Die Religion der Sozial- Demokratie. Ein Cyklus von Kanzelreden von Diepgen.
3.
( Schluß.)
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stabil und ewig hält, Religion, Sitte und Eigenthum, nicht tingent zu den Armeen stellen mußten, und wie sie mehr als heilige Ausnahme, sondern als profane, entwicklungs- für das Vaterland gekämpft, so werden sie dann auch fähige und entwicklungsbedürftige Theile des Ganzen zu erkennen. für ihre eigenen Interessen aufzutreten gewillt sein. Wie sollte sie dabei verkennen können, daß im Ganzen ein Das allgemeine Stimmrecht, nebst der Vereins- und KoalitionsDie Essenz der Religion besteht darin, diejenige Erscheinung des Höheres lebt, dem das Einzelne unterworfen ist? Doch zum freiheit, giebt ihnen dazu die wirksamsten Waffen. Wer darf Natur- oder Menschenlebens, welche je nach Zeit und Umstän- Religiösen oder Mystischen dürfen wir deshalb nicht zurückwähnen, sie würden diese Waffen unbenußt laffen? Im Ge den von eminenter Bedeutung ist, zu personifiziren, und im greifen. Die Erfahrung hat uns soweit gewißigt, die Klippe gentheil, man wird auf eine Arbeiterbewegung gefaßt Glauben auf eine so hohe Säule zu stellen, daß sie über alle zu kennen, an der bisheran der Verstand in seiner Bemühung sein müssen, wogegen die Vorgänge der letzten Jahre Zeit und Umstände hinwegsieht. um Wahrheit so manchmal gescheitert ist. Die Gelehrten be- nur als ein schwacher Anfang erscheinen dürften. Die religiöse ist eine auf den Kopf gestellte natürliche Wahrheit. nannten sie mit dem schwerfälligen Wort: Anthropomorphie. Zwar äußeren Frieden werden wir dann haben, aber Nicht Gott hat den Menschen, sondern immer und allzeit ha- Es ist das die untultivirte Manier, von der abzulassen so un- feine innere Befriedigung, denn auf die nationalen ben die Menschen nach ihrem Vorbilde Götter erschaffen. Wenn endlich schwer wird, nämlich, die äußere Welt mit dem Maß- Kämpfe werden soziale Klassenkämpfe folgen. irgend ein entlegenes, vernünftiges Geschlecht, vielleicht auf dem ſtabe des eigenen Inneren zu messen. Weil der Mensch seine Man darf sagen, das ganze zivilisirte Europa steht vor Monde oder sonstwo die Heiligen Bücher unserer Klerisei zu Ge- Zwecke mit Willen und Bewußtsein verfolgt, unterschiebt er dieser Perspektive. Auch sehen wir ja vor unseren Augen, wie sicht bekommt, wird es daraus nichts von Gott und Himmel, auch der allgemeinen 3weckmäßigkeit der Natur ein die Arbeitervereine ihre Netze weben, die allmählich den ganzen wohl aber etwas vom Kulturzustande der Menschen erfahren, Wesen nach seinem Ebenbilde, mit Bewußtsein und Willen. Kontinent umspannen sollen, und wozu sie schon so manche die diese Dinge gemacht und beschrieben haben. Wie unsere Wo die Freigeisterei schon zu groß ist, als daß man noch von Stüßpunkte gewonnen haben. Wie ein Verhängniß ziehen diese Beit so nahe daran ist, die Religion gänzlich aufzugeben, wird einer persönlichen Gottheit reden möchte, kann man doch auf Kämpfe, aus dem Schooße der modernen Entwicklung geaugenfällig an den vagen, im höchsten Grade konfusen Ideen, philosophische Mystik nicht verzichten, die von Willen und Vor- boren, über unsere Tage herauf. Wir werden ihnen nicht entgehen, die sie über Gott und seine Eigenschaften hegt. Während von stellung der bewußtlosen Dinge, von der Philosophie des Un- denn die einmal angefachten Leidenschaften, welche sich an die allen andern Dingen die Menschen nur darum wissen, daß sie bewußten fabelt. heftigsten Begierden, wie an die dringendsten Bedürfnisse der sind, weil sie vorher wissen, wie und was sie sind, wollen sie Es ist die Thatsache nicht zu leugnen, daß in der todten menschlichen Natur anschließen und durch die grellen Kontraste vom Dasein ihrer göttlichen Persönlichkeit überzeugt sein, Materie der lebendige Trieb wohnt, sich zu organisiren, daß von Arm und Reich, welche unsere Gesellschaft unleugohne irgend zu wissen, welcher Art sie ist, ob menschlicher folglich die materielle Welt nicht todt, sondern lebendig ist. bar darbietet, immer neu aufgestachelt werden, sind zu ge= oder unmenschlicher Gestalt, ob klein oder groß, ob schwarz- Von ihrem Willen und Zweck läßt sich vergleichsweise reden. waltig, als daß sie nicht zu Konflikten führen sollten, und sie oder blauäugig, ob Mann oder Weib. Weil die Gottes - Jedoch erwächst dieser allgemeinen Intelligenz erst im thierischen treten mit einem solchen Massengewicht auf, daß gelehrten auf diese Fragen keine Antwort wissen, nennen Instinkt eine beschränkte Klarheit, welche einen reinen Ausdruck polizeiliche Beschwichtigungsmittel sich sehr bald fie sie materialistisch und unziemlich. Die Fortgeschrit- wiederum erst in der menschlichen Hirnfunktion, in unserm ohnmächtig erweisen dürften. Können wir also den tenen unter ihnen haben schon erkannt, daß das Wenige, Bewußtsein erlangt. So wenig es gestattet ist, die Dämme- Kämpfen nicht entgehen, so ist das Einzige, was hier zu thun was die Confratres von Gott wissen wollen, wenn sie ihn ge- rung, wie viel Licht auch dabei sein mag, heller Tag zu nennen, übrig bleibt, daß wir sie durch frühzeitige und zweckrecht, gütig, weise, allmächtig u. s. w. nennen, daß alles das so wenig verdient die außermenschliche Zweckmäßigkeit, Wille, mäßige Reformen möglichst zu mildern suchen. Und keine religiösen, sondern profane irdische Eigenschaften sind, die Vorstellung oder Intelligenz der Natur diese Namen. Wenn dazu wird neben der praktischen Energie das unverläßlichste Erwir schon hier unten finden, ohne uns in den Himmel zu ver- ich vorhin, werthe Mitbürger, mir erlaubt habe, davon zu forderniß die theorethische Aufklärung nöthig sein." So weit die ,, Leipziger Zeitung". steigen. Solche Beschreibungen nennen die Gelehrten deshalb sprechen, so geschah es in der reinen Absicht, diese AusdrucksWir empfehlen den Aufsatz des Königlich Sächsischen ,, anthropomorphistisch", d. h. wo der Mensch die Gerech- weise schließlich zu diskreditiren. Allerdings ist Vernunft in tigkeit überschätzt, beschreibt er einen gerechten Gott, wo er den natürlichen Dingen. Wie sollte sonst auf naürlichem Wege, Regierungsorgans ganz speziell den Königlich Sächsi= aber für Menschenfleisch schwärmt, traktirt er auch seine Götter ohne religiösen Beistand, der vernunftbegabte Mensch zur Welt schen Staatsanwälten, welche höchst nützliche Belehrung darin damit. Die fortschrittlichen Gottesgelehrten kennen das und kommen? Wer die Vernunft, welche Hebel aller Systematik finden werden. Der fragliche Artikel liefert einen neuen Beweis dafür, wollen deshalb von einer detaillirten Beschreibung ihrer Heilig- und Zweckmäßigkeit ist, als Naturprodukt anerkennt, kann die thümer nichts wissen. Ist es nun aber nicht schmählich kopf- systematische Zweckmäßigkeit der Natur nicht verkennen. Aber daß die konservative Partei sehr wohl die Bedeutung und die los, von Jemand wissen zu wollen, daß er ist, wenn ich zugleich dennoch ist des Menschen Geist der einzige Geist. Berechtigung der Arbeiterbewegung zu würdigen weiß. Sie eingestehen muß, gar nichts davon zu wissen, wo, wie und wel- Weder die Vernunft in den Sternenläufen, noch die in den weiß, daß die Bewegung nicht das Produkt einiger ,, Wühler", cher Art er ist? Je weiter die Gottesidee in der Entwicklung Kudutseiern, noch der Verstand im Bau der Bienenzelle, oder nicht die Folge der Heßereien" von Individuen ist, die ,, perzurück ist, um so leibhaftiger ist sie, je moderner die Form der im Kopf der Ameisen oder Affen, sondern erst die höchste sönlicher Vortheile" willen die ,, Bewegung hervorrufen" und der Religion, um so konfuser, um so erbärmlicher sind die Potenz, erst das Bewußtsein, der Geist oder die Vernunft in aus egoistischen Motiven die Arbeiter mit ihrer Lage unzufrie= den machen. Die Arbeiterbewegung ist das natürliche Produkt religiösen Jdeen. Die geschichtliche Entwicklung der Religion der Form menschlicher Hirnfunktion verdient den Namen. besteht in ihrer allmählichen Auflösung. Unser Geist ist das höchste Wesen. Nun aber fürchtet der grellen Kontraste zwischen Arm und Reich, welche unsere Vorhin, geehrte Mitbürger, nannte ich die Religion ein nicht, andächtige. d. h. aufmerksame Zuhörer, daß derselbe auf Gesellschaft unleugbar darbietet", und sie wird erst verschwinden, Substitut der menschlichen Unwissenheit, d. h. sie füllt die Lücken die hohe Säule einer religiösen Gottheit gefeßt sein soll. Hoch wenn diese Kontraste verschwunden sind. Nicht einen Tag unseres Wissens aus. Wo diese Lücken groß sind, hat auch und niedrig bedeutet im Sinne der Wirklichkeit nur mehr oder früher, darüber täusche sich Niemand. Unsere Bourgeoisie und die Religion einen großen Umfang. Unter barbarischen Natio- minder organisirt. Je weniger selbstständig die Theile ihre Presse begreift das freilich nicht, will wenigstens es nicht nen steht die Handthierung der Gewerbe und des täglichen Lebens, einer Sache sind, je mehr sie als Organe funttioniren, je begreifen. Sie betrachtet die Forderung der Arbeiter als reidie soziale, bürgerliche und politische Gesetzgebung, alles unter inniger sie zu einem Ganzen drängen, je mannigfacher dieses nen ,, Uebermuth" und der„ Skandalfucht" entsprungen, und da göttlicher Vorschrift. Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs mit Anderm kommunizirt, um so höher steht es in der natür- ihr eigenstes Interesse darunter schweren Schaden leidet, muß der bekümmert sich um die kleinsten Details, er sieht zu, wie oft lichen Rangordnung. Unser Bewußtsein ist das allge- Polizeidiener, nöthigenfalls der Staatsanwalt herbei, um die man sich wäscht, ob das schwache oder starke Thier vorn oder meine Zentralorgan, das universelle kommunikations- widerspenstigen Arbeiter zur Raison zu bringen. Die konserhinten gespannt ist u. s. w. Ebenso spezifizirt ist die Religion mittel. Aber es ist, was es ist, nicht an und für sich, wie vative, d. h. die Regierungspartei aber, weit entfernt, ihre der Chinesen. Die zivilisirten Nationen der Gegenwart über- der liebe Gott, sondern es ist nach demokratischer Art nur in beffere Einsicht zu benutzen, um Abhülfe zu schaffen, ergreift laffen dem lieben Gott nur das, was zu erforschen ihnen bis- Kontakt, in Verbindung mit allen andern Dingen. Gelehrte im Gegentheil mit Wollust die ihr von der Bourgeoisie zugeher nicht gelungen, z. B. das Wettermachen, die Heilung ge- à la Vogt hört man viel hin und her reden, was graduell muthete Knechtungsrolle, um sich selber im Sattel zu befestigen. heimnisvoller Krankheiten, und dergleichen. Für einen aufge- und was total verschieden sei. Ob Menschen und Affen zwei
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Die Anklage verbreitet sich über die gesammte Arbeiterbewegung der letzten 10. Jahre, wie sie sich in Deutschland , der Schweiz und in der Thätigkeit der Internationalen ArbeiterAffoziation offenbart hat. Die Pariser Kommune spielt gleichfalls ihre Rolle in dem Prozeß, so daß derselbe bei der Reichhaltigkeit des zur Verhandlung kommenden Materials an Dauer den Wiener Arbeiterprozeß, trotz der geringeren Zahl der Angeklagten, übertreffen dürfte.
flärten Fortschrittsmann ist wahrhaftig der gebenedeite Name wenig verschiedene Arten oder zwei ganz verschiedene Gattungen Der Prozeß gegen Liebknecht, Bebel und Hepner ist endGottes nichts weiter, wie das A, wie der Anfang im Alphabet sind. Während dem hat die Logik, die Wissenschaft des Geistes lich um einen Schritt weiter gerückt. Donnerstag Nachmittag seiner Weltanschauung. Einmal über den Arfang hinaus, geht längst entdeckt, daß es nur Eine Gattung, nämlich: weltliche wurden die drei Genannten an Gerichtsstelle citirt und ihnen die Welt ihren regelmäßigen Gang ungestört und von selbst. Dinge gibt, alles Andere nur Arten sind. Bewußtes und ein langes Attenstück vorgelesen, worin der Staatsanwalt seinen Alles in der Welt ist natürlich, nur der Anfang ist diesen un- Unbewußtes, Pflanzen und Thiere, Gutes und Böses, alle Ver- Antrag auf Inanklagestellung wegen Vorbereitung zum Hochchristlichen Christen unnatürlich oder göttlich. Sie wollen deß- schiedenheit, alle Gegenfäße der Welt, sind als mannigfaltige verrath zu begründen versucht. Gegen Liebknecht wird außerhalb den Glauben an das Dasein Gottes nicht entbehren, ein Formen desselben Wesens zu erkennen, die graduell in dem die Anklage auf Beleidigung des deutschen Kaisers gerichtet, Glaube, der nebenbei noch, wie vorhin dargethan ist, den guten einander übergehen, sich im Kampfe ums Dasein beständig be: verschiedener Preßanklagen gegen Liebknecht und Hepner nicht Zweck hat, die ,, Ungebildeten" im Baum zu halten. Das einzig fehden, durch natürliche Zuchtwahl beständig sich erneuern und zu gedenken. Aus dem Chaos ist die Welt zum geistbe- Die Angeklagten, aufgefordert, ihre Vertheidiger zu benennen, Namhafte, was die Schein- Religion unserer fortschrittlichen vervollkommnen. Gegenwart noch mit dem Katechismus in Zusammenhang bringt, gabten Menschen fortgeschritten, der nun die erfreuliche Pflicht nannten die Herren Advokat Freytag in Leipzig und Advokat ist die sogenannte ,, sittliche Weltordnung". Weil ihr jedoch und Fähigkeit hat, den weiteren Fortschritt unserer vergleichs- Freytag in Plauen i. V. Ersterer wird die Vertheidigung die Ahnung dämmert, daß auch die Sittlichkeit auf gemeinen weise noch sehr chaotischen Welt dadurch zu poussiren, daß er Liebknechte und Hepners, letzterer die Bebels übernehmen. Es versteht sich übrigens von selbst, daß, wenn der Prozeß zur irdischen Füßen steht, ist diese Ideenverbindung schon sehr lose ihre Kräfte studirt und organisirt. In der unbewußten Ausführung dieses Berufs wurden Verhandlung kommt, die Angeklagten, ebenfalls mit dem umund dämmerig geworden. Sobald man klar erkennt, daß das Sittliche nicht durch die Aussprüche Gottes entstanden ist, son- die epochemachenden Instanzen, die Katze des Aegypters, der fänglichsten Material ausgestattet, ihre Vertheidigung mit aller dern, umgekehrt, nur das von Gottes Geboten verordnet wird, Hund des Persers, das Gesetz des Juden, die Menschlichkeit Energie führen, und die Prinzipien der Sozialdemokratie auf was vorher schon sittlich war; sobald man daran erkennt, daß des Christen u. s. w., mit religiösem Gefühl angestaunt. das Entschiedenste und nach allen Richtungen hin vertreten die Sittlichkeit älter ist, als der Ewige, verliert der Kirchen- Wo sich der Mensch seiner Aufgabe bewußt wird, wo er sich werden. staat sein letztes Terrain. Werfen wir also einen Blick über als den absoluten Organisator erkennt, tritt an Stelle der Redas religiöse Leben der heidnischen Vergangenheit, wo Götter ligion die anti religiöse Sozial- Demokratie. und Göttinnen an allen Ecken und Kanten, in jedem Baum und Strauch lebten, werfen wir einen Blick auf die intensive Ein Urtheil über die Arbeiterbewegung. Religiösität des ursprünglichen Christenthums mit seinen In einem Augenblick, wo nahezu die gesammte Bresse sich vielen Heiligen und Wundern, und vergleichen wir damit, wie weit unausgesezt in Verläumdungen und Denunziationen gegen die von allen Fragen des Tages gegenwärtig die Religion zurück- Arbeiterbestrebungen ergeht, wo die Angstmeierei in den Spalten gedrängt ist, dann muß der unbefangene Zuschauer mit dem aller ,, liberalen" Zeitungen spukt, und die Polizei- und StaatsSag übereinstimmen, den ich nochmals wiederhole, daß der gewalt direkt und indirekt zum Einschreiten aufgefordert wird, Der Gang des Prozesses wird folgender sein. Der AnFortschritt oder die Entwicklung der Religion wesent- it es interessant, ein Urtheil über die Arbeiterbewegung zum flagefenat des hiesigen Bezirksgerichts hat zunächst zu entscheiden, lich in ihrer Auflösung besteht. Allerdings ist das nur Abdruck zu bringen, das vor einiger Zeit in der konservativen ob dem Antrag des Staatsanwalts Statt gegeben werden soll. Hierein gewöhnlicher Verlauf der Welt. Der Neugeborene tritt Leipziger Zeitung" enthalten war. In Nr. 92 der wissen bei dürfte es sich wesentlich um die Frage handeln, ob das am ersten Tage seines Lebens den Weg nach dem Grabe an. schaftlichen Beilage des genannten Blattes vom 17. November vorhandene Anklagematerial so belastender Natur ist, daß sich Aber, geliebte Zuhörer! mehr soll ja auch nicht wider die Re- 1870 steht ein Kritik über das neueste national- ökonomische eine Anklage auf Vorbereitung zum Hochverrath" rechtfertigt. ligion gesagt sein, als eben nur, daß sie keine ewige, himmlische, Wert des ehemaligen Profeffors und jetzigen östreichischen Han- Bekanntlich hat der Anklageſenat des Obergerichts zu Wolfensondern eine gemeine, vergängliche Weltangelegenheit ist. delsministers Dr. Schäffle, betitelt: Kapitalismus und büttel in dem Prozeß gegen Bracke, Bonhorst, Spier und GeDie letzte, folglich häftigste religiöse Stüße in sonst vor- Sozialismus, mit besonderer Rücksicht auf Geschäfts- und Ver- noffen den Antrag des Staatsanwalts zu Braunschweig wegen urtheilsfreien Köpfen ist die nicht zu verleugnende 3 weckmäßig mögensformen. Tübingen 1870." keit der Natur oder des Weltalls. Wer wird die wunder- Gleich zu Anfang des Aufsatzes wird der Arbeiterbewegung bare Ordnung der natürlichen Dinge, die Harmonie, Organi- in folgender Weise gedacht: sation oder Planmäßigkeit leugnen? Abgesehen von der zahllosen ,, So sehr auch die großen Kriegsereignisse und die dadurch Das Anklagematerial gegen die Braunschweiger Parteige= Zahl verbrauchter Detail- Beispiele, abgesehen von den grünen, veranlaßten neuen deutschen Verfassungsprojekte einstweilen das genossen war genau dasselbe, welches gegen die Leipziger blauen oder buntgefleckten Kuckukseiern, die nach Farbe und Größe ganze öffentliche Interesse in Anspruch nehmen, und dagegen die Angeklagten vorliegt. Tritt der Anklagefenat zu Leipzig der jedesmal genau zu den verschiedenen Vogeleiern passen, denen sozialen Fragen in den Hintergrund treten mögen, um so ge- Auffassung des Wolfenbüttler Gerichtshofes bei, so fällt die sie der Kuckuk beischiebt, verräth sich auf Schritt und Tritt wisser und um so nachdrücklicher werden diese Fragen nach dem Anklage des Staatsanwalts zu Boden. Im umgekehrten Fall, eine allgemeine Intelligenz, welche alles, was leibt und lebt, Frieden hervortreten. Denn trotz aller Siege bleibt eine werden die Leipziger Angeklagten die Nichtigkeitsbeschwerde gegen was friecht und fliegt, Steff, Thier oder Mensch nur als Theil, große Einbuße in dem allgemeinen Wohlstande un die Entscheidung des Anklagesenats erhoben, und das Oberals zweckmäßiges organisches Glied des Ganzen verwendet. vermeidlich, und die Rückwirkung davon fällt auf die appellationsgericht zu Dresden hat alsdann zu entscheiden. Die Entwicklung, die fortschreitende Organisirung nicht nur in arbeitenden Klassen, die sich also nach dem Frieden Entscheidet es zu Ungunsten der Angeklagten, so kommt der ber Natur- sondern auch in der Wienschengeschichte anzuerkennen, zunächst wohl in einer ungünstigeren Lage befinden Prozeß wahrscheinlich im September vor die Geschwornen. ist eine spezielle Sache der Sozial- Demokratie. Ihre bessere werden als vor dem Kriege. Dann aber werden sie Die Angeklagten haben natürlich ein Interesse, die Entscheidung Einsicht besteht gerade darin, das, was man sonst noch für nicht vergessen, daß sie doch selbst das größte Kon- möglichst bald herbeigeführt zu sehen.
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mangelnden Belastungsmaterials verworfen, und ist darum der Prozeß wegen ,, Vorbereitung zum Hochverrath" gegen die Genannten dort unmöglich geworden.