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in der Landarbeit, so sehen wir, ganz abgesehen von ben vielen Feier-| niger, wir opfern 2 Stunden weniger Arbeitskraft und Lebenssaft und Der Herr Doktor verläßt sich immer auf das Appelliren an die tagen, die eristirten, die Alten waren frömmer, als die Leute heut machen in den 2 Stunden, die wir weniger arbeiten, nicht den Geld: Starken im Staate und hofft von diesen die Gewährung der Mögzutage; ich will den Arbeitern keinen Vorwurf daraus machen, daß sack der Großindustrie voll und geben dadurch dem großen Kapital lichkeit, bessere Zustände einzuführen, fagt aber fein Wort darüber, sie nicht fromm sind, es ist dies ja auch ein Segen der langen Ar- nicht immer mehr Mittel an die Hand, um uns tiefer und tiefer her- daß es ein unveräußerliches Recht jedes Menschen sei, an seiner eibeitszeit, daß sie heute keine Zeit dazu haben, und wenn man in je unterzudrücken.( Bravo !) ( Fortseß. f.) genen Regierung vollen Antheil zu haben und seine bindenden Geseze ner Zeit so fromm war, so beweist dies nur, daß man damals min- Achim, 2. September. Musterstaatliches. Am Jahrestage von Sedan , sich selbst zu geben, nicht geben zu lassen. destens in der Zeit, wo man betete, nicht gearbeitet hat; ich sage der Gefangennahme Napoleons , erlaube ich mir, Ihnen eine Geschichte mit- Sehr erheiternd war die Argumentation, jeder Arbeiter könne also, abgesehen von den vielen kirchlichen Feiertagen, die streng inne zutheilen, welche darlegen mag, wie im Musterstaat die Gefangenen, reich werden, er möge nur etwas erfinden, z. B. wie Borsig gehalten wurden,-deuten alle Einrichtungen darauf hin, und bedings welche feine Bonaparte's sind, behandelt werden. Heute vor einem Liebig 2c., wie daß die Besitzenden fast durchweg Intelligenzen( hört! ten es, daß die Arbeiter im Mittelalter auch an den Werktagen Jahre wurden wir, Arbeiter in Burgsteinfurt , durch Schließung hört!) seien. Die Heiterkeit verschwand jedoch plößlich, als der Rednicht so lange zu arbeiten nöthig hatten als heutzutage, und der so der Fabrik zur Jubelfeier abkommandirt. Infolge verschiedenartiger ner, auf den Sozialismus übergehend, durch die liberale Behauptung sehr verschrieene, aus der Zunstverbindung bis auf die heutige Zeit politischer Kundgebungen an diesem Tage kam es zu einem Tumult seine Worte frönte: Die Sozialisten seien Mörder und Brandstifter hineinragende„ blaue Montag" gibt den Beweis, daß die Arbeiter und drei Arbeiter wurden verhaftet. Schreiber dieses gehört( Paris ), die größten Feinde des persönlichen Eigenthums eher Gelegenheit zu feiern hatten, als die Handwerke zünftig betrie- zu den Dreien. In der Haft haben wir nicht„ Brod und Wasser" und hätten darum alle Klassen zu Gegnern. Das war start! eine ben wurden, denn gegenwärtig, wo der Arbeiter nach dem Fabrif- fondern von Sonnabend Abend bis Montag Abend nur zwei ganze Partei mit Mördern und Dieben vergleichen, nur sich selbst für reglement bestraft wird, wenn er eine Minute zu spät kommt, wo die Bierflaschen voll Waffer geliefert bekommen. Von Sonnabend bis infallibel zu halten! Hierüber etwas zu sagen ist unnöthig, sondern Fabrikglocke das Signal gibt, wann der Arbeiter in sein Sklavenjoch Sonntag Abend waren wir zwei Inhaftirte, dann wurde uns noch blos auf die Definition von Individualist und Kommunist in Nr. 64 eintreten muß. Von diesem Gesichtspunkte ausgehend, will es mich ein dritter zugesellt. Die Pritsche, die wir zum Nachtlager hatten, bot des Volksstaat" zu verweisen. doch bedünken, daß die Auflehnung der Arbeiter gegen einen so un- faum für zwei Mann Raum, und wir mußten die zweite Nacht nicht Nach der Rede des Hrn. Hirsch forderte der gern demokratelnde menschlichen Zustand gerech fertigt ist und nicht minder die Forde- neben-, sondern aufeinander liegen. Wir hatten nur einen Behäl- Herr Vorstand in provocirender Weise den einzigen anwesenden gefeßliche Beebie Berkürzung der Arbeitszeit durch ter zur Befriedigung unſerer Bedürfnisse; troß mehrfacher Bitten, bie- Sozialdemokraten zur Gegencebe auf. sen ausleeren zu dürfen da wir es vor Gestank nicht aushalten fonn- Als sich uun fein witerer Rebner meldete und Herr Dr. Hirsch
Nun, meine Herren, nichts ist wohl geeigneter, gerade im Inter- ten, durften wir dies nicht cher, als bis wir ins Gerichtsge- die Vorstandschaft ersucht hatte, über seinen heutigen Vortrag im De esse der Arbeiter als ein segensreiches Ereignis betrachtet zu werden, fängniß abgeführt wurden. Auf unsere mehrfachen Vorstellungen gan zu referiren, nicht wissend, daß der hiesige Arbeiter- Fortbildungsals wenn es gelingen möchte, durch unsere, durch die Agitation der wegen Verabreichung von Nahrungsmitteln wurde uns stets vom verein den Gewerkverein" auf Antrag des Vorstandes und laut Arbeiter in Deutschland die Regierungen zu zwingen, die Arbeitszeit Polizeidiener, unter dessen Almacht wir standen, zur Antwort: Vereinsbeschluß gar nicht mehr hält, sowie für den jüngst in geseßlich zu verkürzen; wenn es uns gelänge, die 16-18stündige Ar- Laßt Euch doch aus Euerm Kosthause holen!" Bei meiner Entlas- Berlin von Kapitalisten gegründeten Arbeiterfortbildungs- Unterbeitszeit, die theilweise an verschiedenen Orten in Deutschland noch jung, welche eine provisorische sein sollte, sagte der Staatsanwalt: Da stügungsverein Propaganda gemacht hatte, wurde die von Hrn. Dr. stattfindet, in eine 10- stündige umzuwandeln. Aber, meine Freunde, bis dato gege: Sie feine Anzeige oder Anklage erhoben ist, so sind Hirsch selbst als die allerschwächste" vor der er je gesprochen, vezeiches ist ja auch unbedingt nothwendig, daß wir in dieser Beziehung in Sie vorläufig entlassen, aber hüten Sie sich, sich von hier zu ent- nete Versammlung, geschlossen. Deutschland einmal den Anfang machen, und ich möchte fast sagen, endlich einmal hinter den Arbeitern anderer Länder herhinken, die uns in dieser Beziehung gewaltig voraus sind. Es ist gar feine Frage, daß unter den industriellen Großstaaten Deutschland bei dem niedrigsten Lohn die längste Arbeitszeit kultivirt hat.
Erlauben wir uns, eine Umschau zu halten über die Kulturländer, in denen die Großindustrie auf den Höhepunkt gestiegen ist, blicken wir zuerst hin auf das Land, welches von allen Nationalöko nomen als das inoustriell am weitesten vorgeschrittene Land bezeichnet wird. Blicken wir auf England. Da sehen wir, daß dort ein gefeßlich normirter Arbeitstag bereits eingeführt ist. Die Arbeiter in England haven seit 1802, also seit 70 Jahren, gegen die übermäßige Ar beitszeit ge.ämpft, und noch ist dieser Kampf nicht abgeschlossen. Im Jahre 1833 kam dort das erste Gesez zum Schuß der Kinder und jüngeren Arbeiter gegen die maßloje Ausbeutung durch lange Arbeitszeit in Anwendung. Zwar noch nicht in allen Fabriken, doch es wurde durch die Einsegung von Fabrikinspektoren mindestens ernsthaft darauf geachtet, daß in den vom Gesez betroffenen Baumwollen, Wollen, Flachs- und Seidenfabriken Kinder unter 9 Jahren gar nicht, Kinder von 9-13 Jahren nur 8 Stunden, und Personen von 13-18 Jahren nur 10% Stunde täglich arbeiten durften, und die Nachta beit für diese gänzlich verboten. Im Jahre 1844, 1847 und 1850 wurden diese Geseze theilweise verschärft, und auf weitere Industriezweige und alle Frauen ausgedehnt, so daß immer größere Arbeiterfreise diesem gefeßlichen Einfluß unterstellt wurden. Und im Jahre 1867 endlich wurde der Normalarbeitstag von 10 Stunden auch für fleinere Werkstellen und die Hausindustrie geseßlich eingeführt; freilich nur für so che Etablissements, in denen Frauen oder junge Personen unter 18 Jahren beschäftigt waren, allein die segensreichen Wirkungen dieses Gesezes kommen nichtsdestoweniger auch den älteren Arbeitern zu Gute, weil es für den Fabrikanten in vielen Fällen unmöglich ist, nach Austritt der Frauen und Kinder aus den Fabriken, die Männer allein weiter arbeiten zu lassen. Deshalb ist auch in vielen Fabriten die Frauen- und Kinderarbeit aufgegeben, und dafür die Schichtarbeit der Männer eingeführt worden.
fernen". Ich erwiderte ihm, daß ich bereits vernommen, daß ich, wenn ich das Gefängniß verließe, arbeitslos würde; da antwortete der Herr Staatsanwalt: Dann kommen Sie wieder zu mir, ich habe Arbeit für Sie." Ich sagte, daß mir dies nicht einfalle, worauf er er bittert ausrief: ,, Versuchen Sie dies nicht! Sie wissen, der Gesezesarm geht weit; Sie werden per Schub wieder hergebracht." Richtig wurde ich, als ich die Fabrik betrat, entlassen; auf meine Vorstellungen weshalb, und daß mir über meine Arbeit noch nie ein tadelndes Wort gesagt worden sei, antwortete der Obermeister: Blos wegen Jores internationalen sozial- republikanischen Krams. Solchen Blödsinn können wir hier nicht brauchen."
Nürnberg , 3. September. Am 31. August d. J. berief d'r Gewerkverein der Schreiner( Hirsch- Dunder'scher Richtung) eine Arbeiterversammlung ein mit der Tagesordnung: Der Strike der Ber liner Tischler. Nach Eröffnung der Versammlung ergriff, da Niemandem das Referat übertragen war, der Sozialdemokrat Auer das Wo.t, beleuchtete die Ursache und Wirkung des Strifes, verlas die befannte Resolution der Maurer- und Zimmermeister und erklärte, daß der Strife ein von Natur aus gerechtfertigter sei und nicht von sozia listischen Umtrieben herrühre und forderte auf zum allgemeinen Kampfe gegen das Kapital. Sozialdemokrat Meinitse unterstüßt den Vorrebner, erklärt, daß schon große Männer mit der sozialen Frage sich Es wird dies Keinen Wunder nehmen, welcher weiß, daß der beschäftigten, jedoch infolge ihrer egoistischen Zwecke niemals sich den Fabrikant eine Tochter vom Landrath, der Bürgermeister eine Schwester Anforderungen der Arbeiter auch nur näherten. Herr Röthlingsvom Fabrikanten hat. Da ich nun gänzlich mittellos war, so mußte höfer( Hirsch- Duncker) bemühte sich vergebens, ſeinen, wie er sagte, ich abreisen, ohne gegen den den Gefangenwärter spielenden Polizisten gegnerischen Vorredner zu widerlegen, griff auf den alten Zunftzopf Schritte unternehmen zu können. Da ich bis zum 1. November ar- zurück und verirrte sich schließlich bis zur Theilung"; er wurde jedoch beitslos war, so hatte ich, als ich solche erhalten, wenig Muße, oder von den Vorrednern Auer und Meinitse so gründlich widerlegt, daß besser gesagt, ich war zu abgeſtumpft, um einen Kampf gegen diese er bei nochmaligem Ergreifen des Wortes nicht einmal von seinem Sorte Justizvertreter zu unternehmen; daher komme ich so spät mit Verein unterstüßt wurde. obiger Notiz.
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Döbeln . Versammlung. Am 15. d. M. fand hier eine so überaus zahlreich besuchte Volksversammlung statt, daß der Saal und Garten der Mulden- Terrasse" kaum die anwesenden Arbeiter und Arbeiterinnen zu fassen vermochte. Die Parteigenossen Imhof und Yort referirten über den Dresdener Congreß und legten unter großer Aufmerksamkeit der Arbeiter die Bestrebungen und Ziele der sozial- demofratischen Arbeiterpartei klar.
Zudem ist Herr Röthlingshöfer Kleinmeister älteren Styls. Ein von Auer eingebrachter Antrag, dihinlautend:„ daß von allen hier vertretenen Parteien ein Komitee zur Sammlung freiw lliger Beiträge zu wählen sei", wurde von der von zirka 300 Mann besuchten Versammlung mit allen gegeu fünf Stimmen angenommmen.
Ezlingen, 6. September. Ueber die Fortschritte der Partei hier am Orte fann ich Ihnen nur Gutes berichten. Der hier bestehende Arbeiter- Bildungs- Verein" hat sich den Namen ,, sozial- demokratiDagegen versuchten im Nebensaal eine Handvoll Leute, als scher Arbeiterverein" gegeben; in Folge dessen traten eine kleine AnSchullehrer damit natürlich ihrem Berufe alle Ehre machend, durch zahl Anhänger der Volkspartei aus, was uns nur angenehm sein kann. unanständiges Betragen und überlautes Pofuliren die Versammlung Die Mitgliederzahl ist zwar durch den Krieg und seine Nachwehen zu stören. 3n feige oder zu dumm, ihrer gegentheiligen Meinung etwas geschmolzen, sie steht dafür aber um so fester. in öffentlicher Versammlung Ausdruck zu geben, machten dieselben Leßten Samstag hielt der freireligiöse Agitator Schuster aus ihrem gepreßten Herzen in einer ihrem Bildungsgrade angem ssenen Karlsruhe in der Traube" eine sehr stark besuchte Versammlung Weise Luft. Leider mußte der unerträglichen Hiße wegen die Ver- ab. Er fritisirte Lassalle und Schulze und fand, daß Beide den Urjamm ung eher geschlossen werden als dies erwünscht war, denn beitern nicht helfen könnten, am meisten aber schlug er auf die Soziallange Zeit nachher noch war das Lokal von Arbeitern überfüllt. demokraten, welche er als die gefährlichsten Gegner der Arbeit hinDer gedrückten Lage der Arbeiter an diesem Orte, und dem da ſtellte. Die Pariser Kommune milte er als das Schauerlichte, was mit zusammenhängenden Abhängigkeitsgefühl ist es wohl zuzuschreiben, ie eristirt, ab. Seine Reden verfingen aber nicht, sehr wenig Beifall daß bislang nach nicht günstigere Resultate in dieser Gegend er wurde ihm zu Theil. Parteigenosse Holzmarth entgegnete Shuster, widerlegte ihn Wort für Wort und wurde dafür von der VersammMögen die Parteigenossen in der Umgegend nicht vergessen, daß lung bei jedem Saß mit dem stürmischsten Beifall unterbro hen. Er hier noch ein guter Boden für unsere Bestrebungen brach liegt. brachte zum Schluß eine Resolution ein, welche ungefär dahin lautete: Luckenwalde , den 30. August. Es beginnt auch hier wieder zu Konfessionen oder Religionen sind nicht im Stand, die soziale Frage tagen. In einer hier am 26. August stattgehaben Volksversamm zu lösen, ebensowenig die auf sogenannten humanitären Grundsäßen lung, welche von cicra 800 Personen besucht war und in welcher Hr. beruhenden Gesellschaften: dies fann vielmehr einzig und allein geWegner aus Berlin auf unsere Einladung über den Normal- schehen durch Verwirklichung des Programms der sozial- demokra.ischen Arbeitstag und die Arbeitseinstellungen sprach, wurde folgende Re- Arbeiterpartei." Diese Resolution wurde mit Ausnahme weniger solution einstimmig angenommen: Bourgeois von der Versammlung angenommen. Viele Arbeiter ver Die heutige Versammlung erklärt: mit allen Mitteln für sprachen, dem Vereine beizutreten. Die Bewegung ist jetzt in Fluß „ Einführung des Normalarbeitstages zu wirken, unterstüßt alle gekommen und wird Eßlingen bald eine feste Stüße der Partei wer,, bahinzielenden Arbeitseinstellungen, verwirft dagegen alle un- ben. Ch. B. ,, organisirten Arbeitseinstellungen und fordert auf zu gemeinsamer Vereinigung aller Arbeiterbranchen auf internationaler ,, Grundlage."
In England sehen wir also eine ganz selbstständig vorgehende Fabritgesetzgebung zum Schuße der Arbeiter eingeführt, und den zehnstündigen Normalarbeitstag, als das Ergebniß dieser Gesetzgebung. Wir sehen, wie unabhängige selbstständige Fabrikinspektoren darüber wachen, daß nicht durch die Minutenmauser unter den Fabrikanten zielt sind. das Gesez umgangen oder illusorisch gemacht wird. Was in England nur langsam, gestüßt auf praktische Erfahrung und auch dann noch nicht radikal geschah, sehen wir in Frankreich durch die Revolu tionsepoche von 1848 mit einem Schlage erreicht, und wenn auch nicht eine 10- stündige Arbeitszeit, so doch einen Normalarbeitstag von 12 Stunden herbeigeführt, der alle Arbeiterkreise, alle Industriezweige umschließt.
Nach der Versammlung gaben viele der anwesenden Mitglieder das Versprechen, den Arbeiterverein beizutreten.
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Mit sozialdemokratischem Gruß
W. Eberhardt.
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Samburg), 6. Sept. Am 4. September hielten wir hier eine gutbesuchte allgemeine Tischlerversammlung ab mit der Tagesordnung: 1) Abrechnung über noch vorhandene Gelder der Arbeitseinstellung in Kiel , sowie deren Verwendung 2) Die Arbeitseinstellung der Tischler Berlins .
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Zum Vorsitzenden wurde der Einberufer, Herr H. Bammann, zum Schriftführer Unterzeichneter gewählt. Die Abrechnung wurde genehmigt und beschlossen, das noch vorhandene Geld im Betrage von
Aber, meine Freunde, weiter noch als England und Frankreich ist Amerika in dieser Richtung. Wenn schon die Gewerkvereine, die Trades' Unions, in England durch ihre Agitation viel zur Verkürzung der Arbeitszeit beigetragen haben, so ist es denselben allein zu danken, daß die Gesetzgebung in Amerita der Dreitheilung des Tages in 8 Stunden Arbeit, bei 8 Stunden Erholung, Ruhe und 8 Stunden Schlaf ihre Anerfennung gegeben hat, indem dort als Normalarbeitszeit in den Staatswertstätten( auf den Schiffswerften und in den Arsenalen, kurz in allen Etablissements) die von Staatswegen geleitet werden, die 8stündige Arbeitszeit eingeführt ist. Und wenn die Privat industrie in Amerika sich auch unei blich dagegen sträubt, die Arbeitszeit auf 8 Stunden zu beschränten, so ist das doch nur eben eine Frage der Zeit und die Arbeiter werden bei der ersten besten sonstigen Gelegenheit sich schon diese Ar- Lößnitz. Donnerstag, den 2. August berief der sozial demo: 9 Thlr. 18 Sgr. fofort den Berliner Tischlern zu übersenden; dann beitszeit von 8 Stunden auch in der Privatindustrie erringen. Die fratische Arbeiterverein hierselbst eine Volksversammlung ein, wurde über die Arbeitseinstellung der Leztern gesprochen, die NothArbeiter in Amerita sind ebenso wie in England durch die großartige zu welcher Herr A. Imhof als Referent da war. Unter dem zahl- wendigkeit der Unterstüßung betont und zugleich gerügt, daß nicht Organisation der Gewerkvereine eher befähigt als in Deutschland , durch reichen Besuchern befand sich auch ein Pfaffe. Nachdem der Referent schon eher etwas in der Sache gethan wäre. Hierauf wurde ein AnArbeitseinstellung eine Verkürzung der Arbeitszeit zu erzwingen und Jesus als unsern Vorgänger und Barteigenossen bezeichnet hatte, rückte trag zur Bildung eines permanenten Agitationskomitees, aus fie sind überall auf dem besten Wege hierzu. Nur in Deutschland der Pfaffe wie phantafirend auf dem Stuhle hin und her und sagte: 7 Personen bestehend, angenommen und folgende Herren dazu gewählt: haben die Arbeiter bis noch vor kurzer Zeit, ich möchte fast sagen, die Diener, Diener!" Nachdem der Referent seinen Vortrag gehalten. Beck, Prey, Drewien, Haustein, Eggers, Kurz und Untergroße Masse auch heute noch, die Schlafmüze solange über das Ohr wurde zur Opposition aufgefordert. Es wäre hier unbedingt des zeichneter. Schließlich wurde bestimmt, Sammelbogen zirkuliren zu gezogen, daß sie ihr eignes Interesse nicht einzusehen vermochten. Noch Pfaffen Pflicht gewesen, das Wort zu ergreifen und den Redner lassen und das einkommende Geld jede Woche den Stritenden zu überist es nicht gelungen, die große Masse der deutschen Arbeiter dahin zu zu überweisen. Da er aber das nicht konnte, mußte er ganz ruhig senden; zum Kassirer wurde Herr Prey gewählt, dann wurde die sich bringen, daß sie durch so einmüthiges Drängen, wie das in Amerika abbalten und es blieb bei den bloßen Worten:„ Diener, Diener!" burch Ruhe und Ordnung auszeichnende Versammlung geschlossen. und England der Fall ist, eingetreten sind für Verkürzung der Ar- Stollberg. Der hiesige ,, Arbeiter- Bildungs- Verein" hat sich nach Am folgenden Abend wurde in der Komitee- Sizung beschlossen, regelbeitszeit. längerem Stillfein neu konstituirt.*) Briefe sende man: Ch. Friedrich mäßig jeden Sonnabend eine allgemeine TischlerversammRun, meine Freunde, hoffen wir, daß im gegenwärtigen Augen- Frenzel, Rechte- Brückenstraße. lung abzuhalten. E. Paulssen, Tischler. blicke, wo aufgeflärte Arbeiterkreise diese Frage in ihren Versammlungen Motto: Das war eine köstliche Zeit! Leipzig . Seit bereits einem Jahr sind der Redaktion des ,, Boltserörtern, wo die Vereine es sich zur Aufgabe gemacht haben, dafür ein- Regensburg , 11. August. Erst sprach uhlich von Magdeburg laat" eine Reihe Klagen in Hinsicht auf das hiesige Schulwesen zuzutreten, wo einzelne Arbeitszweige im offenen Kampfe gegen das Ka- vor einer ziemlich gut besuchten Versammlung und zwar nicht, wie gegangen, wegen Mangels an Raum jedoch nicht genügend berücksich pital für den Normalarbeitstag von 10 Stunden stehen, endlich der er im ,, Sonntagsblatt" avisirte, über die Arbeiterfrage", sondern tigt worden. Auf erneute Anregung geben wir vor der Hand unsern geeignetste Beitpunkt gekommen sein dürfte, auch nach dieser Richtung über den gegenwärtigen ,, religiösen Wirrwarr" und behandelte dieses Lesern folgende Punkte zur Beurtheilung: In der 2. Bürgerschule soll zum Heil der Arbeiter in ganz Deutschland thätig zu sein. Und sage Thema, abgesehen von seinem pantheistischen Stanbpunkt, ziemlich ra- beim Singen der Violinbogen an den Köpfen der Shüler man uns nicht, wir sollten die Arbeitermassen nicht aufregen, nicht zu bifal. Unter andern drohte er sogar den Stolzen, Reichen und Herr fleißig probirt werden; ja, aus zwei Mittheilungen ersehen wir, etwas verleiten, wozu sie selbst nicht einmal Lust haben. Das ist ein schenden und sagte, es sei die Zeit wohl nicht mehr recht fern, wo es daß ein Schüler blutig, ein anderer so mit Ohrfeigen bedacht wor hörichter Einwand; ob die große Masse Lust hat oder nicht, das zwar diesen nicht mehr, der verachteten Masse aber um so besser den sein soll, daß die eine Seite des Gesichts Tags darauf ganz an= soll uns vor der Hand wenig fümmern, es kommt zunächst darauf an, gefallen werde. geschwollen war. Doch was dem Ganzen die Krone aufsezen würde, zu konstatiren, daß die Forderung eine berechtigte und gerechte ist. Sie Gefiel schon dies den hiesigen-überall- en nicht, so verdarb er wäre das: Ein Vater läßt seinen Sohn, um ihn vor solcher Justiz wissen, meine Freunde, aus statistischen Tabellen, wie gerade die Lebens- es erst gründlich mit ihnen, als er nach dem Vortrag eine ernſte, all zu retten, durch den Direktor der Anstalt vom Gesangsunterricht disdauer der industriellen Arbeiter auch in Deutschland eine so kurze ist, gemein verständliche Mahnung an die Könige ergehen ließ. Die penfiren; der betreffende Lehrer zwingt ihn aber bald darauf, an den daß es uns mit Schauder erfüllen muß, wenn wir darüber nachdenken, Folge wird sein, daß Hr. Uhlich in Zukunft nur durch die Arbeiter Gesangsstunden wieder Theil zu nehmen. daß im Durchschnitt kein Arbeiter älter wird, als 31 Jahre. Das ist wieder berufen werden kann, denn die Besitzenden steuerten schon dieß- In Betreff der Verlegung der Rathsfreischule an das wirklich eine betrübende Lehre, die uns durch die Statistik geworden mal gezwungen und blutwenig bei. äußerste Ende der Stadt stimmen wir ganz dem amtlichen Bericht bei, ist, und die eigentlich eine so durchgreifende Wirkung auf alle Arbeiter- Ein weiterer Genuß erwartete Regensburg am 8. ds. durch denn auch wir sind der Meinung, daß eine Anstalt, welche von Kin freise haben müßte, daß Jeder, der dies einmal weiß, Zähne und Nä- einen Vortrag des Herrn Dr. Mar Hirsch aus Berlin . bern aus allen Theilen der Stadt besucht wird, möglichst in der gel baran sezen sollte, eine Besserung dieser Verhältnisse herbeizufüh= Der dem Vortrag vorhergehende Verkehr mit dem genannten Hrn. Mitte gelegen sein muß. Allein die tofalitäten waren ,, nicht mehr ren. Während die Klassen der Bevölkerung, die gar nicht arbeiten, ließ einen humanen Gegner erwarten, leider nahm aber Herr Hirsch gut genug"; ,, es fehlte an Licht" u. dergl. mehr, und deshalb mußten oder deren Arbeit nur nominell ist, z. B. im Kouponabschneiden be während desselben nicht als Gegner, sondern als bitterer Feind des die Kinder hinaus an das schöne stille Rosenthal. Nun steht, einer viel längeren Lebensdauer sich erfreuen, so daß die Rentiers Sozialismus Stellung. soll aber in das verlassene Gebäude die neue höhere Töchd. B. ein Durchschnittsalter von 66% Jahren erreichen, werden die ArEs würde zu weit führen, den anderthalbstündigen Vortrag zu terschule gelegt werden! Siehe, die Töchter der Vornehmen beiter kaum halb so alt, ist das Durchschnittsalter derselben nur verfolgen, es war nach einigem Fraternifiren mit dem demokratischen müssen ihre Schule möglichst im Mittelpunkt der Stadt haben, die Prinz p, wofür der Redner sich ein halb Dußend mal entschuldigen Kinder der ärmeren Bürger sind schon mehr an Strapazen gewöhnt Nun, meine Freunde, ist das nicht ein Beweis dafür, daß die Ar- n müssen glaubte, um ja nicht in den leiſeſten Verdacht des Sozial- und können schon ein halbes Stündchen weit zur Schule gehen. demokratismus zu kommen, das bekannte Sand in die Augen streuen Auch über die Besetzung der besser dotirten Lehrerſtellen hört man beiter burch die lange arbeitszeit theilweise bis zum Stelet ausge liberaliens, das Befürworten der Selbsthilfe, Selbstbildung. Daß Berschiedenes. Mancher Better dü fte dabei w.eder Versorgung finden, mergelt werden und nicht so viel verdienen, daß sie die Kräfte, die sie aber alle Selbstbildung, Selbsthilfe und Anstrebung menschenwürdiger wie schon neulich Einem von seinem Vetter Stadtrat) Zufiherung berbrauchen, wieder zu ersetzen im Stande sind und darum nach so Zustände vergebens ist, wenn die Rezierungen und Volksvertretungen ertheilt worden sein soll. Wir benuzen diese Gelegenheit, um diejeni turzer Zeit ins Gras beißen müssen? Die lange Arbeitszeit ist also in ihrer heutigen Zusammensetzung bestehen bleiben, das ichien Herr gen Leipziger Lehrer, welche der Schule eine von der CliquenwirthOber wie? wird Herr v. Mühler der schaft unabhängigere Stellung wünschen, aufzufordern, igre das SchulHirsch gar nicht zu ahnen. len, ns verdenken oder wer will überhaupt der Forderung, die wir stel: konfessionslosigkeit und das Großkapital den aufstrebenden Produktiv- wejen betreffenden, für die Deffent.ichkeit sich eignenden Anliegen dre die Berechtigung absprechen, wenn wir sagen, wir wollen, statt wie gegenwärtig 12, 14 ja 16 Stunden, nur 10 Stunden arbeiten. Meine genossenschaften das Feld kampftos überlassen, oder Alles aufbieten, Redaktion b. Bl. mitzutheilen. Freunde, wenn wir in den 10 Stunden auch nicht mehr verdienen um der gewonnen Selbstbildung zum Troß, diese Bewegung mit aller *) Dieser Bericht, der an den ,, Vo ksstaat" und ,, Sozialdemokrat follten, als gegenwärtig, wenn wir nur so viel verdienen, als nöthig Kraft daniederzuhalten? gleichlautend abgesandt worden ist, tam erst Freitag Morgen hier an 1st, unsern Hunger zu stillen, dann arbeiten wir auch 2 Stunden we R. b., B."
31 Jahre!
auch der menschlichen Natur widerstrebend. Wenn dem so ist, wer will
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*) Derselbe tritt der Parteikasse bei.