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Die ,, Demokratische Zeitung" in Berlin bringt folgende Erklärung von Bebel:
In Nr. 18 Ihres Blattes bringen Sie die Notiz: ich wolle im Reichstage über die willkührliche Handhabung des Vereins- und Versammlungsrechts in Sachsen Beschwerde führen." Mir iſt das zu thun nie eingefallen. Was ich thun wollte und gelegentlich auch thun werde, ist: gegenüber den beständigen Lamentationen und Denunzationen der liberalen" Presse, welche behauptet: die sächsische Regierung behandle die Sozial- Demokratie viel zu schonend, ja unterſtüße sie sogar, im Reichstage, auf zahlreiche Thatsachen gestüßt, zu beweisen, daß seit den schwärzesten Reaktionsjahren zu Anfang der 50er Jahre in Sachsen feine Partei einer stärteren Verfolgung und einer reaktionäreren Auslegung der Geseze ausgesetzt war wie die sozial- demokratische. Ich wollte und will dies bei passender Gelegenheit im Reichstage thun, weil ich es hier vor der Oeffentlichkeit im weitesten Sinne und unsere Gegner am besten widerlegend thun kann, nicht um ,, Beschwerde zu führen". Ich weiß so gut wie irgend Jemand, daß der Reichstag nicht die Macht besitt vom guten Willen zu schweigen, einer solchen Beschwerde Abhilfe zu schaffen.
Ich stimme mit Ihnen vollständig darin überein, daß die Seele der teaktionären Bewegung in Berlin sizt, es also hieße, Eulen nach Athen tragen, wollte man von dort Abhilfe erwarten.
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In einer Deutsch - Schweizerischen Arbeiterversammlung, als gegen die bösen Sozial- Demokraten, welche in dem höllischen haben gleiche politische Rechte. Ja, aber diese Rechte, sie stehen für wurde am 15. d. auf J. Ph. Becker's Antrag der Beschluß Wahne befangen find, daß das vermeintliche große und herrliche Vater die Arbeiter noch immer nur auf dem Papier! Die Arbeiter, gefaßt, hier in Gemeinschaft mit anderen Arbeitergesellschaften einst Christus: wir haben nicht so viel, wo wir unser Haupt hinlegen an Volksversammlungen betheiligen und dort ihre Stimme für das Inad für sie nur eine Chimäre ist, da die Arbeiter sagen können wie welche dem Allgemeinen deutschen Arbeiterverein angehören, die sich die Initiative zur Organisirung der gesammten Schweizer Arbeiter- können?( den Beweis liefert in drastischer, aber schrecklicher Weise, heilige Recht der Arbeiter erheben, oder die fich gar erlauben wollen, flaffe zu ergreifen, um in der Gemeinde-, Cantons- und Bundes- Berlin und andere volfreiche Städte). Mit seiner scharfsinnigen Dar frei das Wahlrecht auszuüben, anstatt als Stimmvieh zu dienen, fie gefezgebung und Verwaltung, möglichst großen Einfluß auszu- legung des Verhältnisses zwischen Kapital und Arbeit will ich Sie werden aus der Arbeit entlassen sie behalten ja das Recht der üben, und namentlich auf eine Gesammtrevision, d. h. radikale sackmenschen von heute, welche fich à la Favre zu Vertheidigern von bezeichnet und vervehmt) und der blinden Unterwerfung, dem Verzicht verschonen; die Arbeiter fennen genugsam die Theorien aller Geld- Wahl zwischen dem Hungertode,( denn sie werden überall als wühler Umgestaltung der Schweizer Bundesverfassung hin-, Familie und Eigenthum, wie früher von Thron und Altar aufwerfen. auf die Ausübung aller politischen Rechte, auf jede politische Ausbilzuzielen. Aus allen ihren Ergüssen leuchtet nur die Furcht hervor, das Eigen- dung und durch diesen Verzicht auch auf jede Hoffnung besserer thum zu verlieren. Als Chriftus jenen Mann prüfen wollte, ob er Zukunft, denn nur die Erkenntniß und Ausübung unserer Rechte reif zum Dienste des Herrn, also zum Christenthum sei, befahl er ihm, können uns zur Freiheit führen! So auch Ihr. Doch wir wollen gar nicht das Eigenthum antasten, Gewicht in die Wagschaale der Kapitalmacht, um uns noch tiefer herfich alles Eigenthums zu entäußern, aber hier hing die Angel fest. So steht es hier, und die klerikale Partei legt gleichfalls ihr ganzes sondern uns nur wehren gegen die ungerechte Ausbeutung und abzudrücken. Wir haben uns zur Abwehr dieser Knechtung erhoben Blünderung unseres Eigenthum. Wenn Herr Minkwiz glaubt, daß und treten in diesen schweren Kampf mit dem Muthe der Verzweiflung tionsrecht genug für den Schuß des Arbeiters gethan hat, so ist er zu kämpfen. In den Fabriken von M.- Gladbach und Umgegend be= man durch Einführung von Gewerbefreiheit, Freizügigkeit und Koali- nnd dem Bewußtsein, für die heiligsten Rechte der ganzen Menschheit im gewaltigen Irrthum. Gewerbefreiheit ist für uns gleichbedeutend steht bis jest eine 14stündige Arbeitszeit von sechs Uhr Morgens mit Ausbeutungsfreiheit, oft auch Hungerfreiheit. Freizügigkeit( freier bis acht Uhr Abends, nur mit einer Stunde Unterbrechung, welche Schub, denken Sie an Ufert!), und wie man das Koalitionsrecht oft uns zum Mittagsessen vergönnt ist. Der Durchschnittslohn für diese illusorisch macht, davon können die Arbeiter hie und da ein Lied fingen. 14stündige Arbeit besteht taum in 15 Groschen per Tag, also 3 Thaler Beigen Sie also immerhin dem Kinde einen schönen Apfel auf dem die Woche. Bei der in M.- Gladbach herrschenden Wohnungsnoth und hohen Baume und reichen ihm keine Leiter denselben zu erklimmen, so den stets wachsenden Miethpreisen sind die Arbeiter zurückgedrängt in erwirken Sie nur die Sehnsucht und lassen dieselbe ungeftillt. Wir die umliegenden Dörfer und die meisten derselben haben stundenweit zu kennen aus Erfahrung die Bourgeoishumanität. Zum Schluß freut gehen, um in die Fabriken zu gelangen; die täglich zunehmende Theue es mich noch, daß er selbst glaubt, von den Arbeitern eine feindliche rung der Lebensmittel, der Kleidung wie des Feuerungsmaterials, Beurtheilung zu erfahren. Jawohl Ihr Herren, die Arbeiter wissen: macht es geradezu unmöglich, daß der Arbeiter mit dem jezigen Lohn Eure Wege sind nicht unsre Wege und Eure Ziele sind nicht unsre irgendwie bestehen und seine Familie nur vor dem Hungertode sichern Ziele. Trotzdem will Herr Minkwitz auch die Interessen der wieder könnte. spenstigen Arbeiter in Berlin mit vertreten*); er will also feurige Kohlen auf unser Haupt sammeln auf das Haupt der undankbaren ben mit nur im Ganzen 2 Stunden Essenszeit für sämmtWir verlangen nur die Herabseßung der Arbeitszeit auf 13 StunArbeiter, die so schnöde seine so seltene Liebe und Geduld verkennen. liche Mahlzeiten für die weit entfernt wohnenden Arbeiter, und eine Im Jahre 1867 sprach ich bereits im konstituirenden norddeutschen kleine Gewerbe, meistens Strumpfwirterei hat mehrere starke Krisen auf mindestens 4 Thaler 15 Groschen stelle! Und wir begehren Unfre Arbeitsverhältnisse sind durchaus unerfreulich. Das Erhöhung des Lohnes, so daß der Durchschnitts- Wochenlohn sich Reichstag aus: die kleinſtaatlichen Fürsten und Regierungen sind nichts durchgemacht, und wenn auch jetzt immer vollauf Arbeit ist, ist doch außerdem nur noch das Aufhören der Willkür in den Strafen weiter als die Generalgouverneure des Königs von Preußen, bis heute keine Ursache das Wort zurückzunehmen. ich habe der Lohn im Verhältniß zu den Anstrengungen sehr niedrig, ich und Abzügen, indem wir diese nach festen Regeln geordnet und in Sie haben die Güte, diese Zeilen der nächsten Nummer Ihres strengender Arbeit nur 2 Thaler und einige Groschen ver- Wahl der Meister durch die Arbeiter, die Abschaffung der tenne Arbeiter, Berheirathete, welche bei 13-14stündiger an eine Arbeiter- Unterstüßungskasse abgeführt wissen wollen; sodann die geschäzten Blattes einzuverbleiben. In freundschaftlicher Hochachtung c. bienen. Kann da eine Familie bei den theuern Lebensmittelpreisen regelmäßigen Sonntags- und Kinderarbeit, endlich aber das Laufigt, den 19. Oktober: Wir haben heute auch von einer sein müsse. Wenn sie genug Erdäpfel und Brod haben, um den bestehen? Leider sind Viele noch so stupid zu glauben, daß das so Aufhören der Arbeitsentlassung aus politischen Gründen! Beamtenwillkühr zu berichten. Der hiesige Amtmann Böhme Magen vollzufüllen, dann stimmen sie das Hosianna an. Alle diese Forderungen sind der Art, daß sie an allen anderen lud am 23. September den Vorstand des sozial- demokratischen Arbeiter- aber wahr. Einige Fabriken, worunter eine Flachsspinnerei sind find!(??) Traurig größeren Fabrikorten außerhalb Gladbachs bereits längst bewilligt vereins, Joh. Krusche, vor Gericht und erkundigte sich, ob der Ber ein hier, welche den Gebr. Clauß gehören. Man arbeitet 14 Stunden, Statuten habe, aus wie viel Mitgliedern der Verein bestehe, und von 5 Uhr früh bis 8 Uhr Abends, rechnet man hinzu den Hin- und äußersten Billigkeit, wenn man erwägt, daß M.- Gladbach und die Diese Forderungen sind, wie jeder Mann einsehen muß, von der was mit dem gesteuerten Gelde geschehe. Der Vorstand fonnte Herweg früh, Mittags und Abends, wo die Arbeiter laufen müssen, Rheinproving eine der theuersten Gegenden in ganz Deutschland für sich über diese wirren Fragen des Herrn Amtmanns nicht genug ver- was die Lunge aushält, so fann man 16 Stunden rechnen. Ist den Lebensunterhalt der Arbeiter ist. wundern, denn die Statuten waren furz zuvor bei Gericht eingereicht bas menschlich? Kann das Arbeitergeschlecht geistig und physisch geworden, und hatte der Verein für deren Bestätigung 12 Neugroschen beihen bei täglich 14-15stündigem Aufenthalt in einer Atmosphäre 5 Pfennige Kosten zu bezahlen gehabt. Der Amtmann meinte, Statuten voll Schmutz, Staub und anderer schädlicher Miasmen, nur allein um habe er nicht gesehen, sondern nur einen Statutenentwurf. Der Herr fich des Hungers zu erwehren und das Unternehmerkapital zu verAmtmann tann als nicht begreifen, daß ein Statut so lange nur ein größern? Denn bereits ist von den Gebr. Clauß wieder eine Fabrik Statuten entwurf ift, als die Behörde es nicht bestätigt hat, daß aber im Baue begriffen. Wäre da nicht eine Agitation für den der eingereichte Ste tutenentwurf sofort volle Gültigkeit hat und Statut Normalarbeitstag am Blake?) Arbeiter, erwacht aus Eurer ist, sobald die Behörde keine Einwendung dagegen zu machen hat. Lethargie! Später nähere Berichte über die Lohnverhältnisse. Der Herr Amtmann bewies auch kurz darauf in demselben Gespräch, daß auch er den„ Statutenentwurf" als gültiges Statut betrachte. Er frug weiter unfern Vorstand: wie oft der Verein Versammlungen finnreiches Polizeimanöver. Wenn heute die Polizei von unserer Breslau.( Unser Vereins, und Versammlungsrecht). Ein habe; dieser antwortete: alle 14 Tage. Da meinte der schlaue Herr Partei angegriffen wird, so behaupten deren Freunde, sie müsse die Amtmann, das sei eine Statutenverlegung, denn im Statut ftehe, es jolle alle 8 Tage eine Versammlung sein. Auf Grund Bürger in der Ausübung ihres Rechts schüßen. Diesem Grundsaße Johann Wilhelm Pfeiffer in M.- Gladbach( Rheinpreußen) dieser Statutenverlegung löse er ben Berein auf, und ganz entgegen handelt die hiesige Polizei, indem sie der Ausübung Mühlenstraße 22 zu senden, welcher in der ,, Freien Zeitung") über außerdem habe er das Recht, den Vorstand auf Grund des Vereins- des Vereins- und Versammlungsrechts Hindernisse in den Weg legt. den Empfang jedes Betrages quittiren, auch jedem Beitragenden Quitgefeges zu einer Strafe von 1-50 Thalern zu verurtheilen. Wir heißt es wörtlich:„ der Trieb des Menschen sich mit anderen zu ver- wir für das heiligste Menschenrecht kämpfen, daß unser Kampf ein In dem Entwurfe zum preußischen Vereinsrecht vom 11. März 1850 tung und Abrechnung zustellen wird. Vergeffet nicht, Arbeiter, daß möchten doch gerne wissen, ob der Amtmann berechtigt ist, so ohne binden, mit ihnen seine Meinungen über Alles das auszutauschen, politischer ist und wir seit Jahren mit Wort und That der Losung weiteres einen Verein aufzulösen, und ob er uns wegen einer so- was ihn bewegt, sich mit ihnen zu verbinden, wo die Kraft der Ein- treu geblieben sind und bleiben werden: genannten Statutenverlegung in Strafe nehmen fann! ( Da Beschwerden wegen Verlegung des Vereins- und Versamm- zelnen nicht ausreicht, um gewisse Zwecke zu erreichen, ist ein ange- Hoch lebe Ferdinand Lassalle ! lungsrecht von Seiten der Behörden in Sachsen an der Tages- borener, so natürlich wie das Sehen und Sprechen." Dies sagte eine Hoh das heilige Recht der Arbeit! ordnung sind, wollen wir den obigen Fall etwas ausführlicher be- erzreaktionäre Kammer. Aber troß der neulich vom Abgeordneten Bam- Hoch der einige Bund der Arbeiter! berger vor seinen Wählern ausgesprochenen Behauptung von den M.- Gladbach, 15. Oftober 1871.
Sprechen.
1) Hat keine Behörde das Recht, zu verlangen, daß sie ein Vereinsstatut erst genehmige", ehe es Gültigkeit habe, es ist also auch nicht in der Ordnung, wenn für eine solche Genehmigung“ Sporteln verlangt werden. Der S. 18. des Vereins- und Versammlungsgesetzes vom 22. November 1850 besttmmt klar und deutlich: Bur Bildung von Vereinen bedarf es keiner Genehmigung." Der Vorst. nd hat ferner nach§. 19. über die Bildung des Vereins, Name, Zweck des Vereins, Namen des Vorstehers und der Beamten innerhalb brei Tagen nach der Gründung der Behörde anzu gleigen, damit ist seine Aufgabe der Behörde gegenüber erledigt.
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Ernst Schletter.
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meinſam sind und daß unsere Befreiung die gemeinsame Sache ist, für
der in M.- Gladbach! Wir sind entschlossen, diesen Kampf, zu welchem An Euch, Arbeiter Deutschlands , ergeht nun der Ruf Eurer Brüman uns zwingt, wie Männer, die wissen, was sie wollen, zu bestehen und unsere äußersten Kräfte aufzubieten! Aber wir brauchen Hülfe! und zwar schleunige Hülfe! Ihr werdet eingedenk sein, daß Noth und Kampf uns Allen welche wir -Alle für Einen und Einer für Alle einstehen müssen; daß wir vereinzelt Nichts sind Nichts können, daß aber in unserer unwiderstehliche Macht liegt, die allesindernisse siegreich durchbrechenmuß! festen Verbrüderung, in unserer Einheit, im großen Arbeiterbunde die Eure Beiträge bitten wir an den Kassirer des Strife- Komitee's
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Das Komitee der strikenden Arbeiter M.- Gladbach 3. Im Auftrage: F. H. Kucks, Vorsitzender. Joh. With. Pfeiffer, Kassirer.
Die Arbeiter der Central- Werkstatt zu Nippes fordern:
1) Die Ermäßigung der Arbeitszeit von 11 auf 10 Stunden. Frühstücks- Mittags- und Vesperzeit bleiben nach wie vor dieselben, die Arbeitszeit beginnt um sechs Uhr Morgens und endigt um sechs Uhr Abends; Samstags um fünf Uhr.
Vortheilen, die uns der, so drückte sich der werthe Herr aus: arbeitshauptung dieses Herren, daß der Kaiser- König das Rechtsbewußtsein jamste(?) Reichstag***) verschafft haben soll trop der weiteren Bedes Volfes anerkennt, genießen wir hier weder Vortheile, noch hat NB. Vor Zuzug von Webern wird gewarnt. jenes Rechtsbewußtsein übertragen. Die Beeinflussung der Polizei Lage der Arbeiter in hiesiger Central- Werkstatt eine sehr gedrückte sich auf die hiesige Polizei, die das allerhöchste Vertrauen befißt, Nippes, den 22. Oktober. In Anbetracht der Thatsache, daß die besteht darin, daß sie die Wirthe zu bestimmen sucht, nachdem sie uns und fast unerträgliche ist, hat die heutige Arbeiterversammlung, aus lassen, und herrscht in Folge dessen hier eine große Lokalnoth. Die schlossen, ihre Lage insoweit zu verbessern, als sie der Direktion der einmal ihr Lokal gegeben haben, dasselbe uns nicht mehr zu über- Arbeitern der Central- Werkstatt zu Nippes zusammengesezt, beMittel sind folgende: Die Polizei sucht mit ihrer Kanzleiberedsamkeit Rhein- Eisenbahn- Gesellschaft, folgende Bedingungen zur Berücksichtigung den Wirth zu überzeugen, daß er eine sehr gefährliche Gesellschaft bei respektive Bewilligung zu unterbreiten die Ehre hat. 2) Zu einer Strafandrohung resp. Verhängung von Strafe, weil Demokraten verfügen ja nicht über Brandraketen, um, wie unsere Gegsich habe, die alles mit Petroleum niederbrenne denn die Sozialder Vorstand die statutengemäß angezeigten Versammlungen nicht abgehalten, hat die Behörde ebenso wenig ein Recht. ner, zum Nuß und Frommen des Thrones und dessen Dienerschaft Städte einzuäschern. Ein anderes Mittel ist die Einschüch §. 21. lautet: Sind die Zusammenfünfte des Vereins( S. 19.) nicht im Voraus nach Zeit und Drt durch die Statuten bestimmt, oder terung und zwar die durch die Polizeistunde. Bei uns im Lande der ber Behörde nicht im Allgemeiuen zum Voraus angezeigt worden: so vorsündfluthlichen Verfügung des Ministers, welche in neuerer Zeit Knat, Wangemann, Wichern und Konsorten, darf nach einer ist durch den Vorsteher der Polizeibehörde von jeder Zusammenkunft wieder eingeschärft wurde, nach 11 Uhr in öffentlichen Lokalen Nichts bes Bereins wenigstens 24 Stunden vor dem Beginn derselben An- mehr ausgeschenkt werden. Wer nun ein gehorsamer Unterthan ist zeige zu machen. Dasselbe gilt von Zusammenkünften, welche zu anderen Zeiten und nach dem Sprüchwort handelt: Gehorsam ist die erste Bürger- um oder an anderen Orten als im Voraus bestimmt und angezeigt worden Pflicht, kann die ganze Nacht hindurch schenken. Wenn aber Einer war, stattfinden sollen." ist, der glaubt, nicht der Polizei blind gehorchen zu müssen, so wird Und der S 33 besagt: ihm balb eine andere Ueberzeugung beigebracht. Nach 11 Uhr wird Handlungen oder Unterlassungen, welche den Bestimmungen der bei ihm revidirt, schenkt er noch aus, so muß er die Ueberschüsse des zwar so, daß aus demselben ersichtlich ist, wie viel der Arbeiter in S S. 2, 4, 8, 10, 12, 13, 14, 15, 16, 19, 21, 22, 25, 27 des gegen:„ Gleichheit vor dem Gesez." Das ist der neubegründete Lasker - SchulzeMilitäretats decken helfen, d. h. er muß Strafe zahlen. Das ist Afford und wie viel er in Lohn verdient hat. wärtigen Gesetzes zuwider laufen, sind mit einer Geldstrafe von 1-50 Thaler oder mit dreitägigem bis dreimonatlichem Gefängniß zu Bambergersche ,, Rechtsstaat."( Fortsetzung folgt). ahnben."
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Aus München- Gladbach haben wir folgenden ,, Aufruf an alle Weglassung des schon Bekannten, seinem vollen Umfange nach mitzuArbeiter Deutschlands " erhalten, den wir uns verpflichtet glauben, mit
bezahlt.
Etwaige Ueberstunden an Sonn- und Feiertagen werden doppelt 2) Eine Lohnerhöhung von 25 Prozent.
Eine Regulirung der Affordsätze in der Weise, daß jedes Stück 25 Prozent höher bezahlt wird wie bisher.
Rechnungsablegung der Krankenkasse.
Wegfall jämmtlicher Strafen, welche bisher in Geld bestanden. Bei Auszahlung des Lohnes Verabfolgung eines Lohnzettels und
Eine humanere und würdigere Behandlung der Arbeiter seitens M. K. ihrer Vorgesetzten als: Ober- Maschinenmeister, Werktführer, Vorarbeiter. Wir sind nicht länger gesonnen uns einer so schmachvollen und tyran Auf§. 33 glaubt sich offenbar der Herr Amtmann ſtüßen zu können, und wollen freie Deutsche bleiben und lassen uns bei unserer treuen nischen Behandlung Seitens unserer Vorgesetzten zu fügen: Wir sind aber sehr mit Unrecht; denn daß unter den Unterlassungen die Nichtabhaltung einer statutengemäß bestimmten Bersammlung nicht theilen: Pflichterfüllung nicht das mindestellnrecht gefallen, wie dies bisher geschah. verstanden ist, sondern nur die Unterlassung der Anmeldung der Brüder! Neun der größten Fabriken von M.- Gladbach sind ge- Das unterzeichnete Komitee, von uns selbst gewählt und eingeVersammlungen, dürfte für Jeden, der zu lesen versteht, unzweifelhaft 3 wungen worden, die Arbeit einzustellen! setzt, beauftragen wir hiermit, unsere Interessen bei der Direktion auf sein. Noch unfindbarer ist, wie der Herr Amtmann dazu kommt, ohne Wir sind strenge Lassalleaner und sind unsern Prinzipien gemäß gerechte Weise zu vertreten. Als forresspondirendes Mitglied bestimmen weiteres den Berein aufzulösen. In dem ganzen Geseß ist nicht Ein Gegner der organisirten Strikes, wenn sie als soziales Mittel, wir Herrn Wytzka, welcher etwaige Zusendungen von der Direktion Wort, das feine Handlungsweise rechtfertigt. welches zur Lösung der sozialen Frage, zur dauernden Verbesserung zu empfangen, respektive dieselben zu beantworten hat. Eine nicht sofortige Wir empfehlen den Laufigkern Parteigenossen, sich die Ent- der Lage des Arbeiterstandes führe, sollen dargestellt werden, weil Beantwortung dieses unseres Gesuches werden wir als Nichtbe= laſſen nicht eßelchen tönnen; baß wir uns vielmehr aus den sozialen Feffeln, legen. scheidungsgründe für die Auflösung schriftlich ausfertigen zu wir, als Sozialisten, wissen, daß dies eine Täuschung des Volkes ist willigung unserer gerechten Forderungen ansehen, und Alle die Arlassen und den Beschwerdeweg, zunächst an die Kreisdirektion, zu und daß Arbeitseinstellungen diesen großen und durchgreifenden Zwed beit am fünftigen Mittwoch( also den 25. Ottober) niebers betreten; die Antwort auf die Beschwerde aber nicht erst abzuwarten, die uns, unter dem Joch des ehernen ökonomischen Lohngesezes, zur Denn ba tönnten fie unter Umständen erst recht lange warten,( wir Waare herabwürdigen, nur durch völlige Aufhebung der Lohnarbeit bricht, so sucht nach Möglichkeit jeden Zuzug der betreffenden HandParteigenoffen aller Gewerke! Da der Strike hier jedenfalls ausin Leipzig warten z. B. auf erhobene Beschwerden bereits drei Mo- und Gründung der auf dem Krebit des freien demokratischen Staates werker ab zuhalten, auf ein siegreiches Ende haben wir Aussicht, nate) sondern ungesäumt mit der Neugründung des Vereins vorzugehen, bie Statuten einzureichen, die gewählten Beamten, Ber - beruhenden großen Produktiv- Assoziationen erlösen können. Wir täu- wenn nur kein Zuzug von auswärts unsre schon schlimme Lage nicht ſammlungslotal und Tag der Bersammlungen anzuzeigen, und frisch schen uns also nicht über die Tragweite der sozialen Erfolge der Stri- noch mehr verschlimmert. für die sozial- demokratischen Prinzipien weiter zu agitiren. tes, aber wir wissen auch, daß es Fälle gibt, in denen die Arbeitsnie- Mit social- demokratischem Gruß. Das Komitee, Die Redaktion des ,, Volkstaat.") berlegung, als letzte Waffe der gedrückten Arbeiter, ihre volle BerechtiJohann Wyyka, Borsitzender. Thalheim bei Stollberg , den 18. October. ( Ein Konfusionsrath. gung hat, das ist, wenn dieselbe zur politischen Nothwendigkeit geworKaffel.( Fanatismus). Auf Wunsch einiger Mitglieder des Arbeiterelend). Wie Sie vielleicht schon aus den Zeitungen ersehen ben! Gs giebt einen Grad der Bebrückung, den der Mensch, so lange Allgemeinen Deutschen Arbeiter- Vereins sowie unserer engeren Parteihaben werden, hat der Reichstagsabgeordnete Dr. Minkwitz eine Erklä- es noch nicht gelungen iſt, jede Regung der menschlichen würde, des genossen, um womöglich eine Einigung zu erzielen, wurde am 16. d. rung*) an seine Wähler vom Stapel gelaffen. Es ist noch deralte under- und nicht dulden darf. Denn nicht genug, daß wir nicht mehr im noch kleine Partei hatte eine starke Anzahl von Mitgliedern des obenmenschlichen Rechtsgefühls in ihm zu ersticken, nicht zu dulden vermag eine allgemeine Arbeiterversammlung abgehalten. Unſere jezt wirrung, denn wie in aller Welt kommt er bazu uns vorzuwerfen, daß Stande sind, bei der härtesten Arbeit auch nur das elendeste Leben genannten Vereins in Gegenwart; jedoch wurden bei der Wahl eines wir die Reaktion durch unfern Fanatismus förderten? Hat er ver- u fristen; nicht genug, daß wir unsere Familien hungern und frieren, Bureau's von ihrer Seite die Vorschläge zurückgewiesen, und unsererseits gessen, daß er mit Hilfe aller reaktionären Elemente den Sieg Jugend, wo sie noch der körperlichen Pflege, frischer Luft, Bewegung, wählt. Alles Hinzielen auf Einigung war erfolglos; es betheiligten in Krankheit ohne Hülfe seheu; daß wir unsere Kinder in früher G. Juch zum Vorsitzenden und Unterzeichneter zum Schriftführer ge= bei der Wahl davon getragen hat? Wo liegt das reaktionäre Element, der Aufsicht und geistigen Ausbildung bedürften, in die Fabriken trei sich von uns 3, von den übrigen Anderen 7 an der Debatte. Es ging etwa in den böhmischen Dörfern? Onein, bei den Arbeitern, denn diese sind so reaktionär", daß sie das alte von der urewigen Natur ben müssen und so auch die füuftigen Arbeiteer- Generationen körperlich sehr lebhaft zu, und wenn uns nicht die Pflicht obläge, Denen, die gepredigte Gefeß der Gleichheit zum Staats- und Sittengefeß machen und geistig vergiften; nicht genug mit diesem täglichen Kampf um ihrer sozialen Bildung durch Ruhestören und lautes Aufschreien ein wollen. Er spricht von schweren Kämpfen, welche der liberalen Partei Friſtung des elendeſten Lebens, auch unsere Geister sollen geknechtet ehrenvolles Zeugniß ausgestellt haben, unseren Dant abzustatten, so noch bevorſtänden, während doch diese Partei schweifwebelnb und pfoten werden! Es heißt, alle Menschen sind heute gleich vor dem Geseze, alle würden wir die Spalten unseres Organs mit diesem Bericht verschont leckend dem Junkerthum zu Füßen liegt, und seine Erfolge als heilige haben. Fahrt nur fort mit Eurem Tumult, man ist es von einem Errungenschaften und große nationale Ruhmesthaten verherrlicht, wie Theil Eurer Mitglieder schon lange nicht besser gewöhnt. H. Franke, Cigarrenarb. *) Es wäre doch wohl gut, auch in denjenigen Blättern zu quittiren, welche den Aufruf der M.- Gladbacher Strikenden aufgenommen haben. R. d. B.
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* Durch Schweigen?
er es thut. Gegen wen also könnte der Kampf nur zu führen sein,**) Könnten die Freunde in Chemniß nicht etwas thun? Bei der nächsten Wahl werden wir mit Herrn Minkwiz münd-***) Herr Bamberger wird sich des deutschen Sprüchworts erinnern: über sei sonderbares Machwert verhandeln. R. d. V. Eigenlob stinkt. en dried rep and se