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Erscheint wöchentlich 2 mal

in Leipzig .

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landes an.

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Sonnabend ,, den 19. Auguft.

Der Volksstaat

1871.

Erscheint wöchentlich 2 mal in Leipzig . Abonnementspreis: Für Preußen incl. Stempel­fteuer 16 Ngr., für die übrigen deutschen Staaten 12 gr. per Quartal. Filialerpedition für die Ver­einigten Staaten: F. A. Sorge, Box 101 Hoboken N.J. via Newyork .

Organ der sozial- demokratischen Arbeiterpartei und der Internationalen Gewerksgenossenschaften.

Politische Uebersicht.

Ferre: Als ich verhaftet wurde, hatte ich dasselbe bereits bald kommt die Reihe auch an dich." Bonjean enthielt sich achsel­in der ,, Liberté" gelesen und mir den Kopf zerbrochen, von zuckerd jeder Antwort. wem die Fälschung herrühren könnte. Die republikanische Po- Die Frau Braquord bestätigt die Aussagen ihres Gatten; auch lizei war einer solchen nicht fähig, aber es waren ehemalige sie hat gesehen, wie Ferre Geld unter seine Leute vertheilte. ift. Man hatte auf dem Kriegsministerium einen Brief von Beysset's im Depot gesehen. Agenten des Kaiserreichs im Spiel, denen es wohl zuzutrauen Noch mehrere andere Zeugen haben Ferre vor der Erſchießung mir an den Bürger Lacord gefunden und wahrscheinlich nach diesem den Befehl an Lucas gefälscht. Man vergleiche die Handschriften, und man wird finden, daß hier ein Falfum vorliegt. Präsident: Erkennen Sie an, am 21. Mai den Befehl geschrie ben zu haben, die gefangenen Gendarmen und Stadtsergeanten aus La Roquette hervorzuholen?

Der Prozeß der Versailler gegen die Kommune ist, trotz aller getroffenen Vorsichtsmaßregeln der Ordnungsban­diten, fofort am ersten Tage zum Prozeß der Kommune gegen die Versailler geworden. Die sogenannten Ange flanten benehmen sich würdevoll und muthig, wie Männer, die ein Ideal haben, und bereit sind, für dasselbe zu sterben; die sogenannten Richter dagegen sind frech, pöbelhaft, schaamlos parteiisch, und die Zeugen, auf welche sie rechnen, sind Mouchards, Pfaffen und sonst anrüchige Subjekte. Daß die Anklageschrift ( die beiläufig theilweise von Herrn Thiers verfaßt ist) zuerst sand Ferre: Ja wohl, dieser Befehl rührt ganz von meiner im Schandblatt ,, Figaro" veröffentlicht ward, haben wir be- and her; ich erließ ihn aber nicht, um die Leute füfiliren zu laffen, sondern um sie in Freiheit zu setzen. reits erwähnt: als Parallelthatsache ist heut mitzutheilen, daß Präsident: Sie wissen gleichwohl, daß dieselben füsilirt wor­der Zutritt zu den Verhandlungen nur gegen Karten erlaubt den sind. wird, und diese Karten sich fast ausschließlich in den Ferre: Dafür bin ich nicht verantwortlich; ich befahl, sie Händen von Cocottes( Prostituirten) befinden. Die Pro- Freiheit zu setzen. Ich protestire noch einmal, weil man mir nicht die Zeugen gegenüber gestellt hat. stituirten das ist freilich die passendste ,, Gesellschaft" für Präsident: Haben Sie die Brandstiftung in der Polizei- Präfec­die tugendhaften Vertreter der Familie"! Indem wir uns tur und im Justiz- Balaste geleitet? vorbehalten, den Prozeß, sobald er sich abgewickelt hat, im Ganzen zu besprechen, geben wir jetzt einige charakteristische Auszüge aus den uns vorliegenden Berichten. Zunächst Fol­gendes über das Verhör Ferré's:

Ferre: Jezt antworte ich nicht mehr.

Lamotte, ein Wärter von La Roquette, mußte nach der Hin­richtung der Geißeln einen Wagen holen, um die Leichen fortzuschaffen; er erfuhr von seinen Kameraden, daß Ferre die Erecution geleitet hätte. Die Leichen wurden ausgeraubt und die Sachen, die man bei ihnen fand, zu François, dem Direktor des Gefängnisses, getragen; die Kleidungsstücke wurden am 25. auf demselben Plaze, wo die Hin­richtung stattgefunden hatte, verbrannt.

Eine erheiternde Episode bildet schließlich die Vernehmung des Zeugen François. Es befanden sich nämlich zwei Gefangene dieses Namens in Satory, und statt des Direktors von La Roquette unter der Kommune hatte sein Namensbruder die Vorladung erhalten, ein Portier aus dem Madeleine- Viertel, der von den an ihn gerichteten Fragen nichts versteht und die Gelegenheit benüßt, sich über seine un­gerechte Verhaftung zu beklagen.

Noch werden einige untergeordnete Zeugen vernommen, darunter der Abbe Guerand, Direktor des Seminars der auswärtigen Mis­sionen, welcher von seiner Zelle aus ebenfalls dem leßten Gange des Erzbischofs und seiner Genossen zugesehen hatte. Die Sißung wird um 6 Uhr aufgehoben.

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Es wird nun zur Vernehmung der Zeugen geschritten. Balentin, Bureaudiener in der Polizeipräfektur, weiß teine Auskunft zu geben, nicht einmal warum er verhaftet worden ist. Schon aus diesem Lückenhaften Berichte über die so Frau Gampagne, welche die Polizei- Präfektur bewohnte, sagt genannte Gerichtsverhandlung sieht man, wie den Verleumdern Präsident: Angeklagter Ferré, Sie haben in der Untersuchung aus: Am 24. Mai. herrschte in der Präfektur große Bewegung. Bald das Material für ihre ,, Anklage" unter den Händen entschwin­jede Antwort auf die Ihnen vorgelegten Fragen abgelehnt. Wollen fag ich die Flammen hervorbrechen. Ich eilte zu der Concierge und det. Mit Recht lächelte" Ferré wie es oben heißt Sie in diesem System verharren? sah, wie der Zeitungskiosk, in welchen man Petroleum gegossen hatte, Ferré verliest folgende vom ihm vorbereitete Erklärung: In Erin Feuer aufging. Von ihrem Fenster aus sah ich einen Mann im als der Schreibverständige" Delarue behauptete, der Befehl wägung , daß ich die Ehre hatte, im 13. Arrondissement mit 3500 grünen Paletot mit schwarzem Sammitragen und einem Gewehr über zum Anzünden des Finanzministeriums sei aus Ferré's Hand, Stimmen zum Mitglied der Kommune von Baris ernannt zu wer- der Schulter Befehle geben. Er nahm den Hut ab, um sich den obgleich die Handschrift verstellt sei." Der Grund dieses den; in Erwägung, daß ich dieses Mandat annahm und meine Pflicht Schweiß zu trocknen; er hatte schwarzes Haar und schwarzen Bart Lachens wird Jedermann noch klarer werden, wenn wir bezüg war, es ehrlich auszuführen; in Erwägung, daß, nachdem die Kom- und zog sich am legteit von allen zurück. mune von Paris erlegen und ihre Mitglieder getödtet oder gefangen Präsident: War es der Angeklagte? lich dieses Punktes uns an den stenographischen Bericht der genommen worden, der Charakter, die Lehren und Handlungen der= Zeugin: Das kann ich nicht sagen, da der Mann mir den Berhandlung( nach der Brüsseler ,, Liberté") halten. Der Prä­selben auf das Gehässigste entstellt worden sind; in Erwägung, daß Rücken kehrte. sident sagte nämlich auf die Behauptung Ferré's, daß die die Häupter der Kommune getödtet, verhaftet, oder gezwungen sich zu verbergen, die Wahrheit nicht an den Tag bringen und ihre Verleum­fragliche Anzündungsordre nicht seine Handschrift trage: ,, Man der nicht brandmarken können; in Erwägung fann zugeben, daß Sie beim Schreiben in großer Eile ge= wesen sind, auf dem Sprunge, davonzugehen und sich in Sicher­heit zu begeben." Und der Schreibverständige" sagt bald darauf: ,, Zum Beweise, daß die Handschrift verstelllt ist, Regeau, Unterbrigadier in der Polizei- Präfektur: am verweise ich auf die drei verschieden geschriebenen R 24. Mai fam Ferré in Begleitung von Fouet, Wurtz und Anderen in den in diesem Briefe." In dem Augenblicke also, wo( nach An­Depot, ließ sich einige Gefangene vorführen und zuletzt einen gewissen sicht des Präsidenten) Ferré ,, in großer Eile" und auf Re: tung Beysset. Ich erfuhr, daß dieser auf Befehl Ferre's erschossen und sein seines Lebens bedacht gewesen sein soll, hat er( nach dem Leichnam in die Seine geworfen wurde. Ferré trug einen Spazier- Schreibverständigen" so viel Muße gehabt, sich drei ver­stock und sagte: Sputen wir uns; es geht nicht rasch genug! Ferré erhebt sich und scheint etwas bemerken zu wollen. Da der schiedene R- 3üge zu erfinnen!!

Regierungsfommissar Gaveau: Hr. Präsident: Es kann nicht gestattet werden, daß ein Angeklagter in dieser Weise die Apologie der Kommune vortrage.

werde.

Advokat Dupont de Bussac: Was ist denn mit diesen lezten Worten gemeint? Sie sollten lieber trachten, auf unsere Anträge besser zu antworten, als sich über dieselben beklagen.

Ferré: Der Gerichtshof wolle nach seinem Gutdünken handeln; ich habe nach meiner Ueberzeugung verfahren. Auf alle Fälle muß ich jede Erklärung ablehnen, so lange ich nicht mit den Zeugen kon frontirt worden bin.

Der Schreibverständige Delarue gibt, von beständigem Lachen Ferre's unterbrochen, sein Gutachten, wonach der Befehl zum Anzün­den des Finanzministeriums, obgleich die Handschrift verstellt sei, un­verkennbar(!) von Ferre herrühre.

Der Schlosser Gaforb befundet, Ferre hätte ihn in seiner Werf statt in der Polizei- Präfektur getroffen und gesagt: Gehen Sie schnell fort, denn wir stecken Alles in Brand!

daß

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Präsident: In der That, es ist dieses eine Wücüchts­lofigkeit. Ferré: Gerade um mich nicht zu einer Rücksichtslosigkeit hin­reißen zu lassen, habe ich meine Erklärung niedergeschrieben. Ich habe übrigens nur wenig hinzuzufügen. Ich spreche von mir und nicht von der Kommune. Präsident: Wir haben in der hat hier nicht die Politik der Kommune zu diskutiren, sondern über ihr Verbrechen zu erkennen. Zeuge ihn ansieht, sagt er indeß, wie wenn er selbst die Autorität im Die ganze Infamie des Prozesses wird ins rechte Licht Ferré: Der Herr Präsident hat uns gestern gesagt, daß wir Saale ausübte: Schon gut, Sie können sich zurückziehen.( Ge­vollkommene Freiheit haben, uns zu vertheidigen. Davon mache ich murmel.) gestellt durch den französischen Henze einen gewissen Mon­Gebrauch. Lassen Sie mich also fortfahren: In Erwägung, daß ich Berguerie, ein anderer Beamter des Polizei- Depots: Am tant. Graf Charles Montant ,,, Oberstlieutnant der Kom­und meine Familie seit meiner Verhaftung der Gegenstand der un- 24. Mai tam Ferré auf die Präfektur und erklärte, er wolle eine Richtung mune", ist nämlich nach seiner eigenen Aussage ,, Agent des würdigsten Behandlung war und dies dem wahren Republikaner seine unter den Gefangenen vornehmen: Alle, welche dem Kaiserreich oder Pflicht genügend vorzeichnet, erkläre ich, daß ich, abgesehen von den der Regierung von Versailles gedient hätten, sollten erschossen werden. Herrn Thiers"; er schrieb ,, insgeheim mehrere Briefe an Fragen, welche meinen Civilstand betreffen, keine Antwort geben Er ließ sich Einige vorführen, darunter Veyſſet, und gab einem von Thiers" und schlug der Kommune eine Art von Höllen­einem gewissen Greffier befehligten Peloton Ordre, diesen zu filfiliren, maschin e vor." Montant ist nicht nur mitmachender und berichten­Der Regierungscommissar: Es fehlt nur noch, Herrn wobei er unter die Mörder Geld, Silberſtücke von 2 oder von 5 Fr., der Spion Thiers', sondern auch eigentlicher agent provo­Ferré, den Brandstifter, eine Lobrede auf die Kommune hal- austheilte. ten zu lassen. Der Fall des Angeklagten ist im Art. 109 der Straf- Tesseray, ein dritter Beamter der Präfektur, bestätigt diese ca te ur, indem er, seinem eigenen Geständniß nach, absichtlich prozeßordnung vorgesehen: der Gerichtshof hat ihm einen Bertheidiger Aussage; Ferre hatte zu ihm geäußert, daß Beysset die Thore von und mit Vorbedacht, durch einen Bericht über die schmäh= von Amtswegen bestellt. Man sucht den Prozeß schon ohnehin mit Paris an die Versailler verrathen hätte. liche Ermordung einer Ambulanz wärterin von Sei­Zwischenfällen hinzuhalten. Frau Marguerite Forcy, eine Freundin Veyffet's, war selbst verhaftet und mithin nicht Zeugin dieser Scene. Die weiß mur, boten der Versailler den Antrag auf Füfilirung der Benjiet, als er am 24. Mai in St. Quen verhaftet wurde, 20,000 Geißeln Seitens der Kommune provozirte. Also Francs bei sich führte, die man nicht mehr vorgefunden hat. dreifach ist Thiers der Mörder der Geißeln: 1) weil Polizeikommiffar Rabut, eine von der Kommune ergriffene er den Austausch derselben gegen Blanqui verweigert, 2) weil Geißel, erzählt seine Schicksale. Er befand sich in Einzelhaft in Ma- er durch die Niedermeßlung der Verwundeten und Gefangenen zas. Am 22. Mai erfuhr er von dem Wächter Monnier, daß die zu Repressalien herausgefordert, und 3) wie jetzt herausgekom­Truppen eingerückt wären, am folgenden Tage wurde er aber zu sei- zu Repreſſalien herausgefordert, und 3) wie jezt herausgekom­Adv. Manchon( für Verdure) wirft noch einmal die Competenznem Schrecken nach La Roquette gebracht, wo er den Bischof Darboy, men, weil er durch seinen bezahlten Agenten direkt diesen frage auf. den Präsidenten Bonjean u. s. w. wiedersah und stündlich seine Hin- Aft provozirt hat. An den Schandpfahl mit dem weinerlich­Der Regierungskommissar entgegnet, daß diese Frage offen- richtung erwartete. Am 24. hörte er von seiner Zelle aus eine An- blutdürftigen Ober- Ordnungsbanditen! bar schon für alle Angeklagten entschieden sei. zahl von Opfern abführen, am 25. wiederum den Bankier Jecker und Sehr brav hat sich der Finanzdelegirte Jourde verthei­Dies führt zu einer gereizten Diskussion zwischen den Vertheidi- nun gab er schon jede Hoffnung auf Rettung auf. Zwei Tage digt; selbst die gehässigsten, uns vorliegenden Verhandlungsbe= gern und dem öffentlichen Ministerium. später wurde ihm seine Freiheit angekündigt; er hielt dies für Gaveau: Ich habe keine Lection von der Vertheidigung zu em- einen Fallstrid, konnte aber unter der Banit, welche das Herannahen richte erwähnen des günstigen Eindrucks, den Jourde's Rede pfangen. der Truppen hervorrief, glücklich das Weite gewinnen. beim Publikum hervorrief. Ueber den Brand des Finanz­Hr. Trinquart, der Apotheker von La Roquette, hat Ferre in ministeriums berichtet er, daß dieser durch eine Versailler diesem Gefängniß kurz vor der Hinrichtung der Geißeln ankommen Bombe entstanden sei, welche um 7%, Uhr früh in einen mit sehen. Ferre: Das ist keine Kunst, ich habe ja selder gesagt, daß ich Archiven angefüllten Speicher fiel. Er, Jourde, selber habe dort gewesen bin. die Feuerwehr kommen lassen und um 4% Uhr Nachmittags Der Abbe Feron hat auf dem Stadthause den Bürger Rogeard sei man Herr des Feuers gewesen.- Freilich wollte der Prä­gesucht und da er diesen nicht fand, sich später an Babick mit der sident darauf nichts geben, indem er einwendete, durch ein Bitte gewendet, seinen Bischof ſehen zu dürfen. Babick vertröstete mich Bombe" könne wohl eine so große Feuersbrunst nicht entſte= auf einen nächsten Tag. Als ich ihn wieder im Stadthause aufsuchte ben! Die reine Unschuld diese Versailler Bomben! Man feckem Tone, was ich dort zu suchen hätte und ließ, da ich ihm aus- lese aber, was Assy in seinem Verhör über die Beschaffenheit und in seinem Vorzimmer wartete, fragte mich ein kleiner Mann in ben! Die reine Unschuld weichende Antworten gab, einige grobe Rebensarten fallen. Babick derselben ausgesagt hat: fam dann und sagte mir in seinem Kabinet, daß ich ihn durch meine bloße Gegenwart fompromittirte. Während ich da war, unterhandelte sei; er sei von Rechts wegen aus dieser Gesellschaft ausgeschlossen, da Assy behauptet zuerst!, daß er nicht mehr Mitglied der Internationale ein Amerikaner mit der Kommune über den Ankauf von Kunstgegen er ihren Sizungen schon lange Zeit vor der ersten Belagerung von Präsident: Bestreiten Sie, es unterschrieben zu haben? Ferré: Da ich einmal in der Voruntersuchung die Thorheit be- ständen für den Preis von zehn Millionen. Später wandte ich mich, Baris nicht mehr angewohnt habe. Assy leugnet, daß er in der Rue gangen habe, darüber zu antworten, so muß ich mich auch jetzt er- und endlich durch einen Advokaten an Raoul Rigault , auf den mich Er gibt zu, daß er Freimaurer ist. Während der ersten Belagerung immer in der Absicht, bei dem Bischof Zutritt zu erhalten, an Protot des Rosiers, wo die beiden Generale ermordet wurden, gewesen sei. flären. Der Sachverständige hat gesagt, daß das Dokument von mir herrühre und daß ich nur meine Schrift verändert hätte. Ich gebe Geistlichen, der den Bischof sehen möchte, wenn man ihm zusichere, lieutenant befördert. Assy erstattet dann Bericht über seine Theilnahme alle Welt gewiesen hatte. Mein Freund sprach Rigault von einem diente er in einem Freicorps und wurde von Trochu zum Infanterie, Ihnen aber mein Wort, daß das Schriftstück falsch ist. Sätte das Gefängniß wieder verlassen zu dürfen; Raoul Rigault lehnte eine an den Ereignissen vom 18. März. Zu seiner Rechtfertigung bringt ich diesen Befehl gegeben, so hätte ich ihn auf ein mit dem Entête, Kop" meines Amtes versehenen Papier gesetzt und ganz solche Zusicherung ab. er vor, daß es sich in seiner Jdee nur um die gemeinschaftliche förmlich gejagt: Es wird Befehl gegeben, das Finanzmini Braquord, ein Brigadier des Depots, hörte von Ferre, daß Vertheidigung gehandelt habe, damit die Nationalgarden nicht sterium in Brand zu stecken. Das Schriftstück ist eine un- die Präfektur in Brand gesteckt werden sollte. Er erwirkte von Ferré wie beim Staatsstreiche 1851, einzeln hingemordet würden. Der Ans würdige Fälschung. die Erlaubniß, die unschuldigen Frauen in Freiheit zu setzen, geklagte spricht sodann von seiner Verhaftung, die vom 1.- 15. April Regierungscommissar: Dieser Ausdruck unwürdig", und dehnte diese Maßregel aus eigener Machtvollkommenheit dauerte, und von der Verwaltung der Kriegsvorräthe, die er unter fann im Munde eines Angeklagten nicht erlaubt werden. auf alle Gefangenen aus. Als er zurückkam, war Ferre schon fort sich hatte. Die Lieferanten hatten, wie er mittheilt, nicht an die Kom­Ferré: Ich spreche von dem Untersuchungsrichter. und das ganze Gebäude sich selbst überlassen. Zeuge erzählt weiter: mune verkaufen wollen, da sie an deren Bestand nicht glaubten, so­Regierungscommissar: Gleichviel, wenn Jemand hier Eines Tages fam Raoul Rigault mit Ferre, ließ sich die Zelle des daß eine besondere Kommission habe ernannt werden müssen, um die unwürdig ist, so sind Sie es. Präsidenten Bonjean öffnen und sagte zu diesem: ,, Nun, wie findest Rohstoffe, das Papier, den Pappdeckel, die Kohle, das Salpeter 2c. bu die Versailler? Sie füfiliren unsere Leute; jetzt werden wir dasselbe anzuschaffen. thun. Ich habe schon Thiers(!) und die anderen erschießen lassen;|

Dupont de Bussac. Es ist aber auch nicht erlaubt, eine folche Rechtsunkenntniß zu verrathen.

Gaveau: Das ist nun eine neue Insolenz( Frechheit). Dupont de Bussac: Ihre Uniform verlangt nicht mehr Ach­tung als meine Robe; ich hoffe, daß man uns gegen die Ausfälle des öffentlichen Ministeriums schüßen wird.

Der Präsident meint, daß die gestrige Entscheidung offenbar für alle Angeklagten gelte. Die Avvotaten bestreiten das, nehmen indeß von der Erklä­rung des Präsidenten Akt.

Der Greffier Barcq verließt das Protokoll des ersten Verhörs mit Ferré. Wie er zu dem angeblich von dem Angeklagten unter­schriebenen Dokument gelangt: Lassen Sie das Finanzministerium in Flammen aufgehen", sagt Ferré. Das ist ein anonymes Aften­stück, welches feine Berücksichtigung verdient.

Präsident: Das Schriftstück wurde bei einem hinter einer Bar­fabe getöoteten Insurgenten gefunden.

Fortsetzung auf Seite 4.