M № 89.
Erscheint wöchentlich 2 mal in Leipzig .
Bestellungen nehmen alle Postanstalten und Buchhandlungen des In- und Auslandes an.
Für Leipzig nehmen Bestellungen an:
A. Bebel, Petersstraße 18,
F. Thiele, Emilienstraße 2.
Sonnabend, den 4. November.
Der Volfsstaat
1871.
Erscheint wöchentlich 2 mal in Leipzig . Abonnementspreis: Für Preußen incl. Stempelfteuer 16 Ngr., für die übrigen deutschen Staaten 12 gr. per Quartal.
Filialerpedition für die Ver= einigten Staaten:
Organ der sozial- demokratischen Arbeiterpartei und der Internationalen Gewerksgenossenschaften.
Massen zu begeistern!
Man veranstalte regelmäßige Kollekten in de'n Fabriken und Werkstätten!
folgende, von Most eingebrachte Resolution einstimmig und unter wenig angezeigt worden, daß die Arbeitseinstellung stattfinden würde großartigem Jubel an:
Strife ganz besonders dem Prinzipe der Arbeitszeitverkürzung auf 10 ,, A. In Erwägung, daß der hiesige Maschinenbauer- nnd GießerStunden gilt; in Erwägung, daß dies ein Princip ist, welches von allen Arbeitern angestrebt werden muß;
( die Arbeiter wären auch sehr dumm gewesen, wenn sie das gethan vollständig im Dunkeln. Es geht aus allem diesem hervor, daß die hätten! Red. d. V.), wir befanden uns darüber bis Sonnabend früh Sache gewaltsam zur Explosion getrieben wurde. Die große Masse unserer Arbeiter ist aber von einem so durchaus guten und verstän digen Kerne, daß wir die feste Ueberzeugung haben, sie werden bei zum gewünschten Ziele führen kann, und würden uns freuen( das ruhigem Blute einsehen, daß die Arbeitseinstellung für sie niemals(!) glauben wir recht gern. N. d. V.), wenn sie zur Arbeit zurückkehren. Von ganzem Herzen wünschen wir, daß ein gutes Einvernehmen mit unsern Arbeitern bestehen möge, daß sie uns vertrauend(!) entgegenDie Fabrikanten haben, wie aus der oben mitgetheilten
Der Chemnitzer Maschinenbauer- Strike. Die Nachrichten über den Chemnizer Strike lauten durchweg günstig. Obgleich von den Fabrikanten provozirt, ist der Strike doch nicht ins Blaue hinein begonnen worden, und, nach den uns gewordenen Mittheilungen stehen wir nicht an, unsere Ueberzeugung dahin auszusprechen, daß, auch bei einer die gerechten Forderungen der Arbeiter zurückgewiesen haben und eine in fernerer Erwägung, daß die Fabrikanten auf das hartnäckigste Verlängerung des Kampfes, der Sieg den Chemnißer Arbeitern Koalition bildeten, durch welche sie sich gegenseitig verpflichteten, immense gewiß ist, wenn die übrigen deutschen Arbeiter ihre Pflicht Strafgelder im Falle der Nachgiebigkeit zu zahlen; thun. Und dies ist mit Grund zu erwarten. Ueberall giebt uebermuth des Fabrikantenthums einen solch hohen Grad erreicht hatte, kommen." und endlich in Erwägung, daß überhaupt in lepterer Zeit der sich in den Kreisen des arbeitenden Volks die lebhafteste Sym- daß es absolut nöthig ist, demselben zu zeigen, was die Arbeiter burchpathie für die Brüder von Chemnitz fund, und an vielen Orzusetzen vermögen, wenn fie einig und fest organisirt sind, erklärt das Erklärung zu ersehen ist, die Stirn gehabt zu behaupten ten ist bereits ein energischer Anfang mit Geldsammlungen gemacht. heute versammelte Volk von Chemniß und Umgebung: Aber diese Anstrengungen müffen geregelt werden: 1) Die gegenwärtige Arbeitseinstellung der Arbeiter hiesiger Ma- und die Bourgeoispreffe folportirt es pflichtschuldigst, der Man berufe Volksversammlungen, um die schinenfabriken und Gießereien hat die vollständige Billigung Aller. Strike sei das Wert einiger ,, Agitatoren". Diese unverschämte 2) Es ist Pflicht eines jeden Arbeiters, die Strifenben nach Kräf- Lüge findet die beste Abfertigung in folgendem Beschluß des ten zu unterstützen. 3) Das hiesige Fabrikantenthum hat durch sein brutales Borgehen bis in die jüngste Zeit von den Nationalliberalen bevormundeten Chemnizer Arbeitervereins: jedwede Sympathie von Seite der Arbeiter verwirkt. B. In Erwägung, daß selbst bei Einwilligung der Fabrikanten zur ,, Der Chemnißer Arbeiterverein bedauert die zur Thatsache ge Wo keine Gewerkschaften sind, bilde man Unter- Festsetzung der 10 Stunden- Arbeit und bei allgemeiner Durchführung wordene Arbeitseinstellung, und beklagt, daß die Mehrheit der stützungskomitees! derselben in ganz Deutschland feine genügenden Garantien für die Herren Maschinenfabrikanten den vor kurzem vom Chemnitzer Wo Gewerkschaften sind, mögen diese das Unter- bauernde Anerkennung dieses Prinzips gegeben ist, ehe nicht durch ein Arbeitervereine angebahnten Ausgleich durch ihr Nichterscheistützungswerk in die Hand nehmen! Gesetz der Normalarbeitstag festgestellt wird, ist mit aller Energie eine nen ignorirte, und somit dem Ausbruch der Arbeitseinstellung unausgesezte Agitation für Erringung eines solchen ins Werk zu fezen; selbst den Weg geebnet hat. Er erklärt zugleich, daß die Beweist vom Staate, resp. vom Reichstage die gefeßliche Normirung der Ar- gung für Kürzung der Arbeitszeit weder neu noch künstlich erbeitszeit von vorläufig 10 Stunden so lange zu fordern, bis diesem zeugt ist, sondern schon vor mehreren Jahren als Bedürfniß erkannt und bereits in dem Jahre 1866 von dem genannVerlangen Folge gegeben wird. ten Vereine, in Verbindung mit dem Leipziger Fortbildungsverein, durch Eingabe eines Erpofè an die dortige Handelsfammer, dehufs damaliger von dem königlichen Ministerium in Aussicht genommener Revision des Gewerbegesetzes in Erwägung gezogen wurde. Es drückt gleichzeitig der Arbeiterverein seine Befriedigung über das einheitliche Vorgehen, ganz besonders aber über das wahrgenommene besonnene ruhige Verhalten der der Maschinenbaubranche angehörigen Arbeiter aus. Der Verein dankt endlich den geehrten Herren Fabrikanten, die durch humanes Entgegenkommen die gewiß nicht unbilligen Forderungen ihrer Arbeiter gewährten und somit durch die That bewiesen haben, daß es ihnen wirklich Ernst ist, ein gutes Einvernehmen zwischen Arbeitgeber und Arbeitern zn pflegen und zu erhalten."
Thue Jeder seine Schuldigkeit! Wir lassen nun nachstehenden Bericht folgen: Chemnitz . Der Strike hat die beste Aussicht auf Erfolg. Nachdem bis Sonnabend die Firmen C. G. Haubold jun., C. G. Beyer ( Eisengießerei), Brauer und Ludwig nachgegeben, haben weiter am Montag nachstehende Firmen die Forderungen der Arbeiter bewilligt: Rockstroh( Eisengießerei), Aug. Schellenberg, Bernhard und Philipp, Beutels Nachfolger.
"
C. In Erwägung, daß nur durch kompaktes Auftreten der Arbeiter- Massen das gegnerische Kapital zur Nachgiebigkeit bestimmt werden kann;
in weiterer Erwägung aber, daß bei diesem Vorgehen die größte Besonnenheit an den Tag gelegt werden muß und nur so der BeZunächst haben wir über die Geschichte des Strifes Einiges nach weis geliefert werden kann, daß die Arbeiter bereits gebildet genug find. der Chemnizer freien Presse" nachzutragen. Am vergangenen um ihre Angelegenheiten selbst zu regeln, und es daher die verwerflichste Freitag, gleich auch Feierabend, versammelten sich die Arbeiter der Ungerechtigkeit ist, sie in der Zukunft noch bevormunden zu wollen, meisten Maschinenfabriken in diversen Sälen. Im Apollosaal tagte verspricht die Versammlung, auf das Strengste und mit allen zu Gevollzählig die Arbeiterschaft der Sächsischen Maschinenfabrik"( gegen bote stehenden Mitteln die öffentliche Ruhe und Ordnung während 3000 Mann); in Stadt London das Zimmermann'sche und Schön- des Strifes aufrecht erhalten zu wollen und selbst die geringste Störung herr'sche Personal; in Stadt Köln , im Tivoli, in Kury's und Fren- derselben unter feinen Umständen zu dulden und zel's Restaurationen und anderen Lokalitäten waren die Arbeiter der fleineren Fabriken versammelt,
nommen:
"
wird und dieser ersetzt werden muß."
Durch diesen Beschluß erledigt sich auch der nachstehend abgedruckte Wuth- und Denunziationserguß, des Bismark'schen Leiborgans( ,, Norddeutsche Allgemeine Zeitung"):
D. in Erwägung, daß das hiesige Tageblatt" und die ,, Chemnizer Nachrichten" nicht allein stets eine höchst zweideutige Rolle spielZunächst wurde im Apollosaal von den dort versammelten Arbei- ten, sondern jest ganz und gar sich dazu hergeben, die Bestrebungen tern folgende Resolution in Borschlag gebracht und einstimmig ange- der Arbeiter und deren Vertreter mit Koth zu besubeln, sie auf alle erdenkliche Art zu verdächtigen, fomie auch durch Aufnahme von lügen " In Erwägung, daß einige der hiesigen Maschinenfabrikanten baften Artikeln die Arbeiterschaft irre zu führen bemüht sind, wirb tral- Komitee bankt nun Niemandem weiter, als seinem raschen Entschlusse, ,, Das in dem Aufrufe( der Chemnitzer Arbeiter) unterschriebene Cendie gerechten, zeitgemäßen Forderungen ihrer Arbeiter, wie sie von fategorisch erklärt: Seite des Zentralfomitee's gestellt worden waren( 60 Stunden Diese Blätter befizen nicht im Mindesten das Vetrauen des Volkes sich selbst als solches der Bewegung aufzubringen, sein Entstehen; den wöchentliche Arbeitszeit und Erhöhung des Lohnes für Ueberstunden und ist deren Inhalt als entschieden arbeiterfeindlich anzusehen, wes- Spielraum aber, der ihm belassen worden, dankt es nur der um 25% und Beibehaltung der bisherigen Feiertage), anerkannt und halb es Pflicht eines jeden Arbeiters ist, dafür Sorge zu tragen, daß Schüchternheit, Feigheit und Verblüfftheit der ganzen nicht sich mit dem von der Gesammtarbeiterschaft zur Regelung dieser For- fünftighin Arbeitergelder nicht mehr in die Kassen solcher Journale sozial- demokratischen Arbeitermasse. Denn man kann mit Bestimmtderungen eingeseßen Zentralfomitee in's Einvernehmen gesezt haben, fließen, welche die Interessen der Arbeiterschaft nicht vertreten, sondern beit sagen, daß, wenn diese ihr lebergewicht hätte geltend machen während die Prinzipale der größeren Maschinenbau- Etablissements sich dieselben auf die gemeinste Weise bekämpfen und ist vielmehr für die wollen, der lügenhafte Aufruf in dieser Fassung unmöglich hätte veröffentlicht werden können... Eine ehrenvolle Ausnahme von den beharrlich weigern, sowohl die Forderungen ihrer Arbeiter als auch das weiteste Verbreitung sozial- demokratischer Blätter zu agitiren." Zentralfomitee anzuerkennen, resp. mit demselben in Verbindung zu Montag Morgens wurde der Strike im großen Ganzen vollstän- übrigen Chemnitzer Arbeitern, welche sich von den Sozialdemokraten treten; und in weiterer Erwägung, daß dieselben ihren Arbeitern eine btg aufrechterhalten; nur Einzelne hatten sich födern lassen und waren haben übertölpeln lassen und welche damit vielleicht für längere Zeit 62stündige Arbeitszeit aufoktroyren wollen, erklärt die Versammlung: an die Arbeit gegangen. Die großen Fabriken standen gänzlich stille, hr sonst durchaus nicht unfreundliches Verhältniß zu ihren Arbeitgebern Bei allen Fabrikanten, welche die Forderungen, wie sie durch das allein bei Louis Schönherr hatten ca. 85 Mann die Arbeit fortgesetzt. getrübt haben, machen die Arbeiter der Voigt'schen Maschinenfabrik zu Zentralfomitee an sie gestellt wurden, nicht anerkannt haben, ist von Es sind größtentheils Leute vom Lande, welche durch das Plakat, das Rappel, indem sie öffentlich erklären, daß sie zwar den gerechten morgen, Sonnabend, an die Arbeit einzustellen und nicht eher wieder so rührend von dem ,, guten Einvernehmen," welches in der Schön- Forderungen der Chemnitzer Arbeiter ihre ganze moralische Unterſtüßung aufzunehmen, als bis alle Forderungen bewilligt sind und die Fabri- herr'schen Fabrik zwischen Arbeitgeber und Arbeitern bisher geherrsch angedeihen lassen wollen, im Uebrigen aber sich dem dabei zur Gelfanten sich mit dem Zentralkomitee in Verbindung gefeßt haben; fer- haben soll. geblendet wurden. Damit ist aber nichts verloren. Es tung gekommenen sozial- demokratischen Einflusse fernstehend betrachten. ner beschließt die Versammlung, treu auszuharren im Kampfe und bei wäre allerdings besser, wenn keiner arbeitete, allein da es nun einmal Man hat bei dieser fast gewaltsam herbeigeführten Arbeiterbewegung die Frage aufgeworfen, ob dieselbe sich wohl zu der heutigen Gefähr= Wiederaufnahme der Arbeit höhere Forderungen zu stellen, ba burch so ist, wird man sich auch zu trösten wissen, denn dieſe 1 Menschen fichkeit hätte entwickeln können, wenn an der Spitze der großen Hartdie Arbeitseinstellung den Arbeitern ein immenser Schaden erwachsen reißen die Welt nicht ein. Die übrigen Arbeiter Schönherr's hatten mann'schen, jetzt Sächsischen Maschinenfabrik noch deren Besitzer, statt sich versammelt und sind fest entschlossen, dem schlechten Beispiele ihrer wie jetzt eine Aktiengesellschaft, gestanden, deren Interesse hauptsächlich Sodann gingen Staffetten nach allen Sälen ab und überall Kollegen nicht zu folgen, sondern fest und unerschütterlich auszuharren. in der Erzielung einer hohen Dividende liegt, und man ist geneigt zu wurde mit großem Beifall die Nachricht aufgenommen, daß die Ar- Fast zu allen Zeiten des Tages finden überhaupt abwechslungsweise glauben, daß persönlichem Einflusse es dann doch eher gelungen wäre, beiter der„ Sächsischen Maschinenfabrik" den Strike beschlossen haben. Bersammlungen der verschiedenen Fabrikspersonale statt und ist durch dieselbe zu verhüten. Freilich hat dieser andererseits auch nicht geDie oben angeführte Resolution wurde hierauf allenthalben an- gängig die größte Entschlossenheit sichtbar. genommen. Die Begeisterung, welche in allen Versammlungen herrschte, Zahlreiche Ermunterungen sind dem Central- Komitee von aus- fehlt, da ja die Arbeitseinstellung sich über 20 Maschinenfabriken überstieg alles bisher Dagewesene. Ueberall in den Straßen begegnete wärts zugegangen( u. A. aus Dresden , Leipzig , Mittweida ) und die erstreckt." man ernsten und schweigsamen Männern, aber keiner zeigte Muthlofig- Sammlungen nehmen erfreulichen Fortgang. Aus Cainsdorf bei feit; alle waren vom besten Geiste beseelt. Anders sah es in den Zwickau ging folgendes Schreiben ein: ,, Laßt Euch nicht verKomptoirs der Fabritauten aus. Da herrschte die reinste Konfufion; loden, nach Zwickau resp. Cainsdorf Königin Marienhütte zu wirres Hin- und Herrennen, mürrifche Gesichter, wilde Flüche und kommen, um da zu arbeiten, denn hier ist der gewöhnliche Lohn 20 blinde Wuth trat überall zu Tage. Man wußte sich nicht mehr zu Ngr., auch nur 17%, Ngr. für jüngere und zwar Jahre lang. Die helfen und suchte seinem erger dadurch Luft zu machen, daß man Lebensmittel sind hier theurer als in Chemniz. Auf unsrer Hütte schimpfte und drohte. Am Liebsten wäre es diesen Leuten wie aus werden nur Ofsizianten fett gemacht, die Arbeiter können verall ihren Redensarten hervorgeht wenn die Arbeiter einen Butsch hungern, wenn sie wollen. Almonatlich Lohntag, alle 2-3 Wochen Privattelegramme des ,, Volksstaat". machen würden; sie seufzen ordentlich nach einem Krawalle. Gerne Abschlagszahlung und die Behandlung oft faum zu schil dern!" würden sie einige Fensterscheiben opfern, wenn es nur einen Straßen- Die bei dem Strife betheiligten Fabrikbefizer haben im ,, Chemnißer standal gäbe, damit doch das Militär Tageblatt " folgende lächerliche Erklärung veröffentlicht: ,, Vor einigen Offenbach , den 2. Nov. In Folge schroffer o wonniger Gedanke! einschreiten könnte: damit doch endlich einmal auch Chemnitz so ein Wochen, und zwar noch bevor(?) der hiesige Arbeiterverein die Frage Behandlung wurde bei dem Maschinenfabrikant Heim bischen ,, Arbeiter- Maffatre" erlebte. Mehrere haben sich bis jest nicht der zehnstündigen Arbeitszeit in öffentlicher Sizung besprach, waren die Arbeit niedergelegt und wurden darauf von entblödet, öffentlich auszusprechen, die Soldateska werde die ,, Kanaille" wir zusammengetreten, um über Einführung fürzerer Arbeitszeit ge( damit sind die Arbeiter gemeint) schon zu Paaren treiben." Was das meinschaftlich zu berathen, und beschlossen dann, 62 Arbeitsstunden allen Maschinenfabrikanten alle Werkstätten ge= doch für fromme Wünsche sind! Wenn man darauf rechnet,( sagt wöchentlich einzuführen, und dafür denselben Lohn zu zahlen wie früher schlossen; wir bitten Zuzug abzuhalten und um die„ Chemnizer freie Preffe") daß es zu einem Straßenskandale kommt für 65 Stunden, unter der Bedingung, daß auch an den Jahrmarkts- schnelle Unterstützung. und in Folge dessen mittelst des Militärs die Ruhe hergestellt werden dienstagen gearbeitet werden solle. Wir gingen dabei von folgendem dürfte, so gibt man sich einer totalen Jllusion hin. Unsere Arbeiter Gedanken aus: Es kann bei Verkürzung der Arbeitszeit unsern find viel zu gebildet, als daß sie das Zwecklose eines solchen Begin Leuten nur darauf ankommen, früher als sonst in ihre Familie zu- Präsident des Maschinenbauervereins im grünen Baum nens nicht einsehen würden. Sie müßten mindestens ein bedeutendes rückzukehren. Wenn wir nun an allen Arbeitstagen der Woche um Quantum der Roheit besitzen, wie man sie in gewissen Kreisen der 6 Uhr Feierabend machen, im übrigen aber die Einrichtungen unserer höheren" Stände antrifft, wenn sie sich so weit vergäßen, daß sie un- Fabriken vollständig beim alten belassen, so tommen eben 62 Stun seren Gegnern eine willkommene Handhabe zur Anwendung von so- den per Woche heraus. Wir glaubten bei diesem Beſchluſſe, daß es macher. Forderung: Lohnerhöhung von 20 Prozent. genannten Ausnahmsmaßregeln geben würden. Unter den Strifen- unsern Arbeitern lieber sei, wöchentlich 2 Stunden länger zu arbeiten, ben befindet sich gewiß feiner, der so unvernünftig wäre, Etwas zu als daß diejenigen Feiertage abgeschafft würden, welche auch sonst 3uzug nach hier bittet zu verhindern unternehmen, was den Arbeitern schaden tönnte, allein wir haben bis überall in Norddeutschland nicht eristiren. Es sind die dritten Feierjezt die Wahrnehmung gemacht, daß von anderer Seite gekaufte tage, die 2 Jahrmarktstage 2c., beiläufig 10 Feiertage im Jahre mehr Subjekte herumgeschickt werden, damit dieselben den Ber- als anderwärts. Die Einführung dieser verkürzten Arbeitszeit sollte such machen, Straßentrawalle zu provoziren; darum sehen geschehen, sobald derartige Wünsche an uns herantreten sollten.
-
-
-
-
-
Wenn der demokratische Schleppsäbelraffler von 1848 selber zugiebt, daß die Hartmann'sche Maschinenfabrik einzig und allein und zum Schaden der Arbeiter nach ,, hohen Dividenden" trachtet,- was raisonnirt er dann über die Strikenden?
L. Ungeheuer,
Offenbach a/ M.
Weimar, 2. Nov. Arbeitseinstellung der Schuhs
Das Komitee.
Chemuiz, 2. Nov. Mittags. Alle Versuche der Fabrikanten, die Arbeiter heute zur Arbeit zu wir uns veranlaßt, den Arbeitern zuzurufen: Haltet die Ruhe und So lag die Sache, als offenbar eine Anzahl Agitatoren sich der locken, blieben erfolglos. Man strömt massenhaft in Ordnung aufrecht!" selben bemächtigen und sie gewaltsam zur Arbeitseinstellung hindrängten. gewesen. Die würdige Haltung der Strikenden sezt die Chemnitzer traikomitee, von dessen Wahl uns von unsern Arbeitern keine Anzeige feelt. Diese Ermahnungsworte unseres Parteiorgans find nicht vergebens Zum Beweise() biene Folgendes: Man wählte ein sogenanntes Gen- die Versammlung und Alles ist vom besten Geiste be= Das Centralfomitee. Bürgerschaft in Staunen und grimmig telegraphirt das enttäuschte gemacht wurde( das hatten sie auch gar richt nöthig. Red. d. V.), Fr. Husmann. Depeschenbureau in die Welt: ,, Es find feine Erzesse zu befürchten." das auch mit uns in feine Unterhandlungen eintrat, ausgenommen Am Sonntag fanden mehrere Massen versammlungen hintereinander ein gebrudtes Circular, welches nur unterzeichnet war ,, Das Centralftatt. Gegen 000 Personen mochten anwesend gewesen sein. fomitee", ohne Angabe irgend eines Namens oder einer Legitimation. Nachdem n der Trotz und die Harmädigkeit der Fabrikanten Innerhalb brei Tagen wurde nun bis zur Arbeitseinstellung vorgefoll am 19. und 20. d. M. stattfinden. Jedes Gewerke, das sich Der Kongreß zur Vereinigung der Berliner Arbeiter geschilder cikenden zum muthigen Ausharren ermahnt gangen, ohne daß nur der geringste Versuch seitens der Arbeiter ge- foll am 19. und 20. d. M. stattfinden. Jedes Gewerke, das sich sämmtliche Anwesende aller Bersammlungen macht wurde, sich mit uns zu vändigen( Lüge!). Es ist uns ebenso betheiligt, ft für je 100 Mann 1 Delegirten zu senden.
prrber