft der Ordnungspartei leistet. rücken tonnten. Furchtbar war der Kampf in der Nähe des Panthéon . Barrikade mitzuwirken. Diese weigern sich dessen sämmtlich und flüch­In der Wiener ,, Tagespresse" lesen wir: Gegen 1 Uhr( am 24. Mai) war ein Pulverlager hinter dem Lurem- ten unter einem Regen von seugeln, welche die Föderirten nachschicken, Der Kirchhof Père Lachaise ist mit unbeerdigten bourggarten in die Luft geflogen und hatte das ganze Stadtviertel in in einen Hof der Präfektur, den der anhaltende Brand in einen wahren Leichen vollgepfrorft. Von sechstausend Aufständischen, ten Feuer an das Bulverlager unter dem Banthéon legen würden. endlich durch den Lieutenannt Berger, welcher an der Spiße einer Bestürzung versezt. Noch mehr fürchtete man aber, daß die Föderir- Schmelzofen verwandelt hat. Dort blieben sie bis 5 Uhr Abends, um die in dieser durch das Alter geheiligten Ruhestätte umzingeli Glücklicherweise hatte man sich unnöthige Angst gemacht. Bei ein- Abtheilung bes 79. Linien- Regiments erschien, befreit zu werden. wurden, soll die Zunge schaudert es auszusprechen Ueber die Vorgange in dem Gefängnisse von Mazas gehen," fein brechender Nacht waren die Versailler im Besiß der Barrikade der Rue Siecle" von zuverlässiger Seite folgende Mittheilungen zu: einziger entkommen sein. Viele derselben hatten schon den Gar- Souflot vor dem Panthéon und einige Minuten später bezeichneten dem distenrock mit der Blouse vertauscht, um im legten Augenblicke der Vorhalle bes Banthéon ben weg der Verſailler im 5. Arrondisse- unter Escorte im Eisenbahn - Omnibus nach La Roquette gebracht; 4-500 furchtbar zermetzelte Leichname von Nationalgarden unter Dienstag, den 23. v., wurden 101 Gefangene vom Gefängniß Mazas leichter fliehen zu können. Bergebens war ihre List. Sie muß- ment. In der Nacht wurden die Häuser von den Truppen durchsucht Fortsetzung auf Seite 4.

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