Hat Jemand das Recht, einen Staatsbürger wegen Ausübung eines durch die Staats- dagegen findet das Gegentheil natürlich; es ist also klar, daß aus Geschäftsrücksichten diese Erklärung nicht abgeben." gefeße garantirten Rechts zu bestrafen? Zu dieser Frage er sein Vaterland achten und ehren würde, während jene sich Wir wissen nicht, ob das Leipziger   Zweigkomitee sich den finden wir uns durch die Thatsache veranlaßt, daß die Fabri- beeilten, mit dem Feind von gestern, ganz nach Art fäuf von Herrn Guttmann angebotenen Aufschluß ertheilen zu lassen fanten und Meister an mehreren Orten, z. B. in Barmen- licher  , vaterlandsloser Lanzknechte, gemeine Sache zu machen. gedenkt; wir hoffen aber, wenn dies der Fall ist, daß das Zweig­Elberfeld, offenkundig sich dahin geeinigt haben, strikenden Ar- Es scheint hiernach doch nicht so ganz festzustehen", wie komitee die öffentliche Meinung über den Sachverhalt aufklären beitern, namentlich den sogenannten Führern der Strikes, keine das Zwickauer Wochenblatt" meint ,,, daß den Sozialdemokraten wird und wir hoffen weiter, daß- abgesehen von den Arbeit zu geben und ihnen womöglich jede Erwerbsquelle abzu- die Begriffe ,, Vaterland" und" Vaterlandsliebe" völlig fremd nichtamtlichen Recherchen des Hilfsvereins sich Staats­schneiden. Es ist wahr, der einzelne Arbeitgeber kann nicht sind". Es scheint vielmehr, daß die Sozialdemokratie mit diesen anwälte finden werden, welche sich erinnern, daßsie gezwungen werden, einen Arbeiter, mit dem er Differenzen Worten blos nicht so viel selbstsüchtigen Schwindel treibe, wie noch andere Pflichten zu erfüllen haben, als die gehabt hat oder der ihm aus sonst einem Grund mißfällt, in die Herren Nationalliberalen, die bei der Beurtheilung der Ueberwachung der Sozialdemokratie. apm seinem Etablissement zu beschäftigen, aber einem Arbeiter Pariser   Buchdrucker sich ganz unversehens entlarvt und ihr wahres

Sie selbst würden es also unbedenklich thun! Der Volksstaat" gekauft habe. Der Deffentlichkeit gegenüber kann ich freilich

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Geficht gezeigt haben. Welch ein Gesicht! Von Vaterlandsliebe feine Spur, nichts als Machtanbetung, Mammonverehrung und wahnsinnige Angst vor den Arbeitern. Sollte man denken, daß unter der würdigen Patriotenmaste solche gräßlich verzerrte Züge lauern? Wie ungeschickt, sich vor der Zeit zu demastiren! Zum Liebesgabenhandel.

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Most's Prozeß.

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Wer kennt nicht die Anekdote von dem Hofnarren des alten Friße", der einmal einen Ballen Butter so lange von Hand zu Hand gehen ließ, bis schließlich fast gar Nichts mehr davon vorhanden war?- Gerade so oder ähnlich ging es mit Most's Prozeß zu; nämlich so:

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erklären: Ich habe teine Arbeit für Dich!, oder ihn auf eine Prostriptionsliste seßen, damit er nirgends Arbeit bekomme, das ist denn doch ein himmelweiter Unterschied. Ersteres ist ein durchaus berechtigter Att der persönlichen Freiheit, letzteres ein Complot(, Conspiracy") zur Schädigung eines Mitmen­schen und zur Bestrafung eines berechtigten Atts der persönlichen Freiheit. Das Gesetz erkennt diesen Unterschied auch sehr wohl Gleich nach der großen Massenversammlung, welche am an. Jedermann steht es frei, seine eigene Kundschaft einem Krämer 24. Juni dieses Jahres am Chemnißer Neustädter Markte statt­oder sonstigen Gewerbetreibenden zu entziehen. Wer aber mit Die Deutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: fand, haben bekanntlich der Erzdenunziant Biedermann und Andern darauf hin komplotirt, einem Krämer die Kundschaft über mehrere Bertaussanzeigen, denen zufolge ursprünglich zu Liebes­ Leipzig  , 15. Sept. Der Volksstaat" macht aufmerksam auf sonstige reaktionäre Federfuchser Beter und Mordio über die haupt abzuschneiden, der macht sich einer gesetzlich strafbaren Hand- gaben für die deutsche Armee" bestimmte Waaren von den betreffen- daselbst gehaltenen Reden geschrieen und mit den scheußlichſten lung schuldig. Und um eines noch näher liegenden Fallszu erwäh- ben Depots an Handeltreibende verkauft und nun zu billigen Preisen Grimassen die Polizei und den Staatsanwalt um Verfolgung nen, so ist es Dienst boten gegenüber gesetzlich verboten, die ansgeboten würden. Eine dieser Anzeigen( von Hrn Louis Guttmann) der betreffenden Redner angewinselt. Zuerst nun zeigte sich die Dienstzeugnisse, falls nicht ein bestimmtes Vergehen oder grobe findet sich im hiesigen Tageblatt vom 2 Sept.( S. 3512, Sp. 2 un- Leipziger Polizeibehörde dieser Meute gegenüber willfährig und ten). Ohne natürlich daraus, wie der ,, Volksstaat", alsbald gehässige Pflichtverfäumniß nachweisbar, so abzufassen, daß dem Inhaber die Schlüsse über das Gebaren mit den Liebesgaben" zu ziehen, möchten wies Moſt unter Hinweis eines lügenhaften Berichtes über die Möglichkeit, einen neuen Platz zu bekommen, entzogen wird. Hat wir doch glauben, daß eine öffentliche Erklärung, zunächst des Hrn. Chemnißer Versammlung, welcher in der Deutschen Allgemeinen der Lohnarbeiter weniger Anspruch auf den Schutz des Gutmann, von welchem Depot er jene Waaren erkauft, sodann des Beitung" stand, aus der Stadt. Gesetzes? betreffenden Depot, welche Bewandtniß es mit diesem Verkaufe habe, Kurze Zeit darauf erhob die hiesige Staatsanwaltschaft sehr wünschenswerth wäre, um die Verdächtigungen unseres ganzen Das Koalitionsrecht ist, freilich unter gewissen Be- Hülfs- und Verpflegungswesens im legten Striege, in denen sich die Anklage auf Hochverrath gegen Most; Becker und Ufert schränkungen, den Arbeitern ausdrücklich durch die Gesetzgebung sozial- demokratische Presse gefält(!) abzuschneiden. Die Leip- wurden ebenfalls angeklagt; ob auch auf Hochverrath, wissen garantirt worden. Darf der Staat es dulden, daß ein von siger Nachrichten"( in deren Spalten sich gestern ein Inserat befand, wir nicht. Die Anklage aber wurde vom Untersuchungs­ihm garantirtes Recht faktisch aufgehoben wird? Und das welches den gleichen Wunsch ausdrückt) sind heute in der Lage, mit- richter zurückgewiesen. Nun ergriff der Staatsanwalt zutheilen, daß die betreffenden Gegenstände aus einer Versteigerung Koalitionsrecht wird faktisch aufgehoben, wenn es den Arbeit- herrühren, welche das königliche Montur- und Rüstungsdepot zu Mün- Rekurs, allein auch das Bezirksgericht wies die An­gebern freisteht, die Ausübung desselben mit Abschneidung der Er- chen unterm 21. Aug. b. J. auch im Leipziger Tageblatt  " bekannt lage zurüd. Nun wendete sich der Staatsanwalt an das werbsquellen zu bestrafen, d. h. Den, welcher Gebrauch davon gemacht hat". Bon ,, Liebesgaben" sei in bieser Bekanntmachung eben- Oberapellationsgericht, aber auch dieses vermochte keinen macht, zum Hungertode zu verurtheilen. Hat der Staat 10 wenig zu lesen, als man ein königliches Depot und ein interna Hochverrath zu entdecken, fand jedoch, daß ein Bergehen tionales Depot für einen und denselben Gegenstand halten kann. nicht die Pflicht, die Bürger in Ausübung ihrer von ihm garantirten Biernach hätte Hr. Guttmaun zu erklären, wie er bazu komme, jene nach§ 131( Herabwürdigung staatlicher Einrichtungen durch Rechte zu beschüßen? Und läßt sich die Verweigerung dieses Depotgegenstände als ,, Liebesgaben" zu bezeichnen. Den ,, Leipziger Verbreitung entstellter Thatsachen) möglicherweise vorliegen Schutes anders auffassen, denn als ein Geständniß, daß entweder der Nachrichten ist außerdem noch eine Verwahrung zugegangen seitens dürfte. Inzwischen erhob auch der Staatsanwalt Anklage gegen Staat nicht die nöthige Macht besitzt, oder daß er das Recht nur bes hiesigen Internationalen Hülfsvereins gegen den Verdacht einer geschehenen Veräußerung von Depotgegenständen, deren Füglichkeit zum Scheine bewilligt hat? Wir fordern die Herren Staats- schon um beswillen sich nicht so leicht ergeben dürfte, als gegenwär- Moſt wegen des in der ,, Chemnitzer Freien Preffe" erschienenen anwälte auf, diese Frage genau zu prüfen. tig und anscheinend für längere Zeit noch durch die seit Beginn des Artitels Das Volt steht auf, der Sturm bricht los!" Jetzt leitete Man mißverstehe uns nicht. Wir haben durchaus nichts Krieges unausgefeßt andauernde Unterstützung der im hiesigen Re- und zwar auf Grund des bekannen§ 130. dagegen einzuwenden, daß die kapitalisten sich gegen die Arbei- servelazareth untergebrachten zahlreichen Kranken und Verwundeten, man also gegen Most, Becker, Ufert und Schubert( als fowie durch die Unterhaltung des Vereins- Asyls in Tepliz die Vor­ter verbünden. Im Gegentheil, wir freuen uns über jeden räthe des Vereins, bem seit Monaten Gaben nicht mehr zufließen, er- Herausgeber) Untersuchung ein und Most wurde, wie bekannt, verhaftet. derartigen Versuch, weil er nothwendig zur Stärkung der Ar- schöpfend in Anspruch genommen werden." Auf Wunsch desselben wurde nun die Untersuchung Nach zwei beiter organisation führen muß. Aber, soll der Klassen= Wenn die ,, Deutsche Allgemeine Zeitung" unsere in Rede getrennt und gegen ihn dieselbe speziell geführt. tampf auf dem Boden des Gesetzes ausgekämpft wer- stehende Notiz mit offenen Augen gelesen hätte, so würde Wochen war sie geschlossen und erhielt Most die Zusage, daß den, dann darf der Staat auch die Arbeiter nicht sie gefunden haben, daß wir nicht ,, alsbald gehässige Schlüsse" er gegen Erlag von 500 Thlen. Kaution auf freien Fuß ge= der gesetzlichen Waffen berauben lassen. gezogen haben, sondern dem internationalen Hilfsverein stellt würde. Was war das nun für ein emfiges reges Gelegenheit geben wollten, sich von dem auf ihm ruhenden Leben unter den Chemnizer Parteigenoffen! Jn Kurzem brachten Die entlarvten Vaterlandslosen. schweren Verdacht, Liebesgaben ihrer unsprünglichen Bestimmung sie auch das Geld zusammen. Hat dasselbe nun auch seinen ( Crimmitschauer   Bürger und Bauernfreund.) entfremdet zu haben, zu reinigen. Das Leipziger Zweigkomitee Bwed nicht erfüllen können, so war die Aufbringung desselben Aus Paris   meldet man, daß die Pariser   Buchdrucker sich des internationalen Hilfsvereins hat dies für seinen Theil durch immerhin ein Akt, welcher Beugniß ablegte, welcher Geift in geweigert haben, neben ihren zurückgekehrten deutschen   Kollegen die an die Leipziger Nachrichten" gerichtete Verwahrung in den Chemnißer Arbeitern wohnt. Nicht als Sympathie für ferner zu arbeiten, und die Prinzipale dadurch gezwungen haben, befriedigender Weise gethan; aber damit ist dem Verlangen die Most'sche Person fassen wir die Sache auf, denn wir treiben die Deutschen   zu entlassen. Der Volksstaat" fand dies von der öffentlichen Meinung noch nicht Genüge geschehen; das teinen Personenfultus, nein, die Prinzipientreue, das Zusammen­Seiten der französischen   Arbeiter ganz natürlich, da das deutsche Leipziger   Zweiglomitee würde gut daran thun, sein Central- gehörigkeitsgefühl sehen wir als Triebfedern zu dieser Opfer­Volt im Ganzen den Eroberungs und Vernichtungskrieg gegen tomitee zu einer Erklärung in dieser Angelegenheit aufzu- willigkeit an. Die Arbeiter haben hierdurch gezeigt, daß sie Frankreich   mit Jubel gebilligt und mithin Jeder, der mit den fordern. Wenn dieses bestimmt erklärt hat, daß der inter  - sich als ein Körper fühlen, als eine Familie gleichsam, welche Franzosen heute gemüthlich verkehren will, zu beweisen hat, nationale Hilfsverein keine Liebesgaben an Handelslente ver- fein Mittel unangewendet läßt, das einem einzelnen, momentan daß er in diesen Jubel nicht mit eingestimmt habe, also die äußert hat, dann erst wird man über den gedachten Verein Bedrängten ihrer Angehörigen Hülfe schaffen könnte. Indessen Brüderlichkeit der Franzosen zu beanspruchen als Mensch berech beruhigt sein können, und legterem bleibt es nachher unbe- hatte auch schon ein Parteigenoffe aus Leipzig   feine ganze tigt sei. Man sollte denken, das sei so einleuchtend, daß Jeder, nommen, gegen Herrn Guttmann flagbar zu werden, weil dieser Baarschaft, welche ungefähr den obenerwähnten Betrag aus der ein Vaterland hat und liebt, erklären muß: Ich an Stelle durch seine Behauptung ,,, von einem internationalen Depot machte,( ein Sparkassenbuch) an das Chemnißer Bezirksgericht des französischen   Arbeiters möchte auch um feinen Preis mein Liebesgaben gekauft zu haben, den Ruf, der an der Spiße eingesandt, um Most, wie er glaubte, hierdurch zu befreien. Brod mit einem Erbfeinde theilen, ich würde glauben, einen des Hilfsvereins stehenden Personen zu kompromittiren versucht Allein man täuschte sich. Die Staatsanwaltschaft erhob Verrath an meinem Volte zu begehen, wenn ich mit Einem, hat. Herr Guttmann hat nicht nur seine erste Angabe bis gegen die Freilassung Most's Einsprache und zwar aus dem der unser Erbfeind sein wollte und ist, zusammenarbeitete. Da jezt nicht widerrufen, sondern sogar dieselbe in einer zweiten Grunde, weil vernimm es ganze Welt! Most seine für bin ich Patriot." Aber nein, unsere Patrioten halten Annonce, als Antwort auf eine an ihn gerichtete Anfrage, freie Beit doch nur wieder dazu benüßen würde, um dies nicht für natürlich, sondern im Gegentheil für ganz un-( f. ,, Leipziger Nachrichten" und ,, Tageblatt" vom 16. September) neuerdings ähnliche Vergehen, wie die vorliegen­-Was denken wohl unsere Lefer vernünftig und nennen den ,, Volksstaat", der es für natürlich in recht tecker Weise indirekt aufrecht erhalten. Die Annonce den, auszuüben." findet, deßhalb unpatriotisch*). Sie geben also zu, daß sie selbst, lautet nachdem wir uns etliche grammatische Reparaturen von einer solchen Begründung? Wir erlauben uns nur wenn sie in der Lage der Pariser   Buchdrucker wären, sofort daran vorzunehmen erlaubt haben wie folgt: ben zu bemerken, daß die Konsequenz dieses Ausspruches doch nicht wieder Kollegialität mit dem Erbfeind anknüpfen würden. Neh- Erwiberung auf die so ungeheuer herausgesuchte und schlaue anders lauten könnte als: Darum muß er eigentlich men wir den Fall, die Franzosen hätten einen Eroberungskrieg Anfrage des Hrn. A. in den ,, Leipziger Nachrichten" vom 14. September: lebenslänglich eingesperrt bleiben. Wenngleich ich Jederzeit bereit und im Stande bin, Aufklärung über gegen uns geführt, sich als unsere Erbfeinde bezeichnet, wären den Ankauf quäst. Sachen zu geben, so fühle ich mich weber gezwungen, weiteren Bemerkungen machen wir nur noch ein paar Gedanken­in Berlin   eingezogen und hätten uns das schöne Rheinland oder noch veranlaßt, seinen beschränkten und vom Geschäftsleben resp. striche. die Pfalz   geraubt und obendrein 1300 Millionen Thaler ab- Geschäftsgange wenig unterrichteten Menschen flug zu machen. Es läßt sich So mußte also Most troß allem Opfermuthe seiner Freunde Die Staatsanwaltschaft be genommen. Das Zwickauer Wchbl.", das Leipz. Tageblatt" nicht anders annehmen, als daß die reizende Anfrage von einem Manne und Barteigenossen weitersigen. herrührt, der jedenfalls ein Duzend Hemden und Strümpfe fortirt und alle patriotischen Amtsblätter von Burtehude bis Schöppen- am Lager hat und sich jedenfalls burch meinen Antauf benachtheiligt antragte jest Anberaumung einer Schlußverhandlung und hielt stadt würden es höchst vernünftig finden, mit den Erbfeinden glaubt, event. selbst derartige Geschäfte macht, und leider durch seine ihre Anklage in allen Punkten aufrecht, jedoch das Bezirks gleich nach Friedensschluß sofort wieder zusammen zu ar- ungeheure Umsicht in geschäftlicher Beziehung zu spät dahinter gekommen gericht gab einen anderen Bescheid. Es beschloß, gegen Most beiten, zusammen Wein zu trinken, Bälle zu besuchen u. s. w. ist, was mir nebenbei gefagt, sehr leid thut. Kein umfichtiger Geschäftsmann macht solche Anfragen, weshalb in Bezug auf die erwähnte Boltsversammlungsrede die Weiter ich mich jeder weitern Erklärung überhoben fühle, jedoch einem wohl führung des Prozesses einzustellen und verwies die Angelegen Bewahre! So sanft sprechen unsere Gegner nicht. Das Leipzi- löblichen Internationalen Verem gern nähere Einsicht über den Ankauf heit des Artikels vor den Einzelrichter. Nun wurde Most auf ger Tageblatt" besprach unsere Kritik des Verhaltens der Pariser   Buch der Sachen gewähre." freien Fuß gesetzt und zwar ohne Kaution. Donnerstag drucker in einem Artikel, welcher die Ueberschrift führte: Fanatis­Was die im Schlußsaß dem internationalen Hilfsverein Abends eilte er in die Arme seiner Freunde mit dem Vor mus und Niedertracht"; die erstere Bezeichnung galt den Pariser Buch­bruckern, die zweite un 3. Mittlerweile wurde uns übrigens von gemachte Einräumung ,,, über den Ankauf der Sachen nähere faze, jetzt wieder mit aller Entschiedenheit sein Pflicht zu thun. zuverlässiger Seite noch ein Fall mitgetheilt, welcher der Pariser Buch- Einsicht" nehmen zu dürfen, bezwecken soll, ist nicht recht er- Mit der Polizeidirektion in Leipzig   wird er jedenfalls bruderaffaire aufs Haar gleicht: Ein feingebildeter junger deutscher   Sprachfichtlich und macht die ganze Geschichte nur noch auffälliger. demnächst ein Wörtchen reden, da es sich nunmehr atten lehrer, Dr. Rippe, war vor dem Kriege Lehrer des Deutschen  mäßig herausgestellt hat, daß das, weßwegen sie ihn ausge Handelsschule zu L. in Frankreich  ( wir wissen nicht ob in Lyon   oder Nur zwei Fälle sind denkbar: Limoges   oder sonstwo). Beim Ausbruch des Krieges mußte er, da er Entweder Herr Guttmann hat in seiner Angabe, von wiesen hat, rein Nichts ist, daher sich die Ausweisung militärpflichtig war, nach Deutschland   zurück und gegen Frankreich   einem ,, internationalen Depot Liebesgaben gekauft" zu haben,*) aller und jeder Hinsicht als ungerechtfertigt herausstellt. Schließ kämpfen. Nach dem Friedensschluß aber hegte er den Wunsch, nach L. die Wahrheit gesagt, oder er hat aus strafbarer Gewinnsucht lich sei noch erwähnt, daß zur Zeit der Verhaftung Most in Frankreich   zurückzukehren, weil es ihm dort sehr gut gegangen war die unwahrheit gesagt. und er bei seinen Kollegen wie seinen Schülern und sonstigen bei demselben auch eine ganz gründliche Hausdurchsuchung vor Bekannten sich großer Beliebtheit erfreute, Im ersten Fall will er also dem Leipziger 3weigkomitee genommen wurde, die sebstverständlich keine ,, Petroleumbomben" seiner Tüchtigkeit und ſeines tabellosen Betragens. Er war nun so im obigen Schlußsatz Folgendes fagen: Von Euch habe ich zu Tage gefördert hat. Was es für einen Zwed haben sollte aufrichtig und ehrlich, in seinem Wiederanstellungsgesuche an seine zwar nichts gekauft, aber vom Zweigkomitee einer andern Stadt, Hausdurchsuchung vorzunehmen, nachdem sich Most bereits als früheren Vorgesezten zu gestehen, daß er durch bas bei allen Böl- bie ich nur Euch privatim, nicht aber der Deffentlichkeit Berfasser des incriminirten Artikels bekannt hatte, ist uns fern gleich gültige Gesetz über den Kriegsdienst gezwungen sein Vaterland gegen Frankreich   gekämpft hat. Die Folge davon war, nennen kann." nicht geläufig. Wörter von der Boltsversammlung wurden

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wie man jagt

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wegen

für

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Statt aller

in

daß das Wiederanstellungsgesuch des Herrn Dr. Rippe abschlägig Im zweiten Fall will er sagen: Ich habe mich der ge- jedenfalls auch nicht gesucht, also unbedingt etwas Anderes. beschieden wurde, obschon der hierdurch für die L.'sche Handelsschule dachten Angabe bloß als Aushängeschild, als Reklame für mein Was? das wissen die Götter! Die Moral von der ganzen entſtehende Nachtheil ein sehr empfindlicher iſt. Denn schwerlich bürste Geschäft bedient; ich kann Euch zu Eurer Beruhigung privatim Geschichte können sich unsere Leser auch leicht zusammenbuch es in Frankreich   Leute geben, die das Amt eines deutschen   Sprach­lehrers so vortheilhaft versehen können, wie in Deutschland   geborne aus meinen Büchern nachweisen, daß ich keine Liebesgaben, ftabiren. und auferzogene Gelehrte vom Schlage des Hrn. Dr. Rippe. überhaupt von keinem internationalen Hilfsverein, sondern recht­Wir können auch mit Bezug auf diesen Fall nur sagen, was wir mäßige Handelsartikel und zwar von dem und dem Fabrikanten über das Benehmen der Pariser   Buchdrucker geäußert haben: Wir bebauern solche Vorgänge, aber wir finden sie ganz natürlich."

" Avis

( ,, Chemnitzer Freie Presse".) Crimmitschau  , 18. September.  ( Berurtheilung

für das Leipziger Tageblatt  ", auf deffen zweiten Artikel*) Wie uns nachträglich mitgetheilt wird, sollen in Frankfurt   Heute ist dem Redakteur des Bürger- und Bauernfreund", Karl Janatismus und Niedertracht" wir uns hiermit ganz erge- am Main   große Vorräthe von nagelneuen Bekleidungsstücken für Hirsch, das Erkenntniß des hiesigen Gerichtsamts in Sachen der dem ,, Dresdner Boltsbote" entnommenen Zehn Gebote im Soldaten zu Schleuderpreisen verkauft worden sein. R. d.   ,, V."

benft abouniren.

D. Red. d. Volksst."

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