Zugleich wird in Erinnerung gebracht, daß jede Mitgliedschaft, Fabrikordnungen nicht, und es ist deshalb eine Schande, daß man so die Anspruch auf Auszahlung des Beerdigungs- Geldes macht, verpflichtet uns unseren Verdienst erschwert. Diese Kleinbürger sehen in den ift, einen beglaubigten Todtenschein an die Centralverwaltung einzu- Fabriken die Macht des Kapitals und ahnen ihren Untergang, wagen senden. Für den Ausschuß der Gewerkschaft: aber nur nach unten zu opponiren und meinen, weil sie wenig ver­Th. Yorck. dienen, deßhalb müßte der Arbeiter Noth leiden.

Augsburg , 22. Oftbr. Bei Gelegenheit einer Besprechung der hiesigen Tischlergesellen hat sich eine Mitgliedschaft der In­ternationalen Holzarbeiter- Gewerkschaft gegründet. Als Bevollmächtigter wurde gewählt: Konrad Knöller, Schmiedberg Nr. 16313; als Kassirer: Joh. Schregle, Windgasse Nr. 6; als Re­visoren: Felir Ranzinger, Josef Schmidt und Josef Rent.

Wien , am 24. Oktober. Die Arbeiter der Schmieder'schen Seidenzeugfabrik hier, wendeten sich vor einiger Zeit an ihren Arbeitsgeber um eine Lohnerhöhung, indem sich dieselben nur 4-7 Fl. wöchentlich verdienten. Da ihnen dieselbe verweigert wurde, stellten sämmtliche Arbeiter in dieser Fabrif die Arbeit ein.

Herr Schmieder lief zu wiederholten Malen zu sämmtlichen Seiden­zeugfabrikanten Wiens, und beredete diefelben, aus seiner Fabrik keinen Arbeiter aufzunehmen, und brachte in der That einige wieder um ihre Arbeit, die sie anderwärts gefunden.

Dieser Menschenfreund wendet sich nun an die Arbeiter in den Provinzen, um von dort Arbeiter für sich zu rekrutiren, indem er ihnen vorspiegelt, es wären bei ihm wöchentlich 10-12 Fl. zu ver­dienen.

Wir warnen unsere Collegen allerorts, sich vor jeglichem Schwindel zu hüten. Einige Zugereiste haben diese Fabrik bereits wie der verlassen.

Andreas Preis, Seidenzeugmacher. Wien , VII. Bezirk. Erfurt , den 24. Oktober. Sämmtliche Arbeiter der Reparatur­werkstätte der Thüringer- Eisenbahn zu Erfurt haben gestern die Arbeit eingestellt.

Nachdem dieselben in einer am Sonnabend, 21. ds., im Saale der Karthause von circa 500 Arbeitern der Werkstätte besuchten Ver­sammlung den Beschluß gefaßt hatten, von der Direktion der Thüringer Eisenbahn eine Lohnerhöhung von 25%, sowie die Reduzirung der Arbeitszeit auf täglich 10 Stunden zu erbitten, welche Forderung in ein Bittgesuch abgefaßt wurde, das sämmtliche Anwesende sofort unterschrieben, sab sich der Obermaschinenmeister Brandt veranlaßt, durch schroffes Auftreten die ohnehin schon gereizte Stimmung noch zu vermehren, und zwar indem derselbe die von der Versammlung ge­ Iten Vertrauensmänner maßregeln wollte. Er drohte den Schlosser Böllnitz zu entlassen, und erfühnte sich, gegen den Schlosser Destreich mit seinem Gebstock zum Schlag auszuholen; hierdurch ward die Er­bitterung aufs Höchste gesteigert, und sofort stellten alle Arbeiter die Arbeit ein.

Die Stimmung derselben ist ruhig und fest und glauben wir mit Zuversicht, daß diese Arbeitseinstellung nur von kurzer Dauer sein wird, indem die Direktion der Thüringer- Eisenbahn wohl nur durch den Obermaschinenmeister Brandt über die Stimmung der Arbeiter dupirt( 2) wurde.

Es geht daher an alle Mitglieder der verschiedenen Arbeitervereine die Aufforderung, den Zuzug von Schlossern, Schmieden, Dre­hern, Kupferschmieden, Stellmachern. Tischlern, Sattlern Lackierern u. 1. w. fern zu halten. Insbesondere werden alle Arbeiter der andern Eisenbahnwerkstätten und sonstigen Etablissements aufgefordert, sich nicht verborgen zu lassen. Der Sieg ist uns gewiß, wenn Jeder seine Schuldigkeit thut.

Unterstüßungsgelder sind zu senden an Herrn Pöllniz, Bilse. Im Auftrage des Strife- Comités.

Mit sozial- demokratischem Gruß

Fr. Wilh. Gramann. Mainz , 21. Oktober. Unser ziemlich allgemeiner Arbeiterstrike hat bis jest schon annehmbare Erfolge für die Arbeiter erzielt. Vortheilhaftere hätte er gehabt, wenn man, den Lügenberichtern reaf­tionärer Blätter gegenüber, täglich Berichte über die mit großer Mäßigung Seitens der Arbeiter beobachteten Schritte veröffentlicht hätte. Auch eine Auseinanderseßung der allgemeinen Lohnverhältnisse sowohl als speziell derer in den Fabriken wären gut gewesen. Füttert man doch hier, wo die Natur alles bietet, noch mit 54 kr. bis 1 Fl. täg­lich für 12 und mehrstündige Arbeit ab. Unser gelesenstes Blatt hier, ber ,, Mainzer- Anzeiger", hat sich während der gegenwärtigen Arbeiter­bewegung sehr anständig verhalten, nur allzu schonend noch gegen die verschiedenen Vorkommnisse Seitens der Herren", die immer noch meinen, sie seien es, die den Arbeiter erhalten. Diese Herren sind in dieser Meinung so verrostet, daß sie schließlich gar noch fest glauben, nicht ihrem ,, Mein", sondern ihrem ,, Dein" zu Gefallen beschäftigten sie die Arbeiter.- Der erste Strife, der der Wagenfabritarbeiter, war rasch, vielleicht allzu rasch beendet; die Besizer sind sehr humane Bour: geois, es ist mit ihnen zu reden. Der Erfolg dieser Fabrik- Arbeiter ist nur ein halber, viele nahmen bedingungslos die Arbeit wieder auf. Ob aber jept nach diesem Strike die Arbeiter in dieser Fabrif nicht abermals von den Vorarbeitern( Meistern) darin zunächst ausgebeu­tet werden, steht dahin. Gut Ding will Weile haben.

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wußte, daß ich verreist war, berief man Abends zwischen 6 ur eine Generalversammlung auf Abends 8 Uhr ein, so daß es Muglieder erst eine halbe Stunde vor Beginn der Versammlung erfuhren. Welche Gewissenhaftigkeit! Montag den 16. c. war auf mein vorheriges Ver­langen eine Generalversammlung einberufen worden, in welcher ich So zeigte es sich bei den Glafer- und Drehermeistern, deren Arbeiter nach vorheriger Enthebung aller auf mich lautenden Rechnungen,( denn strifen, und so sprechen die Meister der Gewerke, die die Strikes in ihren nur unter dieser Bedingung hatte ich erklärt, sämmtliche Bücher und Werkstätten hatten oder haben werden. So endlich sprechen die Basen- Belege aus den Händen zu geben, indem ich dieses mir selbst und Gevatterleute, die selbst oder deren Eltern gestern noch Arbeiter schuldig sei) Gelder, Rechnungen, Briefe u. s. dergl. übergab. Am waren. Die Glaser striken alle noch fest und einig. Sie wollen gleichfalls 16. d. geschah dieses und am 21. d. finde ich den Artikel im, Volks­10 Stunden und 25pCt. Einzelne fleine Werkstätten haben diese For- staat." Ist dieses auch ehrlich? Ist es ferner ehrlich, wenn derungen zugestanden. Was nun die Werkstatt und Hallen- Arbeiter Grunewald in genannter Versammlung behauptet: es sei nicht nöthig der Ludwigs- Eisenbahn betrifft, 10 haben diese durch ihren Strike über das Resultat der Rechnungsablage,( welches ich, nachdem die 10stündige Arbeitszeit und 10 bis 15pCt. Lohnerhöhung erreicht. Die Rechnung geprüft worden sei, verlangte,) öffentlich zu berichten. Ledigen darunter sind vorher ausgetreten. Etwas mehr Ausdauer und Die 3 vorgelegten Fragen erkläre ich theils als Lüge, theils liegt Energie und ihre Resultate wären günstigere gewesen. die Schuld nicht an mir, theils giebt man gerade zu, daß ich gewissen­haft gehandelt, indem ich heute noch im Stande bin, Briefe und Cou­pons vorzulegen. Doch nach vollzogener Thatsache auch hierüber mehr. Nur soviel sei noch erwähnt, daß sich Herr Hennig erdreistet hat, in meiner Abwesenheit einen Brief, welcher nur mich anging, ohne irgend welche Erlaubniß dazu zu haben, zu erbrechen und zu lesen. Welche Ehrlichkeit! Welches Schamgefühl!

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Eine schlagende Episode fiel bei den Unterhandlungen der Abge­ordneten von der Bahn- Direktion und deren Arbeitern vor. Wie tönnen wir den unfähigen Arbeiter so hoch bezahlen wie den Fähigen?" riefen sie, und sie glaubten das kräftigste Schlagwort gesprochen. Da fiel aber ein unscheinbarer Arbeiter ein: Bezahlt man doch den dummen Eisenbahnverwaltungsrätben gerade so viel Tantième, wie den gescheuten!" Und Stille ringsum. Ferner ist in einer Maschinenfabrik Strife circa 100 Mann. Ein Chef derselben soll, als die Arbeiter um höheren Lohn und kürzere Arbeitszeit schriftlich supplicirten, das Schreiben zerrissen und vor die Füße der abgeordneten Arbeiter geworfen haben. Auch diese Arbeiter verlangten 10 Stunden und 25pCt. Lohnerhöhung. Aber kein Erfolg. Die sämmtlichen Arbeiter haben ihre Entlassung gefordert und er­halten.

Ein Möbelfabrikant gleichfalls von 100 Arbeitern etwa, bewilligte vor begonnener Strike 10 Stunden und 25pCt. Die Militär- und Polizeihülfe, die bei Beginn der Ludwigs- Bahn­Arbeiter Strike erbeten wurde, hatte nichts zu thun. Auch sie drückt der Schuh der Arbeiter. Im Algemeinen fönnen wir Sozial- Demo­fraten mit den hiesigen Strikes zufrieden sein. Die Lohnfrage, die ver­fürzte Arbeitszeit, das Recht der Arbeiter wurde zur Tagesfrage. Wie und wo zu belehren und zu agitiren ist, haben wir zu lernen Ge­legenheit gehabt. Heute, Sonntag den 22. Oktober, haben wir eine von den Arbeitern berufene Volksversammlung in der Fruchthalle. Tagesordnung: Wohnungsnoth. Der Vorschlag des Comités lautet: ,, Die allgemeine Volks Versammlung in der Fruchthalle, in Erwä­gung, daß, wie die Erfahrung lehrt, jeder Bauunternehmer oder baulustige Kapitalist lieber Häuser baut mit größeren Wohnungen für die Ver­mögenden, denen er vertraut, als er Häuser baut mit kleineren Woh­nungen für die Unvermögenden, denen er mißtraut, daß daher mit jedem Neubau, während der Preis der Wohnungsmiethe in gleichem Maaße steigt, die Zahl der kleineren Wohnungen sich vermindert, und aus demselben Grunde auch mit Ausführung der projeftirten Stadt: erweiterung nach dem Gartenfelde weder eine Zahlvermehrung noch eine Preisverminderung solcher Wohnungen eintreten wird,

daß ein solcher Wohnungsmangel nothwendig den Gesundheits­und Sittlichkeits- Zustand der arbeitenden Klasse untergräbt, daß eine Abhülfe dieses Nothstandes weder von Bau- und Spar: Vereinen, noch von Bau- Aktien Gesellschaften, noch in ihrer Eigenschaft als Arbeitgeber von den großen Grund- und Fabrik Herren zu erwarten ist,

erklärt,

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Daß der Staat, beziehungsweise die Gemeinde, im Interesse der allgemeinen Wohlfahrt verpflichtet erscheint, die erforderliche Anzahl von Häusern mit kleineren Wohnungen erbauen zu lassen und dieselben den benöthigten Arbeiter- Familien miethweise zu überlassen, und ernennt aus ihrer Mitte einen Ausschuß von fieben Mitgliedern zusammengesezt aus Ortsbürgern und Arbeitern mit dem Auftrage:

1) in diesem Sinne zur Erörterung der Wohnungsfrage mit der Großherzogl. Bürgermeisterei, beziehungsweise mit der betreffen den gemeinderäthlichen Kommission, die kein Lebenszeichen von sich gibt, in Beziehung zu treten,

2) binnen 4 Wochen eine zweite Volksversammlung einzuberufen, um derselben das Ergebniß dieser Verhandlungen mitzutheilen und weitere Vorschläge zu machen. Mainz , den 22. Oftober 1871.

Entgegnung.

Das Komitee.

Was den überlassenen Betrag betrifft, welcher uns vom Ausschuß überwiesen worden, so beläuft sich derselbe auf 1 Thlr. 22 Ngr. und habe ich sowohl als Herr Grunewald noch Ansprüche daran. Wenn nun Herr Grunewald soviel Ehrlichkeitsgefühl besißt, warnm hat er nicht wenigstens im Verein einmal Rechnung abgelegt über die Wahl­agitationstaffe? Habe ich den obigen Betrag etwa verheimlicht? Habe ich nicht mehrmals selbst im Verein darüber gesprochen?

Schließlich frage ich noch an: Sind Leute Parteigenossen, welche wie Herr Hennig und Herr Grunewald , über ein halbes Jahr keinen Pfennig Parteisteuer gezahlt haben?

Ferner möchte ich den Grund wissen, warum man mich im Ver­ein gestrichen? Hinter dem Rücken fann viel geschehen. Daß aber die Parteigenossen in Geithain von einer zu Gehör gebrachten An­schwärzung Eckhardt's reden, so kann ich mich nur wundern, da ich auch nicht einen Geithainer Parteigenossen fenne noch einer mich. Die Art und Weise, wie sie dazu gekommen, bürgt mir für den greifbaren Urheber der ganzen Geschichte. Ich erkläre hiermit, daß ich meine Zeit in Zukunft besser anwenden werde, als derartige Klatschartikelzu be­antworten. Die Antworten werden von anderer Seite fominen. Mögen die Parteigenossen, die mich seit Jahren fennen, ihr Urtheil über mich abgeben. Ich habe die Ueberzeugung, daß alle arbeiter freund­lichen Blätter auch, der Gerechtigkeit wegen, meine Ent­gegnung aufnehmen werden. Louis Eckstein.

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Briefkasten

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G. in L. Lehmann

der Redaktion: Polling in Dessau : wenden Sie sich direkt an den Ausschuß; B. in Gera : Ich kann, so lange der Hochverathsprozeß" schwebt, auf keine Agitationsreisen gehn, auch wenn ich Zeit hätte. D. in B. G. Hase, Schlosser, Reuschestraße 24, 4 Tr. ., Unsere Ziele" werden in den nächsten Tagen versandt. in Rochliß: ein Brief mit den von Ihnen erwähnten Anfragen ist mir nicht zugegangen. Schreiben Sie also noch einmal. Becker in Genf : das Protokoll des Dresdner Kongresses wird veröffentlicht wer­den. Leider ist der stenographische Bericht so umfangreich ausgefallen, daß die Bewältigung dieses entsetzlichen Papierbergs mehr Zeit er­fordert als wünschenswerth und auch als statutengemäß.

der Erpedition: Mainz für Partei- Annonce 16 Gr. erh.; E. Augs­ burg f. Abonn. 3. Quartal 19 Thlr. 10 Gr. erh.; F. Nürnberg 25. Gr. f. Boltsstaat, 5 Gr. f. Annonce erh.; T. Greiz Dresd . Protokoll noch im Druck, folgen bestellte Schriften dann zusammen; P. Mainz f. Abonn. 34 Thlr. 25 Gr. 7 Pf. erh.; K. München: wollen die übrigen Nummern vorerst aufbehalten; P. Tannwald 1 Gld. erh.; O. Bres­lau 5 Thlr. 20 Gr. f. Abonn. erh. Sch. Zwickau f. Abon. 9 Thlr. erh; St. Meerane: schicken Sie die Schriften; W. Arnsberg f. Annoncen 5 Gr. 5. Pf.; f. polit. Gemaßregelte 24 Gr. 5 Pf. N. Neundorf f. Schriften 2 Thlr. 21 Gr. 3 Pf.

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E. E. Hadebeil in 2.: sobald ,, Unsere Ziele" fertig, erfolgt Zu­sendung. Leipzig . Seifert. Kommune 12 Thlr. 3 Gr. gesammelt auf dem Stiftungsfest des Empfangen durch a. Kaufmann für die Flüchtlinge der Pariser Crimmitschauer Volksvereins: W. Liebknecht. Für Pforzheim . Versammlung der biesiegen Parteimitglieder nächsten Montag, Waldheim , den 22. Oftober. Wie den Parteigenossen bekannt, den 30. Oftober Abends 8 Uhr im Nebenzimmer der Bierbrauerei Hof, war ich durch Maßregelung gezwungen, schon vor Jahresfrist auf eigne wozu wichtiger Besprechung wegen alle Mitglieder dringend einge­Rechnung zu arbeiten, welches ich gethan bis zum Entstehen der Ge- laden sind. nossenschaft. Daß ich bis heutigen Tages noch Außenstände habe, wird Mit sozial- demokr. Gruß Jedem der nur einigermaßen Geschäftskenntniß besitzt, einleuchten, zu­Ludwig Scholl, Bevollm. mal wenn ich fund gebe, daß während der Arbeitseinstellung fogar Für Breslau . Einige für mich gearbeitet, und die gefertigten Cigarren erst nach Ent Sozial - demokratische Arbeiter- Partei. stehung der Genossenschaft von mir noch verkauft werden mußten, also Montag, den 30. Oktober Abends 8%, Uhr Versammlung im mein rechtmäßiges Eigenthum waren. Außerdem haben Arbeiter, Felsenkeller der Weber bauer'schen Brauerei, Zwingerstraße. Tagesord Die große Lederfabrik hat viele ländliche Arbeiter, die zu Hause welche im Stande waren, auf eigne Rechnung zu arbeiten, mir Ei- nung: Der Kommunismus und die Kultur." Vortrag von B. noch etwas Nebenverdienst haben. Hier war deßhalb die Einmüthig garren zum Verkauf zur Verfügung gestellt, wofür ich ebenfalls noch Geiser. Da wir uns diesmal des Lokals bestimmt versichert haben, feit der Strifenden nicht von langer Dauer, obwohl die Arbeit Aller Forderungen habe. Als bereits Gelder für die Genossenschaft von Mit so ersuche ich die Parteigenossen um recht zahlreiche Betheiligung. anstrengend und schlecht bezahlt ist. Den Reingewinn der vielen ein- gliedern im Betrage von 240 Thlr. eingezahlt waren, beantragte ich, Gäste sind gern gesehen. H. Dehme. zelnen Chefs dieser Fabrik schäßt man auf 30,000 Fl. fährlich, und das Geld nicht todt liegen zu lassen, sondern mit demselben zu pro­täglich 6 kr. mehr will man endlich doch den Arbeiter zugestehen. buciren; es wurde ferner auf mein Anerbieten hin beschlossen, daß bis Für Rochlik Verheirathete arbeiten indeß nur dafür, 200 Ledige strifen noch. Be zur gerichtlichen Bestätigung dieser Genossenschaft das Geschäft in Dinstag, den 31. Oftober zum Reformationsfest Nach­wußte Bourgeois zählen zu den Chefs dieser Fabrik. und diese glauben, meinem Namen geführt werde. Beim Einkauf von Tabak ward mir mittag 3 Uhr im Gasthof zu Stolzdorf, gelegen zwischen Rochlitz nur die Internationale" sei daran schuld, daß der Arbeiter mit seiner vom betr. Hause eröffnet, daß, so lange noch kein Statut vorhanden, und Geithain , eine Unterhaltung von deklamatorischen Vor­bisherigen Lebensweise nicht mehr zufrieden sei. Die Herren" fön- und die Genossenschaft noch nicht eingetragen sei, der Credit auf meine trägen, Gesang mit Konzertbegleitung, von Abends 8 Uhr an nen zum Theil recht haben. Wer mag es aber, menschlich rechtlich Berson laute, mithin auch die Rechnungen auf meinen Namen Ballmusik, wozu wir alle Parteigenossen und Freunde dieses Ver­ber Internationalen" verdenken, wenn sie den Arbeitern zuruft: auch ausgestellt waren. Als ich durch verschiedene Intriguen, welche sich gnügens von Nah und Fern freundlichst einladen, zahlreich zu ihr seid Menschen? Hätte aber die ,, Internationale" den Strike organi hinter meinem Rücken abwickelten, mich veranlaßt fühlte, meinen Rück erscheinen. Entrée für die Unterhaltung mit Konzert 15 Pfennige, firt, es hätten die Herren etwas mehr zugestanden. Das glauben wir tritt zu erklären, kamen von vielen Mitgliedern die Aufforderungen an für die Ballmusik 6 Ngr. Noch müssen wir bemerken, daß Niemand annehmen zu können. Hier möchte ich etwas einschalten. Der hiesige mich, ihre eingezahlten Beiträge ihnen zurück zu zahlen, indem sie die schriftlich eingeladen wird, sondern die Vorstände es ihren Bischof hat in seiner neuesten Broschüre ,, Liberalismus. Sozialismus Gelder an mich gezahlt, und auch von mir Quittung erhalten hätten, Verein durch die Annonce bekannt zu machen haben. und Religion",*) Mainz bei Kirchheim ganz recht, wenn er sagt: von Andere wollten sie nicht mit ihrem Gelde schalten lassen. Unter diesen dem Momente an, in welchem die bürgerliche Demokratie, unser dritter erwähnten Verhältnissen war ich es mir unbedingt schuldig, mich Stand, sich mit der Arbeiterklasse im Kampfe mit dem Adel und der zu sichern. Die betreffenden Schriftstücke und Bücher habe ich in Ge Internationale Gewerksgenossenschaft der Holzarbeiter. Für Leipzig . Geistlichkeit für gleichberechtigt erklärte, zu diesem Zwecke die Zwei- genwart des Herrn Hennig und mehrerer Aufsichtsrathsmitglieder mit Klassenherrschaft und die Souveränität des Volkes stürzte, von diesem nach Hause genommen, um meine Abrechnungsvorlage ausarbeiten zu den 30. Oftober Abends 8 Uhr in der Restauration von Göß, Ni­Die Mitglieder werden hiermit aufgefordert, zu der am Montag, Augenblick an, war es nur nothwendige Folge, daß auch ein vierter können. Gelder, welche zu dieser Zeit vorhanden waren, reichten nicht folaistraße Nr. 51 stattfindenden allgemeinen Versammlung der Leip­Stand die alte gesellschaftliche Ordnung aufheben kann und wird. einmal aus zur Deckung meiner persönlichen Verläge für die Genossen­Nur ſetzt der Herr Bischof nicht hinzu, daß nothwendiger Weise mit schaft, und habe ich sonach an selbigem Tage, zur selben Stunde Herrn ziger Gewerkschaften zahlreich zu erscheinen. Tagesordnung: Besprechung der Herrschaft des vierten Standes eine Herrschaft einer privilegirten Hennig noch zwei Thaler aus meiner Tasche zur Beftreitung der Tages­Minderheit unmöglich ist, weil da, wo die 90 pet., die zur vierten ausgaben verabfolgt. Doch nun zur Rechnungsvorlage. Wenn eine Für Leipzig . Klasse gehören, herrschen, das Volk herrscht. Und sein Rath ist des Rechnungsvorlage erfolgen soll, so erfolgt dieselbe doch regelmäßig beim Die Mitglieder der Internationalen Genossenschaft der Schuh­halb Zurückführung der modernen menschlichen Gesellschaft zur mittel- Monatsschluß. Man verlangte Rechnungsvorlage zum 1. Oktober. macher Leipzigs werden eingeladen, Montag, den 30. Oktober, alterlichen Standesherrschaft und zur frommem Unterthanensitte, Zu- Nun weiß aber Niemand besser als Herr Hennig, daß am 2. Ottober zu einer Besprechung wegen Verschmelzung der Genossenschaften, in rückführung zur Alleinseligmachenden 2c. noch Cigarren an ibn abgeliefert worden sind, welche auf Monat der Restauration des Herrn Göß, Nikolaistraße recht zahlreich zu Unseren liberalen Bourgeois aber mag dies bischöfliche Wort zur September zu verrechnen waren, daß an demselben Tage noch Tabak erscheinen. Der Vorstand. Beherzigung dienen, namentlich in Bezug auf den Bestand der ver- von Arbeitern zurückgewogen wurde, außerdem Herr Hennig erst am leumbeten Internationalen. Daß es die kirchliche Reaktion in dieser 3. Oktober den Bestand von Tabat verwogen hat; ich sonach erst im Broschüre endlich erklärt hat: mit den Sozialdemokraten fönnen wir Stande war mit der Berechnung zu beginnen, nachdem Herr Hennig nicht einig gehen, wenn gleich alles das, was die Sozial- Demokraten seine ihm obliegende Thätigkeit erfüllt hatte. Wer Geschäftskenntniß wollen, in der herrschenden Gesellschaft seine natürlichen Gründe findet, befißt, wird aber auch wissen, daß eine derartige Rechnung genau er­kann uns nur erwünscht sein. Wir sind überzeugt, die Bourgeois bewogen sein will und sich nicht im Handumdrehen vorlegen läßt. Der im Lokale des Arbeiter Bildungsvereins( Ritterstraße bei Schatz). herzigen, was der Kirchen- Oberst gesagt. Nicht lange mehr wird es Beweis ist bereits geliefert, daß ich im Rechnungswesen nicht so leicht­feßt dauern, und die liberalen Herren werden mit den Pfaffen gehen fertig verfahren bin, als dieses von Setten der Leute geschehen ist, wie jetzt mit dem Adel. Wenn sie in ihren ersten liberalen Regungen, als sie welche mich beschuldigen. Diesen würde ein Elementarunterricht noch unbekannt waren mit dem eisernen Willen der Arbeiter, für deren Sache von großem Vortheil sein. Am 7. Oftober waren einige Aufsichts­b. i. die Sache Aller, und noch vor kurzem( 1866) für Abschaffung der rathsmitglieder in meiner Wohnung und fragen: Ob ich gewillt sei stehenden Heere plaidirten, so werden sie bald plaidiren für Aussöhnung meine Stellung zu behalten, wenn man an die Stelle Hennig's eine mit der Geistlichkeit. Mit Proflamirung der Volfssouveränität hat andere Person wähle? Ich habe jedoch feine bestimmte Erklärung die Bourgeoisie das Volk hinter sich gelockt, jest wo sie von Privilegien abgegeben. Tags darauf erfahre ich, daß von Seiten des Aufsichts­lebt, verleugnet sie diese Parole.

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Solche Rechtsbegriffe, die der Bourgeois aus seinen Gewinn­und Verlust- Conto entnimmt, sind für furze Zeit so einträglich, daß auch die Bourgeois werden wollende Kleinbürger ein gut Stück bavon profitirt haben, und ihr Recht weder wie jene nach ihrem Vor­theil deuten. Den Fabiifan en gegenüber, so sagen sie, haben die Arbeiter vollständig recht, wenn sie strifen, dieselben zahlen zu schlecht zc., wir Kleinmeister aber zahlen den Arbeiter viel mehr, haben die strengen

*) Wir werden dieselbe nächstens besprechen. R. d. V.

rathes Annoncen an verschiedene Zeitungen abgegangen seien, welche ja auch bekannt sind. Später haben mir unterzeichnete Aufsichtsraths­mitglieder selbst erklärt, daß ohne ihr Wissen und Willen ihre Namen unterzeichnet worden sind. Wie ehrlich! Welches Schamgefühl!

der Gewerkschaftsunion.

Das Komitee.

Für Leipzig . Sozial- Demokratische Arbeiter- Partei. Dienstag, 31. Oft.( Reformations- Fest), Abends 8 Uhr. Partei- Versammlung

Anfrage.

An Herrn Louis Eckstein in Waldheim zum Drittenmal die Anfrage: Haben Sie den Thaler vom Waldenburger Volks- Verein, bestimmt die strikenden Cigarren- Arbeiter Waldheims, erhalten? Der Postschein verliert nunmehr seine Gültigkeit! Waldenburg ( Sachsen ), den 25. Oftober 1871.

für

Friedrich Friedrich, Vorsitzender des Vereins.

Aufforderung.

Der Bevollmächtigte der Internationalen Gewerksgenossenschaft der Manufaktur, Fabrik- und Handarbeiter, Eduard Gläser in Ron­In Folge dieses Vorgehens und des Drängens vieler Mitglieder neburg, wird hiermit aufgefordert, dem Inhalt meines Briefes vom sah ich mich zu meiner Rechtfertigung den Beschuldigungen Einzelner 3. Oktober d. J. zu entsprechen, wo nicht dann mehr auf diesem Weg. gegenüber veranlaßt, Rechnung nur nach endgültiger Entscheidung Glauchau , den 23. Oftober 1871. Adolf Uhlig. öffentlich abzulegen. Als ich am 9. Ottober zu verreisen genöthigt

war, setzte ich den Vorsitzenden des Aufsichtsraths brieflich, unter Kund- Leipzig: Verantw. Redakteur W. Liebknecht( Redaktion: Petersstein­gebung obiger Erklärung, davon in Kenntniß. Obwohl man nun weg 13.) Drud u. Berlag F. Thiele( Expedition: Petersstr. 18).