Es wird weiter gebettelt.
Anficht sich sämmtliche Kollegen anschlossen. Die Arbeiter der Fuhr- haft umzuwandeln, und ich die Haft sofort anzutreten habe. Der ,, Kronprinz des Deutschen Reichs und Kronprinz von mann'schen Fabrik erklärten, für die hier noch weilenden verheiratheten Auf meinen Einspruch, daß ich zwei Geschäfte betriebe, wofür ich Kollegen pro Mann 5 Sgr. jede Woche zu steuern. Leider ist die Zahl Steuern zahle, und mithin noch Anordnungen zu treffen habe, umſoPreußen" hat an den Verwaltungsausschuß der Kaiser- Wil- derselben, welche sich auf 18 Mann beläuft, zu gering, um die zwar mehr da ich nicht von Hause, sondern von Geschäften tomme, wurde helms- Stiftung für deutsche Invaliden das folgende Handschrei- nur wenigen verheiratheten Kollegen genügend zu unterstützen. Wir mir erwideit, daß, wenn ich meiner Frau etwas zu bestellen ben erlassen: bitten daher die auswärtigen Kollegen, uns in unserer gerechten Sache habe, ihr dies durch einen Beamten gesagt werden würde. zu helfen. Gelder wolle man an Hrn. Th. Kaldauke, Burgstraße Während dessen wurden schon ein paar Polizei- oder Rathsdiener senden. Das Strife- Komitee: beordert, mich zu bewachen und sofort in das Gefängniß- Local Th. Kaldauke. J. Schendirth. A. Ludowig. abzuführen. C. Schwarz, Schriftführer.
Neues Palais, 1. Sept. 1871.
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NB. Der Meister auf der genannten Fabrik heißt Deichmann. ist dies derselbe Meister, welcher bei der Arbeitseinstellung bei Koch in Karlshafen sagte: Die Arbeiter müssen noch Steine ―". Vor Zuzug wird streng gewarnt.
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Durchdrungen von dem Gefühle, daß es eine heilige Pflicht unseres Volkes ist, ungesäumt sich derer anzunehmen, welche in dem Kampfe für das Vaterland ihr Ganzes freudig eingesetzt, ist von mir durch den Aufruf de dato Rheims, 6. Sept. 1870, und auch von anderer Seite Im Gefängniß des Leipziger Stockhauses angekommen, wurde die Mahnung ergangen, daß die ganze Nation in freier Thätigkeit ich aufgefordert, die Kleider abzulegen und die Stiefeln auszuziehen, zur Begründung einer Stiftung sich vereinigen möge, um den heimworauf meine Kleider visitirt und ich, nach Abnahme meines Geldes fehrenden Invaliden und den Hinterbliebenen der Gefallenen ihre Hin( 7 Thlr. 9 Ngr. 9 Pf.), welches ich zur Uebergabe an Lieferanten gebung zu lohnen, ihre Leiden und Entbehrungen zu mildern. Wie soeben erhalten hatte, so wie aller Effekten entledigt, in eine Zelle sehr unsere Fürsorge während der Dauer des Kriegs vor Allem unsern Offenbach , den 26 September. Sieg. Morgen fehren die seit geführt wurde,( welche in fünf Tagen nicht Ein mal gereinigt und da unter den Waffen stehenden Soldaten und deren Angehörigen in der her hier strikenden Portfeuillesarbeiter in ihre Fabriken zurück. durch in den heißen Tagen von Ungeziefer, Flöhen und Wanzen*) zu Heimat gewidmet war, so hat es der Invalidenstiftung dennoch an Die Vereinbarung wurde in folgender Weise abgeschlossen: Es wurde einer höchst angenehmen Häuslichkeit eingerichtet ist,) bei Wasser und hochherzigen Gaben aus allen deutschen Gauen und von unsern in ein Schiedsgericht erwählt, dessen Entscheidung sich die streitenden Par: Brod, gleich einem schweren Verbrecher, behandelt wurde; Be fremden Ländern und fremden Zonen weilenden Brüdern nicht gefehlt. teien unterwarfen. Dasselbe bestand aus Fabrikanten, Arbeitern und suche wurden nur nach hoher Erlaubniß und strenger Aufsicht der Aber überaus zahlreich sind die Opfer des gewaltigen Krieges, dem unparteiischen hiesigen Bürgern und bestimmte: 1) Die strifenden Ar- Beamten gestattet, was jedoch nicht verhinderte, daß, wenn es dem Deutschland seine Wiedergeburt schuldet, und groß wie unsere Erfolge beiter beginnen sofort wieder zu arbeiten, 2) die Stückarbeiter erhalten Schließer nicht paßte, sein Amt zu versehen, es von Kindern von muß auch der Dank unseres Volkes ſein. 25 pCt. Lohnerhöhung, 3) die Wochenarbeiter haben eine tägliche 8 bis 14 Jahren versehen wurde. Und um den Detinirten die Der Hülfe des Staates, so reich sie bemessen, sind natur- Arbeitszeit von 10 Stunden und muß der Fabrikant Sorge tra- Wichtigkeit seines Aufenthaltes recht anschaulich zu machen, wies man gemäß Schranken gesetzt, über welche hinaus manches Bedürf- gen, daß ein fleißiger Arbeiter, der etwas leisten fann, wöchentlich 12 mich auf die Gefängnißordnungs- Tafeln, wonach auch der geringste niß zu befriedigen, mancher billige Anspruch zu berücksichtigen Gulden, ein besonders geschickter Arbeiter mehr bei ihm verdient. Verstoß mit förperlicher Züchtigung zu bestrafen angedroht ist, bleibt. An der Nation ist es, in freier Liebesthätigkeit zu Berlin . Deutsche Ordnungsbanditen. Ueber wovon die Wirklichkeit am 5. d. M. Morgens in der fünften Stunde gewähren, was das Loos unserer Invaliden und das herbe eine Beijammlung der Tischlermeister, welche am 15. ohne alle Veranlassung einen Knaben traf, nur durch das Unglück, Schicksal der Hinterbliebenen unserer gefallenen Krieger er- dss. Mts. stattgefunden hat, berichtet die Staatsbürgerzeitung" daß er Morgens in der füuften Stunde eingeliefert wurde. leichtern kann. Der zu allem Großen bereite herrliche Sinn unseres Folgendes: Die Meisterversammlung war von nur etwa 200 bis Nach dem fünften Tage unter Polizeibegleitung über die Straße Voltes, der sich vor Jahresfrist einmüthig erhob und während des 250 Meistern besucht. Ueber die Verhandlung und deren Resultate zu dem Assessor Mechler geführt, wurde mir von Letzterem eröffnet, ganzen langen und furchtbaren Kampfes in herzerhebender Weise be- fönne sie( so bemerkt die Staatsbürgerzeitung) nicht berichten, weil den daß meine Haftzeit um sei und der Nath beschlossen habe, daß die währte, wird sich, deß bin ich sicher, auch bei diesem Liebeswerke nicht Referenten der Eintritt verwehrt wurde. An die Versammlung reihte Haftkosten mit 3 Thlr. 27% Ngr.**) von dem bei mir vorgefundenen verleugnen. sich ein blutiges Nachspiel, dessen letzte Szenen sich jedenfalls vor Gelde in Abzug gebracht werden sollen, welches Geld mir auch, troz Nachdem nun die für alle Theile des Deutschen Reichs bestimmte, bem Kriminalrichter abwickeln dürften. Zu gleicher Zeit tagte nämlich dem ich den Nachwies geführt, daß es nicht mein Eigenthum, sondern, unter dem Protektorat Sr. Majestät des Kaisers stehende Kaiser Wil- in dem neuen Gesellschaftshause eine Versammlung von Tischlermeistern bevor ich das Rathhaus betreten, mir von einer andern Person zur helms- Stiftung fest begründet ist, richte ich an den Verwaltungsaus- und Gesellen, nach deren Schluß der Tischlermeister Herr Gatwin fel Ablieferung eingehändigt worden sei, nicht zurückgegeben wurde. schuß derselben die dringende Aufforderung, unverweilt seine Thätig- die Mitglieder des Gesellenfomitees aufforderte, die Meisterversammlung Ueber dies Verfahren des Leipziger Rathes gegen einen seiner keit zu beginnen und Schritte zu thun, um die Theilnahme der im Schüßenhause zu besuchen, um dort möglicherweise in fortgesetzter Mitbürger, welcher noch unbestraft ist und nur das Unglück hat, ein durch den Krieg geeinten Nation für die Opfer desselben in gemeinsamer Berathung eine Basis zum Ausgleich der zwischen Meistern Leipziger Bürger zu sein, ist sofort an das Königl. Sächsische MiniAnspruch zu nehmen. und Gesellen schwebenden Differenzen zu finden. Nachdem der ein- sterium berichtet worden, und wird das Resultat seiner Zeit durch den ladende Meister die erhobenen Bedenken wegen des zu erwartenden Volksstaat" veröffentlicht werden. ( Gez.) Friedrich Wilhelm, Kronprinz. Empfanges durch Versicherungen der besten Aufnahme seitens der Meister C. A. Klaus, Restaurateur, Goldhahngäßchen. Der Hülfe des Staats, so reich sie bemessen, sind natur- zerstreut hatte, fuhren die Arbeiter Blankenburg , Schulz, Bauer, *) ,, Mein Bezirksgericht lob' ich mir!" Schmitz, Wolff und Grellmann mit Gatwinkel in das Schützengemäß Schranken gesetzt" allerdings, aber wir dächten, haus und suchten die Herren Meister auf. Dort wurde die eingeladene Nur Flöhe findet man allhier! D. Red. d. V. wenn man die ,, Hülfe des Staats" etwas weniger ,, reich be- Deputation jedoch übel empfangen; der Tischlermeister Park packte den Pfund Brod beim Bäder freilich nicht! **) Das macht pro Tag 23% Sgr! So theuer bezahlt messen" hätte für die Herren Staatsmänner, Generale u. f. w., die arglos eingetretenen Grellmann an die Gurgel, fuhr mit ihm derselben wohl allenfalls hätten entbehren können, ohne Hunger in eine Ecke und begann dort mit brutaler Rücksichtslosigkeit Berichtigungen. zu leiden, würde sich recht gut auch ,, manches Bedürfniß be- den Ueberfallenen mit einem muchtigen Rohrstock über den Kopf zu schlagen, wobei ihm rasch hinzugesprungene fünf bis Gelegentlich einer Erwähnung des Kölner Kommunist enpro friedigen, mancher billige Anspruch haben berücksichtigen" fechs Weister in nachdrücklichster Weise halfen, so daß der effes( 1851) sagt der ,, Neue Sozialdemokrat"( Nr. 28), die im laffen. Mit den 7 Millionen Dotationsgeldern für die vorneh- Gemißhandelte, mit Blut überströmt, ſtöhnend zusammenbrach; Brozeß verurtheilten Arbeiter Noth jung und Leßner ,, sind im Glende men Herren und mit den Retablissementsgeldern für die ohnehin auch der Gefelle Schmitz erhielt mehre Stockschläge, während verloren gegangen". Diese Angabe ist was den Zweitgenannten die übrigen Eingeladenen hinausgeworfen wurden. Der betrifft irrig. Nothjung ist allerdings vor mehreren Jahren in vortrefflich gestellten Offiziere wäre es schon möglich gewesen, bei diesem Attentat sich erhebende Lärm verursachte einen starken Auf- Breslau in großem Elend gestorben; aber Leßner lebt in London und eine beträchtliche Anzahl von Invaliden und Hinterbliebenen der lauf, der erst durch polizeiliches Einschreiten zerstreut werden konnte. ist beiläufig Mitglied des Generalraths der Internationalen. Gefallenen vor dem Leierkaften und Bettel zu bewahren. Und Der verwundete Grellmann wurde von seinen Kameraden schließlich in haben wir denn nicht die ,, 5 Milliarden?" Sind denn nicht ersten Verband anlegte. Daß unser Bericht( fagt die Staatsbürger 12 Sgr. 9 Pf. heißen: 529 Thlr. 12 Sgr. 9 Pf. Empfang genommen und zu einem Heilgehilfen gebracht, der ihm den In unserer letzten Abrechnung muß es statt: Summa 429 Thlr. bereits zwei davon in ,, unseren" Händen? Können ,, wir" zeitung") nicht übertreibt, dafür spricht das uns im Original vorliegende Für das Cigarrenarbeiter- Strike- Komitee; denn von dem ,, heidenmäßig vielen Geld" nicht noch etwas mehr Attest des Arztes, der den Patienten Abends 8, Uhr besichtigte." Halberstadt , d. 26. Sept. Richard Kahlenberg. geben, als die gnädig bewilligten Lappalien? Das Bourbonen- Frank- Zu dieser Affaire veröffentlicht der Vorsitzende des TischlerstrikeFond für politisch Gemaßregelte. reich bezahlte nach der Restauration dem Adel, der die Monarchie zu Komitee's, Schmiy, im ,, Neuen Sozialdemokrat" Folgendes: Parteigenossen in Asch d. V. und H. 2 Thlr. Arbeiter der Berlin , 20. September. ( 3ur Rohheit der Tischlermei- Cramer und Klett'schen Maschinenfabrik in Nürnberg d. A. 2 Thlr. Grund gerichtet hatte, eine Milliarde Enschädigung. Warum nicht ster." Der am vorigen Freitag von den Tischlermeistern mißhandelte E. P. in Leipzig : 15 Gr. Die Erpedition. eine Milliarde für die Soldaten, welche die Hohenzollern - Monarchie Tischlergeselle Grellmann befindet sich in einem höchst bedauernswerthen gerettet haben? Warum nicht eine halbe Milliarde? Eine Viertels- Zustande. Sein Kopf ist so zerschlagen, daß man befürchtet, der Arme milliarde? Eine Achtelsmilliarde? Ein Hundertstel von einer würde seine geistige Kraft niemals wiedererhalten; so wenigstens haben die ihn behandelnden Aerzte erklärt. Der Kreisphysifus Koblank, über der Redaktion: J. K. Köln: Kam für vorige Nummer zu spät Milliarde? Noch weniger so wenig es ist, es wird immer die unglaubliche Rohheit der Thäter empört, stellte sofort bei der Be- an. Bitte fünftig direkt an die Redaktion nicht Expedition mehr sein, als auf dem Weg der freien Liebesthätigkeit", das handlung des Verwundeten die Frage, ob auch dieses Verbrechen schon adressiren. Achim: Weber Bebel noch Hasenclever hatten von der heißt des Privat almosens, zusammenkommt. der Staatsanwaltschaft angezeigt sei, da er es sonst thun müsse. Den fraglichen Versammlung gewußt. Verein der Lassalleaner in Leipzig : Belifar, die Hand ausstreckend nach dem Obolus*), ist das Zeitungen der Bourgeoisie und der Reaktion, und ganz besonders der Der Festbericht kommt in nächster Nummer ganz bestimmt. EntKlassische Bild kaiserlicher Undankbarkeit. Freilich, unsere Be- Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" diene dies zur gefälligen Berückschuldigen Sie, daß uns Raummangel bisher verhinderte, Ihrem sichtigung, da sie erklärten, der Geselle Grellmann habe bei der Affaire Wunsche nachzukommen. lisare, wir meinen die Feldherren und Führer, haben nur einige leichte Verlegungen davongetragen. Ueberhaupt ist das Ver- der Erpedition: J. B. H. Mainz : 2 fl. erh. Sch. Dresden : ihr Schäfchen in's Trockne gebracht, aber es will uns schier fahren der meisten Berliner Zeitungen dem Tischlerstrife und besonders 4 Thlr. 1 Gr. für Abonnement erh. K. Berlin : 25 Gr. für Abonnebedünken, jenes Bild würde in Schatten gestellt durch das, wel- biesem Vorfall gegenüber so niederträchtig, daß dadurch der Grimm der ment erh. Hartmann in M. Sch. Í fl. erh. Der österr. Papiergulden ches man uns jetzt bieten will: eine Armee, für die der Sohn Arbeiter gegen das verläumderische Vorgehen der Presse immer mehr zu 16 Gr. Dr. D. de Bernardo: Dresdner Volksbote, Braunschweiger aufgestachelt wird. Der Sozial- Demokratie aber kann es nur angenehm Volksfreund, Chemnitzer Freie Preſſe, Crimmitschauer Bürger- und des Fürsten , den sie zum Kaiser gemacht, in dem Reich", das sein, wenn sich diese große Buhlerin in ihrer ganzen Schamlosigkeit Bauernfreund und Berliner Demokratische Zeitung. Diese Adressen sie geschaffen hat, nun, wie sollen wir's doch ausdrücken? entblößt, auf daß jeder ehrliche Mensch sich mit Efel von ihr abwendet. find bei Bestellung genügend. S. in Stolpe: Brief erh. D. Breslau: den Hut herumgehen läßt: einen Obolus für die Sieger Der Vorsitzende des Strifekomitees der Tischler: Schmiz." Sobald die 3 Referate vom Dresdener Kongreß im„ Volksstaat" er im heiligen Krieg!"
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Leipzig . Der Anklagefenat des Leipziger Bezirksgerichts hat am Mittwoch dem Antrag der Staatsanwaltschaft, gegen Liebknecht, Bebel und Hepner die Anklage auf Vorbereitung zum Hochverrath zu erheben, Folge gegeben. Die wegen Beleidigung des deutschen Kaisers gegen Liebknecht erhobene Anklage wurde hingegen als gewöhnliches Preßvergehen vor den Einzelrichter verwiesen. Der Hochverrathsprozeß" kommt im Dezember vor den Geschwornen zur Verhandlung.
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D. Red. d. Volksst.
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Bei Beginn des Tischler- Strifes hatten die Berliner Tischlermeister schienen, wird das Protokoll als Brochüre versandt werden können. gegen alle diejenigen Gesellen, welche die von ihnen übernommenen 2. Debler in Schwäb.- Gmünd : 1 Thlr. für Volksstaatfond und 2 Gewerbegerichte Klage auf Wiederaufnahme der Arbeit gerichtet. Affordarbeiten unvollendet ließen und sich am Strife betheiligten, beim Gulden für Schriften erh. Gegenwärtig soll nun( wie die ,, Volkszeitung" berichtet) die Entscheidung dahin ergangen sein, daß die sämmtlichen Affordarbeiter bei Vermei bung der Berfonalhaft die von ihnen unvollendet gelaffene Arbeit auf zunehmen haben.
In der am Freitag stattgehabten Generalversammlung der Tischlermeister bildete die Berichterstattung des Ausschusses über seine Thätigkeit den Gegenstand der Verhandlungen. Die Vermittelungsversuche der aus Gesellen und Meistern zusammengesepten Komitees sind ohne Resultat geblieben. Das Gesuch zweier Mitglieder des StrikeRegensburg, 26. Septbr. Der Strife der hiesigen Ostbahn- Komitees um die Erlaubniß, der Meisterversammlung beizuwohnen arbeiter ist gescheitert. Gestern Mittags fingen ca. 175 Mann und an den Debatten Theil nehmen zu dürfen, ist abschlägig bewieder an zu arbeiten, worunter mehrere mit langen Messern be- schieden worden, doch hat sich der Ausschuß selbst zu Konferenzen be= waffnet, um Denen, die sie allenfalls aufhalten wollten, mit Gewalt reit erklärt. Außerdem hat der Ausschuß beschlossen, sich mit einer entgegenzutreten. Heute folgten denn auch alle andern Arbeiter. längeren Erklärung an die Behörden(!!!) und das betheiligte PubDie Arbeit wurde aufgenommen ohne Zusage einer Aufbes- lifum zu wenden, in welcher die gegenwärtige Lage der Meister ge= serung der Löhne, aus purer Feigheit und reinem Unverstand, tro- schildert wird. Nach Wiederholung der Forderung der Gesellen er= dem die Bewohnerschaft Regensburgs mit den Strikenden klärt die Meisterschaft zu einer Aufbesserung der Löhne im Hinblick Jympathisirte, trotzdem von allen Seiten unterstüßungsgelder flüssig auf die gesteigerten Preise der Lebensmittel und Miethen geneigt zu wurden, ja sogar die Bäcker unentgeltlich Brod an die Verhei sein, eine Verkürzung der Arbeitszeit vermöge sie jedoch ratheten verabreichten und ein Aehnliches in Bier von den Bräuern nicht zu bewilligen, da thatsächlich die festgesetzte Arbeitszeit nicht in Aussicht stand. innegehalten werde.(?) In der Erklärung wird ferner konstatirt, daß die Arbeitseinstellung noch fortbesteht, schließlich jedoch die Hoffnung auf baldige Einigung ausgesprochen.
Es ist daher die Wiederaufnahme der Arbeit unbedingt gar nicht zu rechtfertigen.
Wenn Sie Gelegenheit hätten, zu sehen, wie diese Arbeiter, unter der Mittagsstunde laufen müssen, um zum Essen und wieder rechtzeitig in die Arbeit zu kommen, oder wie sie trop Sturm, Regen oder Schnee, in Kälte oder Hize unter den Bäumen und im Grase der Anlagen fauernd ihr dürftiges Mittagsmahl verzehren, so müßte es Ihnen wie uns rein unbegreiflich erscheinen, wie sich der Mensch so degradiren lassen kann und alle Kraft verloren zu haben scheint, sich wieder geistig aufzuschwingen.
Es ist deshalb der Unwille gegen die Ostbahnarbeiter ein allgemeiner und es ist sehr traurig, daß dieser jämmerliche Ausgang so ungeheuer deprimirend auf die andern Arbeiter einwirkt, nachdem sie vor Kurzem so viel Feuereifer hatten.
Sannöv.- Münden. Strife. In der am 6. September abgehaltenen Versammlung wurde beschlossen: Daß, nachdem in Folge der schlechten Arbeitslöhne( Carmen mit Brafil 1 Thlr. 20 Gr., Deckblatt sehr schlecht) auf der Winkelmann u. Hartmann'schen Fabrik die Arbeit eingestellt worden, dieselbe unter solchen Umständen nicht wieder aufzunehmen sei. Der Bevollmächtigte Hermann Stemmer, welcher auf der Winkelmann u. Hartmann'schen Fabrik arbeitet, erklärte die Sachlage wie folgt: Der Cigarrenarbeiter Herm. Wiese wurde als Deputirter ins Comptoir geschickt, den Prinzipal zu bitten, uns auf die beste Arbeit, welche gegenwärtig hier gefertigt wird, 5 Sgr., und auf die ordinäre Arbeit 2 Sgr. mehr zu geben. Diese gerechte Forderung wurde aber, obgleich Wiese die derzeitigen Verhältnisse in Betreff der Lebensmittel flar auseinandersetzte, dennoch ganz entschieden verweigert; darauf erklärte Wiese, die Arbeit nicht wieder aufzunehmen, welcher
*) Belifar, der dem oströmischen Reich die wichtigsten Dienste geleistet, fiel bei Hof in Ungnade und mußte betteln. Obolus, eine fleine Kupfermünze.
Leipzig , 21. Septbr. Ein Humanitätsaft des Leipziger Raths gegen einen seiner Mitbürger. Auf eine, aus der Phantasie eines Mannes entstandene, dem Rathe erstattete Anzeige über in meinem Lokale abgehaltene Tauzmusik am 2. April d. J. Palmsonntag, verfügte der Rath 5 Thaler Strafe und 21 Ngr. 6 Pf. Kosten.
Hierüber nicht wenig verwundert, da keine Tanzmusik stattgefunden, richtete ich, um nicht gerade dem Rath nnd seinem, durch die unrichtige Anzeige entstandenen Irrthum entgegenzutreten, an denselben ein Bitt- und Gnadengeſuch(!!!) mit Darlegung der Thatsachen und Beantragung der Untersuchung, zugleich um Erlaß der Strafe bittend. Der Rath verweigerte Untersuchung und Erlaß der Strafe. Ich richtete ein gleiches Gesuch an die Kreisdirection, doch mit demselben Erfolg. Der Bescheid lautete von da: Zahlung von 6 Thlr. 2 Ngr. 6 Pf. Strafe und Kosten.
Zahlung konnte indeß nicht erfolgen.
Da es sich hier jedoch um Geld handelte, wurde mir von dem eröffnenden Referendar ein Vorschlag zur Abzahlung à Woche 1 Thlr. gemacht. Da ich auch dies nicht zahlen konnte, wurde ich bald darauf zur Zahlung der ganzen Summe von 7 Thlr. 4 Ngr. 4 Pf. vom Rathe aufgefordert, mit dem Bemerken: ,, widrigenfalls das Königl. Gerichtsamt hier wegen erekutivischer Beitreibung dieser Beträge von uns requirirt werden wird. Stephani."
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Das Gerichtsamt wurde jedoch nicht requirirt, dagegen erhielt ich einen Bestellzettel, des Inhalts: zu einer Eröffnung vor dem Assessor Mechler zu erscheinen, mit der schmeichelhaften Bemerkung: bei Vermeidung der Realcitation zu erscheinen, also thätlicher, gewaltsamer Abholung.
Zur Eröffnung erschienen, wurde mir gesagt, daß der Rath beschlossen habe, die fünf Thaler Strafe in fünf Tage Gefängniß-
Mit dieser Nr. schließt das III. Quartal. Alle, die noch nicht bestellt haben, mögen dies ungefäumt thun, da sonst Verzögerung unausbleiblich ist.
Für meine
Arbeitsnachweis.
Buchhandlung und Colportagegeschäft suche ich in allen Orten Thüringens gewandte und ſolide Agenten. Parteigenossen, welche sich einen Nebenverdienst verschaffen wollen, bitte ich, sich an mich zu wenden. Weimar , im September 1871. C. Kettel, jnn.
Für Breslau . Sozialdemokratische Arbeiter- Partei. Montag, den 2. Oktober c., Alends 8 Uhr: Versammlung im Café National im Glassalon, parterre, Malergasse. Tagesordnung: ,, Die direkte Gesetzgebung durch das Volk". Vor trag von M. Neißer. Die Parteigenossen werden zu zahlreichem Erscheinen aufgefordert Gäste sind gern gesehen. H. Dehme.
Internationale Metallarbeiterschaft. Herrn Habenicht, Ballhof- und Kreuzstraßenecke Nr. 12. Versammlung am 2. Oktober, Abends 8 Uhr, im Lokale des Tagesordnung: 1) Berathung und Beschlußfassung über eine dem
nächst einzuberufende Generalversammlung. 2) Wahl eines provisorischen Rechnungsführers wegen Abreise des Hrn. H. Cammann. 3) Der Strike der Barmer Metallarbeiter. ersucht, pünktlich zu erscheinen. Der Bevollm.: F. Weyhopf, Der Dringlichkeit der Sache wegen werden sämmtliche Mitglieder Sandstraße 16.
Sonntag, den 1. Oktober, im neuen Kuhberg auf der Ehren straße zweites Stiftungsfest der Holzarbeitergewerks genossenschaft, verbunden mit Konzert und Festball, zum Besten des Krankenbundes. Anfang 6 Uhr Abends, Entrée 5 Sgt Damen frei. Auswärtige Parteigenossen haben gegen Vorzeigung der Legitimationskarten Zutritt. Das Festkomitee Für Hamburg . Sozialdemokratischer Arbeiterverein. Versammlung am Sonntag den 1. Oftober, präcise 3 hr bei Eberhahn, Zeughausmarkt 31. Tagesordnung: Die im 1. Hamburger Wahlkreise am 6. Oktober stattfindende Reichstagswahl. Freunde haben Zutritt. Nur Mitglieder und von Mitgliedern persönlich eingeführte August Geib. Leipzig : Berantw.Redakteur A. Hepner( Redaktion: Peterssteinweg 18. Drud u. Verlag: F. Thiele.( Expedition: Petersstr. 18.)