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Berufsverbände das letzte Ziel ist. Verbände, die diesem Ziel offen zustreben, haben den Vorzug."

Gegen Naumann traten verschiedene Redner auf, u. a. Lic. eber und Reichstags- Abgeordneter Franken Bochum, der folgende Gegenthesen aufstellte:

habe, auf dem Wege der Gemeindebesteuerung dem be- fie ganz das Einlaufen des kaiserlichen Hofzugs überfahen. Der flagtem Uebel abzuhelfen. Wenn der Staat in der Sache Kaiser hatte, wie er selbst lachend bemerkte, dergestalt auch einmal regulierend eingreifen solle, tönne er nur für größere Einheitlichkeit die Genugtbuung, das Militär von hinten inspizieren zu können. der Besteuerung sorgen, und eine größere Pression auf die Gemeinden Die Verblüffung der so heiter Ueberraschten dürfte keine geringe ge­ausüben, vorzugehen. Er halte den Weg der kommunalen Regelung wesen sein. Die Begrüßung des Prinzen von Wales bestand in Kuß   und Der Gesamtverband der Evangelischen Arbeitervereine Deutsch   immer noch für den gangbarsten; auch in Preußen sei die Regierung Händedruck. lands erachtet es nicht als seine Aufgabe, den einzelnen Vereinen dieser Ansicht gewesen. Wenn schließlich Preußen und Bayern   die 14 Stunde nach der unerwarteten Ankunft, 11 Uhr 20 Minuten, zu empfehlen, Gewerkschaften zu organisieren. Er überläßt es den Sache staatlich geregelt hätten, so seien dafür Württemberg   und trat der Kaifer die Rückreise nach Berlin   an. einzelnen Mitgliedern, bestehenden Gewerkschaften, sofern solche Baden zu entgegengesetzten Schlüffen gekommen. Es sei nicht un- Der Daily Telegr." sucht die Begegnung des Kaiserlichen nicht von der Socialdemokratie geleitet werden, beizutreten. Er begrüßt lebhaft die im Reichstag angestrebten bedenklich die Besteuerung auf die Basis der Konzentration Neffen mit dem prinzlichen Ohm erklärlicherweise politisch zu frutti­Sie nimmt an, der Schritt des Kaisers fei ein Arbeiterkammern, die dazu dienen, die Interessen der Arbeiter zu des Detailhandels   mit verschiedenen Warengattungen zu stellen, fizieren. wahren und die Arbeiter wirtschaftlich zu schulen. Er erachtet denn es müßte dann die Gruppierung diefer Waren sichtbarer Ausdruck der großen und festen Freundschaft mit folche auch als geeignet, focialdemokratische Bestrebungen und gattungen gefeßlich festgelegt werden, und das sei sehr schwierig. den herzlichen Beziehungen beider Regierungen ein welcher ein gutes tonfeffionelle Reibungen aus der Arbeiterbewegung fernzuhalten." Er werde bemüht sein, eine Gesegesvorlage herzustellen, welche die Einvernehment zwischen zwei Wölfern folgen werde, deren weitere Es gab eine hizige Debatte. Für Naumanu scheint nur sein Zustimmung der Kammer finden könne, aber er verhehle sich die Entfremdung ein Unglück wäre und deren Versöhnung notwendig Parteifreund Tischendörfer eingetreten zu sein. Naumann mußte Schwierigkeiten nicht. Die Konsumvereine, die für die Bevölkerung für die ständigen Interessen beider sei. sehen, daß seine Anträge gänzlich aussichtslos waren, er ersuchte, ein gewiffer Segen seien, tönnten von der Bestenerung nicht aus Auch die Deutsche Tages- 8eitung" scheint an einen teine Abstimmung vorzunehmen und die Sache zu vertagen. Die genommen werden. Großer Erfolg sei von den angestrebten Maß- politischen Hintergrund der Begegnung zu glauben oder wenigstens Gefälligkeit dieses Abgangs erwies ihm denn auch die Delegierten regeln nicht zu erhoffen. Der Mittelstand solle sich nicht auf den eine politische Ausbeutung derselben zu befürchten, denn sie giebt zu verſammlung. Staat allein berlaſſen, ſondern den Weg der Selbsthilfe beſchrei

England und

eine nahe Zukunft, berheiße

in

Herr Naumann mag geglaubt haben, es werde sich durch Ein- und sich genossenschaftlich organisteren, er Selbsthilfe beschreiten dem die Begegnung meldenden Telegramum mur folgenden Kommentar:

Das tlang nicht gerade sehr verheißungsvoll und die Mittel­standsretter waren auch fichtlich enttäuscht.

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schmuggelung der frömmelnd- zahmen evangelischen Arbeiter in den Kampfesorganisationen der Gewerkschaften eine Abkehr von Hoch­gestellten Idealen erweisen lassen. Ist es doch sein heißester Wunsch, Seitens unfrer Partei sprachen noch Seifert und Hofmann, dann die Gewerkschaftsbewegung von den socialistischen Utopien" loszu- machte ein Schlußantrag der Debatte ein Ende und die Regierung lösen. Aber seine Klassen- und Glaubensfreunde verlachen ihn. Sie wurde mit allen gegen 10 Stimmen beauftragt, den Mittelstand find überzeugt, daß auch die kleine Zahl der Arbeiter, die bisher durch höhere Besteuerung der Konkurrenz zu retten. Wie? Das ist zu ihrem evangelischen Banner nachfolgten, ihnen völlig entfremdet werden ihre eigne Sache. würde, sobald sie sich einmal in Reih und Glied des Arbeiter of dough sad Klassentampfes gestellt haben. Sie teilen nicht die Utopie Naud manns, als sei es möglich, die zu selbständigem Wollen organisierten Arbeiter der Gewerkschaften durch Beimischung des evangelischen Elements zur socialen Befcheidenheit zu erweichen. Ja selbst die fociale Bescheidenheit, die Herr Naumann die Gewerkschaften lehren möchte, ist den Leitern der evangelischen Arbeitervereine noch immer böse Begehrlichkeit. Herr Naumann, der sich uns gegenüber stets des realpolitischen Blicks rühmt, sah nicht einmal die Thatsache, daß die evangelischen Arbeitervereine nur zu dem Zwed gegründet und bestimmt sind, jede Arbeiterbewegung lahm zu legen. In phan­tastischer Verkennung aller wirklichen Verhältnisse lebte er der Ein­bildung, die Feinde der Arbeiterklasse zu ihrer Förderung Förde: rung, wie eben Naumann sie versteht überreden zu können. Eine bernichtende Absage hat ihn ereilt. Sehend wird er auch durch diese Lehre nicht werden.-

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Warenhand- und Konsumvereins- Stener in Sachsen  . Man schreibt uns aus Dresden  , 19. April:

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Heute sputte in der Zweiten Kammer des Landtags wieder einmal die Warenhaus- und Konsumvereins- Steuer. Die vereinigten Stonservativen und Nationalliberalen hatten unter der Führung der Herren Opiz und Dr. Schill einen Antrag eingebracht, die Regierung möge dem nächsten Landtag einen Gefegentwurf vorschlagen, durch welchen eine stärkere Besteuerung derjenigen gewerblichen Betriebe ermöglicht werde, welche durch die Konzentration des Detailhandels  mit verschiedenen Warengattungen oder durch von Gebäuchen des soliden Handels abweichende Maßnahmen sich besondere Vorteile schaffen". Die Antragsteller wollen dadurch die mittleren und Kleinen Gewerbebetriebe schützen und entlasten, denn die bis herige Regelung des Gegenstands auf dem Wege der Ge­meinde- Autonomie habe nicht den gewünschten Erfolg gezeitigt. Der Konservative Opis wandte sich scharf gegen die verwünschten Konsumvereine, die sich trotz der kommunalen Sonderbesteuerung luftig weiter entwickelten und im Jahre 1899 205 Vereine mit 179 000 Mit gliedern zählten, die bei einem Umsatz von 44 Millionen Mark 5 Millionen Dividende verteilten. Vollständig befriedigende Ver hältnisse werde die Steuer allerdings nicht schaffen, aber die in 12 Städten und 12 Landgemeinden bereits eingetretene kommunale Besteuerung laffe gewisse Schlüffe zu. Lasse sich auch ein weiteres Anwachsen der Konsumvereine in den meisten dieser Orte nicht Teugnen, so sei doch das Lieferantengeschäft zurückgegangen, und dieses habe das Handwerk am schwersten geschädigt. Diejenigen Vereine wolle er von der Besteuerung ausnehmen, welche ihren Mitgliedern die zum Gewerbebetrieb erforderlichen Waren vermitteln ( das sind die landwirtschaftlichen Konsumvereine), wolle aber die jenigen treffen, welche Dividenden verteilen( das sind die Arbeiter tonfumbereine).

ist vom rein menschlichen Standpunkt erklärlich, daß Se. Majestät der Kaiser das Bedürfnis empfunden hat, einen nahen Verwandten, kurz nachdem diefer einer schweren Gefahr entgangen ständlich finden, wenn wir uns jedes weiteren Kommentars zu dieser Begrüßung enthalten."

Zu den gegen die Socialdemokratie gerichteten Kundgebungen des Staisers, selbst wenn sie noch so temperamentvoll waren, hatte das Organ der Agrarier niemals eine fritische Bemerkung zu machen. Um so mehr muß es auffallen, daß es in seiner ver­clo ad and manok ärgerten Stimmung dem agrarischen Haß gegen England ohne # d102 Deutsches Reich. nod weiteres die verwandtschaftliche Pietät des Kaisers geopfert zu ſehen in siding ( Rod stugan wünscht. Wenn man wünscht, daß der Kaiser sich als Privatmann lonjo ilozijo vonj dis Lex Heinze.is die durch die politischen Verhältnisse geboten erscheinende Reserve in der bayrischen Rammer wurde am Freitag die De- auferlegt- ein Wunsch, den auch wir nicht für unbegründet halten- batte über die lex Heinze fortgeführt. Ein Wolffiches Telegramm fo sei man wenigftens tonfequent. meldet: Die verbisfene Bemerkung des Agrarier- Organs dürfte übrigens Abg. v. Vollmar( Soc.) brachte in längerer Bolemit gegen in der antisemitischen Preffe ein lange nachhallendes Echo Grafen Lerchenfeld im Reichstage nach seiner bekannten Rede Kaifer sich abermals in schroffsten Widerspruch gesetzt hat zu dem die lex Heinze" auch die Blättermeldung zur Sprache, daß dem finden. Man wird nicht umhin können, zu tonstatieren, daß der von seiten des Centrumis zugerufen worden sei: Hugo, das hast Empfinden des Volts. Du gut gemacht!" Ministerpräsident Freiherr   v. Crailsheim  erwiderte, die letztere Aeußerung sei völlig erfunden. Graf Aus dem Hofbericht. Dem Bericht über die höfische Lages. Lerchenfeld habe seine Stellung in Berlin   nie als die eines Partei- chronit entnehmen wir folgende Mitteilungen: vertreters aufgefaßt, sondern stets als die des Vertreters der am 20. morgens 7 Uhr 45 Min. erfolgte die Ankunft Wilhelms II. bayrischen Regierung. Justizminister v. 2eonrod sowie der aus Altona  . Minister des Innern Freiherr   v. Feilish betonten alsdann, Nach dem Frühstück im fönigl. Schloß machten beide Majestäten die bayrische Regierung wolle mit dem§ 184 a mur eine Lücke des den gewohnten Spaziergang im Tiergarten. Strafgesetzbuchs ausfüllen, jedoch die Kunst in feiner Weise beein Hierauf hatte der Kaiser mit dem Unterstaatssekretär Freiherrn  trächtigen. Im Lauf der Zeit habe aber jener Paragraph eine b. Richthofen eine kurze Besprechung im Auswärtigen Amt  Faffung gefunden, mit der Unzuträglichkeiten verknüpft und wohnte später im tgl. Schloß dem Empfang einer Abordnung oling oploj fein könnten. Hoffentlich finde der Reichstag des Chirurgenfongresses bei der Kaiserin bei. schließlich noch eine bessere Fassung, die alle Um 11 1hr begab sich der Kaiser nach dem Opernhaus, wo die Anschauungen befriedige. Probe zur Oper Das eherne Pferd" stattfand.

Um 2 Uhr legten der Oberbürgermeister von Berlin Kirschner und Stadtbaurat Hoffmann dem Kaiser die Pläne zur Ausschmüdung des Parijer Plages am Tage der Ankunft des Kaisers von Oestreich vor.

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Abends wird der Kaiser einer Einladung des fächsischen Gesandten Grafen   v. Hohenthal und Bergen zum Mahl folgen. Am Sonnabendvormittag um 8 1hr 30 Minuten gebenkt der Kaiser nach der Wartburg   abzureisen.

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Die Aeußerungen des Herrn v. Feilitsch sind recht absonderlich, da die Beschlüsse des Reichstags in dritter Lesung auf vorheriger Besprechung zwischen den Regierungsvertretern und den Heinze parteien beruhen. Offenbar haben die bayrischen Minister ihre Stellungnahme zur lex Heinze nur darum in so wenig flarer Stammer nicht allzu sehr zu reizen. Immerhin genügen die Fassung zum Ausdruck gebracht, um die Centrumsmajorität der Aeußerungen der bayrischen Kammer, um die Hoffnungen des Centrumts auf das Zustandekommen des Gesetzes noch weiter herab­zumindern. Wahrscheinlich werden die Regierumgen gar nicht noch Die Freifinnige Zeitung" fieht sich nun endlich veranlaßt, mals in die Lage tommen, zum Heinze- Gesetz Stellung zu nehmen. den Gothaern einen Hüffel zu erteilen, nachdem sie in ihrer ehrlichen Manier erst den Anschein zu erwecken versucht hat, als ob die An Der Reichstag   wird sie hoffentlich davor bewahren. gaben des Vorwärts" nicht richtig seien, sich aber dann dazu bequemt, sie anzuerkennen. Klar gestellt ſet zwar nicht, ob unter den 130 Wählern, welche mündlich abstimmten, auch Anhänger der Daß in Bremen   die Protestbewegung gegen die lex Heinze freifimigen Volkspartei sich befunden hätten; falls das aber der in Fluß gelangt ist, ist in jeder Beziehung auf das Vorgehen der Fall sei, so haben die betreffenden Wähler dem Partei bremischen Socialdemokratie zurückzuführen. In der letzten programm, welches überall für das geheime Wahlrecht eintritt, Sitzung der Bürgerschaft" gelangte der von unsrer Frattion auwidergehandelt". vor drei Wochen eingebrachte Antrag endlich zur Debatte, der den Wir wissen wirklich nicht, warum die Freisinnige Zeitung" fich Wortlaut hat: noch bemüht, fich für das geheime Wahlrecht zu erhißen, nachdem In der Ueberzeugung, daß die lex Heinze das deutsche sie feierlich bekundet hat, sie sei für jede Verschlechterung des Kulturleben auf das ärgste schädigen würde, erwartet die bremische Wahlrechts zu haben, sofern ihre Bartei nur davon Nuzen habe. Bürgerschaft, daß der Staat den bremischen Bevollmächtigten im Das ist nämlich der Sinn ihrer Bemerkung über unsern in der Ber Bundesrat beauftragt, gegen die lex Heinze zu stimmen." liner Stadtverordneten- Bersammlung erörterten Wahlrechtsantrag::

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über die lex Heinze wird uns von dort berichtet: leber die Debatten in der Bremer Bürgerschaft  "

Uns würde es unter diesen Umständen richtiger erschienen sein, wenn man, statt noch erst eine Kommissionsberatung eintreten zu lassen, einfach den Antrag Preuß von der Neuen Fraftion der Linken angenommen hätte, die Petition zu beschränken auf die Beseitigung der öffentlichen Stimmabgabe, und des Klassenwahlrechts. Wozu überhaupt noch eine umständliche Kommissionsberatung, da es sich hier doch nur um eine leere Demonstration der Socialdemokratie handelt und eine Petition weder in der einen noch in der andern Form bei der Bu sammensetzung des Landtags die geringste Aussicht hat, eine Ein­wirkung zu üben?"

Als Antragsteller verurteilte Genojie Redacteur Rhein in scharfen Ausführungen die Versuche, Kunst und Litteratur dem Büttel auszuliefern. Wenn auch die Obstruktionspolitik der Linken im Reichstage die Gefahr des Gesetzes vor der Hand abgewendet Der Mitantragsteller Dr. Schill( natl.) faßte die Sache bei habe, so wisse man doch nicht, ob der Moralfanatismus gewisser einem andern Bipfel an und erwarb sich dadurch die allerhöchste ln Streife das Gesez nicht doch noch durchsetzen werde. Der drohende Schlag müsse pariert werden und dazu müsse auch die Bürgerschaft zufriedenheit feiner konservativen Bundesgenossen. Er will zu die Hand erheben. Eine Politit, wie sie der Senat seinerzeit bei der nächst die Konsumvereine bon der Sonderbesteuerung aus Buchthausvorlage beliebt habe, die er aus Bwvedmäßigkeitsgründen" geschlossen wissen. Es erscheint ihm aber auch zweifelhaft, im Bundesrat unterstützt habe, dürfe nicht befolgt werden. ob es ratsam sei, die Großbetriebe zu besteuern, schon Genosse Rhein   hatte mit dieser Forderung einen hochwichtigen der Konsequenzen wegen. Mit gleichem Recht könne später der kleine Buntt getroffen. Schon einige Male ist die Reichspolitibes Bahlrecht, als das gegenwärtige ist. Ein gleiches Wahlrecht, das In diesem Antrag Preuß stedt ungweideutig ein noch brutaleres Handwerker tommen und die Besteuerung der Großfabrikanten ver- Senats, bie behufs Erlangung wirtschaftlicher Vorteile Tangen, ober der fleine Bauer die Besteuerung der Großgrundbefizer für die Reederschaft auf eine bebingungslofe Unter nicht auch allgemein ist, ist unendlich schlechter als ein nicht gleiches, stüßung der realtionären Bolitit Preußens das aber allgemein ist. Die allgemeine Slaffenwahl hat bisher noch fordern. Eine Höherbesteuerung der Warenhäuser rechtfertige fich hinausläuft, feitens der Socialdemokratie in der Bürgerschaft an ermöglicht, daß Bertreter des Proletariats gewählt werden. Würden aber dadurch, weil sie von der Gemeinde ganz andre Vorteile hätten getastet wurden. Regelmäßig ist dann bestritten worden, daß die wir statt dessen ein gleiches Wahlrecht erhalten, das aber an einen als die kleinen Detaillisten. Die Warenhäuser feien teine Answüchse Bürgerschaft das Recht habe, die hundesrätliche Haltung des Senats Census gebunden ist, so würde die Arbeiterschaft nicht mehr im ſtande unfres Erwerbslebens und man dürfe sie durch die Sonderbesteuerung zu fritisieren und zu dirigieren. Auch diesmal wieder betonte der sein, Vertreter ins Stadtparlament zu entsenden. Es verdient für nicht als etwas unreelles brandmarken wollen. Redner ist Wortführer der Rechten, Nichter Dr. Lärmann, der einer Senats immer festgestellt zu werden, daß die Freisimmigen zwar nicht gewillt gegen eine Umsatzstener, die ungleichmäßig und daher ungerecht aspirantenfamilie angehört, es lägen auf vielen Seiten Bedenken sind, das Kommunalwahlrecht zu verbessern, dahin aber eifrig streben, wirte; man folle für die Besteuerung lieber die Größe der vor, ob es zweckmäßig und für das wohl des Staats ersprießlich" sei, es den breiten Massen überhaupt zu entziehen. Der Berliner   Stadt Räume, die Zahl der Branchen und die Zahl der Bediensteten solche Anträge einzubringen und zu diskutieren. Es fehlte der Bürger- freifinn ist auf der Höhe des sächsischen Konservativismus an in Rechnung ziehen. Die Steuer solle nur eine Art Prohibitiv die Politit des Senats beeinflußt werde, um auf die Instruktion des Gepreßte Flottenvereinler. Die privaten Flottenagitatoren Prohibitiv- schaft die Stenntnis wichtiger Momente und Fattoren", auf welche gelangt. maßregel sein. Bundesbevollmächtigten hinwirken zu fönnen. Also Senats Die Konservativen waren ziemlich verblüfft ob dieser Nede. absolutismus in puncto Reichspolitik! Genosse Fräßdorf unterzog sich der Aufgabe, die konservativen Aber in diesem Falle wäre die Blamage zu furchtbar gewesen, Heißsporne ein bißchen abzukühlen. Auswüchse im Handel feien hätte man den Antrag der Socialdemokratie zurückgewiesen, und so schon jetzt durch das Gesetz über den unlauteren Wettbewerb zu bestimmte Dr. Lürmann unter ausdrücklicher Betoming, daß durch die an der Saar  . Wie uns berichtet wird, ließ der In­tämpfen. Dem Mittelstand solle mit dem Antrag nur Honig Annahme des Antrages kein Präcedenzfall geschaffen werde, dem um den Mund Mund geschmiert werden. Ein Mittelstand, der Antrage gegen die lex Heinze zu, der schließlich unter Einfügung eines auf den Kunst- und Theaterparagraphen besonders hinzielenden folcher Hilfe bedürfe, sei schon gar kein Mittelstand Busages fast einstimmig angenommen wurde. ein oldaksid duit o

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mehr und möge lieber heute als morgen zu Grunde gehen. Wir haben nicht die Absicht, den Mittelstand zu ruinieren, wir haben aber auch gar nicht die Macht, ihn zu retten. Eine katferliche Ueberraschung. Eine Ueberraschung hatte Nüzen werde die Steuer dem Mittelstand nichts; die Konservativen Wilhelm II.   seinem Oheim, dem Brinzen von Wales, ber am wollten damit nur ihre Wähler bei guter Laune erhalten. Dem Donnerstagabend in Altona   erwartet wurde, und zugleich der Mittelstand könne es noch gar nicht so schlecht gehen, sonst würde er Altonaer   Garnison   zugedacht. nicht immer für die unnügen Ausgaben für Heer und Marine Nachdem der Kaiser noch am Donnerstagnachmittag mit der schivärmen. Auch die Landwirtschaft wolle den Zwischenhandel be­feitigen und ihre Produkte direkt an den Staat absetzen, die Arbeiter aber sollten sich vom Zwischenhandel ruhig ausbeuten lassen. Die Hebung der socialen Lage der unteren Selaffen liege weit mehr im Interesse des Staats als die Hebung des Mittelstands, man wolle aber dem Mittelstand helfen auf Kosten der Mittellosen, denen man auch noch das Letzte aus der Tasche nehme, um den Konservativen bie reaktionären 2ler zu erhalten.

Kaiferin und der Prinzessin Feodora   von Schleswig- Holstein   im fuhr er um 4 1hr 45 Minuten, ohne sich vorher angekündigt zu Garten des Schlosses Bellevue einen Spaziergang gemacht hatte, haben, nach Altona  , um dort den von Kopenhagen   tommenden Brinzen von Wales auf der Durchreise zu begrüßen.

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beginnen ihr verdienstliches Handwerk nunmehr auch in Berlin  felbst mit einer Ungeniertheit zu betreiben, als befänden fie fich in den patriarchalisch- umfriedeten Bezirken des Effener stanonenkönigs oder jenes andern absolutistischen Herrschers genieur B. in der Borsigschen Fabrit eine Anzahl von Arbeitern der mechanischen Werkstatt nach der Meisterbude rufen, um ihnen hier die Mitgliederliste des Flottenvereins zum gefälligen Unterzeichnen zu präsentieren. Da man berechnenderweise solche Arbeiter auserwählt hatte, die schon längere Jahre in der Fahrit beschäftigt find, fanden sich wirklich eine Anzahl der für die Aufnahme in den Flottenverein würdig Befundenen bereit, die Unterschrift zu Teiften und eine, ia sogar zwei Reichsmart zum Kriegs­fonds des Vereins beizusteuern. Man befürchtete eben, im Weige rungsfall bei nächster Gelegenheit aufs Straßenpflaster zu fliegen. Troßdem der Herr Ingenieur selbst davon überzeugt sein müßte, daß ein berartiges Sammeln für den Agitationsfonds der Flottentollen gleichwohl bei gegebener Veranlassung nicht genug über ben einer Brandschaßung verzweifelt ähnlich steht, wird er fich Terrorismus" der Socialdemokratie entrüften fönnen.

Er traf 10 Uhr 5 Minuten in Altona   ein, begrüßte den einige Nicht geeignete Landarbeiter. In einer Sigung des land­Stunden vorher von Kiel   aus angekommenen Prinzen Heinrich und wirtschaftlichen Kreisvereins zu Kirchhain  ( Kurhessen  ) äußerte, wie fonnte gleich darauf dem 10 Uhr 18 Minuten eintreffenden Prinzen man uns von dort schreibt, der Landrat Freiherr von Schenk zu von Wales seinen Glückwunsch zum glücklichen Entrimmen aus der Schweinsberg  , in landwirtschaftlichen Kreisen habe man die Heran­ziehung ungrischer und siebenbürgischer Deutscher zur Abstellung der Die Regierung war von dem Antrage Opiz- Schill fichtlich sehr Todesgefahr aussprechen. Die beabsichtigte Ueberraschung Wilhelms II. gelang vollständig. Leutenot" nicht empfehlen fönnen, weil diese Leute in wenig erbaut. Minister v. Mesh wandte sich wie ein al, um Das Militär, der kommandierende General v. Massow, die Generalitat ihrer Heimat eine befire Lebensweise gewöhnt es mit den konservativen Mittelstandsrettern nicht zu verderben und und das Offiziercorps, hatte seine volle Aufmerksamkeit dem Bahn- feien, als man ihnen in Deutschland   biete. trotzdem fich zu nichts zu verpflichten. Die Regierung werde gern geleis zugewendet, auf dem der Zug des englischen Thronerben Die Agrarier fönnen nur Leute brauchen, die noch geringere den Mittelstand schützen, aber sie habe doch ihr Wohlwollen erwartet wurde. Die Aufmerksamkeit der militärischen Spigen war Ansprüche stellen als die heimischen Landarbeiter. Der Kuli ift schon dadurch bethätigt, daß sie die Gemeinden angereg derartig auf die bevorstehende Ankunft des Prinzen tonzentriert, daß ihr Jdeal.

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