8c.

Erscheint wöchentlich 2 mal in Leipzig  .

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Für Leipzig   nehmen Bestellungen an:

A. Bebel, Petersstraße 18,

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Mittwoch, den 1. November.

Der Volfsstaat

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1871.

Erscheint wöchentlich 2 mal in Leipzig  .

Abonnementspreis: Für Preußen incl. Stempel­fteuer 16 Ngr., für die übrigen deutschen   Staaten 12 gr. per Quartal. Filialerpebition für die Ber­einigten Staaten: F. A. Sorge, Box 101 Hoboken N.J. via Newyork  

Organ der sozial- demokratischen Arbeiterpartei und der Internationalen Gewerksgenossenschaften.

Geschäftsordnung HOU  

nur

Des Reformationsfestes wegen voller Kraft das Vordringen Eurer Mauerbrecher, der hiesigen dienst un tauglich erklärt wurden. Damit noch nicht zu­muß der Voltsstaat" diesmal schon am Maschinenbauer erleichtern und so den Sieg ermöglichen! frieden, mußten die Rekruten auch noch bis früh 7 Uhr die Wir wissen recht gut, daß leichtsinnig kein Strike gemacht wer- Stube scheuern, wobei die Chargirten aus ihren Betten zu Montag, statt Dienstag, gedruckt werden. den darf; daß zu diesem Mittel nur dann gegriffen werden darf, wenn sahen und Befehle ertheilten. Es soll eine strenge Unterfu­die volle Gewißheit vorhanden ist, den Willen des arbeitenden Volkes chung eingeleitet sein; aber wie dieselbe auch ausfalle zur Geltung bringen zu können, das stolze Kapital zu beugen im Boltsheer können solche Uebelstände beseitigt werden."*)- In Destreich ist die Entscheidung vertagt worden; der für den Parteiausschuß der sozial- dem. Arbeiterpartei. border Arbeit, und wenn es einer Sache gilt, die nicht blos am Orte, sondern überall angestrebt wird. Bei uns liegen Kaiser   hat im legten Moment konstitutionelle. Gewissensstrupel § 1. Der Ausschuß ist verpflichtet, innerhalb drei Tagen aber, eben die Dinge so, und darum mußten wir so handeln, bekommen und Graf Hohenwart   mußte in Folge deſſen ſeine nach erfolgter Wahl sich zu konstituiren und die Konstituirung wir konnten nicht anders; es war unsere Pflicht. Schmach Entlaffung einreichen.**) So wäre Hohenwart   also ein verfehlter fofort im Parteiorgan, anzuzeigen. § 2. Der Ausschuß ist verpflichtet, wöchentlich mindestens und Schande würde nicht allein uns betreffen, wenn wir Bismard, weil Franz Joseph   ein verfehlter Wilhelm ist. nachgegeben hätten, sondern die Arbeiter von ganz Deutschland Ueber den ,, Pester Hochverrathsprozeß" veröffentlicht eine Sigung zu halten und den regelmäßigen Sizungstag im würden dadurch der Bourgeoisie und ihrer elenden Schwindel- ein Betheiligter" im Boltswille" folgende Details: Parteiorgan bekannt zu, geben. § 3. Zu einer Aufbewahrung der eingehenden Korrespon- presse, ihrer für Geld schimpfenden Meze preisgegeben worden fein. denz ist der Ausschuß, nachdem seine Mitglieder von dem In­halt derselben Kenntniß erhalten, nicht verpflichtet, ausgenommen solche Schriftstücke, welche als Beleg für die Verwaltung der ist unsre Losung und muß die Losung aller Arbeiter sein. Bartei unumgänglich nothwendig sind. Dahingegen ist über Haben wir einen Sieg zu verzeichnen, dann wird es an den alle einlaufenden Briefe ein Verzeichniß anzulegen, welches die meisten Orten gar keines Kampfes bedürfen; ganz von selbst laufende Nummer, Datum des Eingangs, Ort und Name des wird der freche Uebermuth des Fabrikantenthums kleinlauter Absenders enthält.

10 Stunden Arbeitszeit! om

§ 4. Die Führung von Kopirbüchern für die Parteiforre- organisirt ist, um das Herz der Capitalsmenschen erzittern spondenz ist dem Ausschuß, wie einzelnen Mitgliedern desselben zu machen, sie zur Nachgiebigkeit zu bewegen. Also: verboten, dahingegen ist derselbe verpflichtet, zur Anlegung eines Arbeiter steht! Steht hinter uns und wir wer Verzeichnisses, für alle abgehenden Schriftstücke, welches laufende den und müssen fiegen! Nummer, Datum des Abganges, Angabe des Orts und der Person des Empfängers enthält. § 5. Der offizielle Verkehr mit politischen Vereinen und Organisationen ist dem Ausschuß, als gegen die in den mei­sten Staaten bestehenden Vereinsgefeße verstoßend, untersagt.

§ 6. Alle Erlasse, Bekantmachungen und Schriftstücke des Ausschusses haben nur dann offizielle Gültigkeit, wenn die­selben von mindestens 2 Ausschußmitgliedern unterzeichnet sind.

Beschluß des Generalraths der Internatio­ nalen Arbeiterassoziation   vom 19.Oftbr. 1871.

Handelt, aber handelt rasch! Je mehr Ihr zeigt, daß Ihr mit aller Energie gewillt seid, unsere Forderungen, welche Ihr als die Eurigen anerkennt, unter jeder Bedingung durch­zusetzen, je rascher Ihr Hand ans Wert legt, desto schneller werden wir am Biele sein! end Juá Sorget zunächst für Folgendes: 1. Verhindert jedweden Buzug! 2. Sucht zu erforschen, in welchen Fabriken vorläufig Maschinenbauer und Gießer untergebracht werden können und zeigt uns dieses sofort an! 3. Sorgt für Unterstützungen! Die hiesigen Fabrikanten glauben, daß wir alleinstehen; Euch liegt es nun zu beweisen, wie falsch diese An­ist.

Die zu London   vom 19. bis 23. September 1871 ver- an fammelte Delegirten- Konferenz der Internationalen Arbeiter- nahme assoziation hat den Generalrath beauftragt, öffentlich zu er­flären:

Es lebe die Vereinigung der Proletarier aller Länder! Es lebe die Sozial- Demokratie! me Chemnitz, den 28. Oktober 1871. b

" 1

,, Freitag den 20. d. M. wurden 15 der auf Hochverrath angeklagten Arbeiter bis zur Verhandlung auf freien Fuß ge= setzt. Die übrigen 12, nämlich: Farkas, Külföldi, Polizer, Jhrlinger, Svoboda, Eßl, Schäffler, Rauch, Szopko, Rauch­maul, Führer und Holländer befinden sich noch in Haft. Einer der Verhafteten Namens Carl Eifel, Mitglied der Inter­nationalen", ist während der Haft gestorben. Ueber die werden. Ueberall wird es schon genügen zu zeigen, daß man muthmaßliche Ursache seines Todes kann ich Folgendes angeben; Eifel   erfreute sich zur 3eit der Verhaftung der besten Gesundheit, es darf sich aber Niemand wundern, wenn er der Wucht der über uns einstürmenden Ereignisse dennoch erlegen ist. Zuerst im Stadthause untergebracht, mußten wir 10 Tage auf bloßem Stroh, welches später zur Streu wurde, bei täglich fündiger Lüftung campiren. Mit Effen und Trinken wurden wir von den Mitgliedern des bestandenen Allgemeinen Arbeiter- Vereines besorgt, sonst hätten wir verhungern müffen. Nach 10Tagen wurden wir in der Nacht in ein dem Magistrate gehöriges Gebäude gebracht, wo wir, 16 an der Zahl, in einen Keller geworfen wurden, in welchem es von Ratten, Mäusen und anderem Ungeziefer wimmelte. Ja des Nachts konnten wir diese unliebsamen Gäste gar nicht von unseren Gesichtern verscheuchen, hauptsächlich aber wurde Eisel von denselben so zerfressen, daß der ganze Körper, vorzüglich aber das Gesicht, von Beulen und Wunden bedeckt war. Dennoch mußten wir aber 5 Tage in diesem Loche zubringen, während welcher Zeit und auch in den nächstfolgenden 16 Tagen wir niemals in die frische Luft tamen und auch schon manch­mal Hunger leiden mußten. Von diesem Keller wurden wir dann in ein Zimmer im 1. Stock gebracht, wo uns Anfangs täglich 2 mal und zwar Früh und Abends je eine halbe Stunde ein Fenster geöffnet wurde. Erst 3 Wochen nach unserer Ankunft aus dem Stadthause durften wir täglich früh eine halbe Stunde frische Luft schöpfen. Wenn man bedenkt, daß wir 16 Mann in einem Zimmer un­tergebracht waren, so kann man sich denken, welchen Einfluß dies auf die Gesundheit eines Menschen macht. Und als später noch durch 4 Tage wir von Außen auch nicht einen Bissen zu essen bekamen, da wurden auch die Stärksten nie­dergerafft. Zu dieser Zeit tam auch Eifel   in ärztliche Behand­lung und wurde von Tag zu Tag schlimmer. Als wir dann nach Waißen überführt wurden, meldete er sich allfogleich bei dem dortigen Arzt, welcher aber mit den Worten: In Chemnitz  , dem ,, Deutschen Manchester", find 8000 morgen werden Sie nicht sterben" wieder verschwand und Arbeiter zum Strike gedrängt worden. Was die Arbeiter forderten, war gerecht: Der 10stündige Normalarbeitstag. Sie Vom Berliner   ,, Reichstag  " ist nichts zu vermelden, als auf fiebenmaliges Verlangen nicht wieder erschien, bis legten, wie selbst die Gegner zugeben, bei ihrem Vorgehen die daß Lasker   noch nicht gesprochen hat. Oder sollte er etwa Eisel schon anjing, Blut zu speien. Dann wurde er in das Spital gebracht. Nun ist aber im Spital die mehr als größte Mäßigung an den Tag. Trotzdem verweigerten die jest Richter heißen? Fabrikanten Alles: Die Arbeiter hatten sich feig zu unter- Daß es mit dem Respekt nach Außen", dessen das unmenschliche Einrichtung, daß der Krante nicht mehr werfen oder den Handschuh aufzunehmen. Sie haben gethan, eue Reich" genießen soll, nicht weit her sei, haben wir wie- Medicamente bekommen darf als für 8, höchstens was die Pflicht, was die Ehre gebot. Sie haben es gethan derholt angedeutet; noch schlimmer scheint es aber mit dem aber 10 Kreuzer, und darum jeder unrettbar verloren ist, deſſen im Vertrauen auf ihre arbeitenden Brüder. Deutsche   Arbei- Respett nach Innen bestellt zu sein. Der Vertreter, Re- Heilung vielleicht eine Ausgabe von 12 r. täglich erfordern ter, täuscht dies Vertrauen nicht! Bedenkt, daß von dem präsentant, sozusagen die Personifikation des ,,, Neuen Reichs", würde. Dies hat auch zur Folge, daß 25 Prozent der Gefangenen jährlich ihren Tod finden. Ausgang des Kampfes in Chemnitz   das Schicksal der ist doch unstreitig der Kaiser Wilhelm  , auch Heldengreis" ge­Zehnstundenbewegung in Deutschland   abhängt. nannt. Nun in Sachsen   sind allein über Hundert Personen. Als Eifel   nun in das Spital gebracht wurde, war bereits jest wegen Majestätsbeleidigung des Kaisers in Untersuchung sein Zustand so verschlimmert, daß an sein Aufkommen und von Sachsen   bloß zu denken war. Als Die Chemnitzer   Arbeiter haben folgenden Aufruf erlassen: Einer), und im übrigen Deutschland   soll die Zahl sich auf dies die Direktion einsah, fand sie sich bewogen, den Kranken An die Proletarier aller Länder!

Daß Netschajeff niemals Mitglied oder Agent der Internationalen Arbeiter assoziation war;

Daß seine( durch den politischen Prozeß zu St. Peters= burg bekannt gewordenen) Versicherungen, er habe eine Sektion der Internationalen zu Brüssel gestiftet und von einer Brüffeler Sektion eine Mission nach Genf   erhalten, Lügen sind;

Daß der besagte Netschajeff den Namen der Internatio­ nalen Arbeiterassoziation   ufurpirt und ausgebeutet hat, um in Rußland   Betrogene und Opfer zu machen. London  , ten 25. Oftober 1871.

Im Auftrag des Generalraths:

Karl Marx  , Sekretair für Deutschland   und Rußland  .

Thut Eure Schuldigkeit!

Bürger!

Im Namen der sozial- demokratischen Arbeiterpartei; J. Most.

Im Namen aller Arbeiter sid nsond der hiesigen Maschinen- Fabriken und Gießereien: Das Central- Komitee.

NB. Alle Jn und ausländischen arbeiterfreundlichen Blätter werden ersucht, vorstehendes Schreiben sofort abzu­drucken, wie überhaupt jeder Arbeiter für die weiteste Ver­breitung desselben Sorge tragen muß.

Briefe und Gelder 2c. sind einzusenden: An das Cen­tral- Komitee, zu Handen des Bürgers Fried. Husmann ( Strellers Restauration), Färberstraße, Chemniz.

Politische Uebersicht.

bis

sei niemals seit Menschengedenken, selbst nicht 1848 und 1849, tale unterzubringen, wo er auch nach kurzer Zeit, am 15. dfs. das Bergehen der Majestätsbeleidigung so häufig gewesen, als seinen Leiden erlag. Wie Euch Allen bekannt sein dürfte, haben wir seit einiger jeßt. Und daß Majestätsbeleidigung nicht aus ,, Respekt", sondern ,, Durch dieses Beispiel will ich die hiesigen Zustände etwas Zeit mit unseren Fabrikanten wegen Einführung der 10stün aus dem Gegentheil von Respekt entspringt, werden wir beleuchten, welches später ausführlicher geschehen soll. Auch digen Arbeitszeit und Erhöhung des Lohnes für Ueberstunden wohl nicht zu beweisen haben. muß ich noch etwas über die Art und Weise unserer Freilassung

unterhandelt. Die Fabrikanten haben sich aber nicht bewegen Weiße Sklaven. Man schreibt uns aus Gotha  , d. d. bemerken. Wir wurden nämlich 5 Uhr Abends im buch­laffen, nachzugeben; geſtern war ihnen der letzte Termin anbe- 22. Otober. Nachdem sich die Bourgeoisie in die Arme der stäblichen Sinne des Wortes ohne alles Reisegeld, raumt, den sie dazu benutzen um den Arbeitern hohnlachend ins Regierung und unter den Schutz der Baionette geworfen, hat die bis auf den lepten Kreuzer entblöst, vor die Gesicht zu schlagen. Die Geduld der tiefperletzten Arbeiter ist hiesige Schüßengesellschaft, um ein recht intimes Berhältniß mit Thüre gefeßt, und wären wahrscheinlich auf dem Wege nunmehr erschöpft, das Unterhandeln hat ein Ende, die Ar- den Bajonetten zu unterhalten, Offiziere nnd Unteroffiziere zu nach, Beſt zum größten Theil liegen geblieben, wenn es uns beit wurde eingestellt. ihrem Prämiens hießen eingeladen. Zum Schluß des Festes nicht gelungen wäre, von ganz fremden Personen leihweise so

Birla 8000 Maschinenbauer und Gießer befinden sich wurde nach Vertheilung der Gewinne auch noch ein freier Trunt viel Geld zu bekommen, daß wir wenigstens mit der Bahn baher im Strike. Der Geist ist ein vortrefflicher. Alles gegeben, und es waren die Leute meist in recht angenehmer nach Hause fahren konnten, welches Geld wir jetzt wieder zu­hat geschworen, unter keinen Umständen die Arbeit eher aufzu- Stimmung. Daher tam es, daß der Sergeant Usbed und rückzuzahlen haben." nehmen als bis die Forderungen, welche nur zu billig sind, der Unteroffizier Kern, die erst einige Tage vorher ein- Soweit der Bericht im Volkswille". Und eine Civili­berufenen Rekruten Nachts 12 Uhr aus den Betten trieben und fation", die solche Infamien begeht, glaubt das Recht der Eri­Arbeiter! bedenkt, daß Chemnitz   einer der Centralpuntte Exercitien mit ihnen durchmachten. Da das Exercitium nicht ſtenz zu beſizen? der deutschen   Industrie ist, daß es für die Gesammt- Arbeiter recht gehen wollte, traktirte Usbeck die armen Leute mit Schlä­

vollinhaltlich anerkannt werden.

*)

schaft von der größten Wichtigkeit ist, wenn hier ein Sieg er- gen und hieb dabei dem Rekruten, der zu dieser Uebung leuchten Wie wir nach Schluß der Redaktion erfahren, sind Usbeck und rungen wird, daß ein solcher Allen zu gute kommen muß. Hier mußte, die Lampe   aus der Hand, so daß Milchglas und Cy- Kern zu 3 Wochen Mittelarrest verurtheilt worden

ift

was allerdings

jest die Avantgarde im Kampfe begriffen, muthig dringt linder in vielen Scherben am Boden lagen Jezt mußten dieje ſehr mit ist. **) Hat sich als falsches Gerücht erwiesen. Hohenwart   ist noch sie vor gegen die Bastille des Kapitals. Möget Ihr Euch armen Rekruten barfuß, wie sie waren, auf diesen Scher- im Amt, und hat Aussicht, die allerhöchsten Gewissensstrupel zu über­nicht allein als die Reservearmee betrachten, sondern auch mit ben marschiren, so daß zwei am andern Morgen für wältigen und dann ein gelungener Bismard zu werden.