Politische Uebersicht.

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Graf Hohenwart   hat nach den letzten Nachrichten doch seine Entlassung genommen und erhalten. Wer nun? Und was nun? Das ,, liberale" Philisterthum triumphirt, obgleich es an der, vermuthlich bloß vorübergehenden Beseitigung des gehaßten Ministers so unschuldig ist, wie ein neugebornes Kind. Wir sagen ,, vermuthlich bloß vorübergehenden", denn es unterliegt feinem Zweifel, daß Beust, jetzt der Held des liberalen" Philisterthums, mit Hohenwart   unter Einer Decke steckt, und daß Beide von vornherein nur ein verabredetes Spiel gespielt haben. Eine ähnliche Rollenvertheilung hatten wir z. B. im Französischen Empire bei Bonaparte und dem ,, rothen" Blonplon, und im Preußischen Empire haben wir etwas Aehnliches mit Bismarck   und Mühler- Stieber. Im Berliner   Reichstag   ,, viel Lärmen um Nichts," die Opposition womöglich Bismarc'scher als Bismarck   selber; Erhöhung des Militäretats um die Kleinigkeit von 10 Millionen, ohne daß ein Hahn darnach kräht. Bebel riß diesem imperialistischen Parlamentarismus in einer der letzten Sitzungen die Maske ab; sobald uns der stenographische Bericht vorliegt, werden wir die Rede veröffentlichen.-

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Jm Berliner   Preßbureau folossaler Seifenverbrauch. Der Mohr, von dessen Haut Benedetti die helle Schminke ge­fraßt, will nicht weiß werden, will aber auch nicht gehn", und Niemand denkt daran, ihn gehen zu machen dazu sind wir zu ,, sittlich."

etwa 3000.

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Gent. Die Arbeitseinstellung der hiesigen Maschinen- Arbeiter ist eine allgemeine geworden; die Zahl der strikenden Arbeiter beträgt Dortmund  , 27. Ottober. Die Direktion der Köln- Minde­ner- Eisenbahn hat den Arbeitern, welche auf den hiesigen Maschinen­Werkstätten, der Wagenbauanstalt c. beschäftigt sind, von heute ab die zehnftündige Arbeitszeit bewilligt. Auch ist eine Lohnerhöhung in Aus­

ficht gestellt worden.

Die Sache scheint verdächtig, da bereits, wie es heißt, Herr Gramer- väter. Die Kapitalmenschen, Fabrikanten, Direktoreu unseres Umkreises Klett sich nicht ungünstig" geäußert haben soll. Es ist zu vermuthen, haben sich besprochen, keinen der Strikenden in Arbeit zu nehmen. daß, um dem unausbleiblichen Verlangen nach einer 10 Stundenbill Was mich nun anbetrifft, so habe ich nur noch des Staatsanwalts durch die Arbeiter vorzubeugen, man die 10 stündige Arbeitszeit selbst Wunsch abzuwarten, weil ich den Obermaschinenmeister, als ich von churtischsten Mannöver zur Ausbeutung des Restes der nach schwerer Kollegen nicht Stand gehalten haben, ist es für mich nur figlicher ge gewähren will, nur um sich die Ueberstunden zu sichern, die eines der ihm verlangte, Rede zu stehen, am Arme festhielt; da die traurigen Tagesarbeit übrigen Arbeitskraft find. Darum Vorsicht! worden. Doch wer 1868 in Eisenach   geschworen durch Händeaufheben, ( Als ein Tagesordnungsobjekt wäre wohl in einer Versammlung den weiß, was es heißt, für die Arbeiterfache leiden, weiß, auch, daß seine Gramer- Klett'schen Arbeitern anzurathen, die Beseitigung der proviso- Partei in der Zeit der Noth seine Familie nicht hungern Täßt. rischen Akkorde und ihrer sauberen Unterstüßungskassen- dieser raffi- Mit social- demokratischem Gruß und Handschlag: nirte Spizbüberei, anzubahnen.) Herrmann Destreich. Löbau  . Bourgeois- Humanität. Ich arbeitete als Modelltischler Unterstüßungsgelder sind zu senden an Pellniz, Pilze Nr. 2. oder in der landwirthschaftlichen Maschinenfabrik des Hrn. Behrisch& Co- Destreich, Gartenstr. 53. in Löbau   7 Wochen lang, ohne daß mir Jemand einen Fehler nach; Chemnitz  , den 28. Oktober. Aufforderung und Bitte! An lagen fonute; ich sollte in der 7. Woche Zulage am Lohn bekomment alle Holz- und Mitarbeiter aller Länder! wieder zur Arbeit, so gut es ging. Sonntag blieb ich im Bette lie- im Strife der 8000 Metallarbeiter, mitinbegriffnen 3-400 Holzar ich war die letzten Tage ein wenig frant, schleppte mich aber imme- Es ist unfre Pflicht, alle Holz- und Mitarbeiter aufzufordern, die gen und als ich Montag erst um 8 Uhr früh zur Arbeit kam, wurde beiter, zu unterstützen, damit der Sieg in unsre Hände fallen muß. ich dafür mit 5 Neugroschen bestraft. Damit wurde mir aber nicht möge daher ein Jeber sein Scherflein bazu beitragen, um dem Kapital besser und ich mußte mich wieder zu Bette legen und konnte erst zu zeigen, daß wir einig ftud. Mit sozialdemokratischem Gruß im der Fabrit so wurde mir wegen ,, wiederholten Ausbleibens" die Ent- im Namen des Centralfomitees. E. Hertel, F. Delling. Dienstag Mittag zur Arbeit gehen. Kaum war ich aber wieder in Auftrag der internationalen Holzarbeitergewerkschaft zu Chemnitz   und lassung gegeben, mit dem Bemerken, daß ich froh sein könne, daß mir Gelder und Briefe sind einzusenden an das Centralkomitee zu nichts abgezogen würde! Handen des Bürgers Fried. Husmann Färberstr. Strellers Restauration zu Chemniz. Sämmtliche arbeiterfreundliche Blätter werden ersucht, obige Zeilen nachzudrucken.

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Für die strifenden Maschinenbauer in Chemnitz  . Empfangen für die Chemnißer Strifenden 15 Thlr. 16 Ngr. Er trag der ersten Sammlung unter den Arbeitern der westlichen Staats­bahn. W. Liebknecht. 3 Thlr. von den Parteigenossen in Leipzig  . 2 Thlr. von der Erpedition des Volksstaat". 2 Thlr. von der Zieger'schen Werk statt in Leipzig  . Leipzig  .

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Brieftasten

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Berlin  , den 1. November 1871.

Für Herborn  . Volksversammlung

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Hadlich.

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A. Bebel.

den 5. Novbr. 1. J., Nachmittags 3 Uhr im Saale des Herrn Ferdinand Meßler.

Tagesordnung: 1) Die Lage des Arbeiterstandes. 2) Prinzip und Programm der sozial- demokratischen Arbeiterpartei.

brückt sind?

b) Wie sind sie zu heben?

c) Wie sind sie den Zeitverhältnissen entsprechend zu erhalten?

II. Die Einführung eines Normalarbeitstages. III. Abschaffung der Sonntags- und Zuchthausarbeit. IV. Abschaffung der Kinderarbeit und gesetzliche Re­gulirung der Frauenarbeit.

Karl Beckert. cirten wir im Anzeiger" behuss einer wichtigen Besprechung eine Versamm­Erfurt, 29.Oktober. ZumStrike. Am Sonnabend, 21.Oftbr., annon­lung der Arbeiter der Thüringischen Eisenbahn. Dieses fuhr den Hochgestellten derselben Bahn in den Kopf, und der Obermaschinen­meister ließ alle Vorarbeiter auffordern, 212 Uhr vorm Comtoir zu erscheinen. Er ging mit uns in dasselbe, erklärte uns, er habe, ehe er nach Hamburg   gereist sei, von uns ein Gesuch erhalten, in dem wir um höheren Lohn nachgesucht. Er habe das Gesuch nicht befür­worten können, um das Interesse, den Lohn, nicht zu schädigen, wolle aber In Me folossale Prügeleien zwischen preußischen und dafür bei der Direktion für die 10stündige Arbeitszeit sprechen. Er habe bayrischen Soldaten, um den Franzosen die ,, Deutsche Einheit" gehört, wir hätten heute Abend Versammlung, und da möchten wir begreiflich zu machen; in der gutgesinnten deutschen Presse Dafürhalten wäre es am Besten so: Morgens 61, Uhr anzufangen, uns berathen, wie die Arbeitszeit eingetheilt sein sollte; nach seinem offizielle Ableugnung dieser Schlägereien, um zu beweisen, daß 8-9 Uhr Frühstück, 12-1 Uhr Mittag, 6 Uhr Feierabend. Höheren mitschau das Gewünschte erhalten. Lehmann, Rochlis: Ihre Anfrage der Redaktion: C. M. Königsberg  . Sie werden aus Crim das Zügen ein bloß französisches Laster ist. Lohn kann ich nicht geben. Ich habe an verschiedene Bahnen geschrie­Am 30. Oktober begann vor dem Schwurgericht in Beu- ben und da hat sich's herausgestellt, daß wir schon die höchsten übli- bezüglich der Waldheimer Gigarren- Produktivgenossenschaft vermögen chen Löhne bezahlen." Hierauf erklärte der Schlosser Pellnik, daß wir nur durch Verweisung auf die hierüber geführte Kontroverse in then die Gerichtsverhandlung gegen die ,, Exzedenten" bei den doch Alles in letzter Zeit so theuer geworden sei, worauf der Ober- diesem Blatte zu beantworten. Daſelbſt finden Sie, was Sie zu wiſſen bekannten Vorgängen in Königshütte. Aus dem uns maschinenmeister sagte: Ja! das weiß ich wohl, aber ich kann nicht. Ru­wünschen. Kl. München  . Ihr Aufsaz über Bildung" kommt vorliegenden Bericht der Schlesischen Zeitung" ist nicht er- dolph( zum Wertführer sich wendend), lesen Sie doch mal den Brief selber noch nicht. Schl. Achim: Brief an Sie abgesandt.- Borut nächstens. Jos. in Fr. B.: die Schriften besißen wir sichtlich, ob die Anklage außer anf Plünderung, auf Tumult por." Derselbe las: ,, Auf Ihr Schreiben u. s. w. Arbeitszeit 10Stunden und tau in Genf  : Für die Veröffentlichung des Manifestes sind bereits zwar von 7-12 früh, von 1-6 Abends, ohne Frühstück und Vesper. oder Aufruhr lautet; etwa ein Dugend" figuriren als ,, Rädels- In den Monaten Mai- September erleidet die Arbeitszeit eine Abän- Schritte geschehen. Ich warte bloß auf ein kurzes Vorwort, das die führer", sämmtliche Angeklagte die Zahl ist nicht angegeben derung und zwar beginnt die Arbeitszeit morgens 6 Uhr; dafür find Verfasser mir versprochen. ,, machen durchaus teinen ungünstigen Eindruck", und will zwei Stunden Mittagszeit." Der höchste Taglohn für die besten Arbei- der Erpedition: durch Trost von Tol. für Volksstaatskasse 1 es dem Hrn. Berichterstatter schwer in den Sinn, daß die ter ist für Dreher 25 Sgr., Schlosser 26 Sgr., jedoch haben die mei: Thlr. erhalten. Sch. Glauchau f. Schrft. 20 Ngr. erh. Arbeiter- Ver­wüsten Tumultuanten vom 27. Juni und diese so ordentlich sten Akkord und verdienen alsdann bis 1 Thlr. 10 Sgr. Nun, Leute, ein Jaquard Meerane   f. Inhaftirte 2 Thlr. erh. L. S. Meiningen  sagte dann der Obermaschinenmeister Aus Gohlis   für die Chem­aussehenden Menschen dieselben Personen wären." ich will sehen, daß ich f. Ghemnizer Strikenden 2 Thlr. erh. 1 Sgr. für die Unterarbeiter noch bei der Direktion auswirken kann." Ich nizer Strikenden 10 Ngr. Einige, von Mazzini beherrschte Arbeitervereine- in's sagte ihm, daß wir hier nichts bestimmen könnten; wir müßten erst die Ver- Den Parteigenossen zur Kenntnißnahme, daß Sendungen an Italienische übersetzte Hirsch- Duncker'sche- haben die Be- sammlung abwarten, und damit entfernten wir uns. Was die Versammlung Reichstagsmitglieder sich ebenso wenig, wie an andere Menschenkinder schickung des nach Rom   berufenen italienischen Arbeiterkongresses beschlossen, wiſſen Sie laut Boltsst." Nr. 87. Montag, 23. d. fommt der Portofreiheit erfreuen; man wolle also fünftig Sendungen an mich ber Obermaschinenmeister zu mir und forderte mir den Brief vom Ma- gef. franfiren. abgelehnt. Garibaldi   hat in Folge dessen entschieden mit schinenmeister Nagel( Leipzig  - Dresdner Bahn) ab; ich gab ihm densel­Mazzini gebrochen, der sich durch sein Auftreten gegen ben. Jezt befahl er mir, die Arbeiter der Werkstatt mit der neuen den Sozialismus und die Internationale als Führer der Demo- Gewerbe- Ordnung befannt zu machen, weil er wiffe, daß ich dieselbe fratie unmöglich gemacht habe. tenne. Ich empfahl mich, wie es dem Arbeiter zukommt. In demsel­ben Augenblick freuzt der Obermaschinenmeister mit Pellniz in der Hofthür. Der Obermaschinenmeister sagt: Bellniß, so ein unsinniges Berlangen, 25% zu fordern u. s. w." Durch die Masse, welche durch die Fenster nach dem Hof sah, aufmerksam gemacht, ging ich auch heran. Bellnitz kam zurüd, aufgeregt, und erzählte, der Obermaschinen­meister habe gesagt, er könne auch nicht in Kutsch' und Wagen fahren 3) Die Maßregelung des Arbeiters Wilh. Schmidt obschon er 2000 Thlr. habe. Es gebe Leute, die 15 Sgr. verdienten, durch die Firma Remy& Reifenrath. und denen es doch ganz gut gehe!!! Es trat inzwischen der Ober- Ma­Die Parteigenossen von Marburg  , Gießen  , Weilburg  , Lim­schinenmeister ein: Leute, Versammlungen werden hier nicht abgehal burg, Höhr   xc. werden speziell eingeladen. A. Heinz, teu. Geht auseiander!" Jch forderte nun meine Kollegen auf, aus­Bevollm. für Herborn  . Nürnberg  . Am 20. Off. reichten unsere Buchdruckergehül- einanderzugehen, was auch geschehen sollte; in diesem Augenblick sagt Rheinisch- westphälischer Webertag fen eine Bitte um Lohnerhöhung und zehnstündige Arbeitszeit der Ober- Maschinenmeister: und Sie, Pellniz. daß Sie es wissen ( bisher gewöhnlich 11 Stunden) bei ihren Prinzipalen ein. Für Er- hören in 14 Tagen auf; sich fündige Ihnen hiermit!" Die Umstehen- am Sonntag, dem 26. Novbr., zu Elberfeld  , trajiunden forderten jene von 7 bis 10 Uhr Nachts 18 Kr., nach 10 ben wurden immer mehr aufgeregt; ich bemühte mich vergebens, den im Lokale des Herrn Sandman, Hochstraße 66. Uhr 21 Kr., Sonntags 24 Kr. Drei Buchdruckereibesizer, Bauer, Obermaschinenmeister zu bewegen, sein Wort zurückzunehmen; die Tagesordnung: I. a) Wie ist es gekommen, daß die Löhne so ge­Tümmel und Himmer bewilligten sogleich, die übrigen wollen nur Menge umströmte uns immer mehr. 10 Kr. pro 1000 n, d. h. die Hälfte, geben, werden sich aber auch be- Die Leute sagten nun: ,, wir fangen nicht eher wieder an, bis die quemen müssen, dem Ganzen nachzukommen. Eine Druckerei, die des Kündigung zurückgenommen worden ist". Nachmittag 1 Uhr sammelt Korrespondent, will erst die Meinung theilweis abwesender Besizer sich die Masse im Hof, und ich hatte da Gelegenheit, den Befehl des einholen, die sich freilich bei ihrer Kalkulirsucht am meisten sperren Obermaschinenmeisters in Bezug auf die Erklärung der Gewerbeordnung werden. Unsere Lebensmittelpreise sind auf eine Höhe gestiegen, auszuführen und den Arbeitern zu sagen, daß sie vorm Strike fündigen müß­wie wir sie nur(?) einem Kriege preußischer Herrsch- und Habsucht ver- ten, sowie ihnen klar zu machen, was das hieße: Strife machen. Ich machte banken, welche man blödsinniger Weise ,, deutsche Einheit" getauft hat. fie aufmerksam auf die Gefahren, welche ein Strike mit sich brächte; Zahlloses Vieh wird nach Frankreich   ausgeführt, so daß z. B. Rind- aber es war, als sei ihnen der seit Jahren vorhängende Schleier ge fleisch von 18 auf 22 Kr., Schaffleisch von 12 auf 16 Kr., Kalbfleisch nommen es hieß: Einer für Alle, Alle für Einen! Ich war von 14 auf 18 kr. gestiegen ist. Mehl, vor sechs Jahren 6 Kr., fertig, Pellniz fing an zu sprechen, da kam der Obermaschinenmeister VI. Der deutsche Fabrikanten- Bund. fojtet jest 10 Kr. Und so stehts in allen Branchen. Da besitzen denn Brandt und der Maschinenmeister Geitel. Brandt wollte sprechen, wir, es uns brieflich mitzutheilen. Kollegen, die über einen dieser Punkte referiren wollen, bitten viele unserer Feinde noch die Frechheit, die naturwüchsig entstehenden allein die Menge bedeutete ihm durch den Ruf ,, aussprechen lassen", Strifes einem planmäßigen Ag tiren zuzuschreiben: bei der enijeglichen daß er ruhig sein solle. Ich machte der Menge bemerllich, daß der Dummheit und Böswilligkeit unserer Bourgeoisie freilich kein Wunder. Obermaschinenmeister vorging und daß man ihn doch sprechen lassen Folgt doch derjenige Theil von ihr, der dem Pfaffenthume in den Armen möchte. Ich gab dem Obermaschinenmeister das Wort. Er sprach: liegt, mit christlichem Eifer dem hohen Vorbild ihres frommen Ober- Ich komme jezt von der Direktion und will Euch den Befehl auf den hirten in Berlin  . Es werden hier Anstalten zur Gründung einer vorigen Exceß hin mittheilen. Sie hat mich beauftragt, Euch zu sagen, Arbeiterherberge getroffen, welche dem Arbeiterstande zur ,, Heimath" daß sie die 10 stündige Arbeitszeit genehmigt habe. Ich habe um eine und zum Sprechsaal dienen soll mit dem Zwecke geistiger und sitt- Lohnerhöhung angetragen und die Direktion hat sie genehmigt und , licher Hebung" und Förderung deutsch  - nationaler" Gesinnung. Ein zwar so, daß der Lohnsatz von 18-25 Sgr. auf 20-27%, Sgr. er evangelischer Arbeiterverein" wird die Handhabe zu diesem höht wird und die noch niedrigern Lohnfäße, wie z. B. 13-15 Sgr. frommen Unternehmen bieten, woran Pfarrer, Beamte und ähnliche uml Sgr. erhöht werden nach Leistungsfähigkeit." Die Masse wußte Leute sich betheiligen. Gimpel   werden sich immer finden, die in ihr nicht, wie ihr geschah; fie rief nur, Pellnig". Ich sagte zum Ober­Für Döbeln  . Nez hineinfallen, gibt es ja doch in dieser protestantischen Stadt längst maschinenmeister: die Arbeiter haben noch eine Bitte, und die wäre: auch einen ,, katholischen Gesellenverein". Sozial- demokratische Arbeiterpartei. Seit dem 28. Okt. erscheint Sie möchten doch die Kündigung für Belniz zurücknehmen", worauf unter Redaktion Anton Memmingers ein Fürther Demokratisches derselbe sagte: ,, wenn er mir ein gutes Wort giebt"; die Menge rief: Nächsten Sonnabend, den 5. November Mitgliederversammlung A. Dittrich. Wochenblatt", dessen Tendenz: radikal auf politischem, freifinnig auf das braucht er nicht, er hat keinen beleidigt; ba hören wir Alle auf. Abends 8 Uhr auf der Muldenterrasse. religiöjem, furchtlos auf sozialem Gebiete". Memminger ist der rabi Nun da bört auf!" und fort ging er. Ich ging mit ihm, und Für Leipzig  . fale Mitarbeiter an dem von dem hinundher rücksichtelnden F. ersuchte ihn, mir doch zu sagen, warum Bellniz Abbitte thun solle, er Internationale Gewerksgenossenschaft der Holzarbeiter. Wiemminger geleiteten ,, Nürnberger Anzeiger", der von diesem ober- stand mir aber nicht Rebe. Ich sagte ihm, er habe sich mit der Masse Nächste Versammlung Montag, den 6. November Abends 8 flächlich sich demokratisch geberdenden Wanne dem nationalliberalen eingelassen und müsse auch derselben Rede stehen. Er darauf: was Uhr in der Restauration von Göße, Nikolaistraße 51. Tagesordnung: Lager wieder näher geführt wird. Am gleichen 28. Oft. wurde wollen Sie denn von mir?" und damit war er fort. Es wurde Sozialer Wochenbericht. Vortrag über Produktiv- Assoziation. Ab Abends 8 Uhr hier im Sächsischen Hofe eine Arbeiter Versammnun dem Herzen Luft gemacht in verschiedenen Reden, unterdeß bekam stimmung über den Antrag Yorck's betreffend eine Aenderung der lung abgehalten für Einführung eines Normalarbeitstags, ich kunde, daß Leute in das Kesselhaus eindrängen, um die Kessel ab- Krankenkassen  - Statuten. dem angeblich der Besizer der Klettschen Fabrik nicht abgeneigt sein zuschließen; ich eilte nach demselben und brachte die Leute zurück, weil soll. Derselbe Herr will auch, wie es heißt, einen unter seinen" Ar- ich mir vergegenwärtigte, daß ein großes Unglück durch eine Kessel­beitern beabsichtigten Konsumverein mit Geld unterſtüßen. schließung entstehen könnte. Man entfernte sich um/ 3 Uhr, um Abends Ueber die von unserem Korrespondenten erwahnte Arbeiter im Karthäuser sich zu versammeln, und mit der Direction in Verhand­persammlung, welche die großartigste war, die je in Nürnbtrg lung zu treten. stattgehabt hat, berichtet der ,, Nürnberger Anzeiger:" Auch diesen Tag trat die Direktion nicht mit uns in direkte Verhandlung, Nürnberg  , 29. Oft. Die gestern Abend stattgehabte Arbeiter- immer nur durch den Obermaschinenmeister; ich bekam am selbigen Bersammlung war von ungefähr viertausend Personen besucht. Die Abende, Dienstag den 24. d. M. meinen Entlassungsbefehl durch den selbe beschloß, für zehnstündige Arbeitszeit, 25- prozentige Lohnerhöhung, Obermaschinenmeister von der Direktion, am Mittwoch stand im ,, An­Wegfall der Strafstunden und festen aftord einzutreten. In der Ver: zeiger" und in der Erfurter Zeitung", daß nach§. 111. Nr. 2 der sammlung wurde auch ein Aufruf des Herrn Cramer- Klett   an seine Gewerbeordnung die Arbeiter entlassen sind. Arbeiter verlesen, in dem er ihnen die Gewährung der zehnstündigen Dies jagte die Arbeiter in Furcht und Viele glaubten, verloren zu Arbeitszeit ohne Lohnreduktion sowie die Revision der Arbeitslöhne, sein; da aber dabei bemerkt war, wer Arbeit haben wolle, solle sich entsprechend der Steigerung der Lebensmittelpreise, und die Regelung beim Werkstatt- Vorstand melden, so gingen schon Viele des Morgens der Wohnungsfrage unter Beiziehung von zwei aus jeder Werkstätte früh 6 Uhr an die Arbeit, Viele aber meldeten sich nur, unb Die ge­zu wählenden Vertrauensmännern verspricht. Troßdem sich die Ver- arbeitet hatten, ließen sich Urlaub geben, um doch wenigstens noch um 9 Uhr jammlung mit diesen Versprechungen nicht zufrieden gestellt erklärte, in die Versammlung zu gehen; sie war auch stark besucht, aber der Geist war glaubt man doch, daß die Verhandlungen der Vertrauensmänner mit geknickt. Es wurde abgestimmt, ob die Arbeit wieder aufgenommen Hrn. v. Cramer zu einem befriedigenden(?) Ergebniß führen werden." werden solle oder nicht, und Alle erhoben die Hände für Nein; Bellniz Nürnberg. Eine Notiz des ,, Nürnberger Anzeigers"( Nr 293) sagte, es solle Jeder seinen Nachbar ansehn, denn Mancher erhebe jetzt Aufenthaltsort zu wissen zu thun, damit ich ihnen die vom vorigen Ich ersuche meine Freunde Ritter und Welge, mir ihren jetzigen lautete: ,, Nürnberg  , 21. Oft. Wie uns mitgetheilt wird, soll in den die Hand und ginge doch Nachmittag zur Arbeit; und wie gedacht, so Quartale vorhandenen Bolksstaate" und die für sie eingegangenen nächsten Tagen eine große Volksversamlung einberufen werden, wozu geschehen- bie große Mehrzahl ging zur Arbeit, und nun wurde ich Briefe zuschicken kann. alle Arbeiter, und besonders diejenigen der Cramer- Klett  'schen Fabrit gefragt: was nun? Um dem Elende der Ausgewiesenen zu steuern eingelaven werden sollen, um gemeinschaftlich auf friedlichem Wege und wenigstens in der Werkstatt noch Gefühle anzuregen, für die außer die zehnstündige Arbeitszeit zur Einführung zu bringen. Herr v. Cra- Brod Stehenden sammeln zu wollen, was sie versprachen, sagte ich: ,, ba mer soll sich nicht ungünstig geäußert haben. Bei freundlichem Ent- nun einmal die Sache verloren ist, so gebe, wer will, und arbeite!" gegentommen auf beiden Seiten dürfte ein für beide Theile nicht ungünsti- Und so sind denn 10 Mann freiwillig abgegangen, 14 Mann find ges Resultat erzielt werden." Von Oben herab ist noch nie etwas nicht wieder angenommen worden, weil man sie schon längst satt hatte Leipzig  : Verantw. Redakteur W. Liebknecht  ( Redaktion: Petersstein­Gutes für die Arbeiter in der Gramer- Selett'schen Fabrit gekommen. wegen ihres Rechtlichkeitsgefühls; unter diesen 14 sind 13 Familien- weg 13.) Drud u. Berlag F Thiele( Expedition: Petersstr. 18.)

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V. Die Organisation der Strikes, wenn sie noth­wendig sind.

Das Komitee.

J. A.: Fr. Harm, Hochstrafte 66. Für Breslau  . Sozial- demokratische Arbeiter- Partei. Montag, den 6. November Abends 8 Uhr geschlossene Mit­glieder- Versammlung im Warschauer Keller, Kupferschmiedeſtr. Tagesordnung: ,, Die lokale Agitation auf gewerkschaftlichem Gebiete." Um zahlreiches Erscheinen der Mitglieder bittet

H. Dehme.

Für Connewitz. Sozial- demokratischer Arbeiterverein. Sonnabend den 4. Novbr. Abends halb 9 Uhr Außerordentliche Generalversammlung, Das Erscheinen aller Mitglieder ist dringend nothwendig. Der Vorsitzende.

in der ,, goldenen Krone."

Für meine

Anzeige.

Buchhandlung und Colportagegeschäft suche ich in Neustadt   a. d. Orla  , Weida  , Ronneburg   und Auma   sowie überhaupt in allen Orten Thüringens   gewandte und solide Agenten. Parteigenossen, welche einen Nebenverdienst suchen, bitte ich, sich an mich zu wenden. 6. Kettel, jun. Weimar  . Schloßgasse Nr. 14.

Aufforderung.

Mit sozial- demokratischem Gruße

C. H. Müller, Scharnstraße Nr. 22. Braunschweig.