Nr. 92.
Abonnements- Bedingungen:
Abonnements Preis pränumerando: Bierteljährl. 3,30 Mt., monatl. 1,10 mt., wöchentlich 28 fg. fret ins Haus. Einzelne Nummer 5 Pfg. Sonntagss Nummer mit illuftrterter Sonntagss Beilage ,, Die Neue Welt" 10 Bfg. Pofts Abonnement: 3,30 Mart pro Quartal. Eingetragen in der Post- Bettungss Preisliste für 1900 unter Mr. 7971. Unter Kreuzband für Deutschland und Defterreich- Ungarn 2 Mart, für das übrige Ausland 8 Mart pro Monat.
Erscheint täglich außer Montags.
17. Jahrg.
Die Insertions- Gebühr beträgt für die fechsgespaltene Rolonel. zetle ober deren Raum 40 Pfg., für politische und gewertschaftliche Vereinsund Versammlungs- Anzeigen 20 Pfg. Kleine Anzeigen" jedes Wort 5 Pfg. ( nur das erste Wort fett). Inferate für die nächste Nummer müssen bis 4 Uhr nachmittags in berExpedition abgegeben werden. Die Expedition ist an Wochentagen bis 7 Uhr abends, an Sonns und Fefttagen bis 8 Uhr vormittags geöffnet. Kernsprecher: Rmt 1, Mr. 1508. Zelegramm Adresse: Bocialdemokrat Berlin"
Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2.
Sonnabend, den 21. April 1900.
Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3.
die Versammlung durch Ueberweisung an einen Ausschuß sich recht geschickt aus der Affaire gezogen. Man muß sich zwar verständigerweise fragen, was für einen sa chlichen Zweck grade bei diesem Gegenstande, über den sich jedes einzelne Mitglied von bornherein flar sein mußte, die Ueberweisung an einen Ausschuß haben sollte. Betrachtet man indessen die Sache von rein tattischen Gesichtspunkten, so findet das Verhalten der MehrDurch dieses ist heit seine ganz natürliche Erklärung. eine Beschlußfassung vermieden worden, die, wenn sie in der einen Richtung erfolgte, freisinnigen Grundsägen widersprach, im lentgegengesezten Fall aber den Zorn der Socialdemokraten über die vorausgegangene Bewilligung der 50 000 M. in unangenehmer Weise steigern mußte."
Man wird dieses plögliche Lob um so höher zu schätzen wissen, als dieselbe Streuz- Zeitung" denselben Freisinn in ihrer unmittelbar vorhergehenden Nummer in Hinsicht auf die skandalösen Vorgänge in Gotha wie folgt gewürdigt hatte:
Das geht nun vielen Engländern, denen der Reichsgedanke am Herzen liegt, und sicher auch verschiedenen Mitgliedern der Re gierung, wider den Strich. Es beschränkt im voraus die Funktionen des ihnen als Zukunftsbild vorschwebenden ReichsEine Anzahl von Versammlungen über die Süd- senats( in den man das Haus der Lords dereinst afrita Frage haben wieder zu allerhand Versuchen von umzuwandeln hofft) und mindert, wie gesagt, die Autorität Sprengungen seitens der Regierungsanhänger des Reichs über einen ganzen Bund seiner australischen geführt. So fürzlich in Shoreditch ( nordöstliches London ), wo Kolonien. Rud, Es braucht denn auch nur noch einen in einer von der Socialdemokratischen Föderation" einberufenen und dieser verwandelt sich in einen selbständigen Staatenbund: die und von 1500 Personen besuchten Bersammlung Hyndman über Bereinigten Staaten von Australien oder gleich Australasien. Aber den Krieg referierte. Es gelang zwar den Ordnern der Partei, die Störer was thun? Die Verfassung hat, so wie sie ist, schon die Sanktion aus dem Saal zu entfernen, draußen aber bedurfte es energischen Ein- des australischen Volls erhalten, die kleinste Aenderung würde eine schreitens der Polizei, große Gewaltthätigkeiten gegen Theilnehmer der neue Urabstimmung notwendig machen, und dagegen wehren sich Versammlung zu verhindern. Aehnlich ging es zwei Tage darauf in einige der australischen Bevollmächtigten, die behufs Rati Bangor( Wales ) zu, wo der radikale Walliser Abgeordnete Lloyd George filation der Verfassung herübergekommen find, aus Leibes vor seinen Wählern Bericht erstatten wollte. Auch hier konnten nur durch kräften. Andre nehmen die Sache fühler, denn nicht in polizeiliches Aufgebot gröbere Ausschreitungen verhindert werden, allen Kolonien ist die Begeisterung für die neue Verfassung aber ohne Fenstereinwerfen, Unterbrechungen und lärmende Gegen- gleich groß. Aber in allen würde die Einmischung des Reichsdemonstrationen ging es auch hier nicht ab. Die Verfamm- parlaments oder der Reichsregierung in die inneraustralischen lung selbst nahm mit großer Mehrheit eine Resolution an, Fragen von einem großen Teil der Bevölkerung sehr übel aufwelche die Politik Chamberlains, die zu diesem Krieg ge- genommen werden und zit lebhaften Reklamationen und Agitationen führt habe, verurteilt, und dann erklärt, daß es zwar im Anlaß geben, die der englischen Regierung gerade im jezigen Moment Interesie Südafrikas läge, auf die Beendigung der Feindseligkeiten sehr ungelegen tämen. So wird denn hin und her verhandelt, unt Entwaffnung sowie Gewährung gleicher Rechte an alle Weißen einen Mittelweg zu finden, es ist aber noch fraglich, ob dies ge folgen zu lassen, daß aber die nationale Existenz der lingen wird. Herr Chamberlain, der Kolonialminister, hat sich in Auch die Post" sicht hoffnungsvoll in die Zukunft und beiden Boerenrepubliken nicht unterdrüdt werden dürfe. Die von Hyndman in Shoreditch befürwortetener der letzten Sigungen vor den Ferien mit auffallender Vorsicht sieht ihr Jdeal einer einheitlich gesammelten Reaktion näher die Möglichkeiten des Reichsverbands geäußert. Es und ebenfalls mit großer Mehrheit angenommene Resolution erklärt müsse da alle Initiative den Kolonien gelassen werden, meinte fommen. Sie mahnt die Liberalen väterlich, nun endlich einden Krieg für ungerecht, verbrecherisch, unpolitisch und fordert die er, man dürfe um keinen Preis ihre Empfindlichkeiten herauszusehen, daß fie für ein Socialistengesetz stimmen müßten: Regierung und das englische Volt auf, die Feindseligkeiten baldigst fordern. Charakteristisch aber ist es, daß eben diese australischen auf Grundlage einer Lösung zu beenden, die den Boeren das Kolonien, die sich in der Verfassungsfrage so spröde zeigen, in bezug Recht der Selbstregierung zuerkennt und so Südafrika Frieden und Gedeihen sichert.
auf die Südafrika - Frage geradezu fanatisch auf seiten Englands stehn, das Annegionsfieber geht da um verschiedene Grade höher, wie in England. Auch haben die Freiwilligen aus den Kolonien entschieden in Afrika ihren Mann gestanden und schon gehörig Blut für England vergoffen. Freilich spielen da allerhand Interessens fragen mit, im ganzen fann aber diese freiwillige Bekräftigung der politischen Solidarität durch die That bei gleichzeitiger strenger Geltendmachung der staatsrechtlichen Selbständigkeit als ein lehrreicher Beitrag zum Thema von der bindenden Kraft freier Einrichtungen dienen.
Politische Meberlicht.
Freifinniges.
Nach dem, was wir bei ihrem erfolgreichen Versuche, das fassungsmäßig vorgeschriebene geheime Wahlrecht hinfällig zu machen, erlebt haben, wird von einer großen Neigung, mit diesen Herrschaften Beziehungen anzufnüpfen, kaum noch die Rede sein. Jenes Verhalten ist vielmehr mur geeignet, ihre politische Er. bärmlichkeit im hellsten Lichte erstrahlen zu lassen.
"
"
Allmählich ist die Sprache der socialistischen Presse zu einer Echärfe gebiehen, die kaum mehr übertroffen werden kann. Singer, der Arrangeur der politischen Ueberraschungen, und der Vorwärts" haben bereits derart mit dem Respekt vor unsren herrschenden was mit dem Zuständen aufgeräumt, daß sie in allem, föniglichen Hause in irgend welche Beziehung kommt, byzantinische Erscheinungen sehen. Man lese nur den LeitWem fällt da, wenn artikel des Vorwärts".
er
diese verwilderte, autoritätslose Sprache hört, nicht unwillkür lich ein, daß der rote Konvent des Jahres 1789 auch keinen König von Frankreich , sondern nur einen Louis Capet fannte? Es ist wirklich schon weit gekommen, und die„ freifinnigen Hüter des mobilen und immobilen Kapitals", auf die jetzt die Nutenstreiche der socialistischen Agitation und Breffe niedersausen, mögen wohl endlich erkennen, welches Gezücht fie fich seit der Aufhebung des Socialistengesetes liebevoll groß gezogen haben. Die" Post" scheint es für das Zeichen autoritätsloser
Die Störung der Friedensversam mlungen bezw. die damit verbundene Verlegung des freien Versammlungsrechts kamen auch im 2ondoner Gewerkschaftsrat zur Sprache, der am 12. April feine Generalversammlung abhielt. Es ward beantragt, eine große Protestversammlung im Hydepart abzuhalten und ein Zujazantrag schlug vor, auf diesem Meeting die unverzügliche Beendigung des Kriegs und die Wiederherstellung der Unabhängig feit der Boerenrepubliten zu verlangen. Die Debatte zeigte jedoch, daß über diese beiden Punkte große Meinungsverschiedenheit unter den Delegierten bestand. Verschiedene von ihnen, darunter der Abgeordnete W. Steadman, erklärten es für einfach unmöglich, den Strieg jezt zu beenden. Schließlich ward der Zujazantrag mit großer Mehrheit abgelehnt und lediglich Berurteilung der Versammlungs. störungen beschlossen. Ein besonderes Meeting soll nicht stattfinden. Der Gewerkschaftsrat vertritt zur Zeit 112 Gewerke und etwas über 54 000 zahlende Mitglieder. Die liberale Presse vermeidet es geflissentlich, die Vor- Verwilderung zu halten, daß wir die staatsmännischen Reden Die Frage, ob Socialisten verpflichtet sind, die unverzügliche gänge in der lekten Berliner Stadtverordneten- Versammlung eines Hugo Sachs nicht mit dem gebührenden stilistischen Beendigung des Kriegs zu verlangen, hat auch zu lebhaften Aus einer Erörterung zu unterziehen. Man will über diesen Respekt behandeln. Sie verlangt zum Schutz der freisinnigen einandersegungen unter den Mitgliedern der Sündenfall des Liberalismus, diese dreifache Preisgabe aller Autorität ein Socialistengeset- der Freifinn darf sich Glück Unabhängigen Arbeiterpartei geführt. F. Brocklehurst, eines demokratischen Grundsäße hinweghuschen. Man prostituiert wünschen, er hat bei der" Post" die zarte Verleglichkeit und der bekanntesten Mitglieder der Partei, hatte in einer Versammlung sich, aber man hat noch nicht den Mut gewonnen, sich dessen Schußbedürftigkeit einer Majestät erlangt. in Hubed( Lancashire ) zwar die Kriegspolitik berurteilt, aber hinzu gefügt, er könne in den Ruf nach ſofortiger Beendigung des Kriegs nicht einstimmen. Nun der Krieg einmal da sei, müsse er auch bis zu einer Entscheidung fortgeführt werden. Das hat ihm heftige Angriffe zugezogen und ist ihm der Vorwurf, ein Jingo zu sein, nicht eripart geblieben. Der Vollziehungsrat der Partei hat sich eben falls gegen den Inhalt von Brocklehursts Rede ausgesprochen, doch wird die Sache noch vor die Jahreskonferenz der Partei fommen. Auch im Verein der Fabier hat die Kriegsfrage zu lebhaften Debatten geführt und den Austritt von 19 Mitgliedern aus dem Verein zur Folge gehabt.
Die Zurüdberufung des Generals Gatacre vom Kriegsschauplatz wird in hiesigen Blättern lebhaft kommentiert. Verschiedenen ist die Maßregelung für die Mißgriffe, die sich der Ge nannte hat zu Schulden fommen lassen, zu hart, andre finden, daß die Fehler, wegen deren er seines Kommandos enthoben wurde, zwar groß genug, aber doch noch gering find im Verhältnis zu denen, die Lord Methuen als Führer der West- Armee auf dem Konto hat. Mehr oder minder laut wird auch der Ruf nach Feststellung und Bestrafung des wahren Schuldigen" für die Schlappe bei Stoorn Spruit erhoben und durchblicken gelaffen, daß dies der junge Herzog von Ted, ein Mitglied der königlichen Familie, sei. Ueberhaupt macht sich der Verdruß und die Enttäuschung über die vielen Fehler der englischen Heerführer bei jeder möglichen Gelegenheit Luft. Als die Boeren nach ihrem Erfolg von Koorn Spruit bekannt gaben, daß ihnen sorgfältig aufgenommene Kriegskarten in die Hände gefallen seien, die bewiesen, daß man in England den Krieg von langer Hand vorbereitet habe, schrieben die„ Daily News" sarkastisch, das sei ja äußerst erfreulich zu hören, daß man bei Engländern ordentliche Striegstarten entdeckt habe. Nach einer heute in diesem Blatt veröffentlichten Korrespondenz bom Kriegsschauplas war die Position bei Stormberg, wo Gatacre geschlagen wurde, eine solche, daß, wenn die englischen Truppen dort hin geführt worden wären, wo sie nach dessen Vorhaben den Sturm angriff machen sollten, die Niederlage nur noch verheerender hätte ausfallen müssen.
zu rühmen. Das wird mit der Zeit auch noch kommen, wenn die Allüren des Gothaer Freisinns erst allgemein Parteipflicht geworden sein werden.
Nur die„ Volkszeitung" spricht ihren bitteren Unmut über den Dekorationsfreifinn" aus. Das Blatt schreibt:
"
Das goldene Zeitalter bricht an: Der Junker muß geächtet das höfische Paradies verlassen, und hinein schwärmt der frisch gestrichene Adel der Kommerzienräte. Der Gesinnung nach ist der Liberalismus reif zu solcher Beförderung, und die andren förperlichen und geistigen Vorzüge lassen sich teils lernen, teils kaufen. Das bilden sich die Ünentwegten wenigstens ein.
-
Verlassen.
So kommt denn bei all den Loyalitätshyinnen, durch welche die Herren Vertreter der Alten und Neuen Frattion im Aufblick zu dem Kaiser von Oestreich und dem Könige von Ungarn den geftrigen Donnerstag verherrlicht haben, nichts weiter heraus, als die Erkenntnis, wie leicht es sich der in der StadtverordnetenPfarrer Naumann, der Mann der guten Absichten und der Versammlung tonangebende Kommunalfreifinn macht, auf Kosten miserablen Politit, hat allenthalben getastet, Anhang für das krause der Steuerzahler dekorativ zu wirken. Wie die Ideendurcheinander zu finden, mit dem er die Welt zu erleuchten Flottenvermehrungsschwärmer von freifinniger Seite oft genug gefragt worden find: wieviel fie an freiwilligen Opfern geben gedachte. Die Widerspruchsfülle in allem Denten und Wirken würden, wenn die Flotte aus privaten Mitteln vergrößert werden ließ ihn jedoch nie mehr werden, als einen interessanten follte, so möchten wir die Herren, die gestern 50 000 m. botiert Eingänger, ließ ihn nie festen Boden in irgend welchen haben, fragen: wieviel der Einzelne von ihnen wohl beisteuern würde, wenn diese Summe auf privatem Wege durch ein aus Hoflieferanten, Kommerzienräten 2c. bestehendes Komitee hätte auf gebracht werden sollen? Wir vermuten, daß viele von den Mitgliedern Der Alten und der Neuen Fraktion, die gestern in freudebebender Loyalität die Stadttasse um 50 000 m. erleichtert haben, nicht einmal das Geld ausgeben werden, um am Tag der Ankunft Franz Josephs ihre Fenster zu illuminieren, obwohl in den großen Warenhäusern sehr lange Kerzen sehr billig zu haben sind.
breiten
"
Boltsschichten faffen. Jetzt hat er auch in den Evangelischen Arbeitervereinen" ein böses Fiasto davongetragen.
"
In Dresden fand dieser Tage die Delegiertenversammlung des Gesamtvorstands der Evangelischen Arbeitervereine statt. Herr Naumann, der unentwegt in aussichtslosen Hoffnungsseligkeiten Schwelgende, unternahm den erstaunlichen Versuch, die pfäffisch gezüchteten Evangelischen Arbeitervereine, deren Mitglieder fast zur Hälfte Durchaus dekorativ nahm sich gestern auch der Freifinn aus, Nicht- Arbeiter sind, für ein vorurteilsfreies, auf Kampf gestelltes als er allerlei unhaltbare Wenn und allerlei Gewerkschaftswesen zu begeistern. Er beklagte, daß die meisten der wurmstichige Aber dem socialdemokratische u Antrag Mitglieder der E.." sich den gewerkschaftlichen Bestrebungen zur Herbeiführung des allgemeinen gleichen geheimen und direkten gegenüber gleichgültig verhalten. Da sie aber doch in die Lohnkämpfe Kommunal- Wahlrechts entgegensette. Leider hieb auch die Neue Fraktion der Linken in der Wahlrechtsfrage mit der Alten der Gewerkschaften hineingezogen würden, so sei es nötig, daß fie Frattion, wenn auch in etwas modificierter Form, in diefelbe nicht länger von den gewerkschaftlichen Organisationen fern bleiben; Sterbe. So find die Wähler gestern geradezu mit der Nafe darauf fie sollten dazu beitragen, daß große starte Arbeiterorganisationen gestoßen worden, zwischen dekorativem Freisum und demokratischem auf rein gewerkschaftlichem Boden entstehen. Naumann beantragte Ernst gründlich unterscheiden zu lernen. folgende Thesen: a) Arbeitervereine wahren Die evangelischen Arbeiterbereine wahren ihren religiösen und patriotischen Charakter in jeder Hinsicht und find darum nicht im stande, alle Mitglieder eines Berufs zu gewerkschaftlicher Arbeit zu vereinigen. Ihre praktische Thätig feit liegt mehr auf dem Gebiet der Genossenschaft, als auf dem der Gewerkschaft. b) Da aber die evangelischen Arbeitervereine nicht selbst Gewerkschaften ins Leben rufen können, haben sie die dringende Pflicht, ihre Mitglieder zur Teilnahme an Gewerkschaftsverbänden zuhalten, damit nicht durch die evangelischen Arbeitervereine der Gesamtfortschritt Arbeiter bewegung irgendwie gehemmt werde. c) Es wird nötig sein, daß die einzelnen evangelischen Arbeitervereine sich nach lokalen Erwägungen darüber schlüssig machen, welcher Art von Gewert schaften oder Gewerkvereinen sie ihre Mitglieder zuführen wollen. Jedenfalls empfiehlt sich gemeinsamer Eintritt der christlichen Berufsgenossen eines Orts. d) Bei dieser Beschlußfassung darf nie aus dem Auge verloren werden, daß die Herstellung allumfassender unpolitischer und untonfessioneller
Die Schwierigkeiten der Herstellung des von vielen Engländern Dagegen wird der Freifinn jezt mit unverkennbarem erstrebten britischen Reichsverbands werden anschaulich illustriert durch die Diskussionen, zu welchen die Frage der Wohlwollen von der Kreuz- Zeitung " und der" Post" aufaustralischen Bundesverfaffung geführt hat. Diese Ver- genommen, die anscheinend selbst nicht so viel waschechte faffung, traft deren die australischen Kolonien sich zu einer Bundes- Gesinnungstüchtigkeit für möglich gehalten hatten; wenigstens republit( Commonwealth ) zuſammenthun, ist das Ergebnis lang nahm die geistesverwandte die geistesverwandte Rhein . Weftf. 8tg." noch jähriger Verhandlungen zwischen ihnen und hat leztes Jahr in diretter Boltsabstimmung die Billigung der australischen Wähler- ironisch an, daß etwa 50 aufrechte tapfere Männer die Es waren in Wirklichkeit fchaft erhalten. Sie soll jetzt vom Parlament und der Regierung 50 000 m. verweigern würden.
des britischen Reichs genehmigt werden. Nun stellt sich aber heraus, nur 20! Es ist ein wohlverdientes Lob, wenn den Vätern daß sie einen der wenigen Fäden, die eine verfassungsmäßige Ver- der Stadt jetzt die Kreuz- Zeitung " nachrühmt, sie hätten dem Mutterland darstellen bindung zwischen Australien und
Die
und diesem wenigstens in bedeutsameren Rechtsfällen die oberste Stimme sichern, fast bis zum Berreißen loderte. Stompetenz der juristischen Abteilung des britischen geheimen Staatsrats foll nach ihr für Australien auf solche Fälle beschränkt werden, tvo es fich um Rechtsstreitigkeiten zwischen australischen und nicht australischen Teilen des britischen Reichs handelt, alle inneraustralischen Konflikte dagegen sollen von dem australischen Bundes Obergericht endgültig entschieden werden.
ein für ihre Verhältnisse" ungewöhnliches Maß von politischem Taft gezeigt, das sehr vorteilhaft absticht von ihrer Haltung bei der letzten Bürgermeisterwahl, in der bekannten Friedhofsangelegenheit und vor allen Dingen bei Gelegenheit des Besuchs des Königs von Italien , wo die zur Ausschmüdung der Straßen geforderte Summie nur mit einer Zufallsmehrheit von wenigen Stimmen bewilligt wurde. Auch bei dem der freifinnigen Mehrheit nicht gerade Stadt bequemen Antrage des berordneten Singer wegen des Gemeindewahlrechts hat
der