nachdenken kann.
bes Arbeiters ein, weist vorzüglich darauf hin, wie zerstörend die sind. Auch das gerichtliche Verfahren sei wenig zufriedenstellend. Berlin . Am lezten Freitag fand hier eine General- Ver fibliche lange Arbeitszeit auf das Familienleben einwirkt und jedes Wer würde z. B. wohl als Sachverständiger gewählt? A beiter sicher- sammlung der hiesigen Schneidergefeltenschaft behufs Untermenschenwürdige Dasein unmöglich macht. Bis jetzt ist der Arbeiter so lich nicht. tüßung der Berliner Maurer in ihrem Kampf für die 10- stündige gestellt gewesen, daß er nicht einmal über seine Lebenslage ordentlich Im Momente, wo ein Unglück stattgefunden. müssen Vorkehrun- tägliche Arbeitszeit statt. Die Versammlung war von unseren Mitgen möglich sein, die den Thatbestand des Falles feststellen lassen, gliedern im hiesigen Strike- Verein der Schneider angeregt, und von Ein Antrag auf Schluß der Rednerliste von Burckhardt und statt daß jezt hinreichend Möglichkeit gegeben ist, denselben zu ver- Leyterem beschlossen worden. Obgleich der Anzahl ber hiesigen Schnei: Stelzner( Leipzig ) wird angenommen. tuschen. bergesellenschaft nach nicht genügend besucht, zeigte die Versammlung Most( Augsburg ). Bestreitet, daß noch Nichts für die Feldarbeiter§ 4, welcher von dem Reichstage der Regierungsvorlage beigefügt doch volles Verständniß für die Wichtigkeit der Sache und nahm die gethan worden sei. Dies sei allerdings geschehen, aber die Wirkung worden, bestimmt, daß, wo der Unternehmer der Beiträge in eine gestellten Anträge und Resolution einstimmig an. Es wurde in der jei eine geringfügige gewesen, weil die Bewegung nur da träftig ein- Krankenkasse, zu welcher der Verletzte gehört, gezahlt, ihm das als Resolution ausgesprochen, daß es Pflicht jedes Kollegen sei, den Strike trete, wo durch die Industie große Massen von Arbeitern rersammelt Entschädigung angerechnet werden solle, so daß die Arbeitgeber in solchen pecuniär und moralisch zu unterstützen, und dadurch thatsächlich die feien. Das Ziel set übrigens, daß an Stelle des Arbeitslohnes jällen bloß des Schadens tragen müssen). Mittels Zwangskaffen fön- Solidarität der Arbeiter- Interessen zu dokumentiren. Die Anträge der Arbeitsertrag treten müsse, das sei die Radikalfur, inzwischen nen die Arbeitgeber sich also auf die leichteste Weise freimachen zu Un- gingen dahin, eine Kommission zu beauftragen, mittelst Listen in den aber und bis wir soweit find, muß das Uebel gemildert werden. gunsten der Arbeiter. Energische Kämpfe wird es von Seiten der Weifstellen wöchentliche Sammlungen, so lange der St ite dauert, zu Hempel( Dresden ). In Bezug auf die ländlichen Arbeiter Letzteren fosten, gegen die Folgen des§ 4 anzufämpfen. Er wird aber veranstalten. Der Ertrag einer sofortigen Sammlung wurde dem ans empfehle sich in Berücksichtigung der herischenden Verhältnisse eine infolgedessen die sozialistische Bewegung sich stärken, und diese wird zu wesenden Vertreter der Maurer, Herrn Paul, eingehändigt, und hat Jahresrechnung von Arbeitsstunden. Im llebrigen bemerke einem besseren Hapftpflichtgeseze führen. die gewählte Kommission innerhalb 4 Tagen schon circa 70 Thlr. er, daß bei den Staatsbeamten eine 6stündige Arbeitszeit gelte bei gesammelt und an die Maurer abgeliefert. höherem Gehalt, ohne daß der Smat deshalb als in Gefahr befindlich angesehen würde.( Bravo.)
Röthing( Leipzig ) hofft von der Einführung der Normalarbeitszeit noch feine gründliche Heilung. Referent York zum Schluß weist dem gegenüber darauf hin, daß der Kampf für den Normalarbeitstag in andern Ländern, England 3. B. den Uebergang zu fräftigen Kämpfen bilde, weil diese Verbesserung die Arbeiter in jeder Hinsicht stärke.
Die Resolution wird einstimmig angenommen und ist hiermit der erste Gegenstand der Tagesordnung erledigt.
Bracke übernimmt den Vorsitz.
Bebel spricht zum 2. Gegenstand der Tagesordnung. Er weift darauf hin, daß die Arbeiter ihr Ziel nicht eher erreichen werden, bis sie ihre Stimme in die Wagschaale legen tönnen. Bei dem deutschen Reichstag sei das allgemeine Wahlrecht namentlich durch Entziehung der Diäten für die Abgeordneten, durch Beschränkung des Vereins- und Versammlungsrechtes, der Preßfreiheit u. s. m. verfümmert. Bei den Einzellandtagen und Gemeindevertretungen fehle das allgemeine Wahlrecht überhaupt, das liege eben an der sozialen Ungleichheit. Ungleiche soziale Berhaltnisse bedingen die politische Ungleichheit. Bei Gewährung des gleichen Wahlrechts habe die Bourgeoisie darum auch gehofft, bie Arbeiter würden sich als ,, Stimmvieh" gebrauchen lassen. Seitdem aber die Arbeiter das Prinzip aufgestellt, nur Leute, welche ihr Programm vertreten wollen, zu wählen, geht die gesammte liberale Bourgeoisie mit der Reaktion in allen ihren Aeußerungen Hand in Hand. Das beweist, daß die Vertuschung der wahren Sachlage nicht mehr möglich, und daß demnach der Sieg der großen Arbeiterklasse immer näher rücke. Dazu gehört, daß wir das Recht der Wahl für Alle auch bei den Landtagen und in der Kommune auf unsere Fahne schreiben. Redner eröitert die Berechtigung und Pflicht hierzu aus den vielen Lasten der Arbeiter, der Geld- und Blutsteuer, und ten in direkten Steuern( pro Kopf 1%, Thaler jährlich). Das preußische Wahlrecht sei das schlechteste nach Bismarcs eigenem Ausdruck.
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Ter Jiedner erörtert nun die Bedingungen, die in den verschiede nen deutschen Ländern dem Wahlrecht zu Grunde gelegt werden. Er geißelt vor Allem den Census, der z. B. in Sachsen den Mann, der 10 Thir direkte Steuern zahlt, für intelligent genug hin stellt, gewählt zu werden. Wir müssen uns aber alle Tribünen erobern, um den Gegnern auch alle ihre Ungerechtigkeiten vorwerfen zu können. Von diesen Tribünen aus fann am Besten für unsere Sache agitirt werden. Es ist charakteristisch für das Regierungsvermögen unserer herrschenden Bourgeoisie und Reaktion, daß sie in ihrer Verwaltung der Staats- und Kommunegelder immer großartigere Schulden machen und die Zinsen von den Arbeitern aufbringen lassen, deshalb aber auch die Arbeiter von den Verwaltungen auszuschließen versuchen, damit ihre Wirthschaft nicht ins gehörige Licht gejezt werde. Umsomehr müssen die Arbeiter ihr Recht zu e: obern streben. Wir brauchen dazu keine Gewalt, wenn die Arbeiter in Masse für ihre Ideen eintreten; die Ideen fann man n'cht todtschießen, das hat z. E. das Christenthum bewiesen. Er empfiehlt deshalb folgende Resolution, die mit lhaftem Beifall auf
genommen wird:
Redner stellt hiermit folgende Resolution:
Der Kongreß erklärt: Der Reichstag hat, wie überhaupt, so besonders bei dem, angeblich im Interesse der Arbeiter er laffenen Saftpflichtgesetz, dieses Jutereffe in so mangelhafter Weise berücksichtigt, daß das erlassene Gesetz weit davon ent: fernt ist, die gerechten Forderungen der Arbeiter nach aus reichendem Schutz gegen Gefahr an Leib und Leben und nach genügender Entschädigung bei eingetretenen Unglücksfällen zu befriedigen."
Ufert( Chemnitz ) geht auf die Einrichtung der Krankenkassen ein, der Arbeiter erfährt von derselben häufig gar Nichts und welches Zwangs mittel, welches Hemmniß für die freie Bewegung der Arbeiter, die sich erst wieder in eine neue Raise einlaufen müßten, liegt darin! Er erörtert weiter, daß die Unglücksfälle gar nicht so häufig vorkommen würden, wenn die Arbeiter Geld fosteten.( Bravo !)
Großer( Chemniz) weist darauf hin, wie häufig die unter Verwaltung der Arbeitgeber stehenden Kassen veruntreut würden, ohne daß die Arbeitgeber dafür verantwortlich gemacht würden. York ( Hamburg ) will sich weniger mit dem Gesetz, als seinen Urhebern beschäftigen. Diese Ordnungsbande hätte wohl gefühlt, daß es an ihre Taschen gehen würde, wenn sie den§ 4 des Haftpflichtges feßes weiter ausgedehnt hätten. Der weise Laster habe deßhalb den famosen§ 4 gebracht. Er bedauert, daß die Arbeiter sich nicht in anderer Weise gegen dieses Gesetz gewendet. Der Reichstag hat sich da mit um den letzten Kredit gebracht, viel Kredit habe er überhaupt nie besessen. Der anwesende Polizeikommissar Weller macht bemerklich, daß er dem Redner wegen Beleidigung des Reichstags würde das Wort entziehen lassen müssen.
York : Ich werde es darauf ankommen lassen. Der Reichstag hat durch sein Verhalten in dieser Frage bewiesen, daß er das Recht der Arbeiter mit Füßen tritt. Der Polizeifommissar Weller verlangt, daß Bebel dem Redner das Wort entziehe. Bebel sieht sich dazu genö higt und thut dies um so bereitwilliger. als eben Redner feine 10 Minuten Redezeit erschöpft hat. Dorf verläßt uuter einem donnernden, anhaltenden Beifallssturm die Tribüne. Engelhardt( Zwickau ): Die Wahr eit wird bei Unglücksfällen häufig vertuscht, Polizei und Staatsanwaltschaft sind da nicht so schnell zur Hand, und selbi unter den Arbeitern giebt es Subjecte, welche zur Vertuschung durch ihre Aussagen beitragen.( Lautes Pfui.) als die Arbeiter das Gesez des Reichstags lasen, da schlugen fie die Hände über dem Kopfe zusammen und riefen: Daß Gott erbarm!" ( Bravo.)
Der Schluß der Debatte wird angenommen; Brace's Resolution besgleichen. Bebel theilt mit, daß Liebknecht noch immer abgehalten sei und Most also das Referat übernehme, daß ihm aber der anwesende Polizeifommissar erklärt habe, die Redner dürften die Pariser Kommune nicht erwähnen.
( Sensation. Gelächter.)
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Unsere Bestrebungen finden überhaupt unter den hiesigen Kollegen immer mehr Anerkennung, und dient z. B. schon als Beweis dafür die hatsache, daß der größte Theil des Gesammtvorstandes des Srife Vereins, welcher( beiläufig bemerkt) circa 100 Mitglieder zählt, aus Mitgliedern unseres Vereins besteht.
Es wurde in einer der letzten Versammlungen des betreffenden Bereins eine Kommission gewählt, welche eine sanitätspolizeiliche Untersuchung der ungefunden Werfitellen veranlassen f. Nächstens kommt der Normal- Arbeitstag, die Zuchthaus: und Konfektions= Arbeit zur Verhandlung. Der größte Theil der Strike- Vereins- Mitglieder ist mit unseren Prinzipien vollständig einverstanden. Nächstens darüber mehr.
Was nun unseren, den Allgemeinen Deutschen Schneider verein betrifft, so haben die hiesigen Mitglieder in der letzten Vers sammlung beschlossen, da nach den uns zugegangenen Nachrichten eine Generalversammlung leider dies Jahr nicht möglich erscheint, beim Ausschuß und der Centralkommission den Antrag zu stellen, mittelst Urabstimmung den diesjährigen Sitz des Vororts und der Control kommission feststellen zu lassen. Motive: Eine Generalversammlung ist ohne schwere finanzielle Opfer der Haupt- wie Ortskassen und der einzelnen Mitglieder nicht möglich, auch sind nach unserer Ansicht wes fentliche statutarische Veränderungen nicht erforderlich; jedoch ist durch die SS 1 und 14 des Statuts der jährliche Wechsel des Vororts und der Controlfommission Bedingung, auch im Interesse der Kassenverwal tung sowie der einzelnen Mitgliedschaften unbedingt nothwendig. Dieser Beschluß ist dem Ausschuß und der Controlkommission bereits mitgetheilt; inwieweit die Sache gediehen, ist uns nicht bekannt, da eine Veröffentlichung darüber im Voltsstaai" noch nicht stattgefunden hat,*) und brieflich uns nichts zugegangen ist. Wir halten im Interesse des Vereins dringend geboten, daß die Sache beschleunigt werbe, damit beim Eintritt der Herbstsaison durch den neuen Ausschuß resp. Centralkommission ganz entschiedene Schritte gethan wer den, um die Ausbreitung des Vereins zu befördern. Als eins der das zu geeigneten Mittel erscheint uns ein Rundschreiben an bekannte Bartei und Geschäftsgenossen, worin zur Gründung von Mitgliedschaften aufgefordert, und die Nothwendigkeit des gemeinsamen Handelns gegenüber der Konfektions- und Zuchthausarbeit dargethan, sowie die Folgen der Indifferenz und Zersplitternng unter den Kollegen klar gelegt werden müssen u. f. w.
Im Auftrage der Berliner Mitglieder ersuche ich nun hierdurch alle Mitgliedschaften, ihre Ansichten über unsere Vorschläge schleunigst dem Ausschuß resp. der Controlkommission zugehen zu lassen, damit es möglich werde, das Resultat der Abstimmung bis 1. September d. J. zu veröffentlichen, um in fürzester Zeit die lleberführung der Ges schäfte an die Neugewählten bewerkstelligen zu können. Mit sozial- demokratischem Brudergruß und Handschlag A. Reimann, Bevollm. des allg. deutschen Schneidervereins, alte Jacobstr. 6.
und verwandten Gewerke.
Most beginnt damit, bas seltsame Verhalten der Behörde zu Internationale Gewerksgenossenschaft der Schuhmacher dem Congreß und seinen beabsichtigten Verhandlungen zu erörtern, wird aber von dem Polizei- Kommissar unterbrochen, welcher mit ihm spricht.
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Der Kongreß empfiehlt den Parteigenossen, mit allen zu Gebote stehenden Muteln für die Einführung des allgemeinen, Rochlitz . Ich möchte an den Vorstand der internationalen Schuh gleichen, direkten und geheimen Wahlrechts für die Wahlen machergenossenschaft die Frage richten, warum er die Resolution der zu den Landtagen der Einzelstaaten und der Gemeindevertre Bebel erklärt hierauf, daß es des Kongresses durchaus unwür- Rochlißer Schuhmacher vom 15. Juni d. J., betreffend die Einberufung tungen zu agitiren." big sei, sich von der Polizei in seinen Meinungs- Aeußerungen schul- eines allgemeinen Schuhmachertags, nicht im Boltsstaat" veröffent Kosack( Dresden ) will nur zur Bestätigung auf die letzte Wahl- meistern zu lassen; er protestirt im Namen des Congresses gegen licht hat? With. Lehmann. campagne, namentlich in Dresden , eingehen. Der Reichstagsabgeord- ein solches Verfahren und bittet den Referenten, nur die Resolunete Wigard habe die soziale Frage als ,, noch nicht spruchreif" befunden. tion zu verlesen, aus gedachten Gründen aber aufs weitere Wort zu Hirsch( Crimmitschau ). Es ist ein Zeichen der Zeit, daß sich die verzichten. Sanau, den 16. August. Eiegreicher Kampf sämmtlicher Sozialdemokratie auf die Kommunalangelegenheiten wirft. Das allMost entspricht dem und stellt folgende Resolution: Bijouterie- Arbeiter. gemeine gleiche Wahlrecht in den allgemeinen Staatsangelegenheiten Der Kongreß erklärt seine volle Zustimmung zu der Sal- In Folge der allgemeinen Erregung in hiesigen Arbeiterkreisen genügt nicht, wir brauchen die direkte Gesetzgebung durch das Volf. tung des Parteiorgans Voltsstaat" gegenüber den politi: haben die Bijouterie- Arbeiter im Laufe dieser Woche eine Forderung um In der Kommune sei dies möglich. In Grimmitschau haben die Geg- fden und sozialen Fragen des veegangenen Jahres. Jusbe- Lohnerhöhung den hiesigen Fabrikanten gestellt, welche von der ner den Sieg der Sozialisten einer Vernichtung der Bourgeoisherrschaf. fondere billigt der Konarch den durch den Volksstaat" unter- Mehrzahl der Herrn Fabrikanten sofort ohne alle Weiterung ges gleich bedeutend angesehen. Leider hätten bei der letzten Wahl die haltenen geistigen Zusammenhang der deutschen Sozial- Demo- nehmigt wurde. In fünf Fabriken kam es zu einem 1½stündigen Strike, Gegner gefiegt und seit der Zeit würden die Gemeindegelder fast nur fratie mit der Internationalen Arbeiter- Assoziation." welcher schnell und siegreich endete. für die Interessen der Bevorrechteten ausgegeben. An dem endgültigen Erfolg der Sozialdemokratie ist nicht zu zweifeln. Die Zukunft bringt und den Sirg. Konnten doch unsere französischen Brüder soeben nur durch das Zusammenwirken der deutschen wie der französischen Armee niedergeworfen werden!
Die Resolution wird mit großem Jubel angenommen und unter lebhafter Demonstration gegen die polizeilichen Maßregelungen.
Mesner( Ber in) fragt an, o es den überwachenden Polizeibeamten in Sachsen gestattet sei, sich mit den Rednern in Diskussion einzulassen, statt, wie es im preußischen Vereinsgesetze vorgeschrieben sei, sich nur mit dem Präsidenten in Verbindung zu setzen.
Reichelt( Hannover ). Man muß für eine solche Resolution nicht bloß stimmen, sondern auch auf ihre Erfüllung hinwirken. Wie Bebel bemerkt, daß wir in einem Polizeistaate lebten, fahren habt, ist unser Strife jo hartnädig, daß wir uns veran das Wahiredt jetzt sei, da hätte Giner, der mit 25 Ochsen seine wirthschaft wo der Polizei außerordentliche und nicht definirbare Machtbefugn sse betreibt, ein bevorzugtes Wahlrecht zu genießen. Der Wiann tönne beschaffen sein, wie er wolle. Es stimmte a so nicht die Intelligenz des Diannes, sondern die 25 Och en. Grund genug, ein solches Wahlrecht als verwerflich mit allen Mitteln zu befämpfen.
Kein Redner hat sich weiter zu Worte gemeldet, Bebel schließt beshalb die Versammlung, nachdem auch diese Resolution einstimmig angenommen, mit der Bemerkung, daß die nächste öffentliche Versammlung morgen Sonntag 11 Uhr beginnen werde.
Zweite öffentliche Sigung, den 13. August,
eingeräumt seien. Er ermahnt sodann noch zur tätigen Theilnahme an den Arbeiterbestrebungen und schließt mit einem Danke für die rege Theilnahme der Dresdner Parteigenossen die zweite öffentliche Sigung des Congresses.
Allgemeiner deutscher Schneiderverein. Nürnberg , den 12. August. Auf unsere Aufforderung im ,, Volfe itaat sind bis jetzt feine benimmten Anträge in Betreff der General. versammlung bei uns eingelaufen, und wir sehen uns deßhalb zu felgendem Vorschlag veranlaßt: da es unter den gegenwärtigen Ber: hältnissen unmöglich ist, eine Generalversammlung abzuhalten, indem Bebel eröffnet die Sizung um 11 Uhr Vormittags und theilt an mehreren Orten die Mitgliederzahl zu schwach ist, um einen Delegirten mit, daß Liebknecht um 12 Uhr eintreffen und sein Referat über- enden zu fönnen, da ferner einige Mitgliedschaften feit geraumer 3 it nehmen werde. Er bitte deßhalb, die en Gegenstand zuletzt vorzuneh nichts mehr von sich bören lassen, die Mitgliedschaft in Nürnberg sowie men und mit dem Haftpflichtgejeb zu beginnen. Die Versammlung ist der Ausschuß aber die Verlegung des Vorortes wünschen, so bringen damit einverstanden und es ergreift das Wort der Referent wir hiermit folgenden Antrag zur Urabstimmung.
Bracke( Braunschweig ): Daß der Weichstag die Interessen der Arbenter nicht besonders berücksichtigt und gepflegt hat, ist eine allgemein bekannte Thatsache.
..Die Mitgliedschaften des allgemeinen deutschen Schneidervereins beichließen, unter Umgebung des§. 14 den Vorort auf die Dauer eines Jahres nach Berlin zu verlegen."
Wir fordern sämmtliche Mitgliedschaften auf, diesen Antrag baldGanz besonters zeigt sich dieß beim Haftpflichtgesetz und namentIch bei§ 4. In Bezug auf die Haftpflicht der Eisenbahnen ist der möglichst in Versammlungen zu diskutiren, und darüber zu beschließen; Gerechtigkeit Genüge geschehen. Hier hätte es sich allerdings zugleich und den Beschluß uns spätestens bis zum 15. September zugehen zu um den Schutz der anderen Klassen der Bevölkerung gehandelt. laffen. Es ist jedoch nothwendig, daß überall beigefügt wird, wie Statt aber die Konsequenzen d.eses Paragraphen auch auf die übrigen viel Mitglieder für diesen Antrag stimmten, und wie viel bage gen. Gewerblichen Unterneymungen aussucehnen, um Leben und Gesund Zugleich müssen wir die Aufforderung ergehen lassen, die noch fälligen heit besonders der Arbeiter zu schüßen, jei der Reichstag auf halbem Weg Abrechnungen bis spätestens 30 August einzusenden, damit die Haupt: stehen geblieben und habe sich auf dem Gebiet der eigentlichen fasse ebenfalls abrechnen kann, und dann eine geregelte Uebergabe Industrie ganz auf Seite der Arbeitgeber gestellt. Hier seien die gesetzlichen möglich ist. Bestimmungen derartig, daß es dem Arbeiter, zumal bei seiner noto - Da die Mitgliedschaften zu Mainz und Wiesbaden trotz errischen Wei tellosigkeit in den wenigsten Fällen gelingen würde, die Argangener brieflicher und öffentlicher Mahnung weder Bericht noch beitgeber bei durch ihr Verschulden herbeigeführten Verlegungen zur Abrechnug bis jetzt eingesendet haben, sehen wir uns zu folgender( GrSchadloshaltung zu zwingen. Namentlich geschehen derartige Unglücks- flärung veranlagt:
fälle durch leichtsinniges Gebaren aus Gewinnsucht, besonders häufig ,, Sollten die betreffenden Mitgliedschaften ihren Verpflichtungen in Fabriken und Bergwerfen. Redner verliest als Beleg verschiedene gegen den Vorort bis zum 30. August a. c. nicht nachfommen, so bestatistische Zusammenstellungen des Geheimraths Engel in Berlin . trachten wir dieselben als aus dem Verein ausgetreten." Taraus ergiebt sich, daß nur die bei We.tem fleinere Hälfte der sich Ferner diene noch zur Beachtung; daß der bisherige Geschäftsführer ereignenden Unglücksfälle vn dem Haftpflichtgesetz betroffen werde. Baumann fein Amt niedergelegt hat, und der Unterzeichnete Ausgeschlossen sei auch die Schädigung der Arbeiter durch ungesunce provisorisch mit der Leitung der Geschäfte beauftragt worden ist. Es beitslokale, schlechte Kost und Wohnung, wo solche von Arbeitgeber ind deßhalb alle Briefe, Buschriften 2c. an letzteren zu richten. Gelder geleistet werden. Was für dauernde Schädigungen geschehen dadurch! find wie bisher an den Hauptkassirer Nitolaus Müller, JudenAber auch der Umjang der Entschädigungen sei ein vollständig unge- gasse No. 22 I. Etage zu senden. nügender. Mit fozialdemokratischen Gruß
Die jüngeren Geschwister haben z. B. tein Recht der Entschä= bigungsforderung, wenn ihnen durch Verunglückung des älteren Bruders die Stüße verloren geht. Auch die Herzensbündnisse würden
für den Ausschuß: Georg Hertel, Platnersgaffe 5 III.
*) Und dieses Drittel ziehen sie den Arbeitern am Lohn ab, so R. d. V.
nicht berücksichtigt, wenn sie nicht durch Pfaffe oder Gericht sanktionirt daß sie folglich nichts zu zahlen haben.
Der Cigarrenarbeiterstrike steht sehr gut. Seit gestern finden mit einem der größten Fabrikanten Verhandlungen statt und scheinen dieselben einem günstigen Abschluß nahe. Der Fabrikantenbund ist gesprengt Richter Wandsbeck. Halberstadt . Werthe Kollegen! Wie Ihr Alle wohl schon er laßt sehen, an Euren Gerechtigkeits- Sinn zu appelliren; es steht hier: orts für die strifenden Kollegen sehr traurig, es sind durch die Hartnäckigkeit der Fabrikanten viele Arbeiter, worunter eine Anzahl mit sehr starker Familie, in eine höchft bedenkliche Lage versetzt. Die Herren Fabrikanten haben sich geeinigt, feinen Pfennig Lohnerhöhung zu gewähren, wir aber find fest entschlossen, die Arbeit nicht eher aufzunehmen, als bis unsere gerechten Forderungen bewilligt find. An Euch ist es also, uns in unserer bedrängten Lage beizustehen, um uns zum Siege zu verhelfen, denn unser Sieg ist ja auch der eurige; wir richten des balb an Guch die Bitte, uns nach Kräften zu unterstüßen; denn wenn die Hülfe von Euch nicht ausbleibt so muß der Sieg unser werden, und werden wir dann gern bereit sein, in jedem ähnlichen Fall helfend einzutreten, wie wir es ja früher stets gethan haben.
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Ueber die einlaufenden Gelder werden wir im ,, Botschafter" ,,, Boltsstaat" und Neuen Sozial- Demokrat", Quittung ablegen, Etwaige Unterstüßungen wolle man an unfern Strife- Kassirer Herrn Johann Nolden, Kornstraße No. 20 einsenden. Mit kollegialischem Gruße Das Komitee der strifenden Cigarrenarbeiter. J. A.: Richard Kahle berg. Reichenberg, den 13. August. Sämmtliche Arbeiter der Kraßenfa britation in Reichenberg haben die Arbeit einge stellt. Wir geben hiermit zur Kenntniß, den Zuzug nach Reichenberg zu verhindern. Unterstützungen sind zu senden an Hrn. Johann Schossig Gasthaus zum Hirschen. Mit demokratischem Gruß und Handschlag Das Komitee. Reichenberg, 14. August. ( Weiterer Strife.) Wir Arbeiter der Kammsetzer- Fabriken in Reichenberg und Umgebung haben, da unsere Forderungen nicht berücksichtigt wurden wir vers langen die 10stündige Arbeitszeit und 30% Lohnerhöhung uns geeinigt, Montag, den 14. August, die Arbeit eins zustellen. Wir ersuchen daher alle Freunde, Brüder und Fachgenos jen, welche unsere Lage zu würdigen verstehen, alle Mühe au zubieten, daß das Banner der Arbeit nicht in den Staub getreten werde. Also reicht die Bruderhand und helst schnell, daß wir der vereinig ten Kapitalmacht auch erfolgreich die Stirne bieten können! Hauptsächlich warnen wir strengstens vor Zuzug, da die Fabrikanten beabsichtigen, Arbeiter aus Deutschland heranzuziehen. Für das Strife- Komitee: Johann Till . Unterstützungen bittet man zu senden an Josef Ulbrich , Schüßens gasse Nr. 60/1, Reichenberg. Der Strike der Metallarbeiter, welche schon acht Tage feiern, dauert fort.
*) Siehe die vorstehende Nürnberger Korrespondenz D. Neb.